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Reise | Frankreich und Schengen  
31. März 2016: Von Joachim P. 

Hallo Forum,

bin gestern von Bergerac (LFBE) nach Deutschland geflogen. Beim Zahlen der Landegebühren kam dann die Frage ob ich denn den Zoll benachrichtigt hätte. Auf mein "non, pourquoi?" kam dann die Antwort, dass dann heute leider keine Ausreise möglich sei, weil Schengen außer Kraft ist und Zoll in LFBE 24h PPR. Mein Gesichtsausdruck hat dann wohl mehr gesagt, als mein bescheidenes Französisch ;)

Nach einigem herumtelefonieren der freundlichen Kollegen, konnten wir dann 1h später mit den Linienpassagieren zum Zoll und dann ab nach Hause. (Naja, alternativ wäre ich dann zu einem größeren Platz mit Zoll geflogen und von da nach Allemagne).

Wird das mit Frankreich und Schengen irgendwo luftfahrtspezifisch veröffentlicht? Dass der Ausnahmezustand in Frankreich bis Mai verlängert wurde habe ich irgendwie nicht mitbekommen.

Meine Recherchen danach: Manche Flughäfen haben dafür ein Notam, z.B. Brive (LFSL):

---

LFSL CUSTOMS/IMMIGRATION - PRIOR PERMISSION REQUIRED
D0627/16
From 01 MAR 2016 1424 until 31 MAY 2016 2359

DUE TO STATE OF EMERGENCY :
CUSTOMS COMPULSORY PPR FOR EVERY INTRA-SCHENGEN INTERNATIONAL
FLIGHTS :
PPR 24HR DURING THE WEEK AND ON FRI BEFORE 11H FOR WEEK-END
MAIL : OPS(A)AEROPORT-BRIVE-VALLEE-DORDOGNE.COM
PHONE : +33(0)5 55 22 59 91

---

Bergerac hat dazu kein Notam (das hätte ich dann ja gesehen), später hab ich aber den Hinweis auf der Homepage gefunden:

"Pour chaque vol hors territoire national à destination ou au départ de Bergerac, une demande doit être transmise aux Douanes 24H avant le vol en semaine et avant le vendredi midi pour le week-end."

Ansonsten: Kein Notam für die FIRs, kein AIP-SUP (oder ich habs übersehen).

Jetzt die Frage an Euch: Wo wäre die Quelle für Piloten gewesen, dass in Frankreich Schengen noch außer Kraft ist?

Laut Aussage der Flughafenmitarbeiter stehen die ganze Zeit Piloten vor ihnen, die nix davon wissen ;)

Danke und Grüße

Joachim

31. März 2016: Von Erwin Pitzer an Joachim P.

heute leider keine ausreise möglich

das wäre mir nicht passiert.

auf die frage nach dem zoll hätte ich nicht gesagt "non pourquoi", sondern "change destination"

hätte irgendeinen hühnerplatz in F als ziel, LFxy angegeben.

da hätte dich niemand gefragt wo du hin willst und wäre seelenruhig nach hause geflogen.

1. April 2016: Von _D_J_PA D. an Joachim P.

spannende Frage - gibt es schon weiterführende Erkenntnisse?

1. April 2016: Von Lucas D..... an _D_J_PA D.

War letzten Samstag in LFST von der Schweiz her, kein Mensch hat sich für uns interessiert am GAT, 200m weiter im Terminal mehr Polizei als Paxe. ..

1. April 2016: Von Jens Richter an Joachim P.

Hallo zusammen,

ich war vor einer Woche ohne Probleme in Lyon- Bron (toller Platz mit allem was das Fliegerherz höher schlägen lässt inkl. langbeinigen Schönheiten als freundliche Wunscherfüllungsfeen im GA-Terminal ;-)), kein Notam diebzgl. in Autorouter, Skydemon oder Jeppview/Jepp FD. Völlige Barrierefreiheit gemäss Schengen obwohl der Zoll dort am Flughafen präsent ist.

