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Avionik | Flugvorbereitung Wetter VFR mit welcher App  
9. September 2021: Von Michael Huber 

Hallo zusammen,

mit welcher App bzw. mit welchem Dienst plant ihr eure VFR Flüge aus Wetter-Sicht?

Ich selbst nutze FlugWetter.de und TopMeto.

Gibt es andere bzw. bessere Alternativen?

Nutzt jemand windy.com?

viele Grüße Michael

9. September 2021: Von Joachim P. an Michael Huber Bewertung: +1.00 [1]

Ich nutze die Telegram-Schnittstelle vom Autorouter um auf Gramet und DWD zuzugreifen. Im AR schnell ne Route für das Vorhaben anlegen, bzw verschiedene Alternativrouten, dann jeden Tag mal mit dem Telegram ein Gramet holen um die Optionen abzuschätzen. Tlw nutze ich noch das DWD Webportal für Meteogramme oder Crossections. Mit der DWD App oder Windy kann ich persönlich nichts anfangen. TopMeteo habe ich früher viel benutzt, wegen dem Vorgersagezeitraum, seit AR/Gramet nutze ich es nicht mehr.

9. September 2021: Von Johannes B. an Joachim P. Bewertung: +2.00 [2]
Ich nutze hauptsächlich Windy in der Premium-Version, die Möglichkeit Meteogramme von jedem Ort der Welt im 1h Raster zu erhalten, die Wahl zwischen verschiedenen Wettermodellen und die für mich gelungene grafische Darstellung der Wolkendichte in der Höhe haben mich überzeugt. GRAMET nutze ich zudem auch und kurzfristig natürlich METARS, TAFS und die neue "Fliegbarkeits-Option" im Skydemon.
9. September 2021: Von Sven Walter an Michael Huber Bewertung: +3.00 [3]

Windy ist konkurrenzlos - gerne ergänzen durch Gramet für das Wolkenprofil. Reicht für alles auf diesem Planeten.

9. September 2021: Von Andy W ✈️ an Michael Huber Bewertung: +1.00 [1]

Ich mag persönlich nutze www.meteoblue.com zusammen mit www.flugwetter.de

Besonders die Funktion Cross-Sections auf der Landkarte klicken zu können ist schön bei meteoblue.

10. September 2021: Von Chris _____ an Sven Walter

Don't need no stinkin' DWD-Abo :-)

Windy ist gut - das einzige was da fehlt, ist "Adwice", was VFR aber kein Thema sein sollte. (und IFR: bei <0° in den Wolken gibt's fast immer etwas Eis, die Frage ist nur wieviel.... und da gibt das GRAMET vom Autorouter-Bot einen Hinweis, der mir bisher gute Dienste geleistet hat.

Und GAFOR gibt's auf Windy auch nicht (allerdings Karten zu Wolkenuntergrenze und Visibility, was auf das Gleiche hinausläuft). Aber wenn man es gern hätte - bei Skydemon sieht man die GAFOR-Einstufungen auch so.

10. September 2021: Von Sven Walter an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Eben, daher hab ich noch nie verstanden, warum alle auf das GAFOR gucken. Entweder ich will wirklich präzisen Angaben, dann kann ich auf das Höhenprofil beim DWD gucken, oder ich überlege halt mal, warum Wolkengrenzen meteorologisch oder topographisch wo warum wie lange entstehen.

Da fand ich bei DUATS diese Übersichtskarte fürs FAA-Land mit VFR/ MVFR/ IFR anschaulicher auf einen Blick.

10. September 2021: Von Jens V. an Michael Huber

Nutze auch Windy

Etwas versteckt kannst du auch ein plugin laden und damit einen flight planner öffnen

I.d.R generiere ich mir noch ein pdf des freien DWD Wetters und schauen auf die textliche Beschreibung der Wetterlage.

Für eine schnelle Betrachtung (Wind, Untergrenze, Sicht, QNH etc) greife ich auf Avia Wheather zurück

10. September 2021: Von Michael Huber an Jens V.

Danke schonmal an alle die ihr Erfahrungen geteilt haben.

windy gefällt mir davon richtig gut und ist auch preislich unschlagbar.

