Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. November
Augen auf beim Linsenkauf!
LBA-Medical: Ein Fallbeispiel
Sicherheit in der Ausbildung
Riskante Take-off-Verfahren
Drei Wettermodelle, fünf Meinungen
Die Flugzeugbatterie
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
2025,10,19,10,0124199
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

  71 Beiträge Seite 2 von 3

 1 2 3 
 

23. Oktober 2025 09:08 Uhr: Von Ernst-Peter Nawothnig an Markus S. Bewertung: +4.00 [4]

Ursache ist, dass unser "Geschäftsmodell" vorbei ist. Mit billiger Energie hochwertige Nischen-Erzeugnisse plus Autos in einem einmalig günstigen Umfeld weltweit verkaufen. Das ist hauptsächlich durch externe Ereignisse zusammengebrochen. Natürlich wurden Fehler gemacht, auch große Fehler, aber die machen Andere ebenso. Der kleine Weltmeister Deutschland will aber nicht begreifen, dass sein Wohlstand in einem Umfeld neuer "Feinde" eben nicht haltbar ist. England und Frankreich haben das schon lange vor uns durchgemacht.

23. Oktober 2025 09:29 Uhr: Von Michael Söchtig an Ernst-Peter Nawothnig Bewertung: +2.00 [2]

Ja haben wir, weil wir an Vergangenheitstechnologien festhalten und jahrelang beim Erdgas Single Sourcing betrieben haben.

Zur Wahrheit der Energiewende gehört - es wird erst mal teuer, weil man in der Übergangszeit Abermilliarden in die Netze investieren muss. Die Netzbetreiber dürfen diese Investitionen verzinst auf die Netzentgelte umlegen. Die dazugehörige Regulierung ist unfassbar kompliziert, aber nach dem Abschreibungszeitraum von 40 Jahren fallen die Investitionen weg. Natürlich kommen dann irgendwann wieder Ersatzinvestitionen, aber in geringerem Maße und zeitlich weiter verteilt - wenn das Netz erst mal gebaut ist, dann ist es da.

Die große Frage ist, wie viel Netzausbau wo nötig und sinnvoll ist. Die Wahrheit ist, dass das soweit niemand weiß. Was auch klar ist - wenn man früher ausgebaut hätte, dann hätte man die Kosten über einen längeren Zeitraum verteilen können. Hat man aber nicht.

Auch könnte man durchaus die Netzentgelte subventionieren, beispielsweise indem man den CO2 Preis verwendet, um den Preisanstieg beim Stromnetz zu begrenzen. Das wäre ordnungspolitisch sinnvoll, denn dann würde die Umstellung in elektrische Verfahren attraktiver werden (wer kauft eine Wärmepumpe wenn der Strompreis zu hoch ist?).

Man muss den Strompreis immer als Systempreis sehen, und vor allem:

Man muss ehrlich sein, was im Strompreis alles drin ist, oder auch nicht drin ist. Der vermeintlich billige Preis aus Frankreich ist auch nur deshalb so billig, weil er aus abgeschriebenen KKW mit endlicher Lebensdauer kommt. Das ist ein Zustand, der nicht mehr ewig so bleiben kann. Schon in den letzten Jahren wären in Frankreich fast die Lichter ausgegangen, weil mehrere KKW außerplanmäßig defekt waren.

Wenn Du KKW neu baust, für 50 Milliarden pro KKW, dann sehen die Kapitalkosten die in den Strompreis einzurechnen sind auf einmal GANZ anders aus.

Auch unsere deutschen Kernkraftwerke waren am Ende. Die waren günstig, weil sie abgeschrieben waren. Sicherlich hätte man noch etwas länger betreiben können, aber dafür musst Du die komplette Lieferkette erhalten, und du hättest erheblich in die Kraftwerke investieren müssen. Der günstige Preis ist also nicht nachhaltig.

Sobald ein Dübel "geeignet für Kernkraft" drauf stehen hat, ist er genauso teuer wie ein Flugzeugteil.

23. Oktober 2025 09:31 Uhr: Von P.B. S. an Ernst-Peter Nawothnig

Es gibt Fliegervereine die inzwischen eher zu den Autokratischen Herrschergebieten zählen und es soll tatsächlich sogar welche geben die z.B. an Behörden gerichtete Anträge gar nicht der Vereinsöffentlichkeit zur Verfügung stellen - kannst du dir das vorstellen?

23. Oktober 2025 11:33 Uhr: Von Malte Höltken an P.B. S. Bewertung: +6.00 [6]

Man kann LLM nicht nur nutzen um seinen Standpunkt zu formulieren.

Prompt:

Moin,

kannst Du diese Diskussion inhaltlich und gesellschaftlich bewerten und einen Fakten heck durchführen? Bitte erkläre die Positionen, Lager und ihre scheinbaren Motive.

Bitte sei ausführlich und betrachte auch die einzelnen Agrumente und Motive / Gefühle der Teilnehmer, sofern sie aus den Beiträgen ersichtlich sind.

Differenziere zwischen den einzelnen Gruppen, zum Beispiel sind Ingenieure oder Piloten keine homogene Gruppe.

Danke.

Anhang: PDF ausdruck des ganzen threads.

Output:

# Umfassende Analyse der Forumsdiskussion

Übersicht und Kontext

Diese Diskussion in einem deutschen Luftfahrt-Forum (pilotundflugzeug.de) entspinnt sich um einen Hamburger Bürgerentscheid zur CO2-Neutralität bis 2040. Sie entwickelt sich zu einer grundsätzlichen Debatte über Energiepolitik, die tief ideologische Gräben in der deutschen Gesellschaft offenlegt.

