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12. Juli 2010: Von Manfred Helmholz an Udo S.
Hallo Udo,

ich hab mal eine Mail an den Bürgermeister von Hermannstadt geschrieben und mich beschwert. Ist wohl auch ein Deutscher und hat, wie man an der Altstadt sehen kann dort eine Menge bewegt.

Auch unsere rumänischen Vertriebspartner haben wir informiert, die wollen sich auch beschweren. Mal sehen ob es hilft.

Gr
Manfred###-MYBR-###
12. Juli 2010: Von Udo S. an Manfred Helmholz
Ich befürchte aber, dass Herr Johannis selbst hinter der Erhöhung ("Preisliste Schublade") steckt. Er ist nämlich nicht nur ein Macher, sondern eben auch ein aalglatter und windiger Geldeintreiber.
Vom Flughafenpersonal wurde mir berichtet, dass sie gerade ihn fürchten - wenn in den Kassen zu wenig Geld / Fehlbuchungen bemerkt werden, wird es den Mitarbeitern vom Lohn abgezogen (manche mussten Monatelang gratis arbeiten, weil sie einen "Fehler" machten). Entsprechend achtet nun der kleine Sachbearbeiter sehr genau drauf, im Zweifel (z B konkurrierende Gebührenlisten) lieber die höheren Beträge einzutreiben.
Wenn das zutrifft, wird es entsprechend keine Reaktion auf Dein Schreiben geben. Wenn doch, müsste ich es dir nachmachen ... halt uns auf dem Laufenden,
Udo
12. Juli 2010: Von Stefan Kondorffer an Udo S.
...da ich seit gut einem Jahrzehnt im Osten und Südosten Europas Regierungen beim Wandel und Umbau unterstütze und berate, möchte ich hier ein wenig parteiisch und vielleicht provokant einwerfen, dass die gleichen Systemfaktoren, die zu teilweise - und aus preußischer Sicht! - chaotischen Strukturen an südosteuropäischen Flughäfen und -plätzen führen, auch dafür verantowrtlich sind, dass die beschwerdeführenden Geschäftsleute in dieser Region teilweise sehr gute Geschäfte machen können. Die komparativen Kostenvorteile - so sie bestehen -, die Investments des Westens auslösen, sind natürlich immer auch Ausdruck einer gewissen (wieder aus preußischer Sicht) Rückständigkeit. Das möchte ich einfach nur zu bedenken geben. Mich regen auch jedes Mal die Berichte auf, die von "Abzocke" oder "Hand aufhalten" an nord- und schwarzafrikanischen Airports berichten. Genau so wie Beschwerden à la "in Skopje gab es kein Avgas".
Die Keule der Überheblichkeit ist immer schnell geschwungen, während vor unserer eigenen Haustür genug zu lösende Probleme warten - während in Südosteuropa eine funktionierende GA-Struktur hinten angestellt werden muss, es fehlt hier einfach noch an Kapazitäten guter Verwaltung und zunächst einmal wird zugesehen, dass dort wo Menschen täglich leiden, etwa im Gesundheitswesen, schnell westliche Standards erreicht werden. Ob das Erreichen westlicher Standards grundsätzlich und in allen Bereichen immer zielführend ist, bleibt zudem ohnehin fraglich.

Ganz übel wird es dann aber, wenn die Herren, die sich so gut mit Flugzeugen auskennen, dann in Sachen Politik und Geschichte aber mal wieder mit dem gleichen dürftigen Bildungsstand herangehen, wie es umgekehrt die Tagespresse bei Flugzeugthemen tut (ok, die Tagespresse hät es bei allen Themen so). die Behauptung, aus Siebenbürgen seien eine Million (deutsche? Siebenbürger Sachsen?) ausgewandert, ist absurd und lässt sich durch keine mir bekannte Quelle belegen. Und diejenigen, die ausgewandert sind (die höchste Quelle, die ich finden konnte, nennt 200.000 , taten dies nicht wegen nicht funktionierender Bürokratie, sondern wegen einer Suppresions- und Assimilierungspolitik, die die rumänische Mehrheit gegen sie richtete - wohlgemerkt nachdem erste zuvor knapp 650 Jahre lang selbst unterdrückt wurde, woran neben der ungarischen Minderheit auch Siebenbürger Sachsen beteiligt waren. Geschichte ist nie schwarz weiß, schon gar nicht auf dem Balkan und im übrigen Südosteuropa. Deshalb ist es ausgesprochen dumm, von nicht funktionieren GA-Strukturen auf die Reformwilligkeit - und Fähigkeit eines ganzen Volkes zu schließen.
13. Juli 2010: Von Manfred Helmholz an Stefan Kondorffer
Hallo Herr Korndorffer,

ich verstehe Ihre Argumente, die in dem Zusammenhang ja in Ordnung sind. Nur diese dazu herzunehmen, eine Art Wegelagerei mit der Kunden abgezockt werden soll damit zu rechtfertigen, kann ich nicht folgen.