Zur rechtlichen Seite habe ich gehört dass FlugWetter.de speichert wer, wann, was abgerufen hat. Ist natürlich nur im Fall der Fälle wichtig und wird hoffentlich nie gebraucht.

10. September 2021: Von Sven Walter an Michael Huber
Dein Browser kann bei windy aber genauso gut dokumentieren, dass du dich dort vorbereitet hast.
10. September 2021: Von Michael Huber an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Aber nicht über die App ;-)

Bei Flugwetter habe ich mal irgendwo gehört dass der ANBIETER die Daten speichert.

Die Speicherung über den Browserverlauf ist da eine andere Sache.

Viele Grüße...

10. September 2021: Von Sven Walter an Michael Huber
Wenn da sie Sorge ist, nimm halt den Browser ��.Passwort für Erben und Versicherung unbedingt hinterlassen.
13. September 2021: Von Udo R. an Johannes B. Bewertung: +4.00 [4]

Windy suggeriert eine "extrem gute Wettervorhersage", mit Deutung der Bewölkungsdichte in %, genau auf 1% - und mit Angabe von Wolkenuntergrenzen und -tops ebenfalls örtlich und zeitlich extrem genau auf 100 Meter. Dazu die Bewölkungsschichtung über die Höhe, mit einem tollen Knopf "VFR" und schon kann man seinen eigenen geplanten Flug im Wolkenquerschnitt betrachten. Gibt man die Fluggeschwindigkeit ein, passt sich die Vorhersage sogar entlang des Flugwegs an.

Geil!

Bloß was nutzt diese Vorhersage, wenn das Wetter da draußen nicht das macht, was Windy suggeriert? Im Ergebnis weiß ich inzwischen, dass die Daten, die Windy bekommt, gar nicht die Vorhersagegüte erlaubt, die suggeriert wird. Die übernehmen ja bloß die Rohdaten aus dem jeweiligen Vorhersagemodell und machen ja lediglich eine hübsche Darstellung daraus. Die angegebene Genauigkeit der Wettervorhersage ist aus diesen Daten aber unseriös.

Ich habe dieses Jahr mehrere große VFR-Flüge gemacht, also rein nach Sichtflug, z.B. nonstop Deutschland <-> Spanien. Die Vorhersage in Windy, selbst am Morgen des Flugtags, also mit nur wenigen Stunden in die Zukunft, war für mich noch nicht ein einziges Mal auch nur annähernd zutreffend. Die Vorhersage vom DWD hingegen ist erheblich zutreffender gewesen.

Beispiel: solid overcast in 2000 ft AMSL, in Windy keinerlei Erwähnung, in DWD immerhin als Broken angekündigt.

Anderes Beispiel: Frontdurchgang einer Kaltfront, war in Windy in Wellen dargestellt von drei Wolkenbändern hintereinander, mit dazwischen komplett wolkenfreien Feldern von je ~100km Breite (Bedeckungsgrad 0%!). Tatsächlich eine durchgängige Wolkenwand, wie auf der DWD-Karte. Oder noch ein Beispiel Alpensüdstau in FL90, Bedeckungsgrad 85-100%. In Windy überhaupt nicht dargestellt, Bedeckungsgrad 0%, da war alles blau, im DWD Textbericht immerhin die Möglichkeit erwähnt.

Man muss sich ja überlegen, dass alle drei vorgestellten Szenarien im Prinzip Go/noGo - Szenarien sind. Wenn ich allein mit Windy vorbereitet hätte wäre ich wohl jedes mal mindestens überrascht gewesen.

Aber Windy bietet einige gute Features, die man sich ansehen sollte.

1. Mit nur einem Klick die unterschiedlichen Vorhersagemodelle vergleichen, das ist ein brauchbar guter Indikator dafür, ob die Vorhersage vertrauenswürdig ist. Wenn die Vorhersagemodelle weit auseinander gehen dann ist die Vorhersage tendenziell wertlos (solche Dinge werden beim DWD meiner Auffassung nach mit berücksichtigt). Windy zeigt das Meiste grundsätzlich in ECMWF an, das ist meiner Erfahrung nach für VFR-Flüge viel zu optimistisch. Das Wetter ist tendentiell also schwieriger als ECMWF das vorhersieht.

