Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

40 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

Sonstiges | Das Ende der Allgemeinen Luftfahrt in der EU  
11. September 2012: Von Thore L. 

„Jammern hilft nicht“, war wohl der am meisten gehörte Satz gestern auf der 4. European General Aviation Conference in Schönhagen. So wahr das auch ist, anderes wurde uns Zuhörern kaum ermöglicht. Es wurden die 3 wichtigen Bereiche der GA – Lizenzen, Flugplätze, Wartungsvorschriften – angesprochen, wobei in keinem Bereich Licht am Ende des Tunnels zu sehen wäre.

Ganz im Gegenteil. Im Bereich Flugplätze werden offenbar grade Vorschriften erlassen, die die ohnehin stark gefährdete (Über-) Lebensfähigkeit von gut 50% aller GA Plätze endgültig besiegelt. Einfach so, ohne nachvollziehbaren Grund.

Auch im Bereich Lizenzen keinerlei Entwarnung. Die 10.000 betroffenen US Lizenzinhaber in der EU sind und bleiben draussen, mit entsprechenden Auswirkungen auf die verbleibenden EU Lizenzinhaber: wer meint, er habe ja eine EU Lizenz und daher beträfe es ihn nicht: weit gefehlt. Sind 10.000 Piloten aus dem System geworfen, also 25-33% je nach zählweise, wird es für die verbleibenden Piloten noch teurer, und für die Kommunen noch unmöglicher, die ohnehin defizitären und darüber hinaus mit weiteren – sehr teuren – Vorschriften bedrohten Plätze zu erhalten.

Dabei wurde klar und anschaulich erklärt, dass Flugplätze durchaus gesamtgesellschaftlich Gewinne erwirtschaften, diese Gewinne jedoch nicht oder nur unzureichend bei denen ankommen, die sie bezahlen müssen: den Gemeinden. Stört das wen? Ich habe dort keinen gesehen, der in verantwortlicher Position hier unterstützend aktiv wäre.

Die Idee, dass den Flugplätzen immer absurdere Vorschriften oktroyiert werden, die sie immer weiter in die roten Zahlen rutschen lassen, die dann wiederum die Plätze erdrosseln, ist bei der EASA nicht angekommen. Dort wird kolportiert, dass eine sicherheitsrelevante Frage niemals daran entschieden werden könnte, ob sie denn auch finanzierbar sei. Die Vorschriften jedoch, die erlassen werden, werden „aus dem Bauch heraus“ begründet: es gibt keinerlei Statistiken oder sonstige wissenschaftlich belegbare Gründe, aus denen Gründe für diese Vorschriften erkennbar werden. Ja noch nicht mal entsprechende Unfälle. Allenfalls „Erzählungen“, die die Gründe für die Vorschriften seien. Dass andere Luftfahrtnationen (wie zB die USA) diese Vorschriften nicht haben? Ist doch der EASA egal.

Die Wartungsvorschriften? Keine Entwarnung. Alles vertrackter, alles nur noch teurer.

Das Bild, das von der EASA gezeichnet wurde: erschreckend. Ein viel zu schnell gewachsener Haufen von Leuten mit wenig bis gar keiner Ahnung von GA, schon durch die „normale“ Arbeit in der Großluftfahrt überlastet, gerne Fehler bei der GA in Kauf nehmend, weil da die wenigsten Beschwerden zu erwarten sind. Zwar gäbe es Möglichkeiten, die Vorschriften zu kommentieren und teilweise sogar im Lauf der Zeit zu ändern, das jedoch sei nur bis zu einem frühen Zeitpunkt möglich. Dann käme ein intransparentes Verfahren namens "Comitology", in dem hinter verschlossenen Türen die zaghaft und unter hohem Aufwand erreichten Verbesserungen einfach wieder gestrichen werden. Und das was da raus kommt, wird dann Gesetz.

Ein Herr Dehling vom LBA erklärt in einem nebenbei gegebenen Kommentar, dass Teile der untergeordneten Landesbehörden inkompetent seien („ich kenne meine Pappenheimer“), ohne auch nur ein Wort zu den vom LBA zu verantwortenden jahrzehntelangen Überfrachtungen der Ausbildungen in der GA und Gängelungen der Plätze und Piloten zu verlieren.

