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24. Juni 2013: Von Guido Warnecke an B. Quax F. Bewertung: +1.00 [1]
Interessant. Wuerde es dann denn nicht helfen, dass die EASA nun die Ausbildungsrichtlinien "verschaerft und die Anforderungen fuerflight instructors erhoeht?

Sage ich jetzt ohne in Deutschland ernsthaft geschult zu haben. Ein paar Stunden N-Umschreibung bei LGW in Dortmund.
Wenn ich mich richtig erinnere war das aber recht ordentlich. Auch mal Westflug Aachen, Mooney MO20, Herr Kampsmann sen. -> 1. Klasse!
Auch Einweisungen im Aeroclub Gelnhausen DO 27, C206, PA18, DR400: Charly Krueger, Volker Abend, Mike Dressler - alles prima Leute.



Happy Landings,
Guido
24. Juni 2013: Von Lutz D. an Guido Warnecke
Auch mal Westflug Aachen, Mooney MO20, Herr Kampsmann sen. -> 1. Klasse!

Das unterschreibe ich sofort. Gilt auch für den aktuellen Chef.

Ich denke, das ist wie in allen Lehrberufen - es gibt eine gewisse Lehrerkompetenz, die man nicht wirklich erwerben kann. Das ist völlig unabhängig von den fliegerischen Fähig- und Fertigkeiten oder dem theoretischen Wissen - in dem Sinne, dass das notwendige, aber keine hinreichenden Bedingungen sind. Und bei Erfahrung muss man schon einschränken - nicht alle werden aus Erfahrung klug und nicht für jeden Ausbildungsabschnitt benötige ich viel Erfahrung.

Die fliegerische Ausbildung korreliert auch weder mit dem Bodenbelag im Briefingraum noch mit dem Lackzustand der Schulflugzeuge.
24. Juni 2013: Von B. Quax F. an Lutz D.
Das haste schön beschrieben. Ergänzend nur die "Aktenlage" wird sicher immer umfangreicher und strenger, hilft alles nur nicht bei der Ausbildung in der Breite. Was wurde gerade in dem anderen Thread gesagt 5 Stunden echtes IMC fliegen für den PPL-Flugschüler! Super, klasse, Lebensverlägernd, würde wirklich helfen, aber wie viele "normale" PPL FI´s können/dürfen das = 10%/0% oder? Da braucht man doch einen IR-FI oder wie der Kerl auch heißt?
25. Juni 2013: Von Christophe Dupond an B. Quax F.
IRI heisst der
25. Juni 2013: Von Achim H. an B. Quax F.
Mehr als 80% der Fluglehrer an den Schulen mit denen ich zu tun hatte, haben kein Instrument Rating. In den USA gibt es so etwas überhaupt nicht. Das ist wie ein Lehrer in der Schule, der stofflich 45 Minuten vor den Schülern ist.

Die Gründe dafür sind verständlich, ein IR kostet sehr viel Geld und Zeit aber im Ergebnis ist es eigentlich ein Skandal. Mein erster Lehrer hat mir auch den Mist à la "in der Wolke bist Du sofort tot" und "ohne Enteisung kann man nicht in die Wolke fliegen" erzählt. Erst der nächste mit frozen ATPL war wirklich ein Lehrer mit Erfahrung.

Natürlich kann man viel lernen von einem PPLer und das fliegerische Handwerk beherrschen die meist exzellent. Allerdings ist IR ein solch wichtiger Teil des Fliegens, dass ein Fluglehrer meiner Meinung nach darin kompetent sein muss. Stellt man diese Anforderung in Deutschland, dann findet man aber keine Fluglehrer mehr...