2. April 2016: Von  an Jens Richter

Warst du dort mal in der Innenstadt? Die Frauen sehen da alle so aus :-)

3. April 2016: Von Stefan Weidenbaun an Joachim P. Bewertung: +1.00 [1]

Es gibt keine solche Quelle.

Es gibt (sehr) vereinzelte NOTAM auf einigen Plätzen. Das ist alles.

Ich habe deshalb die Frage an einige Piloten hier im frz. Klub gestellt, die regelmäßig ins Ausland fliegen. Die telefonieren vorher mit dem Zoll um sich zu vergewissern, keine Probleme zu bekommen. Die Aussagen sind nämlich sehr verschieden. Z. B. ein Platz verweist auf den ansässigen Zoll, ohne den es nicht gehen würde, der Zoll aber antwortet, es gäbe kein Problem...

Also erst einmal nachfragen vor Ort und dann erst losfliegen. Losfliegen ohne zumindest zu versuchen Informationen zu bekommen, scheint mir angesichts der derzeitigen Lage hier in Frankreich sehr riskant und äußerst naiv.

3. April 2016: Von Joachim P. an Stefan Weidenbaun

Hallo Stefan,

vielen Dank für die Rückmeldung. Hab ich mir nach meinen Recherchen schon halb gedacht, dass die Lage etwas unklar ist. Wie gesagt, wenn das nicht mit kurzem Delay doch noch geklappt hätte, wär ich auf einen Platz mit ständigem Zoll geflogen um es von da zu versuchen. Erwins Ansatz wäre a) nicht so mein Stil und b) mit IFR-Plan im System auch etwas riskant...

Vorgehen für mich (nach dem Erlebnis, nach den Recherchen und Deinem Feedback): NOTAM checken -> Homepage Flughafen checken -> nachfragen

A bientôt

Joachim

3. April 2016: Von Erwin Pitzer an Joachim P. Bewertung: +1.00 [1]

Erwins ansatz wäre a) nicht so mein Stil....

Stil hin oder her, von solchen schikanen lasse ich mir doch nicht den tag versauen.

und in F kann man im gegensatz zu D einen fpl. in der luft aufgeben und auch ändern.

3. April 2016: Von Lutz D. an Erwin Pitzer Bewertung: +1.00 [1]

...mit Erwins Ansatz kommt man jedenfalls rum in der Welt.

Es kommt da zwischen Deutschen und Franzosen immer wieder zu interkulturellen Missverständnissen. Beiden ist ja eine völlige Staatsgläubigkeit eigen (anders als meiner Wahlheimat), nur ist die gelebte Praxis eine ganz andere. Der Fragt nach dem Work-around, der Deutsche nach dem Vorgesetzten.

Anders sind 'Probleme' deutscher Piloten mit "Fuel nur mit Total-Card", A/A FR only, dem Schnittmuster in der Luftraumstruktur, oder jetzt dem Ausnahmezustand nicht zu erklären.

4. April 2016: Von Wolfgang Lamminger an Lutz D.

... nun ja Lutz, dieser Auffassung würde ich mich (deutsch denkend) nur bedingt anschließen...

Da ich schon erlebt habe, wie kurz nach uns - einer Gruppe von rund 10 Flugzeugen - eine Cessna 406 oder 421 landete, mit der Aufschrift "Douane Française". Zwei uniformierte Herren und eine Dame stiegen aus und fragten bei durchweg allen Crews der nicht EU-registrierten Flugzeuge (N und RA) nach den Papieren über die Einfuhr.

Ein Kollege konnte die entprechenden Papiere leider nicht präsentieren. Da die Kommunikation auf Englisch lief und ich versuchte für den Kollegen zu verhandeln, kam auf die Frage "what will happen if he can't show or send the papers to you?" die Antwort der beteiligten Dame mit schönstem Französischakzent "this airplane will stay here"...

Tatsächlich gelang es dem Kollegen dann jemanden aufzutreiben, der das entsprechende Dokument in's Büro des Zolls faxen konnte und wir weiterfliegen konnten.

Auf eine "französisch pragmatische" Umgangsweise würde ich mich nach diesem Erlebnis in entsprechender Situation nicht mehr verlassen wollen ...