2. Die Webcams! Entlang der Route mal eben schauen wie das Wetter wirklich ist, z.B. kurz vor Abflug - top!

3. Natürlich die Windvorhersage, rechts am Schieber die geplante Flughöhe einstellen. Das sind die gleichen Daten wie sie die anderen Wetteranbieter auch verwenden. Allerdings muss ich einschränkend ergänzen, dass bei meinen Flügen jedenfalls dieses Jahr der Wind auch nie so war wie vorhergesagt. Hier gibt es aber keine anderen Datenquellen, das ist also "das Beste was zu haben ist" - dazu hervorragend visualisiert.

Also ja, Windy ist eine sehr nützliche Quelle, aber man muss die Visualisierung mit der gebotenen Vorsicht betrachten. Windy zeigt nur "ein Wetter", aber tatsächlich ist viel wichtiger, zu wissen, in welche Richtungen sich das Wetter entwickeln könnte (best case - worst case zum Beispiel). Auch muss man wissen, welche Höhen für die Angabe des Bedeckungsgrades überhaupt betrachtet werden. Low Level schließt z.B. nicht die Schicht solid overcast in 2000 ft ein, sondern nur ein bestimmtes Höhenband.Alles nur Beispiele.

Wenn das Wetter herausfordernd werden könnte, reicht Windy als Quelle nicht aus! Ich nutze flugwetter.de als belastbare Quelle, und finde die Vorhersage brauchbar, bin aber auch immer interessiert, ob es noch weitere gute Quellen gibt.

Man mag vielleicht noch ergänzen, dass das Wetter dieses Jahr aber auch sehr tückisch vorherzusehen war. Es waren viele Wetterlagen, die sehr labil waren, also eine geringe Abweichung in Windgeschwindigkeit bzw. Luftfeuchte zu ganz unterschiedlichen Flugbedingungen VFR geführt haben. Da waren viele Hochdruckbrücken oder Tiefdrucktröge dabei.

13. September 2021: Von Udo R. an Chris _____

[Nachträglich bearbeitet, da ursprünglich falsch gewesen] Die GAFOR-Vorhersage in Skydemon zeigt das an, was das nationale Produkt "GAFOR" vorgibt. In Deutschland ist das bezogen auf die bekannten Gafor-Gebiete, im Ausland kann die Darstellung anders sein, z.B. Routendarstellung in den Alpenländern.

13. September 2021: Von Daniel K. an Udo R.

Ich hatte ein paar Mal, dass Windy zutreffender war, als der DWD. Aber in Summe nehme ich beides und leite mir ein Mittel daraus ab. Dazu verifiziere ich ich mit dem, was mir Skydemon anzeigt.

13. September 2021: Von Sven Walter an Udo R.

Keine Ahnung bzgl. deiner Anzahl an Flügen, und da ich fast nur IFR fliege, mag das jenseits der Frage der Vereisung für mich sekundär sein, aber die Erfahrungen hab ich so noch nicht gemacht. Vor allen Dingen bei dem Durchflug dreier Fronten und der Frage, ob dazwischen was frei ist oder nicht, wäre ich eh nur in einem Flugzeug unterwegs, bei dem das irrelevant wäre.... Entweder bist du drüber oder hast ein derartig eingespieltes Cockpit mit Wetterradar, dass es egal ist. Oder?

Bei VFR brauchst du zugegebenerweise größere Margen: Dann ist die Prognose aber bei keinem Anbieter so verlässlich, dass man des darauf ankommen lassen sollte, wenn man irgendwelche Mittelgebirge ohne Urstromtal (Rhein) durchfliegt. Außer bei Webcamcheck kurz vorm Start, aber das hast du ja als Plus bei Windy vermerkt.

13. September 2021: Von Thomas Nadenau an Udo R. Bewertung: +1.00 [1]
< … GAFOR-Vorhersage in Skydemon bezieht sich auf Routen, nicht Gebiete wie beim DWD. >
Meiner Meinung nach stimmt das so nicht. SkyDemon bietet für Deutschland GAFOR als Gebietsvorhersage, besonders für Alpenländer als Streckenvorhersage. … wie der DWD auch.