Die Hauptlager und ihre Positionen

Lager 1: Energiewende-Skeptiker

Hauptvertreter: ingo fuhrmeister, Markus S., Michael Stock

Kernargumente:

  • Deutschland ruiniert sich wirtschaftlich durch überstürzte Klimapolitik
  • Erneuerbare Energien sind nicht grundlastfähig
  • Energiespeicher sind nicht ausreichend vorhanden
  • Die Abschaltung der Kernkraftwerke war ein schwerer Fehler
  • Deutschland ist abhängig von französischem Atomstrom und polnischem Kohlestrom
  • Die "Klimarettung" durch Hamburg/Deutschland sei größenwahnsinnig

Argumentationsstil:

  • Stark emotional und polemisch ("Fischköpfe", "Wahlpack", "Halbaffen an der Regierung")
  • Sarkastisch-dystopische Zukunftsszenarien (Airbus-Hallen als "Kollektivierungslager")
  • Verschwörungstheoretische Anklänge ("grüne Manipulation und Lüge")
  • Kulturkampf-Rhetorik gegen "Grüne Ideologie"

Faktenbasis:

  • Teilweise valide: Das Speicherproblem ist real und wird auch von Befürwortern anerkannt
  • Übertrieben: Die Abhängigkeit von Nachbarländern ist wechselseitig und normal im europäischen Strommarkt
  • Veraltet: Die Kernkraft-Diskussion ignoriert wirtschaftliche Realitäten (Baukosten, Bauzeit)

Emotionale Dimension:

  • Verlustangst (Wohlstand, industrielle Basis, deutsche "Größe")
  • Wut auf politische Eliten
  • Gefühl der Entmündigung
  • Nostalgie für eine vermeintlich bessere Vergangenheit

Lager 2: Pragmatische Energiewende-Befürworter

Hauptvertreter: Michael Söchtig, Sven Walter, Wolfgang Oestreich

Kernargumente:

  • Die Energiewende ist technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll
  • Erneuerbare sind mittlerweile kostengünstig
  • Speichertechnologie entwickelt sich rasant
  • Deutschland hat bei Solar/Wind zu lange gezögert, nicht zu schnell gehandelt
  • Fossile Abhängigkeit ist teurer und gefährlicher
  • 91% globaler Energieinvestitionen gehen in Erneuerbare – das ist kein Zufall

Argumentationsstil:

  • Sachlich-technisch mit vielen Daten und Quellen
  • Gelegentlich frustriert-gereizt gegenüber wiederholten Falschbehauptungen
  • Zunehmend ungeduldig mit dem anderen Lager
  • Teils selbst polemisch ("Propagandaopfer", "gehirnamputiert")

Faktenbasis:

  • Stark: Detaillierte Zahlen zu Batteriespeichern, Stromgestehungskosten, Investitionstrends
  • Realistisch: Erkennt Übergangsherausforderungen an
  • International vergleichend: Zeigt erfolgreiche Beispiele (Kalifornien, China, Texas)

Emotionale Dimension:

  • Frustration über verpasste Chancen (Solarindustrie 2009-2013)
  • Ungeduld mit ideologischer Verbohrtheit
  • Stolz auf technische Lösungen
  • Zukunftsoptimismus gemischt mit Sorge

Lager 3: Vermittelnde/Differenzierte Stimmen

Vertreter: Ernst-Peter Nawothnig, Chris _____ (teilweise), Frank Ulbricht

Position:

  • Erkennen Probleme auf beiden Seiten
  • Fokus auf konkrete technische Herausforderungen
  • Kritik an emotionaler Aufladung der Debatte
  • Warnung vor "Schildbürgerei" durch demokratische Gleichgewichtung aller Meinungen

Ernst-Peter Nawothnig bringt es auf den Punkt:

> "Leider ist die Debatte seit Jahrzehnten vor allem emotional aufgeheizt und wird daher nicht fachlich fundiert geführt."

Faktencheck der Hauptargumente

1. Stromspeicherung

Behauptung (Skeptiker): Es gibt keine ausreichenden Speicher, das ist das Kernproblem.

Realität:

  • Teilweise wahr: Der tägliche "Swing" (120-300 GWh) würde 60-150 Mrd. € Investition erfordern
  • Entwicklung: Aktuell sind ca. 22 GWh installiert, aber 226 GW in der Anmeldungsphase (Sven Walters Quelle)
  • Technologie: Batteriepreise sind von 500 €/kWh auf 200-300 €/kWh gefallen (Frank Ulbrichts ChatGPT-Abfrage)
  • Wichtig: Mehrtägige Dunkelflauten sind ein noch größeres Problem als der Tagesausgleich

Bewertung: Die Skeptiker haben hier einen validen Punkt, den auch die Befürworter anerkennen. Die Lösung ist aber in Arbeit, nicht unmöglich.

2. Abhängigkeit von Nachbarländern

Behauptung (Skeptiker):Deutschland ist vollständig abhängig von französischem Atom- und polnischem Kohlestrom.

Realität:

  • Irreführend: Deutschland ist Netto-Stromexporteur in vielen Monaten
  • Wechselseitig: Der europäische Strommarkt funktioniert bidirektional
  • 2022 war Ausnahme: Aufgrund von KKW-Wartungen in Frankreich exportierte Deutschland massiv nach Frankreich
  • Sven Walter: "Die Abhängigkeit von frz. Atomstrom oder polnischem Kohlestrom kann nur jemand behaupten, dem man jahrzehntelang real oder metaphorisch ins Hirn geschissen hat"

Bewertung: Die Skeptiker überzeichnen massiv. Ihre Darstellung entspricht nicht der Datenlage.

3. Kosten der Energiewende

Behauptung (Skeptiker): Höchste Strompreise weltweit durch die Energiewende.

Realität:

  • Komplex: Der Strompreis enthält viele Komponenten (Netzentgelte, Steuern, EEG-Umlage)
  • Aber: Deutschland gibt 69 Mrd. € jährlich für fossile Brennstoffe aus (Michael Söchtigs Quelle)
  • Netzausbau: Tatsächlich teuer (40-jährige Abschreibung), aber danach billiger
  • Vergleich: Hinkley Point C (UK-Kernkraftwerk) kostet ~50 Mrd. € für 3,2 GW

Bewertung:Die hohen Strompreise haben multiple Ursachen. Die Energiewende ist eine Investition mit Anlaufkosten, keine reine Kostenexplosion.

4. Kernkraft-Alternative

Behauptung (Skeptiker): Die Abschaltung der Kernkraftwerke war ein Fehler, man hätte sie modernisieren sollen.

Realität:

  • Faktisch: Die deutschen KKW waren alt (30-40 Jahre) und am Ende ihrer Laufzeit
  • Ökonomisch: Neubau eines KKW dauert 15+ Jahre und kostet 30-50 Mrd. € (Flamanville, Hinkley Point, Olkiluoto)
  • Rückbau: Greifswald (1974-1990) kostet 10 Mrd. € und dauert bis 2028+ (Wolfgang Oestreichs Beispiel)
  • Weltweit: Nur noch China baut massiv KKW, der Westen steigt aus (außer militärische Programme)

Bewertung: Die Nostalgie der Skeptiker ignoriert wirtschaftliche Realitäten. Michael Söchtigs Punkt über die "Abschreibung" ist valide: Alte KKW waren billig, weil abbezahlt.

5. Internationale Vergleiche

Behauptung (Befürworter): 91% der globalen Energieinvestitionen gehen in Erneuerbare.

Realität:

  • Weitgehend korrekt: IEA-Daten bestätigen diesen Trend
  • Kalifornien:Moss Landing (3 GWh) ist tatsächlich der weltgrößte Batteriespeicher
  • Texas: Baut massiv Erneuerbare aus (trotz Öl/Gas)
  • China: Baut parallel sowohl KKW als auch Erneuerbare (Pragmatismus)

Bewertung: Die Befürworter haben hier die stärkere Faktenbasis.

Motive und psychologische Dynamiken

Ingo fuhrmeister

Profil: Emotional aufgeladen, sarkastisch, kulturkämpferisch

Motive:

  • Genuine Sorge um deutsche Wirtschaftskraft (Airbus-Standort Finkenwerder)
  • Anti-Grünen-Affekt als Identitätsmarker
  • Luftfahrt-Perspektive: Sieht direkte Bedrohung für seine Branche

Problematik:

  • Unfähig zu differenzieren zwischen berechtigter Kritik und Polemik
  • Verwendet abwertende Sprache ("Wahlpack"), die Diskurs verhindert
  • Faktische Argumente werden durch Emotionalität entwertet

Markus S.

Profil:Technisch interessiert, aber selektiv in der Wahrnehmung

Motive:

  • Genuines Interesse an Physik/Energietechnik
  • Kognitive Dissonanz: Will Fakten, akzeptiert aber nur die, die sein Weltbild bestätigen
  • Rhetorischer Trick: Fordert "Fakten", ignoriert sie aber, wenn geliefert

Dynamik mit Sven Walter:

Klassisches Beispiel für verhärtete Fronten. Walter liefert detaillierte Daten, Markus S. weicht aus oder ignoriert sie.

Michael Stock

Profil: Kulturpessimist, sieht Deutschland im Niedergang

Motive:

  • Tiefe Verlustangst: "Rettung [ist] nicht möglich"
  • Verschwörungsnahe Weltsicht: "unheilige Allianz" aus Ideologen und Medien
  • Selbst-Viktimisierung: "Verlagern alles ins Ausland"

Problematik:

  • Apokalyptische Rhetorik verhindert konstruktiven Dialog
  • Ignoriert wirtschaftliche Erfolge (z.B. PV-Industrie in anderen Ländern)
  • Selbsterfüllende Prophezeiung: Abwanderungsphantasien fördern Abwanderung

Michael Söchtig

Profil: Technisch versiert, pragmatisch, ungeduldig mit Ideologie

Motive:

  • Beruflicher Hintergrund (Energiewirtschaft als Jurist)
  • Frustration über verpasste Chancen (Solar 2009-2013)
  • Glaube an technische Lösbarkeit

Stärken:

  • Detaillierte Quellenarbeit
  • Anerkennung von Problemen (Speicher, Netzausbau)
  • Internationale Perspektive

Schwäche:

  • Wird zunehmend genervt, verliert Geduld
  • Manchmal zu technisch für Laien

Sven Walter

Profil: Hochinformiert, leidenschaftlich, zunehmend frustriert

Motive:

  • Tiefes technisches Verständnis
  • Patriotische Sorge: Deutschland verpasst Chancen
  • Wut auf "Propagandaopfer" in den eigenen Reihen

Beiträge:

