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Das neue Heft erscheint am 1. September
Behördenversagen gefährdet Flugsicherheit
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Die deutsche IFR-Infrastruktur als Unfall-Faktor
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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25. Juni 2013: Von Alfred Obermeier an Guido Warnecke Bewertung: +3.00 [3]

Hi, die Flugausbildung in D für PPL ist sicherlich eher heterogen, abhängig von der Schule, auch vom Lehrpersonal. Zwar gibt es einen einheitlichen Syllabus der aber verschiedentlich interpretiert wird, das fängt ganz oben bei den Behörden und zieht sich bis zum ausbildenden Lehrer durch. Die Lerngeschwindigkeit und der Lernerfolg wird vom Schüler vorgegeben, das beginnt damit ob er einmal in der Woche oder einmal im Monat eine Flugstunde hat, zusätzlich wie ernsthaft er die Theorie abarbeitet. Wenn ich hier lese die Flugschüler werden "abgezockt", dann frage ich mich schon welche Erlebnisse dahinter stecken, Beispiele sind jedenfalls keine angeführt. Die Lerngeschwindigkeit bestimmt der Flugschüler (hat mit kürzlich einer mal gesagt) und ob er jetzt für seine Lizenz bereit ist nur das auszugeben was unbedingt nötig ist oder ob es auch die erwähnten 15.000 € sind, bleibt ihm selbst überlassen. Ebenso ob der Flugschüler für den Lizenzerwerb 5 Monate oder 4 Jahre benötigt, im ersteren Falle kommt er mit 10.000 € hin, im letzteren Falle dürften 15.000 € nicht ausreichen.

Vergessen wir auch nicht die Rolle der Prüfer, die bei den praktischen Prüfungen unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Während einer sagt, alle im Flieger befindliche Avionik muss beherrscht werden, begnügt sich der andere mit einer einfachen QDM/QDR Übung. Manchmal wird unter dem Hut nur die 180 ° Kurve verlangt ein anderer Prüfer verlangt dannl Steig- Sinkflug und auch Vollkreise (was aus meiner Sicht auch Sinn machen würde).

Bei mir "geht" kein Flugschüler Solo, solange ich nicht sicher bin, daß er den Solo ohne Wenn und Aber bewältigt.
Im Ergebnis habe ich in all den Jahren meiner Lehrertätigkeit sehr viele Fußgänger zu Fliegern gemacht, egal ob auf Segelflugzeugen, Motorseglern oder Motorflugzeugen.
Soweit mir bekannt ist, hat bis heute keiner meiner "Ehemaligen" einen Flugunfall gehabt. Darüber freue ich mich. Mit Sicherheit hat der eine oder andere Flugschüler über mich schon geflucht (ich aber auch vermutlich über ihn). Die Freude bleibt dennoch bei mir

Ich wünsche mir noch viele talentierte Fußgänger / Fußgängerinnen aus denen ich Flieger / Fliegerinnen machen darf.

Hinweis: Wenn ich vom "Flugschüler" spreche dann meine ich damit männliche und weibliche Personen.

All the best

Alfred

@ Guido: das deutsche Flugausbildungsprogramm ist mit dem der FAA nur bedingt zu vergleichen. Dort hat u.a. der Fluglehrer mit dem Eintrag und Unterschrift in das Flugbuch des Schüler eine erheblich höhere Verantwortung für den Flugschüler als in D. Dies alles jetzt im einzelnen zu vergleichen würde zu weit führen.

25. Juni 2013: Von Roland Schmidt an Alfred Obermeier

Hallo Alfred,

das sehe ich auch so, dass der Schüler und seine Herangehensweise an die Flugausbildung ein sehr großer Faktor ist. Ich habe auch Flugschüler gesehen, die alles mal so nebenher machen wollten. Ich habe auch verschiedene Sorten von Fluglehrern kennengelernt. In meiner PPL-B Ausbildung war ich z. B. schon recht weit und hatte verschiedene Alleinflüge - auch über Land absolviert. Dann bin ich mal mit dem Chef der Flugschule geflogen, weil mein Lehrer nicht konnte und der hat mich total fertig gemacht und durch verschiedenste Maßnahmen das Gefühl gegeben, dass ich gar nix mehr konnte. Abends war ich am Boden zerstört und ich dachte "so ein A....". Allerdings denke ich aus heutiger Sicht, dass es Taktik war und es zu einer gesunden Selbsteinschätzung in diesem Moment beigetragen hat ("jetzt hast du bald den Flugschein und darfst dann alleine weiter üben"). Das gehört einfach alles dazu und bei allen Versuchen der Ausbildungsvereinheitlichung trifft man bei Fluglehrern auch die unterschiedlichsten Charaktere an. Man kann aber sicher von allen viel lernen - auch leider manchmal, wie man es nicht machen sollte. Ich habe auch schon von einem Fluglehrer gehört "IFR ist nur etwas, wenn du täglich fliegst". Trotzdem werde ich zumindest das EIR und mir selber ein Bild machen - das Forum hier hat mich übrigens auch dazu ermutigt :-)

Das Gefühl durch die Flugschule/den Lehrer abgezockt zu werden hatte ich übrigens nie.

Gruß

Roland

25. Juni 2013: Von Alfred Obermeier an Alfred Obermeier

Hi, natürlich hat der Ausbilder eine Schlüsselrolle. Jeder erinnert sich an seinen Ausbilder (m/w) egal um welche Ausbildung es sich handelt oder wie weit dieses zeitlich zurück liegt.
Die Entscheidung ob geflogen wird liegt imer bei mir und ich sage den Flugtermin dann ab, wenn der Flugschüler nichts mehr lernen würde, also ich mit der Führung des Flugzeuges beschäftigt wäre. Es macht auch keinen Sinn mit dem Anfänger in der 2. oder 3. Flugstunde Seitenwindlandungen mit max. CWC zu üben. Stalls werden geübt, bis zum Strömungsabriß, der Prüfer verlangt "... when buffeting or horne, whatever occurs first, than recover, pitch, power, bank". Wieviel Ausbildung wird also verlangt, nur das was der Prüfer haben will oder mache ich aus dem Schüler einen möglichst kompetenten Flieger mit "good Airmanship"?
Dann reden wir über die Kosten. Minimalausbildung kostet halt weniger, übe ich die Stalls oder die Ziellandungen bis sie beherrscht werden, dann braucht das mehr Zeit / mehr Geld.
Dann gab es schon die Diskussion hier im Forum auf welcher rechtlichen Grundlage sich ein Fluglehrer bewege, wenn er bei einer Ziellandeübung den Motor abstellt. Wenn ihm als Scheininhaber dann irgendwann, irgendwie der Motor stehen bleibt, dann wird er froh sein, schon mal eine solche Situation geübt zu haben. Von wem soll denn der Flugschüler denn lernen wie man mit schwierigen oder ungewohnten Situationen umgeht, wenn nicht von seinem Lehrer?

Wie war das doch: "Erfahrung ist die Summe der erfolgreich überlebten Irrtümer".

All the best

Alfred


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