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AERO 2021 fällt aus
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25. Mai 2021: Von Michael Söchtig an Michael Stock
Tatsächlich kann man von Dänemark wirklich vieles positiv abschauen. Wenn ich überlege wie meine Eltern da schon 1997 Eis und Co mit Dankort elektronisch bezahlen konnten oder wie ich mein Abitur in DK 2001 am Computer schreiben durfte ... oder bei der digitalen Verwaltung... da sind wir locker 30 Jahre zurück.

Bei der Energiepolitik kann man beide Länder aber nicht wirklich gut vergleichen. Ein derart industrielles Land wie uns kann man eben auch nicht so einfach umstellen und das EEG war eine deutsche Erfindung. Die Weichenstellungen der letzten 10 Jahre waren aber bei uns teilweise höchst grotesk.

Bei Weltoffenheit und der Bereitschaft über den Tellerrand zu gucken sehe ich DK dann aber eher nicht als Vorbild. Zurückhaltend formuliert.

Wie kriegen wir eigentlich den Thread wieder on Topic?
25. Mai 2021: Von Sven Walter an Michael Stock

"Von Dänemark lernen, heißt siegen lernen…"

Kann man so sehen. Dänemark ist der größte Ölexporteur der EU.

Das bezieht sich natürlich auf den KWK-Anteil von 50%, Platz 1 in Europa, und dass sie schon Jahrzehnte dank dem Unternehmergeist eines Inselbewohners, und später auch der Fachhochschulen, gar nicht erst versucht haben, zu einem Growian zu kommen, sondern das Machbare anzustreben. Wind ernten ist halt clever als Flachland zwischen Nord- und Ostsee. Das gilt aber auch mit kleinen Abstrichen für das gesamte west-, nord- und ostdeutsche Flachland. Und die Höhenzüge der Mittelgebirge.

Vermutlich sind sie auch der Einzige, oder exportiert der Vatikan Rohöl? Andorra?

Dafür haben sie bewusst große Schlitten steuerlich benachteiligt. Vielleicht, um mit der knappen Ressource im Ausland mehr Profit zu erzielen, zuhause aber weniger Verschwendung zu haben?

25. Mai 2021: Von Sven Walter an Michael Söchtig

Bei der Energiepolitik kann man beide Länder aber nicht wirklich gut vergleichen. Ein derart industrielles Land wie uns kann man eben auch nicht so einfach umstellen und das EEG war eine deutsche Erfindung. Die Weichenstellungen der letzten 10 Jahre waren aber bei uns teilweise höchst grotesk.

s. obige Antwort, die gesamte norddt. Tiefebene kannst du hervorragend vergleichen. KWK und EE haben die Dänen aber auch trotzdem erfolgreicher als wir umgesetzt, sogar mit mehr zeitlichem Vorlauf. Das schmälert nicht die Erfolge des EEG, aber das Bessere ist halt der Fall des Guten. Egal, ob die Beispiele dann aus Dänemark, VK oder sonstwoher stammen.

Und ich hab's mal aus Neugier überschlagen, wir haben so ca. 35% mehr Primärenergie pro Nase als Dänemark. So gewaltig ist das nicht. Soll heißen: Wenn wir die 35% die gesamte Zeit mit Braunkohle und AKWs erzeugt hätten, bleibt der Rest immer noch sehr gut vergleichbar.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/348345/umfrage/primaerenergieverbrauch-in-europa-nach-laendern/

Bei Weltoffenheit und der Bereitschaft über den Tellerrand zu gucken sehe ich DK dann aber eher nicht als Vorbild. Zurückhaltend formuliert.

Jein, bevor man soziale Brennpunkte entstehen lässt, kann ich mit der Attitüde ganz gut leben. Sind aber ganz klar Grauschattierungen, über die wir da sprechen.

Wie kriegen wir eigentlich den Thread wieder on Topic?

Niemals, die Aero 2021 ist definitiv abgesagt :-).

25. Mai 2021: Von Dominic L_________ an Michael Söchtig Bewertung: +3.00 [3]

Du gibst die Hoffnung wohl NIE auf. Ich würde sagen, der Topic sollte zeitig zur Aero 2022 wieder "onTopic" kommen. Das ist ein realistischer Zeithorizont.