PS: Eine andere Spielart ist der flugverrückte PPL/FI mit zehntausenden von Landungen im Buch, der alles schon geflogen ist aber kein IR hat weil entweder Geld oder Medical das verhindern. Der zeigt dann massive Abwehrhaltungen und versucht es dem IRler immer reinzudrücken à la "IRler können nicht fliegen, das sind reine Systembediener, das ist er Unterschied zwischen einem Piloten und einem Flieger". Naja, linkes Ohr rein, rechtes Ohr raus.
25. Juni 2013: Von Olaf Musch an Achim H.
Allerdings ist IR ein solch wichtiger Teil des Fliegens, dass ein Fluglehrer meiner Meinung nach darin kompetent sein muss. Stellt man diese Anforderung in Deutschland, dann findet man aber keine Fluglehrer mehr...


Dann kann sich unser Verein ja glücklich schätzen:
Ausbildungsleiter: ATPL
3 weitere Fluglehrer mit ATPL
einer mit CPL und FI-CPL(IR)
einer mit FI-PPL(IR)
zwei mit FI-PPL(VFR)

Wäre dann doch eine gute Mischung, oder?

Olaf
25. Juni 2013: Von Alfred Obermaier an Achim H.

Hi, hier werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Der Vergleich USA/FAA vs D/LBA + RP funktioniert einfach nicht. Das sind zwei verschiedene Systeme. Vor vielen Jahren war für den Erwerb der Lehrberechtigung der PPL plus 300 Flugstunden ausreichend. Heute müssen für den Erwerb der Lehrberechtigung mindestens CPL Theoriekenntnisse nachgewiesen werden. Ist doch ein Schritt in die richtige Richtung. Ja, der Fluglehrer muss dem Flugschüler inhaltlich voraus sein, ohne Wenn und Aber. An anderer Stelle habe ich schon die deutliche Höherwertigkeit des Fluglehrers im FAA System erwähnt, während im deutschen System die höhere Wertigkeit die Behörde hat. So darf ab April 2013 der Fluglehrer nicht Lizenz nicht mehr für 2 plus 2 Jahre verlängern (sofern bestimmte Voraussetzungen gegeben sind) sondern nur noch auf einem Antrag eine Bestätigung schreiben. Es darf also ruhig mal der Wille der Luftfahrtbehörde zur Rolle des Lehrpersonals hinterfragt werden.

All the best

Alfred

25. Juni 2013: Von Achim H. an Alfred Obermaier
Heute müssen für den Erwerb der Lehrberechtigung mindestens CPL Theoriekenntnisse nachgewiesen werden.

Mir ging es eher um Praxiskenntnisse als um noch mehr bedingt nützliche Theoriekenntnisse. In Deutschland kann jeder Platzrundenflieger Fluglehrer werden und der bildet dann wiederum Platzrundenflieger aus. Für viele Fluglehrer ist die FI-Tätigkeit eine günstige Möglichkeit, ins Cockpit zu kommen.

Ich hatte einen Fluglehrer der jeden Flug abgesagt hat, wenn das GAFOR nicht blau oder grün war. Erst der nächste (ATPLer) taugte dann was und hat mich gleich mal mit Absicht in einen fiesen Schauer geleitet, damit man mal sieht was marginal VMC ist. Hätte ich den nicht bekommen, würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr fliegen aus Enttäuschung. Als Anfänger ist man nicht in der Lage, die Entscheidungen und Herangehensweise des Fluglehrers in Zweifel zu ziehen.

Achja und beim Airwork wird Stall gemacht bis die Hupe kommt, dann sofort ausgeleitet. Jemand der das so macht, der hat in seinem Leben noch nie einen Stall erlebt, denn die Hupe kommt locker 5 Knoten vorher. Und trudeln ist auch viel zu gefährlich, das traute sich der Fluglehrer auch nicht, kennt er wahrscheinlich auch nur von Youtube.

Meine Fluglehrer in den USA waren allesamt gut, vielleicht war das Glück aber da gibt es natürlich keinen ohne IR.

