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12. Mai 2005 Jan Brill

Behörden: Luftraumverletzung


Gepflegte Paranoia

Ein 1.670 Pfund (757 kg) schweres Flugzeug legt die amerikanische Hauptstadt Washington lahm. Ganze 20 Minuten nach dem Einflug der 152er in die ADIZ um die US-Hauptstadt steigen Hubschrauber, Businessjets und Kampfflugzeuge auf. Das Flugzeug wird zur Landung gezwungen, die Medien nehmen Anlauf zur verqueren Sensationsberichterstattung. Selbst die Redaktion von ARD-Aktuell schafft gekonnt den Bogen von dem Flugzeug über Washington zum Terror im Irak. Falls sich noch irgendjemand für die Fakten interessiert, hier wären einige...

Wahnhafte Störungen (Paranoia) - Definition
Die Paranoia ist definiert durch eine zunächst isolierte, langsam progrediente Entwicklung eines systematisierten Wahns bei erhaltener Klarheit des übrigen Denkens, des Wollens und Handelns. Es können verschiedenste inhaltliche Wahnausrichtungen entstehen wie Beziehungswahn, Eifersuchtswahn oder Verfolgungswahn. Von Paranoia Betroffene halten sich selbst meist nicht für krank und die Behandlung erfolgt deshalb überwiegend auf Veranlassung von Angehörigen. Verordnet werden sowohl geeignete Psychopharmaka als auch eine Psychotherapie. Die Heilungschancen sind umso größer, je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird. (Quelle: Sozialmedizin II, Skriptum der Fachhochschule Vorarlberg, Dr. Roland Wölfle)



Die ADIZ rund um Washington.
Die Anmoderation von Tagesthemen-Sprecherin Anne Will muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Dame trägt mit Grabesstimme vor: „Das Weiße Haus und das Kapitol in Washington wurden geräumt weil ein Flugzeug in den gesperrten Luftraum über der Stadt eingedrungen war. Nach einer Viertelstunde konnte Entwarnung gegeben werden, anders als im Irak...“
Nicht nur, dass ein absoluter Non-Event es als Aufmacher in die Hauptnachrichten schafft, man stellt auch gekonnt den Bogen zu wirklichem Terror und politischer Gewalt im Irak her. Das hätte George Bush gefallen! Schließlich ist das diffuse vermischen von tatsächlichem Terror (hier gegen die Iraker) mit allen möglichen Ängsten und Zwangsvorstellungen (hier auf die Allgemeine Luftfahrt bezogen) eine sehr erfolgreiche Strategie der Desinformation im politischen Tagesgeschäft der USA. Nicht umsonst glauben inzwischen mehr als 40% der Amerikaner, Saddam Hussein hätte was mit dem 11. September am Hut gehabt (bei den Zuschauern von Fox-News sind es schon 62%!).

Diese Verquirlungs-Taktik ist anscheinend so erfolgreich, dass nun selbst die stolze ARD mitmarschiert. Was um alles in der Welt hat bitte ein 757 kg schweres Flugzeug, dass offensichtlich einem Navigationsfehler unterlag, mit den Bomben und Toten im Irak zu tun? Ist die ARD inzwischen übergeschnappt?

Aber damit nicht genug. Auch im Beitrag der ARD-Redakteurin Christiane Meier wird höchst großzügig mit den Fakten umgegangen.


