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PPL-A machen?, Frau, 3 Kids, Zeit, eigener Flieger?
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Gedanken Punkte: - Eine TB10 ist kein 5 Sitzer. Siehe TB10 Unfall in der Schweiz (Testpilot mit Kindern). - "Günstig" + 5 Sitze gibt es nicht. - Mal eben mit der Familie in den Urlaub ist viel komplexer und anstrengender als man glaubt, aka. "Logistik". Siehe zB PA28R Unfall in der Schweiz (Ehepaar mit Baby). - 30-50h pro Jahr mit Reise-Einmot geht ab 20.000€ los ("günstiger" Charter). Im Verein vielleicht um 10.000€, wobei das mit der Reise da immer so eine Sache ist. Nach oben hin geht's steil...
Mein Tipp an Dich daher:
Mach den LAPL oder PPL mal einfach für Dich, das tut Dir und damit auch deiner Family gut. Dann flieg mit günstigen (2-Sitzern) Fliegern, lern richtig Fliegen und sammle die nötige, grundsätzliche Erfahrung inkl. dem ganzen Drumherum. Dann chartere mal zB eine SR22 neueren Baujahrs mit 5 Sitzen (oder eine PA32/Cherokee 6) und wenn Du dich darauf firm fühlst fang an mit der Familie zu fliegen.
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Genau meine Erfahrung! Kinder zogen nie wirklich mit, Frau hatte auch keine Lust. Jetzt, in der zweiten Lebenshälfte, Kinder sind aus dem Haus, neu Copilotin, und schon sieht die Welt anders aus. Wenn die Destination Shopping und Fine Dining zu bieten hat ... da sitzt das Headset zu jeder Tageszeit. Also nächste Woche nach Wien. Stressarm, zu zweit.
Bottom Line: mach nen Schein und lass den Rest auf Dich zu kommen. Heute sich das Fliegerleben von morgen auszumalen führt häufig zu Enttäuschung.
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Moin, Danke für die Rückmeldung. Ja ich werde wie gesagt meine Erwartungen zurückschrauben und es nur für mich machen.
Eine TB10 kein Fünfsitzer? Ja nicht perfekt und nicht für 5 Erwachsen - klar. Aber mit ein paar leichtgewichtigen PAXen und ggf. nicht bis Ultimo getankt sollte das doch gehen, wenn ich mir die Gewichtsgrenzen ansehe. TB200 und TB20 (andere Preisklasse) gibt's ja auch noch. Ging mir da eher um die Anzahl der Sitze/Sicherheitsgurte und die grundsätzliche Möglichkeit.
Aber wurscht bis dahin geht noch viel Wasser den Rhein runter. Dass das, egal wie man es anstellt, nicht günstig wird ist mir klar. Mal sehen wie es wird. Nächster Schritt ist jetzt das Medical.
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Nach den letzten eher negativen Posts muss ich doch nochmal rein. Ich hab das alles anders erlebt. Die Familie war nie ein Fan der Fliegerei, fand es aber als Reisemittel in den Urlaub doch ganz angenehm. Man hat auch für einen Wochenendausflug viel mehr Range als mit dem Auto. Ohne Familie bin ich damals nicht geflogen, außer ab und zu mal für Flying Hope. Hatte also keinerlei Kollision mit Familieninteressen, war alles prima vereinbar. Auch die Ground Time: Ob ich abends im Playboy oder im PuF lese, macht ja keinen Unterschied in der Verfügbarkeit für die Familie.
Also lass Dich nicht entmutigen. Finde Deinen Weg. ;)
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Hi Urs, das kann ich gut verstehen. Der Lebensabschnitt ist "hektisch" - Arbeit, Familie und sonstige private Verpflichtungen sind oftmals schon genug. Da möchte man in der verbleibenden Zeit eben eine "gute" Zeit (mit allen) haben.
Daher auch meine Gedanken, Fragen hier. Ich werde es erst herausfinden, wenn ich es mache.
Zum Thema Risiko habe ich mir auch viele Gedanken gemacht. Angefangen von einer wirklich fundierten Ausbildung, genügend Flugstunden (beißt sich ggf. mit den Gedanken von oben), Fliegen ohne Druck und "get-there-ritis" und einer Erweiterung der Risikolebensversicherung.
Ich habe da Respekt, habe ich bei den Schnupperflügen gemerkt. "Oh der FI ist bestimmt 70+, jo dann hoffen wir mal, dass ich nicht alleine landen muss". Ist vielleicht nicht rational, aber da habe ich mich selbst erwischt.
Ich denke ich werde es einfach probieren und sehen, ob ich mich wohlfühle damit. Wenn es nachher alles nicht passt, dann ist das eben so. Dann war hoffentlich wenigstens die Ausbildung eine schöne Abwechslung und vielleicht ergibt sich in den Jahren mal wieder was.
Viele Grüße
Philip
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Der Titel lautet "Frau, 3 Kids..." Das ist logistisch schon mit dem Auto eine andere Ausgangslage als Mama, Papa und 1 Kind. Am Boden auf 4 Rädern spielt das Wetter dabei noch gar keine Rolle. In der Zeit, in der Du mit der Turbo Arrow, Frau und 1 Kind schon auf Sylt etc. gelandet bist, steht man(n) mit 3 Kindern und Frau noch daheim in der Einfahrt und will endlich loskommen ;)
Das war natürlich absichtlich übertrieben dargestellt, aber der Punkt ist: Dem freundlichen LAPL/PPL Interessenten mit zukünftig 4 Paxen (3 davon Kids) die "Kolben-Einmot-Reise-GA" also einfaches und problemloses Reisemittel, ganz wie im Octavia oder Passat, nur viel schneller, zu vermitteln, ist nicht sehr authentisch. Vor allem nicht mit einer TB10 im Hochsommer.
Natürlich ist das alles möglich, und man kann sogar als Fußgänger gleich eine SR22T G7 bestellen und damit in wenigen Monaten fliegerisch und geographisch viel erreichen. Für die Family gehts dann aber gleich mit der M700 weiter. Ist halt leider sehr teuer (und braucht viel Zeit).
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Ja, richtig, das mit 4 Paxen ist ein Aspekt, der das schwierig macht, da hast Du ja einige wichtige Punkte aufgeführt. Ich hatte mich auf die Herausforderungen mit Zeit und Motivation bezogen, das haben Urs und Thomas ja eher negativ gesehen.
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Also ne Malibu braucht man für ne 5 köpfige Familie nicht.. ne PA32 oder C210 tut den Job da deutlich günstiger für Leute mit frischem PPL. DIE Cherokee 6 / Saratoga hat in der Regel auch ne sinnvolle Zuladung.
C210 hatten wir hier ja auch schon.
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Ich würde sagen, dass hängt wie immer davon ab, was man damit machen will: Von Rhein Main an die Nordsee braucht man sicher keine Malibu. Wenn man hingegen regelmäßig IFR über die Alpen fliegt mit drei kleinen Kindern, ist sie schon sehr praktisch. Sonst ist es halt ein Vollzeitjob, dafür zu sorgen, dass die Zwerge brav durch die Nase atmen.
Auserdem geht es ja nicht nur darum, was man "braucht": Sonst würde ja niemand ne Cirrus kaufen. Jedes Hobbyflugzeug ist ein mehr oder weniger vernünftiger Kompromiss zwischen "brauche", "will haben" und "'kann bezahlen" (oder je nach Beziehungsmodel "darf bezahlen" ;-) )
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Hinzu kommt ja auch noch die Frage, wo will man eigentlich hin. Wer Baltrum für sich entdeckt hat, braucht einen anderen Flieger als jemand der dauernd 1000m Pisten nutzt.
Was viele hier schon gesagt haben: Realistisch bleiben. Jeder ist natürlich unterschiedlich talentiert, aber Fliegen ist nicht trivial, vor allem nicht alleine. Zwischen Kirchturmfliegen und professionellem IFR Fliegen gibt es riesige Unterschiede, und wenn man fertig ist, dann dauert es auch seine Zeit an Erfahrung bevor man in der Lage ist, die ganze Familie sicher mitzunehmen. Zumindest habe ich nach meinem Schein erst mal monatelang niemanden mitgenommen, bis ich der Meinung war dass ich das vertreten kann.
Ich halte es jedenfalls nicht für die gute Idee, direkt nach dem Schein sofort zu glauben dass man mal eben bei jedem Wetter mit der Familie überall hin fliegen kann. Daher - realistisch bleiben ist wichtig.
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Genau das ist es - realistisch bleiben. Ich bin am Jahresende immer wieder erstaunt:
1. wieviel Geld ich ausgegeben habe
2. wie oft "keine Zeit, kein Wetter, Flugzeug in der JNP" etc. war
3. wie wenige Stunden ich im Endeffekt - trotz eigenem Flieger - unterwegs war.
Und dennoch bin ich happy, weil es einfach unbezahlbar ist, wenn alles zusammen passt - ich z.B. letztes Jahr im Frühjahr einen Tagesausflug mit meiner Familie nach Mali Losinj gemacht habe, mit meinem Sohn eine Landwirtschaftsmesse besucht habe, weil er da unbedingt hin wollte, ich mit meiner Tochter in Elba am Strand zum Shrimps essen war, weil sie die so gern mag, oder ich einem langjährigen Kumpel, der auch Pilot ist, unsere schöne Natur zum Winteranfang bei einem Gletscherrundflug zeigen konnte.
Aus meiner Sicht das Allerwichtigste: sich nicht finanziell übernehmen, weil das ist es, was Unglück bringt. Sowas kann die Familie zerstören. Und da sind dann Malibu und Co schon geeignet, dass man sich dieses Hobby (noch mehr) schönrechnet als bei anderen Fliegern. Keine Ahnung, ob es Cherokee 6 zum chartern gibt etc., aber das denke ich, ist der günstigste Einstieg, wenn Du tatsächlich zu fünft unterwegs sein möchtest.
Aber Philip: genieße erst mal, wenn Du den Schein machst, und Du Deine ersten Platzrunden mit einem Fluglehrer z.B. in einer C152 machst, die erste Seitenwind-Landung geglückt ist, Dein Fluglehrer Dir eröffnet, dass Du nächstes Mal mit einem anderen Fluglehrer fliegen musst, und er dann, beim übernächsten Mal nach zwei, drei Platzrunden einfach zu Dir sagt: "So, fahr da vorne mal ran!", er dann aussteigt, und Du Deinen ersten Soloflug machst. Es gibt so viel Schönes in der Fliegerei - das Fliegen mit der Familie ist m.E. nach dann die Krönung. Ich bin jahrelang für jemanden eine Jetprop geflogen - kein einziges Mal ging der Flug an ein Ziel MEINER Wahl. Dann aber sageen zu können: "So - heute fliege ich mit der Cherokee 6 mit miner Fam nach Wangerooge !" ist herrlich !
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Bei uns sagt man: ein zwanzigjähriger braucht zwanzig Stunden. Ein vierzigjähriger braucht vierzig Stunden und ein sechzigjähriger lernt es überhaupt nimmer mehr.
Also: machen Sie es. :-)
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Ein Freund von mir hat den PPL kurz vor der Geburt des ersten Kindes + neuem Job gemacht und kommt soweit ich weiß kaum zum Fliegen.
Das ist i.Ü. auch die Standardsituation für fast jede Abkehr vom Segelflug. Sind die Kinder dann wieder aus dem Haus, die erste Ehe geschieden ( betrifft bundesweit ziemlich genau ein Drittel der Ehen, in Großstädten wie Hamburg 58%), beginnt wieder die Sehnsucht nach dem Fliegen, oft mit neuer Partnerin. Ein durchaus stereotypes Muster.
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Meine Frau mag das Fliegen auch nicht. Aber das Ankommen an schönen Zielen, das mag sie. Also verbinden wir das.
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>> Bei uns sagt man: ein zwanzigjähriger braucht zwanzig Stunden. Ein vierzigjähriger braucht vierzig Stunden und ein sechzigjähriger lernt es überhaupt nimmer mehr.
Stunden minimieren ist sowieso Unsinn. Die Stunden mit Fluglehrer sind - falls es ein guter ist - so wertvoll, dass es ruhig ein paar mehr sein dürfen.
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Zur VFR Fliegerei gehören ad-hoc Planänderungen (Wetter, Technik, Restriktionen am Zielflugplatz, etc.) So mancher "Plan B" bereicherte mich übrigens durch spannende Begegnungen und erinnerungswürdige Erlebnisse. Aber will man das Menschen zumuten, die Fliegen als Transportart ansehen und nicht als Quell großer Lebensfreude? Lieber unternehme ich jährlich 2 - 3 mehrtägige Flugreisen mit Freunden, für die Planänderungen völlig OK sind. Für Familienurlaube nehmen wir lieber das Auto.
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Oh ja, vollste Zustimmung!!! Plan B ist häufig cooler und spannender als Plan A.
Ich bevorzuge allerdings mehrtägige Flüge mit meiner Familie, egal welcher Plan abgeflogen wird.
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Hallo Philip,
habe den Thread gerade überflogen und Du hast ja schon viele Anworten und Tips bekommen, in verschiedene Richtungen.
Hier, aus persönlicher Erfahrung (allerdings mit "nur" zwei Kindern) noch ein paar Gedanken, die teilweise schon dabei waren, teilweise - glaube ich - noch nicht. Generell gilt: Halte den FAF (Family Acceptance Factor) für Dein Hobby hoch, sonst wird keiner glücklich!
Für später, wenn Du den Schein hast: Wie schon geschrieben wurde, fang' kleiner an. Mit einer 5-Köpfigen Familie mit der SEP verreisen ist eine logistische Großaufgabe. Allein eine Unterkunft zu finden, die man für die SEP-VFR-Fliegerei ausreichend flexibel buchen kann, ist kein Spaß. Aber es gibt viele andere, schöne Optionen:
- Nimm z.B. wechselweise einen Teil der Familie mit! Schnapp Dir einen Fliegerkumpel (Du wirst in der Ausbildung Leute kennenlernen) mit einem Kind im Alter eines Deiner und macht einen Papas-mit-Kindern-Tagesausflug. Du hast ja ne gute Auswahl, um den passenden Spielgefährten für das Kind Deines Kumpels mitzubringen. Musst Du dann natürlich drei Mal machen, um alle Kinder zufrieden zu stellen. - Oder pack Oma/Opa/Tante...ein und zwei der Kinder. So ist Deine Frau entlastet, hat nur noch ein Kind da und ihr einen tollen Tag. Gerade am Anfang emfehle ich nachdrücklich einen weiteren Erwachsenen an Bord zu haben für die Kinderbetreuung. Ein Kind kann sich einfach sehr schlecht merken, dass es nun die nächsten paar Minuten ruhig zu sein hat und in der Anfangsphase nach Scheinerhalt brauchst Du ca. 99% Deiner geistigen Kapazität für die sichere Flugdurchführung, wenn Du z.B. einen unbekannten Platz bei viel Verkehr anfliegst. Wenn dann in der Endanflugkurve "guck mal Papa, da unten ist das Meer" ins Headset plärrt, kann das echt ablenken ;-) - Und dann sind die älteren Kinder eh bald so weit, dass sie am WE ihre eigenen Pläne machen, das Thema hat sich erledigt und Du machst mit Frau und dem kleinsten eine ganz entspannte Runde.
Für die Ausbildung kommt mir da in den Sinn: Später, wenn Du den Schein hast, ist Motorflug durchaus familienkompatibel, in der Ausbildung kann es schwierig werden. Versuche, möglichst wenig Familien-Zeit zu opfern sonder schau' lieber, ob Du im Job zeitweise etwas "kürzer treten" kannst. Klar, auch nicht einfach, aber ist es wert. Manche können ein Sabbatical nehmen und den Schein im Block durchziehen. Andere haben flexible Arbeitszeiten und finden ein Modell, in dem sie jede Woche einen freien Vormittag einrichten können. Hier hatte ich den Vorteil, dass ich den PPL schon mit in die Familie gerachte habe, mich gab es von Anfang an nur als Flieger ;-) Ob dann Verein oder kommerzielle Schule für Dich das passende ist, kommt auf die Gegebenheiten vor Ort an. Im ersten Reflex würde ich sagen "geh' zu einer kommerziellen Schule, im Verein musst Du Dich nach der Verfügbarkeit der Lehrer richten, bei den kommerziellen ist es anders herum". Gibt aber auch Vereine mit Lehrern, die z.B. schon in Rente sind und dadurch super verfügbar. Aber kläre das auf jeden Fall vorher.
