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28. November 2021: Von Wolff E. an Woldemar Neustädter
Nicht noch ein System bzw nicht zu gelassene System. Diese Vielfalt erinnert an die Mobilfunkanbieter. Es ist bereits alles. Nennt sich ADSB. Warum immer das Rad neu erfinden? Verzögert nur die Verbreitung...
29. November 2021: Von Woldemar Neustädter an Wolff E. Bewertung: +2.00 [2]

@Markus S.:

>... SoftRF Modul nur dazu um Deine Position für FLARM abzustrahlen? Alles andere macht Stratux?

Ja, Genauso ist es. Habe ein Alugehäuse mit AN/AUS Kippschalter und Status LED‘s sowie mit einer eingebauten Powerbank als Energiequelle. Dazu eine kompakte Antennenhalterung mit Saugnapf, welche sich bequem an der Scheibe anbringen lässt. Dazwischen ein Kabel ebenfalls mit kleinen Sagnäpfen im 30 cm Abstand, sodass es nicht undefiniert im Cockpit hängt, sondern auf die Schnelle entlang des Scheibenrandes „verlegt“ werden kann. Auf die Weise sind die Antennen möglichst hoch und der Motor schattet weniger ab. Gleichzeitig ist das Sichtfeld möglichst wenig eingeschränkt. Das SoftRF Modul hat einen eigenen eingebauten Akku und ist mit dem Stratux gar nicht verbunden. Damit mein eigenes Modul nicht von Stratux als Ziel detektiert wird, ist die ID in der Liste der zu ignorierenden ID‘s hinterlegt.

@ Wolff E.:

>… Nicht noch ein System bzw nicht zu gelassene System. Diese Vielfalt erinnert an die Mobilfunkanbieter. Es ist bereits alles. Nennt sich ADSB. Warum immer das Rad neu erfinden? Verzögert nur die Verbreitung...

Für Motorflugzeuge ist ADS-B wahrscheinlich tatsächlich die Beste Lösung. Problematisch ist jedoch die Tatsache, dass ADS-B Ausstrahlung hierzulande nur mittels Extended Squitter Datalink durch einen mit Mode-S Transponder möglich ist. Dazu wird zudem ein fest eingebaute GPS-Quelle benötigt. Zwar alles vorhanden bei den meisten Motorflugzeugen. Diese Lösung ist jedoch nicht praktikabel für Segelflieger, Gleitschirmflieger, Drachenflieger, Großmodelle, Drohnen und andere Luftraumteilnehmer, die kein Transponder mitführen. Für diese Klasse von Luftfahrzeugen ist ein Transponder unnötig, teuer in der Anschaffung und im Unterhalt (Updates, Transponderprüfung etc.), zu energiehungrig im Betreib und zudem Fehlt oft der Platz zur Unterbringung. FLARM und auf FLARM basierender Lösungen haben sich aus genau diesem Grund so stark in diesem Segment verbreitet. Das ist nun mal die Situation und daran wird sich wahrscheinlich wenig ändern.

Nun möchte niemand das Rad neu erfinden. Es wird lediglich nach einem etwas kleineren Rädchen gesucht, welches die Kollisionswahrscheinlichkeit mit einem der „kleineren“ Luftraumteilnehmer möglichst kosteneffizient reduziert. Dabei portabel ist und dadurch für Piloten, die sehr oft das Flugzeug wechseln, gut geeignet ist. Ein bereits vorhandenes „Rad“ (PowerFLARM Portable) würde die oben formulierten technischen Anforderungen sehr gut erfüllen. Nur bei der Kosteneffizienz lässt es leider zu wünschen übrig. Die Hardwarekosten sind heute für sachkundige Personen sehr leicht abschätzbar und mit dem Verkaufspreis des Produkts vergleichbar. Wird eine Diskrepanz festgestellt, kommen manche Menschen auf die Idee einen auf günstigen Standardkomponenten basierenden kostenlosen open source Projekt zu starten und alle Ergebnisse der breiten Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Wenn es gut läuft kommen Gleichgesinnte dazu und das System profitiert zusätzlich von der Schwarmintelligenz. Da die bereits vorhandenen Kommunikationsprotokolle von den Herstellern geschützt werden, muss dabei leider zwangsweise ein neuer Standard entstehen, welcher idealerweise mit dem Vorhandenen zumindest Teilkompatibel ist.

