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Flugzeugbau | 2 Motoren - 1 Prop?  
3. August 2006: Von  
Hallo Flugzeugbauexperten,

kennt jemand von Euch Literatur oder gibt es Erfahrung mit dem Bau von zwei Motoren, die 1 Prop antreiben? Ist das machbar oder schaukeln sich die 2 Motoren, die 1 Kurbelwelle beaufschlagen, gegenseitig auf? Ist der Leistungsverlust groß?

Ein Flugzeug, das ähnlich wie die TT 2 Dieselmotoren so sauber im Heck versteckt hat, bräuchte eigentlich nur ein "Stangerl" a....lings hinten raus, das hinter dem Leitwerk eine Schraube antreibt. Klar muss dann der gesamte Heckbereich sehr fest ausgelegt sein, mit Kevlar oder Nanoröhrchenverbund gebaut werden und die Flügel müssen weiter nach hinten, um das Ganze auszubalancieren. Das Fahrwerk muß höher bauen, damit ich beim Starten und Landen den kostbaren bundesdeutschen Asphalt nicht ankratze. Aber denkbar wäre das doch?

Grüße
LFC
3. August 2006: Von Mathias Schlüter an 
Hallo,

mit zwei Gasturbinen gibt es das, nämlich das Dual Pac von www.soloy.com

Möglich wäre das m.E. auch mit Kolbenmotoren.
Allerdings ergibt so eine Anordnung ja keine vollständige Redundanz...

Ich denke, die PuF-Flugzeug Vision wäre am ehesten mit einem Diesel-Umbau der Adam A-500 zu erreichen.
###-MYBR-###mfG,
MS
3. August 2006: Von RotorHead an 
Die Motoren müssten jeweils per Freilauf angeschlossen sein. Die Nachteile gegenüber vollständig getrennter Bauweise: Bei Problemen mit Propeller oder Getriebe nützt auch der zweite Motor nichts. Wiederanlassen per Windmilling ist nicht möglich. Bei Flameout oder ähnlichen Triebwerksproblemen bleibt der betroffene Motor sofort stehen.
3. August 2006: Von Max Sutter an 
Hallo,

es ist nicht möglich, die TT62 im alten Konzept zu retten, dazu passte einfach zu vieles nicht. Aber es würde den Rahmen einer kurzen Antwort sprengen, ausführlich darauf einzugehen. Im Übrigen macht ein Druckpropeller alles nur noch schlimmer, denn aus aerodynamischen Gründen ist mit diesem Konzept keiner der geforderten Lärmwerte zu schaffen. Das Lärmproblem ist auch der Grund, warum Canards (als Propeller- oder Turbopropflugzeuge) eine aussterbende Rasse sind, und dass keine zugelassene Neukonstruktionen dieser Anordnung mehr kommen werden.
3. August 2006: Von Philipp Tiemann an RotorHead
In Larry Ball's Buch "Those incomparable Bonanzas" wird das Modell 40 genannt. In 1948 wurde eine 35er Bonanza mit 2 aufeinandergestapelten 180PS-Franklin-Boxern im Bug ausgerüstet und getestet. Die Weiterverfolgung des Projekts scheiterte nicht an technischen Problemen, sondern an Zulassungshürden, da die FAA forderte, dass die beiden Motoren durch ein Brandschott geteilt würden, was die Wartung der Motoren raktisch unmöglich machte.
4. August 2006: Von Carsten Grötschel an 
Hallo,
ich denke es gibt auch noch ein grundsätzliches Problem, nämlich der Drehmomentabnahme durch den Propeller. Durch die Beaufschlagung des Propellers mit zwei Motoren wird die Auslegung der Drehmomentabnahme durch den Propeller darauf entsprechend optimiert sein. Die Frage ist jetzt, was passiert, wenn jetzt ein Motor ausfällt. Reichen die im günstigsten Falle noch verbleibenden 50% des Drehmomentes (=100% Leistungsabgabe des verbleibenden Motors) aus, damit der Propeller noch ausreichenden Schub/Druck entwickelt um das Flugzeug in der Luft zu halten ?
Da diese Frage schwierig zu beantworten ist, und um auf der sicheren Seite bleiben zu können, wird man wohl eine suboptimale drehmomentmäßige Auslegung des Propellers machen, will heißen, daß der Propeller nicht das gesamte Drehmomentpotential beider Motoren voll ausnutzen kann.
Also praktisch 75%+75% statt 100%+100% z.B.
8. August 2006: Von  an Carsten Grötschel
Ich denke, das man dieses Problem (Prop 2x75 % statt 2 x 100 %) eher vernachlässigen kann, da bei einer 2-Mot im ein Motoren Betrieb deutlich mehr Leistung ins trimmen geht und nur noch ein kleiner Prozentsatz zum Vortrieb übrig bleibt.

Bei der Version von in Reihe geschalteten Motoren gibt es dieses Problem nicht, da alles von vorne gezogen wird. Soweit mit bekannt ist, soll man die C337 (Push Pull) auf einer langen Bahn mit nur einem motor sogar in Luft bekommen.
8. August 2006: Von Carsten Grötschel an 
Nein, so kann man das nicht vergleichen. Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob zwei Motoren auf zwei Propeller wirken, oder ob zwei Motoren auf einen Propeller wirken.
Wenn zwei getrennte Motoren auf zwei getrennte Propeller wirken, dann ist jeder Propeller drehmomentabgiffesmäßig auch nur auf einen Motor ausgelegt.

Es geht nicht um die Frage, wie sich das Flugzeug verhält wenn ein Motor ausfällt, sondern um die Frage, welche Drehmomentausnutzung möglich ist vom Propeller.
8. August 2006: Von Mathias Schlüter an Carsten Grötschel
Hallo,

ich kenne mich bzgl. Propellerauslegung nicht wirklich aus -- allerdings hält sich eines der kleinen Flugzeuge, die ich fliege, mit 50% Leistung durchaus in der Luft, gleich ob es einen verstellbaren oder festen Propeller hat.

Hier ist ja offensichtlich die Rede von verstellbaren Propellern, die in der Lage sind, bei konstanter Anströmgeschwindigkeit und konstanter Drehzahl variable Drehmomente zu übertragen.

Also *dieses* Problem erschließt sich mir nicht.
9. August 2006: Von Walter Kronester an Mathias Schlüter
So etwa Anfang der 70er publizierte jemand die Idee, zwei 1500-ccm-Motoren von VW mit handelsüblichen Drehmomentwandlern (vom Automatikgetriebe) und einem Sammelgetriebe auf einen Prop arbeiten zu lassen. Damit hätte er die Problematik des Freilaufs und der Synchronisation umgangen.
Ich habe aber nie mehr etwas davon gelesen. Aber das ist bei Motoren-Projekten ja nicht ungewöhnlich.
Gruß
Walter Kronester
9. August 2006: Von Walter Kronester an Mathias Schlüter
Beitrag vom Autor gelöscht
9. August 2006: Von Max Lange an 
Die Heinkel He-119 und der LearFan von Bill Lear hatten so eine Lösung. Die Heinkel wurde in einigen Exemplaren gebaut und hat auch Rekorde aufgestellt, war aber letztlich nicht erfolgreich. Bei der Lear gibt's nur einen Prototypen. Soweit ich gelesen habe, hat die FAA die Zulassung aus Sorge um die Folgen eines Getriebeschadens verweigert.

Mit Turbinen gibt's das bei einer Anzahl Hubschraubern (z.B. Bo 105 und Nachfolger) und bei der Ayres Loadmaster. Ob es überhaupt geeignete Getriebe gibt, die auf die Leistung und Drehzahl vom Thielert-Diesel ausgelegt sind, bezweifle ich.

Das technische Konzept ist für den Tüftler sicher eine prima Herausforderung und mag auch spezifische Vorteile bringen, aber eine einzelne Turbine scheint mir in Puncto Zuverlässigkeit, Leistungsgewicht und Komplexität doch besser zu sein (rein vom Gefühl her). Es gibt etliche Flugzeuge, die damit über den großen Teich geflogen werden.

Frohes Schaffen
Max
29. August 2006: Von  an Max Lange
An alle:

Ein herzliches Dankeschön für alle Beiträge!

WP

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