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EDST-EDBH - Kommentare?
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10. August 2012: Von Daniel Krippner an Daniel Krippner
So, es gibt ein erstes Update, auch wenn es die Kategorie "Reise" nicht wirklich bedient: Heute haben wir den ersten Flug mit unserer Kleinen versucht, geplant war ein 45 Minuten Rundflug EDST-EDDS(Durchquerung CTR)-LBU-EDTH-EDST.

Flieger vorbereiten: alles super, die Kleine sitzt mit der Mama am Gartentisch vor der Flugschule, den Flugplatz findet sie eh klasse weil meist ein oder zwei Hunde da sind, die Flieger mag sie auch.

Einsteigen, Anlassen, Rollen zum Rollhalt: alles Klasse, sie mag ihren Kindersitz, hat sich den Ohrenschutz aufsetzen lassen weil Mama&Papa ja auch einen haben, schaut interessiert nach draußen und und strahlt vor sich hin.

Start und Climb out: immer noch super, Baby fühlt sich wohl und strahlt, Motorenlärm stört sie nicht die Bohne, Lärmschutz ist noch drauf - nach einem kurzen Experiment wo sie das Ding abgenommen hat setzt sie's gleich wieder auf, war ihr ohne wohl wirklich zu laut.

Meldepunkt Sierra und Einflug in Kontrollzone EDDS: Baby strahlt deutlich weniger, im Gegenteil - es entwickelt sich ein deutlich leidender Gesichtsausdruck. Aus der Phase stammt auch das anhängende Foto...

Nach Meldepunkt Echo en route zu LBU: Baby kotzt, und wie! Es gab heute morgen wohl im Kindergarten eine Feier mit reichlichen Kuchen und Süsskram, all das kommt jetzt in drei-vier Schüben raus, Kind und Kindersitz sind komplett vollgesaut. Meine Frau sitzt aber vorne neben mir, so dass wir kaum was tun können - unserer Kleinen gehts hundsmiserabel, und entsprechend schaut sie auch aus der Wäsche - so elendiglich dass es einem schier das Herz zerreist.

Irgendwo südlich von LBU, (hoffentlich) nördlich der Kontrollzone, Richtung EDTH: Vater kommt etwas aus dem Konzept - Wo *genau* bin ich jetzt? Eigentlich müsste ich doch jetzt schon auf dem Radial sein dass mich an der Kontrollzone vorbei leitet, so dass wir zurück auf die Hahnweide können!? Wieso zeigt das VOR die gestreifte Flagge, bin ich im Schweigekegel? Verdammt hier sieht alles gleich aus, ich dreh jetzt schon mal gen Osten...

Westlich von EDTH, (wiederum hoffentlich) östlich der Kontrollzone: Kind erbricht schon wieder, man darf gar nicht hinter schauen sonst kommen einem die Tränen, so hilflos wie sie da drin sitzt und so kläglich wie sie schaut - jetzt sollte ich aber definitiv an der CTR vorbei sein, da vorne ist Göppingen - also runter nach Süden Richtung Heimatplatz!

A8 gekreuzt, Hahnweide voraus, Landung zwar nicht die aller schönste aber für die Umstände durchaus akzeptabel, abstellen, Baby aus dem Flieger retten und erst mal komplett abspülen und umziehen. Zum Glück hatte der Flieger Ledersitze, bzw hat sie ohnehin "nur" sich selbst und ihren Kindersitz getroffen. Sitz unter den Wasserhahn und in die Sonne zum trocknen - in dem Trubel natürlich komplett vergessen die Landezeit aufzuschreiben. Aber unsere Flugleitung saß am Gartentisch in der Sonne, so dass ich mit wieder hergestellter Facon meines Töchterchens schließlich relativ entspannt meine Zeiten schreiben konnte.

