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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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21. Februar 2022: Von F. S. an Horst Metzig Bewertung: +1.00 [1]

"Im Segelflugzeug habe ich zu 99 % meine zweite Hand frei, das ist die linke Hand. Zu 90 % schaue ich aus dem Cockpit zwecks Luftraumüberwachung."

Das sind typische Schreibtischgedanken, die mit der Realität aus vielerlei Gründen nur vergleichsweise wenig zu tun haben. Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

Es geht nicht darum, ob man "eine Hand frei hat" - das ist das kleinste Problem. Es geht gerade in Stressituationen darum, einfach scharf sehen zu können. Selbst mit zwei freien Händen dauert es bei Problemen typischerweise einen Moment, bis man im Kopf den ganzen Gedankenprozess von "irgendwas ist komisch" über "ich seh irgendwie nicht richtig scharf" bis zu "ach, die Brille ist noch runter geklappt" vollzogen hat. Und erst dann stellt sich die Frage überhaupt, wie viele Hände man frei hat.
In einigen Situationen wird man aber gar nicht so weit kommen, weil einem gar nicht auffällt, dass man auf Grund noch runter geklapptem Nahteil unscharf sieht. Die Kontraste im Himmel sind ohnehin nicht so groß, Wolkenränder oft ohnehin "unscharf, etc. Die einzige Auswirkung ist dann ein Verlust von Kontrast und hell/dunkel Auflösung. Man wähnt sich also ganz normal, sieht ein entgegenkommendes Flugzeug aber später. Das nimmt man aber subjektiv nicht war, weil man das Flugzeug ja vorher nicht gesehen hat - ist dann nur überrascht, wie nah das ist.

"Mit meiner Fernsichtbrille ( die Lesebrille ist hochgeklappt ), kann ich alle Instrumente fehlerfrei ablesen."

Auch darum geht es nicht (ausschliesslich). Wenn das der einzige Grund wäre, dann bräuchten selbst Menschen mit +-3dpt überhaupt keine Brille. Ich selber habe +5.5/-2,5 dpt und kann trotzdem auch ohne Brille gängige Rundinstrumente fehlerfrei ablesen - ich weiss ja, was wo steht.

Wie oben bereits erklärt wurde, nimmt aber die Sehschärfe mit Entfernung von der optischen Achse relativ zügig ab. Die tatsache, dass man etwas lesen kann, wenn man sich exakt drauf fokussiert, sagt noch nichts darüber aus, wie es ausserhalb des unmittelbaren Zentrums ist. Bei nicht/schlecht korrigierter Fehlsichtigkeit ist daher meist nicht die Sehschärfe im Zentrum das größte Problem, sondern das effektiv nutzbare Sichtfeld.
Praktisch ausgedrückt: Du magst mit Fernsichtbrille den Fahrmesser ablesen können, wenn Du draufschaust - aber erkennst Du auch am Rand des Sichtfelds während des rausschauens, dass der Fahrmesser grad was komisches macht ?!?

21. Februar 2022: Von Chris _____ an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

Ich stelle fest, dass ich beim Autofahren viel häufiger "Stress" habe und "schnell reagieren" muss als beim Fliegen.

21. Februar 2022: Von Horst Metzig an F. S.

Danke für die sehr gute Erklärung.

Wenn ich richtig verstehe, dann würde der Randbereich unscharf sein?

Aber wie funktioniert eine Gleitsichtbrille, auch dort gibt es unscharfe Randbereicht, die sind wirklich unscharf. https://www.sehen.de/brillen/gleitsichtbrille/

Der Fernbereich ist in ganzer Sichtbreite scharf, wenn ich aber in die Nähe sehen möchte, verjüngt sich der scharfe Sehbereich.

Der einzige streitbare Sachverhalt ist der Klappmechanismus. Ich müsste mit meiner Klappbrille ein Gutachten im Flugsimulator oder im Flugzeug anfertigen lassen, wo alle strittigen Sachverhalte überprüft werden. Ob die Kostenfolge das wert ist?