Im Übrigen machen wir noch keine großen Geschäfte in Rumänien. Das ist wie immer, wenn man in einem neuen Land einen Vertrieb aufbaut, erst mal ein Draufzahlgeschäft.

Manfred Helmholz
13. Juli 2010: Von Udo S. an Stefan Kondorffer
herr korndörffer,

sie haben meine zeilen etwas zu schnell gelesen.
dass sie vom job her alles rosiger sehn müssen als es ist, sei ihnen auch verziehen.
aber mich dumm zu nennen, und den gesamtbestand der deutschen in rumänien mit ausgewanderten siebenbürgern übern haufen werfen .... hat wirklich nichts damit zu tun, dass in dem land systematisch falsch vorgegangen wird. (für nichteingeweihte: es gibt schwaben, österreicher, sachsen, bayern und viele weitere deutsche gruppen im ganzen land). weiterhin sind "in etwa" angaben nicht wörtlich zu nehmen, 1 Mio oder 700.000 deutet einfach auf sehr viel. weiterhin stützen sie sich auf bananenrepublik / landsmannschaft statistiken, die ich ihnen offline gerne erklären kann.

ich habe ebenfalls verständnis für den kleinen flughafen-angestellten aufgebracht, die bestimmt nichts für flughafengebühren können.
ausserdem bin ich weiterhin nicht derjenige, der den service beklagt (da haben sie mit ihren westlichen standards bestimmt die eine oder andere mitschuld an der gebührentreiberei).
im gegenteil, sobald man sich mit dem preis, und mit der avgas-losigkeit abgefunden hat, lief eigentlich in hermannstadt (für mich) alles gut.
sogar der busfahrer, dem ich erklärte dass er von mir nicht bezahlt wird, hat mich trotzdem freundlich und freiwillig durch den regen vom flugzeug gefahren.

im übrigen, was ist ihre konkrete aussage, bezugnehmend auf afrikanische zustände, und der erwartung dass man in europa europäisch behandelt werden sollte?

beraten sie zufällig auch das verkehrsministerium? dann hätte ich aber wirklich ein hühnchen mit ihnen zu rupfen.
ich bin nämlich der meinung, dass:

1. die GA-preispolitik massgeblich aus bukarest gestaltet (oder auch nicht) wird. die zeitvertreibung die der verkehrsminister (inkl. seinem vorgänger) mit "gründung einer kommission zur untersuchung des verbleibs der EU autobahnsubventionen" verplempert (anstatt er hätte das geld gar nicht verschwinden lassen sollen), hindern ihn effektiv bei den längst überfälligen reformen der gebührenordnung zur trennung der GA von Linienfliegerei (Mindesttarife aus der Linienfliegrei sind hauptkostenfaktor der preise für "Klein"flugzeuge)

2. ermessenspielräume vor ort konsequent negativ ausgelegt werden, beispiele siehe meine vorigen beiträge. Das feedback aus der bevölkerung (oder auch vom presidenten) hat nichts mit causalität zu tun, sondern find ich einfach nur interessant in dem zusammenhang, der für mich trotz ihrer hochwohlgeborenen meinung, repräsentativ ist.

Im übrigen, wenn sie hier einer hauptsächlich nichtwissenden leserschaft vorgaukeln wollen, ihr fokus, und der des landes, wäre ein nun gut funktionierendes gesundheitswesen, dann darf ich anmerken, dass es sich (mit oder ohne ihrem zutun) in zeiten der "anpassung an westliche zustände" dermassen verschlechtert hat, dass allein aus diesem grunde nicht nur deutsche weiterhin verstärkt auswandern (wollen). siehe dazu auf arte den film "der tod des herrn lazarescu"
https://www.arte.tv/de/3185158.html
- wenn ich dazu sagen würde, typisch gesundheitswesen rumänien, würden sie sich in betitelungen mir gegenüber steigern?

