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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Unfälle und Zwischenfälle | Harmonie im Cockpit...  
23. Juni 2013: Von Guido Warnecke 
Also Sachen gibt's...

Harmonie im Cockpit.

Da hat die Zuverlaessigkeitueberpruefung ein wenig geschludert.

Happy Landings,
Guido
23. Juni 2013: Von Frank Naumann an Guido Warnecke
Also daß ein Fluglehrer behauptet, sein Schüler habe ihn heute wieder mal umbringen wollen, ist ja nun nichts wirklich Neues...
23. Juni 2013: Von Andreas Trainer an Frank Naumann Bewertung: +2.00 [2]

Wieder geht ein Tag zu Ende

und ich falte meine Hände.

Es verging der Tag

ohne Cessna Überschlag.

Ich kann es immer noch nicht fassen,

der Schüler hat mich leben lassen.

Nun grüble ich die ganze Nacht,

was der Schüler morgen macht.

23. Juni 2013: Von  an Andreas Trainer
Was der Schüler macht? Bezahlen. Für eine Dienstleistung. Und der Lehrer leistet. Mit einem Lächeln. Ja, so undeutsch sollte das ablaufen...

Es ist schlicht nicht zu fassen, was Flugschüler hierzulande für 15000 Euro geboten wird. Man könnte glatt auf den Gedanken kommen, es gäbe zu viele Flugschulen...
24. Juni 2013: Von  an 

UND WIE WILL FER FLUGLEHRER DAS BEWEISEN? WAS IST, WENN ER VERBOCKT HAT UND NUR UNTER RETROGRADER AMNESIE LEIDET? HIER STHET DOCH AUSSAGE GG AUSSAGE?

MFG

INGO FUHRMEISTER

24. Juni 2013: Von Guido Warnecke an 
Hi Torsten,
kannst Du konkrete Beispiele nennen fuer schlechte Ausbildung durch Fluglehrer? Auf was bezieht sich das?

Thanks & happy landings,
Guido
24. Juni 2013: Von Flieger Max L.oitfelder an 
Schwierig, aber:
Nicht einmal nach den wildesten Landungen bin ich vom Tatort GEFLÜCHTET.. ;-)
24. Juni 2013: Von Wolff E. an Flieger Max L.oitfelder
Der "Täter" wird sich dann vermutlich nach anwaltrischer Beratung auf den Schock nach der Bruchlandung, den er erlitten hat berufen und wird den Fluglehrer des versuchten Mordes bzw. versuchten Totschlags beschuldigen. In jedem Fall hat der Fluglehrer jetzt erst mal den Ärger. Es würde mich nicht wundern, wenn der Gesetzgeber jetzt wieder irgend einen Blödsinn "erfindet" um sowas vermeiden zu können. Wie damals der Motorsegler aus Babenhausen, der in FRankfurt rumkreiste und dann in Frankfurt landete. Da kam dann die ZÜP, die jetzt nachweislich nicht gebracht hat.
24. Juni 2013: Von Hubert Eckl an Guido Warnecke
"Schlechte" Fluglehrer im handwerklichen Sinne sind recht selten. " Schlecht" i.S. von " Flugschüler ausnehmen" und überschulen SEHR häufig. Bleiben Neuanmeldungen aus ( und ist noch dazu die Kaskoversicherung eher suboptimal), werden Schüler halt noch ein Dutzend Platzrunden länger rumgeschleudert.
24. Juni 2013: Von  an Guido Warnecke Bewertung: -1.33 [2]
Einfach mal in Deutschland am Flugplatz rumhängen.
24. Juni 2013: Von B. Quax F. an Guido Warnecke
Die Organisation an Flugschulen ist sagen wir mal "Katastrophal" unorganisiert und zufallsorientiert. Sowohl selbst erlebt als auch von anderen Flugschülern anderer Schulen genau so bestätigt bekommen. Ausbildungsinhalte und Pädagogik hängen stark von der Person ab. Ist der FI gerade selbst frischer FI, mit wenig Stunden, um beim ausbilden Stunden zu sammeln, kann da sicher manchmal nicht (noch) viel raus kommen für den Schüler. Eine Qualitätskontrolle gibt es nicht und wird auch nur schwer durchführbar sein.
24. Juni 2013: Von Guido Warnecke an B. Quax F. Bewertung: +1.00 [1]
Interessant. Wuerde es dann denn nicht helfen, dass die EASA nun die Ausbildungsrichtlinien "verschaerft und die Anforderungen fuerflight instructors erhoeht?

Sage ich jetzt ohne in Deutschland ernsthaft geschult zu haben. Ein paar Stunden N-Umschreibung bei LGW in Dortmund.
Wenn ich mich richtig erinnere war das aber recht ordentlich. Auch mal Westflug Aachen, Mooney MO20, Herr Kampsmann sen. -> 1. Klasse!
Auch Einweisungen im Aeroclub Gelnhausen DO 27, C206, PA18, DR400: Charly Krueger, Volker Abend, Mike Dressler - alles prima Leute.



Happy Landings,
Guido
24. Juni 2013: Von Lutz D. an Guido Warnecke
Auch mal Westflug Aachen, Mooney MO20, Herr Kampsmann sen. -> 1. Klasse!

Das unterschreibe ich sofort. Gilt auch für den aktuellen Chef.

Ich denke, das ist wie in allen Lehrberufen - es gibt eine gewisse Lehrerkompetenz, die man nicht wirklich erwerben kann. Das ist völlig unabhängig von den fliegerischen Fähig- und Fertigkeiten oder dem theoretischen Wissen - in dem Sinne, dass das notwendige, aber keine hinreichenden Bedingungen sind. Und bei Erfahrung muss man schon einschränken - nicht alle werden aus Erfahrung klug und nicht für jeden Ausbildungsabschnitt benötige ich viel Erfahrung.

Die fliegerische Ausbildung korreliert auch weder mit dem Bodenbelag im Briefingraum noch mit dem Lackzustand der Schulflugzeuge.
24. Juni 2013: Von B. Quax F. an Lutz D.
Das haste schön beschrieben. Ergänzend nur die "Aktenlage" wird sicher immer umfangreicher und strenger, hilft alles nur nicht bei der Ausbildung in der Breite. Was wurde gerade in dem anderen Thread gesagt 5 Stunden echtes IMC fliegen für den PPL-Flugschüler! Super, klasse, Lebensverlägernd, würde wirklich helfen, aber wie viele "normale" PPL FI´s können/dürfen das = 10%/0% oder? Da braucht man doch einen IR-FI oder wie der Kerl auch heißt?
25. Juni 2013: Von Christophe Dupond an B. Quax F.
IRI heisst der
25. Juni 2013: Von Hubert Eckl an B. Quax F.
Dabei gibt es eigentlich einen sehr strenges "Syllabus" für die Ausbildung. Aber da ist halt " nach oben" keine Begrenzung eingezogen. Es ist aber eindeutig nachzuweisen: Je weniger Flugschüler, desto länger wird am Einzelnen geschult.
25. Juni 2013: Von Achim H. an B. Quax F.
Mehr als 80% der Fluglehrer an den Schulen mit denen ich zu tun hatte, haben kein Instrument Rating. In den USA gibt es so etwas überhaupt nicht. Das ist wie ein Lehrer in der Schule, der stofflich 45 Minuten vor den Schülern ist.

Die Gründe dafür sind verständlich, ein IR kostet sehr viel Geld und Zeit aber im Ergebnis ist es eigentlich ein Skandal. Mein erster Lehrer hat mir auch den Mist à la "in der Wolke bist Du sofort tot" und "ohne Enteisung kann man nicht in die Wolke fliegen" erzählt. Erst der nächste mit frozen ATPL war wirklich ein Lehrer mit Erfahrung.

