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26. Mai 2014: Von Stephan Schwab an Dr. Peter Oltmann
Das Problem zwischen den Kopfhörern hat mit Kultur zu tun. Airmanship ist ja genau das. Wer in Ausbildung und Berufsleben daran gewöhnt wurde Entscheidungen an eine externe Autorität abzugeben, der ist leicht sehr, sehr hilflos. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob er es geschafft hat die beträchtliche Summe für ein Flugzeug als Unternehmer zu verdienen.

Allgemeine Luftfahrt - und mir wird das erst jetzt immer stärker bewußt - erfordert ein extremes Maß an geistiger Unabhängigkeit und echtem Systemverständnis.

Nachdem ich jetzt IFR fliegen kann, muß ich auch feststellen, daß VFR-Streckenflug eigentlich viel schwieriger ist.

Ich finde es z.B. sehr hilfreich, daß eine Software wie SkyDemon NOTAMs und Sprungzonen auch während des Fluges einblendet und vor Erreichen des Gebietes eine Warnung erscheint. Leider schaut man dann auf das Tablet bzw. einen fest eingebauten Bildschirm statt nach draußen. Vielleicht wäre eine akustische Warnung besser.
26. Mai 2014: Von Jürgen Papa an Stephan Schwab Bewertung: +3.00 [3]
Apropos Airmenship!

Ich hatte neulich auch eine schicke Situation im Anflug auf Juist. Ich war bereits im Gegenanflug zur 26, hatte ihn auch gemeldet. Da meldet sich noch eine Maschine als "Nr. 1 im Gegenanflug 26". Ich kann nach vorne keinen anderen sehen und blicke nach hinten. Da schwebt tatsächlich auf gleicher Höhe, nur 2-3 Spannweiten schräg links hinter mir versetzt mit gleicher Speed eine 172er durch die Luft. Auf die freundliche Frage, ob er nicht hinter mir und damit "Nr. 2" wäre, bekomme ich die Antwort, er sei Nr. 1, weil er "genau auf der Linie" fliege.

Ich habe dann einen Vollkreis gemacht und mich hinter ihm einsortiert. Alles andere bringt eh nichts.
26. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Lutz D.
Lutz, Ich bin nicht auf der Verbieterschiene! Und im F-Schlepp ist das gar nicht soooo schlimm. Aber Windenbetrieb ist faktisch nicht möglich. Das hatte wir vor Jahren in EDBK. Entweder stand die Winde oder die Schlepper mussten warten. Noch dazu bekommen die Fluglehrer regelmäßig Schnappatmung wenn ihre Schüler mal wieder Richtung Nordplatzrunde kurbelten und " SPringer ab" zu hören war...Es gab DUTZENDE mehr als brenzlicher Situationen.
26. Mai 2014: Von David Hess an Dr. Peter Oltmann
Hallo an Alle,

nachdem ich erst seit kurzem Besitzer der Lizenz bin, kann ich nur sehr wenig berichten, aber dennoch gab es während der Ausbildung einige "komische" Situationen. Hier ein Beispiel:

Soloplatzrunden auf fremden Platz, da kam dann auf einmal die Springermaschine von oben in die Platzrunde gestochen. Ohne vorherige Positionsmeldung.

Weiterhin ist es mit dem Funk natürlich so, dass man aufpassen muss wann man was sagt. Auf dem gestrigen Flug zurück hat es sich angeboten direkt in den Queranflug einzudrehen.
Also folgenden etwas längeren Funkspruch abgegeben:
"D-E... fliege direkt in den Queranflug Piste 09, werde Queranflug Piste 09 melden". Somit weiß aus meiner Sicht jeder was ich vorhab und wo ich bin. Positionsmeldung mit 5 Minuten vor Platz etc. wurde natürlich entsprechend abgesetzt.

Grüße
David
26. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl

Aber Windenbetrieb ist faktisch nicht möglich

Wieso denn das? Das entspricht auch nicht der Realität...

