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Hallo Rolf,
Deine Sundowner (ich habe selbst 3 Jahre eine gehabt und das Fahrwerk ist leider bei weitem nicht so stabil, wie es optisch den Eindruck macht ;-), trotzdem ein schönes Flugzeug ), hätte ebenfalls in der Situation derb ausgeschaut.
Die Kollegen sind nicht hart gelandet sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beim Durchstarten in ca. 10-12 m Höhe gestallt. Die C42 hat sich kurz geschüttelt und ist dann wie ein Stein abwärts.
OK, Deine Beech hätte vorher noch eine Stallwarning abgegeben, so dass Du (korrekte Einstellung voraussetzend) eine Chance zur Korrektur gehabt hättest.
Lutz´Aussage ist vollkommen korrekt: Beide Insassen waren bereits nach ca. 3 Minuten geborgen. Die C42 wurde erst nach Zünden des Sprengsatzes geborgen, was dann halt seine Zeit gedauert hat.
Im Grunde wollte ich auch gar nichts dazu sagen, aber das Rettungssystem hat hier definitiv nicht die Bergung der Insassen behindert.
Und mal so nebenbei bemerkt hatte ich das "Vergnügen", eine C42 in allen Einzelteilen zu sehen und zu begutachten. Die Dinger sind, wie der Name halt schon sagt, ultraleicht gebaut. Sprich Alu-Rohre (bzw. Profile) mit dünnen Wandstärken und demzurfolge geringeren Gewichten und auch Trägheitsmomenten und daraus resultierend geringeren Belastungsgrenzen.
Es gibt konstruktive Details, bei denen allein aus Gewichtsgründen einfach nicht mehr gemacht werden kann. Die Aussenabmessungen eines UL´s liegen bedingt durch unsere Körpergröße und den zu erzielenden Auftrieb fest. Also kann man es nur leichter, also "dünner" in den Materialstärken, machen, was eben die Bauteile strukturell deutlich eher versagen lässt.
Bei der C42 gibt es z.B. einen durchgehenden Holm (Al-Rohr, ca. 200 mm Durchmesser und arg dünnwandig, vermutlich nicht einmal hochfest), der halt soviel erträgt wie er kann, aber schon bei der kleinsten Überlast zu Rissbildung neigt. Alle Anschlussteile haben genietete Doppler, die trotzdem relativ schnell einreissen. Und an diesem Holm ist weitgehend alles befestigt, was diesen Flieger in die Luft gehen lässt. Wenn man weiss worauf man sich einlässt und entsprechend das Material schont, gehts ja auch durchgehend gut. Eine harte Landung jedoch reicht und man hat einen Bausatz geschaffen. Ich befürchte das es landläufig einfach unterschätzt wird, wie labil diese Konstruktionen letztendlich sind (und das hat weder mit Baumarkt schrauben noch mit selbst schrauben zu tun, das ist ein anderes Kapitel).
Nur damit keine Irritationen aufkommen:
Ich habe neben dem PPL eine UL-Lizenz und diese "Erweiterung" erst nach dem PPL exakt auf der C42 gemacht. Wirklich gefallen hat es mir nicht (leider) und ich hab auch seitdem keine Minute UL mehr geflogen. Und dies ist nicht als irgendeine "politische" Äußerung pro/contra der ein oder anderen Fraktion zu sehen. Jeder soll das kaufen, fliegen, fahren, was auch immer, was ihn/sie glücklich macht, ohne dass da jemand missionieren muss. Wie Lutz immer so schön schreibt, wir haben die Freiheit, dass zu tun. Und die sollten wir uns nicht gegenseitig vermiesen.
Was man m. E. nicht vergessen sollte: Die Physik erlaubt und gibt keinen Rabatt !
Gruß
Andreas
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Ich sehe, Du kennst Dich aus im Leichtbau.
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Deine Sundowner (ich habe selbst 3 Jahre eine gehabt und das Fahrwerk ist leider bei weitem nicht so stabil, wie es optisch den Eindruck macht ;-), trotzdem ein schönes Flugzeug ), hätte ebenfalls in der Situation derb ausgeschaut.
Wahrscheinlich sah das Fahrwerk so ähnlich aus wie auf diesem Bild?
Ich hätte angenommen, dass diese Elefantenfüße eher bei der Landung Krater in den Asphalt reißen, als dass da was weggrätschen könnte. Darf ich aus dem ";-)" schließen, dass Du Stabilitätsprobleme persönlich bezeugen durftest bzw. weißt Du von einem konkreten Fall?