Natürlich kann man viel lernen von einem PPLer und das fliegerische Handwerk beherrschen die meist exzellent. Allerdings ist IR ein solch wichtiger Teil des Fliegens, dass ein Fluglehrer meiner Meinung nach darin kompetent sein muss. Stellt man diese Anforderung in Deutschland, dann findet man aber keine Fluglehrer mehr...

PS: Eine andere Spielart ist der flugverrückte PPL/FI mit zehntausenden von Landungen im Buch, der alles schon geflogen ist aber kein IR hat weil entweder Geld oder Medical das verhindern. Der zeigt dann massive Abwehrhaltungen und versucht es dem IRler immer reinzudrücken à la "IRler können nicht fliegen, das sind reine Systembediener, das ist er Unterschied zwischen einem Piloten und einem Flieger". Naja, linkes Ohr rein, rechtes Ohr raus.
25. Juni 2013: Von Alfred Obermaier an Guido Warnecke Bewertung: +3.00 [3]

Hi, die Flugausbildung in D für PPL ist sicherlich eher heterogen, abhängig von der Schule, auch vom Lehrpersonal. Zwar gibt es einen einheitlichen Syllabus der aber verschiedentlich interpretiert wird, das fängt ganz oben bei den Behörden und zieht sich bis zum ausbildenden Lehrer durch. Die Lerngeschwindigkeit und der Lernerfolg wird vom Schüler vorgegeben, das beginnt damit ob er einmal in der Woche oder einmal im Monat eine Flugstunde hat, zusätzlich wie ernsthaft er die Theorie abarbeitet. Wenn ich hier lese die Flugschüler werden "abgezockt", dann frage ich mich schon welche Erlebnisse dahinter stecken, Beispiele sind jedenfalls keine angeführt. Die Lerngeschwindigkeit bestimmt der Flugschüler (hat mit kürzlich einer mal gesagt) und ob er jetzt für seine Lizenz bereit ist nur das auszugeben was unbedingt nötig ist oder ob es auch die erwähnten 15.000 € sind, bleibt ihm selbst überlassen. Ebenso ob der Flugschüler für den Lizenzerwerb 5 Monate oder 4 Jahre benötigt, im ersteren Falle kommt er mit 10.000 € hin, im letzteren Falle dürften 15.000 € nicht ausreichen.

Vergessen wir auch nicht die Rolle der Prüfer, die bei den praktischen Prüfungen unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Während einer sagt, alle im Flieger befindliche Avionik muss beherrscht werden, begnügt sich der andere mit einer einfachen QDM/QDR Übung. Manchmal wird unter dem Hut nur die 180 ° Kurve verlangt ein anderer Prüfer verlangt dannl Steig- Sinkflug und auch Vollkreise (was aus meiner Sicht auch Sinn machen würde).

Bei mir "geht" kein Flugschüler Solo, solange ich nicht sicher bin, daß er den Solo ohne Wenn und Aber bewältigt.
Im Ergebnis habe ich in all den Jahren meiner Lehrertätigkeit sehr viele Fußgänger zu Fliegern gemacht, egal ob auf Segelflugzeugen, Motorseglern oder Motorflugzeugen.
Soweit mir bekannt ist, hat bis heute keiner meiner "Ehemaligen" einen Flugunfall gehabt. Darüber freue ich mich. Mit Sicherheit hat der eine oder andere Flugschüler über mich schon geflucht (ich aber auch vermutlich über ihn). Die Freude bleibt dennoch bei mir

Ich wünsche mir noch viele talentierte Fußgänger / Fußgängerinnen aus denen ich Flieger / Fliegerinnen machen darf.

Hinweis: Wenn ich vom "Flugschüler" spreche dann meine ich damit männliche und weibliche Personen.

All the best

Alfred

@ Guido: das deutsche Flugausbildungsprogramm ist mit dem der FAA nur bedingt zu vergleichen. Dort hat u.a. der Fluglehrer mit dem Eintrag und Unterschrift in das Flugbuch des Schüler eine erheblich höhere Verantwortung für den Flugschüler als in D. Dies alles jetzt im einzelnen zu vergleichen würde zu weit führen.

