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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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9. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr, 1995 hätte ich das alles genauso unterschrieben. Bin aber seit dieser Zeit in einer Pro-Flugplatz-Initiative engagiert und mußte viel dazu lernen. Die vernünftigen Argumente habe ich mal in einer Druckschrift zusammengefaßt, mailen sie mir doch bitte Ihre Postadresse, dann schicke ich Ihnen das Druckwerk gerne zu. Ich versuche mal, die Stolpersteine und Hemmnisse Ihrer Argumente verkürzt und thesenartig zusammenzufassen, Sarkasmus inklusive: Entschuldigung, ich war nicht immer so, ich bin durch den Umgang mit Luftfahrt-Gegnern so geworden!
1. Wie an anderer Stelle in diesem Forum bereits kommuniziert, muß man in Deutschland leider die zunehmend flächendeckende Verbreitung der Vollmeise diagnostizieren, Deutschland wird mehr und mehr zur Dummweltzone. Mit ruhigen Sachargumenten kommen Sie bei den hochorganisierten militanten Luftfahrtgegnern nicht weit, glauben Sie’s mir: Sie werden öffentlich niedergebrüllt!!!
2. An der Spitze dieser Luftfahrt-Kontra-Vereine stehen meist Lehrer, die mit angelesenem Halbwissen vor ihrer Klasse stehen und die Welt erklären, wie sie sie sehen und wie sie theoretisch sein könnte/sollte. Seitdem weiß ich: Lehrer ist kein Beruf, das ist eine Diagnose!
3. Die meinungslose Masse kriegen sie nicht, die ist im DSDS- oder Dschungelcamp-Koma. Begründungen „Pro Luftfahrt“ sind zu kompliziert, da muß man denken und das ist schwer – darum urteilen ja die meisten! Und dann wäre da noch der Neid, ein ganz starkes Motiv!
4. Umwelt: Lärm ist Schall der stört und hat unheimlich viel mit Psychologie zu tun. Wenn ich einen Flieger laut finden will, dann ist der laut und zwar viel lauter als ein Wagner-Finale in der ersten Reihe des Konzert-Saals oder Deep Purple live ganz vorne ... objektive db(A)-Werte können Sie vergessen.
5. Zukunftsfähigkeit und Lokalpatriotismus enden oft am eigenen Gartenzaun. Öfter habe ich da das gelebte St.-Florians-Prinzip getroffen!
6. Sorry, aber den Begriff „soziale Gerechtigkeit“ ordne ich der argumentativen Waffenkammer des Klassenkampfes und des Sozialneides zu. Als Selbständiger mit 60-Std.-Woche habe ich die ersten 15 Jahre meines selbständigen Daseins keinen Tag Urlaub gemacht, wenn meine Firma Pleite geht, hafte ich persönlich für alles mögliche. So und jetzt versuchen Sie mal, bei diesem Hintergrund mit einem Lehrer oder Luftfahrt-Gegner über das Thema einen Konsens zu finden.
7. An einem Punkt haben Sie natürlich völlig Recht: Piloten sind ein höchst individualistisches Rudel von Alpha-Tieren mit allen Risiken und Nebenwirkungen – da brauchen Sie bloß mal in das PuF-Forum reinzulesen. Ganz schnell finden Sie einzeln gefaßte Edelstein-Imitate auf die Ihre Charakteristik zutrifft.
8. Unseren Polit-Clowns fehlt überwiegend Persönlichkeit, Rückgrat und Wissen, wie es draußen wirklich zugeht. Aber damit wären wir schon wieder bei der Berufsstatistik des Bundestages ...

Morgen gehe ich fliegen (C172S mit G1000) und lasse viel Überflüssiges hier unten zurück! In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende!
9. Januar 2009: Von RotorHead an Günther Schönweiß
Was das den Umgang mit (Menschen-)Massen betrifft, insbesondere auch das Argumentieren, empfehle ich als Fachlektüre "Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon - ein hoch interessantes Werk.

Le Bon stellt z.B. fest, dass - unabhängig davon wie intelligent die Einzelnen sind - eine Masse stets dumm ist. Dabei ist ab sieben Personen von einer Masse auszugehen. Weiter stellt er fest, dass es sinnlos ist, gegenüber Massen zu argumentieren. Stattdessen kann man Massen dadurch beeinflussen, in dem man viel schreit und sich oft wiederholt.

Nach Lektüre dieses Werkes erkennt man übrigens schnell, welcher Politiker bzw. Demagoge das Werk verinnerlicht hat, und wer es offenbar gar nicht kennt.
9. Januar 2009: Von  an RotorHead
"Stattdessen kann man Massen dadurch beeinflussen, in dem man viel schreit und sich oft wiederholt"

Wie wahr, wie wahr...

Der Mensch hat nicht dazu gelernt. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, muss ich mir eingestehen, das ich auch am Anfang meiner Fliegerkarriere mich habe "feiern" lassen. Das dies nicht immer gut ankam, habe ich später auch gemerkt. Inwischen haben die Leute andere Probleme, als sich über eine Flugplatz oder erst recht über einen zu machenden PPL nachzudenken. Da geht es eher um die Ölrechung oder die Haftpflichtrechnung vom PKW. Urlaubsplanung geht dann manchmal schon in Richtung "science fiction". Und dann kommen wir mit ZÜP und Mode S. Da wird es schwer, dies zu erklären. Wir sind halt keine wirkliche Masse, die Wählerstimmen bringen. Viele von uns sind zwar Arbeitgeber, aber das dies heute nicht mehr wirklich was zählt zeigt ja der Stimmzuwachs der Linken. Der gemeine Deutsche sieht meist nur das dicke Auto des Arbeitgebers und wird neidisch. Da er es sich nicht selber erarbeiten kann (weil mit Arbeit verbunden), will er über den Gesetzgeber erreichen, das dieser durch "Umverteilung" dem "gemeinen" Deutschen was abgibt. So sieht es leider aus. Das Ganze läuft dann noch unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit.

Mal ganz ehrlich, galubt ihr wirklich, das wir "paar" was ändern können? Wohl kaum. Wir müssen uns zusammen tun. Alle, Segler, PPL, CPL, ATPL, Glider, Paraglider, Fallschirmspringer und müssen alle Eitelkeiten vergessen. Nur wenn wir mit einer sehr lauten (schreien?) Stimme sprechen, haben wir die Chance, was zu bewegen. Weiter vorne steht mein Beitrag dazu....
9. Januar 2009: Von Ernst-Peter Nawothnig an 
Den letzten Absatz sollte man allen Fliegern einprügeln - die sind in ihrer notorischen Uneinigkeit ja kaum zu übertreffen.

Trotzdem , die Lärmgegner haben einen natürlichen Vorteil. Viele Menschen haben nämlich einen gewissen Bedarf an spirtueller Inbrunst. Seitdem der nicht mehr durchs Christentum gedeckt wird, kann er sich an beinahe beliebigen Inhalten festmachen. Die Aktivisten leben für ihre selbstgewählte Aufgabe und verzehren sich darin. Das macht sie ebenso durchschlagskräftig wie unerreichbar für sachliche Argumente. Welcher Flieger kann schon so viel Energie aufbringen?
10. Januar 2009: Von RotorHead an Ernst-Peter Nawothnig
Zitat: "Das macht sie ebenso durchschlagskräftig wie unerreichbar für sachliche Argumente."

Wie ich bereits erwähnt habe, bringen laut Le Bon sachliche Argumente gar níchts, wenn man es mit mehr als sechs Menschen zu tun hat. - Sechs Menschen ergeben aber kein gutes Wahlergebnis.
10. Januar 2009: Von Joachim P. an 
"Wir müssen uns zusammen tun. [...]. Weiter vorne steht mein Beitrag dazu...."

Hallo Herr Erhardt, danke.

Ich möchte auch nochmal zurück zu der Diskussion über die(wie auch immer geartete) Imagekampagne.

Wie Sie weiter oben geschrieben haben, wären die Fachzeitschriften ein möglicher Kristallisationspunkt.

Hier würden mich die Meinungen von Jan Brill und Thomas Borchert interessieren, die hier wahrscheinlich (hoffentlich) mitlesen:

Wie schätzt Ihr die Chance ein etwas übergreifendes auf die Beine zu stellen (mal nur unter dem organisatorischen und politischem Aspekt, lassen wir die Finanzierung zuerst mal aussen vor)?

liebe Grüße
Joe Pfeffer
10. Januar 2009: Von berndludwig an Joachim P.
Nicht nur die Meinung der Chefredakteure und Herausgeber der Fachzeitungen wäre hier gefragt, sondern noch viel wichtiger die Meinung und ganz besonders irgendeine Initiative der Herrn Präsidenten der Fachverbände wie Deutscher Aeorclub, AOPA usw. Oder sitzen diese Herrn in einem Elfenbeinturm, viel zu vornehm, in einem Pilotenforum mitzulesen und eventuell gar irgendeine Meinung hier abzugeben.
Bernd Ludwig
10. Januar 2009: Von Joachim P. an berndludwig
Ja, ich denke auch dass dies eigentlich die Aufgabe der Verbände wäre. Die sind aber primär mit sich selbst beschäftigt und sekundär mit Reaktionen auf verschiedene Vorkommnisse.
Aktionen im Sinne einer Öffentlichkeitsarbeit für die GA als solche sind nicht zu erkennen, man begnügt sich mit Pressemeldungen die lediglich den jeweiligen Verband ins rechte Licht rücken sollen.

Nachdem aber wenigstens die Chefredakteure hier mitlesen, stellt sich die Frage ob es diesen gelingen könnte Zeitschriften, Verbände und Industrie mal an einen Tisch zu bekommen, wie Herr Erhardt vorgeschlagen hat.

lg
Joe Pfeffer

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