Nachdem unsere Kleine wieder sauber war und etwas Trost bekommen hat, war sie auch ziemlich zackig wieder auf dem Damm, eines ihrer ersten Kommentare am Gartentisch war "Papa, Eis!". Sie hat sich dann erst mal eine halbe Stunde mit ihrer Flasche, ihren Autos und der Flugleiterin v.D. beschäftigt, hat die Hunde beobachtet und uns die startenden Flieger gezeigt. Das Ganze war wohl wirklich eine rein körperliche Reaktion und eventuell der Völlerei im Kindergarten geschuldet, der Flug war nämlich eigentlich ziemlich ruhig. Zur Belohnung gabs dennoch Pizza und für den Papa ein Bier, sowie ausführliches Schaukeln und Rutschen neben unserem Platzlokal; Kind glücklich, Kotzen vergessen, Vater ist der Hoffnung dass es in zwei-drei Wochen beim nächsten Anlauf auch ohne Erbrechen klappt (außerdem wird die Mutter dann erst mal hinten mitfliegen, mit einer oder zwei griffbereiten Tüten).

Unterm Strich hat mich das echte Leben sehr schnell eingeholt - mit den Ausbildungsflügen hat das nur noch sehr wenig zu tun. Ich hoffe wirklich ich bin der Kontrollzone ausreichend fern geblieben! Ich habe mit allem gerechnet - dass die Kleine den Ohrenschutz nicht tragen will, dass sie Angst hat, dass es ihr langweilig wird - aber nicht damit dass ihr der Magen einen Streich spielt. Wie ich irgendwo geschrieben habe: jetzt fängt das Lernen an...
10. August 2012: Von Andreas Trainer an Daniel Krippner
Servus Daniel,

erstmal mein "Beileid" - ich fliege ja auch mit meinen beiden Kleinen. Manchmal passiert sowas.

Du hast das im Prinzip richtig gemacht: first fly your airplane.

ABER: Warum hast Du nicht FIS oder TWR EDDS gerufen und denen das Schlamassel erklärt? Wenn es irgend mgöich gewesen wäre, hätten die Dich direct Hahnweide durch die Kontrollzone gelotst.
Doppelter Vorteil: Du brauchst nicht mehr wirklich navigieren UND die Lotsen wissen bescheid.

Beim nächsten Mal vielleicht eine einfachere Route (ohne CTR - obwohl's immer wieder schön ist) und möglichst wenig kreisen.

Viel Erfolg - berichte mal!

Grüße

Andreas
10. August 2012: Von Daniel Krippner an Andreas Trainer
Tja, ich habe auch dran gedacht dass ich einfach Stuttgart wieder hätte rufen sollen - als ich wieder am Boden war ;-)
Beim nächsten Mal.
10. August 2012: Von  an Daniel Krippner
Und die Mama vielleicht nach hinten...
10. August 2012: Von M Schnell an Daniel Krippner

Da hatte ich bei meiner kleinen (ok inzwischen recht großen) Glück, wobei ich das (auch wegen der besorgten Mutter) hab langsam angehen lassen. Anfangs durfte Sie immer mit zum Tanken rollen, oder bei Rollchecks mit, das anschnallen mochte Sie noch nie (ist heute immer noch so) aber Sie versteht warum es sein muss...begeistert vom Flugzeug war Sie schon immer und ich hab da auch ausgiebig Fragen beantworten müssen wärend Sie (natürlich im hangar) an den Schaltern und Hebeln rumgespielt hat, Headset haben wir auch erst ein paar mal am boden getestet und den Platzfunk mitgehört. Irgendwann hab ich dann einfach den Rollcheck auf eine Platzrunde ausgedehnt...und beim nächsten abholen zum "Papa Urlaub" haben wirs dann riskiert...EDCK-EDQN (sicherheitshalber mit der Rc114..von wegen Flugzeit)..was soll ich noch sagen, seitdem ist Autofahren verpöhnt und Madam läuft mit Sonnenbrille,Mütze, Rollkoffer und MP3 Player auf..auf einer der letzten Touren hab ich Sie bei gut ausgetrimmter Maschine mal mit ans steuer gelassen, hat ihr super gefallen (ok hab geschummelt und den AP angehabt...) wobei Sie bei der ersten Tour schon 5 war...mit 4 einhalb ca haben wir angefangen mit eingewöhnen..wobei die lange Eingewöhnungszeit eher Mutterberuhigung war...also rinn in den flieger, headset aufs kinderohr damit der kleine Pasagier auch was mitbekommt und man auch nachfragen kann ob alles ok ist..(die beyerdynamik Headsets sind recht kinderohr freundlich und sehr leicht)...und los gehts...

gruß

11. August 2012: Von Achim H. an M Schnell
Daniel,

das ist alles ganz normal. Es bedarf einer gewissen Gewöhnung ans Fliegen. Unbedingt die Mutter neben das Kind setzen (bzw den Vater, wir sind ja modern). Nach dem Foto ist es eine C172, die schwänzelt enorm und durch die Schwerpunktlage wird einem hinten sehr leicht schlecht. In der 182 haben wir fast nie Probleme aber auch wenn -- gut vorbereitet sein, aufputzen und dem Kind geht es nach der Erleichterung sofort wieder besser. Unsere fliegen mit seit sie 3 Monate alt sind. Flugzeiten bis 2,5h.