25. Juni 2013: Von Olaf Musch an Achim H.
Allerdings ist IR ein solch wichtiger Teil des Fliegens, dass ein Fluglehrer meiner Meinung nach darin kompetent sein muss. Stellt man diese Anforderung in Deutschland, dann findet man aber keine Fluglehrer mehr...


Dann kann sich unser Verein ja glücklich schätzen:
Ausbildungsleiter: ATPL
3 weitere Fluglehrer mit ATPL
einer mit CPL und FI-CPL(IR)
einer mit FI-PPL(IR)
zwei mit FI-PPL(VFR)

Wäre dann doch eine gute Mischung, oder?

Olaf
25. Juni 2013: Von Alfred Obermaier an Achim H.

Hi, hier werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Der Vergleich USA/FAA vs D/LBA + RP funktioniert einfach nicht. Das sind zwei verschiedene Systeme. Vor vielen Jahren war für den Erwerb der Lehrberechtigung der PPL plus 300 Flugstunden ausreichend. Heute müssen für den Erwerb der Lehrberechtigung mindestens CPL Theoriekenntnisse nachgewiesen werden. Ist doch ein Schritt in die richtige Richtung. Ja, der Fluglehrer muss dem Flugschüler inhaltlich voraus sein, ohne Wenn und Aber. An anderer Stelle habe ich schon die deutliche Höherwertigkeit des Fluglehrers im FAA System erwähnt, während im deutschen System die höhere Wertigkeit die Behörde hat. So darf ab April 2013 der Fluglehrer nicht Lizenz nicht mehr für 2 plus 2 Jahre verlängern (sofern bestimmte Voraussetzungen gegeben sind) sondern nur noch auf einem Antrag eine Bestätigung schreiben. Es darf also ruhig mal der Wille der Luftfahrtbehörde zur Rolle des Lehrpersonals hinterfragt werden.

All the best

Alfred

25. Juni 2013: Von Roland Schmidt an Alfred Obermaier

Hallo Alfred,

das sehe ich auch so, dass der Schüler und seine Herangehensweise an die Flugausbildung ein sehr großer Faktor ist. Ich habe auch Flugschüler gesehen, die alles mal so nebenher machen wollten. Ich habe auch verschiedene Sorten von Fluglehrern kennengelernt. In meiner PPL-B Ausbildung war ich z. B. schon recht weit und hatte verschiedene Alleinflüge - auch über Land absolviert. Dann bin ich mal mit dem Chef der Flugschule geflogen, weil mein Lehrer nicht konnte und der hat mich total fertig gemacht und durch verschiedenste Maßnahmen das Gefühl gegeben, dass ich gar nix mehr konnte. Abends war ich am Boden zerstört und ich dachte "so ein A....". Allerdings denke ich aus heutiger Sicht, dass es Taktik war und es zu einer gesunden Selbsteinschätzung in diesem Moment beigetragen hat ("jetzt hast du bald den Flugschein und darfst dann alleine weiter üben"). Das gehört einfach alles dazu und bei allen Versuchen der Ausbildungsvereinheitlichung trifft man bei Fluglehrern auch die unterschiedlichsten Charaktere an. Man kann aber sicher von allen viel lernen - auch leider manchmal, wie man es nicht machen sollte. Ich habe auch schon von einem Fluglehrer gehört "IFR ist nur etwas, wenn du täglich fliegst". Trotzdem werde ich zumindest das EIR und mir selber ein Bild machen - das Forum hier hat mich übrigens auch dazu ermutigt :-)

Das Gefühl durch die Flugschule/den Lehrer abgezockt zu werden hatte ich übrigens nie.

Gruß

Roland

25. Juni 2013: Von Achim H. an Alfred Obermaier
Heute müssen für den Erwerb der Lehrberechtigung mindestens CPL Theoriekenntnisse nachgewiesen werden.

Mir ging es eher um Praxiskenntnisse als um noch mehr bedingt nützliche Theoriekenntnisse. In Deutschland kann jeder Platzrundenflieger Fluglehrer werden und der bildet dann wiederum Platzrundenflieger aus. Für viele Fluglehrer ist die FI-Tätigkeit eine günstige Möglichkeit, ins Cockpit zu kommen.

Ich hatte einen Fluglehrer der jeden Flug abgesagt hat, wenn das GAFOR nicht blau oder grün war. Erst der nächste (ATPLer) taugte dann was und hat mich gleich mal mit Absicht in einen fiesen Schauer geleitet, damit man mal sieht was marginal VMC ist. Hätte ich den nicht bekommen, würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr fliegen aus Enttäuschung. Als Anfänger ist man nicht in der Lage, die Entscheidungen und Herangehensweise des Fluglehrers in Zweifel zu ziehen.

Achja und beim Airwork wird Stall gemacht bis die Hupe kommt, dann sofort ausgeleitet. Jemand der das so macht, der hat in seinem Leben noch nie einen Stall erlebt, denn die Hupe kommt locker 5 Knoten vorher. Und trudeln ist auch viel zu gefährlich, das traute sich der Fluglehrer auch nicht, kennt er wahrscheinlich auch nur von Youtube.

Meine Fluglehrer in den USA waren allesamt gut, vielleicht war das Glück aber da gibt es natürlich keinen ohne IR.

PS: Ich bin vor einem Jahr mit einem Fluglehrer (FI nach deutschem Recht!) nach Ostdeutschland geflogen, er als Passagier. Dazwischen lag der Luftraum C von Nürnberg. Der Fluglehrer wollte unbedingt dass wir den Luftraum umfliegen. Ich habe dann den unglaublich mutigen Schritt gewagt, ATC um einen Durchflug zu bitten. Da wurde er ganz nervös, das war das fliegerische Highlight. Platzrundenflieger allererster Güte.
25. Juni 2013: Von  an Achim H. Bewertung: +5.00 [5]
Erstens gibt es natürlich auch in den USA furchtbare Flugschulen und -lehrer. In Deutschland halte ich die Wurzeln im Vereinswesen für ein Hauptproblem. Da gibt es halt die "Gurus", die ihr oft sehr veraltetes Wissen gnädig (und - zugeeben - oft ehrenamtlich) auf die ungewaschenen Massen herabrieseln lassen.

Mir geht's um die Zukunft der privaten Fliegerei und deren Attraktivität als Freizeitbeschäftigung. Und das geht so: Kommt einer mit seinem 5er BMW (drunter wird's nicht sein, wenn er sich Fliegen leisten kann) zur Flugschule und sagt: Tach, ich will hier 15000 Euro ausgeben. Was passiert dann? Hat der ein "15000-Euro-Erlebnis"? Gehören dazu wirklich abgefuckte (Tschuldigung) ungewaschene Möhren aus den 60er Jahren und ein Pumakäfig als Büro/Klassenzimmer? Sind die Fluglehrer vor allem erstmal nett, gewaschen, zuvorkommend und pünktlich? Oder wird er von einem 20jährigen mit Pilotenkoffer wie ein Bittsteller behandelt? Zu welchem Zeitpunkt sagt sich unser neureicher BMW-Fahrer: Ach lass mal, ich kauf mir ne Riva/Harley/Kite-Surf-Ausrüstung/...?

Ich glaube, wenn wir einen Schritt zurücktreten und mal versuchen, ein unvoreingenommenes Laienauge auf das Erscheinungsbild unseres Flugplatzes sowie der dort stationierten Flugschulen und Flugzeuge zu richten, dann wird in den meisten Fällen schnell klar, dass man schon sehr versessen aufs Fliegen sein muss, bevor man sich da ran traut.
25. Juni 2013: Von Othmar Crepaz an Achim H.
Bei mir war's genau umgekehrt. Als ich in den USA mein Multi erwarb, wurde mit der Seneca nur bis zum Buffeting "gestallt" (also gar nicht). Zurück in Ö, nutzte ich meinen Trainingsstand und setzte ich gleich noch den Ö-CPL mit Multi drauf. Als ich (ebenfalls mit Seneca) beim Buffeting abbrach, fragte der Fluglehrer "Wolln's mi pflanzen?". Eine ganze Serie von Full Stalls war die Folge, bis er sicher war, dass ich nicht mehr die Unterwäsche nass machte.
Beim PPL (vor einer Ewigkeit) hatte ich einen Fluglehrer, der hauptberuflich Flugzeugmechaniker war. Sein Ziel: Den Schüler so rasch wie möglich "solo" zu bekommen (bei mir 7 Stunden, andere noch früher) - die restliche Ausbildungszeit bestand aus "Spazieren fliegen in der Kontrollzone", während er mit dem Funkgerät unter einem Flieger lag. Wirklich fliegen gelernt hat man da nicht. Zum Schluss noch eine "Gefahreneinweisung" mit angedeuteten Stalls und ab zur Prüfung.
Ich hatte mir gewünscht, dass wir einmal bei einer ordentlichen Föhnlage (für die LOWI ja berüchtigt ist) unter Begleitung eines FI zu fliegen. KEINER erklärte sich dazu bereit. Als ich dann erstmals in die Situation kam, hatte ich den Flieger voll mit Passagieren und die Hosen voll (aber nur sprichwörtlich ;-)). Einfach schwach, diese Ausbildung.
25. Juni 2013: Von Malte Höltken an Achim H. Bewertung: +5.00 [5]
Wie war das noch gleich mit Koinzidenz und Kausalität?

Also daß das IR unabdingbar zur Fliegerei gehört ist genauso falsch, wie die Forderung, nur Fluglehrer mit IR und CPL/ATPL könnten das Fliegen beibringen. Um ehrlich zu sein habe ich noch von keinem Punkt gehört, den ein FI mit IR und ATPL einem VFR-PPL-Flugschüler durch seine Lizenzen besser beibringen kann, als ein interessierter VFR-Fluglehrer. Da ist doch wohl die "pädagogische" Fähigkeit des Fluglehrers und sein Verständnis für das was er tut weitaus ausschlaggebender als die Buchstaben in seiner Lizenz. Und mir ist der Vereinsfluglehrer, der mit Kunstflugschein und regelmäßigem Spornradfliegen in 50h/Jahr seine "Stick and Rudder"-Fähigkeiten auf trab hält allemal lieber als der ATPL-IR-FI, der mit 300 Stunden frisch aus Arizona kommt und in einer 300PS-Bonanza auf einer 2,5km-Piste das fliegen gelernt hat. Auf Plätzen mit schwierigem Wind, in einer nicht gerade überpowerten C150 auf 600 Meter Gras mit Hindernissen an beiden Enden ist der Vereinsfluglehrer in meinem Beispiel wohl der geeignetere. Und daß letzterer nur FI ist, um kostenlos fliegen zu dürfen, halte ich für puren polemischen Unsinn. In anderen Foren bekommt man mit, daß es nicht wenige frozen ATPLer geben soll, die ihre Pflichtstunden als FI zusammen bekommen wollen. Ob das Sinn der Sache ich, wage ich zu bezweifeln.

Also es kommt immer drauf an, was den Fluglehrer motiviert, wie er seine Schüler motivieren kann und vor allem: Wie er in der Lage ist, das Wissen zu vermitteln. (Darüber sagt nun weder CPL/ATPL, noch IR etwas aus).

Es ist nie verkehrt mehr zu wissen, gemacht zu haben und sich konstant weiterzubilden, aber weder CPL/ATPL noch IR sind Qualitätssiegel für Fluglehrer.

Und auch ein frischer Fluglehrer muß die Gelegenheit bekommen (dürfen), auszubilden. Sonst wird aus ihm nie ein erfahrener Fluglehrer.


Besten Grusz,

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