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29. Oktober 2013: Von Sebastian G____ an Lutz D. Bewertung: +3.00 [3]
Dir müssen ja schon einige Räuberbanden über den Weg gelaufen sein ;)

Vielleicht bin ich vorgeschädigt. Ich habe früher mal viele Jahre für eine Firma aus der Veranstaltungsbranche gearbeitet. Sicher ein Hochrisikogeschäft in dem man das Geschäftsgebaren vielleicht mit den Berichten von Handlingabenteuern auf der Leserreise vergleichen kann. Nur mit dem Unterschied dass wir einen eigenen Sicherheitsdienst dabei hatten.


Ich denke eine Motorüberholung ist nicht ganz so heftig aber bietet trotzdem Potenzial für sehr viele Sorgen. Deswegen ist es wichtig dass man einen möglichst direkten Draht sprachlich, menschlich und räumlich zum Motorüberholer hat. Ich habe z.B. einen Anruf bekommen es gäbe Da noch ein Problem mit 12.000 Euro Mehrkosten. Nachdem ich mit allen vom Verkauf bis zum Meister telefoniert hatte, selber alle Alternativen, Dienstleister etc. geprüft und angefragt hatte gab es eine gute Lösung für 2000 Euro.

Ein wichtiges Thema ist die Gewährleistung. In D bekomme ich als privater Endkunde eine Gewährleistung aus der kann sich der Überholer nicht mit AGB etc. rauswinden. In Belgien hatte man mir einen Entwurf für eine Garantie geschickt. An sich ganz ok aber da standen dann eben auch Sachen drin wie z.B. „TCM starter adapters are not covered by our warranty due to operational related problems“. Ich denke das wäre bei einer Gewährleistung nicht möglich.

USA:

Achim hat schon recht viel geht über die USA. Dort werden die Motoren üblicherweise nicht direkt überholt sondern man kauft einen überholten Motor und schickt seinen alten als Core gegen eine Gutschrift zurück. Insb. beim aktuellen Dollarkurs sind die Preise auch bei renommierten Adressen bis hin zum Hersteller selber teilweise attraktiv. Problematisch ist folgendes:

- Frachtkosten: Ca. 1000 Euro pro Weg

- Zoll: Ich denke ohne eine gute Spedition bekommt man das kaum geregelt, insb. bei Nachbesserungen. Sonst versteuert man den Motor mehrfach.

- Core charge: Man schickt seinen Core geschlossen dort hin und bekommt dann einen Anruf wie viel gutgeschrieben wird. In unserem Fall wäre es um immerhin 21.600 USD gegangen. Die Amerikaner wissen dass man weit weg ist und was macht man wenn da irgendwer sagt die Kurbelwelle sei krumm wir überweisen Ihnen die 21.600 USD nicht zurück? Hier fahre ich hin uns lasse mir das zeigen. Das wissen die Firmen auch und handeln von sich aus entsprechend.

- Reklamationen: Ich traue den guten Firmen schon zu dass sie sich kümmern aber eben in der Werkstatt in den USA. Bei unserem Flieger TIO-540 schätze ich die Kosten für eine Nachbesserungsrunde, Demontage des Motors, Verpacken, einmal Versand Deutschland-USA-Deutschland, wieder einbauen auf mindestens 6000 Euro netto. Auf denen bleibt man selber sitzen. Beim vorherigen Flieger haben wir mal einen IO-520 in Dänemark machen lassen. An sich alles ganz ok aber am Ende musste, auch wegen einer LTA, mehrmals nachgebessert werden. Die zig Ferry Flüge nach Dänemark waren am Ende teurer als die damals gesparte MwSt.


Preise: Es sind jeweils individuelle Angebote aber für einen Überblick nach geographischen Regionen:

TIO-540 alles Überholungen netto

Belgien ca. 54.000 Euro
Hessen ca. 54.000 Euro
Dänemark ca. 68.000 Euro
Bayern westlich ca. 68.000 Euro
Bayern östlich ca. 68.000 Euro

USA alles overhauled im Austausch. Plus Fracht, plus core charge, plus eventuelle Bearbeitungsgebühr bei Ablehnung des Core, plus Einfuhrumsatzsteuer:

Lycoming ca. 90.000 USD
Victor Engines 65.000 USD
29. Oktober 2013: Von Chris Schu an Sebastian G____
Klasse - vielen Dank fuer die Gedanken und Infos.
Ich stimme dem soweit schon zu. Wenn es preislich aehnlich ist bringe ich es lieber nach nebenan und hab dann auch die Verantwortlichen greifbar falls was nicht passt.
Let's see - ich warte noch auf ein paar Angebote.
Christian
29. Oktober 2013: Von Fliegerfreund Uwe an Sebastian G____
Dachsel wäre wirklich 14k euro teurer als der Röder? Unglaublich...ich habe meinen o360 zu röder gebracht, insbesondere was die garantie angeht habe ich dort gute erfahrungen gemacht!

31. Oktober 2013: Von armin mueller an Fliegerfreund Uwe
"...ich habe meinen o360 zu röder gebracht, insbesondere was die garantie angeht habe ich dort gute erfahrungen gemacht!"

Diese Erfahrung kann ich nicht bestätigen.

Nachdem der von Röder gelieferte Starter Drive unseres Conti TSIO-520 sage und schreibe rund 50 Anlasszyklen überlebt hat um dann erneut zu verrecken, haben wir unsere Werft beauftragt mal wegen Gewährleistung bei Röder nachzufragen. Die Antwort war sinngemäß, daß es keine solche gibt, weil wir zu dämlich wären den Anlasser zu bedienen. Man unterstellte uns eine "Fehlbedienung". Interessanterweise hat jeder der beiden Contis in dem betroffenen Flugzeug rund 1.700 Stunden auf dem Buckel. Unsere Piloten haben also allein auf diesem Flugzeug über zweitausend Mal erfolgreich bewiesen, daß sie nicht zu dämlich zum Bedienen eines Starters sind.

Aber vielleicht kann mir ja mal einer der "Experten" aus dem Hause Röder erklären, wie man einen Anlasser richtig bedient, so daß er länger als fünfzig Mal funktioniert.
31. Oktober 2013: Von Norbert S. an armin mueller
der Experte aus dem Haus Schaefer sagt: " Nie länger als 10s leiern, wenn er nicht anspringen will -
zwischenzeitlich richtig abkühlen lassen." ;-)
Bei meinem Flieger steht es auch im POH.
Ich erwähne es hier nur, weil man auf der flightline ständig das Gegenteil erlebt ...
31. Oktober 2013: Von  an armin mueller
Ich möchte mal wissen, wieso es auf den Anlasser KEINE Gewährleistung geben sollte?
31. Oktober 2013: Von Achim H. an 
Das sieht man sehr oft. Conti Starter bzw. Starteradapter ist ein rotes Tuch weil eine ziemliche Fehlkonstruktion. Viele Betriebe versuchen da grundsätzlich jede Gewährleistung auszuschließen.
31. Oktober 2013: Von Lutz D. an Norbert S.
@Norbert: in der Tat. Wenn der Motor länger als 10 Sekunde durchgedreht wird, ohne das er anspringt, dann stimmt ohnehin etwas mit dem Gemisch nicht...
31. Oktober 2013: Von Andreas Ni an Lutz D.
- oder den Zündmagneten oder deren Einstellung: nur zu oft ist der Zündzeitpunkt zu schlampig eingestellt, oft auch einfach über zu lange Zeit einfach nicht kontrolliert, der auf dem Nocken laufende Kontakt nutzt ab, die Kontakte öffnen somit erstens zu spät und zweitens nicht weit genug.

Die Kontrolle des Zündzeitpunktes ist immer Teil der 100 Std.-Kontrolle und somit auch jährlich mit zu erledigen..... Und dabei geht das so einfach, und zumindest den Zeitpunkt kontrollieren darf jeder selber, das Werkzeug gibts für kleines Geld bei aircraft spruce:


und die Zündkerzen darf endgültig jeder selber anpacken:

https://www.aircraftspruce.com/pages/to/sparkplug_testers/sparkplugdual.php (auch dieses Teil macht sich flux bezahlt, besonders wenn man es gemeinsam anschafft)
31. Oktober 2013: Von  an Achim H.
Seit wann kann man die Deutschland die Gewährleistung ausschließen?
31. Oktober 2013: Von Sebastian G____ an 
Ich glaube bei Röder kann man nicht alles in einen Topf werfen. Das ist eine große Firma mit zig Abteilungen und z.B. die Kulanz des Teileverkaufs kann ganz anders sein als die der Motorüberholung.


Seit wann kann man die Deutschland die Gewährleistung ausschließen?

Naja das kommt wohl auf die Feinheiten an. Bei der Überholung gibt es für den Privathalter zwei Varianten. Erstens man lässt als Privatmann den Motor direkt überholen. Dann hat man den Nachteil dass man niemanden hat der für das Gesamtprjekt Einbau und Motor in einem gerade steht. Dafür hat der Motorüberholer zumindest in Deutschland schlechte Karten wenn er sich mit AGB etc. rausmogeln will. Der Endverbraucher steht in dieser Beziehung sehr gut da.

Oder man lässt seinen LTB die Motorüberholung beauftragen. Dann ist der aus rechtlicher Sicht der einzige Ansprechpartner. Gegenüber dem LTB kann der Motorüberholer zwischen Kaufleuten dann relativ viel ausschließen und das wird auch gemacht. Der LTB hat dafür etwas Marge. Kann dem Endkunden auch erst mal egal sein. Unschön wird es nur weil man dann gezwungen sein könnte seinem vertrauten LTB die Hölle heiß zu machen und dieser im ungünstigsten Fall auf einem Problem welches seine kleine Marge massiv übersteigt sitzen bleiben könnte.

Wenn der Motorüberholer selber eine Werft hat und man die Möglichkeit hat ist das als Privathalter ein Argument das dort machen zu lassen. Dann hat man die Gewährleistung als Privatkunde für alles und muss im Streitfall keinen quasi unbeteiligten LTB quälen.
31. Oktober 2013: Von Achim H. an Sebastian G____
Hallo Sebastian,

das ist alles richtig nur gibt es in Deutschland eine Handvoll Motorüberholer und ein paar mehr LTBs. Die verbrennen ihre Beziehung nicht einfach so mal wegen eines Motors und reden sich gegenüber dem LTB mit AGBs raus. Der LTB bevorzugt meist einen Überholer weil er gute Erfahrungen hat und jeder LTB wird wohl mehrere Motoren im Jahr einschicken. Ich habe erst letzte Woche einen zur shock load inspection schicken lassen (ich war es nicht...) und der LTB wollte einen bestimmten, weil er mit dem gut zusammenarbeitet und der kulant ist. Wenn ich das so mache, dann werden der LTB und der Überholer im Interesse der Geschäftsbeziehung schon zusehen, dass sie Probleme vernünftig untereinander lösen.
31. Oktober 2013: Von  an Achim H.
Tatsache dürfte aber doch auch sein, dass für den Anlasser auf jeden Fall auch eine Gewährleistungspflicht besteht, für den Privatkunden 2 Jahre
31. Oktober 2013: Von  an Sebastian G____
Ich finde übrigens auch, dass das mit "Hölle heiß machen" wenig zu tun hat. Das ist ein ganz nüchternes Faktum, dass man diese Gewährleistung hat. Und ich würde einfach auf einem neuen Anlasser bestehen - die Vereinbarungen zwiscen LTB und Motorenüberholer müssen mich wirklich nicht interessieren.
1. November 2013: Von christof brenner an  Bewertung: +1.00 [1]
Die 2 Jahre sind allerdings sehr relativ. Denn schon nach 6 Monaten dreht sich die Beweislast um und man muß zur Inanspruchnahme der Gewährleistung belegen können, daß der Starter schon von Anfang an mangelhaft gewesen ist.
1. November 2013: Von Wolff E. an 
Im Fall von Armin Müller und dem Anlasser war es meines Wissens ein gewerblich genutzes Luftfahrzeug. Da können/sind die Gewährleistungen anders liegen. Die zwei Jahre Gewährleistung gelten nun mal in der EU nur für Privatleute.
1. November 2013: Von  an Wolff E.
Das würde ich mir aber mal ganz genau ansehen. So viel ich weiß hat auch TCM eine freiwillige Garantie auf seinen Teilen, und völlig ausschließen kann man die Gewährleistung auch im gewerblichen Bereich nicht völlig. Und dann gibt es zusätzlich immer noch den Weg der "Kulanz", und wie weit man da kommt hängt vom persönlichen Verhandlungsgeschick ab. 50 mal Anlassen kann's aber nicht sein. (Außer Du bist in 5 Jahren 50 mal geflogen ;-))

TCM-Starter haben einen schlechten Ruf. Der in meiner SR22 war schon bei 600 h defekt und wurde dann gegen einen Skytec ST5 ausgetauscht, der übrigens 2 Jahre GARANTIE (!) hat.
1. November 2013: Von Wolff E. an 
Wie lange der Einbau her ist weiß ich nicht. Aber 50 x Anlassen bei 1,5 pro Woche (incl. Taxi) kommt schon auf 6 Monate. Würde dann auch passen.

Armin Müller weiß da mehr....
2. November 2013: Von Marco Scheuerlein an Chris Schu Bewertung: +2.00 [2]
Hallo,

kurz zurück zum Thema: Overhaul und Firmen:

Zu Dachsel kann ich sagen das ich dort keine Motoren mehr Überholen lasse und auch sonst keine Geschäfte mehr mit Dachsels mache wenn es sich vermeiden lässt (Stichwort Geschäftspraktiken)..

von Röders bekommen wir Zylinder und div. andere Teile für Top Overhaul und Anbaugeräte, die Jungs sind recht umgänglich, Probleme werden "meist" im sinne des Kunden gelöst (ausnahmen bestätigen die Regel, wie überall)

Loma: macht i.d.r gute Arbeit, ist umgänglich (man spricht dort zudem deutsch!!!), man kann sein agregat dort persönlich abgeben und abholen (soweit ich von unserem Fahrer weiß, lassen die einem auch ins Heiligtum rein), mit Sachmängelhaftung gibts i.d.r wenig Probleme..alles in allem sind wir mit Loma sehr zufrieden...auch der Preis ist o.k

SkynAviation: günstig, kann ich aber wenig zu sagen..ausser der deutsche Betreuer (Michael Amm) ist sehr nett und kümmert sich.

Was den "Pilot/Owner" Ausbau angeht so den Hinweis, das diese Arbeit den Rahmen des Annex 8 spätestens dann sprengt wenn der Motor vom Pilot / Owner wieder eingebaut wird. Diese Arbeiten sind Teil 66 Personal (Cat B1) sowie Teil M.F und 145er Betrieben vorbehalten.
Zudem ein Hinweis zur Haftung bei Top Overhauled oder overhauled Motoren: Die Hersteller Lyc. und Conti haben Anweisungen zum "Break in" herausgegeben. Es ist dringend empfohlen sich an diese Anweisungen zu halten und dies auch schriftlich festzuhalten, da die Hersteller im Falle der "nichtdurchführung" dieser Anweisungen gerne versuchen Gewährleistungen auszuschließen und dann hat auch der Überholungsbetrieb ein Problem nachzuweisen das gelieferte Teile "schrott" waren.

Gruß

Sf 23
2. November 2013: Von Achim H. an Marco Scheuerlein
Was den "Pilot/Owner" Ausbau angeht so den Hinweis, das diese Arbeit den Rahmen des Annex 8 spätestens dann sprengt wenn der Motor vom Pilot / Owner wieder eingebaut wird. Diese Arbeiten sind Teil 66 Personal (Cat B1) sowie Teil M.F und 145er Betrieben vorbehalten.

Die "Arbeit" kann ich auch als staatlich geprüfter Kanalreiniger machen. Ich brauche nur einen Freigabeberechtigten, der das unterschreibt und das lässt sich ja einrichten.

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