mein fazit zu ihrem unnötigen ausholen: das ganze sytem rumänien, ist ausser beim dacia-absatz und einer zum glück für die bevölkerung etwas gestiegenem lebensstandard, insgesamt weit hinter den eigenen ansprüchen zurückgeblieben, bzw. hat sich in vielen hinsichten verschlechtert. nicht zuletzt deshalb, weil von vielen propagiert wird "pass dich an, mach mit" (so verstehe ich auch ihren beitrag) anstatt mit rechtschaffenheit aufzutreten, und diese auch einzufordern.

wo sie natürlich recht haben: wir sollten auch vor der eigenen haustür kehren - ich sehe aber keinen bedarf zur sequentiellen bearbeitung dieser probleme (und damit aufschub und sich-abfinden mit den "reichen afrikanischen Lear-fliegern am balkan"), im gegenteil, es gäbe synergien wenn die GA überall auf der welt zusammenhalten würde.

ein einzelner kann weder als berater, noch als pilot ein system ändern - PIREPs sind aber dazu da, um die gemeinschaft aufmerksam zu machen, gemeinsam können wir schon was bewegen.
13. Juli 2010: Von Udo S. an Udo S.
" es fehlt hier einfach noch an Kapazitäten guter Verwaltung "

es sind überkapazitäten, die bezahlt werden, die aber nicht wirklich in dem masse etwas tun, wie sie geld verlangen.
dies hat wiederum aber auch rein gar nichts damit zu tun, dass diese herrschaften im krankenhaus schuften - mit der theorie sind sie wirklich der einzige im universum.

und nur um weitere mutmassungen von herrn korndörfer zuvorzukommen: ich kenne sie fast alle, seit ihrer zeit im reinen militärdienst, über die zwischenzeit als militärisch-zivil, und nun seit die letzten hubschrauber der armee abtransportiert wurden erlangte ihr (finanzielles) selbstbewusstsein (und die anzahl der helfershelfer) den höhepunkt. und ich kann bestätigen, es sind viele - von fehlen kann hier keine rede sein. (sibiu)
auch sind mir die wirtschaftspläne des flughafens bekannt - es ändert nichts daran, dass hier einfach schlecht verwaltet wird (auch wenn andere schlecht verwaltete flughäfen als beispiel dienen)

es gilt also lediglich die vorhandenen überkapazitäten an schlechten verwaltern umzuwandeln in gute verwalter (also kein fehlen, sondern nutzen, was draus machen, aus dem vorhandenen potential). top-down könnte ein frommer westlicher wunsch sein, aber zur not auch bottom-up, also indem der kunde das schlicht und einfach fordert.
13. Juli 2010: Von Udo S. an Stefan Kondorffer
"... ein wenig parteiisch und vielleicht provokant einwerfen, ..."

ok, jetzt erst sehe ich
;-)

na ja, aber als scherz kann ich das leider als über jahre direkt betroffener nicht auffassen / akzeptieren, bei allem optimismus.

übrigens zu ihrer "reformwilligkeit des volkes" - sind sie sicher, dass sie wissen was im (dem) volk umhergeht? sprechen sie überhaupt rumänisch?
glauben sie auch, dass unsere politiker wissen, was bei uns so "im volk" herumgeistert?
und wenn ja, aus welcher statistik (davon kennen sie ja einige, stimmts?) ziehen sie ihre weisheiten?

sie sehen, ihre aufforderung mich nicht so "dumm" anzustellen, und die vorgeheuchelte reformwilligkeit der balkan-politik einfach als bare münze zu nehmen, irritiert mich leicht. (ihre entschuldigung über prioritäten nicht minder, zumal sie das schlechtest-mögliche beispiel herangezogen haben).
und eins kann ich ihnen versichern: ich bin ja nicht repräsentativ, aber eine komplette minderheit (mit sehr sehr vielen einzelnen) ist bestimmt nicht wegen der Allgemeinen Luftfahrt resigniert - da ist noch mehr im busch, und erfahrungsgemäß (trotz ihrem andersweitigem optimismus) bedingt oft eins das andere (wie auch in unserer bananenrepublik: früher war alles gut, heute ist die gesamtverwaltung schlecht, also gehts auch der GA schlecht. Der unterschied ist nur die Seite der asymptotischen näherung)

;-)
13. Juli 2010: Von Stefan Kondorffer an Udo S.
Hallo,

ui, da habe ich aber in ein Wespennest gestochen, das war gar nicht so beabsichtigt. Oder doch. Egal. Zunächst: Sorry, das mit dem "dumm" war nicht so gemeint und sollte auch keineswegs Sie in Gänze verunglimpfen, sondern nur den genannten Punkt, bei dem ich durchaus bleibe.