Bei Gleitsichtbrillen bekomme ich eine Verzerrung, Abbilder verbiegen sich. Wenn ich mit meinen Augen einen Bereich fokussiere, dann sehe ich nur diesen fokussierten Bereich scharf. Deshalb entschied ich mich für bifokale Brillengläser.

Ich habe mich mit mehreren Optikermeister nacheinander an verschiedenen Orten über Gleitsichtbrillen unterhalten. Wasmir an Gleitsichtbrillen nicht gefällt ist, dass Randbereiche zugunsten der Gleitsichtfunktion unscharf sein. Daslässt sich konstruktiv nicht wesentlich verbessern. Allerdings sind diese unscharfen Randbereiche bei Billigbrillen grösser als bei Brillen von 1000 Euro, oder sogar aufwärts.

Wie verhält es sich mit der optischen Achse?

Ich sehe Abweichungen auch mit der Korrekturstärke im Zusammenhang. Bei meiner Klappbrille nutze ich die ganze Fläche der Brille, ohne Verzerrungen, oder Veränderungen in der Abbildungsqualität. Speziell bei meinen Klappmechanismus sagte der Optiker gleich zu Konstruktionbeginn, das hängt von den Augenwerten ab, die dürfen nicht zu gross in der Abbildungsunschärfe sein. Bei mir sind das 2,5 Addition, Zylinder -2. Der BAZL ( Schweiz ) Augenarzt sagte dazu, das meine Fehlsichtigkeit nicht zu gross ist, eher schwach.

Stress im Cockpit ist auch ein zu überdenkendes Thema, bei der Eignungsfeststellung für den wehrfliegerischen Dienst der Bundeswehr gibt es eine psychologische Checkliste mit Bewertung. Jede Person reagiert anders. Vielleicht sollte ich so eine Prüfung mit Klappbrille durchlaufen?




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21. Februar 2022: Von Chris _____ an Horst Metzig Bewertung: +2.00 [2]
irgendwie auch absurd, dass man so restriktiv mit Brillen umgeht, gleichzeitig aber nicht ADS-B verpflichtend macht
21. Februar 2022: Von Horst Metzig an Chris _____

Ich kann nur für den Segelflug sprechen. ADS-B ist die beste Lösung, zur Zeit ist Flarm vorherrschend. Segelflug ist nicht wie Motorflug. Segelflieger kreisen oft mit vielen anderen im Thermikaufwind, manchmal 20 Flieger Tragfläche an Tragfläche ( verrückte Himmelhunde ). Manchmal verschwinde ich bei diesen Verhältnissen. Meine Augen schauen in diesen Fall wie Adleraugen nach draussen, und nicht auf den Fahrtmesser. ADS-B hilft bei diesen dichten Thermikkreisen auch nicht. Da haben die Augenpaare im Cockpit nichts zu suchen. Ein möglichst breites Sichtfeld um die Augen sind überlebensnotwendig. Bei diesen dichten Thermikkreisen piepst das Flarm nur noch Alarm. Da brauche ich die ganze Sichtfläche meiner ( Klapp ) Brille. Eine Gleitsichtbrille würde wegen des einengenden seitlichen Bereich nur die Sicht beschränken. Meine Augen scannen den Luftraum rund um die nach oben freie Cockpithaube möglichst 180 Grad Winkel ab, am besten noch mehr, auch senkrecht nach oben, da tummeln sich auch kreisende Segelflugzeuge. Mir kommt das vor wie im Tollhaus, bei guten thermischen Wetterverhältnissen. Dann geht es auf Strecke. Das ist als wenn man auf der öffentlichen Strasse ein Autorennen veranstaltet. Der Pulk von Segelfliegern, welcher zuvor noch zu 20 im Aufwind gemeinsam Höhe erkämpft hat, geht dann auf Strecke. Dem einzelnen alleinfliegenden Genussegelflieger kommt plötzlich ein Pulk von leistungsorientierten Segelflugsteckenpiloten entgegen, wie aus dem nichts. Davor habe ich am meisten Respekt.

Jeden Motorflieger kann ich nur raten, bei guten Thermikwetter möglichst über den Wolken zu fliegen. Sehen und gesehen werden, auch bei guten Augen mit 110 % Sehleistung, ist dann nicht einfach.



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22. Februar 2022: Von Chris _____ an Horst Metzig

Was du da zum Segelflug beschreibst, mache ich aus gutem Grund nicht mit - mangels Adleraugen. 110% Sehkraft hatte ich nie...

Für meine Fliegerei brauche ich weniger Sehkraft als fürs Autofahren. Reiseflug zwischen 7500 und 15000 MSL, immer mit FIS oder Radar im Gespräch, FLARM und ADS-B in und out an Bord. Auf Langstrecken oder bei entsprechendem Wetter IFR.

22. Februar 2022: Von Dr. Thomas Kretzschmar an Chris _____ Bewertung: +5.00 [5]

Und bei Blindflug brauchts überhaupt keine Sehkraft...

Gott erhalte uns den Glauben an die Technik

22. Februar 2022: Von Wolff E. an Chris _____

Laut deiner Darstellung kann also ein "halbblinder" ohne Gefahr ein Flugzeug sicher führen?

22. Februar 2022: Von Chris _____ an Wolff E. Bewertung: +2.00 [2]
Wo habe ich was von halbblind geschrieben?

Es ist einfach nur albern zu behaupten, fürs Fliegen bräuchte man bessere Augen als fürs Autofahren, das dann mit Luftraumbeobachtung zu begründen und gleichzeitig keine ADS-B-Pflicht einzuführen.
22. Februar 2022: Von Chris _____ an Chris _____
(auch die beste Luftraumbeobachtung mit Adleraugen schützt nicht vor Kollisionen aus Richtungen, in die man bauartbedingt nicht schauen kann)
22. Februar 2022: Von Chris _____ an Dr. Thomas Kretzschmar
Ein gewisses Vertrauen in Technik gehört zum Motorflug dazu...
22. Februar 2022: Von Wolff E. an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Damit hast du dich mal wieder selber disqualifiziert. Es ist manchmal besser, einfach nichts zu schreiben, als halbgares zu verbreiten. Jemand, der kurzsichtig ist, sieht in der Ferne schlecht und im Nahbereich gut. Wenn ich aus meinem Bürofenster schaue, sehe ich die Toreinfahrt und in ca 300 Meter Entfernung einen Kirchturm mit Kreuz auf dem Dach. Ohne meine Brille sehe ich dieses Kreuz gar nicht mehr. Aber ich sehe ohne Brille problemlos die Einfahrt in ca 30 Meter Entfernung. 30 Meter Sicht reichen in der Stadt aus, um einigermaßen ohne Unfall ein Auto langsam zu bewegen, wenn auch unsicher und illegal, da meine Brille eingetragen ist. Und ich habe ca -3 Dioptrien. Aber mit dieser Sicht ein Flugzeug zu bewegen? Sorry, klemmt ganz gewaltig….

22. Februar 2022: Von Chris Schu an Chris _____

gelie Diskussion mit den Klappbrillen etc....

Aber Chris___ - was fuer eine Aussage, mannomann.

Ich sage dass Motorflieger keine schlechteren Augen haben sollten als Segelflieger da sie die gleichen Hindernisse im Luftraum beobachten muessen und nicht nur ins Maeusekinocockpit schauen und sich auf ihre Gizmos verlassen sollten. (und ich greife mir da auch an die eigene Nase obwohl ich mit und ohne Motor fliege)

Als Segelflieger weiss man dass man grossen Abstand von Motorfliegern halten sollte weil viele scheinbar tatsaechlich die schlechteren Augen haben - oder zumindest mal viel schlechter rausschauen als der gemeine Segelflieger. Frag' nicht woher ich das weiss.

Zudem finde ich es schade dass Du die Segelflugzeuge in und ueber 75000ft nicht siehst. Kleiner Tip - die gibt's wirklich...