29. November 2021: Von Markus S. an Woldemar Neustädter

Vielen Dank für Deine Antwort. Sehr interessant wie Du das machst. Ich hab mir auch ein SoftRF Modul besorgt und hab selbiges vor. Leider hatte ich noch keine Zeit mich um das Projekt zu kümmern. Steht aber auf der To Do Liste ganz oben.

29. November 2021: Von Holgi _______ an Markus S. Bewertung: +4.00 [4]
Die Frage des TE war ja, „Sind wir bereit für Fliegen ohne Flugleiter?“
Wenn man die Antworten hier liest, dann muss man zu dem Ergebnis kommen,
Nein, wir sind nicht bereit, weil wir kein Kollisionswarngerät haben, das in allen Luftfahrzeugen vorhanden ist.
29. November 2021: Von Andreas Schlager an Holgi _______ Bewertung: +3.00 [3]

Meiner Meinung nach geht die FLARM/ADS-B-out Diskussion auch am Thema vorbei. Wenn du mal in der Platzrunde bist und du nur auf das ADS-B bzw. FLARM Display guckst, wird's genauso krachen...

Flugleiter können durchaus Sinn machen, wenn viel los ist und es jemanden gibt, der etwas die Übersicht hat - ich denke da an Parachute Activities, etliche Flugzeuge in der Platzrunde, Windenstarts - da kann ein Flugleiter gut auf aktuelle Verhältnisse aufmerksam machen, damit die Neuankömmlinge sich dessen bewusst werden was gerade so abgeht. Und in Zeiten, wo nicht viel los ist (morgens, abends, werktags, wann auch immer), sitzt halt kein Flugleiter da, und die Piloten müssen sich selbst organisieren. Alles gut.

Aber - und hier denke ich muß es eine Bewusstseinsbildung auf allen Seiten geben - ist ein Flugleiter einfach nicht dazu da, um Freigaben etc. zu geben bzw. einen sicheren Flugbetrieb zu GARANTIEREN - das kann und darf er gar nicht. Und da liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer. Sowohl Piloten als auch Flugleiter stellen nämlich oft diesen Anspruch. "Da hockt einer am Turm, der sagt mir, was zu tun ist" oder "Der Pilot hat das zu tun, was ich sage". Und genau deshalb wird dann zuwenig gefunkt, die Übersicht geht verloren und schon findet man sich in einer brenzligen Situation, die eigentlich vermeidbar wäre.

Um diese Bewusstseinsbildung umzusetzen und auch die eingefahrenen Gleise zu verlassen, wird es einige Zeit brauchen. Aber wenn man nirgends anfängt, kommt man auch nie zu einem Ergebnis.

Und nun doch noch ein Wort zur ADS-B/FLARM Diskussion (die m.E. in einen eigenen Thread gehört bzw. glaub ich gabs sogar schon welche dbzgl): Ich finde, es muß ein einheitliches System geben, das für alle Luftraumteilnehmer verpflichtend ist. In unseren engen Lufträumen in Europa hat ein (VFR)-Pilot sowieso schon alle Hände zu tun - da ist nicht immer die volle Kapazität für see-and-avoid enroute gegeben - mit allen Gefahren, die sich dadurch ergeben.

