Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

13. September 2021: Von Udo R. an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

< Die Flugflächen und Wolkenarten sind da fundamental richtig>

Und genau das habe ich bei Windy schon zu oft falsch gesehen und will damit meine Erfahrungen hier weitergeben. Ich komme ja auch vom Segelflug, habe mich da ganz intensiv mit Wetter beschäftigt, für Wettbewerbe, und früher sogar den MET-Unterricht gehalten.

Natürlich ist es schwierig, bei komplexem Wettergeschehen eine genaue Vorhersage zu treffen, darauf will ich nicht hinaus. Sondern darauf, dass Windy trotzdem eine 100%ig exakte Wettervorhersage anbietet, ohne dass an einer Stelle klar würde, dass die Daten möglicherweise zu 100% fehlerbehaftet sind. Natürlich ist es dann auch besonders herausfordernd, wenn man 800NM-legs nach VFR plant (so wie ich das mache) und das Wetter ja nicht nur zu einem Zeitpunkt relevant ist, sondern die potentielle Entwicklung über vielleicht 5-6 Stunden relevant ist, inklusive solchen Fragen ob sich an einer Inversion eine OVC-Schicht bilden kann, über der man fliegen kann oder eben nicht, und wie hoch sich die Tops entwickeln, ob eine Front nur ein CS-Wolkenfeld ist oder doch aktiv, etcpp. was VFR hochgradig relevant ist, IFR aber ziemlich unerheblich sein kann.

Nochmal meine Aussage kurz und präzise zusammengefasst: Windy suggeriert eine Vorhersagequalität, die nicht eingehalten werden kann. Windy liefert für jede Route eine graphisch opulente Auswertung, mit Vertikalprofil entlang der Route und Vorhersage-Genauigkeiten im Ein-Prozent-Bereich, die aus den verfügbaren Wettermodellen so unmöglich hergeleitet werden können. Darauf kann man sich nicht verlassen. Windy liefert nur eine graphische Darstellung der "Rohdaten" aus dem jeweiligen Wettermodell, aber keine Wetteranalyse oder -beratung, die Aufschluss darüber geben könnte, wie bzw. in welchen Grenzen sich das Wetter entwickeln könnte - also die Abweichungen von der Vorhersage. Und diese Abschätzung ist für Flugvorhaben sehr relevant.

Man kann sich das aus den Daten von Windy.com herleiten, wenn man weiß wie. Dann gerne auch unter Zuhilfenahme von Wetterkarten wie z.B. von wetterzentrale.de und kann sich dann Abschätzungen überlegen, wie sich das Wetter entwickeln könnte. Das ist aber nicht trivial, erfordert eine Menge Hintergrundwissen und geht weit über das hinaus, was visuell dort präsentiert wird.

14. September 2021: Von Udo R. an Udo R.

Vielleicht habe ich hier zu hart argumentiert. Ich wollte den sehr sinnvollen Faden über die Flugvorbereitung nicht torpedieren, tut mir leid. Wir sind eben vier Fluglehrer in der Familie mit eigener Flugschule, und ich habe schon so viele Diskussionen über Windy geführt dass ich da einen klaren Standpunkt bekommen habe. Immer wieder kommen Flugschüler und berichten dass Windy so tolles Wetter vorhersagt, z.B. von 15:15 bis 17:20 Uhr fliegbar. Wir lassen den Schüler dann aber nicht "auflaufen" und sinnlose Flugstunden bezahlen, wenn ein Überlandflug grenzwertig werden würde sondern erläutern anhand unserer Erfahrung lieber die Grenzen dessen, was Windy leisten kann und was nicht. Ich teste das auch an die Grenzen des (für mich) fliegbaren.

Jetzt aber wieder zurück zum Thema, welche brauchbaren Apps gibt es noch?

14. September 2021: Von Sven Walter an Udo R.

"Wir lassen den Schüler dann aber nicht "auflaufen" und sinnlose Flugstunden bezahlen, wenn ein Überlandflug grenzwertig werden würde sondern erläutern anhand unserer Erfahrung lieber die Grenzen dessen, was Windy leisten kann und was nicht."

Sorry, das Argument verstehe ich nicht: Entweder es ist sicher je nach Ausbildungsstand, oder unsicher, oder in einer Grauzone. Aber was sollen die sinnlosen Flugstunden sein? Geht ja nicht um Airwork bei extremen Böen in den ersten 3 h der Ausbildung, DAS wäre Verschwendung.

Geht's um einen grenzwertigen Dreiecksflug, der eigentlich dringend gebraucht würde? Dann ist das Argument immer noch primär die Sicherheit, nicht das Geld. Oder?

(die Grenzen einer Wetteranwendung aufzuzeigen ist ja auch ureigenen Aufgabe eines Fluglehrers, keine Frage. Aber auch da sehe ich bei den anderen Modellen keine Vorteile, wenn die konservativer sind und öfter "geht nicht" sagen, war es für die anderen Variante eh zu knapp, auch bei Windy...).

14. September 2021: Von Erik Sünder an Sven Walter
Das hätte ich gerne in meiner Ausbildung gehabt:
Mal schlechtes Wetter, Grenzflugzustände, Flug wegen Wetter abgesagt, Seitenwind…
Aber nein, es war immer, wirklich immer gutes Wetter.

Jetzt muss ich mir meine Grenze selber erfliegen, bin da allerdings sehr, sehr, sehr konservativ.

War mal in Aachen und „musste“ wieder zurück nach EDAZ. 15kt Seitenwind. Hatte nie mehr als 3-5 kt Seitenwind in der Ausbildung.
Alle vor mir sind gestartet und musste dann erstmal den Piloten meines Vertrauens anrufen, und mir bestätigen lassen, was ich mal in der Theorie gelernt habe.

Gruß Erik

4 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang