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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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30. März 2022: Von Michael Stock an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Sie wissen ja, wie das ist, Herr Jaudas: Erst wenn Leute wie Sie und ich aus dem öffentlichen Diskurs entfernt wurden, kann das Paradies kommen ..... Und wenn es dann noch nicht da ist, wird es eben immer weiter in die Zukunft verschoben. Aber jetzt endlich, zum Ende des Jahres, werden die Elektroflieger uns zeigen, daß wir mit unserem seltsamen Verständnis von Physik völlig daneben liegen:

https://copanational.org/harbour-airs-e-beaver/?utm_source=wysija&utm_medium=email&utm_campaign=COPA%20eFlight-20191212

;-)

30. März 2022: Von Markus S. an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Herr Walter, haben Sie Ihre Meinung zur Energiewende seit dem 24.2. eigentlich in irgendeiner Form revidiert in Bezug auf Wasserstoff?

Ist eine echte Frage, ich will kein Fass aufmachen. Ausgestauscht hatten wir uns ja sehr umfassend ;-)

30. März 2022: Von Sven Walter an Markus S. Bewertung: +0.33 [1]
Nein Markus, und wir können gerne beim Du bleiben. Wasserstoff ist unverzichtbar für viele wertvolle Dinge, aus Effizienzgründen kommt das aber erst sehr spät im großen Maßstab für SAF, Chemie, saisonale Pufferung (methanisiert oder pur) uvm. Aber da gab es unabhängig vom Krieg einige vielversprechende Effizienzverbesserungen, die, sollten sie sich bewahrheiten, das Delta des Wirkungsgrades weiter verringern könnten. Es bleibt aber sehr groß für alle Anwendungen, die leicht elektrifiziert werden können und werden.

Ändert nix am Grundgerüst und dem Fahrplan des Ausbaus von EE, Wärmewende und Elektrifizierung, welcher dringender als vorher nötig ist. Sehr vermeidbar zudem... Aber das hatten wir ja schon vorher ;-).
30. März 2022: Von Sven Walter an Michael Stock
Ich vermute mal, niemand erwartete ernsthaft, dass eine Beaver als Wasserflugzeug mehr als ein Ultrakurzstreckenflugzeug in Batterieausführung sein könnte. Ob 25 oder 45 min ist dann fast eine akademische Debatte.

Die echte Debatte kommt beim 9-Sitzer von Eviation und dem 19-Sitzer von Heart aus Schweden.

Wenn Joby vorm Absturz des Prototypen jenseits von Vne bereits 170 oder so nm ohne Nutzlast als Wandelflugzeug bringt, klingen deren Zahlen nach realer Physik...oder hatten die ein Notstromaggregat an Bord geschmuggelt?
31. März 2022: Von Michael Stock an Sven Walter

Schnell fliegen - für kurze Zeit und ohne Nutzlast - geht immer (Rolls Royce ACCEL). Nur wird die Zukunft der Luftfahrt nicht im nutzlastfreien Fliegen bestehen.

Die Realität gewinnt früher oder später immer. Wann sollen die 9- oder 19-Sitzer gleich nochmal in die Luft gehen?

1. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock
Tja Joby ist indes mit einem Viersitzer als eVTOLs unterwegs, da ist die Nutzlast wie bei RR minimal bei dem Anforderungsprofil.

Eviation 2023 hab ich meine Zweifel, aber nicht, dass sie es nicht schaffen.

Heart visiert 2026 für die Zertifizierung an. Klingt ambitioniert aber machbar.
2. April 2022: Von Michael Stock an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

Vielleicht sollte man die eVTOL-Prognosen einfach immer als "t0 + 3 Jahre" definieren und t0 = aktuelles Datum setzen. Das liegt dann so nah, daß sich jeder drauf freut, aber noch so weit weg, daß noch keiner sinnvolle Ergebnisse erwartet ;-)

2. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock
Das verwechselst du mit der Kernfusion, da war es aber immer +30 ;-).

Also im Verhältnis zu A380 und 787 werden das hier sehr moderate Programmverzögerungen sein. 155 nm ohne oder mit Ballast auch im Kreis fliegen sowie Prototyp bei 20% über Vne zerlegt sind Parameter, über die sich manch konventionelles Programm gefreut hatte, selbst die, welche später noch erfolgreich waren. V22, VFW 614, F-35, DC10, TriStar... Wir verklären da die Vergangenheit bei schwierigen Geburten manchmal.

Das wird eine sehr erfolgreiche Nische werden, als Trittbrettfahrer der Emobilitätsfortschritte mit 4 Rädern und unserer dezentralen Siedlungsstruktur. Heli mit Bruchteil des Lärms plus Betriebskosten aber mehrfacher Sicherheit. Joby statt Lilium, vermute ich. Disc loading und Energiedichte.
2. April 2022: Von Michael Stock an Sven Walter

"Das wird eine sehr erfolgreiche Nische werden"

Aha. Na ja, aber nur wenn man das, was man sich bei 40.637350° 109.692330° anschauen kann, auch als Erfolg ansieht .....

Oder das bei 41.775942° 109.899958° .....

2. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock

Lustig als Navigationsübung.

Schon mal über die Ölsande von Alberta geflogen? Die Reste der Amoco Cadiz gesehen? Im Nigerdelta gewesen? Zerfetze Leiber im ersten Golfkrieg bewundert? Den Todeshighway bei Basra? Auf einem Rechner oder Mobiltelefon ohne Kupfer oder raren Metallen Forenbeiträge verfasst?

Ich kommuniziere wohl gerade mit jemandem, der wie Lederstrumpf aus einer Waldhütte ins Internetcafé gekrochen ist, um einem Informatiker einen Beitrag über die Schulter zu diktieren... Sorry, zieht nicht.

3. April 2022: Von Mich.ael Brün.ing an Sven Walter Bewertung: +6.00 [6]

Das wird eine sehr erfolgreiche Nische werden, als Trittbrettfahrer der Emobilitätsfortschritte mit 4 Rädern und unserer dezentralen Siedlungsstruktur. Heli mit Bruchteil des Lärms plus Betriebskosten aber mehrfacher Sicherheit. Joby statt Lilium, vermute ich. Disc loading und Energiedichte.

Ich lese daraus, dass Du die Erfolgswahrscheinlichkeit von eVTOL oder auch eSTOL an folgenden Argumenten fest machst:

  • weniger Lärm
  • niedrigere Betriebskosten
  • höhere Sicherheit
  • hoher Bedarf durch dezentrale Siedlungsstruktur

Mal abgesehen davon, dass es mir sehr schwerfällt daran zu glauben, dass die (nutzbare) Energiedichte in den nächsten zehn Jahren einen größeren Sprung machen soll, als in den vergangenen 30 Jahren, halte ich folgende Gegenargumente für betrachtenswert:

Lärm

Der Lärm eines senkrechtstartenden Fluggeräts wird zum Großteil durch die Luftbeschleunigung verursacht. Das ist grundsätzlich nicht anders als bei einem Hubschrauber. Sicherlich ist ein Hubschrauber noch lauter, aber leise ist ein eVTOL auch nicht. Da es aber "zuhause" startzen soll, ist der Lärm für die Nachbarn dann wieder deutlich lauter als der Hubschrauber am weiter entfernten Heliport. Müsste das eVTOL erst zu einem entfernteren Startplatz, geht die Zeitersparnis verloren. Oder andersrum, der Lärm dürfte wohl kaum so flüsterleise sein, dass man gegen die benachbarten NIMBYs ankommt und jeder eine dauerhafte Betriebserlaubnis im eigenen Garten bekommt. Das gleiche gilt umso stärker in einer städtischen Umgebung, in der die Abstände noch geringer sind.

Das o.a. geschilderte Problem gilt allerdings nur für Gesellschaften, in denen die individuelle Freiheit sehr stark durch den Wohlstandsneid beschnitten wird. In den USA oder in Australien mag das anders aussehen.

Betriebskosten

Die Gesamtkosten eines Fluggeräts werden nur zu einem geringen Teil durch die Energiekosten verursacht. Abschreibung auf Investition bzw. Wertverlust und Laufzeitbegrenzungen für sicherheitsrelevante Teile sind der Löwenanteil. Bei den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte in punkto "maximale Sicherheit für den Fluggast" kann ich mir kaum vorstellen, dass Elektromotoren, Propeller, Akkus, Leistungselektronik und tragende Teile plötzlich deutlich längeren Austauschzyklen unterworfen sind als bei klassischen Fluggeräten. Ich kenne die Zahlen des Pipistrel Alpha Elektro. Selbst wenn dessen aktuelle Austauschzyklen verdoppelt werden, kommen die Betriebskosten nicht wesentlich unter die eines in Kabinengröße vergleichbaren ULs (der dann übrigens 30% schneller und 600% weiter fliegt).

Bei den exorbitant hohen Entwicklungskosten können die Anschaffungskosten eines eVTOL nur dann signifikant günstiger (als zB ein Leichthubschrauber) sein, wenn die Stückzahlen um Faktoren höher sind. Da beisst sich jedoch die Katze in den Schwanz. Solange die Einstiegshürde so hoch und der Nutzwert nur begrenzt ist, wird sich an den hohen Stückkosten nicht viel tun.

Außerdem kommen für Betreiber von Taxidiensten noch entweder Kosten für Überhang-Geräte, die gerade laden müssen, Austausch-Akkus oder Personal für das Betanken mit Wasserstoff hinzu. Für Kurzstrecken mit Reisezeiten von weniger als 30min sind selbst 10min Wartezeit inakzeptabel, da dann die Zeitersparnis kaum mehr vorhanden sein dürfte. Es muss daher bei Ankunft eines Gastes sofort geflogen werden können, mit den o.a. resultierenden Zusatzkosten.

Sicherheit

Die eVTOLs, die ich so aus den Medien entnehme, besitzen starre Rotoren. Damit sind sie nicht zur Autorotation fähig. Wenn also der Auftrieb, den die noch funktionierenden Rotoren erzeugen, niedriger als das Gewicht ist, geht es nach unten. Gut, passiert bei einer Autorotation auch, aber man kann die kinetische Restenergie des Rotorsystems und die Verstellbarkeit der Rotorfläche verwenden, um am Boden geordnet aufzusetzen. Diese Restenergie zum Flare gibt es bei eVTOLs nicht. Man setzt also gezwungenermaßen mit der sich aus dem Auftriebsverlust ergebenden Sinkgeschwindigkeit auf. Zum Antriebssystem eines eVTOLs gehört nunmal auch die Batterie (oder Brennstoffzelle). Sicherheit ergibt sich durch Redundanz der kritischen Bauelemente. Man muss also auch an dieser Stelle mindestens zwei Batterien vorsehen. Entweder legt man dann die Hälfte der Motoren nur an jeweils eine Batterie oder man muss doppelt verkabeln = hohes Zusatzgewicht. Fällt im ersten Fall eine Batterie aus, bleibt nur noch die Hälfte der Motoren übrig. Selbst wenn man diese in einen Überlastbereich fährt, wird die Sinkrate immer noch sehr hoch sein. Man kann natürlich auch drei oder vier Batterien nehmen, aber das macht das Fluggerät komplexer, teurer und vor allem schwerer.

Es gibt natürlich noch keine belastbaren Zahlen, aber ich würde nicht darauf wetten, dass eVTOLs langfristig eine bessere Unfallstatistik ausweisen können.

Hoher Bedarf

Da die Menschheit seit vielen Jahren in die Städte wandert, sehe ich nicht, dass die Dezentralisierung zunimmt. Ein solcher Trend ist nicht zu erkennen. Wenn doch, bitte ich um Belege. Der von Dir postulierte Bedarf müsste also schon sehr lange vorhanden sein. Die technischen Mittel, um schnell von einem Dorf in eine nahegelegene Stadt zu kommen, gibt es ebenfalls schon lange, insbesondere gibt es kommerziell verfügbare Hubschrauber schon seit mindestens einem halben Jahrhundert. Dennoch ist der eigene Privat-Heli ein Nischenprodukt. In Deutschland so gut wie nicht existent, aber auch zB in Brasilien, Australien, Russland nur gering verbreitet, obwohl er dort eine hohe Berechtigung haben müsste. Im Gegensatz zu den Leistungsdaten eines eVTOLs kann ein Hubschrauber auch Strecken von 500km überbrücken und ist trotzdem kein Massenprodukt, welches einen signifikanten Bedarf abdeckt.

Um kurze Strecken in Städten oder von/zu Randbezirken abzudecken, spielt dann wieder eine Rolle, welcher Zusatznutzen in Verbindung mit den Kosten erzeugt wird und ob man die NIMBY-Kultur mit Argumenten wie "kein" Lärm und hohe Sicherheit überzeugen kann. Leider sehe ich auch da aus den o.a. Gründen nur in sehr speziellen Gebieten und für eine äußerst begrenzte Klientel eine Machbarkeit.

Fazit

Die technologischen Hürden sind aus meiner Sicht nicht das eigentliche Problem für den Massenmarkt eVTOL. Sie sind zwar immer noch hoch und die meisten Konzepte sehr ambitioniert, aber fast alle verklären den angeblichen Bedarf mit einer rosa Brille, deren Ausmaße grotesk sind. Interessant wären mal repräsentative Umfragen unter den potentiellen Nutzern, zu welchen Preisen, Reisezeiten und an welchen Verbindungspunkten, sie denn bereit wären entsprechende Dienste zu nutzen.

Außerdem denken die meisten Ansätze nicht über ihr Fluggerät hinaus. Aspekte wie verfügbare Lande-/Parkflächen, Umsetzbarkeit/Kosten für Abfertigung mit Lademöglichkeiten und machbare Passagierkapazitäten in den attraktiven Zielgebieten werden nicht betrachtet. Erinnert sich noch jemand an die Transrapid-Diskussion in München? Ein zentraler Kritikpunkt war, dass der Transrapid nur 400 Passagiere je 15 Minuten (oder so ähnlich) schaffen könnte, während für eine Langzug-S-Bahn 2.000 Passagiere alle 10 Minuten problemlos möglichen wären. Auch wenn der Transrapid nur 20 Minuten schneller wäre, können von dieser Zeitersparnis nur die ersten 400 Passagiere profitieren. Der Rest müsste warten und hätte dann keinen Vorteil mehr. Ein eVTOL-Shuttle vom Flughafen Frankfurt in die City muss daher auch mit geringen Wartezeiten sofort abfliegen können. Da es immer nur wenige Passagiere je Fluggerät sind, kann man sich ausmalen, wieviele Fluggeräte und welche Landeflächen man für eine "Massen-Kapazität" benötigen würde.

Wir werden sehen...

3. April 2022: Von Michael Stock an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Nun ja,die "Nebeneffekte" der vielgepriesenen Elektromobilität und der sogenannten "Energiewende" werden zwar gerne totgeschwiegen, verschwinden aber deswegen nicht. Es sind nicht nur der Abbau seltener Erden, sondern auch der von Annalenas "Kobolden" und Lithium, die Umweltzerstörungen in extremem Ausmaß verursachen. Abgesehen davon, daß bei seltenen Erden China über 95% des weltweiten Vorkommens verfügt, und damit die vollständige Kontrolle über die Tagträume der weltweiten Elektromobilisten und Energiewender hat .....

Während seltene Erden, Kobalt und Schwermetalle in Computern etc. nur in geringen Mengen benötigt werden, sind es in Elektroflugzeugen und Windmühlen ungleich mehr. Und seltene Erden gibt es leider nur in Verbindung mit radioaktivem Thorium-232, einem Alpha-Strahler (wenigstens mit langer Halbwertszeit):

tinyurl.com/57ftbhf9

Herzliche Größe aus der Waldhütte mit angeschlossenem Internet-Cafe.

3. April 2022: Von Wolff E. an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]
So wie es aussieht, wird es bezahlbares Lithium aus Deutschland geben. "Großes Vorkommen im Rhein: Der deutsche Lithium-Schatz | tagesschau.de" https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/der-deutsche-lithium-schatz-101.html#:~:text=Die%20Deutsche%20Lithium%20will%202025,Europa%2C%20betont%20Unternehmenschef%20Dirk%20Harbecke.
Ich bin auch völlig hin und hergerissen, aber die Zukunft der Mobilität wird nun mal elektrisch sein. Ob es H2 als Energieträger wird oder Akkus (vermutlich lange beides) ist offen bzw hängt stark vom Nutzerprofil ab. Fossilie Energie sollte mittelfristig nur noch da eingesetzt werden, wo Reichweite und Gewichtsersparnis notwendig sind. Klar ist, dass die gewerbliche Luft-und Schifffahrt da ganz oben auf der Liste stehen wird. Diese Multicopter sehe ich nicht für Personentransport um und in Städten, eher z. B. Inselversorgung...
3. April 2022: Von Friedhelm Stille an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]
Interessanter Artikel, der da verlinkt ist. So detailliert war mir die Problematik gar nicht bewusst.
Unser öffentlich-rechtlicher Haltungsjournalusmus thematisiert das wieder mal nicht.

Ob die deutschen Lithium Vorkommen hier eine Alternative darstellen, weiss ich nicht, allein die Menge der Vorkommen ist ja weitaus geringer als jene in China.
Und das hier in Deutschland Bodenschätze zeitnah industriell abgebaut werden können, halte ich ob der diversen Protestgeneration für zweifelhaft: "Wasch mir den Rücken aber mach mich nicht nass".
3. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]

Aus dem Link:

"Das Produkt der „Grünen Energie“ ist mittlerweile gut beworben und in den Köpfen der Menschen angekommen." - tja eher das Gegenteil, wenn ich mir die Kommentarspalten der "WELT" so angucke, eher wirklich das Gegenteil. Kupferabbau war vorher wohl eher akzeptabel, als man damit Braunkohlekraftwerke anschloss und EFHs mit Kabeln versah, aber sobald der Benziner durch etwas Sinnvolleres verdrängt werden soll, gehen Abwehrreflexe auf Lobbyseite und beim Laien durch, die man kaum ahnen konnte. Also: Fast alles Kupfer wird wiederverwendet, oft sogar schon vorher auf dem Diebstahlswege, wie insbesondere die Bahn und manch Mittelständler oder Bauherr feststellen darf. Da sieht man mal, wie beharrliche Propaganda wirkt. Wieviele Krebstote wir durch andere Abgase haben, kann man gut ertragen, aber sobald es mal leise, mit hohem Drehmoment und ca. 3x so effizient wird, zieht man sich noch das hintervorletzte Argument aus dem Köcher, ohne rot zu werden.

Es kommt mir jetzt fast albern vor, dass ich zur PR-Abteilung der KP China werden soll, um deren "Grüne Mauer" zu preisen, aber wenn derartig einseitige Berichterstattung hier gepflegt werden soll, dann sollte so mancher mal den gleichen Rechercheeifer für unsere Kohlenwasserstoffförderung an den Tag legen. Obwohl - reichen die Namen Exxon Valdez, Amoco Cadiz, Nigerdelta, Teersand in Alberta, Blutkohle aus Kolumbien, Sackungen im Ruhrgebiet, Ewigkeitspumpkosten im Saarland, Atmosphärenaufheizung durch Lecks im Methan nicht aus? Sozialpsychologisch ist es wohl Abstumpfung. Dabei müssen wir nichts weiter tun, als ein Problem zu erkennen, zu gucken, welchen Komfort wollen wir, und dann das Problem ganz nüchtern abzuarbeiten. Die Franzosen bauen einen Schnellzug? Falls er gut ist, nachmachen und verbessern. Die USA erfinden das erste funktionstüchtige Motorflugzeug? Nachbauen, besser machen. Die Schweden (da ist es kälter als hier...) sind zu 95% mit der Wärmewende durch? Nachmachen, oder anpassen, wenn man weniger Wald als die hat. Für eine Wärmepumpe brauchst du fast nix aus deiner Lieblingsgrube in der Inneren Mongolei.

Warum wir alle dort einkaufen? Weil die Chinesen sich im Sinne internationaler Arbeitsteilung eben bereit erklärt haben, ein de facto Beinahemonopol zu machen. Vorm zwoten Weltkrieg hat D gewisse Legierungsmetalle eingekauft und gehortet. Heute haben wir nur eine 90-Tage-Rohölreserve... da kann man mE gerne was gegen machen, aber dann nicht jammern, dass man so abhängig vom Ausland ist. Machen oder lassen. Aber nicht jammern, dass jetzt alles so teuer wird.

Nun ja,die "Nebeneffekte" der vielgepriesenen Elektromobilität und der sogenannten "Energiewende" werden zwar gerne totgeschwiegen, verschwinden aber deswegen nicht. Es sind nicht nur der Abbau seltener Erden, sondern auch der von Annalenas "Kobolden" und Lithium, die Umweltzerstörungen in extremem Ausmaß verursachen. Abgesehen davon, daß bei seltenen Erden China über 95% des weltweiten Vorkommens verfügt, und damit die vollständige Kontrolle über die Tagträume der weltweiten Elektromobilisten und Energiewender hat .....

Nochmal, viel Spaß bei der Recherche der Kohlenwasserstoffförderung. Oder Kupfer. Oder Eisenerz. Die Einseitigkeit lässt ein gewisses Interesse gegen etwas oder eine schlichte Ignoranz erahnen... Dort wird nix verschwiegen, es wird schlicht in Relation gesetzt zu den realen Schäden. Den geringsten Umweltschaden bei uns verursachen die Obdachlosen, aber das halte ich jetzt nicht gerade für ein erstrebenswertes Lebensmodells.

Während seltene Erden, Kobalt und Schwermetalle in Computern etc. nur in geringen Mengen benötigt werden, sind es in Elektroflugzeugen und Windmühlen ungleich mehr. Und seltene Erden gibt es leider nur in Verbindung mit radioaktivem Thorium-232, einem Alpha-Strahler (wenigstens mit langer Halbwertszeit):"

Wo bleibt eigentlich das Zitat des Artikels zur Verwendung von Cer in Katalysatoren? Passt eine Nutzung in Verbrennungsfahrzeugen vielleicht nicht ins steinzeitliche Weltbild? Bezeichnend. Ich gehe jetzt mal an meinem Ford T rumschrauben, um noch zeitig zum Bahnhof zu kommen, wo eine Dampflok mich von Nürnberg nach Fürth bringen wird. Adler juchhe!

3. April 2022: Von Michael Söchtig an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

Nächste Woche kommt meine PV aufs Dach. Wegen der kleinen Dachgröße nur 7,8 kWp, aber immerhin.

Dann produziere ich 7000kWh Strom pro Jahr. Für Heizen, Auto (25.000km) und allgemeinen Stromverbrauch gingen letztes Jahr 10.000 kWh drauf. Vor dem E-Auto waren wir bei 4500 kWh für Heizen und normalen Strom.

Selbst wenn ich es nur schaffen, 2000kWh der 7000 kWh selber zu nutzen, dann brauche ich nur noch 8000 kWh aus dem Netz zu beziehen - und davon ist auch 1/3 erneuerbar, Tendenz steigend. Selbst dann kommen auf einmal 20% meines Gesamtenergieverbrauchs für Heizen, Wohnen und Auto schon vom eigenen Dach. Wenn das jeder macht, spart man schon enorm.

Ich wundere mich wirklich warum man immer die Probleme sieht, nie das, was man einfach so jetzt schon kaufen kann. Die noch bestehenden Probleme kann und muss man lösen - aber dafür sollte man dann halt auch mal anfangen.

Edit: Peinlicher Rechenfehler korrigiert.

3. April 2022: Von Michael Stock an Wolff E.

Hmmmm .... Also einen weitgehenden Ersatz fossiler Brennstoffe durch strombasierte Alternativen vermag ich für den Verkehrsbereich nicht zu erkennen. Die Energiedichte von Akkus läßt sich nicht wesentlich über die bisherigen 1-2% der Energiedichte fossiler Brennstoffe hinaus erhöhen. Das ist zwar elektrochemisch vorstellbar, läuft aber letztlich auf Bombenbau hinaus. Und der Rettungsanker "Wasserstoff" hat zahlreiche andere Probleme.

Hinsichtlich des Primärenergieverbrauchs ist es wesentlich effizienter und zielführender, zum einen den Verbrennungsmotor weiter zu optimieren, und zum anderen den "stationären" Energiebedarf (Heizung, Prozeßwärme, Strom) umweltfreundlich bereitzustellen. Das bedeutet den flächendeckenden Einsatz von Kernkraftwerken neuester Generation. In allen Industrieländern wird das so gesehen und praktiziert, nur das Deutsche Volk hat sich dazu entschlossen, sich in ein mit Windmühlen bestücktes Wolkenkuckucksheim zurückzuziehen. Besserung nicht in Sicht.

Schönes Restwochenende.