  • Mit Abstand die längsten und detailliertesten
  • Hervorragende Faktenbasis (Energy-Charts, internationale Vergleiche)
  • Persönliche Daten (eigene PV-Anlage mit 95% Autarkie)

Problematik:

  • Die Länge und Dichte seiner Beiträge schreckt vermutlich viele Leser ab
  • Zunehmend polemisch ("ins Hirn geschissen")
  • Verliert die Hoffnung auf Überzeugung

Wolfgang Oestreich

Profil: Optimistisch-technologiegläubig

Motive:

  • Glaube an Innovation
  • Internationale Beispiele als Inspiration

Schwäche:

  • Unterschätzt teilweise die Skalenunterschiede (Moss Landing vs. deutscher Bedarf)

Ernst-Peter Nawothnig

Profil: Beobachtender Realist

Hauptbeitrag:

  • Benennt das Metaproblem: Emotionale vs. fachliche Debatte
  • Warnung vor "Schildbürgerei" durch demokratische Gleichgewichtung aller Meinungen
  • Verweist auf Verwechslung von MW (Leistung) und MWh (Kapazität) – ein technisches Kermproblem

Soziologische und gesellschaftliche Dimensionen

Milieus und ihre Weltbilder

Diese Diskussion spiegelt einen tiefen Riss in der deutschen Gesellschaft:

  1. Technokratisch-progressive Modernisierer (Söchtig, Walter)
  • Glauben an Gestaltbarkeit der Zukunft
  • Sehen Klimaschutz als Chance für Innovation
  • Frustration über politische Blockaden
  • Tendenz zur Elite-Arroganz ("Propagandaopfer")

2. Konservativ-skeptische Bewahrer (Stock, Markus S.)

  • Sehen Vergangenheit als überlegen
  • Misstrauen gegenüber "grüner Ideologie"
  • Angst vor Kontrollverlust
  • Tendenz zu Kulturpessimismus

3. Pragmatische Mitte (Nawothnig, Ulbricht)

  • Erkennen Probleme auf beiden Seiten
  • Wünschen fachliche statt ideologische Debatte
  • Werden aber von den Polen überrollt

Die Rolle von Identität

Die Diskussion ist längst keine rein sachliche Energiedebatte mehr, sondern ein Stellvertreterkrieg:

  • Für Skeptiker: Energiewende = Angriff auf deutsche Industrie, Männlichkeit (Auto!), Souveränität
  • Für Befürworter: Energiewende = Moderne, Zukunftsfähigkeit, internationale Anschlussfähigkeit

Medien und Information

Beide Seiten werfen sich vor, "Propaganda" zu konsumieren:

  • Skeptiker: Sehen Mainstream-Medien als grün unterwandert
  • Befürworter: Sehen konservative Medien (achgut.com) als Desinformation

Realität: Beide Seiten konsumieren selektiv. Bestätigungsfehler (Confirmation Bias) auf allen Seiten.

Das Fliegerforum als Mikrokosmos

Interessant: Diese Diskussion findet in einem Luftfahrt-Forum statt. Das ist relevant:

  1. Direkte Betroffenheit: Luftfahrt wird durch CO2-Bepreisung teurer

2. Technische Kompetenz: Viele Piloten/Ingenieure, die sich für Experten halten

3. Konservatives Milieu: Luftfahrt ist traditionell eher konservativ

4. Alterstruktur: Vermutlich überwiegend ältere, männliche Nutzer

P.B. S. spricht das Problem an:

> "Es gibt Fliegervereine die inzwischen eher zu den Autokratischen Herrschergebieten zählen"

Qualität der Argumentation

Starke Argumente:

  1. Speicherproblem(beide Seiten anerkennen es)
  • Chris _____: 150 Mrd. € für Tagesausgleich
  • Frank Ulbricht: 57 Mrd. € (konservativere Schätzung)
  • Sven Walter: Aber 226 GW in Anmeldungsphase

2. Kosten-Nutzen-Analyse

  • Michael Söchtig: 69 Mrd. €/Jahr für fossile Importe vs. einmalige Speicherinvestition
  • Ernst-Peter Nawothnig: "Geschäftsmodell" Deutschland ist vorbei (externe Faktoren)

3. Internationale Vergleiche

  • Wolfgang Oestreich / Sven Walter: Weltweite Investitionstrends
  • Stefan Jaudas: 91% in Erneuerbare

Schwache Argumente:

  1. Polemik statt Fakten
  • Ingo fuhrmeister: "Kollektivierungslager", "Wahlpack"
  • Wirkt eher abstoßend als überzeugend

2. Nostalgische Verklärung

  • Michael Stock: Kernkraft-Nostalgie ohne Blick auf Neubaukosten
  • Ignoriert: Olkiluoto (22 Jahre Bauzeit), Flamanville (17 Jahre), Hinkley Point (50 Mrd. €)

3. Apokalyptische Prophezeiungen

  • Michael Stock: "Keine Hoffnung auf Neuanfang"
  • Solche Endzeitszenarien sind empirisch nicht fundiert

Rhetorische Tricks:

  1. Markus S.: "Liefer mal die Fakten" → Fakten werden geliefert → ignoriert sie

2. Ingo fuhrmeister: Stellt scheinbar technische Fragen, will aber nur Plattform für Polemik

3. Sven Walter: Manchmal über-technisch, um Gegner zu erschlagen (kann kontraproduktiv sein)

Hamburg-Bezug

Der Auslöser – Hamburgs CO2-Neutralität bis 2040 – wird schnell zum Nebenschauplatz:

Berechtigte Fragen:

  • Was bedeutet das für Airbus Finkenwerder (17.000 Arbeitsplätze)?
  • Wie realistisch sind 15 Jahre für Infrastrukturumbau?