Soweit mein Senf zu diesem Thema ;-)

29. November 2021: Von Dominic L_________ an Holgi _______ Bewertung: +1.00 [1]

Die Situation scheint mir verfahren. Erst war man überzeugt, dass alle Flugzeuge einander ausweichen könnten, wenn zumindest 60% ein Kollisionswarngerät installiert hätten. Dann gab es Kollisionsleugner, die bestritten, dass es Kollisionen bei Anwesenheit eines Flugleiters überhaupt geben kann oder Skeptiker, die meinten, es nütze doch eh nichts, wenn alle ein anderes Gerät haben und es müsse halt jeder für sich entscheiden und richtig raus schauen und funken. Naja und kleinere Flugzeuge und Luftsportgeräte würde man ohenhin nicht ausrüsten können. Und jetzt komme noch die neue SoftRF-Variante dazu und machte das Ganze noch komplizierter, obwohl man natürlich nicht weiß, ob sie in absehrbarer Zeit zu nennenswerter Verbreitung kommen wird. Ich bin etwas ratlos und sehe - wie vielleicht einige andere - nicht mehr so ganz den Pfad, der zum Ziel führen soll. Ich habe ja schon 2 Geräte (kurz 2G) drin - ADS-B und Flarm und jetzt soll daraus noch 2G+ werden, wenn ich das richtig sehe.

29. November 2021: Von Markus S. an Dominic L_________
Wenn Du FLARM schon hast, brauchst Du das SoftRF doch nicht. Das SoftRF ist doch nur eine sehr kostengünstige Lösung für diejenigen die sich für FLARM Benutzer sichtbar machen wollen und bisher nicht haben. Aber genaue Positionsmeldungen mit oder ohne Flugleiter in der Platzrunde ersetzt auch das nicht. Cheers!
29. November 2021: Von Dominic L_________ an Markus S. Bewertung: +1.00 [1]

Ich dachte, ich bekämpfe die Coronafrustration mit ein bisschen Humor. Ich bin nicht der erste, der zugunsten der Lustigkeit ein paar Abstriche bei der genauen Wiedergabe von tatsächlichen Sachverhalten eingehen musste. Ok, für ein komplettes Bühnenprogramm reicht es wohl nicht. Aber dass ich beim einen wie beim anderen frustrierenderweise keine Lösung in Sicht habe, das stimmt schon.

29. November 2021: Von Markus S. an Andreas Schlager
>Meiner Meinung nach geht die FLARM/ADS-B-out Diskussion auch am Thema vorbei.

Du hast schon recht, wir sollten den tollen Thread "Sind wir bereit für Fliegen ohne Flugleiter" nicht mit Kollisionswarner etc. verwässern.
29. November 2021: Von Woldemar Neustädter an Andreas Schlager Bewertung: +2.00 [2]

>Meiner Meinung nach geht die FLARM/ADS-B-out Diskussion auch am Thema vorbei.

Möglicherweise geht eine detaillierte Beschreibung der technischen Umsetzung tatsächlich etwas am Thema Fliegen ohne Flugleiter vorbei. Ich werde es ab jetzt unterlassen. Was jedoch durchaus einiges mit dem Thema Flugleiterpflicht zu tun hat, ist die Kollisionsvermeidung in der Flugplatznähe als solche. Das sehen nun mal leider viele als eine Teilaufgabe des Flugleiters. Bei Vorhandensein einer technischen Lösung, die zuverlässig vor einer gefährlichen Annäherung warnt, würde diese Aufgabe ersatzlos wegfallen. Sogar bei stark frequentierten Plätzen. Das Kassieren der Landegebühren und der Betankung ginge auch wunderbar per App oder an einem EC-Terminal. Damit hätten die Flugleiterbefürworter und Behörden kaum noch Gründe an dem überholten Konzept des Flugleiters weiter festzuhalten.

>Wenn du mal in der Platzrunde bist und du nur auf das ADS-B bzw. FLARM Display guckst, wird's genauso krachen...

Es ist übrigens nicht erforderlich sich permanent irgendein Display anzugucken. Bei drohender Gefahr macht sich das Gerät schon irgendwie bemerkbar (optisch und/oder akustisch).

29. November 2021: Von Markus S. an Woldemar Neustädter
Woldemar, volle Zustimmung. Es wäre aber durchwegs interessant, wenn Du einen SoftRF Thread eröffnen würdest. VG Markus
29. November 2021: Von Chris _____ an Holgi _______ Bewertung: +6.33 [7]

Nein, wir sind nicht bereit, weil wir kein Kollisionswarngerät haben, das in allen Luftfahrzeugen vorhanden ist.

