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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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43 Beiträge Seite 1 von 2

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8. Januar 2009: Von Michael Stock an Hans-Georg Pauthner
Hallo Herr Pauthner,

das mit Augsburg wird uns nichts helfen. Das Problem ist, daß für Fuersty und OBI die politische Unterstützung verlorengegangen ist. Daher ist sehr wahrscheinlich, daß die Verwaltungsgerichte in beiden Fällen gegen den Flugplatz entscheiden. Für Fuersty gibt es wohl keine Rettung mehr.

Durch meine Verbindungen nach Frankreich habe ich aber auch läuten hören, daß die EADS bei einem negativen Ausgang der OBI-Verfahren den Flugbetrieb dort wohl spätestens Ende 2009 einstellen wird. Da es sich um einen Sonderflughafen handelt, wird dies wahrscheinlich von einem Tag auf den anderen geschehen. Ich bin mal gespannt, ob die der RUAG und dem DLR vorher noch Bescheid geben oder ob die erst am morgen der Katastrophe davon erfahren. Den Franzosen paßt das hinsichtlich ihrer Industriepolitik gut in den Plan, denn es bedeutet eine weitere Schwächung des Luftfahrtstandortes Deutschland.

Viele Grüße,

M. Stock
8. Januar 2009: Von Hans-Georg Pauthner an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

das mit Oberpfaffenhofen sehe ich noch nicht so schwarz. Die DLR und die Fa. RUAG haben politische Unterstützung. Die Fa. RUAG macht mittlerweile die gesamte Werftüberholung der Bell UH 1 D Flotte der Bundeswehr. Ich denke bei Oberpfaffenhofen als Sonderlandeplatz sind noch andere Mitspieler am Wirken.

Allerdings hat die EADS und vorher die DASA eine unrühmliche Rolle bei der Vernichtung von Dornier in Oberpfaffenhofen gespielt. Sehr subtil, aber am Schluß eindeutig gegen Dornier gerichtet !

Also, ich denke eine bestehende Betriebsgenehmigung in Oberpfaffenhofen ist nicht so einfach vor dem Verwaltungsgericht zu kippen. Warten wir es ab.

Viele Grüße

Georg
8. Januar 2009: Von  an Hans-Georg Pauthner
und außerdem....soll bald die 228 wieder gebaut werden!

wo soll die den eingeflogen werden? in jesenwang oder dachau-gröbenried?

allah hu akbar!

shalom für alle!
mfg
ingo fuhrmeister
9. Januar 2009: Von Stefan Jaudas an Hans-Georg Pauthner
Hallo,

als Antwort gleich auf mehrere verschiedene Beiträge,

> Die Fa. RUAG macht mittlerweile die gesamte Werftüberholung
> der Bell UH 1 D Flotte der Bundeswehr.

So viele UH1D sind das auch nicht mehr. Und es werden immer weniger. Und ein Hubschrauber braucht keinen voll ausgebauten Flughafen, da tut es auch ein Hallenvorfeld. Damit kann man jedenfalls keinen Flughafen erhalten. Weder finanziell noch argumentativ.

> und außerdem....soll bald die 228 wieder gebaut werden!

Es sollte auch die 728 weiter entwickelt werden. Und weiter? Warum jemand ausgerechnet fast das älteste Produkt der Fa. Do wieder auflegen will, entzieht sich meinem Verständnis.

Ach ja, der Seastar soll auch (mal und schon) wieder aus der Versenkung auftauchen.

Ich persönlich werde da nicht mit großen Stückzahlen rechnen, bis diese Projekte wieder in der Versenkung verschwinden. Das zeigt einfach die Erfahrung.

Gruß

StefanJ
9. Januar 2009: Von Michael Stock an Hans-Georg Pauthner
Hallo Herr Pauthner,

die anderen Mitspieler, die Sie erwähnen, gibt es meiner Meinung nach nicht, sonst hätten diese es wohl nicht erst so weit kommen lassen. RUAG/DLR sowie die verschiedenen anderen Luftfahrtunternehmen am Standort haben (außer den üblichen Lippenbekenntnissen) NULL politische Unterstützung. Und unser neuer "Wirtschaftminister" Zeil weiß nicht mal, wie man Luftfahrt buchstabiert, agiert aber wie ein Elefant im Porzellanladen.