Nein, ich spreche kein rumänisch, bzw. ich verstehe es leidlich wg. guter Italienischkenntnisse, aber im serbo-kroatischen Sprachraum verständige ich mich ganz gut. . Das "rumänische" Volk an sich, gibt es - und dazu muss ich die Sprache nicht sprechen, um das zu erkennen - in dieser Hinsicht ja auch gar nicht, das war genau mein Punkt - nicht vom Teil (GA Infrastruktur) auf das Ganze (Rumänen) zu schließen.

Ein Missverständnis: Ich bin überhaupt nicht optimistisch, ganz im Gegenteil. Ich widerspreche auch nicht Ihrer Bestandsaufnahme, sondern den damit verbundenen Anspruch auf Besserung bzw. die Erwartung, dass es anders laufen müsste.

Ein weiteres Missverständnis: Die Analyse zum rumänischen Gesundheitssystem teile ich ja. Die Ursachen liegen sicher im Zusammenbruch nach den Wendejahren, der noch nicht geheilt werden konnte. Anders als in der GA ist aber hier tatsächlich Humankapital vorhanden und mit Strukturreformen gibt es Hoffnung - und glauben Sie mir, es gibt kompetente Leute (und vor allem auch Rumänen), die Tag und Nacht daran arbeiten, hier Besserung zu erreichen - eben weil es so schlimm ist.

In der Luftfahrt in Rumänien sehe ich das etwas anders. Natürlich gibt es keinen Mangel an Verwaltungskräften, aber die Annahme, aus drei schlechten, korrupten etc. einen guten machen zu können, ist m.E. falsch. Aus drei Wilgas lässt sich auch keine Mooney zusammenbauen. Wobei die Wilga eben nicht schlecht ist, sondern nur anders.

Leider keine weitere Zeit heute Abend für Details, sehen Sie mir das bitte nach, ich wollte auch keine ausufernde Diskussion erzeugen, mein Punkt ist eigentlich nur: Anspruchsdenken bei Reisen entlang der Donau daheim lassen - Gründe hierfür sind vielfältig, aber weder in der Dummheit noch Bösartigkeit der Menschen zu suchen.

Die Notwendigkeit von PIREPs stelle ich nicht in Frage, nutze diese ja auch und fliege deshalb schon mal nicht nach Hermannstadt ;)
Denke aber, dass die richtige Info zu Fliegerei-relevanten Aspekten ausreicht und nicht zwingend mit einer zumindest offenbar strittigen politischen Analyse zu verknüpfen.

Schönen Abend!
13. Juli 2010: Von Udo S. an Stefan Kondorffer
na dann bin ich ja beruhigt, dass wir das doch ungefähr gleich sehen.

eine unbedingte verbindung zwischen GA/fliegen und der rest-mentalität kann ich objektiv nicht nachweisen ... im ärger glaubt man das aber schon zu erkennen.

udo
16. Juli 2010: Von Michael Richter an Udo S.
Ich hatte vor etwa 6 Jahren ein ähnliches Erlebnis in Tulcea (LRTC).

Ich bestellte vor meiner Ankunft 1 Faß mit AVGAS, welches wohl aus Bukarest angekarrt wurde. Aber gleich Tanken...nein, wir mußten etwa 4 Stunden warten, bis die telefonische Meldung einging, daß wir betankt werden dürfen.
Für diese Zeit nahmen wir im VIP-Raum Platz. Der Direktor bemerkte nebenbei, die Stunde Nutzung des Raumes würde 100 US-Dollar kosten.

Am Folgetag wollten wir eigentlich auf die Krim weiterfliegen, aber zweimal - für den Rückflug erneut - wollte ich mir dieses Kostendebakel nicht antun.

Wir flogen am Folgetag zurück nach Deutschland.

Es wurden für ein Flugzeug mit rund 1500 kg MTOM 120 US-Dollar für die Landung berechnet. Dann erschien ein Navigator und präsentierte eine Rechnung von etwa weiteren 100 US-Dollar, ohne daß überhaupt eine Navigationsleistung erbracht wurde. Wir flogen ohne jede Radarunterstützung dorthin und wieder fort.

Als ich dann auch noch den VIP-Raum bezahlen sollte, in dem wir auf die Tankerlaubnis und die Zöllner warteten, griff ich in die Trickkiste.

Mein Bordbuch war in einer Hülle mit einem Emblem der damaligen Hanseatischen Luftwerft in Bremen. Ich gab mich als Vorsitzender eines Fliegerclubs aus und behauptete, die Vorhut für weitere 30 Flugzeuge in den kommenden Wochen zu sein.