Ansonsten kann ich mich der Mehrheit der Vor-Schreiber nur anschließen: Ja, das geht und ja, mach es! Aber es geht vmtl anders, als Du es Dir zunächst vostellst.
Edit: Noch zwei Gedanken:
1. "Frau mach Schnupperflug" kam in meinen Gedanken gar nicht vor. Wie bei vielen hier kommt meine Frau auch nur des Ziels wegen mit, sonst eben nicht. Klar ist das toll, wenn sie mit kommt, aber ich würde die Idee nicht zwingend davon abhängig machen. Sie wird vmtl am Ende ohnehin seltener mit kommen, als Du vorher denkst.
2. "Schönwetterflieger" und alles >Tagesausflug schließt sich fast aus. Wenn Du ernsthaft auf Strecke gehen willst (und für die Runde um den Kirchturm wird die Familie sich nicht begeistern lassen) wirst Du früher oder später mal Wetterlagen haben, die eine go/no-go Entscheidung nicht einfach machen. Und dann muss die Familie vorher sehr klar die Einstellung unterstützen, dass man eben noch einen Tag bleibt, wo immer man gerade ist. Wenn dann schlechte Stimmung aufkommt, ist das für Dich ein Druck, den auszuhalten nicht so leicht ist.
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hast du jetzt immer noch nicht mit der ausbildung angefangen oder was?
mach hin! noch 2 worte dazu...:-)))
deutschland wird piloten brauchen - wie sparta neue söhne brauchen wird....laut leonidas...
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Hier noch ein Datenpunkt für die optimistische Seite:
PPL gemacht (3 Kinder, 3-8 Jahre alt), die älteren beiden in der PA28 einmal um den Kirchturm mitgenommen (mit Frau), das fanden sie interessant. In der Tat wichtig, als Anfängerpilot einen weiteren Erwachsenen dabei zu haben - die Kinder fressen irre viel workload in unkontrollierbaren Momenten. Schon Erwachsene Paxe belegen Gehirnkapazität, die am Anfang knapp ist; mit guten Kumpels anfangen. Keine großen Erwartungen haben, wie die Kids reagieren - einfach als Ausflug mal machen.
Dann ein halbes Jahr später mal einen Ausflug nach Juist alle zusammen. Der Trick mit den Kids war schlicht, ihnen unbegrenzt iPad-Nutzung zu erlauben (die zuhause sonst reglementiert ist). Dadurch verbinden sie Fliegen schon von anbeginn an (wie ich) mit großer Freiheit (nur in anderem Sinne :-)). Die schmalen Kids passten auf eine Bank hinten, zwei gemeinsam unter einen Gurt (bestimmt nicht optimal, aber besser als unangeschnallt). Recherche damals ergab, dass das legal war (ob eine Recherche heute was anderes ergibt, bitte anderswo nachlesen).
Auf diese Weise gab es Gelegenheit für die ganze Familie mehrmals nach Juist (mit der Mooney übrigens ließ es sich so rechnen, dass wir dabei weniger Sprit verbrauchten als im Auto - fürs gute Gefühl...), nach Paris, auch mal zu einer Familienfeier in Bayern; eher so 1-2 Mal im Jahr, wegen VFR immer nur kurzfristig geplant und nicht über mehr als 1-2 Tage. Die Frau sah es als schnelles Transportmittel, die Kinder als Video-Himmel und ich als schönstes Hobby. Auch wenn sich mal wer übergeben hat (nach Durchstartmanöver zB), oder auf dem Rückweg der Sprit nicht reichte und ein ungeplanter Tankstopp nötig wurde, hat danach nie jemand in Frage gestellt, dass man es trotzdem wieder machen wird. Dass ein bisschen Abenteuer dabei sein kann, fand man normal (ist ja bei der Deutschen Bahn auch so...).
Beruflich hatte ich auch das Glück, den Flieger ab und zu nutzen zu können. Man lernt Demut vor Wetter, Charter-Verfügbarkeit, Technikthemen etc. Ein wichtiger Punkt war, immer einen Alternativtransport zu haben (Bahn oder Linie), und das Timing immer so zu machen, dass ich im Cockpit vor dem Start noch abbrechen und auf Linie umsteigen konnte - gegen die Getthere-itis. Ein Checklisten-Item wurde dann "Alternativen Transport canceln", nachdem das einmal vergessen wurde...
Dann 2 Jahre nach PPL den IR dazu gemacht. Die Kinder werden größer, passen nicht mehr auf eine Bank. Überlegungen eine Cirrus zu kaufen, mit fünf Sitzen. Dann überzeugt mich ein Fliegerkollege, dass es schlauer ist, gleich eine Malibu zu nehmen - nicht oder kaum teurer je nach Baujahr, und auch kein Hexenwerk zu beherrschen. Hier hat natürlich ein willkommenes Cash-Event gute Dienste geleistet - nicht wirklich planbar, schlicht Glück.
Die Malibu macht die ganze Familie glücklich. Cirrus wäre doch wieder eng geworden bei wachsenden Kids, und Gepäck für fünf Personen plus Tank schränkt einen schon sehr ein. In die Malibu passt sehr viel rein, und der Sicherheits- und Verfügbarkeitsvorteil durch die Druckkabine ist enorm (erlaubt hohes Fliegen ohne Sauerstoff; Sauerstoffkanülen und Kinder sind schlicht inkompatibel), Wetterunabhängigkeit, große Gliding Range etc. Hatte vor dem großen Flieger natürlich ziemlich Respekt, mit dem Effekt, dass ich anfangs öfter einen safety pilot mitgenommen habe, immer wenn eine Situation neu für mich war. Jetzt wo ich sie gut im Griff habe, gibt es nur noch sehr wenige Situationen, wo geplante Flüge scheitern.
Die regelmäßige Range ist noch etwas weiter geworden - Cannes, Kitzbühl/Salzburg, Berlin, Kroatien, und natürlich immernoch Paris und Juist.
Auf den längeren Flügen checkte meine Frau schnell, dass das Funken auf der Strecke ziemlich einfach ist und will auch mal. Seitdem macht sie es regelmäßig hauptsächlich.
Irgendwann, ca. nach der 150sten gemeinsamen Flugstunde, sagt meine Frau jetzt fänd sie es doch auch mal interessant, das Ding zu steuern. Seitdem probiert sie fast jedes Mal ein bisschen mehr in den Griff zu bekommen und hat viel Spaß dabei. Außerdem versucht sie, die Vorgänge beim Anflug zu checken (Planung, Vorbereitung, Briefing, Avionik und Funk). Irgendwann macht sie bestimmt auch mal den PPL, und ein Fluglehrer wird sich wundern, wie gut sie schon IFR fliegen kann... VFR und Landungen muss sie halt dann noch lernen.
Zuletzt haben wir uns dann mal getraut, den Sommerurlaub mit der Malibu zu planen - schöne Strecke über Korsika, Sardinien, Mallorca, Salzburg und wieder nach Hause. Längster Flug war 4:35h lang, und niemandem kam er zu lang vor (das iPad kann man an jedem Sitzplatz laden :-)). Das geht aber auch nur, weil die Malibu eben irre viel Wetterunabhängigkeit bietet und nun soviel Erfahrung da ist, dass man weiß, auch mit Abenteuerchen klar zu kommen.
Wie gesagt - weder konnte ich noch kannst Du planen, dass es so gut bei allen Beteiligten ankommt; man entscheidet einfach immer über den nächsten Schritt und freut sich dann. In diesem Sinne - viel Spaß!
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