Wenn ihr mich fragt: die GA steht vor einem langen Winterschlaf. Die EASA erwürgt ohne mit der Wimper zu zucken jede fliegerische Freiheit. Inkompetente Verwaltungsexperten erfinden eine Sicherheit, die nicht benötigt aber zu teuer und für die meisten Beteiligten schlicht undurchführbar sein wird.

Das Schlimmste ist schon hinter uns? Oh nein, mitnichten, wenn keiner in den nächsten Monaten diese Meute stoppt, kommt es erst richtig dicke. Ob die GA das überleben kann? Ich befürchte: nein.

11. September 2012: Von  an Thore L.
Welche Vorschriften werden erlassen, die zur Schliessung von Flugplätzen führen?
11. September 2012: Von Thore L. an 
Zwei Beispiele wurden aufgeführt: Erstens wird eine Accelerate Go Startstrecke für 2 Mots gefordert. So sollen aus den heute erforderlichen 800 Metern für eine King Air fast 1700 Meter werden, im Privatbereich wohlgemerkt. Damit sind weit über 50% aller GA Plätze, die heute solche Maschinen aufnehmen können, aus dem Rennen. Zweitens werden Sicherheitsstreifen um die Bahn erfunden, mit benötigter Einebnung oder Rodung, die einen guten Kostenfaktor draufsetzen. Einfach so.

Weitere Änderungen sind einem 749 seitigen Regelwerk zu entnehmen.

Dann wurde erklärt, dass es eine Möglichkeit gäbe, von den neuen Vorschriften abzuweichen. Aber natürlich nur nach entsprechenden Gutachten und Messungen und und und... Wer das bezahlen soll? Wer wohl: die, die sich ohnehin schon zwischen Kindergarten und Flugplatz entscheiden sollen.
11. September 2012: Von Gregor FISCHER an Thore L.



Eindrücklich, Herr Laufenberg, danke. Einmal für die (späte) Einsicht, dass die Agonie der GA nicht mehr aufzuhalten ist und dann für die präzise Darstellung, dass nun wirklich jede Sparte betroffen ist: Flugplätze, Eigner, Piloten und Unterhaltsbetriebe.

Natürlich empfinde ich auch ein wenig Häme wie lange es gegangen ist, dass hier auf dem Forum einer wirklich ausdrücken kann und will, wie schlimm es um die GA steht. Ich bin hier für meine 'Kassandra-Visionen' immer grob angegriffen worden - die Mehrheit der Poster hier lebt halt noch von der Hoffnung auf bessere Zeiten...

Ihrer Einschätzung, dass die 'GA vor einem langen Winterschlaf stehe, teile ich nicht - für mich ist das Los der privaten Fliegerei über die ULM's hinaus ENDGUELTIG besiegelt. Das Vorgehen der Behörden hat System und ist nicht, wie sie vermuten, nur der Unfähigkeit gewisser Beamter zuzuschreiben.

Ich habe mit meinem Privatflugplatz in Frankreich mit all den Querelen (vorgesehene neue Piste, etc.) enge Verbindungen zur DGAC, dem französischen Luftamt. Ich darf sagen, wir kennen uns. Daher weiss ich auch mit Bestimmheit, dass den französischen Piloten langsam aber sich der Riegel geschoben werden wird. C'est décidé, point barre. Die GA ist nicht im Interesse der zukünftigen politischen Landschaft. Warum soll dies in Deutschland oder Italien anders sein?!




GREGOR FISCHER AVIATION




11. September 2012: Von  an Thore L.
> Weitere Änderungen sind einem 749 seitigen Regelwerk zu entnehmen.
Part OPS-NCC meinst du?
Davon wurde letztes Jahr schon gesprochen. Daher ist Cayenne fliegen out und single engine wieder in, weil die EASA das für sicherer hält.

12. September 2012: Von Thore L. an Gregor FISCHER
"Intelligenz ist die am gerechtesten verteilte Sache der Welt! Jeder meint, er hätte genug davon."

Spanisches Sprichwort
12. September 2012: Von Thore L. an Gregor FISCHER
Irgendwann sagte ich mir mal, dass ich auf die Kommentierung Ihrer Ergüsse in diesem Forum verzichten möchte. Hier kommt die Ausnahme, die die Regel bestätigt:

Die Vermutung, da stecke System hinter, ist absurd. Die Interessen einer so kleinen Gruppe, wie die der europäischen Piloten, werden schlicht nicht wahrgenommen. Dadurch gibt es keinen Support, aber eben auch keine absichtlichen Behinderungen mit irgendeinem subtilen Ziel. Und auch wenn der Narzisst in Ihnen jetzt schreien mag: wir sind für die verantwortlichen Behörden einfach nicht wichtig, wohl noch nicht mal existent. Das erklärt unsere Situation hinreichend, da muss man keine Verschwörungstheorie für aufblasen.