Schlagartig wurden mir sämtliche VIP-Gebühren erlassen und man wünschte mir einen angenehmen Heimflug.

Mein Rat: MEIDEN MEIDEN MEIDEN!!!
19. Juli 2010: Von Andreas Müller an Michael Richter
War am Wochenende in Wien (LOWW). Ich hatte vorher angerufen und man hat mir ca. 70 EUR genannt für Landegebühren (Arrow) und Parken für 2 Nächte. Stimmte auch, nur hatte man vergessen, mir die ganzen anderen Gebühren wie Crewtransport, Paxtransport, Hinternabwischgebühren etc pp mitzuteilen. Rechnungsendbetrag war 213,-- EUR. Wegelagerer!
3. August 2010: Von Udo S. an Stefan Kondorffer
wie zufällig, berichtet nun die EU über ähnliche erfahrungen wie ich sie schon aussprach - und beschränkt dies keinesfalls auf die GA:

"EU sieht mangelnden Reformwillen in Rumänien"
"rückschritte bei der nationalen Integritätsbehörde"

und für alle, die glauben sich in Rumänien über abkürzungen zu bürgermeister, präsidenten, richter oder gar brüssel beschweren oder sonstwas erreichen zu können, bescheinigt dieser artikel:

"ineffiziente Gerichtsverfahren und eine uneinheitliche Rechtsprechung,"
quasi als moralische unterstützung. viel spass!

für interesse am kompletten artikel:
https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/rumaenien/10247-eu-sieht-mangelnden-reformwillen-in.html

klar referenziert die EU sich nicht auf meine persönlichen erfahrungen und mutmassungen (mentalitätsproblem) - schliesslich muss sie offiziell auch optimistisch bleiben, um Rumänien wieder „auf die richtige Spur zu bringen“ sonst würden wir denken, die wurden zu früh und unberechtigterweise (durch aufgeweichte kriterien) von der EU aufgenommen.

also hilft die einstellung "lassen wir denen mit der GA pause, damit sie sich auf andere pain points konzentrieren können" nicht wirklich, für den vorigen artikel (in wien) würde die sozial-sanierung (auf kosten der AL) sowieso nicht ziehn.

insofern könnte ein einfordern des reformwillens, in der AL parallel zu allen anderen gebieten, eher förderlich sein, unter optimisten vielleicht der einzige weg.
4. August 2010: Von Urs Wildermuth an Udo S.
Hallo Herr Senn,

betreffend der Katerstimmung in den neuen Mitgliedländern kann ich das nur bestätigen, allerdings stammen meine Eindrücke aus Bulgarien, wo aber mehr oder weniger ähnliche Umstände herrschen. Mich wundert der Rückschritt dahingehend überhaupt nicht, denn die normalen Bürger des Landes sowie die Pensionäre haben seit der EU Mitgliedschaft massiv verloren und Lebensqualität eingebüsst.

Die generelle Meinung im Volk dort ist extrem frustriert und negativ. Seit dem EU Beitritt hat sich der Energiepreis (nur als Beispiel) vervielfacht, dies nach dem aufgezwungenen Aus für faktisch die gesamte Bulgarische Stromproduktion und teurem EU Importstrom (BG hatte zuvor Strom exportiert!). Das Resultat davon ist eine sprungafter Anstieg der Armut, Leute die sich weder Strom noch Heizung leisten können. Verbunden mit ebenso sprunghaftem Anstieg von Lebensmittelpreisen und einem Durchschnittseinkommen von 150-300 Euros im Monat, von denen man vorher leben konnte, jetzt aber nicht mehr, würde bei einer heutigen Volksabstimmung vermutlich ein 80-90% Teil der Bevölkerung für den sofortigen Austritt und Wiederherstellung der vorherigen Zustände stimmen.

Aus Aviaktikreisen hört man extremen Unmut darüber, dass wegen dem EU Beitritt ein Grossteil der BG Luftfahrt stillgelegt werden musste oder ins Ausland umgeflaggt (Ukraine), weil unter EASA an eine Fortführung des Betriebs nicht mehr zu denken war.

Hört man sich im Volk um, wachsen Stimmen, die verklärt und fanatisch über das Paradies unter den Kommunisten schwärmen und die eine Abkehr von der EU und Zuwendung zu Russland fordern. "Damals ging es und gut, keiner musste hungern, jedes Jahr gabe es Ferien am Meer" sind so die Sprüche. Aber man fühlt, dass es diesen Leuten ernst ist.

