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30. März 2016: Von _D_J_PA D. an Sascha H. Bewertung: +5.00 [5]

Die Frage, die sich jeder LFZ-Eigentümer doch stellen wird ist: warum sollte ich meinen Flieger überhaupt verchartern?

Finanziell ist das Ganze nur dann sinnvoll, wenn ich den Charterer sehr deutlich an den enormen Fixkosten beteilige - und das fühlt sich für den Charterer meist "blöd" an.

Wenn man mal ehrlich ist: der Fixkostenanteil eines zwischen 50 und 80 Stunden betriebenen Fliegers ist extrem hoch:

  • ARC/100h-Kontrolle
  • Hangar
  • Versicherung
  • Investition in Avionik (Mode-S, ELT, 8,33 Funke usw.)

Die obig aufgeführten vier Positionen machen bei einer Cirrus, Beech o.ä. mal locker 15.000 € im Jahr aus (und sind in der Realität noch deutlich höher). Ist der Charterer bereit, sich an diesen Positionen zu beteiligen? Warum sollte er, diese Positionen fallen doch eh an, ob er nun fliegt, oder nicht...

Stimmt; nur, welches Interesse als privater Vercharterer sollte ich haben, für die zusätzlichen 50-100 € (und das wäre schon viel), die ich auf die reinen variablen Kosten pro Stunde zur Deckung der Fixkosten aufschlagen könnte, ein deutlich erhöhtes Risiko hinsichtlich potenziell auftretender (nicht gemeldeter) Schäden und weniger Verfügbarkeit einzugehen?

Wegen 1000 €, die ich im Jahr am Charterer "verdiene"? Und obwohl womöglich aufgrund der höheren Stundenanzahl (durch den Charterer „verursacht“) eine zusätzliche 50h-Kontrolle durchzuführen ist, die zwischen 500 und 1000 € liegt, je nachdem, wie viel selbst gemacht werden kann?

Will sagen: für den Eigentümer ist das Verchartern, auch aus finanzieller Sicht, nicht wirklich attraktiv.

Das KANN anders aussehen, wenn man einen festen Kreis von Piloten hat, an den man verchartert, aber auch dann: Verfügbarkeit sinkt, Abnutzung und Schäden nehmen zu und letztlich muss sich jemand kümmern, was zumeist der Vercharterer ist.

Vor allem: die Nummer geht solange gut, bis "etwas" passiert.... dann beginnt der Tanz erst richtig... gab es schon vorherige Schäden, durch wen, seit wann, wie viel ist der Flieger tatsächlich wert, zahlt die Versicherung, gibt es eine Rückstufung/Hochstufung, wer übernimmt diese in den Folgejahren, wer kümmert sich um Abtransport des defekten Fliegers, wer verhandelt mit der Werft usw. usf.

Letztlich muss jeder selbst entscheiden, ob sich das für ihn als Vercharterer "lohnt"... und nicht immer bzw. ausschließlich sind ja rein finanzielle Aspekte ausschlaggebend.

30. März 2016: Von  an _D_J_PA D.

Eine Diskussion über Preise scheitert schon daran, dass wenige Halter überhaupt einen Überblick über die realen Kosten haben und auch nicht haben wollen. In vielen Fällen wird "die olle VFR 172er" tatsächlich real TCO gerechnet 250 Euro oder mehr in der Flugstunde kosten, aber das will halt kaum jemand wirklich wissen. Alleine daran wird es bei dem einen oder anderen scheitern. Wollte man einen "Preis" für ein "Verchartern" festlegen, dann müsste man sich mit einer betriebswirtschaftlichen Kalkulation auseinandersetzen, was aber wieder dem Hobbygedanken zuwider liefe. Ein bisschen Einblick in eine Art der Kalkulation bringt die wunderbare Dokumentation der Lisa Flugzeuge durch Jan Brill, aber auch dort kenne ich keinen der das Schema einmal auf sein privates Flugzeug hochgerechnet hat. Der Preis wird also ganz klassisch durch Marktwirtschaft entstehen, frei durch Bauchgefühl und Angebot-Nachfrage-persönliche-Chemie-Nasenfaktor und ich finde das auch gut so. Die leider inzwischen so verbreitete was-kostet-dich-und-du-sowieso-kein-Profit-mache-aber-ich-geiles-Gefühl Haltung geht mir jedenfalls auf den Senkel. Wenn wir wieder zu einem etwas lockerem Miteinander und einer gegenseitig auch einmal etwas gönnenden Haltung gelangen könnten, wäre schon sehr viel Menschliches gewonnen.

30. März 2016: Von Erik N. an _D_J_PA D.

J.D., das trifft es auf den Punkt: der Charterer hat viele Vorteile vom Chartern - kein Risiko, ne "performante" Maschine, und das alles auch noch fast nie zu realen Vollkosten. Was hat der Vercharterer davon ?