22. Februar 2022: Von Flieger Max L.oitfelder an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]
Bei 50m visibility im Auto fahre ich 30km/h oder bleibe stehen. Das geht sich im Landeanflug leider nicht ganz aus, daher...
22. Februar 2022: Von Horst Metzig an Dr. Thomas Kretzschmar

Beim Blindflug sieht man nichts, wenn ich nach draussen schaue. Ich kenne das, mit Instrumente fliegt es sich wesentlich einfacher, vorausgesetzt man beherrscht den Instrumentenflug. Eigentlich fliege ich lieber nach Instrumente, als nach Sichtflug. Die schützende Hand ist entweder die Flugsicherung, oder der gesperrte Luftraum, extra für mich.

Der Pilot, besonders diejenigen, welche nicht den Autopiloten fliegen lassen ( wollen oder können ) werden mit einer Besonderheit konfrontiert, wessen Empfinden gebe ich mehr Priorität, dem eigenen Körperempfinden, und damit der Evolution des Menschen angeeigneten Eigenschaften, oder dem Kreiselinstrument, also der Technik. https://www.youtube.com/watch?v=yc2pYsYHGLE&list=UUghs8n2gKcUlpJw4ek25F2A&index=24

In Deutschland kann man sich bei der Bundeswehr in Königsbrück im Desorientierungstrainer trainieren und überprüfen lassen.

Wenn ich nicht nach draussen schauen muss, so hat das auch Auswirkungen auf die Sehkraft, Dioprien der Augen, und die Art der verwendeten Sehhilfe. Ich muss nur auf die Instrumententafel im Cockpit schauen. Wie verhält sich dann eine Gleitsichtbrille, welche eigentlich für alle Entfernungen ausgelegt ist? Der Fernbereich mit der grössten Sehfläche ab 2 Meter scheidet aus. Übrig bleibt der schmale Spalt der Brille in der Mitte, die Seitenränder sind unscharf, konstruktionsbedingt. Ich habe beim Instrumentenflug eigentlich eine Brille, welche zum Tunnelblick zwingt. Mehr kann ich dazu mangels Erfahrung nicht schreiben.




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22. Februar 2022: Von Achim H. an Horst Metzig Bewertung: +1.00 [1]

Eigentlich fliege ich lieber blind, als nach Sichtflug. Die schützende Hand ist entweder die Flugsicherung, oder der gesperrte Luftraum, extra für mich.

Du bist unter IFR bei Sichtflugbedingungen zur Luftraumbeobachtung verpflichtet, egal wo Du fliegst. Luftraumbeobachtung ist der Ausgang des Piloten aus selner selbstverschuldeten Blindheit.

22. Februar 2022: Von Thomas R. an Achim H.

Du bist unter IFR bei Sichtflugbedingungen zur Luftraumbeobachtung verpflichtet, egal wo Du fliegst. Luftraumbeobachtung ist der Ausgang des Piloten aus selner selbstverschuldeten Blindheit.

Schön dass Du zur Vernunft gekommen bist. Ich hatte mich damals auch sehr gewundert ;-)



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22. Februar 2022: Von Charlie_ 22 an Horst Metzig

Die Mär, dass man beim IFR-Flug (in VMC) nicht raus schauen muss weil "ATC schon aufpasst" wird sich wahrscheinlich länger halten als "Shock Cooling" oder der Geschwindigkeitsverlust beim Turn in den Wind.

22. Februar 2022: Von Chris _____ an Wolff E. Bewertung: +2.00 [2]

"Damit hast du dich mal wieder selber disqualifiziert."

Wolff, du darfst gerne anderer Meinung sein, aber ich eben auch, und die habe ich begründet. Und dein Urteil über meine Qualifikation ist vollkommen daneben, ich wüsste nicht, wann und wodurch ich dir dazu Anlass gegeben hätte.

Das, was du da gelesen hast, habe ich nie geschrieben - ich habe nie behauptet, dass man als Kurzsichtiger OHNE Brille fliegen sollte. Das hast alleine du mir in den Mund gelegt.

Ich bin allerdings der Meinung, dass die Diskussion über eine offenbar prima funktionierende selbstkonstruierte Klappbrille, die daran ansetzt, dass das Klappen angeblich zu lange dauern würde, reichlich absurd ist. Wer fliegt denn so, dass er ständig in Sekundenbruchteilen reagieren müsste? Das trifft eher auf das Autofahren zu als auf das Fliegen.

--

Natürlich ist beim Fliegen die Luftraumbeobachtung wichtig und auch Pflicht - aber man kann mit jemandem kollidieren, der aus der 3- oder 5-Uhr-Position kommt, von oben oder von unten, wo man mit den besten Augen nichts sieht, weil das Flugzeug im Weg ist.

Daher glaube ich viel mehr an technische Hilfsmittel. Und finde es einfach daneben, im Jahr 2022 - bei vorhandenen technischen Hilfsmitteln - auf die Eigenschaften einer Brille so absurd viel Wert zu legen, gleichzeitig aber ADS-B nicht verpflichtend zu machen.

Und nochmal zurück zu den "Adleraugen": Ich bin schon mit vielen sehr erfahrenen Piloten und Fluglehrern geflogen, und ich glaube einfach dem nicht, der behaupet, er würde durch seine überlegene Luftraumbeobachtung und seine 130%-Sehschärfe so viel mehr an Sicherheit gewinnen.

Jeder, der ADS-B und/oder FLARM an Bord hat - dazu zählst du ja auch Wolff - kennt doch das Erlebnis, dass er einen Flieger nicht gesehen hätte, wäre der nicht auf dem Traffic-System erschienen.

22. Februar 2022: Von Chris Schu an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

ich kenne aber auch genug Erlebnisse bei denen Flugzeuge, Voegel oder sonst was vor mir auftauchten die nicht in meinen Gizmos angezeigt wurden - und die ich nur durch aktives Rausschauen sehen konnte.

22. Februar 2022: Von Dr. Jürgen Schwarz-Boeck an Horst Metzig

Horst, es irritiert mich ein bisschen, dass einseits schreibst, dass du nur mit dem Segelflieger unterwegs bist. Anderseits berichtest du über deine Begeisterung fürs "Blindfliegen" nach Instrumenten. Auch wenn ich weiß, dass Wolkenflüge in früheren Jahren durchaus gängig waren, sind sie doch eigentlich seit Inkrafttreten von SERA 5001 in Deutschland nicht mehr zugelassen ( https://www.aerokurier.de/segelflug/wolkenflug-aus-freien-stuecken-ohne-sicht/ ). Hat sich da was geändert?

22. Februar 2022: Von Chris _____ an Chris Schu

Die kenne ich auch - deshalb ärgere ich mich doch! Das ist doch genau der Punkt.

22. Februar 2022: Von Charlie_ 22 an Chris _____

Also ich habe ein hochwertiges Traffic-System, (TRC-497 TAS), das extrem zuverlässig jedes Flugzeug mit Mode-C oder Mode-S-Transponder erkennt.

Trotzdem hatte ich in 8 Jahre 3 knappe Near Misses. An einen erinnere ich mich besonders: Ich hatte schon mit Radar-Kontakt und wartete auf die IFR-Freigabe, in 3000 ft unter C/3500 von MUC) als ein Katana head-on 10 Meter unter mir durchflog. Keine Info von ATC, obwohl ich "identified" und auf der Frequenz war. Offenbar XPDR aus, keine Anzeige von Skywatch. Anscheinend hatte ATC auch kein Primärziel.

Die beiden anderen waren VFR, aber beide unter 100 m Distanz - ebenfalls keine Warnung. Ich bin sicher, dass alle drei ohne funktionierenden XPD unterwegs waren,

22. Februar 2022: Von Chris _____ an Charlie_ 22 Bewertung: +1.00 [1]

Nochmals, und jetzt zum letzten Mal: das ist genau mein Punkt.

Der Unterschied zwischen 80 und 130% Sehschärfe (beides reicht für Tauglichkeit) oder zwischen 1 Sekunde Gleitsicht-Blickrichtungswechsel versus 5 Sekunden Brille klappen ist weniger kritisch als der Unterschied zwischen einer allgemeinen ADS-B-Pflicht und der Situation heute.

22. Februar 2022: Von Horst Metzig an Dr. Jürgen Schwarz-Boeck Bewertung: +1.00 [3]

Das war 2012 bis 2016 im tschechischen Luftraum innerhalb eines für Wolkenflug vorgesehenen Luftraums. 24 Stunden vor Wolkenflug habe ich der tschechischen Flugleitung gebeten, für mich den Luftraum für Wolkenflug zu aktivieren. Dieser Luftraum war dann während meines durchgängigen Urlaubsaufenthalt aktiv. Vor Einflug in die Wolke musste ich mich bei der Flugplatzflugleitung über Funk melden, und mein Vorhaben ankündigen. Dann war der Luftraum für alle anderen gesperrt, auch für IFR Verkehr, welcher von den tschechischen Radarlotsen kontrolliert wurde.

Ob Wolkenflug in Deutschland wieder zugelassen wird, lasse ich mit einer Petition im Bundestag klären. Vorangegangen waren viele Telefongespräche. Tragischerweise wollte das Verkehrsministerium das Wolkensegelfliegen wieder zulassen, bis von Aeroclub Abteilung Segelflug ein Herr Eisele sich gegen Wolkensegelflug aussprach. Heute möchten wieder einige Führungspersönlichkeiten ( ehemals DFS Radarlotsen ) des Deutschen Aeroclubs Wolkensegelflug mit Transponderfreigabe zulassungsfähig machen, nur gibt es dann ein Zerwürfnis innerhalb des Aeroclub. Rechtlich ist allerdings Wolkensegelflug nicht verboten.

Beispielsweise wurde in der Schweiz Wolkensegelflug rechtlich geregelt. Die Skyguide ist eingewiesen. Die Skyguide wäre im südlichsten Bereich der Bundesrepublik Deutschland, über dem Schwarzwald, auch zuständig. Ich habe den Wachleiter der schweizer Flugsicherung Skyguide Zürich antelefoniert, und mein Vorhaben Wolkensegelflug über dem Schwarzwald mit Transponder angesagt. Nach etwas Diskussion sagte ich zu ihn, das es in Deutschland kein Paragraphen gibt, welcher Wolkensegelflug verbietet. Wir müssen einfach das schweizer AIP in Deutschland anwenden. Verantwortlich ist der Wolkensegelflugpilot und der Radarlotse von Skyguide, und nicht die Herren im Bundesverkehrsministerium.

Ich habe mit der Deutschen Flugsicherung gesprochen, die Radarlotsen hätten damit auch kein Problem, nur möchte sich die Deutsche Flugsicherung rechtlich absichern. Von dem Bundesverkehrsministerium möchte die DFS schriftlich ein Verfahren bekommen, nach welchen die Separation zwischen dem Segelflugzeug in Wolken und dem übrigen IFR Verkehr durchzuführen ist. So eine Art Durchführungsverordnung. Es würde aber auch ausreichen, wenn die Herren im Bundesverkehrsministerium, Abteilung L 17, das schweizer AIP mal gut durchlesen würden. Alles beruht auf EASA Richtlinien.

Viele Segelflugpiloten halten sich nicht an die vertikale Wolkenabstände. Alles was weniger als 1000 fuss ist, gehört bereits zum Wolkenflug, und ist transponderkontrollpflichtig.

Ach, übrigens Herr Dr, wenn wir schon dran sind, hier meine gemessenen Werte bei tschechischen Hals - Nasen - Ohrenarzt im flugmedizinischen Zentrum Prag. Das Hören ist in der Fliegerei auch wichtig, besonders im Instrumentenflug.



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