Warum vier Grüne für diesen Kommentar?

Der Flugleiter ist kein Ersatz für ein Kollisionswarngerät, sondern im Gegenteil ein zusätzlicher Grund, dass man eines braucht, weil viele Piloten wegen des Flugleiters nicht vernünftig funken.

30. November 2021: Von TH0MAS N02N an Chris _____ Bewertung: +8.00 [8]

Und weil viele Flugleiter unnötig die Frequenz verstopfen und auf jeden Funkspruch antworten "XYZ-INfo, das ist verstanden". Dabei sind sie garnicht gemeint, und in der Zeit kann ich dem anderen nicht antworten.

Und der mir dann auch nicht, weil erst mal kommt: "XYZ..."

1. Dezember 2021: Von Andy W ✈️ an Woldemar Neustädter Bewertung: +2.00 [2]

> Es ist übrigens nicht erforderlich sich permanent irgendein Display anzugucken. Bei drohender Gefahr macht sich das Gerät schon irgendwie bemerkbar (optisch und/oder akustisch).

Denke auch, dass eine Aufsplitterung in diverse "Standards" keinen Sinn macht, daher finde ich dieses Softrf Projekt ganz interessant: verspricht es in der Selbstdarstellung doch Kompatibilität zu fast allen anderen Systemen. Hab mir jetzt auch mal die Bauteile bestellt: bei dem Preis kann man ja damit spielen und es im Zweifel in "meiner" Vereinsmaschine mitnehmen, die keinerlei solche Systeme an Bord hat.

Das in diesem Thread angesprochene Problem mit den Flarm Firmwareupdates hat es ja auch in einen sehr aktuellen Untersuchungsbericht (BFU20-0638-7X) des BFU geschafft, aus dem ich hier zitieren möchte:

Das PowerFLARM der Cessna 208B war nicht einsatzbereit. Am 05.03.2019 installierte der Wartungsbetrieb eine Firmware-Version, welche einen Tag vorher vom Hersteller durch eine neuere Version ersetzt wurde. Die neuere Version hätte am Ereignistag eine Funktionstüchtigkeit des Systems sichergestellt. Während der darauf folgenden Winterwartung wurde kein Firmware-Update durchgeführt. Ein Pilot kann nicht wissen, wann das letzte Mal eine aktuelle Firmware aufgespielt wurde, insbesondere dann, wenn er nicht Halter des Luftfahrzeuges ist. Dem Piloten wurde die Nichtfunktion der PowerFLARM durch das Blinken von 3 grünen LEDs angezeigt, wobei eine dieser LEDs (GPS) auch im Normalbetrieb im Sekundenabstand nicht leuchtet. Eine Fehlfunktion bzw. Nichtfunktion durch grüne Signale anzuzeigen ist nicht zielführend. Ein zusätzlicher Hinweis, ab wann das Gerät ohne Firmware-Update nicht mehr funktionieren wird, beispielsweise in Form eines Aufklebers wie bei Kohlenstoffmonoxidwarnern, wäre sinnvoll gewesen. Dem betroffenen Piloten war nicht bewusst, dass das System ohne Funktion war.

1. Dezember 2021: Von Udo R. an Holgi _______ Bewertung: +5.00 [5]

Nein, wir sind nicht bereit, weil wir kein Kollisionswarngerät haben, das in allen Luftfahrzeugen vorhanden ist.

Also in jedem Flugzeug, in welchem ich bin, ist ein Kollisionswarngerät. Das sitzt meistens vorne links auf dem Pilotensitz und hält wirklich intensiv Ausschau. Ein elektronisches Gerät kann die Aufmerksamkeit erweitern, aber niemals ersetzen.