31. März 2016: Von Lennart Mueller an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

J.D., das trifft es auf den Punkt: der Charterer hat viele Vorteile vom Chartern - kein Risiko, ne "performante" Maschine, und das alles auch noch fast nie zu realen Vollkosten. Was hat der Vercharterer davon ?

Man könnte sich auch die Frage stellen, was so ein Fluglehrer für Vorteile hat. Er trägt das Risiko, wendet seine Freizeit auf, muss sich mit den Problemen anderer beschäftigen und das alles auch noch fast nie zu realen Stundenlöhnen.

31. März 2016: Von  an Lennart Mueller

Zu Erik: Minderung seiner Fixkosten. Eine Wertentscheidung, die auf (oft später enttäuschtem?) Vertrauen basiert.

Zu Lennart: Er vermittelt mit Leidenschaft etwas weiter, was ihn mit Leidenschaft erfüllt, und fliegt gratis. Wie jeder Fußballtrainer in der E-Jugend. Auch das eine private Wertentscheidung.

31. März 2016: Von Erik N. an Lennart Mueller

Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Ein Fluglehrer macht das doch aus Freude, oder ? Er kommt in die Luft.

Wo hat man als Vercharterer Freude ? Er kommt ja noch nicht mal in die Luft ;))

31. März 2016: Von _D_J_PA D. an Lennart Mueller

ich denke, hier muss man unterscheiden; sprechen wir vom Fluglehrer einer kommerziell geführten Flugschule oder vom Fluglehrer einer Vereinsflugschule?

Letzterem zolle ich großen Respekt, keine Frage!

Dass Vercharterer ggfs. ihr Flugzeug aus anderen als finanziellen Gründen zur Verfügung stellen, halte ich nicht für undenkbar... - ich wollte lediglich darauf hinaus, dass sich die (private) Vercharterung in den seltensten Fällen für den Vercharterer (finanziell!) lohnt und dies wohl auch der Grund ist, warum nicht "Alle" hier schreien, wenn jemand privat einen Komplex-Flieger chartern möchte... und das möglichst günstig und mit hoher Verfügbarkeit... :-)

31. März 2016: Von Lennart Mueller an Erik N.

Wo hat man als Vercharterer Freude ? Er kommt ja noch nicht mal in die Luft ;))

Nicht Freude, sondern Freunde: Indem man zum Beispiel darüber Leute kennenlernt, mit denen man zusammen fliegen kann oder die einem bei der Wartung helfen.

Er vermittelt mit Leidenschaft etwas weiter, was ihn mit Leidenschaft erfüllt, und fliegt gratis. Wie jeder Fußballtrainer in der E-Jugend. Auch das eine private Wertentscheidung.

Rechnet sich aber auch nicht, so wie anderen eine preisgünstige Flugmöglichkeit zur Verfügung zu stellen.

Ob gratis fliegen in Form von typischen Platzrundenschrubben so eine tolle Erfüllung ist, lasse ich mal offen.

31. März 2016: Von  an Lennart Mueller Bewertung: +2.00 [2]

"Sich rechnen" gibt es nicht nur kaufmännisch. Und wenn du nicht nachvollziehen kannst, welcher Genuss es ist, Lernfortschritte bei anderen zu sehen - auch in der Platzrunde -, dann hoffe ich, dass du beruflich kein Pädagoge bist. Nicht jeder ist Waffenausbilder auf dem Tornado, Staffelführer beim Eurofighter oder unterrichtet die Besten der Besten bei der Imperial Test Pilot School. Eventuell gibt es ja sogar persönliche Sympathie für den Platzrundenaspiranten links vorne, die einen die Enge einer C150 oder die Sitzschale einer DA20 vergessen lässt, während man RHS sitzt...

1. April 2016: Von Lennart Mueller an 

"Sich rechnen" gibt es nicht nur kaufmännisch.

Ich wollte damit verdeutlichen, dass sich so manche andere Dinge auch nicht "rechnen", es aber per se nicht unbedingt schlecht ist, sie trotzdem zu machen. Als FI ehrenamtlich schulen gehört dazu.

Und wenn du nicht nachvollziehen kannst, welcher Genuss es ist, Lernfortschritte bei anderen zu sehen - auch in der Platzrunde -, dann hoffe ich, dass du beruflich kein Pädagoge bist.

Leider völlig falsch interpretiert und unnötigerweise persönlich werdend. Will sagen: Nicht jeder empfindet Platzrunden fliegen als toll an, dass er deswegen FI ist, sondern beispielsweise aus idealistischen Gründen, die man wie das Verchartern an andere nicht kaufmännisch begründen kann.

Eventuell gibt es ja sogar persönliche Sympathie für den Platzrundenaspiranten links vorne, die einen die Enge einer C150 oder die Sitzschale einer DA20 vergessen lässt, während man RHS sitzt...