(bekannt ist mir, dass in jedem Lebenslauf der Flieger der 23er-Serie irgendwann mal ein Wechsel der "Donuts" ansteht; habe ich mir für diesen Winter vorgenommen; wie man auch auf dem Foto sieht ist der Federweg nur noch sehr kurz und jeder kleine Stoß überträgt sich auf die Zelle - die das allerdings gut aushält)
Gruß,
Christian.
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Hallo Christian,
sagen wir mal so, das Fahrwerk bzw. die notwendige Reparatur waren mit ein Grund des Flugzeugwechsels.
Diese Elephantenfüße sehen in der Tat sowas von stabil aus (jemand wollte mir mal weismachen, dass die Amis den Typ auch auf Flugzeugträgern gelandet hätten - der Nachweis fehlt mir bis heute).
Mach Dir den Spaß und schraub mal die obere Verkleidung ab. Dann sieht man wunderbar die eher zierliche Befestigung, die dann bei meiner B23 schon soviel Spiel hatte, dass das komplette Bein sich bewegen (drehen) konnte, was dem Wartungsbetrieb nicht wirklich gefiel (mir übrigens auch nicht). Soviel ich weiss steht das aber auch im Prüfumfang eienr 100er mit aufgelistet.
Die Instandsetzungskosten beechtypisch oben angesiedelt lagen bei ca. 5.000 EUR. Ich habe alles auch nicht mehr so im Detail im Gedächtnis, weil es doch jetzt über 4 Jahre her ist. Allerdings war ich doch überrascht, dass die visuelle Stabilität praktisch doch nicht so vorhanden war/ist.
Trotz allem ist die Sundowner ein grundsolides Flugzeug, durchgehend gut verarbeitet, mit viel Platz und 2 Türen und auch schön zu fliegen.
In der Tat sah mein Fahrwerk sehr ähnlich aus, es waren nur mehr tote Fliegen dran (eigentlich ein Wunder, bei der Speed sollte eine Fliege locker ums Bein drumherum fliegen :-D).
Die Gummis absorbieren Landestöße, dass macht nun Deine Zeile und alles, was sie zusammenhält, nämlich die Nieten und die Anschlüsse der Flächen an den Rumpf. Neue Shockmounts oder Donuts sind von daher gut investiertes Geld, weil Sie doch die Struktur schonen und nebenbei auch Springen vermindern.
Gruß
Andreas
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Na sagen wir mal so: ich bin was Konstruktionstechnik angeht, nicht völlig unbedarft ;-)...
Gruß
Andreas
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Apropos Donuts - sind das auch so übereinandergelegte Gummiringe?
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Daher bevorzuge ich den Ausdruck Shockmount. Alles andere ist neben schwer zu kauen auch schwer verdaulich ;-). Selbst ein Schokoüberzug wertet das nicht auf. Mahlzeit !!!
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Nee, "Donuts" muss richtig sein, denn es handelt sich ja um Gebäck:
Das Donut-Replacement kenne ich so: im OFEN bei niedriger Temperatur ERWÄRMEN, dann unter Kompression bringen, im komprimierten Zustand einfrieren und dann eiskalt genießen...äh..einbauen.
Spaß beiseite - ich hatte Donuts statt shock mounts geschrieben, weil ich den Eindruck habe, dass in den amerikanischen Foren unter shock mounts meist diejenigen am Motorträger verstanden werden auch wenn die Fahrwerks-"Donuts" ja korrekterweise auch shock mounts sind.
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In der Tat, auch das ist "Gebäck" im wahrsten Sinne des technischen Wortes...
Bzgl. Montage und B23 kann ich nicht dienlich sein, zur Not könnte ich aber mal in die Manuals schauen, ob es da irgendeinen bösen Haken hat.
An meiner TLS ging das relativ mühsam, da man teilweise im Fahrwerksschacht "hängt" und die Rohrkonstruktion wirklich in jeder Form im Weg ist. War wenig spaßig als Arbeit, dafür aber im Ergebnis umso überzeugender in jedwede Richtung. Bezahlbar war es übrigens auch.
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Mooney und Beech 23 sind beim Shockmount wechseln ungefähr ähnlich vom Aufwand und auch den Arbeitsabläufen.
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