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14. Juni 2017: Von Malte Höltken an Lennart Mueller Bewertung: +1.00 [1]

Doch, meine Privatsphäre.

Na siehste. Und es gibt viele Menschen, denen geht es bei den Bewegungsdaten genauso.

Leider bist du darauf nicht eingegangen, denn mich würde interessieren, ob man als Gegner der Datensammlung von Flightradar auch die anderen (nicht öffentlich einsehbaren) Datenhalden kritisiert oder gar dagegen aktiv vorgeht.

Das kann cih ja noch tun. Nein, ich habe weder eine PaybackKarte, noch finde ich die Vorratsdatenspeicherung oder die Überhandnehmende Videoüberwachung in Ordnung. Ich habe keinen GPS-Tracker einer Versicherung und auch das "Auto-ELT" ist mir zuwieder. Ich nutze keine Alexa, habe keine Standortermittlung im Telefon aktiviert, und bin mir bewusst, daß es dennoch getrackt werden kann - was ich nicht mag. Auch die ZÜP ist unnötig wie ein Kropf und Bedenklich, alleine weil der Eingriff in die Bürgerrechte in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Meine Stimme gebe ich bei Wahlen nicht denjenigen Volksvertretern, die Überwachung und Gängelung ausbauen, sondern demjenigen, der für Privatsphäre und Bürgerrechte eintritt. Ja, ich schreibe hier unter Klarnamen und nutze auch Google und Facebook und bin mir dessen Bewusst, daß die Daten gesammelt und verwertet werden. ABER: Sowohl bei Google als auch bei Facebook und erst recht im PuF-Forum habe ich die volle Kontrolle darüber, was ich veröffentliche, wonach ich suche, welche Daten ich eingebe oder wann ich einen Service benutze. Bei ADSBexchange habe ich keine Wahl: Transponder auszuschalten ist nur in wenigen Situationen eine Lösung, und sollte ADS-B zur Pflicht werden, wird man staatlich dazu verdonnert zur Datenkuh zu werden, wobei der Voyeurismus und das Geschäftsmodell von einigen wenigen (welche sich übrigens in Großen Teilen selber lieber in der Anonymität verstecken) vom staatlichen Zwang profitieren. Und man kann NICHTS dagegen tun.

Und ja, mancher mag gerne verfolgt werden. Ich habe kein Problem damit, daß sich Du oder Alexis oder wer auch immer auf freiwilliger Basis alle Bewegungs- oder Bankdaten freigeben, wie auch ich kein Problem mit der Nutzung von Facebook habe. Aber nur weil Ihr damit kein Problem habt, bedeutet das nicht, daß andere damit auch kein Problem haben.

TJ:

Kann Dich Lennart 100% verstehen. Denn was die meisten "ich habe nichts zu verbergen"-Sager nicht begreifen: Datenschutz schützt Menschen und nicht die Daten.

Schuett:

"Du hast doch wohl nix zu verbergen, oder?"

Also bitte... Mit dem Argument koennte man ein paar Videokameras in Deinem Schlafzimmer aufstellen...

Sarkasmus erkennen ist nicht eure Stärke, oder?

14. Juni 2017: Von Christian Schuett an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]

"Sarkasmus erkennen ist nicht eure Stärke, oder?"

Hatte ich in der Tat nicht als solchen erkannt (und mich schon gewundert, von Dir sowas zu lesen). Sorry dafuer, habe meine Brille nun geputzt. :)

Chris

14. Juni 2017: Von Erik N. an Malte Höltken Bewertung: +0.00 [2]

Das kann cih ja noch tun. Nein, ich habe weder eine PaybackKarte, noch finde ich die Vorratsdatenspeicherung oder die Überhandnehmende Videoüberwachung in Ordnung.

Dann musst Du es mit Deinem persönlichen Gewissen verantworten, daß übelste Straftäter, beispielsweise an U-Bahnhöfen, nicht dingfest gemacht werden können, weil man sie nicht filmen konnte. Und daß verrückte Irre, die in Stadien voller Kinder Bomben zünden, nicht gefunden werden können.

Nur damit Du in Deiner rosa Welt glauben kannst, daß Deine Daten - für die eh sich keine Sau interessiert - irgendwie nicht gespeichert werden oder so.