Unberechtigte Polemik:

  • "Airbus-Hallen zu Kollektivierungslagern" (ingo fuhrmeister)
  • "Hafen wird zugeschüttet" (absurd)

Sven Walters Kopenhagen-Vergleich:

Kopenhagen wollte 2025 klimaneutral sein, schaffte es nicht ganz, aber ist trotzdem Jahrzehnte weiter als Deutschland bei Fernwärme, Radverkehr, Schwammstadt

Bewertung: Hamburg als Stadtstaat kann mutig vorangehen, aber Michael Söchtig hat recht: Primärenergie für Hafen, Aurubis, Trimet sollte Bundessache sein.

Bildungsgrad und Technikkompetenz

Interessant: Fast alle Teilnehmer halten sich für technisch versiert. Die Dunning-Kruger-Effekt-Gefahr ist hoch.

Wirklich kompetent:

  • Michael Söchtig (Jurist in Energiewirtschaft)
  • Sven Walter (detaillierte Kenntnis von Energy-Charts, Lastprofilen)
  • Ernst-Peter Nawothnig (versteht MW vs. MWh-Problem)

Überschätzung:

  • Markus S. (fordert Fakten, kann sie aber nicht einordnen)
  • Ingo fuhrmeister (technische Begriffe, aber keine Systemperspektive)

Politische Zuordnung

Grünen-Kritik als Identitätsmarker:

Alle Skeptiker verbindet eine obsessive Fokussierung auf "die Grünen" als Feindbild:

  • "Grüne Manipulation und Lüge" (ingo fuhrmeister)
  • "Grüne Ideologie" (Michael Stock)
  • "Grüne Abrissparty" (Markus S.)

Psychologie: Die Grünen fungieren als Projektionsfläche für diffuse Ängste (Verlust von Status, Kontrolle, Wohlstand).

Sven Walters Gegenthese:

> "Man muss nur selbst filtern, wenn es Blödsinn und wann es PR, oder Propaganda, oder Bravo Sierra, oder - auch mal was Richtiges ist."

Er wirft beiden Seiten vor, in ideologischen Blasen zu leben – auch den Grünen, aber eben auch CDU/FDP (Solarpleite 2009-2013).

Fazit und Metabeobachtungen

1. Verhärtete Fronten

Diese Diskussion ist symptomatisch für den deutschen Energiediskurs:

  • Keine Seite überzeugt die andere
  • Fakten werden selektiv wahrgenommen
  • Emotionen dominieren

Ernst-Peter Nawothnigs Resignation ist verständlich:

> "Deshalb habe ich seinerzeit sehr bald aufgehört, gegen Corona-Leugner anzuschreiben."

2. Das Speicherproblem ist real

Der einzige Punkt, in dem fast alle übereinstimmen:

  • Energiespeicherung ist die Achillesferse der Energiewende
  • 100-200 Mrd. € Investitionsbedarf
  • Aber: Technologie entwickelt sich, und es ist keine physikalische Unmöglichkeit

3. Deutschland hat Zeit verloren

Hier haben die Befürworter recht:

  • Solarindustrie 2009-2013 politisch zerstört (Schwarz-Gelb)
  • China hat übernommen
  • Jetzt: Aufholjagd unter schlechteren Bedingungen

4. Kulturkampf überlagert Sachfragen

Die Diskussion ist längst keine Energiedebatte mehr, sondern:

  • Identitätspolitik ("alte deutsche Ingenieurskunst" vs. "moderne Zukunft")
  • Generationenkonflikt (Boomer vs. Millennials)
  • Stadt vs. Land (Hamburg vs. "Sauerland")

5. Demokratietheoretisches Problem

Ernst-Peter Nawothnigs Warnung ist ernst zu nehmen:

> "Alle haben eine Meinung, und die Meinungen werden demokratisch gleich gewichtet. Dann kommt als Ergebnis eben keine fachlich optimierte Lösung raus, sondern eine Schildbürgerei."

Dilemma:

  • Technokratie (Expertenherrschaft) ist undemokratisch
  • Populismus (Mehrheit entscheidet ohne Expertise) führt zu suboptimalen Ergebnissen

Lösung?

  • Bessere Wissenschaftskommunikation
  • Medien, die Leistung vs. Energie erklären können
  • Politische Kultur, die Fakten über Gefühle stellt (unrealistisch?)

6. Prognose

Diese Diskussion wird weitergehen, ohne dass eine Seite die andere überzeugt. Die Realität wird entscheiden:

  • Wenn Erneuerbare + Speicher wirtschaftlich funktionieren → Befürworter hatten recht
  • Wenn Deutschland deindustrialisiert und friert → Skeptiker hatten recht

Wahrscheinlich: Ein Mittelweg. Energiewende funktioniert technisch, aber teuer und holprig. Deutschland verliert Marktanteile, aber bricht nicht zusammen.

Persönliche Einschätzung (wenn erlaubt)

Die Befürworter haben die stärkere Faktenbasis, aber die schlechtere Kommunikation. Sven Walters 2000-Wort-Tiraden überzeugen niemanden, der nicht schon überzeugt ist.

Die Skeptiker haben berechtigte Sorgen (Speicher, Kosten, Tempo), verpacken sie aber in destruktiver Polemik und Nostalgie.

Die vermittelnden Stimmen (Nawothnig, Ulbricht) haben die reifste Perspektive, werden aber von den Extremen übertönt.