PS: Ich bin vor einem Jahr mit einem Fluglehrer (FI nach deutschem Recht!) nach Ostdeutschland geflogen, er als Passagier. Dazwischen lag der Luftraum C von Nürnberg. Der Fluglehrer wollte unbedingt dass wir den Luftraum umfliegen. Ich habe dann den unglaublich mutigen Schritt gewagt, ATC um einen Durchflug zu bitten. Da wurde er ganz nervös, das war das fliegerische Highlight. Platzrundenflieger allererster Güte.
25. Juni 2013: Von  an Achim H. Bewertung: +5.00 [5]
Erstens gibt es natürlich auch in den USA furchtbare Flugschulen und -lehrer. In Deutschland halte ich die Wurzeln im Vereinswesen für ein Hauptproblem. Da gibt es halt die "Gurus", die ihr oft sehr veraltetes Wissen gnädig (und - zugeeben - oft ehrenamtlich) auf die ungewaschenen Massen herabrieseln lassen.

Mir geht's um die Zukunft der privaten Fliegerei und deren Attraktivität als Freizeitbeschäftigung. Und das geht so: Kommt einer mit seinem 5er BMW (drunter wird's nicht sein, wenn er sich Fliegen leisten kann) zur Flugschule und sagt: Tach, ich will hier 15000 Euro ausgeben. Was passiert dann? Hat der ein "15000-Euro-Erlebnis"? Gehören dazu wirklich abgefuckte (Tschuldigung) ungewaschene Möhren aus den 60er Jahren und ein Pumakäfig als Büro/Klassenzimmer? Sind die Fluglehrer vor allem erstmal nett, gewaschen, zuvorkommend und pünktlich? Oder wird er von einem 20jährigen mit Pilotenkoffer wie ein Bittsteller behandelt? Zu welchem Zeitpunkt sagt sich unser neureicher BMW-Fahrer: Ach lass mal, ich kauf mir ne Riva/Harley/Kite-Surf-Ausrüstung/...?

Ich glaube, wenn wir einen Schritt zurücktreten und mal versuchen, ein unvoreingenommenes Laienauge auf das Erscheinungsbild unseres Flugplatzes sowie der dort stationierten Flugschulen und Flugzeuge zu richten, dann wird in den meisten Fällen schnell klar, dass man schon sehr versessen aufs Fliegen sein muss, bevor man sich da ran traut.
25. Juni 2013: Von Othmar Crepaz an Achim H.
Bei mir war's genau umgekehrt. Als ich in den USA mein Multi erwarb, wurde mit der Seneca nur bis zum Buffeting "gestallt" (also gar nicht). Zurück in Ö, nutzte ich meinen Trainingsstand und setzte ich gleich noch den Ö-CPL mit Multi drauf. Als ich (ebenfalls mit Seneca) beim Buffeting abbrach, fragte der Fluglehrer "Wolln's mi pflanzen?". Eine ganze Serie von Full Stalls war die Folge, bis er sicher war, dass ich nicht mehr die Unterwäsche nass machte.
Beim PPL (vor einer Ewigkeit) hatte ich einen Fluglehrer, der hauptberuflich Flugzeugmechaniker war. Sein Ziel: Den Schüler so rasch wie möglich "solo" zu bekommen (bei mir 7 Stunden, andere noch früher) - die restliche Ausbildungszeit bestand aus "Spazieren fliegen in der Kontrollzone", während er mit dem Funkgerät unter einem Flieger lag. Wirklich fliegen gelernt hat man da nicht. Zum Schluss noch eine "Gefahreneinweisung" mit angedeuteten Stalls und ab zur Prüfung.
Ich hatte mir gewünscht, dass wir einmal bei einer ordentlichen Föhnlage (für die LOWI ja berüchtigt ist) unter Begleitung eines FI zu fliegen. KEINER erklärte sich dazu bereit. Als ich dann erstmals in die Situation kam, hatte ich den Flieger voll mit Passagieren und die Hosen voll (aber nur sprichwörtlich ;-)). Einfach schwach, diese Ausbildung.
25. Juni 2013: Von Malte Höltken an Achim H. Bewertung: +5.00 [5]
Wie war das noch gleich mit Koinzidenz und Kausalität?