< Damit ist der Gafor in Skydemon nämlich tendentiell optimistischer, weil die Bezugshöhe nicht die Bergspitzen heranzieht, sondern das zu durchfliegende Tal. >
Die Bezugshöhen bei GAFOR sind, auch bei den Gebietsvorhersagen (DWD), nicht die Bergspitzen!
13. September 2021: Von Udo R. an Thomas Nadenau

<< … GAFOR-Vorhersage in Skydemon bezieht sich auf Routen, nicht Gebiete wie beim DWD. >>
<Meiner Meinung nach stimmt das so nicht. SkyDemon bietet für Deutschland GAFOR als Gebietsvorhersage, besonders für Alpenländer als Streckenvorhersage. … wie der DWD auch. >

O.K. stimmt. Genau genommen ist GAFOR jeweils ein nationales Produkt und Skydemon übernimmt das. Es zeigt also einfach das an, was der nationale Gafor auch anzeigt. In D wird der Gafor gebietsweise ausgegeben und Skydemon zeigt ihn gebietsweise an. In den Alpenländern sind das die Gafor-Routen. Eine Übersicht, wie die Darstellung in welchen Ländern erfolgt, konnte ich auf die Schnelle nicht finden.

<< Damit ist der Gafor in Skydemon nämlich tendentiell optimistischer, weil die Bezugshöhe nicht die Bergspitzen heranzieht, sondern das zu durchfliegende Tal. > >
<Die Bezugshöhen bei GAFOR sind, auch bei den Gebietsvorhersagen (DWD), nicht die Bergspitzen!>

Das stimmt zwar auch, das habe ich aber nicht gesagt. Zur Berechnung der Bezugshöhen werden in Deutschland die Bergspitzen herangezogen, das heißt aber nicht, dass die Bergspitzen die Bezugshöhe wären. Die Bezugshöhe je Gafor-Gebiet ist in der Karte (oder Liste) angegeben, diese orientiert sich stark an der Topographie. An wenigen Stellen sind Bergspitzen allerdings sogar höher als die Bezugshöhe.

Und in den Alpen, da wo Gafor-Routen angegeben werden und nicht Gafor-Gebiete, beziehen sich die Einstufungen auf die konkrete Route, also z.B. ist die Route über den Brenner oft fliegbar (und der Gafor nicht X) auch wenn es rundrum aufliegt.

Ist es jetzt klar?

13. September 2021: Von Udo R. an Sven Walter

<Bei VFR brauchst du zugegebenerweise größere Margen: Dann ist die Prognose aber bei keinem Anbieter so verlässlich, dass man des darauf ankommen lassen sollte>

Ja aber genau darum geht es doch, also mir zumindest. Wenn das Wetter "sonnenklar" ist zeigen alle Wettervorhersagen das richtige an, und dann ist die Darstellung in Windy mit Abstand am Schönsten von den mir bekannten Apps. Keine Frage.

Aber Wettervorhersage ist doch gerade dann relevant, wenn es schwierig wird, wenn die Go/noGo - Entscheidung ansteht. Und dann sage ich, aus meiner Erfahrung heraus, dass ich mich nicht auf Windy verlassen würde, weil die dargestellte Qualität der Wettervorhersage irreführend ist und nicht angegeben wird, was z.B. "Bedeckungsgrad niedrige Bewölkung 42%" bedeuten soll, bzw. welche Abweichungen hiervon zu erwarten sind (und das kann sein 0 bis 100%). Oder wie genau eine "Cross Section" entlang des Flugwegs tatsächlich ist.

Windy zeigt Dinge, die aus den Daten heraus (heutzutage) unmöglich vorhersehbar sind. Das gibt eine trügerische Sicherheit, die in der Fliegerei fehl am Platz ist. Das ist meine Meinung, basierend auf meiner Erfahrung, und ich habe das ja auch mit drei plakativen Beispielen in meinem Beitrag weiter oben illustriert.

Um noch einen weiteren Beitrag zu geben: Ich nutze auch den Wetter-Bot von Autorouter via Telegram. Von EuroGA gibt es einen Telegram-Bot "euroga-airports" der inzwischen auch ähnliche Wetterdaten wie Autorouter bereitstellen kann, und dazu auch die online erhältliche AIP zu den Flugplätzen europaweit. Das ist alles ganz praktisch, wenn man es im Cockpit nochmal checkt, oder "im Urlaub" vor dem Rückflug, wo evtl. nicht alle Tools wie zu Hause zur Verfügung stehen.