Was andere europäische Länder angeht, wieß ich gar nicht, warum man die immer in Gänze als Vorbilder sehen muss. Es spricht doch nichts dagegen, lediglich Einzelaspekte anerkennend zur Kenntnis zu nehmen und deren Implementierung auch in Deutschland zu versuchen. Die Rahmenbedigungen sind eben für alle etwas unterschiedlich, manchmal ist das eben ein Vorteil, manchmal ein Nachteil. Wenn man doch bloß mehr zusammenarbeiten und lernen würde in Europa, anstatt sich immer Protektionismus zu üben.

25. Mai 2021: Von Hubert Eckl an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Ist mehr wert als die Aero.. In diesem Mammut-Thread wurde die Spreu vom Weizen getrennt. Erkenntniss prallt auf Behauptung. Wunsch und Faktum, Intelligenz auf Wille .,, Lehrreich in jeder Hinsicht. Solipsismus ( googeln passt hier wirklich) at its best..Danke allen. Der dumpfbackige Aluhut-Beifang des gesponnen Fadens war die Würze im Eintopf.

25. Mai 2021: Von Stefan Jaudas an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]

"Von Dänemark lernen, heißt siegen lernen…"

Kann man so sehen. Dänemark ist der größte Ölexporteur der EU.

Und stellt die Ölproduktion bis 2050 ein. Schande über uns, dass wir uns mit unserem Kohleausstieg Zeit lassen bis 2038. Schon klar, das ist völlig inakzeptabel im Vergleich zu DK.

Kann das sein, dass die Dänen da "Norwegen Light" sind? Windkraft predigen, Öl verkaufen ...

25. Mai 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas

Whataboutism ist was ganz Feines.

25. Mai 2021: Von Michael Stock an Stefan Jaudas

"Und stellt die Ölproduktion bis 2050 ein."

Falsch. Gegenwärtige Politiker in Dänemark wollen wiedergewählt werden und verkünden zeitgeistkonform eine Einstellung der Ölproduktion bis 2050. Kein einziger dieser Politiker wird zu dem genannten Zeitpunkt noch Entscheidungen treffen.

Es ist sehr wahrscheinlich, daß sich die Funktion eines Stromversorgungssystems sowie andere naturwissenschaftliche Details schon weit vor 2050 in Dänemark herumgesprochen haben werden. Ziemlich sicher auch vor 2038 in Deutschland, aber da wird vermutlich bis 2045 noch an Wunderwaffen wie Windmühlen geglaubt ....

25. Mai 2021: Von Sven Walter an Michael Stock Bewertung: +3.00 [3]

https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE

in der Tat. Allein Fotovoltaik und Wind Energie liefern gerade 41 GW von 69 GW. Da habe ich das Biogas und die Laufkraftwerke sogar mal weggelassen…

25. Mai 2021: Von Dominic L_________ an Sven Walter

Die Grafik zeigt übrigens, wie dringend es nötig wäre, den Zubau von Solarpanels mit Südausrichtung zu stoppen. Sowohl morgens als auch abends müssen andere Energieformen (hier Kohle) noch zufüttern, weil die Solarenergie in diesen Randbereichen zu wenig bringt. Würde man nur Ost-West-Dächer haben, würde morgens und abends mehr raus kommen und am Mittag weniger zu viel.

Zu viel ist natürlich relativ, wir sind ja noch nicht bei 100%, aber man kann schon absehen, dass eine Verzehnfachung der Solarenergie auf jeden Fall mit Problemen daher kommt und die muss man nicht größer machen als nötig. Speicher brauchen wir so oder so genug.

25. Mai 2021: Von Sven Walter an Dominic L_________

Jein. Es zeigt, dass wir Tagesspeicher brauchen, um die Lastkurve auch nach sagen wir 17.00 h abzudecken. Es zeigt aber auch, dass Ost-West-Anlagen mit einem gesplitteten Tarif durchaus sinnvoll wären (gerade bei Freilandanlagen, die Dächer können wir eh alle vollknallen mit PV, ganz gleich welche Richtung). Vor allen Dingen zeigt es, dass AKWs und Kohle nicht passen, mit Gas kann man das viel elastischer ausgleichen. Und über mehr Elektrolyseure und Lastmanagement können wir beim erheblichen Ausbau nochmals zeigen, wo wir hin müssen.