Also daß das IR unabdingbar zur Fliegerei gehört ist genauso falsch, wie die Forderung, nur Fluglehrer mit IR und CPL/ATPL könnten das Fliegen beibringen. Um ehrlich zu sein habe ich noch von keinem Punkt gehört, den ein FI mit IR und ATPL einem VFR-PPL-Flugschüler durch seine Lizenzen besser beibringen kann, als ein interessierter VFR-Fluglehrer. Da ist doch wohl die "pädagogische" Fähigkeit des Fluglehrers und sein Verständnis für das was er tut weitaus ausschlaggebender als die Buchstaben in seiner Lizenz. Und mir ist der Vereinsfluglehrer, der mit Kunstflugschein und regelmäßigem Spornradfliegen in 50h/Jahr seine "Stick and Rudder"-Fähigkeiten auf trab hält allemal lieber als der ATPL-IR-FI, der mit 300 Stunden frisch aus Arizona kommt und in einer 300PS-Bonanza auf einer 2,5km-Piste das fliegen gelernt hat. Auf Plätzen mit schwierigem Wind, in einer nicht gerade überpowerten C150 auf 600 Meter Gras mit Hindernissen an beiden Enden ist der Vereinsfluglehrer in meinem Beispiel wohl der geeignetere. Und daß letzterer nur FI ist, um kostenlos fliegen zu dürfen, halte ich für puren polemischen Unsinn. In anderen Foren bekommt man mit, daß es nicht wenige frozen ATPLer geben soll, die ihre Pflichtstunden als FI zusammen bekommen wollen. Ob das Sinn der Sache ich, wage ich zu bezweifeln.

Also es kommt immer drauf an, was den Fluglehrer motiviert, wie er seine Schüler motivieren kann und vor allem: Wie er in der Lage ist, das Wissen zu vermitteln. (Darüber sagt nun weder CPL/ATPL, noch IR etwas aus).

Es ist nie verkehrt mehr zu wissen, gemacht zu haben und sich konstant weiterzubilden, aber weder CPL/ATPL noch IR sind Qualitätssiegel für Fluglehrer.

Und auch ein frischer Fluglehrer muß die Gelegenheit bekommen (dürfen), auszubilden. Sonst wird aus ihm nie ein erfahrener Fluglehrer.


Besten Grusz,
25. Juni 2013: Von Achim H. an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]
Dabei fällt mir ein, Herr Hasenmüller, waren Sie nicht auch jemand, der Frau Behrle ständig nach ihrer Cirrus-Erfahrung gefragt hat?

Nee, da liegt eine Verwechslung vor. Den Dünkel gegenüber Frau Behrle haben andere vertreten.

Und mir ist der Vereinsfluglehrer, der mit Kunstflugschein und regelmäßigem Spornradfliegen in 50h/Jahr seine "Stick and Rudder"-Fähigkeiten auf trab hält allemal lieber als der ATPL-IR-FI, der mit 300 Stunden frisch aus Arizona kommt und in einer 300PS-Bonanza auf einer 2,5km-Piste das fliegen gelernt hat.

Sicherlich, ich behaupte auch nicht ein FI muss ein IR haben aber schön wäre es wie in den USA. Ein Kunstflugrating steht einem FI auch sehr gut zu Gesicht. Ich störe mich einfach an den Platzrundenfliegern, die einem überhaupt nicht vermitteln können, wofür ein Flugzeug eingesetzt werden kann und wie das geht, die Leute ausbilden die sich im Umkreis von 10NM einer Kontrollzone in die Hose machen und einen Flugplatz großflächig meiden, wenn der Luftraum F aktiv ist. So kommt beim Flugschüler keine Begeisterung auf und ein erfolgsversprechender Start der Fliegerkarriere ist es auch nicht.