Warum mit VORs etc rummachen, jetzt hast Du den Schein und kannst dich aufs GPS verlassen, dann stellt sich auch nicht mehr die Frage wo die CTR ist.
11. August 2012: Von Andreas Trainer an Achim H.
... das habe ich mich gestern auch gefragt, warum die Lage der CTR unklar war. Mit GPS sollte das immer klar sein - wobei der Finger auf der Karte zusätzlich enorm Ruhe verschafft, sollte sich die Avionik mal verabschieden.

Meine 3 Paxe (Frau und 2 Kinder) wollen in der C182 am liebsten ALLE vornesitzen ...
11. August 2012: Von Daniel Krippner an Andreas Trainer
Ihr seid etwas luxusverwöhnt, Kollegen... die D-EDKN hat als GPS nur so ein Miniding mit Zeiger ("da lang"). Das ist zwar besser als nichts, aber um zu wissen ob man jetzt noch außerhalb einer CTR ist hilft mir das recht wenig.

Ich werde für solche Fälle mal mein kleines handheld-Garmin mit Luftraumdaten und irgendwelchen für diesen Zweck tauglichen Karten füllen...
11. August 2012: Von B. Quax F. an 
Glückwunsch zum ersten Familien Flug. Wer wo sitzt ist problematisch. Ich habe eine Geschichte gehört das ein Kind was vorne saß, bei einem IFR Flug IMC sich nach hinten umgedreht hat um sich etwas von der Mutter geben zu lassen. Dabei hat es sich ausversehen so abgestüzt dass das Flugzeug fast eine Rolle gemacht hat! Seit dem habe ich kein gutes Gefühl wenn bei mir mein Sohn vorne sitzt. Rausschnallen aus dem Kindersitz um mal kurz zu pullern und wieder anschnallen ist eine "Herausforderung". Das alles weil die kleine neben Mama sitzen möchte und so auch besser Zugang hat wenn ihr schlecht ist oder sonst was. Optimal empfinde ich ein Kind auf dem rechten Sitz nicht, habe aber auch keine Lösung zu bieten, da der Zugang nach hinten von der Copiseite auch sehr beschränkt ist und zu "Problemem" führen kann. Auch für die W&B ist es nicht ganz optimal. Sitz keiner auf dem Copi Platz aber dafür ein Erwachsener und ein Kind in der zweiten Reihe wird das noch zuladbare Gewicht im Gepäckfach deutlich reduziert.
11. August 2012: Von Andreas Trainer an Daniel Krippner
Garmin 495 - mehr sag i ned. Zumindest im Forum.

Kannst mich aber privat anmailen: a punkt trainer aet web dot de
12. August 2012: Von joy ride an Daniel Krippner
hi daniel,
schön die offenen worte zu lesen. lektion genug, und bitte nicht (nur) björn's tipps berücksichtigen, wenn du dann irgendwann mal 2 kinder hast ... dann wirklich unbedingt je einen erwachsenen und ein kind paaren - vor allem kleinkinder kann man keinesfalls sich selbst überlassen, erst recht nicht wenn sie mehrere sind - das hätte schlimm ausgehn können, zumal konzentration der erwachsenen nach hinten bei 110 knoten vorwärts nie gut ist (binsenweisheit im nachhinein, ich weiss ... aber hier im forum kommen doch tatsächlich noch tipps wie rum und welche farbe des GPS man wählen sollte ...)
12. August 2012: Von M Schnell an Daniel Krippner
und auch für android gibts da eine nette app ;-) vfrNav...gut und umsonst in der zeitlich unbegrenzten testversion...
12. August 2012: Von Daniel Krippner an M Schnell
Das ist mein Tipp des Jahres! Das vfrnav Ding ist ja der Hammer, für das Geld - und trial gibts auch noch.
Vielen Dank! Jetzt gibts wohl ziemlich sicher demnächst ein Nexus Tablet, und dann wird nächstes Jahr bei Bedarf auf die Flightplanner-Suite erweitert...
13. August 2012: Von Sebastian Willing an Daniel Krippner