4. April 2016: Von Joachim P. an Lutz D. Bewertung: +3.00 [3]

Hi Lutz,

im Prinzip gebe ich Dir recht, im konkreten Fall sehe ich das anders. In diesem Thread sprechen sich die Franzosen fürs Nachfragen aus und die Deutschen fürs Losfliegen. Nach Deinem Statement verdrehte Welt?

Ich denke dass es in diesem Fall nicht um die Kulturen geht, sondern um persönliche Risikoabwägungen. Nach Stefans Beitrag können auch die französischen Kollegen das Risiko nicht recht einschätzen. In die Abwägung fliessen aber auch andere Dinge ein, z.B. wie viel Puffer man zeitlich nach hinten hat, falls der Workaround Probleme macht oder ob die jeweilige Lizenz zum Lebensunterhalt beiträgt und/oder der ZÜP unterliegt. Darum ziehen manche eine Informationsbeschaffung im Vorfeld einem Workaround im Nachgang vor, egal ob bei der Routenplanung um die LF-Rs oder bei den Einreisebestimmungen.

Vielleicht können wir uns drauf einigen, dass es mehrere funktionierende Ansätze gibt um "um die Welt" zu kommen ;)

4. April 2016: Von Lutz D. an Joachim P.

...also, der Stefan ist zugereist und der Erwin immerhin gedienter Soldat in der großen französischen Armee, aber davon abgesehen hast Du natürlich recht. Und Wolfgang auch. Sobald Du Dein Problem auf englisch lösen musst, bist Du in Frankreich in Gottes Hand :)

6. April 2016: Von  an Lutz D.

hallo lima delta....was reißt dich zur äußerung: "große franzmann armee" hin??

wir haben die immer überrannt, die hatten den besten organisierten rückzug,

haben im 2ten WK nie ihr gold für die finanzierung der eigenen verteidigung

abgegeben....degaulle hat aus dem "exil" heraus mit den nazis über die benutzung

einer pflanzenschutzmittelfirma in der nähe von paris zur herstellung von zyklon-B verhandelt, hat

mit kassiert....ohne FJS würden die franzmänner immernoch ihre bleriot bauen

und modifizieren...noch mehr???

also - von größe kann ich da nicht viel erkennen....

mfg

ingo fuhrmeister

6. April 2016: Von  an 

Innere Größe ...

6. April 2016: Von Norbert S. an 

"wir haben die immer überrannt..."

nur nicht in der Zeit von 1789 bis 1815. Da habt Ihr Bayern sogar für sie gekämpft - wer hat denn wohl die bayerischen Kurfürsten zu Königen erhoben? Napoleon B.

6. April 2016: Von Erwin Pitzer an 

moin ingo,

in meiner truppe war ein spruch weit verbreitet, immer dann, wenn wir mal besonders demoralisiert waren,

"was haben die franzmänner denn ausser schulden, wanzen und schwule offiziere"

und trotzdem sangen wir beim defilee lauthals: nous sommes fier d'apartenier au 2em REP.

"pitzer donne le ton", sagte der lieutenant, an dessen seite ich marschierte wg besonderem voloumen.

9. April 2016: Von Bernhard T. an Joachim P.

Vergangen Sonntag 03.04 nachmittags mit Linie nach CDG. Schengen außer Kraft, Passkontrolle. Kollegen die mit der Abendmaschine kamen hatten keine Passkontrolle. Kollegen die am Mittwoch kamen auch nicht.

seltsam

1. Juni 2016: Von Joachim P. an Joachim P.

Update: Immer noch alles sehr uneinheitlich. War letzte Woche wieder in Frankreich, Bergerac, und habe auch mal drum herum geschaut wg. Alternate:

Bergerac: kein NOTAM, aber auf Homepage der Hinweis, man soll sich beim Zoll und beim Airport anmelden (24h), mit Ausweisnummern(!). Das Schild auf der Airside wurde mit Klebeband umgebaut um alle Auslandsflüge gleichzusetzten (Schengen und non-Schengen). Siehe Foto unten. Bei An- und Abreise sehr intensive Ausweisprüfung (langes Getipper am PC ;)).