Schlampig und vollständig unrecherchiert ist der Bericht der ARD zu diesem Thema, nicht nur bei den Einblendungen. Die bloße Behauptung einer Bedrohung wird von der ARD unkritisch übernommen.
„Genau wie am 11. September hielt ein Flugzeug auf das Regierungsviertel zu“ erklärt uns Frau Meier, zu den Bildern von rennenden Menschen. Spätestens jetzt gehe ich die Wände hoch: Mit dem 11.09.2001 hat dieser Vorgang nichts, aber auch gar nichts zu tun! Hätten die Terroristen im September 2001 doch nur die berühmte „Cessna“ zur Hand genommen, dann wäre außer ein paar Scheiben nicht viel zu Bruch gegangen. Viele meiner New Yorker Banker-Kollegen wären noch am Leben und an das Datum würde sich heute kein Mensch mehr erinnern. Die Terroristen nahmen aber voll getankte Linienflugzeuge für ihren Anschlag. Mit den Vorgängen des gestrigen Tages hatten diese Ereignisse wirklich nichts zu tun. Hier eine Parallele zu ziehen ist journalistisch unverantwortlich!
Auch wäre ein Pilot, der Finsteres im Schilde führt, durch den hektisch und öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzten Aktionismus der Behörden keineswegs aufgehalten worden. 20 Minuten dauerte es von der Luftraumverletzung, bis der erste „Black-Hawk“ Helikopter die Räder vom Boden bekam. In dieser Zeit hatte es selbst die gemächliche 152er bis auf wenige Meilen ans Weiße Haus geschafft. Eine (im Flug kaum zu unterscheidende) Cessna 210 hätte die rund 48 NM von der ADIZ-Grenze bis zur Hauptstadt-Ranch des US-Präsidenten dagegen leicht in 20 Minuten zurückgelegt.

Zwangsvorstellungen über die Allgemeine Luftfahrt

Die zwanghafte Fokussierung auf die Allgemeine Luftfahrt, die – mangels Masse und Zuladung – nachweislich keine Bedrohung darstellt (zum Vergleich: mein Polo Bj. 2004 wiegt voll beladen satte 1.640 kg, eine 152er dagegen lediglich 757 Kilo!), muss als gesellschaftliches Phänomen unserer Zeit angesehen werden. Mit Fakten oder Risikopotentialen hat all dies nichts, aber auch gar nichts zu tun.


Der geplante Flug führt von Smoketown, PA nach Lumberton, NC.
Nachdem dann noch der ewig griesgrämige Scott McClellan in dem erwähnten TV-Beitrag mit einem Forscher der Brookings-Institution verwechselt wurde, wird dem braven Zuschauer zwar via Offtext noch schnell gesagt, was er von all dem zu halten habe: „mit der amerikanischen Angst vor dem Terror kann die Regierung Bush noch immer fast alles durchsetzen“, durch die vollkommen unkritische Übernahme der (von wem eigentlich?) in die Welt gesetzten Analogie einer verfranzten Cessna zum 11. September, wird aber genau diese Angst geschürt. Nur diesmal auch bei uns.

Eine realistische Einschätzung was wir da eigentlich gesehen haben, nämlich ein Kleinflugzeug, dass vom Kurs abkam und das selbst bei einem direkten Aufschlag auf dem Kapitol kaum ernstlichen Fassadenschaden angerichtet hätte, bekommt der Zuschauer nicht.

Otto S. verwandelt die Steilvorlage der Medien

Wie eine gut orchestrierte Propaganda kommt dagegen als Nummer Eins im Nachrichtenüberblick der allseits um unsere Sicherheit bemühte Otto S. und erklärt die Anti-Terror Gesetzte (welche eigentlich?) sollten beibehalten werden. Kritische Nachfrage? Fehlanzeige. Besser hätte das Karl Rove auch nicht hinbekommen.

Die Fakten

Für die, die noch an einer an objektiven Kriterien ausgerichteten Berichterstattung interessiert sind. Halten wir fest (Quelle: US AOPA, The New York Times, Federal Aviation Admistration):

  • Um 11:28 Uhr LCL verletzt eine Cessna 152, Registrierung N5826G ohne Freigabe den Luftraum der ADIZ um Washington und Baltimore. An Bord sind Jim Schaeffer und Troy Martin, zwei Mitglieder eines Fliegerclubs aus Pennsylvania. Jim Schaeffer ist Inhaber einer Privatpilotenlizenz (VFR) und sein Begleiter ist Flugschüler.
    Das Flugzeug befindet sich auf einem 353 NM langen VFR-Flug von Smoktown, PA (S37) nach Lumberton, NC (KLBT).

