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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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25. Juni 2013: Von Matthias Jungkurth an Malte Höltken Bewertung: +7.00 [7]
Ich möchte nun auch mal wieder ein paar Worte loswerden. Als junger, "unerfahrener", FI(A) ohne CPL/IR fühle ich mich ob
der hier erhobenen Vorwürfe gegen "Personen in meiner Schublade" sehr gekränkt. Offensichtlich wird hier in Schubladen gedacht.

Ich denke Malte hat in seinen letzten beiden Beiträgen sehr gut zusammengefasst, dass das Volk der Piloten aus einer Vielzahl grundverschiedener Individualisten besteht und somit keinerlei Notwendigkeit besteht, DEN Ideal-Fluglehrer gestalten zu wollen. Schon gar nicht mit Hilfe von schärferen und somit auch teureren Voraussetzungen für die Ausbildung zum FI. Jeder von uns wird unterschiedliche Anforderungen an seinen Fluglehrer stellen. In Abhängigkeit von seiner eigenen Persönlichkeit, seiner fliegerischen Vorerfahrung, dem Ziel das er zusammen mit dem Fluglehrer verfolgen möchte und vielen, vielen anderen Faktoren. Kein Elite-Bürokrat dieser Welt wird in der Lage sein die Voraussetzungen an einen solchen Ideal-Fluglehrer auch nur annähernd standardisieren zu können.

Wer aufgrund der Buchstabenkombinationen in meiner Lizenz, Rückschlüsse auf meine Persönlichkeit und Kompetenz zieht,
handelt in meinen Augen voreingenommen. Es gibt viele Gründe, (noch) kein CPL/IR zu haben. Selten hat das mit fliegerischem Unvermögen zu tun, sondern viel mehr mit fehlendem Geld, fehlender Zeit, ... usw. Die theoretischen und praktischen Erfahrungen kann man trotzdem schon gemacht haben. Die entsprechende Fachliteratur ist auch für Leute mit wenig Geld erschwinglich, Flugsimulatoren eröffnem gerade im Bereich IFR, kostengünstige Einstiegserfahrungen.
Wer dann noch gelegentlich die Möglichkeit bekommt als Pax auf dem rechten Sitz, bei entsprechenen Flügen dabei zu sein, für die man selber keine Berechtigung besitzt, muss einem frozen-ATPL´er mit FI-Berechtigung, der 250h im Flugbuch stehen hat (wovon 25h als PIC geflogen worden sind), nicht mehr in viel nachstehen.

Ich finde es traurig, das manche Fliegerkameraden krankhaft versuchen in irgendeiner Form zu rechtfertigen, das es möglich sei anhand der Papierlage in gute und schlechte FI´s zu unterscheiden.

Es ist nachvollziehbar, dass aufgrund eigener Erfahrungen bestimmte Tendenzen bestehen, einen ATPL/IR Lehrer höher zu bewerten als einen Vereinsfluglehrer. Deswegen gleich jeden Vereinsfluglehrer zu verfluchen finde ich aber ungerechtfertigt. Ich persönlich habe schon alle Kombinationen von Berechtigung und Kompetenz gesehen.
Sowohl ATPL/IR-Fluglehrer, die in meinen Augen besser nicht auf die Menscheit losgelassen werden sollten, als auch PPL-Vereinsfluglehrer die bestimmte Aspekte der Fliegerei besser vermitteln können als jeder andere. Auch den umgekehrten Fall habe ich bei beiden Personenkreisen schon erlebt...

Neben den Erfahrungen die hier bereits geteilt wurden, ist meine Erfahrung eben, das die Art und Form der Lizenz keine Rückschlüsse auf die Fluglehrer-Fertigkeiten eines Menschen ermöglichen.
25. Juni 2013: Von Achim H. an Matthias Jungkurth
Niemand hat Vereinsfluglehrer und unerfahrene FIs verflucht.