Gute und schlechte Lehrer gibt es überall und ich hatte wie so viele beides. Wenn das EIR kommt, sollte man überlegen, das von FIs grundsätzlich zu fordern. Wenn es um Ausflüge geht, dann ist Wetter das wichtigste und da kann ein FI mit IR/EIR wesentlich mehr vermitteln. Als ich das IR angegangen bin, habe ich von vielen PPL/FIs negative Kommentare bekommen und höre diese auch heute noch. Da hat der dumme Flugschüler plötzlich etwas, was der FI-Gott nicht hat, kann also nix taugen.
25. Juni 2013: Von Malte Höltken an Achim H. Bewertung: +11.67 [12]
Nee, da liegt eine Verwechslung vor.

Das habe ich gerade auch herausgefunden, ich bitte um Entschuldigung, gelöscht habe ich den Absatz bereits.

Derzeit ist es so, daß gerade in den Vereinen die Fluglehrer bereits wegsterben, weil die Kosten explodieren. Der FI alleine liegt jetzt schon bei fast 10.000 Euro und gerade in Vereinsflugschulen sind die "Vergütungen" nicht mal dem Aufwand gerecht, auch wenn man die Ausbildung noch nicht einfakturiert. Zum EASA-FI werden 40 Flugstunden, CPL-Theorie, 120 Stunden verkopfte Pädagogikausbildung und 200 Stunden (unbezahlte) Anwärterzeit abverlangt, damit er für eine Stunde Blockzeit 15 zu versteuernde Euro bekommt. Das tut sich doch heute schon niemand mehr an. Die Leute, die gebraucht werden - diejenigen, die mit viel Idealismus und Elan die GA befeuern können, die die Wenigflieger motivieren, wieder mit in das Flugzeug zu steigen, die auf diese Aufwandsentschädigung bei Einweisungsflügen und zweijährlichen Übungsflügen verzichten, die auch ohne LBA-CPL-Prüfung auf dem Laufenden bleiben, genau die würgt man mit derlei hohen Auflagen und Kosten ab. Für den Preis, den man heute für das FI zahlt, bekommt man schon ein IR oder ne Menge Avgas. Oder ein kleines Flugzeug. Da oben noch eine EIR-Pflicht draufzusetzen würde Vereinsflugschulen wahrscheinlich endgültig abwürgen.

Und es gibt eine Menge Fliegerei jenseits des IR-Tickets. Und zumindest ich kommuniziere das auch immer so: Ob sich das lohnt kommt darauf an, was der Schüler vorhat. Für denjenigen, der gerne schraubt und ab und an seine Stampe oder Motte bewegt, ist ein IR rausgeschmissen Geld. Für denjenigen, der möglichst günstig die Welt um sich herum erkunden möchte, ist IR rausgeschmissen Geld. Der kauft sich dann eine Luscombe oder Champ und ist glücklich. Für den ambitionierten Kunstflieger ist das Geld fürs IR-Ticket auch besser in AVGAS (und eine Motorüberholung) investiert. Es gibt viele, die lieber "low and slow" VFR durch Europa fliegen, mit all dem Charme, die das VFR-fliegen bietet - unter anderem auch nciht da anzukommen, wo man hinwollte. Ich kenne einige, die viel mit ihrer alten 172er oder PA28 reisen und dem mehr abgewinnen können als "Pfahlhocken in FL130, nur um das Abendessen auf italienisch bestellen zu können". Und es gibt auch Leute, die sind außerhalb der Schulung nie weiter als 50 Meilen um ihren Flugplatz hinausgekommen, und sind glücklich damit. Andere legen ihre Ölspur zu den Nordseeinseln und wiederum andere finden ihre fliegerische Erfüllung im Platzrundenfliegen. Und ich wüsste nicht, was daran verkehrt sein soll, solange jeder seine Grenzen kennt und sich danach richtet.