  • Um 11:47 Uhr startet ein Hubschrauber und eine Citation 550 der amerikanischen Heimatschutzbehörde auf dem Flughafen Washington National (KDCA)

  • Um 11:55 Uhr erlangen die beiden Behördenflugzeuge Sichtkontakt zur Cessna 152. (Anmerkung: Bis dahin hatte der Pilot der 152er 27 Minuten Zeit im Luftraum über der US-Hauptstadt zu tun und zu lassen was er will!)

  • Um 11:57 Steigen auch zwei F16 der US-Luftwaffe von der Andrews Air Force Base (KADW) auf.

  • Um 12:02 Uhr beginnt die Evakuierung des Kapitols. Die Volksvertretung der mächtigsten Nation der Erde flieht vor 757 kg genietetem Aluminium.
    Da Pentagon entscheidet zur gleichen Zeit, dass Gewicht, Geschwindigkeit und Flugweg der Maschine nur ein minimales Risiko darstellen und verzichtet auf eine Evakuierung.

  • Um 12:24 Uhr verlässt die Cessna das Flugbeschränkungsgebiet.

  • Um 12:38 landet die Maschine auf dem Frederick Municipal Airport, in Frederick Maryland (KFDK).

Das war´s. Ein Pilotenfehler. Ein unendlich dummer noch dazu. Lächerlich und außerdem alltäglich.


Phil Boyer von der US-AOPA im Dauereinsatz gegen die irrwitzigen Vorstellungen der Medien von der AL.
Unermüdlich sind Phil Boyer und die amerikanische AOPA danach im Einsatz im Gespräch mit Medienvertretern und Redaktionen die immer abstruser werden Vorstellungen der Journalisten zu diesem Thema zu korrigieren. Die vom Weg abgekommene 152er verdrängt dennoch für diesen Abend die Todesnachrichten aus dem Irak aus sämtlichen amerikanischen Hauptnachrichtensendungen. Auch in der ARD schafft es der Non-Event auf Platz Eins!

Mehr zum Thema Medien und Luftfahrt in der Juniausgabe von Pilot und Flugzeug.


  
 
 




12. Mai 2005: Von Markus Engelmoser an Jan Brill
Ja, wir haben den grossen Bericht über die kleine Cessna auch gesehen - am eindrücklichsten war er am französischen Fernsehen (TF1) - ein Drama, auf ein Weise präsentiert, wie wenn die Welt gerade am Untergang vorbeigeschrammt wäre.

Ob das jedoch mit Paranoia zu tun hat bezweifle ich. Ich denke, das Passende wäre eher: Propaganda. Mit diesen 'Berichten' wird dem Volk vermeintliche Effizienz gegen Terrorismus vorgegaukelt - die Bürger müssen immerhin die ganzen Milliarden bezahlen. Auf alle Fälle habe ich seitdem zwei Telefonate mit amerikanischen Freunden gehabt und die Sache kurz angesprochen. Die beiden (ein Anwalt und ein Unternehmer) sind zwar keine Piloten, aber durchaus keine Simpels. Beide sind beeindruckt vom raschen Eingreifen der Flugwaffe und überzeugt von der Notwendigkeit dieser Massnahmen. No way - so läuft das eben mit der Propaganda...
12. Mai 2005: Von Robert Fredl an Jan Brill
Liebe Fliegerkollegen,

nehmt Euch in acht,
sonst werdet ihr
zu Terroristen gemacht!

Mir graut bei der Vorstellung, wenn jemand nach einer Luftraumverletzung mit Abfangjägern vom Himmel "geholt" wird,
um danach wie ein Schwerstverbrecher verhaftet zu werden!
War es ähnlich bei dem Motorsegler über Frankfurt?

Oder glauben die Jungs von der "Homeland Security" dass jede kleine Cessna mit Sprengstoff vollgepackt ist, um dann vom "Terror-Piloten" auf das Weisse Haus geschmissen zu werden? Denn "nur" mit dem Flugzeug an sich, kann man sich höchstens selbst umbringen, aber bestimmt nicht ein riesiges Gebäude in Schutt und Asche legen!