Mir wird gerade speiübel.

14. Juni 2017: Von Chris _____ an Erik N. Bewertung: +5.00 [5]

"Dann musst Du es mit Deinem persönlichen Gewissen verantworten, daß übelste Straftäter, beispielsweise an U-Bahnhöfen, nicht dingfest gemacht werden können, weil man sie nicht filmen konnte."

Am Anfang will man den "Terror" bekämpfen. Taten, die so grauslich sind, dass sie von unseren Grundgesetzmachern (die die vielen Bürgerrechte reingeschrieben haben), offenbar übersehen wurden (die haben ja damals, direkt nach Krieg und Holocaust, offenbar die Welt mit rosa Brille gesehen und nicht geahnt, in welche schlimme Zeiten wir heute kommen würden). Taten, die jede staatliche Abwehrmaßnahme angemessen erscheinen lassen. Also Vorratsdatenspeicherung, Kameras überall - oder wie in UK, ein allgemeines DNA-Register.

Beim obigen Posting sind es "übelste Straftäter", die man dingfest machen möchte. Schon eine Kategorie drunter. In Bayern werden die Mautdaten den Strafverfolgungsbehörden freigegeben.

Die Sicherheitsbeamten, die das Land laut Herrn Uhl regieren, wollen aber Straftaten im Vorfeld verhindern. Sozusagen schon das Denken über Straftaten unter Strafe stellen: Nach Meinung des amtierenden Justizministers muss "Hate Speech" endlich verfolgt werden. Die Bundesregierung kann zwar nicht mal ein Beispiel strafwürdigen und nicht verfolgbaren "Hate Speechs" vorlegen, aber ist sicher, da muss was getan werden.

Die Bundesregierung hat in Form ihres Familienministeriums über den von ihr gesponsorten Twitter-Account "DoppelEinhorn" mittlerweile klargestellt, wo die Grenze zwischen Recht und Unrecht liegt: "Recht auf freie Meinung ist nicht Recht auf Scheisselabern".

Da haben wir's also. Am Ende kommen wir von der Sicherheitspolitik - und das geht ruck-zuck - zur Bekämpfung abweichender Meinungen.

Ich finde es eine Gewissensfrage, ob man es zulässte, dass Grundrechte aufgeweicht werden, um der angeblich "immer stärkere" (Beweise gibt es eher fürs Gegenteil) Bedrohung durch was-auch-immer entgegenzutreten.

Abgesehen von all diesen theoretischen (und ich meine das nicht abwertend) Argumenten gibt es dann noch den höchst menschlichen Wunsch nach Privatsphäre. Mir wird speiübel bei dem Gedanken, meinen diesbezüglichen Wunsch ständig begründen zu müssen.

Warum ist es denn so selbstverständlich, dass öffentliches Handeln in einer Demokratie (zB ein Präsidentenflug von einem ins andere Land) vertraulich gehalten wird, hingegen der rechtschaffene Bürger "nichts verbergen" darf. Verdammt noch mal, ich will ALLES verbergen, was ich nicht vollkommen freiwillig und zwar für jeden Einzelfall durch explizite Entscheidung in die Öffentlichkeit stelle. Und der Staat hat mir dabei zu helfen, nicht mich auszuspionieren.

14. Juni 2017: Von Olaf Musch an Erik N. Bewertung: +4.00 [4]

Dann musst Du es mit Deinem persönlichen Gewissen verantworten, daß übelste Straftäter, beispielsweise an U-Bahnhöfen, nicht dingfest gemacht werden können, weil man sie nicht filmen konnte. Und daß verrückte Irre, die in Stadien voller Kinder Bomben zünden, nicht gefunden werden können.

Einfach mal das Rauchen (und Besitz, Werbung und Handel mit Tabakprodukten) verbieten, und Du rettest innerhalb kurzer Zeit deutlich mehr Menschenleben, als in der Bundesrepublik jemals durch Terror umgekommen sind.
Und es lassen sich bestimmt noch diverse andere Todesursachen finden, die mehr Opfer fordern, als Terrorismus.
U-Bahnhöfe und Stadien sind aber schlechte Beispiele. Das ist jeweils Privatgelände. Da kann der Eigentümer (so er denn darauf hinweist) durchaus Videoüberwachung vornehmen. Da kann ich nix gegen tun. Ich kann mich dann dafür oder dagegen entscheiden, dieses Gelände zu betreten. Alles gut.

Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist aber bei der Total-Überwachung des öffentlichen(!) Raums (zu dem auch das "normale" Internet gehört) einfach nicht mehr gegeben.

Mir wird gerade speiübel.

Mir wird gerade Angst und Bange.

Auch, wenn ich an die "PreCrime"-Aktivitäten denke (schon mal "Minority Report" gesehen?), die noch mal alles auf die Spitze treiben.

Ich zitiere sinngemäß Senatorin Padme Amidala aus Star Wars III - Die Rache der Sith: "Und so geht die Freiheit zu Grunde - unter donnerndem Applaus".

Unter Totalüberwachung zu stehen, degradiert uns alle zu "potentiellen Verdächtigen", was aus meiner persönlichen Sichtweise sogar nicht nur eine Verletzung meiner Privatsphäre, sondern meiner Würde darstellt. Damit wären wir bei den Menschenrechten...

Olaf

14. Juni 2017: Von Lennart Mueller an Malte Höltken

Das kann cih ja noch tun. Nein, ich habe weder eine PaybackKarte, noch finde ich die Vorratsdatenspeicherung oder die Überhandnehmende Videoüberwachung in Ordnung. Ich habe keinen GPS-Tracker einer Versicherung und auch das "Auto-ELT" ist mir zuwieder. Ich nutze keine Alexa, habe keine Standortermittlung im Telefon aktiviert, und bin mir bewusst, daß es dennoch getrackt werden kann - was ich nicht mag. Auch die ZÜP ist unnötig wie ein Kropf und Bedenklich, alleine weil der Eingriff in die Bürgerrechte in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.

Dann stehen wir ja grundsätzlich auf der gleichen Seite. Umso verwunderlicher war ich, mich mit der Gruppe der "ich habe ja nichts zu verbergen"-Leute in Verbindung zu bringen.

Ich mag auch nicht gerne verfolgt werden, aber ich beurteile es (vielleicht anders als du es tust) folgendermaßen: Solange die großen, für den Bürger nur nachteiligen Misthaufen (z.B. ZÜP) im Innenhof liegen, brauche ich kein Engagement in die kleinen Haufen (Transponder im Internet) vor der Fassade stecken.

Dann musst Du es mit Deinem persönlichen Gewissen verantworten, daß übelste Straftäter, beispielsweise an U-Bahnhöfen, nicht dingfest gemacht werden können, weil man sie nicht filmen konnte.

Mir wäre es lieber, wenn statt der Videokamera ein paar echte Menschen vor Ort sind, die im Zweifelsfall auch helfen können.

Und daß verrückte Irre, die in Stadien voller Kinder Bomben zünden

Hast du diese fiktiven Schreckensszenarien zufällig von Law&Order-Politikern verinnerlicht?

14. Juni 2017: Von Stefan Jaudas an Erik N. Bewertung: +4.00 [4]

Quote:

Das kann cih ja noch tun. Nein, ich habe weder eine PaybackKarte, noch finde ich die Vorratsdatenspeicherung oder die Überhandnehmende Videoüberwachung in Ordnung.

Dann musst Du es mit Deinem persönlichen Gewissen verantworten, daß übelste Straftäter, beispielsweise an U-Bahnhöfen, nicht dingfest gemacht werden können, weil man sie nicht filmen konnte. Und daß verrückte Irre, die in Stadien voller Kinder Bomben zünden, nicht gefunden werden können.

Nur damit Du in Deiner rosa Welt glauben kannst, daß Deine Daten - für die eh sich keine Sau interessiert - irgendwie nicht gespeichert werden oder so.

Mir wird gerade speiübel.

Unquote

Nein, muss er nicht. Der Täter und Alleinervatwortliche ist immer und ausschließlich derjenige, der die Bombe zündet. Und die anderen Straftäter. Aber nicht diejenigen, die nicht mit ihren Grundrechten dafür bezahlen wollen, dass Politik und oft auch Strafverfolgung ihren Job nicht machen (wollen oder können), oder dass die es sich (vermeintlich) einfach und billig machen wollen.