Brive: NOTAM (siehe initaler Post) wieder aufgehoben, Lage unklar

Limoges: NOTAM: Ein ganzer Regional-Airport für die Dauer des Ausnahmezustands (bis Ende Juli) für die GA auf PPR gesetzt. :/



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LFBEnonSchengen.jpg

Mit Klebeband temporär raus aus Schengen
1. Juni 2016: Von Roland Schmidt an Joachim P. Bewertung: +2.00 [2]

Bei An- und Abreise sehr intensive Ausweisprüfung (langes Getipper am PC ;)).

Deswegen steht auf dem Schild unten rechts auch "go through the arrivals hell" ;-)

1. Juni 2016: Von T. Magin an Joachim P.

Letzten SA in Reims (LFQA) "Ausreise": kein Mensch interessiert sich für Zoll. Weder Notam, noch sonstige Hinweise vor Ort.

Der SO davor in Dijon (LFSD) "Einreise": gleiche Situation. Dort interessiert man sich aber nicht mal für irgendwas. GA-Verkehr scheint dort nur ein lästiges Übel zu sein.

Wie grausig, dass man die Begriffe in "" im vereinten Europa wieder benutzen muss.

Gruss, Thomas

1. Juni 2016: Von  an T. Magin

wir schaffen das!

mfg

ingo fuhrmeister

1. Juni 2016: Von Lutz D. an T. Magin

...nun, der Ausnahmezustand heißt ja nicht umsonst Ausnahmezustand.

Ich denke, man muss das von einer anderen Seite aus gedanklich angehen, um damit stressfrei und ohne Ärger umgehen zu können.

Keinem Franzosen landauf, landab liegt etwas daran, einem unbescholtenen Bürger, der mit der Piper von Koblenz nach Dijon zum Senfkaufen fliegt, über Gebühr zur Last zu fallen. Ich finde das eigentlich bemerkenswert, dass der Franzose etwas kann, was der Deutsche meist nicht kann - Handlungsdeontolgie, statt Regelgläubigkeit. Also, von Fall zu Fall entscheiden.

Wenn wir die Franzosen dabei unterstützen wollen, die Sciherheitslage in ihrem Land zu verbessern, dann vor allem dadurch, dass wir uns in dieses Gedankensystem irgendwie reingliedern. Dann bleibt man in der Regel völlig unbehelligt.

Auch wenn es manchmal etwas ziel- und planlos erscheint, ist es besser als ZÜP und Passkontrolle für alle, auch Omas und Kleinkinder, wie in den 30 Tagen nach den Anschlägen am Grenzübergang Aachen.

1. Juni 2016: Von T. Magin an Lutz D.

Glaubst Du, dass die neuen und völlig heterogenen Zollregelungen des Ausnahmezustands auch nur ein Iota die Sicherheitslage in Frankreich verbessern? Dieses absurde Customs-Notam für Collmar, z.B. ? Und es ist ja offnsichtlich nicht so, dass die Franzosen hier im Allgemeinen laissez-faire walten lassen würden. Siehe ersten Post dieses Threads. Das kann einem schon den Tag versauen.

1. Juni 2016: Von Joachim P. an Lutz D.

Hi Lutz, die Entscheidung von Fall zu Fall kann ich hier nicht erkennen, auch wenn ich Dir in der Beschreibung der Grundhaltungen D/F zustimme. Die Entscheidung sehe ich hier von Airport zu Airport. Die Kontrollen finde ich nicht ärgerlich, eher den Aufwand rauszufinden was welcher Airport will (kaum NOTAMs).

Und Du mußt mir den Unterschied erklären zwischen

a) Passkontrolle für alle, auch Omas und Kleinkinder, am Grenzübergang Aachen, 30 Tage nach den Anschlägen

b) Passkontrolle für alle, auch Omas und Kleinkinder, am Flughafen Bergerac, 200 Tage nach den Anschlägen

;)


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