Wenn es nicht so traurig und peinlich wäre, müsste man schallend lachen. Sie haben zwar reagiert, aber erstens so langsam, dass der gesperrte Luftraum at-absurdum geführt wurde, und zweitens unverhältnismäßig mit F-16 & Co, natürlich um für einen Abschuss gewappnet zu sein!
Hat sich eigentlich jemand die Mühe gemacht den Piloten per Funk zu informieren, bzw. zu fragen wieso, weshalb, warum? Davon war bisher nix zu hören!
Das erinnert mich an einen Kommentar über G.W. Bush:
"Ein Texaner, erst schiessen dann fragen!"

In diesem Sinne, Augen auf beim Kartenstudium und ein GPS an Board, um schön brav alle gesperrten Lufträume zu umfliegen!

Wäre doch ein neues, nettes "Requirement" für die General Aviation: Ein Moving Map GPS für die gesperrten Lufträume!
Ist bestimmt ein "Klack´s" eine TSO C128 xyz dafür zu basteln und natürlich als "Grosse Änderung" zu klassifizieren!

P.S.: Nicht falsch verstehen, gesperrte Lufträume haben sicherlich ihre Daseinsberechtigung und müssen auch beachtet
werden!

Gruss,

Robert F.
12. Mai 2005: Von Markus Engelmoser an Robert Fredl
Ich wiederhole: Aus politischen Gründen wird ein Mordsdrama gemacht, leider zu Lasten der sog. Sportflieger. Als Pilot wird man vermutlich bald als Triebtäter verfolgt.


Ich zitiere den Originaltext im Bild von heute:

Sportflugzeug über Washington – hier fesseln sie den Piloten (Foto)

Höchster Terror-Alarm in Washington: Ein Flugzeug ist gestern abend in den gesperrten Luftraum über der US-Hauptstadt eingedrungen.

Die Polizei räumte Weißes Haus und Kapitol: „Sie haben nur zwei Minuten Zeit! Das ist keine Übung...“ 10 000 Menschen rannten auf die Straße, viele schrien in Angst vor einem Terror-Anschlag.... DER PILOT WURDE AUS DEM FLUGZEUG GEZERRT UND BRUTAL MIT DEM GESICHT AUF DEM BODEN GEFESSELT!


Man muss sich nicht verwundern, wenn die Flugschulen klagen, das Interesse zum Fliegenlernen sein verschwunden. Wer hat da noch Lust, privat herumzufliegen und sich vielleicht noch abschiessen zu lassen? Fliegen ist wirklich ein gefährliches Abenteuer geworden...
12. Mai 2005: Von Gerhard Uhlhorn an Jan Brill
Moin,
das sehe ich auch als Propaganda. Man sollte sich immer die Frage stellen: „Wem nützt es, wer zieht daraus Vorteile?“
Und, dass die ARD (und andere Medien) dieses auch genauso weitergeben, wundert auch nicht. Überall sitzen Leute, die für die Einhaltung der Propaganda sorgen.

Bei PuF ist es erfreulicherweise noch nicht so. Darum bin ich Abonnent, welches ich aber kündige, sollte sich das einmal ändern!

In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, woran denn nun Heiko Teegen gestorben ist. Es wurde nie darüber berichtet, oder habe ich was verpasst?

Ich finde es schon sehr auffällig, dass einer, der die Propaganda regelmässig aufdeckt, plötzlich und ohne Kommentar einfach von der Bildfläche verschwindet.

Man darf auch nicht vergessen, dass er eine Leserreise nach Südamerika und Antarktis geplant hatte. Da haben schon ganz andere Größen in der Vergangenheit Probleme bekommen. Z.B. Konteradmiral Richard E. Byrd, welcher eine wissenschaftliche Antarktis-Expedition leitete, die mit 5000 Leuten, davon ca. 4000 Soldaten, 13 Kriegsschiffen und 26 Flugzeugen (wozu braucht man auf einer wissenschaftlichen Antarktis-Expedition so viel Armee?!?).
https://www.antarktis.ch/58a.htm

Also, irgendetwas läuft in unserer Welt ganz gehörig falsch. 9/11, Motorsegler in Frankfurt, Cessna in Washington u.v.m.