3. April 2022: Von Alexander Patt an Michael Stock Bewertung: +2.00 [2]
„ In der EU wurde 2020 rund 11 % weniger Strom aus Kernenergie erzeugt als 2019. Besonders deutlich sank die Produktion in Schweden (-26 %) und Belgien (-21 %). In Deutschland wurde 2020 rund 14 % weniger Atomstrom erzeugt als 2019. In Frankreich betrug der Rückgang 11 %. Insgesamt ging die Erzeugung in acht EU-Staaten zurück. Fünf EU-Staaten weiteten ihre Produktion 2020 hingegen aus: Am größten war der Anstieg zum Vorjahr in Slowenien (+9 %) und den Niederlanden (+5 %).“
4. April 2022: Von Michael Stock an Alexander Patt Bewertung: +2.00 [2]

Ich habe damit nicht kurzfristige Einspeiseschwankungen (die zu einem nicht unerheblichen Teil von unzuverlässig einspeisenden Subventionsgräbern wie Windmühlen und Solarzellen verursacht werden) gemeint, sondern die langfristige Strategie. Während die anderen Industrieländer die Entwicklung in der 4-Gen-Initiative vorantreiben (www.gen-4.org), vernichtet die deutsche Politik in großem Stil den funktionierenden Kraftwerkspark. Alleine zum Ende 2021 sind 9GW zuverlässiger Systemleistung abgeschaltet, und damit viele Milliarden Volksvermögen völlig sinnlos pulverisiert worden. Und Ende 2020 wurden die Kühltürme des KKW Philippsburg dem Erdboden gleich gemacht, um jede Weiternutzung zu verhindern:

tinyurl.com/3jmsssn2

Alleine diese irrsinnige Aktion hat Volksvermögen von 3 Milliarden Euro vernichtet. Politiker, die für so etas verantwortlich sind, gehören eigentlich in den Knast.

16. Mai 2022: Von Sven Walter an Michael Stock
https://www.flyingmag.com/joby-aviation-no-type-certification-delays-expected-from-faas-modified-approach/

Geht weiter. Bin immer noch amüsiert davon, dass die mit SEP vorher beginnen, um das systematisch einzuführen.
16. Mai 2022: Von Michael Söchtig an Michael Stock Bewertung: +3.00 [3]

Den Quatsch mit dem "Volksvermögen vernichtet" kann man so wirklich nicht stehen lassen. Unsere KKW sind über 30 Jahre alt. Die komplette Wertschöpfungskette bricht weg weil sich praktisch niemand mehr den Job aussucht. Der Rückbau der KKW ist seit über 10 Jahren beschlossene Sache und entsprechend sind auch die Planungen.

Wenn jemand kritisiert gehört dann diejenigen die in den letzten 10 Jahren die erneuerbaren Energien systematisch behindert haben und die Industrie gleich mit zerstören wollten.

Wer es nicht glaubt gucke sich mal an wie der Börsenstrompreis in Frankreich aussieht. Wenn die nicht bald gegensteuern, gehen da die Lichter aus.

16. Mai 2022: Von Sven Walter an Michael Söchtig

10? 16 ziemlich genau...

Der Energiemonitor der ZEIT hat eine schöne Übersicht ganz unten im Artikel, wo die jährlichen Ausbauten von PV und Wind dargestellt sind. Man kann an jeden Punkt nach 2005 ein Lineal anlegen mit Steigung nach rechts oben, egal bei welcher Steigung kommt man fast immer dabei raus, dass wir Russland am 1.3.2022 hätten voll sanktionieren können, zumindest was unsere Volkswirtschaft angeht. Ach ja, wäre bei den niedrigen Zinsen nach 2009 auch ganz schön inflationsdämpfend. Und gut für die Avgaspreise.

16. Mai 2022: Von Stefan Jaudas an Sven Walter

Ich wundere mich höchstens, dass es da keinen Run auf SEE (Single Engine Electric) gibt.

16. Mai 2022: Von Sven Walter an Stefan Jaudas
Bei der heutigen Reichweite? Sehr witzig ;-).
18. Mai 2022: Von Stefan Jaudas an Sven Walter

Und ein "autonomes" VTOL E-Urban-Air-Mobility-FlieWaTüt hat wieso genau eine größere Reichweite als ein SEE?

Ich vermute, kaum jemand stürzt sich auf SEE, weil da eben die aktuellen Defizite sofort und knallhart transparent werden. Die Taube auf dem Solardach ist da halt etwas unschärfer für den investierenden Laien als der Elektrospatz (nicht Scheibe) im Hangar.

Bei einer Pipstrel kann man direkt bestellen, kaufen und einsteigen. Bei einem FlieWaTüt sind dafür die Imagefilmchen beeindruckender.

Aber wenn ein 1,2-Tonnen-MTOW-SEE mit 350 kg full-fuel-Nutzlast dann mal vier Stunden schafft, dann ist da ja auch Technologie, die den FlieWaTüts zugute kommt.


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