Es ist die gleiche Situation wie zum Schluß in Neubiberg: Die Firmen und Piloten hoffen auf irgendeine letzte Rettung von oben, die nicht kommt. Die Landespolitik irrlichtert und läßt die Dinge im Sinne der militanten Flugplatzgegner treiben, bis sie zu Ende sind. Am Tag X wird der gute Herr Zeil dann mit großen blauen Kinderaugen in eine unbegreifliche Welt schauen und am Tag X+1 in einem Interview was von ".. natürlich bedauerlich, und er fühlt mit den Betroffenen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, aber man muß schließlich auch die Chancen eines Neuanfangs für die Region im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes sehen, und zudem liegt die eigentliche Schuld selbstverständlich bei der EADS ....." dahersülzen.

Und das war's dann. Die Öffentlichkeit wird das völlig gleichgültig hinnehmen und in Scharen zu den Siegesfeiern der Flugplatzgegner pilgern, denn da gibt's Freibier für alle. Worum ging's gleich nochmal? Naja, egal, das Bier ist jedenfalls gut.

Unsere *einzige* Chance ist tatsächlich das Verwaltungsgericht, denn die neue Betriebsgenehmigung ist gute Arbeit, da muß man das Luftamt Südbayern ausnahmsweise mal loben. Die Entscheidung des Bayerischen Landtags gegen EDMO und ETSF hat aber die Erfolgschancen aus Sicht der Flugplätze massiv verschlechtert. Das ist ja das Konzept der FDP: Die Plätze vernichten, ohne hinterher dafür verantwortlich gemacht werden zu können. Schlau, was?

Viele Grüße,

M. Stock
9. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Michael Stock
Hallo! Trefflicher kann man es leider nicht beschreiben! Wohin wollen wir auswandern?
9. Januar 2009: Von  an Günther Schönweiß
Neu Seeland!
9. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Günther Schönweiß
Es ist überall so. Was Herr Stock beschreibt ist schlicht und einfach Menschlichkeit. Ein Vertreter aus Politik sagte mir zum Thema ZÜP. "Wenn es auch nur theoretisch einen einzigen Anschlag verhindert, so hat es sich schon gelohnt." Außerdem stellten die davon betroffenen Menschen eine so geringe Zahl (kleine Gruppe) dar, das könne man zum Wohle aller doch sicher einfach hinnehmen.

Argumentieren Sie bei so einer Aussage bitte dagegen. Versuchen Sie es, ernsthaft. Sie werden ausgelacht. Ende der Fahnenstange. Es interessiert niemanden. Oberpfaffenhofen, Fürsty ist einfach egal, so egal, daß Sie überkochen. Dann wirds etwas lustig und noch egaler. Und die Gegner lachen sich eins.

Worauf ich hinaus will: das zu gestaltende Gesicht der kleinen Privatfliegerei muß weg von allem Extremen. So kann die Angriffsfläche für den Gegner verkleinert werden und evtl. der Spieß umgedreht werden. Neben Red Bull AirRace und den Geschäftsfliegern gibt es eben noch viele andere Nutzer des Luftraums. Dieser fliegerische Alltag muß verständlich modern sein und dabei die heute wichtigen Punkte/Themen behandeln. Die Argumente der Gegner zumindest ernst nehmen, sie einwickeln und die eigenen Konzepte als Kompromißlösung für ihre Probleme anbieten. Die Gegner selbst müssen ja nicht überzeugt werden. Die meinungslose Masse gilt es zu gewinnen!

Umwelt
Hierbei ist der Vergleich zum Automobil geeignet. Die Kosten sind - richtig angesetzt - vergleichbar. Zumindest nicht mehrere Größenordnungen auseinander. Dabei Punktet das Flugzeug eindeutig in Punkto Infrastruktur, Lärmbeslastung (vorallem auf der Strecke) und Treibstoffverbrauch pro Sitzmeile (im Schnitt, Staus mit einbezogen bei entsprechenden Belegungen der Sitze)
Laut wird es erst ab A318. Citations & Co. sind leise, ich habe in Braunschweig unterm final ca. 5 km vom threshold gearbeitet. Herrlich ruhige Gegend trotz unmittelbarer Nähe zur A2 und zum Flughafen. Das lauteste war der selten benutzte Hafen. Die Ängste der Bevölkerung zerstreut man, in dem man glaubhaft zu verstehen gibt, daß echte Lärmquellen nicht vorhanden sein werden, und entsprechende Anflugrouten abwechselnd oder konzentriert benutzt werden können. Das ist Kompromißsache.