Gruß
Gerhard Uhlhorn
12. Mai 2005: Von  an Gerhard Uhlhorn
Hallo Herr Uhlhorn.

Der Heiko Teegen ist (in PuF wurde es berichtet - oder war es auf der Homepage?) an einem Herzversagen gestorben. Er war mit seinem Motorrad unterwegs und lag verstorben im Gras neber dem abgestellen Motorrad. Ursache war, soweit ich mich an den Bericht erinnere, eine langjährige und bis dahin nicht entdeckte Herzmuskelschwäche.
Also kein Anschlag wie sie zwischen den Zeilen vermuten lassen.
13. Mai 2005: Von Gerhard Uhlhorn an 
Hallo Herr oder Frau „Meckerer“,

dann habe ich wohl doch was verpasst. Dabei lese ich doch jeden Artikel der PuF.

Es erleichtert mich, dass alles mit rechten Dingen zuging. Leider ist es nicht immer so. Darum brauchen wir dringend Menschen, welche sich trauen die Probleme an- und auszusprechen.
Darum lese ich so gerne PuF – auch wenn ich nicht immer gleicher Meinung bin. Aber das gehört eben dazu und ist gut.

Ich kenne keine andere Zeitung/Zeitschrift, bei der man sich darauf verlassen kann, dass sie nicht gekauft wurde. Da ist PuF einzig(nicht)artig! ;-)

Gerhard Uhlhorn
13. Mai 2005: Von Markus Engelmoser an Gerhard Uhlhorn
Die Amis nehmens verdammt ernst:

Fast Cessna vom Himmel geschossen

Die Piloten, die am Mittwoch versehentlich in den gesperrten Luftraum über Washington eindrangen und damit Terroralarm auslösten (Blick Online berichtete), hatten massiv Schwein: Mit ihrem Abdrehen kamen sie gerade noch mal um einen ABSCHUSS durch Kampfjets herum. Dies bestätigte ein ranghoher US-Regierungsbeamter aus dem Sicherheitsapparat heute. «Ob noch Sekunden oder Minuten – bis zu einer Entscheidung wäre nur noch sehr wenig Zeit geblieben
14. Mai 2005: Von Konrad Vogeler an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

es geht noch weiter:

1. Ihren Polo können Sie locker mit 3-400 kg überladen und immer noch nach Berlin Innenstadt fahren.
Wenn ich die C150 wesentlich überlade liege ich am Ende der Runway im Kies.
Die "Nutzlast" ist bei PKWs und bei Kleintransportern für den Terroristen einfach besser. Die Handhabung einfacher. Die Vorbereitung in der heimischen Garage im Vergleich zum Vorfeld einfach unauffälliger

2. Bemerkenswert ist bei aller Hysterie der Unterschied in der Bewertung durch die Behörden.
911 hat in den USA stattgefunden. Und trotzdem kommen die Behörden zum Schluss, das war ein Fehler der Piloten, hat nichts mit Terror zu tun, back to business as usual.
Das ändert nichts daran, dass die beiden Piloten jetzt gegrillt werden und die Fliegerei wohl für eine ganze Weile vergessen können. Aber eben nur die beiden und nicht alle 700'000 anderen mit ihnen.
Welch ein Unterschied zu Deutschland!
Ein Irrer will über Frankfurt endlich mal Aufmerksamkeit für sich und alle anderen Piloten werden sofort in die gleiche Schublade geworfen. Früher, als man die Überwachung noch nicht beantragen musste, sondern sie "frei Haus" bekam, hat man Sippenhaft dazu gesagt.