Und ja, man sieht eine Menge, man muss sich halt immer wieder mal aus der bequemen Sitzposition herauswinden und wirklich rausschauen wollen, scannen. Dazu ein paar klare und exakte Positionsangaben über Funk, und im Zweifel immer nachfragen. Für mich ist das das Normalste der Welt.

Wenn sich einer irgendwo in oder nahe der Platzrunde meldet und ich bin da oder will da hin und sehe ihn nicht, dann teile ich das über Funk mit. Noch nie erlebt, dass das irgendwie doof ankam, ganz im Gegenteil.

Ich war dieses Jahr an einem unkontrollierten Platz in Spanien, ohne Flugleiter. (Funk natürlich in spanisch, aber für mich tut das im Grunde nichts zur Sache.) Da war die Hölle los, die Frequenz pausenlos voll besetzt, und von Gyrocoptern bis wirklich schnelles Gerät alles dabei. Eine vorgeschrieben Platzrunde gab es nicht, und so war die eine Hälfte in der Linksplatzrunde und die andere Hälfte in der Rechtsplatzrunde.

Das hat sogar dort hervorragend funktioniert, solange keiner mit "Ich Ich Ich" handelt, und man das vernünftig abschätzt, können wir uns doch in der Regel immer selbst organisieren.

Ich persönlich fand eigentlich nur etwas unangenehm, dass man dort die Landebahn nicht für sich alleine hatte. Die hohe Verkehrsdichte war nur möglich, wenn hinten an der 900m-Bahn schon gelandet wurde, obwohl der vorherige noch gar nicht abgerollt ist oder noch mitten im Takeoff war. Ich hab auch nicht vernommen, dass der Platz trotz des überaus lebhaften Flugbetriebs viele Unfälle zu verzeichnen hätte.

Andererseits habe ich letztes Jahr beobachten dürfen, wie an einem geflugleiterten Platz bei uns in Deutschland mit zu dem Zeitpunkt auch sehr viel Platzverkehr (ständig 5 Maschinen in der Platzrunde und selten weniger als 3 am Rollhalt wartend) plötzlich und stillschweigend ohne Funkkontakt ein Motorsegler in falscher Landerichtung reingeschwebt kam. Der Flugleiter (bei dem ich gerade zum Bezahlen der Landegebühr war) war so sichtlich überfordert von dem Flugverkehr, dass er das letztlich nur resignierend zur Kenntnis genommen hat. Da frag ich mich dann: Wo war da der Mehrwert? Möglicherweise hätte sich die gleiche Situation bei Fliegen ohne Flugleiter viel früher schon gelöst, weil jemand aus dem Platzverkehr über die anfliegende Maschine (die offenbar ohne Funk war) gewarnt hätte.

Es gibt wie immer Argumente für beides. Aber ich mache mir ehrlich gesagt keine Sorgen, dass der Flugbetrieb nicht auch bei uns ohne Flugleiter hinzubekommen ist.

1. Dezember 2021: Von Chris _____ an Andy W ✈️ Bewertung: +2.00 [2]

Danke. In meinen Augen eine vollkommen unakzeptable Eigenschaft von FLARM, dass es ohne Update einfach den Dienst aufgibt. Besser wäre eine sicht- oder hörbare Warnmeldung, die den Piloten zum Update auffordert (und nervt), aber eben immer noch den Verkehr anzeigen!

(ich kann die Priorisierung hinter dieser Designentscheidung einfach nicht verstehen)

1. Dezember 2021: Von Chris _____ an Udo R. Bewertung: +7.00 [7]

Also in jedem Flugzeug, in welchem ich bin, ist ein Kollisionswarngerät. Das sitzt meistens vorne links auf dem Pilotensitz und hält wirklich intensiv Ausschau.

Es gibt Richtungen, in die KANNST du gar nicht gucken. Und aus solchen Richtungen kann ein Pilot, der vielleicht nicht so ganz aufmerksam ist wie du oder nicht so gute Augen hat wie du, in dich reinfliegen.

Gerade im Reiseflug (meist level, geradeaus auf Autopilot) kann mir niemand erzählen, er würde wirklich ständig den Luftraum schulmäßig abscannen.