Was fehlt:

  • Demut auf allen Seiten
  • Anerkennung von Unsicherheit
  • Bereitschaft, die andere Seite als Partner, nicht Feind zu sehen

Aber in einem Fliegerforum, in dem jemand über "Kollektivierungslager" phantasiert, ist diese Hoffnung wohl vergeblich.

23. Oktober 2025 13:47 Uhr: Von Markus S. an Malte Höltken

Das ist ja die nüchterne Zusammenfassung:

Wahrscheinlich: Ein Mittelweg. Energiewende funktioniert technisch, aber teuer und holprig. Deutschland verliert Marktanteile, aber bricht nicht zusammen.

Entspricht dem was ich denke. Verlust von Wohlstand und Freiheit. Dinge die der Mensch nun einmal ungern akzeptiert und nur den politischen Rändern nützt, zu denen ich mich nicht zähle.

23. Oktober 2025 14:31 Uhr: Von Sven Walter an Markus S.

Da will der Chef eines Stromerzeugers doch glatt mehr Strom verkaufen. Skandalös. Kulturpessimistisch. Akzeptiert nicht, dass wir unseren Niedergang beschreien wollen.

Du willst Freiheit? Ersetze geräuschlos den Import fossiler Energie. Lindner, Freiheitsenergie und so.

Ich vermute ja eher, dass unsere Mittelmäßigkeit ganz viel mit Bürokratie und Selbstfesselung zu tun hat. Kann mich aber auch irren.



1 / 1

VattenfallWarmepumpe.jpg

23. Oktober 2025 14:58 Uhr: Von Michael Söchtig an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Malte,

ich muss zugeben ich bin einerseits beeindruckt, habe mich aber auch kaputtgelacht. Welches LLM hast Du verwendet, und wie lautete Dein Prompt?

Was die Modelle können ist schon beeindruckend.

23. Oktober 2025 14:59 Uhr: Von Michael Söchtig an Michael Söchtig Bewertung: +2.00 [2]

@Markus S: Deutschland verliert Marktanteile, ohne zusammenzubrechen.

Das ist bei der Grundstoffindustrie zu befürchten. Die Frage die eigentlich ernsthaft gestelllt werden müsste:

1. Was wollen und müssen wir eigentlich behalten? Ich will die Steinkohlesubventionen nicht zurück, aber wenn die seltenen Erden aus China nicht mehr kommen und wir keine Waffen mehr bauen können weil uns Germanium fehlt, dann haben rein betriebswirtschaftliche Fragen ob sich Industrien lohnen eher eine sekundäre Bedeutung. Die Beispiele lassen sich ja fortsetzen (Arzneimittel, FPT Masken, Stahl usw).

2. Was ist eigentlich unser Ziel? Klingt nach Planwirtschaft, aber faktisch IST Energiepolitik Planwirtschaft, wenn auch mit marktwirtschaftlichen Elementen.

3. Welche Technologien sind wir vielleicht nicht bereit zu exportieren? Ich sage nur das Negativbeispiel KUKA.

Ich würde mir tatsächlich wünschen, dass darüber viel viel erwachsener diskutiert und berichtet wird. Das sieht man gar nicht mehr, egal in welche Stoßrichtung es geht.

Übrigens schätze ich den Streit mit euch - offenes Visier und auch direkt, ohne in der Person verletzend zu werden.

23. Oktober 2025 15:01 Uhr: Von Malte Höltken an Michael Söchtig Bewertung: +2.00 [2]

Moin,

Den Prompt habe ich oben beschrieben. Modell ist Sonnet 4.5.

23. Oktober 2025 16:07 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Michael Söchtig

Und wenn onkel wladi kein rhodium und titan mehr an opa donald liefert...dann sieht die us-wirtschaft bald noch älter aus als donald...keine f35 mehr...keine halbleiterfabs mehr...dann werden in der not wafer aus weisbrotburgern v waferking gemacht...

Ich sollte dieses sonnet verklagen...die schreiben zu gut über mich. :-))

Übrigens...hier in moskau sind alle regale voll mit lebensmitteln...bier aus bayern...nicht ein einziges schäbiges friesenbier...sogar erdinger trotz sanktionen...neue porsche autos...diesel 70 rubel der liter..also 0,80 eur..klar...alle preise haben etwas angezogen. Gespräche über Energiekriese...energiewende = 5 jahre sibirien...

Das ist demokratie, fast wie bei uns!

Doswedanje...

23. Oktober 2025 16:21 Uhr: Von Sven Walter an ingo fuhrmeister

Wie lange bleibst du vor Ort? Geflogen via Istanbul?

23. Oktober 2025 16:33 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Sven Walter

Nein...mit dem dicken aufklärer berijew a-50 mit sondergenehmigung von edmj aus.

23. Oktober 2025 16:47 Uhr: Von Stefan Jaudas an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]

Einspruch!

3. Internationale Vergleiche

Wolfgang Oestreich / Sven Walter: Weltweite Investitionstrends
Stefan Jaudas: 91% in Erneuerbare

Das war nicht ich ... außerdem, wer wie viel in was investiert ist jetzt nicht unbedingt eine Vorhersage dafür, dass das auch funktioneren wird.