Besten Grusz,
25. Juni 2013: Von Matthias Jungkurth an Malte Höltken Bewertung: +7.00 [7]
Ich möchte nun auch mal wieder ein paar Worte loswerden. Als junger, "unerfahrener", FI(A) ohne CPL/IR fühle ich mich ob
der hier erhobenen Vorwürfe gegen "Personen in meiner Schublade" sehr gekränkt. Offensichtlich wird hier in Schubladen gedacht.

Ich denke Malte hat in seinen letzten beiden Beiträgen sehr gut zusammengefasst, dass das Volk der Piloten aus einer Vielzahl grundverschiedener Individualisten besteht und somit keinerlei Notwendigkeit besteht, DEN Ideal-Fluglehrer gestalten zu wollen. Schon gar nicht mit Hilfe von schärferen und somit auch teureren Voraussetzungen für die Ausbildung zum FI. Jeder von uns wird unterschiedliche Anforderungen an seinen Fluglehrer stellen. In Abhängigkeit von seiner eigenen Persönlichkeit, seiner fliegerischen Vorerfahrung, dem Ziel das er zusammen mit dem Fluglehrer verfolgen möchte und vielen, vielen anderen Faktoren. Kein Elite-Bürokrat dieser Welt wird in der Lage sein die Voraussetzungen an einen solchen Ideal-Fluglehrer auch nur annähernd standardisieren zu können.

Wer aufgrund der Buchstabenkombinationen in meiner Lizenz, Rückschlüsse auf meine Persönlichkeit und Kompetenz zieht,
handelt in meinen Augen voreingenommen. Es gibt viele Gründe, (noch) kein CPL/IR zu haben. Selten hat das mit fliegerischem Unvermögen zu tun, sondern viel mehr mit fehlendem Geld, fehlender Zeit, ... usw. Die theoretischen und praktischen Erfahrungen kann man trotzdem schon gemacht haben. Die entsprechende Fachliteratur ist auch für Leute mit wenig Geld erschwinglich, Flugsimulatoren eröffnem gerade im Bereich IFR, kostengünstige Einstiegserfahrungen.
Wer dann noch gelegentlich die Möglichkeit bekommt als Pax auf dem rechten Sitz, bei entsprechenen Flügen dabei zu sein, für die man selber keine Berechtigung besitzt, muss einem frozen-ATPL´er mit FI-Berechtigung, der 250h im Flugbuch stehen hat (wovon 25h als PIC geflogen worden sind), nicht mehr in viel nachstehen.

Ich finde es traurig, das manche Fliegerkameraden krankhaft versuchen in irgendeiner Form zu rechtfertigen, das es möglich sei anhand der Papierlage in gute und schlechte FI´s zu unterscheiden.

Es ist nachvollziehbar, dass aufgrund eigener Erfahrungen bestimmte Tendenzen bestehen, einen ATPL/IR Lehrer höher zu bewerten als einen Vereinsfluglehrer. Deswegen gleich jeden Vereinsfluglehrer zu verfluchen finde ich aber ungerechtfertigt. Ich persönlich habe schon alle Kombinationen von Berechtigung und Kompetenz gesehen.
Sowohl ATPL/IR-Fluglehrer, die in meinen Augen besser nicht auf die Menscheit losgelassen werden sollten, als auch PPL-Vereinsfluglehrer die bestimmte Aspekte der Fliegerei besser vermitteln können als jeder andere. Auch den umgekehrten Fall habe ich bei beiden Personenkreisen schon erlebt...

Neben den Erfahrungen die hier bereits geteilt wurden, ist meine Erfahrung eben, das die Art und Form der Lizenz keine Rückschlüsse auf die Fluglehrer-Fertigkeiten eines Menschen ermöglichen.
25. Juni 2013: Von Achim H. an Matthias Jungkurth
Niemand hat Vereinsfluglehrer und unerfahrene FIs verflucht.