Ein Kollisionswarngerät war ganz oben auf der Liste dessen, was ich nach dem Kauf meines Flugzeugs unmittelbar habe nachrüsten lassen. Und will es nicht missen. Die anderen Dinge waren in der Reihenfolge der Priorität ein ADS-B-fähiger Transponder, ein Golze ADL, ein zeitgemäßes GPS (Avidyne) und (für die Unterhaltung) eine Bluetooth-fähige Aufschaltanlage.

1. Dezember 2021: Von Udo R. an Chris _____

Habe ich alles in meiner Maschine. Ein AT-1 von Air Avionics, was mir Traffic (FLARM und ADS-B) auf alle Geräte aufschaltet, ADS-B out und in, aktuelle Avionik, Golze ADL. Möchte ich alles nicht missen. Aber ob es das bringt in der Platzrunde? Gerade da fliegen doch immer noch genug ohne ADS-B und ohne FLARM ganz legal herum.

Aber wo wir alle gleich werden müssen, ist die klare Kommunikation in der Platzrunde. Vorteil Flugleiter: Meldung erfolgt ausreichend, z.B. 5-10 Minuten vor dem Platz. Wenn das alle so machen, kann der Flugleiter wirklich bei der Koordinierung helfen, weil er diese Meldungen weitergeben kann (z.B. 3 anfliegende Maschinen gemeldet und 2 weitere im rechten Gegenanflug). Vorteil Bord-zu-Bord: Der Flugleiter weiß nicht, wen ich im Blick habe und wen nicht, das muss man untereinander klären. Ganz klar _kann_ ein Flugleiter helfen. Aber ihn deswegen zwingend vorzuschreiben ist doch zu viel des Guten, denn es geht auch ohne.

Über Sichtlimitierungen muss man sich klar werden und entsprechend handeln. Ich habe einen Tiefdecker, für mich ist alles unter mir unangenehm. Entsprechend sinke ich z.B. auf keinen Fall von oben in die Platzrunde.

1. Dezember 2021: Von Andreas Trainer an Udo R. Bewertung: +20.00 [20]
Einspruch: „weil er (der Flugleiter) diese Meldung weitergeben kann“ – FALSCH.

Das ist ein typischer Karl Valentin: „Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem.“

Also, zum x-ten Male:
Beim Anflug: Frühzeitig beim Zielflugplatz reinhören – so bekommt man ein Lagebild
Beim Abflug: Möglichst früh das Funkgerät anschalten – so bekommt man ein Lagebild … was man sich im Übrigen schon vor’m einsteigen beginnt zu bauen, z.B. wo kommt der Wind her, welche Bahn ist in Betrieb … und sei’s um festzustellen daß Arbeit auf einen zukommt im Sinne von „wir drehen jetzt die Bahn, denn wir starten/landen nicht mit Rückenwind“ (alles schon mehrfach gehabt).

Nun sind wir auf der Frequenz und hören mit, wenn einer
o am Boden losrollt
o in der Platzrunde in’s nächste Segment einfliegt
o im Anflug meldet als nächstes in die Platzrunde zu fliegen
o ein Windenstart aufgebaut wird
o was weiß ich was noch so passiert.

So, der Motor ist warm, wir rollen los … und melden: D-AJET, am Vorfeld, rolle über … zum Rollhalt der 12. Und nun bekommen alle anderen auf der Frequenz mit: ah, ein neuer Mitspieler in unserem Sandkasten. Passt das, was der sagt zu dem, was wir machen?

Ja – fein
Nein – Mund auf.

Im Prinzip das gleiche für anfliegende Maschinen, die sich zum ersten Mal am Funk melden: prüfen, ob dessen Intentionen passen.


Ich wüsste nicht, was das widerkäuen eines Flugleiters hier an Mehrwert bringt.
GANZ IM GEGENTEIL: wenn einer den Mund aufmachen möchte, wiederholt gerade der Zitronenfalter das, was eh alle gehört haben. Das ist schlecht!