Was immer wieder auffällt, fast alle Übeltäter der letzten Zeit waren schon einschlägig bekannt, erfasst, in Datenbanken abgelegt, überwacht, usw., usw. - nur genutzt hat das alles offensichtlich nichts. Und da soll dann noch mehr Erfassung, Datenbanken, Überwachung, Vorratsspeicherung, usw. was bringen???

Mir wird gerade auch speiübel.

14. Juni 2017: Von Erik N. an Lennart Mueller Bewertung: +1.00 [1]

Frag mal die Eltern der toten Kinder in Manchester, ob das alles fiktiv war.

Was Ihr nicht versteht: Die sind nur aufgrund von Datenüberwachung überhaupt bekannt. Dass sie nicht präventiv inhaftiert sind, ist Verdienst unseres Rechtsstaates. Und was meint Ihr, woher sie bekannt sind ? Weil sie IS auf der Stirn stehen haben ? Oder weil sie von Geheimdiensten überwacht werden, die keine sozialromantischen Utopien der 80er vor sich hertragen ?

Einschränkung von Grundrechten. Wer schränkt die Grundrechte denn ein ? Der Staat, oder der Terrorist, der uns Angst macht, so daß Rock am Ring beendet wird, nur wegen eines Schreibfehlers ?

Ihr klagt die falsche Seite an.

14. Juni 2017: Von Olaf Musch an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]

Frag mal die Eltern der toten Kinder in Manchester, ob das alles fiktiv war.

Don't look back in anger!

Frag mal die Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft Komasaufen betrieben haben, ob Alkohol gesund ist.

Frag mal die Pflegekräfte auf den Krebsstationen, ob Rauchen so gesund ist.

Es gibt Todesursachen, die mit deutlich weniger Aufwand und erheblich mehr geretteten Leben bekämpft werden können.
Aus meiner Sicht müsste Rauchen komplett verboten und Alkohol erheblich verteuert werden.

Einschränkung von Grundrechten. Wer schränkt die Grundrechte denn ein? Der Staat, oder der Terrorist, der uns Angst macht, so daß Rock am Ring beendet wird, nur wegen eines Schreibfehlers?

Ihr klagt die falsche Seite an.

Der Terrorist schränkt Deine Grundrechte nicht ein (so zynisch das auch klingen mag). Das tut der Staat, der zur Totalüberwachung driftet. Der Terrorist nutzt diese Freiheiten aber schamlos aus. Und teilweise kann er das, weil die zuständigen Behörden unter Personalmangel leiden und damit die Überwachung von Verdächtigen(!) nicht über längere Zeit sicherstellen können. Theresa May selbst hat als Innenministerin für den Abbau von 10.000(!) Polizistenstellen gesorgt. Warum will sie jetzt mehr technische Total-Überwachung?

Und leider ist es so, dass in einem freien Land auch das Risiko des plötzlichen Todes mit zum Alltag gehört. Wenn Du das nicht eingehen willst, solltest Du dringend aus dem Haus gehen. Schließlich sterben die meisten Menschen zu Hause bei Unfällen oder im Bett...

Olaf

14. Juni 2017: Von Erik N. an Olaf Musch
Du vergleichst jetzt Rauchen und Alkohol mit Terrorismus ?
Nicht ernsthaft, oder ?
15. Juni 2017: Von Olaf Musch an Erik N. Bewertung: +1.00 [3]

Du vergleichst jetzt Rauchen und Alkohol mit Terrorismus ?
Nicht ernsthaft, oder ?

Nicht in Bezug auf die schwere der Gesetzesverletzung (Rauchen und Saufen sind derzeit legale Aktivitäten), aber durchaus in Bezug auf die Zahl der jährlichen Todesopfer, den Aufwand für möglichen Gegenmaßnahmen und deren Effektivität.

Und da kann der vieldiskutierte Terrorismus einfach nicht "mitstinken".

Wenn es Politikern wirklich darum ginge, die maximal mögliche Zahl von Menschenleben zu schützen, wäre Rauchen schon längst verboten, und Alkohol mindestens deutlich teurer, wenn nicht sogar auch verboten.
Beides Dinge, die man, ohne auch nur in die Nähe von Freiheitseinschränkungen zu kommen, einfach mal regeln könnte.

Und danach bliebe dann noch über die Verkehrsunfälle und die Haushaltsunfälle zu reden. Auch da gibt es pro Jahr deutlich zu viele Todesopfer.