Ist doch einfach zu regeln: Zwischen dem 2-Minutes-to-drop-call und der Landung des letzten Schirms erfolgen keine Windenstarts. Das sind max. 7 Minuten Pause - das ist die sicherste Variante. Denke, man kann aber auch schon weitermachen, wenn alle Schirme offen sind. Wenn wir von Plätzen mit Ausklinkhöhen um die 400m sprichen, ist nicht mal das von Bedeutung, da geht der Schirm ja deutlich drüber auf. Ansonsten muss man halt den Drop gut planen.

Die kurbelnden Flugschüler müssen das ohnehin lernen, ob die jetzt durch die Motorflugplatzrunde, die Windenschleppstrecke oder die Dropzone kurbeln ist doch egal.

Mir fallen auf Anhieb einige Plätze ine, in denen gemischt Windenstart und Fallschirmsprung herrscht, mit richtig großen Loads z.B. in Marl.

Aus meiner Sicht alles eine Frage der Disziplin.

26. Mai 2014: Von Sebastian Grimm an David Hess
Wenn sich nur alle daran halten würden 5 minuten vor erreichen anmelden und Absichten erklären, dann Platzrunden fliegen wie beschrieben, Segelflug und Motorflug werden, wenn die Möglichkeit gegeben ist, immer verschiedene Platzrunden haben. Fragen kostet auch nichts über Funk. ;o) ausser Überwindung...

A pro pos Funk - man kann den Segelflugschein erwerben ohne ein Funksprechzeugnis zu haben!
Legal! Und den meisten Segelfliegern fehlt es einfach an Übung weil's eben nicht ernstgenommen wird mit dem funken.

Es gibt vom Luftsportverband Verfahrenskarten, die genau beschreiben was man tun soll, kommt man in die Nähe von Ramstein - dennoch gibt es dauern neue Near Misses weil es eben immernoch Ignoranten gibt für die solche Sachen halt nicht gelten.

Gerade gestern hat wieder mal ein Segelflugkollege mit Heimkehrhilfe (Kilo kam sehr oft in der Kennung vor, eine ASH25) bei uns in absoluter Platznähe marodiert, gekurbelt an der Position, dann viel zu spät den Motor angeworfen, in 200m AGL, um anschliessend untermotorisiert Höhe-machender Weise über den Platz zu fliegen, durch den Schleppraum der Winde etc. .... natürlich ohne sich in irgendeiner Form zu melden oder mal Verfahren zu fliegen...Da war der Ehrgeiz den Streckenflug zu retten vermutlich mal wieder größer als das Sicherheitsdenken. Da kriegt man wirklich einen Hals...

Ganz klar gibt es auf beiden Seiten genug Persönen die viele Fehler machen - bewusst oder unbewusst.
Ich kenne zum Glück beide Sichten und bin mit Sicherheit auch nicht fehlerfrei. Aber ich versuche zu vermitteln und Erfahrungen entsprechend weiterzugeben um Leute zum Nachdenken zu bringen und die allgemeine Awareness zu erhöhen. Was mein großer Wunsch und mein Ziel ist beim Fliegen: Abends geht jeder auf seinen eigenen 2 Füßen gesund und munter nach Hause!
26. Mai 2014: Von David Hess an Sebastian Grimm
Sehe ich genauso. Bei uns am Platz herscht auch reger Segelflugbetrieb und wenn sich jemand an der Position meldet und ich mit Motor im Queranflug bin, dann drehe ich halt einen 360 um dem Kollegen noch etwas Luft zu verschaffen den Flieger außerhalb des Sicherheitsbereiches zu bringen, egal ob ich nun vorflugrecht hätte oder nicht.

Wie du sagst ist eben auch das Thema miteinander entscheidend und Fragen kostet bekanntlich nichts. Ich kann nur von meiner Ausbildung sprechen und da war es unter anderem auch so, dass mir beigebracht wurde da wir in der nähe der Anflugstrecke eines Verkehrsflughafens sind, dass man eben vllt nicht direkt durch die Anflugsektoren steigt sonder etwas außerhalb davon um den Lufthansakapitän einiger dieser "unknown VFR traffic" Meldungen zu ersparen.

Gleiches gilt für Segelflug und Motorflug. Man sollte nie durch die Segelflugplatzrunde knattern. Muss ja meistens auch nicht sein, egal von wo ich komme.