Ich sehe in den Osteuropäischen Ländern hier daher eine grosse Gefahr, dass extremistische oder populistische Gruppierungen (siehe Ungarn) massiven Zulauf bekommen können und unter Umständen die EU ein Riesenproblem bekommt. Sollten sich diese Länder intern zusammenschliessen, könnte es sogar zu einer Zerreissprobe kommen.

Es ist immer brandgefährlich wenn ein derartig einschneidenes Ereignis wie eine EU Mitgliedschaft dem Volk zunächst als Allheilmittel aller Probleme vorgeführt wird und für den normalen Joe Mittelstand und die Unterschicht nach dem Eintreffen dieses Allheilmittels die Welt zusammenbricht. Ich kann die Leute dort daher sehr gut verstehen und denke, ja, es war zu früh aber nicht von Seiten der EU her, die ihre Einflussphäre vergrössern wollte, sondern primär von den Staaten selber her, die mit dem EU Beitritt vor allem Fördergelder sahen, die viele besagten Politker umgehend einsackten und verschwinden liessen, dem Volk aber das Blaue vom Himmel hinunter versprachen. Trifft das dann nicht ein, oder gerät die Unter und Mittelschicht danach erst richtig vom Regen in die Traufe, kracht es halt sehr schnell.

In wie weit allerdings in BG auf den Airports ähnliche Zustände herrschen kann ich nicht sagen. Es gibt einige aktive Kleinflugplätze, wo sehr vernünftige Kostenstrukturen gelten, Avgas ist generell teuer (2.80 oder mehr) und was ich höre, sind die Tarife auf den Zollflugplätzen recht hoch. Eine derartige Abzocke wie hier geschildert habe ich nicht gehört bisher.

Beste Grüsse

Urs Wildermuth
4. August 2010: Von Max Sutter an Urs Wildermuth
oder gerät die Unter und Mittelschicht danach erst richtig vom Regen in die Traufe

Auch in der Schweiz ist es Mode, ein EU-Bashing wie beschrieben zu betreiben. Mangels Fakten wird in Polemik gemacht. Gerade für Bulgarien und Rumänien ist die EU ein warmer Geldregen, Wenn sie morgen diesen angeblich so EU-unwilligen Ländern Tschüss sagen würde, dann wäre das Geschrei aber 100 mal so groß wie das Gejammer heute. Und warum will denn die Türkei unbedingt? Sicher nicht zum Verbreiten des Islams - die Ayatollahs zum Beispiel haben die meisten kein gutes Wort übrig für die EU.

Aber wie das so ist: Wenn man sich dann trotzdem ein wenig anstrengen müsste, ist plötzlich schon das zuviel, sprich - es herrscht ein Jammern auf hohem Niveau. Gerade von Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Polen, aber auch Spanien, Portugal oder Irland kann ich solches Getöne einfach nicht mehr hören, denn es beschreibt die effektive Lage völlig verkehrt.

Aber wie es so ist, der gemeinsame Markt ist gleichzeitig Chance, aber auch Anstrengung. Und Letzteres wird halt in vielen Ländern nicht gern gesehen.
4. August 2010: Von Stefan Kondorffer an Urs Wildermuth
Nur ein ganz kurzer Hinweis zu Energie und kommerzieller Luftfahrt in Bulgarien - die Abschaltung der veraltetetn Kernkraftwerksblöcke war eine Bedingung für die Aufnahme, genauso natürlich die Anerkennung der Luftfahrtstandards - ich glaube, hiervon (und besonders von dem Verzicht auf dieses rostende KKW) werden die Bulgaren durchaus etwas haben, auch wenn sich das nicht immer sofort in barer Münze auszahlt. Es ist aber absolut richtig festzustellen, dass von der Mitgliedschaft zunächst nur eine kleine "Elite" (ab Studenten aufwärts) profitiert durch Reisefreiheit, bessere Bildungs- und Arbeitschancen etc. Andererseits zeigen Erfahrungen mit Ländern wie Spanien ode Portugal, dass es durchaus zu einem Modernisierungsschub kommen kann, der die gesamte Bevölkerung erfasst...aber ich bin da auch eher pessimistisch.
5. August 2010: Von Urs Wildermuth an Stefan Kondorffer
Hallo Herr Korndörffer

>>Nur ein ganz kurzer Hinweis zu Energie und kommerzieller Luftfahrt in Bulgarien - die Abschaltung der veraltetetn Kernkraftwerksblöcke war eine Bedingung für die Aufnahme ...