Wieso ich glaube, dass die GA nicht für immer verschwinden wird, sondern nur für eine Weile sich wegduckt (Winterschlaf)? Weil das Fliegen eine Begeisterung auslösen kann, die die Menschen immer wieder in ihren Bann ziehen wird. Weil man zu der Tätigkeit Fliegen eine Liebe entwickeln kann, die nur selten - wenn überhaupt - irgendwo anders im Bereich Tätigkeiten erlebt werden kann.

Und diese Liebe und Begeisterung wird sich eines Tages Bahn fressen. Stetes Wasser wird auch hier den Stein höhlen und Menschen werden nach diesem wunderbaren Moment gieren. Wird diese Bewegung eines Tages wieder stark genug, wird sich die Bewegung umdrehen und das Moment wird in "unsere" Hände spielen.

Ob die EASA noch die Kurve kriegt, bevor viele Flugplätze geschlossen wurden? Das ist die Frage. Meine momentane Einschätzung: nein. Aber die Hoffnung, Herr Fischer, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich als letztes.
12. September 2012: Von Hubert Eckl an Thore L.

Zitat: Dabei wurde klar und anschaulich erklärt, dass Flugplätze durchaus gesamtgesellschaftlich Gewinne erwirtschaften, diese Gewinne jedoch nicht oder nur unzureichend bei denen ankommen, die sie bezahlen müssen: den Gemeinden.

Gibt es dafür eine volkswirtschaftliche Modellrechnung? Wäre SEHR wichtig. Der Gemeindefinanzausgleich sol l bekanntlich (?) in dieser Dekade noch reformiert werden.

Abgesehen davon: Die "Sicherheitshysterie" i.S. Flugverkehr allgemein, MUSS einfach auf der Tatsache fußen, daß die Hälfte der Bevölkerung mehr oder minder an Flugangst leidet. Dafür gibt es keinen Beweis, aber gewisse Evidenzen. Gestern auf der ILA konnte man brüllende Blödheit erleben. Ein kleines Beispiel: Die liebenswürdigen Freunde der AKA-Luft Münchens haben ihr berühmtes SCHLACRO Flugzeug ca. 10 Leute hoch in die angebotene (!) Halle zum Schutze vor einem aufziehenden Gewitter geschoben. Als sie zurückkamen wurden sie von einem Pulk Sicherheitskräften umringt: Die harmlosen Sportsfreunde waren in den sensiblen Sicherheitsbereich " eingedrungen" ohne gültigen Ausweis......( wohlgemerkt auf dem Weg zu einer Halle für Wintergerät die proaktiv von der ILA angeboten wurde.)

Stellen wir uns doch einfach utopisch-modellhaft vor, daß es keinerlei Sicherheitskontrollen beim Zugang zu ( Vedrkehrs-)Flugzeugen gäbe. Ich wette, bei Milliarden Fluggästen weltweit, gäbe es keine nennenswerte Opferzahlen, aber wesentlich höherere Lebensqualität. ( Zum zusammenhanglosen Vergleich: In USA sind seit 09/11 ca 270.000 Menschen durch Waffengewalt ums Leben gekommen.) Aber das ist schon wieder off toppic.

Oder nein, das ist AUCH mit ein Grund warum es der GA an den Kragen geht.

12. September 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an 
"Cayenne fliegen" war schon immer out. So ein Porsche liegt auch mit Allradantrieb einfach unsicher in der Luft.
12. September 2012: Von Max Sutter an Flieger Max L.oitfelder
ein Porsche liegt auch mit Allradantrieb einfach unsicher in der Luft.

Sagen Sie das nicht. Die Flugleistungen herkömmlicher Autos (schwerer als Luft) sind inzwischen beachtlich geworden.

12. September 2012: Von Sönke Springer an Max Sutter
Eine erstaunliche Leistung, liegen die 35m doch nur 2m hinten dem ersten Flug der Brüder Wright.
12. September 2012: Von Thore L. an Hubert Eckl
Gibt es dafür eine volkswirtschaftliche Modellrechnung? Wäre SEHR wichtig. Der Gemeindefinanzausgleich sol l bekanntlich (?) in dieser Dekade noch reformiert werden.