Und ich sehe mich da in der Mitte ... es wäre schön, wenn beide Seiten endlich mit dem BS aufhören würden. Mich nerven die Katastrophenszenarien von beiden Seiten als auch die jeweiligen Hurrameldungen. Zudem ein Fliegerforum nicht unbedingt gesamtgesellschaftlich repräsentativ ist. Das hatten wir glaube ich schon festgestellt. Nicht jeder hat das Dach für 120 m² Paneele, Garagen für Zweit- und Drittfahrzeuge und das Gartenhäuschen für die ehemalige Teslabatterie, sowie die Kohle dazu.

Wie Herr Fischer seinerzeit so schön gesagt hatte, "I am not convinced". Ich warte immer noch auf diese Kugel Eis von seinem Kabinettskollegen ... und pflege weiterhin meinen Zynismus.

23. Oktober 2025 17:00 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Stefan Jaudas

Stephan...katashrophenszenarien treffen sich irgendwo in der zukünftigen realitätsmitte...

23. Oktober 2025 18:57 Uhr: Von Chris _____ an Michael Söchtig Bewertung: +1.00 [1]

"Was die Modelle können ist schon beeindruckend."

Mir fallen spontan gleich mehrere inhaltliche Fehler auf - das Modell schreib fast alle meine Punkt Ernst-Peter Nawothnig zu. Das ist mir beim Querlesen deshalb aufgefallen, weil ich meine eigenen Aussagen natürlich am besten im Kopf habe. Ich gehe davon aus, dass weitere Fehler in der Auswertung enthalten sind.

Bitte diese Modelle nicht überschätzen. Was sie machen, ist reine Imitation. Und was da rauskommt, hängt zu 100 Prozent davon ab, wie sie trainiert wurden. Tatsache ist, dass es sehr viele Aufgabenstellungen gibt, zu deren Bearbeitung man eben wenig mehr tun muss als Kompetenz vorzutäuschen. Und darin sind die Modelle gut.

Von einer wirklich neutralen, sachlichen "Denk"weiße oder gar einem Begriff von Richtig und Falsch, oder sogar moralischen Werten sind diese Modelle aber Lichtjahre entfernt. Sie "bevorzugen" das, womit sie trainiert wurden - und das ist gerade bei politischen Themen überhaupt nicht nüchtern und sachlich-neutral.

Hier konkret: Die Aussage, das Speicherproblem wäre zwar real, die Lösung aber sozusagen schon auf dem Weg - das lese ich aus der Modellantwort raus - glaube ich nicht.

Und weil's so schön einfach ist, hab ich ChatGPT danach gefragt, ob das Schönrechnerei oder realistisch ist, eine Lösung des Speicherproblems kommen zu sehen. Antwort:

"Das Energiespeicherproblem ist tatsächlich der Engpass der Energiewende. Eine einzelne Lösung gibt es nicht – es braucht einen Mix aus Technologien:

Kurzzeit: Lithium-Ionen-Batterien und Redox-Flow-Systeme puffern Sekunden bis Stunden.

Mittelfristig: Große Batteriespeicher und Wasserstoff aus Elektrolyse werden wichtiger; Power-to-Gas nutzt vorhandene Gasnetze, ist aber noch ineffizient.

Langfristig: Wasserstoff-Kavernen, synthetische Kraftstoffe und thermische Speicher sind die realistischsten Ansätze.

Sektorkopplung (Strom, Wärme, Verkehr, Industrie) wird entscheidend, gesteuert durch Smart Grids und KI.

Deutschland ist technisch auf dem Weg, aber praktisch zu langsam.

Es gibt Pilotprojekte, Förderungen und industrielle Dynamik – etwa bei Wasserstoff und Batteriespeichern – doch Genehmigungen, Netzausbau und Investitionen hinken massiv hinterher.

Kurz gesagt: keine Schönrechnerei, aber viel zu wenig Tempo."

Und nun wieder ich: entweder konsequent oder inkonsequent, und wir haben uns den zweiten Weg ausgesucht: Nukes aus, Gas verteuern, ausgerechnet Braunkohle (großer Klimakiller) weitermachen, und die Lösung des Speicherproblems verschieben wir mal auf morgen...

23. Oktober 2025 20:51 Uhr: Von Sven Walter an Chris _____
23. Oktober 2025 22:00 Uhr: Von Chris _____ an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Tja.

Speicherbedarf für Intraday in der Größenordnung 100 GWh, für mehrtagige Flautenüberbücken 10TWh, für saisonalen Überbrückung 50-100 TWh.

Vorhanden 10 GWh.

Es hilft auch nicht gerade, wenn in Diskussionen immer wieder GW und GWh verwechselt werden.

23. Oktober 2025 22:34 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Sven Walter

Was sagst jetzt? Herr sven...gibts da fakten dagegen?



23. Oktober 2025 22:48 Uhr: Von Michael Söchtig an ingo fuhrmeister Bewertung: +3.00 [3]

Wenn es braun wird ist bald gar nichts mehr da außer Dunkelheit, aber irgendwann wird es grün und dann ist wieder Hoffnung;).

Ich möchte aber ausdrücklich loben dass hier zumindest der Wille ist mal gegenseitig zuzuhören. Das ist definitiv ein Fortschritt.

Zurück zu Hamburg: Ich hatte damals in einem Altbau eine Gastherme und Indexmiete. 2012 schon 15 Eur/qm. Mir kann keiner erklären dass da bis 2040 ein Vermieter nicht die Möglichkeit hat, anstelle von Kassieren auch zu investieren. Ich weiß das klingt nach Reichinnek, aber dennoch ist da erhebliches Potenzial das man dann auch mal einfordern darf.