Mit anderen Worten: Europa hat - was Todesfallzahlen angeht - ganz andere Sorgen als den Terrorismus. Die mediale Präsenz ist natürlich eine andere. Ein tätlicher Angriff auf Politiker in den USA geht durch die Weltpresse, aber die vielen Toten durch Verkehrsunfälle landen allerhöchstens mal auf der Titelseite des Lokalblattes, sind aber meist nur eine Randnotiz im Lokalteil "wert". Dadurch lassen sich viele Leser natürlich zu einer Warhnehmungsverzerrung verleiten.

Olaf

15. Juni 2017: Von  an Olaf Musch

Der vielleicht nicht ganz irrelevante Unterschied ist, dass ich Rauchen&Saufen selbst gewählte Risiken sind, die ich auch selbst (zu 100 Prozent) abstellen kann.

15. Juni 2017: Von Lutz D. an Olaf Musch Bewertung: +5.00 [5]

...und Alkohol mindestens deutlich teurer, wenn nicht sogar auch verboten.
Beides Dinge, die man, ohne auch nur in die Nähe von Freiheitseinschränkungen zu kommen, einfach mal regeln könnte...

Interessant, Du bist also der Auffassung, dass wenn der Staat mir vorschreibt, wie ich zu leben habe, was ich essen und trinken darf, es sich nicht um eine Freiheitsbeschränkung handelt?

15. Juni 2017: Von Lutz D. an  Bewertung: +5.00 [5]

Es gibt hier noch einen grundlegenden Unterschied, zwischen FR24 und bspw. dem Verfassungsschutz, wenn es um die Sammlung von Daten geht.

Auch wenn man ein Gegner dieser Politik ist, kommt man ja nicht umhin zu konzedieren, dass die staatlichen Datensammel- und Auswerteorgane auf Grundlage von Gesetzen handeln, die nach freien und fairen Wahlen in einem System repräsentativer Demokratie zustande gekommen sind. Sowohl Gesetze als auch das behördliche Handeln unterliegen dabei zusätzlich der Kontrolle durch Gerichte. Auch wenn es ab und an im Rechtsstaat einmal hakt oder Gleichheit der Waffen nicht immer hergestellt ist - insgesamt funktionieren die Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat und die Willensbildung erfolgt durchaus als Spiegel der Gesellschaft. Das ich als Individuum dann hier und dort oder auch in ganz vielen Fällen anderer Auffassung bin, ist Teil des Gesellschaftsvertrages, dem ich mich nur durch Auswanderung entziehen kann.

Auch Unternehmen ist ein Gesetzesrahmen gesteckt und ich halte es für nicht legitim, diesen die Nutzung des ihnen gesetzten Rahmens vorzuwerfen. Umgekehrt aber gilt - Verstöße gegen diesen Rechtsrahmen sind nicht hinnehmbar. Und da spielt es keine Rolle, ob ich selbst Nutzer solcher Angebote bin oder nicht oder diese gut finde oder nicht.

Im Falle von FR24 scheint es bisher noch nicht gelungen, Rechtsverstöße nachzuweisen.

15. Juni 2017: Von  an Lutz D.

Das tut der Staat dich ohnehin. Von "Essen" war hier nicht die Rede, aber erstens könnte man mit der willkürlichen Unterscheidung zwischen legalen ( Steuern produzierenden) Drogen und illegalen Drogen wie Cannabis oder Heroin argumentieren.

Zweitens verursachen Alkohol und Rauchen - auch für abstinente Nichtraucher - Milliardenkosten. Wo bleiben da "Freiheit" und Gerechtigkeit?

15. Juni 2017: Von Lutz D. an  Bewertung: +2.00 [2]

Von Essen war bisher nicht die Rede, die Entwicklung läuft ja aber auch hier eindeutig zum Nanny-Staat und die gesellschaftlichen Kosten ungesunder Ernährung können ja wohl kaum in Zweifel stehen.

Aber anstatt auf Rauchen, Saufen, Fressen mit Verboten zu argumentieren, wäre es in der Tat genau richtig, dort anzusetzen - bei den Kosten und deren Übernahme durch die Gesellschaft. Wer rauchen will, muss dafür eben einen Aufschlag zahlen (tut er ja bereits, nur werden die Einnahmen nicht entsprechend verwendet).