Ja, mehrere. Ergaben sich aus einem sehr interessanten Vortrag von Herrn Dr. Schwahn, Geschäftsführer Flugplatz Schönhagen. Am besten ihn mal ansprechen, ob er die Zahlen rausgeben mag.
12. September 2012: Von  an Flieger Max L.oitfelder
Shit vertippt. Cheyenne natürlich. Gilt auch für KingAir.
12. September 2012: Von Gregor FISCHER an Thore L.

Kein Hirn - kein Geld!

Gregoriansiches Sprichwort


12. September 2012: Von Gregor FISCHER an Thore L.

Ihr Zitat: ''Kommentierung Ihrer Ergüsse'' . Nun, wenn sie mir schon antworten, möchten sie natürlich den Einfacheren hier auf dem Forum Genüge tun - ein bisschen unterhündisches Fischer-Bashing muss sein. Viele fühlen sich dann besser, aber haben sie das wirklich nötig?!

Zur Sache: Es ist schon fast Ironie - aber vor einigen Jahren noch waren die Feinde der privaten Fliegerei bei den Grünen und den Anwohnern zu suchen. Dies hat an einigen Orten zu Sonntagsmittags-Startverboten und vielleicht veränderten Volten geführt. Von Protesten gegen Kleinflugplätze hört man heute nichts mehr. Den Todesstoss gegen die GA führten nicht die 'Grünen' aus, sondern die Gesetzgeber, wo immer sie hocken - in Brüssel, Braunschweig oder Paris. Wer hätte dies gedacht?

Die GA wird nun rasch verschwinden, denn vor allem Nachwuchs sucht man vergebens. Welcher junge Mensch will sich schon sowas wie eine heutige 'Flugausbildung' antun? Immerhin, Neiddebatten gibt es keine mehr - gegenüber der privaten Fliegerei herrscht totale Indifferenz - und dies ist wohl das schlechteste Zeichen.

Machts gut, Freunde!





12. September 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an Gregor FISCHER
Zwischenfrage: Wofür steht eigentlich das "Gregor Fischer AVIATION"? "Pessimismus" würde ich ja eher verstehen..
12. September 2012: Von Max Sutter an Flieger Max L.oitfelder
Please don't feed the Troll ...


12. September 2012: Von Achim H. an Max Sutter
Also wer eine TR182 fliegt, kann kein schlechter Mensch sein... :-)
13. September 2012: Von Urs Wildermuth an Thore L.
Hier in Europa ist es nicht nur die GA die mit solchem Mist direkt gefährdet wird. Wennn ich sehe, was unsere Politker hier (Schweiz) verzapfen, wie sie die Zukunft des Individualverkehrs im Ganzen sehen, dann glaub ich weder daran, das eine GA im Winterschlaf je wieder aufersteht noch dass wenn diese Dinge mal realisiert sind, man sie je wieder weg kriegt.

Hier wird z.B. von einer Treibstoffsteuer auf ALLE fossilen Treibstoffe gefaselt, die in etwa doppelt so hoch sein soll wie der heutige Benzinpreis. Würde dann irgendwo um die 8-10 Euros pro Liter bedeuten. Sowas würde die GA wohl effektiver killen als irgend sonst was, mal abgesehen davon dass dann auch der Autoverkehr zum Erliegen kommt.

Die Tatsache ist wohl, wir haben hier in Europa einen heftigen Trend in Richtung einer totalitären Gesellschaft, die gegen alles opponiert und damit auch alles kaputt macht. Würde einigen der Atomaussteiger und Benzinsteuerproponenten mal gut tun in Länder zu gehen, die bereits unter solchen Dingen leiden. Wo eine normale Tankfüllung bereits das Monatseinkommen einer Familie halbiert. Und derartige Dinge mehr. Obwohl, mit dem Zerstörungsdrang der da herrscht, würde wohl nicht mal dies den Zerfall aufhalten.

Daher ist es so wichtig, dass solchem Mist Einhalt geboten wird bevor er Gesetz wird. Ist er mal da, ist es definitiv vorbei.

Beste Grüsse
Urs
13. September 2012: Von Sebastian Willing an Thore L.

Vortrag von Dr. Schwahn zum Download.

Meine Zusammenfassung der Konferenz, nicht ganz so schwarz wie F.T.L. :-)

Es gibt auch Positives zu berichten: Das Essen war gut und der Kaffee umsonst.