23. Oktober 2025 23:44 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Michael Söchtig

hallo micha...wer soll da was "einfordern" dürfen? der eigentümer bestimmt - was er aufgrund der erträge machen kann...sorry...aber nicht so dahergelaufene unausgebildete dummklimarettungsschwatzende kleinkinder, die grad mal alleine aufs kloh können - mehr aber auch nicht....owei...jetzt weckt malte bestimmt sonnet 4.2. auf...

24. Oktober 2025 07:48 Uhr: Von Michael Söchtig an ingo fuhrmeister Bewertung: +3.00 [3]

Eigentum verpflichtet wie es so schön heißt. Und eine kleine einfache Rechnung:

In dem Haus, ein wunderschöner Altbau von 1920, leben 8 Parteien. Die alten Mieter für 6 EUR/qm, die neueren für 15, mittlerweile 20 EUR/qm. Seit den letzten 10 Jahren sind 3 Mieter ausgezogen. Gut, man hat die Wohnung vielleicht für 10.000 EUR saniert, aber wenn ich 67qm für 20 statt für 6 EUR vermiete habe ich schon monatlich 938 EUR mehr netto, bzw. 11.256 EUR mehr im Jahr.

Der Wert der Immobilie bei einem Kaufpreisfaktor von 32 liegt bei dem Haus bei knapp 4 mio EUR. Im Jahr 2010 lag er noch bei ca. 2 mio EUR, weil durch die paar alten Mietverträge der durchschnittliche Mietzins noch bei 10 EUR lag. Macht 2 mio EUR Wertsteigerung in 10 Jahren bei vielleicht 100.000 EUR Investitionen in das Haus.

Die Zahlen sind fiktiv, aber kommen bei dem Haus durchaus gut hin. Jedenfalls ist das in Hamburg die Realität in vielen Stadtteilen. Bei diesen Häusern ließe sich mit überschaubarem Aufwand noch einiges für eine größere energetische Effizienz tun, und in solchen Stadtteilen macht auch die Umstellung auf Fernwärme und Wärmenetze durchaus Sinn, bei denen man dann mit Großwärmepumpen klimaneutral werden kann.

Wir reden hier von 2040. Also in 15 Jahren. Dann wird die Immobilie in der Lage übrigens eher so bei 25 EUR Miete/qm liegen, vielleicht sogar noch mehr. Schon im Jahr 2012 als ich da gelebt habe war die Bude nicht mehr im Stand von 1920, der Holzofen war (leider) schon ausgebaut. Mir kann keiner erzählen dass es erforderlich ist, dass im Jahr 2040 da immer noch Gasheizungen in jeder Etage hängen müssen.

Müssen die skandinavischen Investoren halt auch mal investieren statt kassieren. Ich weiß wovon ich spreche, habe die jahrelang welche vertreten als Anwalt.

24. Oktober 2025 08:37 Uhr: Von Michael Stock an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]

"Behauptung (Skeptiker):Deutschland ist vollständig abhängig von französischem Atom- und polnischem Kohlestrom.

Realität:

Irreführend: Deutschland ist Netto-Stromexporteur in vielen Monaten

Wechselseitig: Der europäische Strommarkt funktioniert bidirektional

2022 war Ausnahme: Aufgrund von KKW-Wartungen in Frankreich exportierte Deutschland massiv nach Frankreich

Sven Walter: "Die Abhängigkeit von frz. Atomstrom oder polnischem Kohlestrom kann nur jemand behaupten, dem man jahrzehntelang real oder metaphorisch ins Hirn geschissen hat"

Bewertung: Die Skeptiker überzeichnen massiv. Ihre Darstellung entspricht nicht der Datenlage."

Diesen "Sven Walter" habe ich gottseidank ausgeblendet, aber bzgl. "Irreführung" und der "Datenlage" siehe Anhang.

Viele Grüße aus MMCE, eine der Zentralen der bösen fossilen Brennstoffe ;-)



1 / 1

Energiewende.jpg

24. Oktober 2025 13:19 Uhr: Von Markus S. an Michael Söchtig

Für 10.000 € saniert heute keiner mehr eine Wohnung, die er dann zum doppelten Preis vermieten will. Das würde Wuchermiete gleich kommen. Meine letzten Wohnungen lagen bei 400-500€ /m2. ...und dann schaut die Rechnung schon wieder ganz anders aus. ;-)

Und an Klimaneutralität ist sowieso nicht zu denken. Aber Fernwärme gilt faktisch automatisch als klimaneutral, egal was verbrannt wird. So kann man sich auch in die Tasche lügen.

24. Oktober 2025 13:45 Uhr: Von Michael Söchtig an Markus S. Bewertung: +2.00 [2]

Gut, dann liegst Du bei 33.500 EUR Kosten. Wenn die Wohnung dann 20 statt 6 EUR/qm kosten darf, steht dem eine Wertsteigerung der Immobilie von 371.448 EUR gegenüber, und durch die höhere MIete ist die Investition auch in 3 Jahren drin.

Mit anderen Worten - die Immobilieneigentümer in Hamburg etwas mehr in die Pflicht zu nehmen, ist zumutbar und auch nicht unangemessen. Die arbeitende, zur Miete wohnende Bevölkerung zahlt die Zeche ja heute auch schon.

24. Oktober 2025 15:27 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Michael Söchtig Bewertung: +1.00 [1]

das ist sozialismus...enteignung (läuft eh schon) der besitzenden - weil arbeitend...

oder seh ich da was falsch?


  71 Beiträge Seite 2 von 3

 1 2 3 
 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.29.05
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang