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Danke für die sachliche Diskussion zu diesem Thema, das uns Tiroler stark berührt.
Vielleicht hilft es, sich mit der LOWI-STAR ELMEM1A ein wenig auseinander zu setzen.
Sobald man den Wegpunkt ELMEM in 13.000 ft im Sinkflug verlässt, begibt man sich auf bzw. bald unter das Gipfelniveau der umliegenden, ziemlich nahen Berge (u.a. der Zugspitze, 10.000 ft). Es herrschte "plenty VMC". Sobald sich für eine anfliegende B737 eine Konfliktsituation anbahnt, und die Intuitionen kreuzenden VFR-Verkehrs nicht bekannt sind, hat sie eigentlich nur mehr 1 Option (seitlich ausweichen geht auf Grund der Enge des Tales nicht): Straight ahead auf mindestens 13.000 ft und nach Absprache mit ATC zurück ins Holding über ELMEM.
Und das alles, weil ein einmotoriges GA-Flugzeug zwecks Separation (zu welcher ein Airliner nur in der beschriebenen Option in der Lage ist) nicht bereit ist, den Kurs kurzzeitig um 30 Grad zu ändern, weil man annimmt, dass es dann turbulent wird bzw. ein schlecht oder gar nicht gesicherter Hund an Bord ist? Oder bloß, weil man sich im Recht wähnt?
Tut mir leid, aber solchen Leuten möchte ich weder zur See, noch auf der Straße, und auch nicht als Nachbarn begegnen.
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Durch die message der crew "he should be no factor" hat diese aber signalisiert, dass sie (im Gegensatz zu ATC) kein Problem mehr sieht.
Also hatte die 737 doch in diesem beschriebenen Fall eine andere, außer der von dir bezeichneten einzigen Option, oder?
Ich hätte ehrlich gesagt das gemacht, was ATC verlangt hat (es sei denn, dass es mich in echte Gefahr brächte natürlich).
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Ich find's schon irre, dass sich jemand traut in so einem Fall von seinem HUND zu reden. Der hat doch nicht nur einen Hund sondern auch noch eine Meise!
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Mag sein, dass die Easy-Crew die Situation relativ locker einschätzte. Ich weiß jedoch von anderen Airlines, dass sie tunlichst jeden TCAS-Alarm zu verhindern suchen, weil sie dann meldepflichtig sind. ATC dürfte sie darin unterstützen.
Vielleicht ein paar Worte zum allseits gefürchteten Föhn in Innsbruck. Ja, direkt über dem Brennerpass und überhaupt über dem Alpenhauptkamm, der eine Wetterscheide darstellt, ist es bei Föhn turbulent. Nördlich davon sind die Turbulenzen vor allem unten im Tal mitunter severe und äußerst unangenehm. Auch im Landeanflug auf die obligatorische 08 in Innsbruck. Wenn ich aus dem Süden komme und auf meiner Homebase Innsbruck lande, fliege ich (VFR) möglichst in 14.500 ft (also unterhalb des niedrigsten IFR-Levels) und selbstverständlich in Funkverbindung mit LOWI Radar. Und dort oben bleibe ich auch so lange es sinnvoll ist, also je nach Föhnstärke sogar bis zum Inntal. Dort ist es oberhalb von 10.000 ft bereits ruhig, der Wind kommt hier bereits aus Westen (und nicht vom Süden wie der Föhn selbst). Mit der Turbine ist es möglich, westlich es Platzes die Höhe in 3 Minuten abzubauen - früher mit dem Conti war natürlich ein wesentlich langsamerer Sinkflug (Shock-cooling!) erforderlich. Erst unter 5.000 ft. wird es dann auch dort bockig und bleibt so bis zur Landung.
Im Gegenständlichen Fall (am nördlichen Ende des Ötztales im FL120) ist in aller Regel vom Föhn kaum etwas zu spüren, auch nicht bei einer kurzzeitigen Richtungsänderung nach Osten um 30 Grad. Der Pilot schreibt ja, dass er "im Luv" flog. Bei Föhn befindet sich das Luv südlich des Alpenhauptkammes - er flog also im Luv des Westwindes, und der hat mit "Föhn" (dem Fallwind auf Grund der Südanströmung der Alpen) nichts zu tun. Sollte der (nach eigenen Angaben!) erfahrene "Bergpiloten-Ausbildner" eigentlich wissen.
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Und das alles, weil ein einmotoriges GA-Flugzeug zwecks Separation (zu welcher ein Airliner nur in der beschriebenen Option in der Lage ist) nicht bereit ist, den Kurs kurzzeitig um 30 Grad zu ändern, weil man annimmt, dass es dann turbulent wird bzw. ein schlecht oder gar nicht gesicherter Hund an Bord ist? Oder bloß, weil man sich im Recht wähnt?
Othmar, diese Ausführungen kann ich unterschreiben, aber wichtig ist - während des Fluges entscheidet über die sichere Flugdurchführung der PIC, niemand sonst. Der Controller konnte die Situation an Bord unmöglich einschätzen und soll es auch gar nicht. Die Einschätzung des PIC kann fehlerhaft sein, aber wenn er sagt, er sei unable due to whateverfuckingreason, dann ist das so und der Controller hat darauf professionell zu reagieren und das umzusetzen. Alles andere kann dann später geklärt werden.
Wir können also darüber streiten, ob es richtig von Thomas war sich in diese Situation zu bringen, darüber, ob es richtig wahr, den Hund in provozierender Absicht zu nennen (weiß ich gar nicht, ob er das wollte, wirkt aber so), darüber, ob es klug ist Regeln zu Separierung zu erörtern, wenn ein Airbus auf einen zufliegt, darüber, ob seine Wetterkenntnisse ausreichend sind oder nicht etc.
Nicht diskutieren aber können wir, ob der Pilot richtig handelt, eine Anweisung zurückzuweisen, wenn er der Überzeugung ist, sie gefährde die sichere Flugdurchführung.
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Das ist im Prinzip alles richtig, Lutz. Wovon Du ausgehen kannst: Ein Controller, der 34 Jahre in Innsbruck Dienst tut, der weiß, was in dieser Situation, bei dieser eindeutigen Wetterlage, "Sache" ist. Wie ein alter Arzt, der gut zwischen Simulanten und wirklich Kranken zu unterscheiden weiß. Im Zweifel hat dann tatsächlich der Husky-Kutscher Recht, aber wenn wir wegen solchen Leuten eine CTR aufgebrummt bekommen, dann schwillt mir der Hals.
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Ohne Oel ins Feuer giessen zu wollen, aber was haben immer alle gegen Airspace C/D/CTR? Ich fliege jetzt auch schon eine ganze Weile und der einzige Airspace, in den ich VFR nicht einfliegen durfte war Frankfurt Class C. Ich kann mich echt nicht erinnern, wann ich keine Freigabe bekommen habe, wenn man nett nachgefragt hat. In letzter Zeit ist sogar EDDF wieder extrem entspannt was den Einflug in die CTR angeht.
Ist halt ein wenig Arbeit am Funk.
Ich hab allerdings auch in einer CTR das Fliegen gelernt. Vielleicht ist es mir daher ziemlich egal.
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Flo, ich bin quasi "reiner" IFR-Pilot, daher habe ich überhaupt keine Probleme mit Funk und irgendwelchen Freigaben. Da ich aber nicht einziger Pilot im Luftraum von Tirol bin, denke ich an die unzähligen Kollegen in Segelflugzeugen und VFR-Piloten, die zumindest von der "grenzenlosen Freiheit" am Fliegerhimmel noch träumen dürfen. Ich selber fühle mich in überwachten Lufträumen so wohl wie nirgendwo, aber ich denke halt auch ein wenig an andere....
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Othmar, da hast Du natuerlich recht. Es geht vielen ja nicht darum durch den Luftraum zu fliegen, sondern in ihm zu "spielen" und mal spontan eine Kurve zu drehen :)
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einen Hund sondern auch noch eine Meise!
kennst du thomas dietrich ???
soll er jetzt auch die menschenrechte aberkannt bekommen ?
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Meine Meinung: Wer eine Anweisung von ATC in Frage stellt weil "sein Hund keinen Gurt hat", hat irgendwas nicht kapiert. Mir ist es schon peinlich wenn meine Kids hinten brüllen und ich "Say again" zu ATC sagen muss ...
Erwin: Okay, ich sehe von der Aberkennung der Menschenrechte, in diesem speziellen Fall, ab.
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Ich kenne die Gegend in erster Linie aus der Perspektive eines Segelflugzeugcockpits. Innsbruck liegt an einer Rennstrecke der Streckensegelflieger und LOWI Tower war bisher immer sehr kooperativ (was auch für das Gros der Segelflieger gelten dürfte). Die Hauptbrennpunkte sind IMHO der Übergang vom/zum Tschirgant und die Ost-West-Route über die Mieminger. An beiden Punkten wird der Approach gekreuzt. Da die meisten Segelflieger keinen Transponder haben und in Normalfluglage fast unsichtbar sind , bin ich mal gespannt wie sich das regelt. Vielleicht sollte man jedesmal bei LOWI Tower fragen, ob es gerade anfliegenden Verkehr gibt (das Segelflieger das Vorflugrecht haben ist mir durchaus bekannt).
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