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31. März 2014: Von Hubert Eckl an Christof Edel
Übrigens gibt es in der Seefahrt genau die gleiche Analogie! Ein Segelschiff hat vor einem Motorschiff Vorfahrt.
Kein normaler Skipper einer !0 Mtr. Segelyacht käme auf die Idee dieses Recht gegen einen Containerriesen zu erzwingen... ja der Vergleich hinkt..
1. April 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Hubert Eckl
Übrigens gibt es in der Seefahrt genau die gleiche Analogie! Ein Segelschiff hat vor einem Motorschiff Vorfahrt.
Kein normaler Skipper einer !0 Mtr. Segelyacht käme auf die Idee dieses Recht gegen einen Containerriesen zu erzwingen... ja der Vergleich hinkt..

Ich bin kein Bootsführer, aber im deutschen Recht gilt ein Paragraph, den wir hier uns in der Luft sicher nicht wünschen (BinSchStrO: § 06.02):


Ein einzeln fahrendes Kleinfahrzeug oder ein Verband, der ausschließlich aus Kleinfahrzeugen besteht, muss
a)
einem Fahrzeug, das das blaue Funkellicht nach § 3.27 zeigt, beim Begegnen, Kreuzen und Überholen rechtzeitig nach Steuerbord ausweichen,
b)
allen übrigen Fahrzeugen den für deren Kurs und zum Manövrieren notwendigen Raum lassen.
Ein Kleinfahrzeug oder ein Verband im Sinne des Satzes 1 kann nicht verlangen, dass ein Fahrzeug ihm ausweicht. Sofern aus nautischen Gründen die Fahrregel des Satzes 1 Buchstabe a nicht eingehalten werden kann, muss das ausweichpflichtige Kleinfahrzeug oder der ausweichpflichtige Verband rechtzeitig und unmissverständlich durch geeignete Manöver zeigen, wie es oder er ausweichen will.
Es geht da um Schiffe mit großem Tiefgang die nicht aus der Fahrrinne ausscheren können.
2. April 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Jan Friso Roozen Bewertung: +2.00 [2]
Bist Du vom Fach? Woraus ergibt sich das in dem Gesetz? Und ist nicht der 3%-Glidescope des Airliners so eine Art Fahrrinne der Luft? Zudem gilt m.W. der Vorrang der Berufsschifffahrt nicht nur in Fahrrinnen, sondern auch auf Seen etc.

Kern der Frage ist: Ist in der Schifffahrt nicht teilweise ein Vorrang der "Beruflichen" ggü. den "Kleinen" festgeschrieben, der sich nicht nur an dem technisch Möglichen festmacht?

Egal - ich habe nur den Eindruck, dass die hier geäußerten Ansichten, wie sie so schön zugespitzt wurden mit "Meine Töle ist nicht angeschnallt, also muss die Boeing Platz machen" nicht unbedingt hilfreich sind. Ich stell' mir da so einen Bild-Zeitungs-Bericht vor, wie Omas Hund bei LH nach Malle in den Kleinzwinger kommt, und Luxus-Hund X die Boeing in ein "gefährliches Manöver" zwingt, damit er weiter auf der Rücksitzbank schlafen und furzen kann. Am besten mit ner Fotomontage von der 737 knapp am Fels vorbei - "hunderte Passagiere in Angst".

Natürlich jetzt auch von mir zugespitzt - aber erstens wundert mich die Erwartungshaltung, hier im Forum quasi die ATC Innsbruck "anzuklagen" und auf Rückhalt zu hoffen, und zum anderen: Mit meinen paar Flugstunden und dem Erlebten an Abstand wundere ich mich, was bei den Airlinern als "Near-Miss" und BFU-würdig gilt. Käme ein Vorrang der Airliner, möchte ich nicht diesen Regeln unterliegen. Und wenn ich auf einem EDDx-Flugplatz lande, ist mein Ehrgeiz, zu demonstrieren, wie kurz ich den Anflug behindere und wie flott ich von der Piste runter bin, wenn ich nicht gerade andere Probleme habe.
2. April 2014: Von Carmine B. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Hallo Hans,

Du schriebst,

" Und wenn ich auf einem EDDx-Flugplatz lande, ist mein Ehrgeiz, zu demonstrieren, wie kurz ich den Anflug behindere und wie flott ich von der Piste runter bin, wenn ich nicht gerade andere Probleme habe."