Glückwunsch zum ersten Flug und schade dass es so ausgegangen ist. Ich habe mir angewöhnt immer auf einer aktiven Funkfrequenz zu sein, wenn ich in der Nähe der CTR bleibe, dann bleibt Turm aktiv, ansonsten eben FIS.

Ganz klar war es kein "Luftnotfall", aber ausreichend um Deine Konzentration erheblich zu belasten, also bei nächster sicherer Gelegenheit runter. EDDS wäre vermutlich am Besten gewesen weil die Lotsen Dich in so einer Situation von der kompletten Navigation befreien können (auch wenn sie natürlich nur Hinweise geben dürfen und Du verantwortlich bleibst), hinterher sagt sich sowas natürlich immer leicht.

Im Zweifelsfall musst Du Dich konsequent von Paxen und Deiner Frau "abmelden" und das Audiopanel in den Isolation-Mode schalten: Nur Du und das Flugzeug und keine Ablenkung, Du bist nicht Vater, nicht Ehemann sondern Pilot, so lange bis der Motor aus ist.

Vielleicht ein Trost: Zoe hatte beim ersten Mal ähnlich reagiert, danach allerdings nie wieder derartige Probleme.

Wir hatten am Samstag die Light-Variante Deines Problems: In 4.500 ft. ca. 45 min. vor Hannover kurz vor Sunset plötzlich im Interkom: "Mama, ich muss mal". EDLI war in der Nähe und durch Zufall ausnahmsweise noch offen, aber ich war sehr froh letzte Woche gerade CISflight gekauft und dadurch alle Anflugkarten dabei zu haben.

13. August 2012: Von Daniel Krippner an Sebastian Willing
Ich habe am Wochenende mein gutes altes eTrex Vista fit gemacht für solche Fälle, mit Luftraum-, Flugplatz- und Meldepunktdaten. Das ist mein Notfall-Fallback.

Dann habe ich jetzt die vfrnav-App für mein Smartphone, dazu habe ich eben eine Steuerhorn-Halterung bestellt so dass ich das Ding auch ordentlich nutzen kann - das wird der reguläre Weg für die Flugverfolgung werden, mit dem eTrex als Fallback.

Die nächsten Wochen werde ich mir ein Nexus 7 zulegen, das wird das Smartphone ablösen, hier warte ich noch auf die Bepreisung im Deutschen Markt bevor ich endgültig zuschlage bzw. entscheide in welchem Land ich das Ding kaufe. Das wird auf den Steuerhorn-Halter kommen, mit Smartphone/eTrex als Fallback.

Wahrscheinlich werde ich kommendes Jahr das Tablet auf SkyMap umstellen um eine integrierte Lösung mit offiziellen Karten und v.a. Anflugblättern zu haben.

Das Ganze natürlich begleitet von Papierkarte, gedruckten Anflugblättern für die geplanten Zielplätze und Alternates, sowie als Notlösung dem FTK.

(Und das alles nach der zweiten Flugstunde als PiC - was haben die Leute früher nur gemacht? ;-) )

Ah ja, Spucktüten habe ich auch noch mitbestellt vorhin, allerdings habe ich auch gewisse Hoffnung dass das eine eher seltene Reaktion bleibt, unsere Kleine ist normalerweise völlig unproblematisch, bei Autofahren o.ä.

Kann man die Übelkeit auf den Rücksitzen reduzieren indem man sich noch akribischer um die Fußarbeit kümmert, um wirklich möglichst alle nicht produktiven Flugzeugbewegungen zu vermeiden? Ich bin normalerweise schon auf ordentliches Fliegen fixiert, allerdings verlangen unsere 172er jeweils unterschiedlich starke Rudereingaben, so dass ich Anfangs bei einem Flug mich erst mal darauf einstellen muss...



13. August 2012: Von Philipp Tiemann an Daniel Krippner

Gilt nicht im Speziellen für Kinder, aber trotzdem: Bei ängstlichen oder "anfälligen"Passagieren:

-im Sommer im früh morgens oder spät abends fliegen

-windige Tage ganz einfach meiden

-beim Pre-Flight vieles erklären (insbesondere alle Warngeräusche, wie: Stallwarning, AP-off-Tröte, etc. sowie warum es bei Graspisten so ruckelt, etc.)

-im Flug: nach dem Abheben flach wegsteigen, eher flach anfliegen (nicht im Leerlauf "reingleiten"), immer nur ganz sanfte Rudereingaben

-so weit möglich immer on top fliegen; wenn nicht möglich oder nicht sinnvoll, ggf. mit reduzierter Reisegeschwindigkeit (Va) fliegen; nicht jeden Wackler aussteuern wollen, sondern den Flieger ein klein wenig seinem Element überlassen

-immer flach kurven. Bei (notgedrungen) steileren Kurven ruhig ein wenig Höhe aufgeben wg. G-Kräfte

-Kabine beim Rollen und im Flug immer gut durchlüften, aber ohne dass die Paxen den vollen Luftstrom ins Gesicht bekommen

-wenn nicht on top geflogen werden kann, Flüge eher etwas kürzer halten

-Paxe soweit möglich immer vorne sitzen lassen; auf keinen Fall eine ängstliche Personen alleine hinten sitzen lassen

-zusehen, dass Paxe (vor allem vorne) hoch genug sitzen, ist sehr wichtig

-zum Thema Paxe bei der Verkehrsbeobachtung mithelfen lassen: Hier ist es wichtig, klarzumachen, dass dies nur eine kleine Unterstützung ist, die aber nicht vital ist. Es kann sonst passieren, dass Paxen den ganzen Flug völlig beunruhigt um sich rum schauen, in der Angst, möglicherweise gleich von irgend jemandem "weggerammt" zu werden. Eher aufheiternd ist es aber immer, wenn man dann von seinem Paxen aufgrund des Contrails einen Liner in FL330 gemeldet bekommt :-)

-zum Thema Emergency-Briefing: Habe ich früher gerne komplett weggelassen, um die Paxen nicht (unnötig) zu beunruhigen. Habe aber im Laufe der Zeit festgestellt, dass die meisten Leute es eher schätzen, vorab in alles eingebunden zu sein und alles einmal ganz ruhig durchgegangen zu sein. Wenn nicht, kann es sonst ebenfalls passieren, dass der Pax den ganzen Flug über denkt: "Wenn jetzt der Motor stehen bleibt, sind wir alle tot"... Immer dran denken: Das sind keine Piloten!

-ähnlicher Sachverhalt: *vor* dem Flug erklären, wo die Tüten sind. Wirkt auf Paxe eher beruhigend als beunruhigend.

Dies sind so ein paar Feinheiten, die lernt man nicht beim PPL; es ist aber wichtig, dies sobald wie möglich zu erlernen, denn die meisten Pax-Rundflüge macht man wohl als eher frischer PPLer, und wenn man da seine Familie/Freunde einmal vergrault hat, fliegt man nach einem Jahr nur noch alleine und nach 3 Jahren meist gar nicht mehr....

13. August 2012: Von Sebastian Willing an Daniel Krippner
Mach lieber vorher einen Flug und zeichne den mit MyTracks (kostenlos im App-Store) auf. Ich habe die Erfahrung gemacht dass fast alle Android-GPS eher für den Spiel- als für den Luftgebrauch geeignet sind. Das beste AirNav Pro hilft Dir gar nichts wenn Du eine halbe CTR weiter weg angezeigt wirst, deswegen habe ich auch die DFS-VFR-App nicht gekauft.
13. August 2012: Von  an Daniel Krippner
Das Ganze natürlich begleitet von Papierkarte, gedruckten Anflugblättern für die geplanten Zielplätze und Alternates, sowie als Notlösung dem FTK.
Nur damit sich kein falscher Eindruck festsetzt: Daran ist nichts "natürlich". Kann man gerne machen, schadet nicht - muss man aber nicht. Der Gesetzgeber schreibt Papier nicht vor.
13. August 2012: Von joy ride an 

ich hatte anfangs papier auch lieber - daran kann man sich festhalten, es schafft vertrauen manchmal mehr als ein ausgeschaltetes oder abgestürztes tablet

bis es eines schönen tages zur offenen kabinenhaube hinausschwebte, das liebe papier. also merke: tablets können auch vorteile haben (beim geradeausfliegen ... kunst und rückenflug ohne gewehr)!

;-)

13. August 2012: Von Daniel Krippner an 
Hi Sabine - dass der Gesetzgeber hier den Zweck einer Verordnung über die konkrete Umsetzung stellt weiß ich, verfolge ja das Forum schon seit einigen Monaten :)

Aber: ich habe einen Track Record (mit dem KFZ), wo meine elektronischen Helferlein am ehesten dann versagen (Batterie alle/GPS Empfang mies/generelle Arbeitsverweigerung/usw) wenn ich sie denn wirklich mal brauche. Aus dem Grund werde ich mir im Flieger ein paar Alternativen offen halten.

Wie zwei Postings vorher geschrieben wurde, werde ich jetzt ein paar Flugstunden Vertrauen in die Gadgets aufbauen, um dann hoffentlich informierter zu entscheiden.
13. August 2012: Von  an Daniel Krippner
Wie zwei Postings vorher geschrieben wurde, werde ich jetzt ein paar Flugstunden Vertrauen in die Gadgets aufbauen, um dann hoffentlich informierter zu entscheiden.
Ich bin ja für offene Wort bekannt, also: Fliegen ohne Luftfahrt-GPS mit farbiger Moving Map (iPad/Nexus mit entsprechender Software zählt, eTrex nicht) ist spätestens seit etwa fünf Jahren unverantwortlich und schlicht "very bad airmanship". Der Preis der Dinger ist in Relation zu den Gesamtkosten der Fliegerei trivial. Der Nutzen ist nicht bezahlbar: ständige Positionssicherheit bei jedem Wetter und Klarheit bezüglich Lufträumen - auf einen Blick. Dass das nicht im PPL-Unterricht vermittelt wird, ist furchterregend.
13. August 2012: Von Sebastian Willing an 

...auf der anderen Seite kann es auch sehr gefährlich sein, sich nur auf ein Gerät zu verlassen. Ich schreibe mir die VOR-Frequenzen und Radiale zwar immer vorher ins Flightlog, aber eingedreht werden sie nicht immer, schon gar nicht angeflogen. Da ist schneller die D-Taste gedrückt und eine VOR-Kennung als direct-to-Ziel eingegeben als die Frequenz gedreht, Morsecode überprüft und Radial gesucht.

Meinen vorherigen Post muss ich etwas relativieren: Mit MyTracks ist das GPS-Tracking ziemlich genau - dort wo GPS-Empfang ist, Latitude ist da wesentlich ungenauer. Allerdings hat auch MyTracks auf unserem Flug vom Samstag ein etwa 60 km großes "Loch" in dem nur ein 1,9 km Schnipsel aufgezeichnet wurde, das onboard KN 94 hat die ganze Zeit problemlos funktioniert, das Handy lag auf dem Panel für optimalen GPS-Empfang.



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Google_MyTracks_Samstag.jpg

13. August 2012: Von Daniel Krippner an 
Aus meiner noch frischen PPL-Ausbildung heraus: bei uns war die (Einweisung in die) Benutzung von moderneren Hilfsmitteln ziemlich abhängig vom Fluglehrer.
Ich finde es in Ordnung dass man erst mal lernt wie es ohne geht. Eines der Probleme bei der Einbindung von z.B. GPS in den offiziellen Lehrplan ist wohl die arg veraltete Avionik in vielen Schulungsmaschinen, sowie die große Anzahl an verschiedenen Wegen zum Ziel (Produktkombinationen) in diesem Bereich, oder?

Wie gesagt - ich werde mich dementsprechend ausstatten, das stand nie zur Debatte. Bin aber froh dass ich nicht sofort losgelaufen bin und das erst Beste gekauft habe was mir über den Weg lief, mein Wunsche-Setup kristallisiert sich erst jetzt heraus, nach einem halben Jahr Beschäftigung mit der Materie.
13. August 2012: Von  an Daniel Krippner

Mir geht's um tragbare GPS-Empfänger, nicht um's eingebaute. Vorteil beim Chartern: Mit dem eigenen, tragbaren kennt man sich immer aus. Wenn ein(e) GPS(-Software) sich so verhält wie oben in den Screenshots gezeigt, ist sie unbrauchbar. So einfach ist das in Zeiten, wo es etwa ein Airbox Aware für 250 oder so Euro gibt. Als Backup gibt es dann - Achtung! - die Augen, die Fenster und eine Karte. Aber wer einmal bewusst erlebt hat, wie sehr es entlastet, wenn man eben einfach nur das Flugzeugsymbol auf der digitalen Karte ansieht anstatt draußen irgendwelche Landschaftsmerkmale abzugleichen, der weiß, was ich meine.

13. August 2012: Von Lutz D. an 
Fliegen ohne Luftfahrt-GPS mit farbiger Moving Map (iPad/Nexus mit entsprechender Software zählt, eTrex nicht) ist spätestens seit etwa fünf Jahren unverantwortlich und schlicht "very bad airmanship"

Musste jetzt ein bisschen darüber nachdenken, ob Du recht hast, oder ob das furchtbar anmaßend ist. Aber vermutlich hast Du recht.

Ich selbst, das sei voraus geschickt, fliege auch auf vielen Strecken mit Ipad+AirNavPro+installierten VFR-Anflugkarten. Mal liegt das Gerät neben mir eingeschaltet oder auf das Ram-Mount gesteckt oder aber ich habe es in der Seitentasche. Die installierten Karten+Anflugkarten kosten nicht mehr, als in Papierform (eher weniger, weiß es nicht mal genau) und das Gerät nutze ich ja auch anderweitig, so dass die echten Mehrkosten nicht mal zu beziffern sind und sehr gering sein dürften. Papierkarten habe ich nur ganz selten dabei. Jetzt kommt vermutlich das Batterie- oder Ausfallargument: Ja, stimmt, absolute Sicherheit gibt es nicht, wir können hier aber auch eine Sammlung aufmachen, was Papierkarten alles zustoßen kann. Am häufigsten stieß ihnen bei mir zu, in der falschen Tasche zu liegen.

Wie dem auch sei - entscheidend ist, dass ich das GPS eigentlich für Flüge im Umkreis von ca. 150nm um meine Heimatflugplätze nur äußerst selten brauche und es ausgeschaltet in der Seitentasche liegt. Wenn man fast 20 Jahre lang einen Landstrich von oben betrachtet hat, davon viele Stunden im Segelflugzeug oder langsamen UL, dann kennt man sich schon ziemlich gut aus und kann auch die Grenzen der Lufträume und an Hand von Bodenmerkmalen eindeutig identifizieren. Das Barmen VOR finde ich mit der "Nase" besser als mit NAV-Empfänger oder GPS. Aber klar, vielleicht kommt der Tag, da ich mich zwischen Koblenz und Dahlemer Binz in marginalem Wetter verfliege, ein Hügel plötzlich aussieht wie der nächste, dann ziehe ich das Ipad raus und alles wird gut. Gleichwohl - es wird auch nicht sofort alles schlecht, wenn nicht, Deutschland hat doch alle 20-30km irgendeine markante Auffanglinie. Aber gut, es gibt keinen Grund auf Sicherheit zu verzichten.

Dennoch, die portablen MovingMaps der IPAD-Generation haben auch einen entscheidenden Nachteil - sie trainieren nun mal nicht gleichzeitig die Koppelnavigation, im Gegenteil, sie helfen dabei, diese bald ad acta zu legen. Und das finde ich einerseits aus historischen und fliegerischen Gründen schade, denn für mich ist Fliegerei viel mehr als nur Mobilität und ich persönlich bin überglücklich, wenn ich zB. mit einer spartanischen C150 oder C42 von Aachen nach Schönhagen geflogen bin, nur mit Kompass, Karte, Uhr - und wie ich meine gar nicht unverantwortlich. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, wer das nicht kann, 200nm-300nm nur mit dem uralten Besteck "auf Kurs" zu bleiben und sein Ziel zu erreichen, der besitzt genau so viel schlechtes airmanship, wie jemand, der freiwillig auf ein GPS Backup an Bord verzichtet.

Nochmal - Du hast recht - aber irgendwie ist es auch schade.

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