Zukunftsfähigkeit
Moderne Technik muß immer eine positive Auswirkung auf die Gesellschaft haben. Ist diese nicht bekannt, muß Sie im Rahmen der Technikfolgenabschätzung beurteilt werden. Ein Infrastruktur-Baustein (der Flugplatz) muß als tragende Säule in diesem Konstrukt erkennbar sein. Der Deutsche ist ungemein lokalpatriotisch. Etwas worauf man stolz sein kann, gibt man nicht achtlos her. Berlin hat die wunden Punkte bei den Menschen - allen voran im Osten - gezeigt. Der Nutzen für viele (Anwohner, Unternehmen in der Nähe, Zulieferbetriebe, LTB, Flugplatzgesellschaften, usw.) muß dabei im Vordergrund stehen. Die Flugplatzgegner machen es vor, es muß jeden betreffen. Freibier darf dabei halt auch sein. ; )

soziale Gerechtigkeit
Fliegerei muß einen kostengünstigen Einstieg haben, so daß jeder dazugehören kann - so er denn möchte. Die Grenzen zwischen den Sparten müssen fließender werden. Mehr Personen müssen fliegen, Flugzeuge müssen billger werden, sich billiger fliegen lassen, dabei besser und schneller mehr Ziele erreichen. Ist das nicht darstellbar, brauchen wir uns auch nicht mehr grämen.

Was jeder Flieger selbst dazu beitragen kann
Wenn ich dann noch höre, was Fallschirmspringer von Paraglidern halten und wie Paraglider über Hängegleiter reden und alle untereinander sich schon uneins sind über Sinn und zweck eines Motors, tja Leute, dann kann es auch nix werden. Jedem Tierchen sein Plaisirchen und bitte keinen Neid. Hier ist jeder gefragt. Jeder Pilot muß sich an die eigenen Nase fassen!

Piloten müssen von ihrem hohen Roß herunter: ein arrogant-süffisanter Ton, es brauche schon einen "richt'gen" Mann - so einen tollen vierstreifen-Star mit grauen Schläfen, um sicher zu Fliegen, der schaufelt an unserem Grab mit.

Es muß immer dafür geworben werden, wie einfach das Fliegen von Kleinflugzeugen doch wirklich ist. Jeder, der ein Fahrzeug sicher (!) mit 160 km/h über die Autobahn fahren kann, kann auch sicher fliegen. Ich rede hier nicht vom Bändigen zickiger Hochleistungstwins mit Dampfuhrenkabinett und der Hebel-Mischbatterie mit zusätzlicher Kühlklappen- und Turboverstellung oder gar den fein ausgeprägten Gesäß-Tastsinn eines erfahrenen Seglers mit dem man die so scheue Thermik aufspürt. Ein stinknormaler "moderner" Blechflieger, wie die C172 mit G1000 auf einer gut vorbereiteten mittellangen Reise paßt da prima ins Profil.
9. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr, 1995 hätte ich das alles genauso unterschrieben. Bin aber seit dieser Zeit in einer Pro-Flugplatz-Initiative engagiert und mußte viel dazu lernen. Die vernünftigen Argumente habe ich mal in einer Druckschrift zusammengefaßt, mailen sie mir doch bitte Ihre Postadresse, dann schicke ich Ihnen das Druckwerk gerne zu. Ich versuche mal, die Stolpersteine und Hemmnisse Ihrer Argumente verkürzt und thesenartig zusammenzufassen, Sarkasmus inklusive: Entschuldigung, ich war nicht immer so, ich bin durch den Umgang mit Luftfahrt-Gegnern so geworden!
1. Wie an anderer Stelle in diesem Forum bereits kommuniziert, muß man in Deutschland leider die zunehmend flächendeckende Verbreitung der Vollmeise diagnostizieren, Deutschland wird mehr und mehr zur Dummweltzone. Mit ruhigen Sachargumenten kommen Sie bei den hochorganisierten militanten Luftfahrtgegnern nicht weit, glauben Sie’s mir: Sie werden öffentlich niedergebrüllt!!!
2. An der Spitze dieser Luftfahrt-Kontra-Vereine stehen meist Lehrer, die mit angelesenem Halbwissen vor ihrer Klasse stehen und die Welt erklären, wie sie sie sehen und wie sie theoretisch sein könnte/sollte. Seitdem weiß ich: Lehrer ist kein Beruf, das ist eine Diagnose!
3. Die meinungslose Masse kriegen sie nicht, die ist im DSDS- oder Dschungelcamp-Koma. Begründungen „Pro Luftfahrt“ sind zu kompliziert, da muß man denken und das ist schwer – darum urteilen ja die meisten! Und dann wäre da noch der Neid, ein ganz starkes Motiv!
4. Umwelt: Lärm ist Schall der stört und hat unheimlich viel mit Psychologie zu tun. Wenn ich einen Flieger laut finden will, dann ist der laut und zwar viel lauter als ein Wagner-Finale in der ersten Reihe des Konzert-Saals oder Deep Purple live ganz vorne ... objektive db(A)-Werte können Sie vergessen.
5. Zukunftsfähigkeit und Lokalpatriotismus enden oft am eigenen Gartenzaun. Öfter habe ich da das gelebte St.-Florians-Prinzip getroffen!
6. Sorry, aber den Begriff „soziale Gerechtigkeit“ ordne ich der argumentativen Waffenkammer des Klassenkampfes und des Sozialneides zu. Als Selbständiger mit 60-Std.-Woche habe ich die ersten 15 Jahre meines selbständigen Daseins keinen Tag Urlaub gemacht, wenn meine Firma Pleite geht, hafte ich persönlich für alles mögliche. So und jetzt versuchen Sie mal, bei diesem Hintergrund mit einem Lehrer oder Luftfahrt-Gegner über das Thema einen Konsens zu finden.
7. An einem Punkt haben Sie natürlich völlig Recht: Piloten sind ein höchst individualistisches Rudel von Alpha-Tieren mit allen Risiken und Nebenwirkungen – da brauchen Sie bloß mal in das PuF-Forum reinzulesen. Ganz schnell finden Sie einzeln gefaßte Edelstein-Imitate auf die Ihre Charakteristik zutrifft.
8. Unseren Polit-Clowns fehlt überwiegend Persönlichkeit, Rückgrat und Wissen, wie es draußen wirklich zugeht. Aber damit wären wir schon wieder bei der Berufsstatistik des Bundestages ...