Meiner Ansicht nach sind beide Extreme fehl am Platz. Weder das Erzwingen von "Vorfahrt" noch der "Ehrgeiz, nicht zu behindern" sind meiner Ansicht nacht zielführend. In der Regel hilft der gesunde Menschenverstand und Rücksichtnahme, Situationen wie die oben beschriebene für beide Seiten sicher und zufriedenstellend zu lösen.

Ein Wort noch zum "Ehrgeiz". Vielleicht hast Du ja die Formulierung nicht so gemeint, aber aus meiner Sicht hat Ehrgeiz ausser beim sportlichen Vergleich in der "meiner" Fliegerei wenig zu suchen. Vor allem in der Start- und Landephase hat mich retrospektiv ein ehrgeiziger Ansatz oft in Situationen fehlerhafter Faktenbewertungen gebracht. Inzwischen bin ich da recht emotionsarm.

Mein letzter Versuch, eine Anflug nicht zu behindern, hat ein Go-Around meinerseits erforderlich gemacht, da ich die Staffelung zum Vordermann unterschritten habe.

Ein Kommentar sei mir noch zu der "Behinderung" erlaubt. Du bringst Dich damit in eine Ecke, die von vornherein um Nachsicht wirbt, wenn Sie einen "großen" Platz anfliegt. Wer jedoch alle Verfahren korrekt einhält und die Landegebühren bezahlt hat alle Rechte, die auch die kommerziellen Flieger haben.

Gruß,
Carmine
Bist Du vom Fach? Woraus ergibt sich das in dem Gesetz? Und ist nicht der 3%-Glidescope des Airliners so eine Art Fahrrinne der Luft? Zudem gilt m.W. der Vorrang der Berufsschifffahrt nicht nur in Fahrrinnen, sondern auch auf Seen etc.

Nur insofern das ich Binnen und Seeschifferschein habe. Die Prüfung ist aber schon lange her. Wenn du Klarheit willst musst du rausfinden wann jemand das "blaue Funkellicht" setzen darf. Das hat nichts mit Berufsschifffahrt an sich zu tun sondern mit der Manövrierfähigkeit in der gegebenen Situation, in der Schifffahrt spricht man da von Manövrierbehindert. Ich kenne aber Gegenden wo das befürchtete Szenario besteht. In einem Bereich vor dem Hafen von Nizza sind zB ein und auslaufende Fähren vorfahrtsberechtigt.

Ich glaube aber nicht das man Schiffe 1:1 mit Fluggeräten gleichsetzen kann. Viele Segelboote können in einer Bootslänge wenden und Kontainerriesen brauchen oft mehrere Kilometer. Wäre wohl etwas viel verlangt wenn die jeden Segelboot ausweichen sollten.

Grüsse
2. April 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Carmine B.
Hi Carmine,

"Ehrgeiz" habe ich eigentlich bei jeder Landung. Das ist häufig - bei langer Bahn - sie zur Ziellandung zu erklären, und zu gucken, ob ich es schaffe, ohne Motorleistung die letzten 500-1000 ft in der Platzrunde nahe hinter der Schwelle runterzukommen. Oder eine möglichst reifenschonende Landung bei Crosswind. Und in EDDx ist zumindest ein Ziel, den Aufsetzpunkt so zu wählen, dass ich mit geringem Bremseinsatz, aber ohne längeres Taxiing auf der Piste abrollen kann. Ich muss zugeben, dass ich schon lange nicht mehr den Ehrgeiz hatte, die schulmäßige Platzrunde in Sachen Geschwindigkeit und Höhe zu fliegen.

Ist ein Go-Around so ärgerlich?

Natürlich könnte ich auch "auf den großen" alle meine Rechte in Anspruch nehmen. Aber zum einen bin ich dankbar, wenn EDDH und EDDL ihre Gebühren so staffeln, dass sie fast auf Augenhöhe mit Sylt liegen. Zum anderen: Nein, ich war nicht perfekt bei der ersten Landung in EDDH und EDDL - teils einfach aus Pech (Funkprobleme). Und das hat man mir nachgesehen. Ich wäre es wohl gewesen, wenn zwangsweise zum PPL 3 Landungen auf internationalen Airports gehörten, und für EDDx-Airports ein 2. Funkgerät mandatory wäre. Aber ich bin froh, dass dies nicht so ist.

Die GA-freundliche Einstellung einiger EDDx-Airports ist sicherlich nicht auf die Einnahmen zurückzuführen, sondern eine reine Einstellungssache. Mit finanziellen Opfern wäre es mir sogar möglich, mein Flugzeug in EDDL zu stationieren. Ich kenne die Gebühren in München nicht, aber die Lebensqualität in München als PPLer erscheint mir gemindert zu sein.

Zumindest meine persönliche Maxime in der Luft ist, auf die Maximierung des "Gesamtwohls" zu zielen - und ich denke, dass wir GAler mit dieser Einstellung auch davon profitieren.


Georg
2. April 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Jan Friso Roozen Bewertung: +1.67 [2]
Ich glaube aber nicht das man Schiffe 1:1 mit Fluggeräten gleichsetzen kann. Viele Segelboote können in einer Bootslänge wenden und Kontainerriesen brauchen oft mehrere Kilometer. Wäre wohl etwas viel verlangt wenn die jeden Segelboot ausweichen sollten.

So extrem gilt das sicherlich nicht für Boeing vs. Cessna. Trotzdem können "wir" allein aerodynamisch aufgrund des geringeren Airspeed quasi Haken schlagen, was im Bergtal ja Relevanz hat. Welche Bank ein Airliner im Landeanflug überhaupt noch gefahrlos fliegen kann, weiß ich nicht, und diese gleiche Bank hat in jedem Fall wegen des höheren Speed einen höheren Radius.
Wie das vertikal aussieht, also wie viele Sekunden die Boeing braucht, um mit Sicherheitsmargin in den Steigflug zu gehen, ist mir auch nicht bekannt.
Das sind jetzt reine Betrachtungen des technisch Zwingenden und nicht des ökonomisch Sinnvollen.

Und drittens hat für mich schon ein 60-sekündiges "stabilisiertes Final mit konstanter Geschwindigkeit" eine gewisse Langeweile, während der Airliner im Korsett seiner Vorschriften fliegt, bei welcher Abweichung im Anflug er durchzustarten hat.

Für den Verzicht auf die eigenen Rechte, sofern ich mich nicht Gefahr bringe, sprechen also:
- Technische Gründe
- Ökonomische ("Gesamtwohl") Gründe
- Verständnis für die geringere Flexibilität der Airliner
- der langfristige Akzeptanzgewinn für die GA
2. April 2014: Von Achim H. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]
Es geht hier nicht darum, dass eine B737 Ausweichmanöver fliegen muss (das sollten wir ihr wirklich nicht zumuten), sondern dass die Separierungsminima unterschritten werden. Das hat nur zur Folge, dass die Crew die Separierung selbst gewährleisten muss, indem sie mit einem Auge auf das TCAS und mit dem anderen Auge aus dem Fenster schaut.

In Europa gilt das meist als unzumutbar. In den USA wird das selbstverständlich erwartet. Wenn die Cessna den Flugweg kreuzt, wird sie in USA weggeschoben. Unterschreitet sie nur die Separierungsminima und der Airliner ist in VMC, dann bekommt der die Anweisung (!) sich selbst zu separieren.

In einem gemeinsam mit VFR genutzten Luftraum hat der Airliner kein Recht darauf, den Flug ohne Blick durch die Fenster durchzuführen. Leider gehen unsere Crews davon aus.

Davon abgesehen gilt natürlich immer noch, dass es wenig bringt, sich mit ATC und den Airlinern anzulegen. Wir ziehen sowieso den Kürzeren, spätestens wenn Luftraum C/D sich immer mehr ausbreiten. In den USA sind alle gleichberechtigt, in Europa sind wir nur geduldet.
2. April 2014: Von  an Achim H.
Ich kann das icht kompetent bewerten, aber als Airline-Passagier wäre es mir auch angenehmer wenn Airline-Piloten NICHT auf "aus dem Fenster schauen" angewiesen wären. Abgesehen von den ernormen Annäherungsgeschwindigkeiten, die ein Ausweichen in vielen Fällen unmöglich machen, halte ich das deutsche Verfahren mit Airspace C etc. für deutlich sicherer.

Und: Mehrere der katastrophalsten Midairs zwischen GA und Commercial Airlinern haben sich in den USA ereignet. Außerdem führt die gemeinsame Nutzung des Luftraums immer wieder zu Unfällen durch Wirbelschleppen - wie etwa vor zwei Jahren als eine MD-80 im Sinkflug einer Piper zu nahe kam (was vom Lotsen verursacht wurde) und sich daraufhin zerlegte und in den Lake Michigan fiel ...

Ein komplexes Thema ohne einfache Antworten.
2. April 2014: Von Roland Schmidt an 
Abgesehen von den ernormen Annäherungsgeschwindigkeiten

Aber insbesondere dafür ist sicher das 250kts-Limit (okay, immer noch erheblich schneller als der Grußteil der GA)< FL 100 "erfunden" worden.

Soweit ich weiß, sind auch die Crews einiger Airlines zumindest angehalten (wahrscheinlich auch wegen der Durchmischung mit VFR-Verkehr), in geringeren Höhen die Landescheinwerfer einzuschalten.

2. April 2014: Von  an Roland Schmidt Bewertung: +1.00 [1]
Okay, das empfindet wahrscheinlich auch jeder anders - aber wenn ich mit der Cirrus im Sinkflug bin liegen oft +200 Knoten TAS an, oft sogar 230 GS ... Und als mir letztens eine (auch auf dem MFD sichtbare) Seneca direkt engegenkam und 300 Fuß über mir hinwegdonnerte war mir schon klar, dass man besser nie vergisst konzentriert rauszuschauen ...

Und im Zeitalter der iPads und Glascockpits in ULs wird ohnehin NOCH weniger rausgeschaut als früher. Ich finde das etwas "gruselig".
2. April 2014: Von Carmine B. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
"Zumindest meine persönliche Maxime in der Luft ist, auf die Maximierung des "Gesamtwohls" zu zielen - und ich denke, dass wir GAler mit dieser Einstellung auch davon profitieren."

Einverstanden ;-))
2. April 2014: Von Othmar Crepaz an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +2.67 [3]
Danke für die sachliche Diskussion zu diesem Thema, das uns Tiroler stark berührt.
Vielleicht hilft es, sich mit der LOWI-STAR ELMEM1A ein wenig auseinander zu setzen.
Sobald man den Wegpunkt ELMEM in 13.000 ft im Sinkflug verlässt, begibt man sich auf bzw. bald unter das Gipfelniveau der umliegenden, ziemlich nahen Berge (u.a. der Zugspitze, 10.000 ft). Es herrschte "plenty VMC". Sobald sich für eine anfliegende B737 eine Konfliktsituation anbahnt, und die Intuitionen kreuzenden VFR-Verkehrs nicht bekannt sind, hat sie eigentlich nur mehr 1 Option (seitlich ausweichen geht auf Grund der Enge des Tales nicht): Straight ahead auf mindestens 13.000 ft und nach Absprache mit ATC zurück ins Holding über ELMEM.
Und das alles, weil ein einmotoriges GA-Flugzeug zwecks Separation (zu welcher ein Airliner nur in der beschriebenen Option in der Lage ist) nicht bereit ist, den Kurs kurzzeitig um 30 Grad zu ändern, weil man annimmt, dass es dann turbulent wird bzw. ein schlecht oder gar nicht gesicherter Hund an Bord ist? Oder bloß, weil man sich im Recht wähnt?
Tut mir leid, aber solchen Leuten möchte ich weder zur See, noch auf der Straße, und auch nicht als Nachbarn begegnen.
2. April 2014: Von Roland Schmidt an Othmar Crepaz
Durch die message der crew "he should be no factor" hat diese aber signalisiert, dass sie (im Gegensatz zu ATC) kein Problem mehr sieht.

Also hatte die 737 doch in diesem beschriebenen Fall eine andere, außer der von dir bezeichneten einzigen Option, oder?

Ich hätte ehrlich gesagt das gemacht, was ATC verlangt hat (es sei denn, dass es mich in echte Gefahr brächte natürlich).

2. April 2014: Von  an Othmar Crepaz Bewertung: -0.33 [4]
Ich find's schon irre, dass sich jemand traut in so einem Fall von seinem HUND zu reden. Der hat doch nicht nur einen Hund sondern auch noch eine Meise!
2. April 2014: Von Othmar Crepaz an Roland Schmidt Bewertung: +2.00 [2]
Mag sein, dass die Easy-Crew die Situation relativ locker einschätzte. Ich weiß jedoch von anderen Airlines, dass sie tunlichst jeden TCAS-Alarm zu verhindern suchen, weil sie dann meldepflichtig sind. ATC dürfte sie darin unterstützen.
Vielleicht ein paar Worte zum allseits gefürchteten Föhn in Innsbruck. Ja, direkt über dem Brennerpass und überhaupt über dem Alpenhauptkamm, der eine Wetterscheide darstellt, ist es bei Föhn turbulent. Nördlich davon sind die Turbulenzen vor allem unten im Tal mitunter severe und äußerst unangenehm. Auch im Landeanflug auf die obligatorische 08 in Innsbruck. Wenn ich aus dem Süden komme und auf meiner Homebase Innsbruck lande, fliege ich (VFR) möglichst in 14.500 ft (also unterhalb des niedrigsten IFR-Levels) und selbstverständlich in Funkverbindung mit LOWI Radar. Und dort oben bleibe ich auch so lange es sinnvoll ist, also je nach Föhnstärke sogar bis zum Inntal. Dort ist es oberhalb von 10.000 ft bereits ruhig, der Wind kommt hier bereits aus Westen (und nicht vom Süden wie der Föhn selbst). Mit der Turbine ist es möglich, westlich es Platzes die Höhe in 3 Minuten abzubauen - früher mit dem Conti war natürlich ein wesentlich langsamerer Sinkflug (Shock-cooling!) erforderlich. Erst unter 5.000 ft. wird es dann auch dort bockig und bleibt so bis zur Landung.
Im Gegenständlichen Fall (am nördlichen Ende des Ötztales im FL120) ist in aller Regel vom Föhn kaum etwas zu spüren, auch nicht bei einer kurzzeitigen Richtungsänderung nach Osten um 30 Grad. Der Pilot schreibt ja, dass er "im Luv" flog. Bei Föhn befindet sich das Luv südlich des Alpenhauptkammes - er flog also im Luv des Westwindes, und der hat mit "Föhn" (dem Fallwind auf Grund der Südanströmung der Alpen) nichts zu tun. Sollte der (nach eigenen Angaben!) erfahrene "Bergpiloten-Ausbildner" eigentlich wissen.
2. April 2014: Von  an Achim H.
Kann man uneingeschränkt alles bestätigen. Ich denke an einen Anflug auf Chicago Midway zurück, als Meigs noch nicht umgepflügt war, bei dem ich mit 'ner 172er im Anflug auf die 22R einer 737, die sich 1000 Fuß neben mir auf die 22L vorbeischob, ins Cockpit schauen konnte. Hinter mir einige weitere Maschinen, unten am Rollhalt 22R 8 Jets...Alles normal, professionell, gleichberechtigt und entspannt dort.
2. April 2014: Von Lutz D. an Othmar Crepaz Bewertung: +5.67 [7]
Und das alles, weil ein einmotoriges GA-Flugzeug zwecks Separation (zu welcher ein Airliner nur in der beschriebenen Option in der Lage ist) nicht bereit ist, den Kurs kurzzeitig um 30 Grad zu ändern, weil man annimmt, dass es dann turbulent wird bzw. ein schlecht oder gar nicht gesicherter Hund an Bord ist? Oder bloß, weil man sich im Recht wähnt?
Othmar, diese Ausführungen kann ich unterschreiben, aber wichtig ist - während des Fluges entscheidet über die sichere Flugdurchführung der PIC, niemand sonst. Der Controller konnte die Situation an Bord unmöglich einschätzen und soll es auch gar nicht. Die Einschätzung des PIC kann fehlerhaft sein, aber wenn er sagt, er sei unable due to whateverfuckingreason, dann ist das so und der Controller hat darauf professionell zu reagieren und das umzusetzen. Alles andere kann dann später geklärt werden.
Wir können also darüber streiten, ob es richtig von Thomas war sich in diese Situation zu bringen, darüber, ob es richtig wahr, den Hund in provozierender Absicht zu nennen (weiß ich gar nicht, ob er das wollte, wirkt aber so), darüber, ob es klug ist Regeln zu Separierung zu erörtern, wenn ein Airbus auf einen zufliegt, darüber, ob seine Wetterkenntnisse ausreichend sind oder nicht etc.
Nicht diskutieren aber können wir, ob der Pilot richtig handelt, eine Anweisung zurückzuweisen, wenn er der Überzeugung ist, sie gefährde die sichere Flugdurchführung.
2. April 2014: Von Othmar Crepaz an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Das ist im Prinzip alles richtig, Lutz. Wovon Du ausgehen kannst: Ein Controller, der 34 Jahre in Innsbruck Dienst tut, der weiß, was in dieser Situation, bei dieser eindeutigen Wetterlage, "Sache" ist. Wie ein alter Arzt, der gut zwischen Simulanten und wirklich Kranken zu unterscheiden weiß. Im Zweifel hat dann tatsächlich der Husky-Kutscher Recht, aber wenn wir wegen solchen Leuten eine CTR aufgebrummt bekommen, dann schwillt mir der Hals.
2. April 2014: Von Flo Re an Othmar Crepaz
Ohne Oel ins Feuer giessen zu wollen, aber was haben immer alle gegen Airspace C/D/CTR? Ich fliege jetzt auch schon eine ganze Weile und der einzige Airspace, in den ich VFR nicht einfliegen durfte war Frankfurt Class C. Ich kann mich echt nicht erinnern, wann ich keine Freigabe bekommen habe, wenn man nett nachgefragt hat. In letzter Zeit ist sogar EDDF wieder extrem entspannt was den Einflug in die CTR angeht.

Ist halt ein wenig Arbeit am Funk.

Ich hab allerdings auch in einer CTR das Fliegen gelernt. Vielleicht ist es mir daher ziemlich egal.
2. April 2014: Von Othmar Crepaz an Flo Re Bewertung: +1.00 [1]
Flo, ich bin quasi "reiner" IFR-Pilot, daher habe ich überhaupt keine Probleme mit Funk und irgendwelchen Freigaben. Da ich aber nicht einziger Pilot im Luftraum von Tirol bin, denke ich an die unzähligen Kollegen in Segelflugzeugen und VFR-Piloten, die zumindest von der "grenzenlosen Freiheit" am Fliegerhimmel noch träumen dürfen. Ich selber fühle mich in überwachten Lufträumen so wohl wie nirgendwo, aber ich denke halt auch ein wenig an andere....
2. April 2014: Von Flo Re an Othmar Crepaz
Othmar, da hast Du natuerlich recht. Es geht vielen ja nicht darum durch den Luftraum zu fliegen, sondern in ihm zu "spielen" und mal spontan eine Kurve zu drehen :)
2. April 2014: Von Erwin Pitzer an 
einen Hund sondern auch noch eine Meise!

kennst du thomas dietrich ???

soll er jetzt auch die menschenrechte aberkannt bekommen ?
2. April 2014: Von  an Erwin Pitzer
Meine Meinung: Wer eine Anweisung von ATC in Frage stellt weil "sein Hund keinen Gurt hat", hat irgendwas nicht kapiert. Mir ist es schon peinlich wenn meine Kids hinten brüllen und ich "Say again" zu ATC sagen muss ...

Erwin: Okay, ich sehe von der Aberkennung der Menschenrechte, in diesem speziellen Fall, ab.

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