Grüße
David
26. Mai 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Achim H.
Hi, könnte jemand zusammenfassen, was "in Position" genauer heisst? Mit Google kommt selbstreferenziell wieder dieser Thread hier raus :-)

- Wann meldet es der Segelflieger typischerweise? Hat es keinerlei Bezug zur Flugrichtung und Schwelle?
- Wie lange vor der typischen Landung erfolgt die Meldung?
- Wenn ich das höre: In wieviel Füßen AGL darf ich dann typischerweise suchen?

Danke! Georg
Um mal eines meiner Probleme mit den Kollegen zu illustrieren (ist aber wohl platzabhängig, anderswo soll es ja besser sin), hier eine typische Positionsmeldung eines Segelfliegers bei uns am Platz: "Alex mach scho mal a Woiza auf, i bin glei do!"
26. Mai 2014: Von  an Lutz D.
Hallo Lutz, in Marl findet zwar reger Sprungbetrieb statt, aber kein Segelflug, dafür fehlt leider der Platz. Dennoch, an anderen Plätzen, bei klaren Regeln und Absprachen und Disziplin geht gewiss auch beides zusammen. LG

Helge
26. Mai 2014: Von Mark Juhrig an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Georg,

wenn ein Segelflugzeugpilot "Position" meldet, dann ist er üblicherweise querab der Schwelle in ca. 150 Metern Hohe. Die Höhe hängt aber von der größe der Segelflugplatzrunde ab. Ist diese sehr groß, dann kann die Position auch in 200 Metern oder höher liegen. In jedem Fall ist die Flughöhe an der Position so gewählt, dass praktisch jedes Segelflugzeug aus der Position sicher zur Schwelle kommt. Die Zeit von Melder der Position bis zur Landung beträgt ca. ein bis zwei Minuten.

Viele Grüße
Mark

PS: die Amis kennen etwas ähnliches zur Position der Segelflieger, nämlich die "Key Position". Kommt bei einer Notlandung bzw. Notlandeübung zum Einsatz und ist in ca. 1000 ft Höhe, querab der gedachten Schwelle auf dem Notlandefeld.
26. Mai 2014: Von Lutz D. an 
Sorry, Helge, Freudsche Fehlleistung, weil ich gerade den Flug nach Marl plante, ich meinte Werdohl. Das nehme ich nicht gerne in den Mund, weil ich da mal fies außengelandet bin.
26. Mai 2014: Von Christoph Sandstede an Jürgen Papa
Die Juist-Geschichte ist ja kaum zu glauben!

Good airmanship ist für mich allerdings auch der Einflug in die Platzrunde über den Gegenanflug. Es sei denn
a) es ist etwas anderes veröffentlicht oder
b) ich habe vorher mal ein paar Minuten in den Funk gehört und weiß, dass es da keinen Platzrundenbetrieb gibt und den Flugleiter (bin noch nie in USA geflogen aber glaube alle Stories und finde den an den meisten Plätzen auch überflüssig) über meine Absicht informiere.
26. Mai 2014: Von Lutz D. an Christoph Sandstede
...das gilt aber dann nur für Deutschland. In Belgien oder UK wäre eher der mid-field-join Standard. Ist aber eigentlich egal, wie und wo, Hauptsache man sagt, was man vorhat.
26. Mai 2014: Von Wolff E. an Lutz D.
Stimmt Lutz. Und wäre es so schwer den Segelflugpiloten zu sagen, das sie "Segler D-1234, eindrehen kurzer Endanflug" melden würde.Da weiß wirklich jeder, was los ist. Und wenn nicht, sollte er nicht fliegen...
26. Mai 2014: Von Adam Trzcinski an Lutz D.
Das würde mich interessieren mit der Außenlandung in Werdohl, was war denn?
27. Mai 2014: Von Wolfgang Lamminger an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Lutz,

in Werdohl war früher echt viel Betrieb. Segelflug, Motorflug, Fallschirmsprung. Das hat alles ganz gut funktioniert, besonders natürlich für die platzansässigen Piloten, gemeldet wurde immer nur "(rechter) Queranflug 07/25" und der "Flugleiter" machte mit dem Mikroknopf "klick-klíck".

Als ich dort meinen PPL machte, war das ganz normal, und beim ersten Alleinflug musste ich zweimal abdrehen weil Fallschirmspringer und Segelflug unterwegs waren.

Für nicht-platzansässige war dies schon eher ein Problem, sich dann reibungslos in den Verkehr einzuordnen, zumal bei der Landung auf der "07" aufgrund des Gefälles der ein oder andere durchstarten oder auch mal im Heuhaufen am Ende der Piste landen musste.

Heute gibt's es dort keinen Fallschirmsprungbetrieb mehr :-(

Bezüglich der Positionsmeldungen wähle ich heute auch ganz eindeutig die "kommunikativere" Variante mit mindestens 3 Meldungen innerhalb der Platzrunde und versuche dies (bei meinen gelegentlichen Schulungen) Flugschülern so zu vermitteln. "Traditionen" sind manchmal allerdings schwer überwindbar, und das "klick-klick" des Flugleiters ist eher entbehrlich.

Dazu sagte ein Kollege früher einmal: "am Besten die Scheiben der Flugleitung von innen mit schwarzer Folie bekleben", dann wird allen am ehesten klar, worauf es ankommt.

Für einen Ausflug in's Sauerland und die Nähe zu Sorpe- und Biggetalsperre bietet sich Werdohl-Küntrop (EDKW) immer wieder an: lsv-Sauerland.de

Wolfgang

27. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Wolfgang Lamminger
Ich denke das "Problem", wenn es denn eines ist Segelflug mit/vs. Sprungbetrieb erledigt sich mehr und mehr aus kommerziellen Gründen. Lutz wird es bestätigen, es gibt immer weniger klein klein Sprungbetrieb von Vereinen. Die großen Caravanbetreiber sind hoch effizient. Für die ist über den Tag verteilt auch nur eine Stunde warten wegen Windenschlepp einfach nicht akzeptabel. Gibt es eine Zahl an wievielen Plätzen überhaupt noch Windenbetrieb UND Fallschirmsport betrieben wird? Taxe maximal 5
27. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl

@Wolfgang Danke für den BEricht! Traurig, dass da nicht mehr so viel los ist. Bin da als ganz junger Scheininhaber mal mit dem Segelflugzeug liegen geblieben - mir in so guter Erinnerung, weil ich auf dem Rückschlepp zu früh ausgeklingt habe und dann zwischen Halver und Werdohl erneut auf einem Acker lag ;)

@Hubert Du hast natürlich recht, Sprungbetrieb aus SEP "lohnt" sich in der Regel nicht und bietet auch im VErein preislich keinen Vorteil gegenüber einer Caravan oder einer Porter. Insofern stimmt sicher auch Deine Aussage, dass es maximal noch 5 Plätze sind, an denen Windenbetrieb und Fallschirmsprung stattfindet. Es ist aber ein Unterschied, ob das wirtschaftliche Gründe hat oder man das der mangelnden Sicherheit einer solchen Kombination zuschreibt.

Ich bin ein großer Verfechter des Miteinanders des Luftsports. Vor allem in den neunzigern hat es starke Bestrebungen gegeben, die Luftsportarten/die AL voneinander zu trennen, die Motorflieger haben die UL's belächelt, die Segelflieger die Motorflieger, die Fallschirmspringer hat eh keiner verstanden und Modellflieger werden noch heute häfig nicht ernst genommen. Tragschrauber erfahren teilweise von außen eine Differenzierung (siehe Hangelar) und viele Teilnehmer am Luftverkehr haben Vorbehalte gegenüber anderen Luftsportlern/Fliegern. Das setzt sich teilweise dann ja innerhalb einer Klasse an Luftfahrzeugen fort, IFR vs VFR, Wingsuit vs Freefly vs RW, Kunstflug vs. Platzrundenkönige etc.

Persönlich liebe ich alles, was sich oberhalb des Erdbodens abspielt. Ich sitze im UL genau so gerne wie in der Mooney, ich springe gerne aus Flugzeugen und freue mich gleichzeitig darauf, bald wieder einen gültigen Segelflugschein zu haben, EIR und Tragschrauber sind sicher bei Gelegenheit auch noch zu erkunden. Jedes dieser Segmente hat seine Berechtigung, seinen Charme, aber auch seine Besonderheiten, seine Historie, seine Community, seine spleens.

Wenn wir uns gemeinsaml im Luftraum sicher bewegen wollen, dann sind meines Erachtens drei Dinge unabdingbar:

- vorbehaltlose Anerkennung des Existenzrechts des anderen

- den Willen, die Nutzungsweise des Luftraums des anderen zu verstehen

- Absichten im Luftraum unter Einbeziehung anderer zu kommunizieren.

Das Georg, der jetzt schon ein erfahrener Pilot und Flugzeugbesitzer ist, nicht weiß, was die "Positions"-Meldung bei Segelfliegern bedeutet, kann irgendwie nicht richtig sein (Georg, das ist nicht im geringsten als Vorhaltung gemeint - woher soll man das auch wissen???). Vielleicht sollte der Ausbildungssyllabus der einzelnen Luftraumnutzer auch eine Art Sensibilisierungskapitel enthalten, in dem man ein bisschen was über den anderen lernt.

27. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Lutz D.
In allen Punkten d´accord! Wir liegen nicht auseinander. Ich schreibe nur von Erlebtem und/oder aus erster Quelle (BFU) Berichtetem. ( Eintürproblematik z.B.) Ausbildungsmangel: Ein ULer November 16:10 D-MIKE... nach Strausberg.. ( Eine Stunde entfernt) Türmer" Wooo willst Du hin? in 10 Min ist es dunkel!"-" Die Sicht ist glasklar und Du hast mir nichts zu sagen" - " Wenn Du jetzt startest rufe ich 110, damimt die Dich aufklauben im Forst".. Was sagt der Liberale? Unzulässig `Bevormundung freier Bürger?
27. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl Bewertung: +4.00 [4]

Prinzipiell: Ja, genau das sage ich.

Wieso muss man überhaupt einem Flugleiter sagen, wo man hin will? Warum will der Staat das wissen?

Natürlich sollte jeder denkende Mensch einen anderen Menschen warnen, wenn dieser sich daran macht sich oder andere gefährden. Wir wissen ja nicht, ob Dein ULer nur den Sunset falsch berechnet hat oder vorsätzlich Nachtflug machen will oder eben wirklich in selbstmörderischer Absicht zum letzten Start aufbricht.

Wir brauchen aber keine staatlichen Stellen, die das überwachen. Wir brauchen ein Miteinander, in dem jeder bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und für andere. Das heißt dann aber auch - da wo jemand im vollen Bewusstsein um die Konsequenzen Risiken eingehen will und keine Gefährdung Dritter vorliegt, soll man ihm seinen Willen ruhig lassen.

Die Bereitschaft, Risiken einzugehen, ist ungleich verteilt. Ich möchte nicht, dass der Staat für mich die Linie zieht (wir sprechen nur von Selbstgefährdung). Auch bei Fremdgefährdung bin ich der Auffassung, dass die Vollkaskogesellschaft, in der der Staat bestimmt, wie weit wir gehen dürfen, nicht die beste aller Lösungen ist. Wir dürfen uns selbst nicht aus der Verantwortung steheln, für unser Handeln haftbar zu sein. Wer vor einer Schule ein Kind überfährt und mit dem Hinweis, das Zone-30 Schild sei durch einen durch städtische Mitarbeiter nicht zurückgeschnittenen Baum verdeckt gewesen meint, seiner Verantwortung entgehen zu können, liegt m.E. falsch. Das aber ist die Kehrseite einer Gesellschaft, in dem wir die Regelung des Miteinander einer vermeintlich höheren Instanz überlassen.

Im großen und ganzen sind wir in der Lage, die Folgen unseres Handelns sehr wohl abzuschätzen. Ich möchte noch mal an den Nebelunfall in Trier erinnern. Seitenweise haben wir darüber diskutiert, ob der versuchte Anflug legal gewesen sei. Als ob das eine Rolle spielen sollte!

Der Gesetzgeber ist nicht nur nicht unfehlbar, er kocht vor allem in der Regel nur mit lauwarmem Wasser. Ich habe ja selbst eine Weile bei einem gesetzgebenden Organ gearbeitet - am Ende waren mir zahlreiche Ergebnisse peinlich!

Meines Erachtens ist die Allgemeine Luftfahrt ein wunderbares Anwendungsfeld, in dem effektive Selbstregulierung der Beteiligten der beste Weg wäre. In Teilen funktioniert das ja auch, die Ausbildung von Ultraleichtflugzeugführern oder Musterzulassung von UL's durch die Verbände sind gute Beispiele - der safety record steht dem des staatlichen pendants in der AL in nichts nach.

Und so sehe ich das auch für das Nebeneinander von Luftsportarten an einem Platz - effektiv regeln kann das die Gemeinschaft selbst.

27. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Lutz D.
Siehst Du, lieber Fliegerkamerad Lutz, das ist genau der Grund warum die FDP da ist wo sie ist. Du gehst vom Menschen, edel, hilfreich und gut aus. Klug soll er auch noch sein, die anderen sollen schlichtweg den Gesetzen der Evolution unterworfen werden. Kann man so sehen. Aber beantworte die Frage: Hättest Du den ULer in den Nachthimmel losfliegen lassen? Hättest Du vielleicht sogar Deinen o.a. Text seinen Hinterbliebenen übermittelt? Der Tod ist nur für die Hinterbliebenen, dem Umfeld, ein Problem, das hat er mit der Blödheit gemein.
27. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl
1) Komm mir doch nicht immer mit der FDP. Wir wissen beide, dass die in vielerlei Hinsicht keine liberale Partei war und ist. Aber unabhängig davon ist Wahlerfolg weder ein Gradmesser für Redlichkeit noch für Vernunft.

2) Die Frage habe ich Dir bereits beantwortet. Ich hätte ihn nicht physisch gehindert, ihn wohl aber gewarnt. Dazu braucht es keinen Staat, dazu braucht es gesunden Menschenverstand.

3) Ich weiß nicht mit wievielen Freunden oder Verwandten von oben gebliebenen Luftsportlern Du schon gesprochen hast, wir haben erst letzte Woche wieder auf jemanden angestoßen. In aller Regel kommt dabei auch das Thema Selbstbestimmung vor und die allerwenigsten sagen "Hätte ihn doch jemand zurückgehalten".

28. Mai 2014: Von Daniel K. an Hubert Eckl
In Tannheim zum Beispiel gibt es Windenbetrieb und Fallschirmsprung parallel ;)
Mit reichlich Verkehr, die Segler nördlich des Platzes, die Springer südlich davon.
Letztes WE aus Sicht des Springers einfach mal selbst probiert und für tauglich befunden ;)
28. Mai 2014: Von Alfred Obermaier an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Hubert, "schwierige Kiste" würde ich zu Deinem Beitrag sagen.

"Bevormundung?", vermutlich wenn der "Flugleiter" den Piloten nicht kennt, also mit einem Fremden spricht.

Vermutlich nicht, wenn der "Flugleiter" zufällig vielleicht der Fluglehrer des Piloten ist und um dessen Skills bei NVFR weiss.

EDMK, Deutschlands höchster Flugplatz mit ca 2.500 ft., im Hochsommer schon gerne mal eine Dichtehöhe von > 5.000 ft. Schon einige Male habe ich dort im Funk gehört, wenn sich einer zum Abflug auf die Nordbahn (ansteigendes Gelände) meldete: "Wieviele Personen an Bord?" Pilot: "4 PoB", Info: "Hast Du mal an die Dichtehöhe gedacht ?" Antwort: "Äh ... äh ..." Info: " Bitte zur Halle zurückrollen und Startstrecke rechnen".

Danke für das Gespräch. Es gab schon zu viele Unfälle (mit Toten) in EDMK wegen Nichtbeachtung Dichtehöhe.

Darf ich durch "unzulässiges Einmischen" (... weil, es geht mich ja nichts an) einen Unfall vermeiden?

Wass wäre hier der "best advice"?

All the best

Alfred


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