Hi, die Flugausbildung in D für PPL ist sicherlich eher heterogen, abhängig von der Schule, auch vom Lehrpersonal. Zwar gibt es einen einheitlichen Syllabus der aber verschiedentlich interpretiert wird, das fängt ganz oben bei den Behörden und zieht sich bis zum ausbildenden Lehrer durch. Die Lerngeschwindigkeit und der Lernerfolg wird vom Schüler vorgegeben, das beginnt damit ob er einmal in der Woche oder einmal im Monat eine Flugstunde hat, zusätzlich wie ernsthaft er die Theorie abarbeitet. Wenn ich hier lese die Flugschüler werden "abgezockt", dann frage ich mich schon welche Erlebnisse dahinter stecken, Beispiele sind jedenfalls keine angeführt. Die Lerngeschwindigkeit bestimmt der Flugschüler (hat mit kürzlich einer mal gesagt) und ob er jetzt für seine Lizenz bereit ist nur das auszugeben was unbedingt nötig ist oder ob es auch die erwähnten 15.000 € sind, bleibt ihm selbst überlassen. Ebenso ob der Flugschüler für den Lizenzerwerb 5 Monate oder 4 Jahre benötigt, im ersteren Falle kommt er mit 10.000 € hin, im letzteren Falle dürften 15.000 € nicht ausreichen.
Vergessen wir auch nicht die Rolle der Prüfer, die bei den praktischen Prüfungen unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Während einer sagt, alle im Flieger befindliche Avionik muss beherrscht werden, begnügt sich der andere mit einer einfachen QDM/QDR Übung. Manchmal wird unter dem Hut nur die 180 ° Kurve verlangt ein anderer Prüfer verlangt dannl Steig- Sinkflug und auch Vollkreise (was aus meiner Sicht auch Sinn machen würde).
Bei mir "geht" kein Flugschüler Solo, solange ich nicht sicher bin, daß er den Solo ohne Wenn und Aber bewältigt.
Im Ergebnis habe ich in all den Jahren meiner Lehrertätigkeit sehr viele Fußgänger zu Fliegern gemacht, egal ob auf Segelflugzeugen, Motorseglern oder Motorflugzeugen.
Soweit mir bekannt ist, hat bis heute keiner meiner "Ehemaligen" einen Flugunfall gehabt. Darüber freue ich mich. Mit Sicherheit hat der eine oder andere Flugschüler über mich schon geflucht (ich aber auch vermutlich über ihn). Die Freude bleibt dennoch bei mir
Ich wünsche mir noch viele talentierte Fußgänger / Fußgängerinnen aus denen ich Flieger / Fliegerinnen machen darf.
Hinweis: Wenn ich vom "Flugschüler" spreche dann meine ich damit männliche und weibliche Personen.
All the best
Alfred
@ Guido: das deutsche Flugausbildungsprogramm ist mit dem der FAA nur bedingt zu vergleichen. Dort hat u.a. der Fluglehrer mit dem Eintrag und Unterschrift in das Flugbuch des Schüler eine erheblich höhere Verantwortung für den Flugschüler als in D. Dies alles jetzt im einzelnen zu vergleichen würde zu weit führen.