>>(und besonders von dem Verzicht auf dieses rostende KKW) werden die Bulgaren durchaus etwas haben, auch wenn sich das nicht immer sofort in barer Münze auszahlt.

Richtig. Die EU kann solche Forderungen natürlich stellen, es zeigt aber wie verzweifelt die damalige Regierung an die Fördergelder wollte, dass sie dabei zugestimmt haben. Die Reaktion hätte sein müssen, ok, zuerst Ersatz und dann abschalten. Denn soooo schlecht wie man da seitens der EU tat, waren die Blöcke nicht, 2-3 Jahre hätten die's noch gemacht. Die Tatsache ist aber heute, dass 2/3 der Bulgarischen Bevölkerung ihre Energierechnungen nicht mehr zahlen können und daher im Dunklen sitzen oder/und mit Holz mit irgendwelchen Höllenmaschinen heizen. Ob das der Umwelt mehr tut?

>>Genauso natürlich die Anerkennung der Luftfahrtstandards -

Interessant scheint mir hier, dass gerade aus der Aviatikbranche solche Aussagen kommen, wo wir hier ja selber unter der Regulationswut stöhnen. Ich behaupte klar, dass die BG Luftfahrt nicht unsicherer war als heute, sie ist heute nur bürokratischer, allerdings wanderte viel Kapital und diverse Gesellschaften gezwungenermasssen in die Ukraine ab. Ich flog selber in BG, Antonov 2, und ALLE unsere Maschinen stehen heute in Dobrich zum Verkauf ausserhalb der EU. Die Flieger waren nicht schlechter wie andere, aber der Aufwand sie unter EASA zu betreiben war schlicht nicht tragbar.


>>Es ist aber absolut richtig festzustellen, dass von der Mitgliedschaft zunächst nur eine kleine "Elite" (ab Studenten aufwärts) profitiert durch Reisefreiheit, bessere Bildungs- und Arbeitschancen etc. Andererseits zeigen Erfahrungen mit Ländern wie Spanien ode Portugal, dass es durchaus zu einem Modernisierungsschub kommen kann, der die gesamte Bevölkerung erfasst...aber ich bin da auch eher pessimistisch.

Profitiert haben vor allem die Politiker der ehemaligen pro-europäischen Sozialistischen Regierung, die den angeblichen Geldsegen sehr schnell absorbiert haben. Vorsichtig gerechnet hat vielleicht ein Drittel profitiert, legal oder illegal, der Rest jedoch muss mit gleicher Kaufkraft mit Preisen auf EU Niveau und einer Mehrwehrtssteuer von 22% leben. Das können viele nicht, vor allem die Rentner und Arbeiter. Ich würde einschätzen, dass heute gut 60% unter dem Armutsniveau leben, wobei das fliessend ist, da kaum jemand das erfasst.

Ich gebe daran keineswegs der EU die Schuld, ausser vielleicht dass sie die Aufnahme ebenso dringend wollte wie die damalige Regierung und dabei die Konsequenzen falsch eingeschätzt haben, sondern eher den damaligen Kräften im Land, die ihren eigenen Vorteil über den des Landes gestellt hatten. Die Quittung haben sie gekriegt, sie wurden abgewählt und praktisch alle stehen heute in Strafverfahren wegen Korruption.

Ich denke, in Rumänien wird es nicht anderst sein.
5. August 2010: Von Urs Wildermuth an Max Sutter
Hallo Herr Sutter,

>>Auch in der Schweiz ist es Mode, ein EU-Bashing wie beschrieben zu betreiben. Mangels Fakten wird in Polemik gemacht.

Fakten? Wann waren Sie zuletzt in Bulgarien? Ich bin seit 15 Jahren regelmässig dort und sehe, was dort abgeht, nicht was irgendwelche Politiker zusammenlügen sondern was die Leute selber zu erdulden haben. Und das ist ganz klar eine MASSIVE Verschlechterung der Lebensumstände in den letzten 2 Jahren.

EU Bashing? Behaupte ich, die EU sei Schuld daran? Keineswegs. Die Politiker dort wussten genau was auf sie zukommt, haben aber das Volk angelogen weil sie selber profitieren wollten und dies auch schamlos getan haben.

>>Gerade für Bulgarien und Rumänien ist die EU ein warmer Geldregen

Das typische Totschlagargument, passt aber nicht. Die Fördergelder landeten in den Taschen der damaligen Regierung. Weder die versprochenen Strassen noch sonstige Infrastruktur wurde realisiert, das Geld ist weg. Die jetztige Regierung versucht das langsam aufzufangen und die korrupten der ehemaligen zu bestrafen, aber das ist eine Sisiphusarbeit.