Morgen gehe ich fliegen (C172S mit G1000) und lasse viel Überflüssiges hier unten zurück! In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende!
9. Januar 2009: Von RotorHead an Günther Schönweiß
Was das den Umgang mit (Menschen-)Massen betrifft, insbesondere auch das Argumentieren, empfehle ich als Fachlektüre "Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon - ein hoch interessantes Werk.

Le Bon stellt z.B. fest, dass - unabhängig davon wie intelligent die Einzelnen sind - eine Masse stets dumm ist. Dabei ist ab sieben Personen von einer Masse auszugehen. Weiter stellt er fest, dass es sinnlos ist, gegenüber Massen zu argumentieren. Stattdessen kann man Massen dadurch beeinflussen, in dem man viel schreit und sich oft wiederholt.

Nach Lektüre dieses Werkes erkennt man übrigens schnell, welcher Politiker bzw. Demagoge das Werk verinnerlicht hat, und wer es offenbar gar nicht kennt.
9. Januar 2009: Von  an RotorHead
"Stattdessen kann man Massen dadurch beeinflussen, in dem man viel schreit und sich oft wiederholt"

Wie wahr, wie wahr...

Der Mensch hat nicht dazu gelernt. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, muss ich mir eingestehen, das ich auch am Anfang meiner Fliegerkarriere mich habe "feiern" lassen. Das dies nicht immer gut ankam, habe ich später auch gemerkt. Inwischen haben die Leute andere Probleme, als sich über eine Flugplatz oder erst recht über einen zu machenden PPL nachzudenken. Da geht es eher um die Ölrechung oder die Haftpflichtrechnung vom PKW. Urlaubsplanung geht dann manchmal schon in Richtung "science fiction". Und dann kommen wir mit ZÜP und Mode S. Da wird es schwer, dies zu erklären. Wir sind halt keine wirkliche Masse, die Wählerstimmen bringen. Viele von uns sind zwar Arbeitgeber, aber das dies heute nicht mehr wirklich was zählt zeigt ja der Stimmzuwachs der Linken. Der gemeine Deutsche sieht meist nur das dicke Auto des Arbeitgebers und wird neidisch. Da er es sich nicht selber erarbeiten kann (weil mit Arbeit verbunden), will er über den Gesetzgeber erreichen, das dieser durch "Umverteilung" dem "gemeinen" Deutschen was abgibt. So sieht es leider aus. Das Ganze läuft dann noch unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit.