Im übrigen sind Freheit und Gerechtigkeit zwei paar Schuhe.

Gerechtigkeit im Rechtsstaat bedeutet zunächst einmal, sich an Recht und Gesetz zu halten.

15. Juni 2017: Von  an Lutz D.

Ich meinte "Freiheit" in einem etwas weiter gefassten Sinn - etwa "frei von der Gefahr" leben zu können durch einen alkoholisierten Autofahrer ungebracht zu werden etc.

15. Juni 2017: Von Wolfgang Lamminger an Lutz D.

Irgendwie wird bei dieser Diskussion - je nach Interessenslage - der Rahmen sehr eng oder sehr weit gefasst.

Flightradar24: hier wird zunächst nur über einen Anbieter diskutiert. Was ist mit Planefinder.net, flightaware.com (ok, eher nur im amerikanischne Luftraum) und anderen, die ähnliche "Dienste" anbieten? was nutzt ein Opt-In, Opt-out oder sonst was bei einem Anbieter, wenn andere das gleiche tun?

Datenschutz: je nach Sachlage wird hier auf "vernetzte" datenbankbasierte Daten argumentiert, was ist (wie schon erwähnt) mit den hanschriftlichen Aufzeichnungen in Flugbüchern? Fotos der Planespotter? Funkaufzeichnungen der FIS-Frequenzen? ...

Darüber hinaus kommt, je nach Interessenslage, noch einiges andere zum Tragen: Register wie airframes.org oder gar die "Airmen Certification Database" unter faa.gov? Wer irgendwie mal eine US-Lizenz hatte, steht da öffentlich einsehbar drin...

Todesrisiken: zum Thema "Rauchen & Alkohol" ließe sich der Bogen ja beliebig weit ausdehnen: Motorradfahren? Fahrradfahren ohne Helm? - ja sogar die Geburt ist mit einem 100-%igen Todesrisiko verbunden...

Mag doch jeder für sich entscheiden, was er mag, was er nicht mag. Versuche, den anderen zu bekehren, schlagen doch gerade in diesem Gebiet total fehl.

Jeder hat seine ganz idividuellen Bedürfnisse dabei, für mich zB. ist Flightradar ok, ich habe aber abgelehnt zB. bei Wingly meine Lizenz und Medical hochzuladen. Mag auch sein, dass sich hier meine Meinung irgendwann umkehrt, und wie andere drüber denken ist schließlich deren Sache, da kann es keine allgemeine Gültigkeit geben.

Die Rahmenbedingungen aber, in denen wir uns bewegen, sind Ausdruck der "Normalverteilung" unserer gegenwärtigen Gesellschaft, der eine mag links oder rechts von dieser "Kurve" lebe und wer damit gar nicht klarkommt, muss ggf. ein anderes Land für sein Leben suchen. Meine Erfahrung im Vergleich zu anderen Ländern der Welt ist jedoch: soo schlecht ist's bei uns in Deutschland aber nun gar nicht...

15. Juni 2017: Von Lutz D. an  Bewertung: +3.00 [3]

Ich meinte "Freiheit" in einem etwas weiter gefassten Sinn - etwa "frei von der Gefahr" leben zu können durch einen alkoholisierten Autofahrer ungebracht zu werden etc.

Für diese Wortbedeutung von Freiheit kennt die deutsche Sprache den Begriff "Sicherheit".

Aber natürlich kann man das auch als Feiheit verstanden sehen und alkoholisiert Fahrzeuge zu führen, ist ja zu recht untersagt, weil es die "Freiheit" Dritter eindeutig beschneidet. So wie auch Vergewaltigung verboten ist. Aber nur weil es Armleuchter gibt, die (ent)weder ihre Trinkgewohnheiten (oder) noch ihre sexuellen Neigungen (nicht) unter Kontrolle haben, müssen wir weder die Prohibiton einführen noch durchgängig kastrieren.

Ich finde eigentlich, dass wir da in den westlichen Gesellschaften eine gute Balance gefunden haben.

15. Juni 2017: Von  an Lutz D.

So eindeutig wie Du sehe ich das nicht – auch wenn ich natürlich Deine Argumente verstehe und größtenteils... teile!

