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23. April 2022: Von Tobias Schnell an Felix Gumbel Bewertung: +4.00 [4]

Hallo Felix!

Ich habe mich auch schon ein wenig informiert und konnte dadurch zumindest schon mal die LAPL ausschließen, denke ich

Warum? Auch wenn es natürlich sehr viele Gründe gibt, einen PPL zu machen, so ist meine Erfahrung die, dass die meisten Nicht-Flieger eher den Unterschied nicht verstanden haben oder LAPL mit UL gleichsetzen :-).

Kurz zu mir, ich bin 21 und momentan Schüler. Davor habe ich eine Ausbildung gemacht, jetzt die Fachhochschulreife und im Herbst geht's ins Studium.

Parallel zum Beginn eines Studium ist zwar vielleicht nicht der ideale Zeitpunkt, um eine Ausbildung zu beginnen, aber wenn Du es zeitlich und finanziell eingerichtet bekommst - mach' es!

Ich habe mir hier in Mannheim die Flugschulen angeschaut und bin beim BPFV hängen geblieben. Das ist wohl ein Verein mit integrierter Flugschule. Jetzt die erste Frage: Was ist besser: Verein oder Flugschule?

Der Unterschied ist in den meisten Fällen kleiner als Du vielleicht denkst. Die Ausbildung folgt den gleichen Standards, die Lehrer müssen die gleiche Qualifikation nachweisen und am Ende kommt die gleiche Lizenz heraus. Auch das Bild, dass man auf der einen Seite der Newbie im Verein und im anderen Fall der zahlende König Kunde ist, trifft in der Fliegerei sehr oft nicht zu.

Zeitlich gesehen ist die Flugschule schneller.

Was zu beweisen wäre :-). In beiden Fällen hängt das eher von Dir als vom Umfeld ab. Der BPFV ist ein großer Verein mit vielen Flugzeugen und Lehrern - da kann man schon auch schnell voran kommen, wenn man will.

Des Weiteren ist das Finanzielle auch nicht ganz ohne. Ich habe mir während der Ausbildung schon Geld zurückgelegt um mir was leisten zu können, aber die Investition ist schon nicht ganz ohne.

Eine Fluglizenz - so man sie nicht beruflich nutzen will - ist keine "Investition", sondern die Eintrittskarte in ein teures (ja, das muss man so sagen!) Hobby. Von daher halte ich auch die Frage "was kostet die Ausbildung?" für zu kurz gesprungen, denn die Fliegerei wird ja danach nicht plötzlich kostenlos.

Dann kommt die "Angst" dazu, dass man den Spaß an der Fliegerei verliert. Ist das überhaupt möglich? Irgendwann hat man sich doch auch sattgesehen oder bleibt die Faszination?

Das ist sehr individuell, und in diesem Forum wirst Du wohl hauptsächlich "nein, niemals!" hören, denn die anderen sind nicht hier unterwegs. Aber die Realität ist, dass viele Flugschüler den Zenit ihrer Karriere kurz nach dem Ende der Ausbildung erreichen. Dann merken sie

  • dass nicht alle Bekannten furchtbar erpicht darauf sind, regelmäßig in einem kleinen Flugzeug mitzufliegen
  • dass für Urlaubsreisen, bei denen nicht der Weg das Ziel sein soll, andere Verkehrsmittel deutlich besser geeignet sind als Entry-Level-Einmots
  • dass für eine Steigerung des Erlebniswertes mehr Zeit und Geld draufgehen, als sie bereit sind einzusetzen

Aber natürlich gibt es auch viele Leute, die ihren persönlichen Weg finden, die Fliegerei über Jahre und Jahrzehnte spannend und attraktiv zu halten. Die findest Du u.a. hier in den PuF-Community :-)

Mein Plan wäre die PPL mit BZF1 zu machen, sodass auch Auslandsreisen möglich sind. Wenn man dann mal Zeit hat, ist auch Afrika und Asien kein Problem, bzw. eben nicht EU Gebiet.

Gut, das spricht für einen PPL. Den man allerdings auch auf den LAPL sehr einfach "draufsatteln" kann.

Dann ist die nächste Frage ob und welche Zusatzqualifikationen man macht. VFR Nacht, IFR, mehrmotorige Flugzeuge, etc..

Der einzig realistische Weg, außerhalb einer Ausbildung eine Zweimot zu fliegen, ist eine zu kaufen. Bei VFR-Nacht und IFR wird Deine zukünftige "Mission" oder Dein Interesse zeigen, ob sie sinnvoll sind. Das musst Du jetzt aber noch nicht entscheiden.

Außerdem würde mich interessieren wie ihr das gemacht habt. Wie viel Zeit habt ihr investiert und ist es realistisch, die PPL neben einem Studium her zu machen?

Siehe oben. Grob gesagt kann man sagen, dass eine Stunde fliegen drei Stunden Zeit plus die Anfahrt zum Flugplatz bindet. Theorieausbildung kommt noch dazu.

Muss man zum Klassenerhalt als PPL Besitzer auch seine Stunden über 2 Tonnen fliegen oder funktioniert das auch mit LAPL Flugzeugen (also unter 2t)?

Du kannst einen PPL sogar mit Flugstunden auf Ultraleichtflugzeugen verlängern.

Wie schwer fandet ihr die Prüfung? Ich bin zwar gut im Lernen und motiviert, was ja auch durchaus hilft, Respekt habe ich aber trotzdem.

PPL-Prüfungen in Theorie und Praxis sind für jemanden, der ein Studium macht, intellektuell (!) ein Klacks. Und in der Praxis ist die Ausbildung das Fordernde, nicht die Prüfung am Ende.

Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich und das ich hier an der richtigen Stelle bin.

Das ganz sicher :-)

23. April 2022: Von ch ess an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]
Da ich mir, entsprechend der vorstehenden Überlegungen, unsicher war, habe ich mit dem LAPL begonnen.
Dadurch kam ich schneller ans eigene Üben (Fliegen mit Lizenz).
Ein Jahr später mit einigen eigenen Stunden (mehr als in der Ausbildung) konnte ich bei den 10h PPL aufsatteln den flueger besser ohne Konzentration auf dem geplanten flugweg halten und mich tatsächlich mental auf die Navigation konzentrieren. Die 10h habe aber nebenbei mein Fliegen eher weiter verbessert.
Danach stand dann ie Tür offen für mehr.

Grösster Vorteil des Vereins ist die volle Skalierbarkeit der Ausgaben fürs Fliegen.
Preiswerte (im richtigen Verein) Stundensätze mal gewünschte Flugdauer...

Rein empfehlende Überlegung: unter "verfügbarem Stundensatz in Deiner Nähe" (bei uns ca 140€/h) x 20-30h als disponibles jährliches Hobbybudget, nach der Ausbildung, würde ich es verschieben. Dann ist es schwierig, einigermassen routiniert und damit sicher unterwegs zu sein. Aus Beobachtungen und Eigenerfahrung halte ich es für unwahrscheinlich, dass Du sicher unterwegs sein kannst mit weniger als 2h pro Monat Flugroutine (für mich selbst setze ich das auf min. 4h)
23. April 2022: Von Charlie_ 22 an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]

Zu Vereinen fällt mir noch ein: In einen guten Luftsportverein einzutreten kann sehr sinnvoll sein, vor allem zu Beginn der fliegerischen Karriere. Manche Vereine (wie unserer) bilden auch immer noch aus, obwohl die bürokratischen Hürden dafür immer höher werden.

In dem Verein in dem ich viele Jahre Mitglied war kostet ein 172 mit G1000 (Flugzeug praktisch im Neuzustand) nur € 140 nass. Man bezahlt zwar jährlich € 245 "Fixkostenumlage" zusätzlich, trotzdem ist das natürlich konkurrenzlos günstig. Die "152" kostet sogar nur € 85 nass.

Könnte ich mir kein eigenes Flugzeug (und die hohen Nebenkosten wie Versicherung, Hangar, Wartung nicht leisten, dann würe ich nur mit der Vereinsmaschine fliegen, die an Wochentagen eher wenig bewegt wird.,

23. April 2022: Von Charlie_ 22 an ch ess

Ja, das sehe ich auch so. Privatpiloten, die nur die absoluten Mindeststunden fliegen sind zumeist eine Gefahr für sich selbst und für andere. Davon halte ich überhaupt nichts. Wenn man mal 20 Jahre geflogen und routiniert ist, dann sind auch mal 4 oder 6 Wochen Pause kein Problem. Aber selbst nach 27 Jahren merke ich nach langen Pausen, dass die Routine weg ist, ich die falschen Knöpfe drücke, oder in der falschen Reihenfolge ... in den ersten Jahren waren 4 Wochen Pause sehr schlecht.

23. April 2022: Von Chris _____ an Charlie_ 22 Bewertung: +2.00 [2]

Ich glaube, 2h oder auch 4h pro Monat bringen nicht so viel wie nach einem jährlichen Wiederholungsflug mit Fluglehrer eine Reise von 30-40 Flugstunden zu unternehmen. So habe ich es jedenfalls jahrelang gehalten. Das in Verbindung damit, immer wieder auf neue Plätze zu fliegen, lässt einen fliegerisch schneller reifen als 20 Platzrunden vor der Scheinverlängerung.


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