Mal ganz ehrlich, galubt ihr wirklich, das wir "paar" was ändern können? Wohl kaum. Wir müssen uns zusammen tun. Alle, Segler, PPL, CPL, ATPL, Glider, Paraglider, Fallschirmspringer und müssen alle Eitelkeiten vergessen. Nur wenn wir mit einer sehr lauten (schreien?) Stimme sprechen, haben wir die Chance, was zu bewegen. Weiter vorne steht mein Beitrag dazu....
9. Januar 2009: Von Ernst-Peter Nawothnig an 
Den letzten Absatz sollte man allen Fliegern einprügeln - die sind in ihrer notorischen Uneinigkeit ja kaum zu übertreffen.

Trotzdem , die Lärmgegner haben einen natürlichen Vorteil. Viele Menschen haben nämlich einen gewissen Bedarf an spirtueller Inbrunst. Seitdem der nicht mehr durchs Christentum gedeckt wird, kann er sich an beinahe beliebigen Inhalten festmachen. Die Aktivisten leben für ihre selbstgewählte Aufgabe und verzehren sich darin. Das macht sie ebenso durchschlagskräftig wie unerreichbar für sachliche Argumente. Welcher Flieger kann schon so viel Energie aufbringen?
10. Januar 2009: Von RotorHead an Ernst-Peter Nawothnig
Zitat: "Das macht sie ebenso durchschlagskräftig wie unerreichbar für sachliche Argumente."

Wie ich bereits erwähnt habe, bringen laut Le Bon sachliche Argumente gar níchts, wenn man es mit mehr als sechs Menschen zu tun hat. - Sechs Menschen ergeben aber kein gutes Wahlergebnis.
10. Januar 2009: Von Joachim P. an 
"Wir müssen uns zusammen tun. [...]. Weiter vorne steht mein Beitrag dazu...."

Hallo Herr Erhardt, danke.

Ich möchte auch nochmal zurück zu der Diskussion über die(wie auch immer geartete) Imagekampagne.

Wie Sie weiter oben geschrieben haben, wären die Fachzeitschriften ein möglicher Kristallisationspunkt.

Hier würden mich die Meinungen von Jan Brill und Thomas Borchert interessieren, die hier wahrscheinlich (hoffentlich) mitlesen:

Wie schätzt Ihr die Chance ein etwas übergreifendes auf die Beine zu stellen (mal nur unter dem organisatorischen und politischem Aspekt, lassen wir die Finanzierung zuerst mal aussen vor)?

liebe Grüße
Joe Pfeffer
10. Januar 2009: Von berndludwig an Joachim P.
Nicht nur die Meinung der Chefredakteure und Herausgeber der Fachzeitungen wäre hier gefragt, sondern noch viel wichtiger die Meinung und ganz besonders irgendeine Initiative der Herrn Präsidenten der Fachverbände wie Deutscher Aeorclub, AOPA usw. Oder sitzen diese Herrn in einem Elfenbeinturm, viel zu vornehm, in einem Pilotenforum mitzulesen und eventuell gar irgendeine Meinung hier abzugeben.
Bernd Ludwig
10. Januar 2009: Von Joachim P. an berndludwig
Ja, ich denke auch dass dies eigentlich die Aufgabe der Verbände wäre. Die sind aber primär mit sich selbst beschäftigt und sekundär mit Reaktionen auf verschiedene Vorkommnisse.
Aktionen im Sinne einer Öffentlichkeitsarbeit für die GA als solche sind nicht zu erkennen, man begnügt sich mit Pressemeldungen die lediglich den jeweiligen Verband ins rechte Licht rücken sollen.

Nachdem aber wenigstens die Chefredakteure hier mitlesen, stellt sich die Frage ob es diesen gelingen könnte Zeitschriften, Verbände und Industrie mal an einen Tisch zu bekommen, wie Herr Erhardt vorgeschlagen hat.

lg
Joe Pfeffer
10. Januar 2009: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr,

Sie haben Recht: Die Fliegerei darf in der Öffentlichkeit nicht das Bild des elitären pflegen, sondern muß das Flugzeug zu dem erklären, was es grundsätzlich auch ist, nämlich einem ganz normalen Verkehrsmittel. Dazu bedarf es eines gut durchdachten Positionspapiers, welches die von Ihnen angesprochenen Punkte (und noch ein paar mehr) erläutert und mit unwiderlegbarem Zahlenmaterial untermauert. Grund: Wir müssen den Teufelskreis durchbrechen, daß die Fliegerei einerseits von Politikern am Liebsten totgeschwiegen wird, weil sie ein schlechtes Image hat, und andererseits die fehlende Unterstützung durch die Politik den Luftfahrtfeinden hilft, das schlechte Image nach Kräften zu befördern.