Selbstredend sind Privatgespräche auf der Platzfrequenz tabu.
2. Dezember 2021: Von airworx Aviation an Andreas Trainer Bewertung: +1.00 [1]

jetzt sollte es der letzte begriffen haben .. :-)

2. Dezember 2021: Von Andreas Trainer an airworx Aviation Bewertung: +4.00 [4]
Guten Morgen,

vielen Dank für die breite Zustimmung.

Die Gedanken von gestern sind ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern sind quasi weltweit üblich, nur bei uns nicht.

Wie bekommen wir diese ganz einfache Kommunikationskultur unter die Leute?

Es sind ja Leute, die zwar keine Superhelden sind, es sich jedoch zutrauen, ein Gefährt im dreidimensionalen Raum zu bewegen, und zwar ohne die Möglichkeit, dies kurzfristig unterbrechen zu können (wie beim Autofahren), sondern erst dann fertig sind, wenn die RWY verlassen wurde.

Da sollte es doch möglich sein, einen gewissen kleinen Aspekt in der Fliegerei zu ändern, nämlich die Kommunikationskultur.

Wie kann man die überzeugen?

Zum einen Vorbild, zum anderen erklären: die wollen doch von den anderen auch wissen, was los ist. So ist es also nur konsequent, wenn auch sie jede Bewegungsänderung mitteilen und dafür möglichst frühzeitig reinhören. Wenn einer alleine am Platz ist und auf einmal meldet sich ein zweiter, dann ist man doch viel „alerter“, akkurate Angaben zu machen, damit man selbst nicht durch den anderen gefährdet wird. Oder ist das Wunschdenken?

Last not least müsste jeder wissen, daß im Normalfall der Flugleiter stumm ist.

Natürlich darf er was sagen, wenn er was kritisches beobachtet. Meinetwegen bei diesem Szenario:

O Maschine 1 im kurzen Endanflug, der hat einen Funkausfall erlitten und funkt fleißig, wird aber nicht gehört und hat das gar nicht mitbekommen.
O Maschine 2 am Rollhalt meldet, vom Rollhalt auf die Bahn zu rollen und scheinbar keiner widerspricht

Wenn dann der Zitronenfalter beim Zitronenfalten agrad (zufällig) in die richtige Richtung schaut und das bemerkt, dann ist eine Meldung „Maschine 2, sofort stehen bleiben“ meiner Meinung nach hilfreich.

Genauso hilfreich wäre aber dieser Hinweis, wenn hinter Maschine 2 eine Maschine 3 ist, die das auch bemerkt.

Beim Wind bin ich mir nicht so sicher, ob der Flugleiter den auf Anfrage durchgeben soll.
Und da gibt es vermutlich noch ein paar andere Dinge, wo ein Flugleiter hilfreich sein könnte … aber das kann nicht viel sein, denn wir wollen ja ENDLICH ohne Flugleiter fliegen und was machen wir, wenn keiner da ist?
Eben, eigenverantwortlich agieren, nach dem Motto „I fly my airplane, you fly your „tower“. Hier kommt dann die Regel „jeder meldet jede Bewegungsänderung“ zum tragen … die wenigsten Tower sind mobil.

Vielleicht wird mit dem letzten Satz die Aussage von airworx Avition wahr: „jetzt sollte es der letzte begriffen haben“.


Many happy landings wünscht
Andreas
2. Dezember 2021: Von Udo R. an Andreas Trainer Bewertung: +1.00 [1]

Schade dass die Diskussion hier gleich wieder so aufheizt, und interessant dass ein Aufheizer dafür gleich so viel Zustimmung erntet.

Ich bleibe dabei: Wenn schon ein Flugleiter da ist, dann kann er doch bei Empfang mitteilen, was gerade los ist. Das ist nicht falsch, und auch nicht FALSCH, Deinen Einspruch in Ehren.