>>Wenn sie morgen diesen angeblich so EU-unwilligen Ländern Tschüss sagen würde, dann wäre das Geschrei aber 100 mal so groß wie das Gejammer heute.

Wohl deswegen, weil man nicht so einfach wieder auf den Status quo ante zurück kann. Das ist heute auch keine Option mehr. Die Leute waren zuvor auch total enthusiastisch, sehen aber heute einfach die Realität. Das ist nicht nur der Fehler der EU, sondern vor allem der, der damaligen Regierung.

>>Und warum will denn die Türkei unbedingt? Sicher nicht zum Verbreiten des Islams - die Ayatollahs zum Beispiel haben die meisten kein gutes Wort übrig für die EU.

Genau deswegen. In der Türkei herrscht ein Kampf zwischen den Sekulären und Religiösen Kräften. Die Religiösen wollen nicht in die EU, die Sekulären sehen in der EU abgesehen von der Möglichkeit der Reise und Arbeitsfreiheit vor allem einen Schutz vor den Islamisten. Ob das aufgeht, ist fraglich, schliesslich sind viele dieser Islamisten heute bereits im Ausland tätig. Die EU ihrerseits möchte die Türkei lieber in der EU als mit dem Iran im Bund, was nachvollziehbar ist.

>>Aber wie das so ist: Wenn man sich dann trotzdem ein wenig anstrengen müsste, ist plötzlich schon das zuviel, sprich - es herrscht ein Jammern auf hohem Niveau. Gerade von Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Polen, aber auch Spanien, Portugal oder Irland kann ich solches Getöne einfach nicht mehr hören, denn es beschreibt die effektive Lage völlig verkehrt.

Die alle in einen Topf zu werfen ist viel zu einfach. Abgesehen davon geht es gar nicht darum. Herr Senn machte die Aussage, dass in Rumänien der Fortschritt eher Rückläufig ist. Darauf bezieht sich meine Antwort, nicht auf die alten EU Staaten, die sich seit Jahren einfach auf die EU als Geldquelle verlassen haben.

Tatsache ist aber, dass extremistische Parteien in den Ostländern immer mehr Zulauf kriegen, siehe Ungarn. In Bulgarien steht heute eine Mitte-Rechtsregierung unter einer neuen Partei (GERB) an der Macht, die mit allen Mitteln versucht, die Korruption zu bekämpfen und aus der Situation das beste zu machen. Borissov weiss genau, dass er ohne massive Erfolge keine Chance hat, wiedergewählt zu werden und MUSS Erfolge zeigen, er will es auch. Er überrascht damit positiv. Und es wird auch mit der Zeit klappen, nur braucht das viel Arbeit und seitens der EU mehr als Fördergelder im Giesskannenprinzip, sondern vor allem Verständnis für die lokalen Gegebenheiten. Die wirtschaftliche Lebensader eines Landes zu durchschneiden, wie das in Bulgarien mit der Kozlodui Erpressung geschehen ist, ist dazu allerdings wenig geeignet. Hier hätte die damalige Regierung besser getan, notfalls den Beitritt aufzuschieben oder auf einer besseren Regelung zu bestehen wie etwa die Zusage für subventionierten Strom bis die neuen Reaktoren in Belene online kommen. Aber denen war leider die Aussicht auf den Selbstbedienungsladen Fördergelder viel wichtiger.

Beste Grüsse

Urs Wildermuth
5. August 2010: Von Stefan Kondorffer an Urs Wildermuth
Hallo Herr Wildermuth,

sehe ich auch im Prinzip alles so, ich denke aber, dass man berücksichtigen muss, dass es im EU-Aufnahmeprozess ein gewisses window of opportunity gibt, dass genutzt werden will - oder auch nicht. Rückblickend betrachtet - wäre der Beitritt Rumäniens und Bulgariens nicht genau zu diesem Zeitpunkt erfolgt, dann wären beide heute noch keine Mitglieder und ihre Perspektive sehr schlecht. Zunächst kam das Scheitern des Verfassungsvertrages, dann die Finanzkrise "dazwischen". Deshalb gibt es oft sowohl von Seiten der EU, als auch der Beitrittsländer einen ungeheuren Druck, Dinge möglich zu machen. Das ist vielleicht nicht gut und wünschenswert, aber leider eine politische Realität...

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