Also ist es unsere Aufgabe, die wenigen Politiker, die noch nicht ganz auf der "Fliegen ist Pfui!"-Schiene sind, mit hieb- und stichfesten Argumenten zu versorgen. Nur dann können diese sich auch mal hinstellen und sagen "Ich bin für den Flugplatz in XYZ, weil ...." ohne von dem dann sofort losbrechenden Sturm der Entrüstung niedergestreckt zu werden. Kein Politiker, der noch alle Tassen im Schrank hat, läßt sich für so ein Thema öffentlich verprügeln. Hier bei uns konnten wir diesen Mechanismus sehr gut beobachten: Selbst die Politiker, die die Flugplatzgegner unter vier Augen zu Recht für völlig durchgeknallt halten, sind nach und nach unter deren Druck umgekippt und sagen heute unisono das, was die Gegner verbreiten. Warum? Sie sahen sich massiven persönlichen Kampagnen ausgesetzt, hatten keine Argumentationslinie dagegen, und wenn sie sich umgedreht haben, stand keiner hinter ihnen.

Erkenntnis: Wenn die Luftfahrtgegner durch ihre Kampagnen und infolge fehlender Gegenwehr den Kampf um die Meinungs- und Deutungshoheit gewonnen haben, ist Hopfen und Malz verloren. Logische Argumentation ist dann tatsächlich wirkungslos, und die Angst jedes Individuums vor der Vernichtung coram publico läßt einen keine Verbündeten mehr finden. Die Macht der Flugplatzgegner basiert ausschließlich auf zwei Säulen: Ständige und gezielte Desinformation in der Art von Gehirnwäsche und Erzeugung von Angst davor, eine abweichende Meinung zu äußern. So einfach ist das. Was Herr Schönweiß über die militanten Flugplatzgegner geschrieben hat, kann ich nämlich - leider - aus meiner eigenen langjährigen Erfahrung nur bestätigen. Wir dürfen uns da nichts vormachen; Hardcore-Flugplatzgegner wird man nicht, weil man einen Kompromiss im Zusammenleben mit der Fliegerei sucht, sondern weil man im persönlichen Sinnfindungsprozeß bei der Religion der Technikfeinde hängen geblieben ist und die Luftfahrt aus tiefster innerer Überzeugung vernichten will. Das Ziel ist der Endsieg, die Wahl der Mittel keinen Einschränkungen unterworfen. Die einzige Grenze ist das Strafgesetzbuch, und manchmal nicht mal das: Ich bin von einem Flugplatzgegner schon persönlich mit dem Tode bedroht worden. Die Religion der Luftfahrtfeinde weist wesentliche Merkmale des Faschismus auf. Gegen einen solchen Gegner hilft nur viel Mut und die Null-Toleranz-Strategie.

Was können wir tun? Ich glaube, wir brauchen als erstes das große Positionspapier mit der Aufbereitung aller Informationen, zugeschnitten auf die immer gleichen Argumente der Flugplatzgegner. Dieses Papier muß wirklich professionell gemacht sein, so daß es mehreren Zwecken dienen kann: Wir alle müssen uns dieses Papiers sofort bedienen, wenn die durchaus erkennbare Flugplatzgegnerszene einen Platz in der Nähe bedroht. Das ist mühsam, aber ohne Alternative. Da muß jeder Pilot und jeder Chef eines in der Luftfahrt tätigen Unternehmens sich von seinen Politikern vor Ort einen Termin geben lassen und diese gegen die beginnende Welle mit dem Papier munitionieren. Und dann muß man auch hinter diesen Politikern stehen, jede positive Äusserung durch Leserbriefe etc. entsprechend wohlwollend kommentieren und dabei selbst die gerade passenden Argumente aus dem Papier heranziehen. Genauso machen das die Flugplatzgegner auch, nur mit umgekehrtem Vorzeichen! Frage: Warum sollen eigentlich IMMER die anderen gewinnen?

Viele Grüße,

M. Stock
10. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Michael Stock
100pro! Ich traute mich nicht, daß F-Wort zu benutzen, aber auch bei distanzierter und unterkühlter Analyse sind die Kriterien eindeutig erfüllt. Auch ich bin schon mit dem Tode bedroht worden: In einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung sagte ein Flugplatz-Gegner zu mir: „Ich bin Jäger. Wenn dieser Flugplatz gebaut wird, werde ich Sie runterholen". Übrigens: Keiner der anwesenden Kommunalpolitiker reagierte mit Entrüstung oder Widerspruch!
10. Januar 2009: Von Jan Brill an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

"Dazu bedarf es eines gut durchdachten Positionspapiers, welches die von Ihnen angesprochenen Punkte (und noch ein paar mehr) erläutert und mit unwiderlegbarem Zahlenmaterial untermauert."

Ein paar Anregungen kann man sich hier holen:

www.gaservingamerica.org

Dem gibt's an sich nichts mehr hinzuzufügen. Die Seite wird in den USA schon seit Jahren im Travel- und Freizeit-Segment im Fernsehen beworben (Weather-Channel, CNN, Discovery, Travel-Channel, etc).
Diese Kombination aus Öffentlichkeitsarbeit in der Breite und Detailinformation halte ich für sehr gelungen.

MfG
Jan Brill
11. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

genau so etwas finde ich eine gute Ergänzung. Hier ist die AOPA tragende Säule. Diese Werbung muß aber auch in der Politik auf fruchtbaren Boden treffen.
11. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Alexander Stöhr
Zum "Projekt"

Die einzigen Ansprechpartner sind DAeC und AOPA, wir haben nichts besseres. Der BDLI hat übrigens per se eine andere Ausrichtung (Großindustrie). Den Zustand zu beweinen wird nicht viel helfen. Einen "Ausweichverband" zu gründen, wäre genauso falsch. Der Vorschlag, die verschiedenen Vertreter an einen Tisch zu bringen und zumindest den Spielraum für professionell gestaltete gemeinsame Aktionen abzuklopfen halte ich für das vielversprechendste.

Möglicherweise auch die Zusammenarbeit mit der anderen Luftfahrtpresse =) Vielleicht wäre das sogar der bessere erste Schritt, dann mit der vereinigten Luftfahrtpresse die entsprechenden Verbände anzusprechen und zu einem gemeinsamen Projekt einzuladen.

Sollten die Verbände resp. ihre Köpfe nicht wollen, so kann man sie dazu "ermuntern" es zu wollen. Schließlich funktioniert so Demokratie.

Ein eventuell zitiertes Konzeptpapier sollte zwecks Wiedererkennung in ein (dieses) Gesamtkonzept eingebunden sein.

Zu den Flugplatzgegnern:
Ich kennen die Militanz ebenso von Jagdgegnern. Beliebtes Spiel dabei; Hochsitze umsägen, sonderform lediglich Ansägen. Solche Menschen verdienen keine fachliche Beachtung (höchstens von den Behörden, wenn sie straffällig werden). Diffamierungskampagnen helfen zu selten und sind - so sie wirksam sein sollen - i.d.R. illegal, gehen dabei zu oft nach hinten los.
Überzeugen kann man diese Personen nicht. (Wollte ich auch nie.) Einzig darf man ihre Argumente nutzen, um auf gleicher Schiene für den Zuhörer (Bevölkerung, Politiker) eine Antwort/Richtigstellung zu haben. Der Kompromiß soll ja lediglich in den Augen dieser Zuhörer entsehen. Der milde kompromißbereite, konsensorientierte Argumentierer wirkt immer sympathischer als der fanatische Wüterich. Wie ich schon sagte: es geht hier nicht um Vernunft sondern um Gefühle. Glaubt mir, ich komme aus der Autowelt =)
11. Januar 2009: Von Klaus-P. Sternemann an Alexander Stöhr
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die sich in Sachen Flugplätze in der Region München etwas mehr engagieren möchten, mir in den nächsten Tagen kurz ihre Email-Adresse an biamf(at)arcor.de zu senden.
11. Januar 2009: Von Michael Stock an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

für uns muß natürlich alles in deutsch sein, und einige der Punkte unter gaservingamerica.org sind USA-spezifisch und treffen bei uns nicht oder nur eingeschränkt zu. Andererseits ist diese Website tatsächlich strukturell gut geordnet und professionell gemacht. Damit kann sie durchaus als Basis diesen. Interessant finde ich, daß dieser Webauftritt offenbar von der AOPA USA gemacht wurde und die deutsche AOPA bisher nicht die geringsten Anstrengungen in dieser Hinsicht unternommen hat. Wir sollten uns daher nicht auf irgendwelche Verbände verlassen. Bis die in ihren Abstimmungsbesprechungen alle Argumente so weichgespült haben, daß sie zum deutschen Konsensbrei passen, ist der letzte AL-Flugplatz bei uns dicht. Wir können um das Problem aber nicht mehr nur umständlich drumherumreden, sondern müssen in einigen Bereichen auch Klartext verwenden.