Es ist vollkommen unrealistisch von einem FI zu verlangen, ein CPL/IR zu besitzen. Es gibt sehr viele Gründe, warum das nicht möglich ist, hat mit Geld, Zeit und auch Medical zu tun. In den USA hat jeder FI ein IR, weil es dort einfach zu haben ist. Das ist eine gute Sache und das gibt den FIs in den USA einen Vorteil und trotzdem sind sie nicht per se die besseren Fluglehrer.

Meine Ambition für den Flugschein war schon immer, mit dem Flugzeug Reisen in fremde Länder zu unternehmen. Ich hatte Fluglehrer die davon keine Ahnung hatten. Selbst beim IR hatte ich Lehrer, die nicht wussten wie man einen CFMU-konformen Flugplan bei Eurocontrol aufgibt. Das fand ich damals sehr enttäuschend und nur schwer verständlich.
25. Juni 2013: Von Wolfgang Lamminger an Matthias Jungkurth Bewertung: +2.00 [2]
Malte und Mathias: ihr habt absolut Recht!

in unserem Bereich der Luftfahrt sind die Interessen zu differenziert, als dass man das eine oder das andere als Ideal ansehen kann.

Ich habe im Verein während meiner PPL-Ausbildung erst mal das Gelernte hingenommen und bin mit diesem Wissen über die Jahre vor mich "hingesegelt".

Erst 10 Jahre später, während der IR- und CPL-Praxis, habe ich wahrgenommen, dass es auch andere Wege und Möglichkeiten gibt.

Zwischenzeitlich, nach Durchlaufen der deutschen CPL/IR-AUsbildung, eines FAA-CPL und IR-Trainings, der FI-Ausbildung und diverser Typeratings, habe ich sicher weit über 100 "instruction-received"-Stunden im Buch stehen und kann mir m. E. ein ganz gutes Bild davon machen, wie man "ausgebildet werden möchte". Besonders der Unterscheid zwischen "deutschem" und dem US-System ist erstaunlich.

Mit diesem Bild im Kopf, versuche ich zu vermitteln, wenn ich selbst als FI tätig bin, muss aber sagen, dass es mir auch nicht immer gelingt. Die Charaktere der Menschen sin einfach zu unterschiedlich.

"One-size-fits-all" passt letztlich hier nicht, das ist sicher auch das Thema/Dilema der Flugschulen heute. Sicher ist es von Vorteil, wenn eine Flugschule mehrere "Typen" als FI im Stamm hat, also SOWOHL den VFR-FI "Alter Hase", der die Platzrunde auch Nachts auswendig kennt, genauso wie den ATPL/CPL/IR-FI, der eben auch etwas aus dem Bereich der "professionellen" Fliegerei vermitteln kann, und vielleicht den Blick auf den Horizont der Möglichkeiten erweitert.

Ein von mir beobachteter Aspekt der Vereinsausbildung ist auch, dass man oft der Meinung ist, man müsste "einen ganz billigen Weg" zur Lizenz aufzeigen: über PPL-N zum PPL CR TMG, dann zum CR SEP... Nicht jeder möchte das, und da stößt u. U. der für sich persönlich sparsame FI einen Interessenten (zB. Typ "BMW 5er-Fahrer") schnell vor den Kopf... dessen Traum ist vielleicht mit der Familie mit einer Cirrus SR22 in den Urlaub zu fliegen, und da kommt einer, und erzählt ihm was vom Rotax-Falken, auf dem er bis zum ersten Alleinflug schulen soll...

Letztlich zählt eben eins: kann der FI, der zweifelsohne in den Anfangsjahren des Pilotenlebens DIE Bezugsperson ist, das Feuer entfachen, sich mit der Materie weiter zu beschäftigen (und natürlich das Basishandwerk zu vermitteln) oder tritt er das Feuer schnell wieder aus.

Leider habe ich auch einige Kameraden erlebt, die nach Lizenzerhalt maximal eine Verlängerung ihres Classrating durchgehalten haben und jetzt wieder Fußgänger sind.

Sehr Schade!!

Wolfgang


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