14. September 2012: Von joy ride an Sebastian Willing
dazu einen kommentar, ich glaube dr. schwahn wurde in deinem blog zitiert mit "keine einnahmen für die kommune":
lohnsteuer z b, gehen nur zu 42,5% an den bund. tatsächlich kriegt die kommune mit 15% zwar den kleinsten teil, da z b berlin sowohl land als auch kommune wäre, wären jobs in tempelhof (da waren z b auch streckenlotsen) eine feine sache!

da spricht ja für plätze ohne gewerbe es eigentlich dafür, möglichst viele flugleiter einzustellen, gell thore?

sabine: dr. schwahn hat wohl "medienclipping" gemacht (s11). was nun die "armen FTD" mitarbeiter dazu meinen sollen?

danke sebastian für "gratis darbietung" für die daheim-gebliebenen

14. September 2012: Von Sebastian Willing an joy ride

Der überwiegende Großteil der Steuern, die direkt durch die Plätze erwirtschaftet oder durch sie erst ermöglicht werden, geht direkt in den Bundeshaushalt und verschwindet dort ohne jeglichen Luftfahrtbezug. Dagegen müssen die Kommunen die Flugplätze unterstützen und kein Platz kann sich alleine durch seine direkten Einnahmen finanzieren.

Der Großteil der Steuern geht zum Bund, die Kommunen erhalten auch ihren Teil aber viel ist es nicht - zu dem Thema wollte ich ohnehin nochmal bloggen...

14. September 2012: Von joy ride an Sebastian Willing
korrekt - märchensteuer ist noch blamabler, mit rund 2%
14. September 2012: Von Thore L. an joy ride
da spricht ja für plätze ohne gewerbe es eigentlich dafür, möglichst viele flugleiter einzustellen, gell thore?

Sehr lustig.

Es wurde in einem Vortrag auch sehr schön herausgearbeitet, dass private Investoren für Flugplätze idR schnell erkennen, dass die Verluste privatisiert werden sollen, die Gewinne aber verallgemeinert. Dieses "umgekehrte Bankenprinzip" - wie der Vortragende süffisant bemerkte - würde natürlich nicht aufgehen können. Wenn ein Investor Geld bezahlen soll, damit etwas entsteht, dessen Gewinne vornehmlich im Bundeshaushalt landen, würde dieser selbstverständlich von jeglichen Investitionen in einen Flugplatz Abstand nehmen.

Dies sei der Hauptgrund, warum Flugplätze kaum private Betreiber fänden.

Dr. Schwahn wies darauf hin, dass die USA jedes Jahr 1,1 Mrd USD ihren Flugplätzen zur Verfügung stellen. Dies die Gesamtsumme für alle Plätze von JFK bis zum kleinen Grasplatz um die Ecke. Warum? Weil (sehr glaubhaft) errechnet wurde, dass diese 1,1 Mrd USD staatliche Einnahmen von über 70 Mrd USD generieren. "Der Ami schaut sich das an, und sagt: fair deal". Damit geht das dann ohne jede Klage durch.

Dafür liebe ich die Amis. Es ist manchmal alles ganz einfach, nur man sieht's nicht. Amis lassen das nicht zu. Die fragen so lange, bis die Antwort klar auf dem Tisch liegt.


14. September 2012: Von Achim H. an Thore L.
Kommunale Flugplätze werden leider meist nach kommunalen Standards gemanagt. Es gibt gute Beispiele, wie man erfolgreich sein kann.

Unser Verkehrslandeplatz schreibt schwarze Zahlen. Das liegt zum Beispiel daran, dass man die Tankstelle selbst betreibt, jedes Mal den Sprit bundesweit ausschreibt, durch günstige Preise viele platzfremde Piloten anlockt und damit in Summe hübsche Deckungsbeiträge einfährt. Andere Plätze geben die Tankstelle an Total etc. ab, haben uninteressante Spritpreise und bekommen nur einen kleinen Teil des Kuchens. Reicht sogar noch für den Bau einer komplett neuen Tankstelle vor ein paar Jahren (3 Spritsorten) und einem komplett neuen Pistenbelag (2011). Was Geld bringt sind die Hangars und der Sprit. Bei den Hangars gilt leider nicht die Logik mehr Hangars = mehr Geld = gut für die Stadt sondern mehr Hangars = mehr Flugzeuge = mehr Lärm = schlecht für die Stadt.

40 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang