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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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21. April 2021: Von Michael Söchtig an Heiko Bauer Bewertung: +3.00 [3]

Die Luftfahrtbranche muss halt allmählich mal in die Hufe kommen mit einer ernst gemeinten Strategie wie sie grüner werden will. Boeing plant ja allen Ernstes damit, immer noch neue kerosingetriebene Flugzeuge zu entwickeln und sieht bis 2050 nur synthethische Kraftstoffe als Lösung an (die mit Abstand energieineffizienteste Lösung um zu fliegen).

Gerade in den letzten Ausgaben von Pilot und Flugzeug wurde dargestellt, welche vielversprechenden Überlegungen für eine Wasserstoffbasierte Fliegerei bereits bestehen. Es wird allmählich Zeit, den Raum der Studien zu verlassen und endlich einmal eine Strategie zu bringen, die

a) ambitioniert ist

b) konsensfähig ist

c) technisch realisierbar und bezahlbar ist.

Verzicht ist doch keine Lösung. Wenn man aber beispielsweise sieht, wie wenig Energie ein Haus von 2020 braucht verglichen mit einem von 1960, ohne dass es Komforteinbußen gibt, wenn man sieht, wie effizient ein Kühlschrank oder eine Waschmaschine von 2020 gegenüber einem von 1975 ist - überall gab es tolle Neuentwicklungen.

Übrigens auch in der Fliegerei - moderne UL fliegen 250 km/h und brauchen dabei 15 Liter pro Stunde.

Wie ist dagegen die Situation in der Luftfahrt ansonsten:

Moderne Cirrus und Cessna 172 kosten 500.000 EUR aufwärts bis über eine Million, verlangen aber verbleiten Sprit als FABRIKNEUE Flugzeuge.

Selbst moderne Flugzeuge wie der A320NEO haben einen Wirkungsgrad von gerade einmal um die 30 Prozent - die Technologie von Strahltriebwerken ist weitestgehend ausgereizt.

Sprich: Man muss diesen Verzichtsideologen Lösungen entgegenhalten. Die Energiewirtschaft beweist ja, dass auch mit 50% erneuerbaren Energien die Lichter nicht ausgehen. Die Luftfahrt und der gesamte Verkehrssektor sind so ziemlich der einzige Bereich der in den letzten 30 Jahren nicht geliefert hat.

Mit einem weiter so stärkt man nur diese radikalen Leute.

21. April 2021: Von Sven Walter an Michael Söchtig

Eigentlich hast du da alles wunderbar zusammengefasst. Was mir da immer wieder Mut macht, sind die politischen Pläne Norwegens, dass wir eine potentiell gute dezentrale Infrastruktur bereits haben, eh eine sehr dezentrale Gesellschaft sind, und von der massiven Forschung in automobile Elektromobilität nur profitieren können.

Von 9 - 70 Sitzen könnte man da mit Batterie, Hybrid und H2 schon ganz viel abdecken, binnen 10 Jahren. Wenn dann der Bereich B777, B787 und A350 noch lange mit Jet A1 fliegt, ist das zu verkraften, Synthesesprit für die Fliegerei haben wir ja schon im zwoten Weltkrieg genutzt. Da aber noch aus Kohle, nicht aus der Luft.

Und ja, in einem leiseren Flugzeug zu sitzen ist immer angenehmer. Wenn es dann noch ein Breezer mit Brennstoffzelle wird, um so besser, was die heimische Wertschöpfungskette angeht.

21. April 2021: Von Patrick Lean Hard an Michael Söchtig Bewertung: +3.00 [3]

Solange meine Nachbarn mit 2-3 Tonnen schweren SUVes mit mehreren hundert PS zum Einkaufen fahren (1 KM!) muss die Luftfahrt gar nichts, außer mal mit dem Finger zurück zeigen (Schifffahrt, PKW, ...). Die Haus-Analogie gilt für Airliner auch: Eine 787 liegt irgendwo bei 2 Liter pro Pax auf 100KM, allerdings bei 500 Knoten Cruise. Vergleich das mal mit nem Flieger aus den 60ern. Die modernen Konzepte aus dem PuF Artikel sind toll. Jedoch: Be careful what you wish for! Bei den PKW springen auch alle auf den E-Auto-Zug (no pun!) auf und der Verbrenner wird verteufelt, hierbei fehlt dann der kritische Blick was man eigentlich vergleichen kann und was nicht. Ob die Fliegerei so eine populär geforderte Trendwende gut überstehen würde? Ich finde Tesla auch toll (Marketing), aber ob (vom gesamten Energiebedarf her) ein 0 auf 100 in 2 Sekunden E-Auto soviel besser ist als ein kleiner Verbrenner der 2 Liter/100KM braucht und nur dann bewegt wird wenns nicht anders geht? Es geht um unsere überbordende Lebensweise (Hello, USA!). Die paar Airliner machen nix aus, werden aber medial als Haupt-Klima-Killer hingestellt. Und das geht mir auf die Nerven (ja, bin voreingenommen). GA ist auch komplett vernachlässigbar mMn!

22. April 2021: Von Michael Söchtig an Patrick Lean Hard Bewertung: +2.00 [2]

Genau das funktioniert so nicht. Nur weil ein Bereich zu wenig tut, ist das keine Ausrede für andere Bereiche, ebenfalls zu wenig zu tun.

Verkehrssektor und Beton/Baustoffindustrie sind beides Bereiche die jetzt (zu Recht) unter Druck geraten weil sie bislang zu wenig getan haben. Ich fahre auch lieber Fahrrad und Bahn als mit meinem E-Auto und SUVs mag ich erst Recht nicht.

Dass die Luftfahrt eigentlich seit den 60ern schon ein besonders beliebtes Feindbild ist, und dass das nicht wirklich fair ist, das stimmt. Ändert aber nichts daran, dass auch die Luftfahrt mehr tun kann, und mehr tun muss.

Nur entweder man tut es von sich heraus und redet darüber, oder man bekommt Vorgaben, die deutlich unangenehmer werden. Einfach nichts zu tun und den Lycoming-Motor mit Magnetzündung auch noch in den nächsten 20 Jahren zu präsentieren, das ist es dann auch nicht.

22. April 2021: Von Hubert Eckl an Michael Söchtig

Wer von uns Piloten und GA-Teilnehmer kann in diesem Komplex schon objektiv sein? Irgendwie alles Kassandragesänge alter weißer Männer. Jede Generation formuliert und postuliert ihre Ängste, welche von der jeweils anderen ins Lächerliche gezogen oder beschimpft wird. Wenn die jungen Klugen recht haben sollten, muss jede Art von unnötiger CO-Freisetzung vermieden werden, indes uns - vor 1960 Geborenen- kann es egal sein, weil wir die Auswirkungen nicht mehr erleben werden. Ich, 1956 geboren, bin fasziniert von der Akribie mit der hier ein Forist sein Uraltflugmonster vorstellt, die Innenausstattung, die technischen Details, die Flugleistungen und deren Grenzen. "Haben will!" schreit die Passion. " Spinnst Du? Du zündest mehrere Hundert Liter Benzin an für Nichts!" Ich, 1956 geboren, sitze in bequem in meinem hölzernen Uraltvogel und genieße.. geniesse.. geniesse. Scheiße mit hochverbleitem Dreck auf " die da unten". Mit dem Motorsegler bin ich etwas langsamer, verbrauche wenigstens nur die Hälfte. Wenn sich demnächst eine Hunderschaft extrem Spritfresser treffen um Hunderte Liter zu verballern, einfach so. Werden die über die Sorgen unserer Kinder nachdenken? Vermute denken steht hinten an. Ok. Sie haben sicher das eine oder andere Fahrrad dabei. Aber ich bin ja der Gleiche. Das Leben ist einfach zu kurz um es nicht zu genießen. Nach uns die Sintflut.

22. April 2021: Von Heiko Bauer an Michael Söchtig Bewertung: +7.00 [7]

Was mir Sorgen macht ist nicht der technologische Wandel, der nötig ist und hier und da schon Früchte trägt, sondern der fundamentalistische Ansatz, mit der eine Technologie diskreditiert wird um einer angeblichen Gerechtigkeit zu dienen. Hier geht es nicht mehr um konkrete Problemlösungen sondern Argumente zur Durchsetzung eines neuen Gesellschafts und Wirtschaftsmodells. Der Klimawandel, der hier apokalyptisch als Katastrophe dramatisiert wird, ist dabei nur das Vehikel.

22. April 2021: Von Erik N. an Hubert Eckl Bewertung: +2.00 [2]

22. April 2021: Von Dominic L_________ an Hubert Eckl Bewertung: +4.00 [4]

Ich finde eigentlich nichts Verwerfliches daran, als Besserverdienender einen Teil seines Geldes in irgendwelchen Luxus zu stecken, den sich Ottonormalverbraucher nicht leisten kann, wenn man ebenfalls einen ähnlichen Teil seines Geldes auch in sehr sinnvolle Sachen steckt, die sich ebenfalls Ottonormalverbraucher nicht leisten kann. Für die Malibu habe ich ziemlich genau eine halbe Million ausgegeben und für eine weitere gute halbe Million baue ich (wie in irgendeinem anderen Thread bereits erwähnt) derzeit Solaranlagen. CO2-mäßig erzeugen die ca. 10 mal so viele kWh, als ich verfliegen kann. Ich will jetzt nicht mit der Rechnung langweilen.

Wenn jedem von staatlicher Seite die Möglichkeit gegeben würde, ähnlich zu agieren, bin ich zwar nicht sicher, ob damit die Welt gerettet wäre, aber man wäre jedenfalls deutlich weiter als man es derzeit ist. Staatliche Aufgabe wäre es, Investitionen einigermaßen abzusichern - wie man es ja schließlich für die Großen bei Kohle- und Atomstrom auch getan hat. Dann kann man auch vernünftig investieren. Leider fehlt es an vernünftigen Plänen und gesetzlichen Rahmenbedingungen.

22. April 2021: Von Lui ____ an Dominic L_________ Bewertung: +1.00 [1]
So ganz verstehe ich die Selbstgeißelung nur bedingt: es gehen pro Liter über 90 Cent an den Staat durch Steuer (die man immer wieder neu unbenannt hat). Wäre das Geld zweckgebunden so könnte man Dank CO2 Handel komplett umweltneutral fahren oder fliegen. Der Staat will das Geld aber lieber selbst ausgeben. Deswegen ist es eine Steuer :-)
Ich selbst spende an Organisationen, die in CO2 Initiativen aktiv sind Geld um damit meinen Carbon Footprint zu neutralisieren. Vielleicht sollten einige Akteure mal den Kapitalismus nicht nur verteufeln sondern auch für was gutes nutzen...
22. April 2021: Von Hubert Eckl an Lui ____ Bewertung: +0.33 [2]

Lasst es lieber. Das sind halbherzig kindische Rechtfertigungsversuche. Andererseits, jeder hat selbstverständlich das Recht sich lächerlicher zu machen als er ohnehin ist.

22. April 2021: Von Sven Walter an Dominic L_________ Bewertung: +4.00 [4]

Vorbildlich.

Killt dazu noch jeden Anwurf von geifernden Ideologen.

Jetzt noch einen Elektrotrainer dazukaufen für deinen Heimatplatz und allen Kindern vor Ort die Mitflüge anbieten, als Multiplikatoren unserer Leidenschaft und der dazu notwendigen Infrastruktur.

22. April 2021: Von Hubert Eckl an Sven Walter Bewertung: -3.00 [3]

KLasse Sven... Ja! Als ich die oberen posts gelesen habe, dachte ich mir auch die Herren sind wie Gatten, welche auf dem Weg vom Puff nach Hause einen Strauß Rosen für die Gattin mitnehmen. :-)

22. April 2021: Von Dominic L_________ an Lui ____ Bewertung: +1.00 [1]

Ich bin mir nicht sicher, ob Du "Selbstgeißelung" auf mich bezogen hast oder was ganz genau Du meintest, aber für mich ist es das nicht. Ich habe halt so meine Projekte und ist das eine vorbei, nehme ich mir etwas anderes vor, was ich sinnvoll finde. Ich finde es einfach gut, wenn man Geld verdienen und etwas Sinnvolles tun miteinander verbinden kann. Solaranlagen zu bauen macht einen ja weder reich noch arm. Es wird, wenn man sich mal durch die technischen und juristischen Hürden gekämpft hat, schließlich auch durch die Gesellschaft subventioniert. Das finde ich auch richtig, denn was will der Staat? Man muss grüner werden, aber möglichst ohne Investition und vor allem mit welcher Technologie? Platz für Solarenergie hat der Staat selber nur begrenzt. Hallendächer sind in Privatbesitz - ebenso das Geld, um die Investition zu tätigen. So gesehen ist der Deal doch für alle sinnvoll, dass jemand sein Geld nimmt, Risiko und Mühe auf sich nimmt, um so etwas baut und dafür natürlich auch eine Vergütung zurück bekommt. Nur stößt man dann eben auf völlig unnötige Hürden. Da gibt es dann Deckelungen für die Förderungen, obwohl viel mehr Ausbau benötigt und möglich wäre. Dann sind die Netze oder deren Komponenten veraltet und vertragen tatsächlich oder angeblich die eingespeiste Leistung nicht. Da frage ich mich schon, wie lange man eigentlich noch warten will, die Weichen zu stellen. Schließlich erhalten die Netzbetreiber das Netzentgelt und machen damit nachweislich ohnehin mehr Gewinn als überhaupt zulässig. Wieso kriegt man die nicht endlich auf Linie?

Und mit dem Wasserstoff könnte es vielleicht demnächst weiter gehen mit vielen Investitionsprojekten. Aber das geht doch nur, wenn man einen Plan hat über Versorger, Netze und Abnehmer. Da muss der Staat einfach hinter stehen, dass die Investitionen gesichert sind. Keine Ahnung, ob das mit den Grünen etwas wird. Ich bezweifle es, aber so wie bisher ist es nachweislich auch nichts geworden. Umgesetzt wurde immer nur das absolute Minimum.

Als ich noch Wohnimmobilien vermietet habe, habe ich großen Wert auf morderate Mieten, persönlichen Umgang und guten Service gelegt. Ich finde, sich die Arbeit zu machen, immer erreichbar zu sein, wenn jemand ein Problem hat, gibt einem einfach ein gutes Gefühl, mit anderen vernünftig umzugehen und so ist es mit Resscourcen und dem Planeten genauso. Ich fände es gut, wenn quasi alles im Supermarkt in Mehrweggläsern verpackt wäre. Natürlich ist es Mühe, diese zu spülen und zurück zu bringen. Aber ich finde es selbstverständlich, dass man etwas tun muss um etwas zu bewegen. Man kann auf solche "Mühen" ganz verschiedene Sichtweisen haben. Ich bin einfach kein bequemer Typ. Ich gehe gerne den steinigen Weg, wenn ich ihn interessanter finde.

22. April 2021: Von Sven Walter an Hubert Eckl Bewertung: +0.67 [1]

Bitte ohne "auch", ich denke da ganz anders als du...

22. April 2021: Von Hubert Eckl an Sven Walter Bewertung: +0.00 [2]

Sven, ich weiß, es tut weh. Aber zu meiner Betrachtung gibt es keine unterschiedlichen Perspektiven. Wir verwandeln Kohlenstoff in pures Vergnügen. Aus. Äpfel. Amen.

22. April 2021: Von Friedhelm Stille an Hubert Eckl Bewertung: +4.00 [4]
Seien Sie konsequent und verkaufen Ihren Flieger. Chsrtern Sie auch nicht.
Hat mull Auswirkungen auf das Klima, aber auf jedenfall auf Ihr Seelenheil. Amen.
22. April 2021: Von ch ess an Friedhelm Stille Bewertung: +5.00 [7]

Und er sollte auch die Internet (lies: foren) Nutzung beenden. Verbessert nicht das Klima, aber die Stimmung...

Ergänzung: Hat auch keine Auswirkungen auf das Klima, aber auf jedenfall auf unser Seelenheil.

22. April 2021: Von Lui ____ an Dominic L_________ Bewertung: +2.00 [2]

Hallo Dominic,

es tut mir Leid für die Verwirrung hier: dich habe ich nicht gemeint sondern nur auf den letzten Thread geantwortet. Finde ich gut. Der Rest des Threads ist nicht auf Dich bezogen.

===

Worum es mir ging: wir tun immer so, als ob es in der gesellschaftlichen Diskussion nur immer eine Antwort gibt: "es gibt eine Gruppe die hat mit einem Konzept das sie sich grün redet recht, es geht nur Verzicht und alles andere ist falsch". Auf welchen Irr- und Abwegen sich die ganze Energiepolitik befindet konnte man zuletzt schön im Handelsblatt nachlesen.

Persönlich sehe ich Elektro-, Wasserstoff und sonstwas Konzepte in der Luftfahrt (oder auf der Strasse) etwas skurril. E-Mobilität geht in D nicht, das kann das Netz gar nicht. Umweltfreundlich ist das schon überhaupt nicht - aber klingt halt toll.

Und dann gibt es halt einfach einen anderen Aspekt, den man nicht vergessen darf: die Macht der Marktwirtschaft auch einfach zu nutzen - für was Gutes. Und nebenbei auch die "unsachgemäße und etwas verlogene Diskussion auf politischer Ebene" mal etwas entzaubern. Ja, ich fliege mit meiner Piper durch die Gegend, ich fahr meinen Mercedes und gehe shoppen. Das erzeugt X Tonnen CO2 und ich erkaufe mir das über https://co2.myclimate.org/ . Der Bevölkerung wird dann irgendwie immer vorgegaukelt es gibt neue Energiesteuern mit denen irgendwas unterstützt oder subventioniert wird. Aber Steuern haben zwei Zwecke: Konsum reduzieren und Staatshaushalt (nicht zweckgebunden!!!) füllen. Besser doch: auf die ganzen Unsinnssteuern verzichten und stattdessen klimaneutralisierende zweckgebundene Abgaben erheben.

Ist es jetzt sinnvoll die ganze Luftfahrtindustrie auf irgend ein neuartiges Antriebskonzept umzumodellieren - naja, wenn es eine andere Industrie gibt in der das 1000x günstiger ist das wohl nicht sinnvoll oder schlau. Die langsamste, kostenintensivste und überregulierteste Industrie muss man sich für sowas nicht aussuchen. Wenn ich ne Tonne C02 in meiner Piper spare und mich das 1000 EUR kostet pro Flugstunde - dann hätte ich genauso gut 400 000 Tonnen mit einer Klimaspende einsparen können.

Die marktwirtschaftlich rationale Diskussion findet nirgends statt.

===

22. April 2021: Von Sven Walter an Hubert Eckl

" Als ich die oberen posts gelesen habe, dachte ich mir auch die Herren sind wie Gatten, welche auf dem Weg vom Puff nach Hause einen Strauß Rosen für die Gattin mitnehmen. :-)"

Nein Hubert, ich ticke da wirklich komplett anders als du.

Wenn ein Bill Gates oder ein Mitforist hier seinen Ausstoß komplett kompensiert, einschließlich atmosphärischer Aspekte, ist das nachhaltig und man sollte applaudieren. Der Vergleich mit dem Rosenstrauß nach einem Bordellbesuch hinkt so wie eine Hyäne, der ein Löwe zwei Beine abgebissen hat. Oder vergleichbar damit, sagen wir 40 Tonnen Jet A1 zu verballern pro Monat und das zu kompensieren, indem man die eigene Hecke von 40 m Länge nicht mehr schneidet. Bindet ja auch CO2.

Wieviel PV hast du so auf dem Dach?

Malte hat die Werte ja schonmal vorgerechnet, aber das ist nicht so komplex, deinen Avgasausstoß pro h mal Flugbuch per anno zu multiplizieren.

22. April 2021: Von Ernst-Peter Nawothnig an Michael Söchtig Bewertung: +2.00 [2]

Ich versuche mal ein Statement ohne Schaum vorm Maul.

Frage 1: Was wäre heute und sofort machbar in der Kleinfliegerei? Ich vergleiche meinen Motorsegler mit einer C 150/152. Gleiches Leergewicht, gleiche Reisegeschwindigkeit, gleiche Transportleistung. Die Cessna braucht dafür 20 Liter die Stunde, ich brauche 10, und die olle Karre ist Baujahr 1975! 50% Umweltgewinn durch konstruktive Alternative, dieser Schatz könnte ganz ohne neue Technologie und scheinbar leicht gehoben werden.

Aber wer kann sich neue Flugzeuge leisten, wer soll die Millionen an Zulassungskosten solcher Neukonstruktionen als Viersitzer bezahlen, und wer mag sich an völlig anderes Flugverhalten, enge Kabine, große Spannweite und sehr beschränktes Reisetempo gewöhnen, wenn er viele viele Jahre von Cirrus und Turboprop geträumt hat? Schon das ist unrealistisch.

Frage 2: Was geht in unserem Segment mit Elektrofliegerei und Brennstoffzelle? Pipistrel macht es vor: Batterie-Fliegerei mit absolut schwacher Reichweite. Immerhin kann dieser Zweig sich noch steigern und halbwegs bezahlbar bleiben. Trotzdem auch hier: Wer kann sich schon Neuflugzeuge leisten?

Alles was darüber hinaus geht ist aus heutiger Sicht mit absolut untragbaren Entwicklungs- und Zulassungskosten belastet. Wir fliegen immer noch mit Motoren und Zündmagneten mit dem technischen Stand vor 60 Jahren, weil die Stückzahlen der Flugzeugmanufakturen verglichen mit der Fahrzeugindustrie unter 1 zu 20.000 liegen. Da kann ich nicht von Entwicklungen träumen, die derzeit sogar die Autobauer noch nicht wirtschaftlich hinkriegen und von denen man nicht weiß, wie die dafür nötige Infrastruktur eines Tages aussehen wird und wer sie bezahlt.

Mit "nun kommt endlich in die Puschen" ist da nichts gewonnen.

22. April 2021: Von Sven Walter an Ernst-Peter Nawothnig Bewertung: +2.00 [2]

Schön zusammengefasst. Das wird nur evolutionär gehen. Aber mit Zweisitzer, sirrend in der Platzrunde, mit guter Auslastung, haben wir keine andere Situation als mit Katana etc; mit denen kommt man zwar weiter, aber der Sitzkomfort von Falke und Katana sind beide bescheiden. Leiser als Cessna/ Piper/ Cirrus sind sie auch jetzt schon, aber merklich lauter als die Pipistrel Velis.

Wenn ein Breezer mit Brennstoffzelle rauskommt, kommst du dann auch auf Strecke. Eine Hybrid-Pantera hat dann auch das Viersitzer-Potential. Aber bei 1.000 Maschinen im Jahr gegen 10 mio (?) PKWs sind wir halt eine Mininische.

Deswegen halte ich den Lärmschutz im Schulbetrieb für so essentiell. Und den kommerziellen, dezentralen elektrischen Verkehr. Der wird sich deutlich schneller ausbreiten als unser GA-Bereich. Inselverkehr hin und her würde ja jetzt schon gehen mit den umgebauten bekannten Mustern, s. Harbour Air und diese Umrüstungen alter C337.

Ach ja, Jan schrieb ja nicht umsonst für die Liberalisierung bei Simulatoren. Auch das spart Geld, Lärm und bringt mehr IFR-Fähigkeiten.


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