Vorschlag: Man kann mit Struktur und Inhalten der gaservingamerica-Website beginnen und das ins Deutsche übersetzen. Wahrscheinlich sollten wir uns dafür die Erlaubnis der AOPA USA einholen, aber ich glaube nicht, daß es da ein Problem gibt. Ergänzt werden muß die deutsche Version dann noch mit einem Unterpunkt, in dem die immergleiche Argumentation der Flugplatzgegner seziert und widerlegt wird. Idealerweise sollte es auch eine spezifische Sektion geben, und zwar für jeden Flugplatz, der von der Seuche heimgesucht wird. Damit kann man lokale Besonderheiten abdecken und der Bevölkerung sowie den Politikern vor Ort zeigen, daß der Platz vor der Haustür eine breitere Unterstützung hat, als sie glauben. Hier ein gutes Beispiel.

Was wir dann noch brauchen: Eine Domain, Webspace, ein CMS (Content Management System) wie Joomla und Jemand, der die Arbeit macht. Die Lösung für die ersten drei Punkte ist trivial, der letzte Punkt ist für die meisten von uns wahrscheinlich das größte Problem. Aus meiner Erfahrung heraus kann man aber die ganze Anschubarbeit auch einem kleinen Multimediastudio beauftragen, das kostet dann einmalig so 2-4 kEuro. Oder PuF macht das, was sicherlich nicht nur ich begrüßen würde (damit sollen Sie aber nicht bedrängt werden, PuF hat ja auch ein Kerngeschäft und kann nicht alles selbst machen). Eine zu beantwortende Frage ist aber sicherlich: Wer ist der offizielle Betreiber der Seite und welches politische Gewicht hat dieser?

Die Website zu adminstrieren bedeutet natürlich auch einen gewissen Aufwand. Diese Arbeit kann aber bei einem CMS auch auf mehrere Personen verteilt werden, und damit ist es nicht so schlimm. Die jährlichen Kosten sind, wenn man ohnehin schon eine andere Website betreibt, vergleichsweise gering. Zum guter Letzt sollte diese Seite dann natürlich auch entsprechend beworben werden, wobei ich da auf die Mithilfe der Luftfahrtpresse hoffen würde. Zudem wäre es gut, wenn von dieser Seite dann auch redaktionelle Unterstützung käme.

Damit habe ich jetzt einen schönen Wunschzettel aufgeschrieben, aber das ist aus der Not geboren. Vielleicht liege ich auch falsch, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Auf jeden Fall erkläre ich hiermit meine definitive Bereitschaft, ein solches Projekt sowohl finanziell als auch mit Arbeitszeit zu unterstützen.

Viele Grüße,

M. Stock
11. Januar 2009: Von reiner jäger an Günther Schönweiß
Na klasse. Da sieht man, wes geistes Kind die Gegner sind

Haben sie den Herrn eigentlich angezeigt? Jemand mit dem Tode zu bedrohen sollte doch wenigstens reichen, dem Herrn die Waffenbesitzerlaubnis abzuerkennem. Immerhin will er ja seine Waffen zweckentfremden gegen Menschen richten
11. Januar 2009: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr,

was den BDLI betrifft, haben Sie schon Recht. Allerdings ist die Causa Oberpfaffenhofen nach der seltsamen Entscheidung der neuen Bayerischen Staatsregierung jetzt offenbar ganz oben in der EADS-Führung angekommen, und dort ist man "not amused". Es wird langsam klar, daß Flugplatzvernichtung früher oder später auch für die Großindustrie zum Problem wird. So langsam reicht es jetzt wohl auch der EADS Deutschland, die den BDLI maßgeblich bestimmt. Von allen Verbänden halte ich den BDLI zudem immer noch für den einzigen, der wirklich etwas bewirken kann.

Viele Grüße,

M. Stock

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