Zu allem, was Du sonst geschrieben hast, hast Du natürlich meine Zustimmung. Frühzeitig reinhören, logisch. Alles andere auch. Aber das macht meine Aussage nicht falsch, und Du bist darauf im Übrigen auch überhaupt nicht eingegangen, warum es falsch sein sollte.

Wenn ich einen Platz anfliege, welcher mit einem Flugleiter besetzt ist, freue ich mich, wenn er mir auf den Einleitungsanruf antwortet z.B.: kein anfliegender Verkehr gemeldet. Und ich freue mich auch, wenn mir der Flugleiter beim Empfang mitteilt, dass aktuell zwei Maschinen Platzrunden fliegen. Oder dass ein Heli gerade Übungen macht, und dieser eben dann nicht regelmäßig Meldungen absetzt. Kommt alles vor bei uns am Platz und finde ich gut, im Vorhinein zu wissen.

Was ist daran falsch? Bei uns am Platz ist das üblich und ich finde es super. Natürlich heißt das nicht, dass es nicht noch anderen Verkehr geben kann. Aber jedenfalls den Verkehr in der Platzrunde kann ich damit direkt besser abschätzen und muss nicht erst ein Bild zusammensetzen.

Das heißt nicht, dass es unbedingt notwendig wäre. Es geht auch ohne, dass ist ja die ganze Aussage dieses Threads. Natürlich kann sich das selbst organisieren, keine Frage, das schreibe ich ja auch.

Mit Fliegergrüßen

2. Dezember 2021: Von Tobias Schnell an Udo R. Bewertung: +16.00 [16]

Was ist daran falsch?

Daran ist die Annahme falsch, dass es einen Vorteil bringt, wenn diese Informationen vom Flugleiter statt von den Piloten der jeweiligen Flugzeuge direkt kommen. Das Gegenteil ist der Fall...

Und das Problem ist halt, dass diese direkte Kommunikation einfach nicht stattfindet, so lange ein Flugleiter da ist.

2. Dezember 2021: Von Udo R. an Tobias Schnell Bewertung: +2.00 [2]

O.K. das deckt sich so in der Schärfe und "schwarz/weiß-Denken" nicht mit meiner nunmehr 25-jährigen Flugerfahrung. Aber offenbar geht es darum hier gar nicht mehr? Wofür ist die Diskussion dann gedacht?

Es gibt Ausnahmen und Beispiele, wo das Vorhandensein eines Flugleiters einen Sicherheits-Nachteil bringen kann. Fast so wie es ganz wenige gibt, die an einer Corona-Impfung sterben. Aber ist hier ernsthaft die Mehrheitsmeinung, dass es IMMER (großgeschrieben!) oder zumindest meistens ein Nachteil ist, wenn ein Flugleiter am Platz ist? Ernsthaft?

Ich bin absolut dabei, dass in den meisten Fällen ein Flugleiter nicht gebraucht (!) wird, in dem Sinne, dass es nicht nötig ist, dass da jemand sitzt und sich nur dadurch die Flugsicherheit erhöhen würde. Aber daraus einen überwiegenden Nachteil durch das Vorhandensein eines Flugleiters zu konstruieren geht mir zu weit. Das ist nicht meine Praxiserfahrung und nach allem was ich auch aus dem Kreis von Fluglehrern höre doch eher eine Minderheitenmeinung.

Mit Fliegergrüßen!

PS: Bei uns in Aschaffenburg findet sehr wohl Air-to-Air Kommunikation statt trotz Flugleiters! Wie gesagt, es mag Ausnahmen geben, aber überall da draußen wo ich fliege ist die Welt bei weitem nicht so schwarz-weiß wie es hier gezeichnet wird!

2. Dezember 2021: Von Sven Walter an Udo R. Bewertung: +4.00 [4]
Der Rest der Welt ist klüger als D, akzeptiere es bitte einfach. Entweder braucht man echte Profis, ansonsten ist es ohne Zitronenfalter mindestens doppelt so sicher.

Zieh nach Frankreich oder Schweden, fliege dort ein paar Jahre, berichte dann vom Erkenntnisgewinn.

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