Es ist vollkommen unrealistisch von einem FI zu verlangen, ein CPL/IR zu besitzen. Es gibt sehr viele Gründe, warum das nicht möglich ist, hat mit Geld, Zeit und auch Medical zu tun. In den USA hat jeder FI ein IR, weil es dort einfach zu haben ist. Das ist eine gute Sache und das gibt den FIs in den USA einen Vorteil und trotzdem sind sie nicht per se die besseren Fluglehrer.

Meine Ambition für den Flugschein war schon immer, mit dem Flugzeug Reisen in fremde Länder zu unternehmen. Ich hatte Fluglehrer die davon keine Ahnung hatten. Selbst beim IR hatte ich Lehrer, die nicht wussten wie man einen CFMU-konformen Flugplan bei Eurocontrol aufgibt. Das fand ich damals sehr enttäuschend und nur schwer verständlich.
25. Juni 2013: Von Wolfgang Lamminger an Matthias Jungkurth Bewertung: +2.00 [2]
Malte und Mathias: ihr habt absolut Recht!

in unserem Bereich der Luftfahrt sind die Interessen zu differenziert, als dass man das eine oder das andere als Ideal ansehen kann.

Ich habe im Verein während meiner PPL-Ausbildung erst mal das Gelernte hingenommen und bin mit diesem Wissen über die Jahre vor mich "hingesegelt".

Erst 10 Jahre später, während der IR- und CPL-Praxis, habe ich wahrgenommen, dass es auch andere Wege und Möglichkeiten gibt.

Zwischenzeitlich, nach Durchlaufen der deutschen CPL/IR-AUsbildung, eines FAA-CPL und IR-Trainings, der FI-Ausbildung und diverser Typeratings, habe ich sicher weit über 100 "instruction-received"-Stunden im Buch stehen und kann mir m. E. ein ganz gutes Bild davon machen, wie man "ausgebildet werden möchte". Besonders der Unterscheid zwischen "deutschem" und dem US-System ist erstaunlich.

Mit diesem Bild im Kopf, versuche ich zu vermitteln, wenn ich selbst als FI tätig bin, muss aber sagen, dass es mir auch nicht immer gelingt. Die Charaktere der Menschen sin einfach zu unterschiedlich.

"One-size-fits-all" passt letztlich hier nicht, das ist sicher auch das Thema/Dilema der Flugschulen heute. Sicher ist es von Vorteil, wenn eine Flugschule mehrere "Typen" als FI im Stamm hat, also SOWOHL den VFR-FI "Alter Hase", der die Platzrunde auch Nachts auswendig kennt, genauso wie den ATPL/CPL/IR-FI, der eben auch etwas aus dem Bereich der "professionellen" Fliegerei vermitteln kann, und vielleicht den Blick auf den Horizont der Möglichkeiten erweitert.

Ein von mir beobachteter Aspekt der Vereinsausbildung ist auch, dass man oft der Meinung ist, man müsste "einen ganz billigen Weg" zur Lizenz aufzeigen: über PPL-N zum PPL CR TMG, dann zum CR SEP... Nicht jeder möchte das, und da stößt u. U. der für sich persönlich sparsame FI einen Interessenten (zB. Typ "BMW 5er-Fahrer") schnell vor den Kopf... dessen Traum ist vielleicht mit der Familie mit einer Cirrus SR22 in den Urlaub zu fliegen, und da kommt einer, und erzählt ihm was vom Rotax-Falken, auf dem er bis zum ersten Alleinflug schulen soll...

Letztlich zählt eben eins: kann der FI, der zweifelsohne in den Anfangsjahren des Pilotenlebens DIE Bezugsperson ist, das Feuer entfachen, sich mit der Materie weiter zu beschäftigen (und natürlich das Basishandwerk zu vermitteln) oder tritt er das Feuer schnell wieder aus.

Leider habe ich auch einige Kameraden erlebt, die nach Lizenzerhalt maximal eine Verlängerung ihres Classrating durchgehalten haben und jetzt wieder Fußgänger sind.

Sehr Schade!!

Wolfgang


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