Mit denselben Argumenten operiert allerdings auch die NRA ... Und es ist auch damit noch nicht die Frage beantwortet, weshalb sich der Staat anmaßt, an Alkohol zu "verdienen", Cannabis aber zu verbieten.

15. Juni 2017: Von Lutz D. an  Bewertung: +1.00 [1]

Ja, das ist das, was ich mit Balance meinte.

Die sieht natürlich je nach gesellschaftlicher Vorstellung anders aus. Auch in Deutschland ist ja der Waffenbesitz möglich, aber eben in engeren Grenzen - die aber dennoch ein hohes Maß an Freiheit bei verantwortungsvollem Umgang gewähren. Ist ja nicht so, dass die Schützenvereine alle dicht gemacht wären.

Weil es eben im Spannungsfeld von Freiheit und Sicherheit eine Art Nullsummenspiel gibt, kommt nur ein Kompromiss, ein trade-off in Frage. Cannabis zu verbieten scheint mir genau so von der Waagschale zu fallen, wie ein freier Verkauf automatischer Waffen.

Werbeverbote für Tabak gehen mir ein bisschen zu weit, Rauchverbote in öffentlichen Einrichtungen nicht - am Ende gibt es da eben ein persönliches Abwägen und cherry picking - wie sollte das auch anders sein.

So ist das auch bei FR24. Für Dich ok, für andere nicht - beides legitim - und es ist völlig aussichtslos, da argumentativ eine Lösung zu erreichen.

15. Juni 2017: Von  an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Schön formuliert, danke.

Werbeverbot für Tabak, sehe ich auch so, mit einer Einschränkung: Leider wendet sich die Werbung in den letzten Jahren verstärkt und zielgerichtet und Jugendliche. Und wer, wie ich, Teenager zuhause hat, weiß, wie empfänglich diese oft auch für die zweifelhaftesten Botschaften sind ... darum wäre ich für Verbieten, auch bei Alkoholwerbung.

15. Juni 2017: Von Lutz D. an  Bewertung: +1.00 [1]

...ja, bei gewisser Alkoholwerbung sehe ich das sogar genau so. Ist halt wirklich nicht trennscharf.

15. Juni 2017: Von Olaf Musch an Lutz D.

Interessant, Du bist also der Auffassung, dass wenn der Staat mir vorschreibt, wie ich zu leben habe, was ich essen und trinken darf, es sich nicht um eine Freiheitsbeschränkung handelt?

Zugegeben. Vielleicht ist ein Verbot in dem Sinne dann doch nicht so sinnvoll weil tatsächlich Freiheit einschränkend. Allerdings könnte der Staat erhebliche Lenkungseinflüsse ausüben, wenn er die entsprechenden Produkte dramatisch verteuert. Denn schließlich belastet übermäßiger Genuß von Tabak und/oder Alkohol auf jeden Fall das Gesundheitssystem (inklusive der Belästigung von Nichtrauchern durch Rauch direkt im Eingangsbereich praktisch aller Gebäude, in denen Rauchen verboten ist), und darüberhinaus sorgt letzterer ggf. auch noch für Gefährdung anderer Personen (sowohl im Straßenverkehr, als sogar im Haushalt. Manche Taten werden im Suff begannen und hinterher mit Suff entschuldigt...).

Ich wäre auch bereit, für meine Flasche Wein oder das Glas Bier 100% Steuer zu zahlen.

Olaf

15. Juni 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Olaf Musch Bewertung: +4.00 [4]

> inklusive der Belästigung von Nichtrauchern durch Rauch direkt im Eingangsbereich praktisch aller Gebäude

Das wiederum erinnert mich Beschwerden über unerträglichen Fluglärm durch Segelflugwinden und sobald das bürgerliche Ohr einen Flugmotor wahrnehmen kann, weil gerade kein Rasenmäher nebenan läuft.

Passivrauchen ist gefährlich, aber diese Studienergebnisse stammen aus der Zeit, in denen in Kneipen und Büros IMC herrschte. Das "Ich rieche einen Raucher und fühle mich belästigt" schießt m.E. über das Ziel hinaus, und geht in die Richtung, die uns Fliegern das Leben schwer macht: Völlige Null-Toleranz statt Abwägen der Interessen.


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