Ja, genau so ist es schön. Aber es macht nicht mit jedem so viel Spaß und "kostenlos in die Luft kommen" (um einen finanziellen Bezug herzustellen) ist nicht unbedingt die Hauptmotivation.

Wie den ehrenamtlichen FIs sollte man daher auch denjenigen Privatleuten danken, die anbieten, ihr Flugzeug zu einem freundlichen Preis nutzen zu dürfen.

2. April 2016: Von Markus Doerr an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Immer dieses Aufrechnen. Profit über alles.

Das Leben hat so viel mehr Facetten als nur Geld und Verdienst.

Es muss doch nicht alles mit der Vollkostenrechung erschlagen werden. Wenn man alle variablen Kosten abdeckt und ein bisschen Fixkosten, dann ist das für den privaten Vercharterer ausreichend.

Es gibt auch Leute die andere einfach fliegen lassen, so what?

2. April 2016: Von Erik N. an Markus Doerr Bewertung: +1.00 [1]

Ja das tue ich auch. Aber darum geht es hier nicht. Der Threadersteller fragte nach Chartermöglichkeiten, Performance, preisgünstig, gelegentlich..... nicht nach "Leute lasst mich mal fliegen".

14. April 2016: Von Sascha H. an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Leute,

also ich möchte hier natürlich kein Flugzeug geschenkt haben, sollte nicht falsch verstanden werden, preisgünstig war vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt, ich meinte zu einem für das Flugzeug und meinem Nutzen angemessenen Preis, ein wirklich tolles Flugzeug (z.b. C210 mit Deicing und Sauerstoff oder eine Saratoga usw) mit allem drum und dran, kostet natürlich pro Stunde einige 100 Euro damit es wenigstens kostendeckend fliegt, das ist mir klar.

Da ich wohl niemals in der Gehaltsklasse spielen werde, mir so eine Maschine und deren Unterhalt mit IFR Austattung usw in Europa selbst leisten zu können, suche ich nach einer Chartermöglichkeit, wenn sich diese in Essen-Mülheim oder einer der direkten Nachbarplätze ergibt, und der Preis für mich nicht zu hoch ist, könnte es auch deutlich mehr als gelegentlich werden (wenn vom Vercharteter gewünscht).

Ich würde mich auch freuen wenn sich jemand mit einer alten C182/ C182RG oder Cirrus 20 oder vergleichbaren meldet. Alles andere wäre natürlich toll, aber eventuell auch schlicht zu teuer. Wichtig ist nur, das die Maschine IFR ausgestattet/zugelassen ist. N Reg ist kein Problem, US Lizenz mit SEP/MEP vorhanden.

Gruß

Sascha

15. April 2016: Von Hubert Eckl an Sascha H.

wie wäre als Mitglied im AeroClub Mühlheim?`Dann kannst eine DR400 fliegen ( lecker!), eine PA18, eine ASK16.... und evtl. auch Segelflug. War vor knapp 25 Jahren exakt in Deiner Situation als ich nach DDF gezogen bin. Die Verleiher in MG waren VIEL zu teuer. Die beste Lösung, auch nach Zahlung von Beitrag, Dienste, war der VErein. Ausserdem kannst Du wenn Du " gut" bist auch Flugzeuge schleppen.

15. April 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Sascha H.

Hi Sascha,

Deine Betonung liegt ja auf IFR. In EDLN gibt es bei mgflyers (meiner alten Flugschule) für 195+11,50 € / h eine C172R, die IFR-fähig ist.

Inwieweit die "Billig-Cessna" C172E für 170 € / h IFR ist, weiß ich nicht.

Siehe Preisliste https://www.mgflyers.de/downloads/Preisliste%20Allgemein%202015.pdf

Viele Grüße, Georg

Am unteren Performanceende wurde allerdings C182/SR20 genannt.

Also grundsätzlich kann ich den Wunsch von Sascha sehr gut nachvollziehen. Am besten fände ich eine HG ohne Kapitaleinsatz ;-)

16. April 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Roland Schmidt Bewertung: +1.00 [1]

Irgendwie logisch, dass jemand, der sich um die Hangarkosten drückt und mal eben an der Tanke vor Ort vorbeifährt, über die Kapitalkosten jammert :-). Neidisch, Georg

Damit ich das kann, musste ich vorher aber auch erst einmal investieren.

16. April 2016: Von Erik N. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Die ESAD, das ist die R, ist IFR, die EKPA nicht, soweit ich weiß. Die ESAD ist ca 110-120kts schnell und ein gutes Flugzeug. Warum die nicht erst mal chartern.

Kleiner Tip am Rande: bei der genannten Flugschule kann man ganz gut Kontakte knüpfen, wenn man mal was schnelleres chartern möchte ;) Aber man sollte schon mal selber vorbeikommen ;)


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