13. September 2021: Von Sven Walter an Udo R.

Die Vorhersage in Windy, selbst am Morgen des Flugtags, also mit nur wenigen Stunden in die Zukunft, war für mich noch nicht ein einziges Mal auch nur annähernd zutreffend. Die Vorhersage vom DWD hingegen ist erheblich zutreffender gewesen.

Und ich bin da noch nie enttäuscht worden, außer in einer mehrtägigen Prognose - aber da kennt man ja die Gründe und as meintest du gerade nicht.

Tja also du schreibst da von Meinungen und drei Praxisbeispielen, wo ich dir ohne die gleiche Erfahrungen gemacht zu haben eigentlich nicht widersprechen will, weil ich nicht dabei war. Aber wenn es knappe Entscheidungen sind, sind alle Modelle mit einer Unsicherheit behaftet, und das ist normal und erklärbar. Daher wundert es mich, vor allen Dingen ob deiner sehr genauen, lesenswerten Schilderungen, dass meine Erfahrungen da fundamental anders sind. Die Flugflächen und Wolkenarten sind da fundamental richtig, und die Abweichungen, die wir alle eh kennen (wann Nebel sich auflöst, ist kaum berechenbar etc.), spielen in die Beispiele ja gar nicht mit rein.

Aber: Wenn ein Stau auf der Südseite der Alpen ist, kann ich mir bei den Fundamentaldaten von Windy, die ja wie du korrekt anmerkst nur phantastisch graphisch aufbereiten, was eh vorhanden ist, nicht vorstellen, dass da "sky clear" dargestellt wird. Und wenn es flugflächenbezogen ist, hängt es eh an der eigenen Planung und der Höhe, in der die Daten erfasst werden.

Ich suche ja gerade den Fehler bei mir, und reflektiere, dass ich vom Segelflug aus kommend eh immer in den Atmosphärenschnitt reingucke (DWD), der aber genau anzeigt, warum mir Windy das Ganze graphisch in der Fläche so darstellt. Von der Fundamentalanalyse kommend weiß ich also, was die Unsicherheitsfaktoren sind, dann ist es mir aber auch egal, welches Modell da ein bisschen mehr dies oder das anzeigt. Wenn ich mich "wo durchquetschen muss" durch ein Höhenband, muss ich eh Ausweichrouten planen - da kommt es dann aber wiederum nicht drauf an, welches Modell ich mir angeguckt habe. Entweder ich komme ohne Turbo unter Wolken über den Alpen durch oder ich muss außen rum.

13. September 2021: Von Udo R. an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

< Die Flugflächen und Wolkenarten sind da fundamental richtig>

Und genau das habe ich bei Windy schon zu oft falsch gesehen und will damit meine Erfahrungen hier weitergeben. Ich komme ja auch vom Segelflug, habe mich da ganz intensiv mit Wetter beschäftigt, für Wettbewerbe, und früher sogar den MET-Unterricht gehalten.

Natürlich ist es schwierig, bei komplexem Wettergeschehen eine genaue Vorhersage zu treffen, darauf will ich nicht hinaus. Sondern darauf, dass Windy trotzdem eine 100%ig exakte Wettervorhersage anbietet, ohne dass an einer Stelle klar würde, dass die Daten möglicherweise zu 100% fehlerbehaftet sind. Natürlich ist es dann auch besonders herausfordernd, wenn man 800NM-legs nach VFR plant (so wie ich das mache) und das Wetter ja nicht nur zu einem Zeitpunkt relevant ist, sondern die potentielle Entwicklung über vielleicht 5-6 Stunden relevant ist, inklusive solchen Fragen ob sich an einer Inversion eine OVC-Schicht bilden kann, über der man fliegen kann oder eben nicht, und wie hoch sich die Tops entwickeln, ob eine Front nur ein CS-Wolkenfeld ist oder doch aktiv, etcpp. was VFR hochgradig relevant ist, IFR aber ziemlich unerheblich sein kann.

Nochmal meine Aussage kurz und präzise zusammengefasst: Windy suggeriert eine Vorhersagequalität, die nicht eingehalten werden kann. Windy liefert für jede Route eine graphisch opulente Auswertung, mit Vertikalprofil entlang der Route und Vorhersage-Genauigkeiten im Ein-Prozent-Bereich, die aus den verfügbaren Wettermodellen so unmöglich hergeleitet werden können. Darauf kann man sich nicht verlassen. Windy liefert nur eine graphische Darstellung der "Rohdaten" aus dem jeweiligen Wettermodell, aber keine Wetteranalyse oder -beratung, die Aufschluss darüber geben könnte, wie bzw. in welchen Grenzen sich das Wetter entwickeln könnte - also die Abweichungen von der Vorhersage. Und diese Abschätzung ist für Flugvorhaben sehr relevant.

Man kann sich das aus den Daten von Windy.com herleiten, wenn man weiß wie. Dann gerne auch unter Zuhilfenahme von Wetterkarten wie z.B. von wetterzentrale.de und kann sich dann Abschätzungen überlegen, wie sich das Wetter entwickeln könnte. Das ist aber nicht trivial, erfordert eine Menge Hintergrundwissen und geht weit über das hinaus, was visuell dort präsentiert wird.

14. September 2021: Von Udo R. an Udo R.

Vielleicht habe ich hier zu hart argumentiert. Ich wollte den sehr sinnvollen Faden über die Flugvorbereitung nicht torpedieren, tut mir leid. Wir sind eben vier Fluglehrer in der Familie mit eigener Flugschule, und ich habe schon so viele Diskussionen über Windy geführt dass ich da einen klaren Standpunkt bekommen habe. Immer wieder kommen Flugschüler und berichten dass Windy so tolles Wetter vorhersagt, z.B. von 15:15 bis 17:20 Uhr fliegbar. Wir lassen den Schüler dann aber nicht "auflaufen" und sinnlose Flugstunden bezahlen, wenn ein Überlandflug grenzwertig werden würde sondern erläutern anhand unserer Erfahrung lieber die Grenzen dessen, was Windy leisten kann und was nicht. Ich teste das auch an die Grenzen des (für mich) fliegbaren.

Jetzt aber wieder zurück zum Thema, welche brauchbaren Apps gibt es noch?

14. September 2021: Von Sven Walter an Udo R.

"Wir lassen den Schüler dann aber nicht "auflaufen" und sinnlose Flugstunden bezahlen, wenn ein Überlandflug grenzwertig werden würde sondern erläutern anhand unserer Erfahrung lieber die Grenzen dessen, was Windy leisten kann und was nicht."

Sorry, das Argument verstehe ich nicht: Entweder es ist sicher je nach Ausbildungsstand, oder unsicher, oder in einer Grauzone. Aber was sollen die sinnlosen Flugstunden sein? Geht ja nicht um Airwork bei extremen Böen in den ersten 3 h der Ausbildung, DAS wäre Verschwendung.

Geht's um einen grenzwertigen Dreiecksflug, der eigentlich dringend gebraucht würde? Dann ist das Argument immer noch primär die Sicherheit, nicht das Geld. Oder?

(die Grenzen einer Wetteranwendung aufzuzeigen ist ja auch ureigenen Aufgabe eines Fluglehrers, keine Frage. Aber auch da sehe ich bei den anderen Modellen keine Vorteile, wenn die konservativer sind und öfter "geht nicht" sagen, war es für die anderen Variante eh zu knapp, auch bei Windy...).

14. September 2021: Von Erik Sünder an Sven Walter
Das hätte ich gerne in meiner Ausbildung gehabt:
Mal schlechtes Wetter, Grenzflugzustände, Flug wegen Wetter abgesagt, Seitenwind…
Aber nein, es war immer, wirklich immer gutes Wetter.

Jetzt muss ich mir meine Grenze selber erfliegen, bin da allerdings sehr, sehr, sehr konservativ.

War mal in Aachen und „musste“ wieder zurück nach EDAZ. 15kt Seitenwind. Hatte nie mehr als 3-5 kt Seitenwind in der Ausbildung.
Alle vor mir sind gestartet und musste dann erstmal den Piloten meines Vertrauens anrufen, und mir bestätigen lassen, was ich mal in der Theorie gelernt habe.

Gruß Erik

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