3. Wem nutzt die Hysterie in Deutschland?
a)Sie nutzt den Bürokraten in den Behörden, die sich mit den neuen Gesetzen und Regelungen künstlich die Arbeitplätze verschaffen, die auf dem wertschöpfenden Arbeitsmarkt wegen der vorschriftsmäßigen Lähmung der Unternehmerinitiative immer seltener werden.
b) sie dient der Profilneurose unserer Politiker, die sich um die wirklichen Probleme nicht kümmern wollen, weil das Ergebnis als Erfolgskontrolle verwendet werden kann.


Konrad###-MYBR-###
15. Mai 2005: Von  an Markus Engelmoser
Kann mir mal jemand erklären, was es bringen sollte, eine 152er abzuschießen???

Ich wage zu behaupten, dass im Normalfall durch die herunterfallenden Trümmerteile mehr Schaden angerichtet würde, als durch einen Aufschlag am Boden mit voller Sprengstoffzuladung.

Ich bin dafür, zum Üben eine Weight&Balance-Berechnungsaufgabe für Sprengstoffzuladung in den offiziellen PPL-Fragenkatalog aufzunehmen. Nachdem Privatpiloten offensichtlich so knapp an der Grenze zur terroristischen Betätigung stehen, sollte man beim obligatorischen Start mit voller Sprengstoffzuladung doch wenigstens auf die Balance achten!
17. Mai 2005: Von Andreas Heinzgen an Jan Brill
So ganz kann ich mich der Beurteilung von Herrn Brill nicht anschließen, wenngleich er mit seiner Kritik an der Übertreibung von Sicherheitsmaßnahmen zu Lasten der Freiheit grundsätzlich sicherlich recht hat.

Allerdings sollte man die Reaktion der US-Behörden nicht derart ins Lächerliche ziehen. Einen nicht allzu schweren Piloten und wenig Sprit vorausgesetzt, kann eine Cessna 172 theoretisch mit fast 350 kg, eine äußerlich kaum zu unterscheidende C-182 mit mehr als 550 kg Sprengstoff beladen werden und damit durchaus Schlimmeres als "kaum ernstlichen Fassadenschaden" anrichten.

Hinzu kommt, daß die Sperrung des Luftraumes über Washington seit nunmehr fast vier Jahren besteht und sich zu jeden US-Piloten herumgesprochen haben sollte. Was also sollte man, wenn jemand unangemeldet in diesen Luftraum einfliegt, anderes unterstellen als feindliche Absichten?

Daß die Reaktion der Sicherheitskräfte im Ernstfall nicht schnell genug gewesen wäre, um das Flugzeug abzufangen, ist ein weiterer Rechtfertigungsgrund für die erfolgte Evakuierung der Regierungsgebäude. Man darf zudem wohl annehmen, daß die dort Beschäftigten lieber ein paar mal unnötigerweise evakuiert werden, als einmal zuwenig.

Herzliche Grüße aus Berlin,

verbunden mit der Hoffnung, PuF bald an mehr Verkaufsstellen der Hauptstadt vorzufinden,

Andreas Heinzgen
18. Mai 2005: Von Mark Pfeiffer an Andreas Heinzgen
...auch wenn ich mich nun sehr unbeliebt mache...

Sprengstoff ist nicht so eine Einfache Angelegenheit und Sprengstoff stabil, zuverlässig und gezielt an einen Ort zu bringen um dort Schaden anzurichten ist eine ziemlich herausfordernde Aufgabe. Also bitte Vorsicht bei solchen Theorien!

Bitte vergessen Sie (auch die lieben Medienvertreter!!!) nicht was und vor allem wie viel bei welcher Geschwindigkeit mit welchen anderen Komponenten beim 11. September zum Einsatz kam und was das Schadensbild dort war und warum!

Das sind RIESIGE Kategorien zu einer 182er mit fast egal was (ausser einer taktischen Nuklearwaffe...;-) ) beladen! Betrachten Sie mal die Schadensbilder von Anschlägen mit Fahrzeugen (auch LKWs!) und wie viel von welchen Sprengstoffen und anderen Materialien dort involviert waren! Profis würden ausserdem nicht auf solch riskanten Pläne gehen .....


Liebe Grüße aus dem Land der Parnoia,

M

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