25. Mai 2021: Von Michael Stock an Sven Walter

"in der Tat. Allein Fotovoltaik und Wind Energie liefern gerade 41 GW von 69 GW. Da habe ich das Biogas und die Laufkraftwerke sogar mal weggelassen…"

Schon mal gut erkannt. Jetzt außer Einspeiseleistungen zu einem diskreten Zeitpunkt noch die anderen charakteristischen Kenndaten eines verteilten Wechselstromverbundnetzes mitbetrachten, dann reifen Erkenntnisse.

25. Mai 2021: Von Dominic L_________ an Michael Stock Bewertung: +2.00 [2]

Das stimmt natürlich, im Winter sieht es noch nicht ganz so gut aus - allerdings sieht es im Hochsommer noch besser aus. An einem sonnigen Tag wird schon bei dem lächerlichen Ausbaustand der Solarenergie, den wir derzeit haben, bald gar nichts anderes mehr benötigt. Da würde das 2-3fache schon reichen. Insofern sehe ich schon Potenzial, bei einer Verzehnfachung im Sommer ernsthafte Kapazitäten zu haben, um alle möglichen Speicher zu füllen. In der Übergangszeit (Frühling/Herbst) würde man vermutlich ziemlich genau auf +/- 0 raus kommen und im Winter muss man die Speicher leeren. Würde man den Zubau aber nicht nur auf Ost/West, sondern auch auf den Winter optimieren, indem senkrechte Flächen nach Süden ebenfalls belegt werden, würde man weitere Effizienzgewinne erzielen, denn jede kWh, die nicht gespeichert werden muss, ist eine ohne Verluste.

Eine kleine Batterie in jedem Haus wäre auch insofern vorteilhaft, als damit die Tag/Nacht-Schwankung im Netz stark geglättet wird. Das ist viel effizienter, als am Tag alle einspeisen zu lassen und Wasser hoch zu pumpen und das dann in der Nacht für alle wieder runterrinnen zu lassen. In einer Batterie ginge fast nichts verloren. Den Pumpspeicher spart man sich lieber für Schlechtwetterperioden auf. Ich sage das deswegen, weil derzeit die Pumpspeicher offenbar morgens und abends liefern.

Man kann immer sagen, dass das alles nicht funktioniert, aber ich meine, es funktioniert primär deswegen nicht, weil man es nicht tut, und dafür gibt es keine Entschuldigung. Ich habe heute nochmal drüber nachgedacht: Das muss schon 1985 gewesen sein, als mein Vater unser Haus umbaute um auf der Südseite die Sonnenenergie zu nutzen (damals noch Solarthermie) und sich ein 10kW-Windrad in den Garten setzte. Damals dachten viele, inklusive meiner Mutter, er sei bekloppt. Und ich vermute mal, die Leute, die heute, rund 35 Jahre später immer noch die gleiche Meinung haben, kommen sich auch noch besonders konsequent vor. Ich kann es jedenfalls nicht erwarten, ebenfalls ein Haus als "Modellprojekt" zu bauen. Mein einziges Problem ist, dass ich neben all meinen anderen Projekten dafür gerade etwas knapp bei Kasse bin, denn wenn ich schon etwas ganz Neues baue, soll es auch perfekt werden. Ich will nur Strom liefern, keinen beziehen. Und die meisten Leute werden mich für bekloppt halten.

25. Mai 2021: Von Sven Walter an Michael Stock Bewertung: +3.00 [3]

Deine Impertinenz ist natürlich eine wohlkalkulierte Frechheit, sie greift aber nicht, da ich mich mit dem Thema seit 25 Jahren beschäftige:

Einer meiner besten Freunde ist Ing für Energie- und Verfahrenstechnik, seine Frau macht Energiehandel (VWLerin von Hause aus). Sorry, da suchst du dir den Falschen. Und die juristische Seite des Ganzen kenne ich seit September 1996, also noch vor Erlass des EEG. War köstlich anzusehen, wie der RA des EVU der Amtsrichterin und der Gegenseite in die Fallkonstellation in der Sitzung einführte... Also, Schwarzstartfähigkeit, Regelenergie und Residuallast kannte ich damals schon. KWK auch. Sorry, dein Beitrag sagt mehr über dich als über mich aus.

25. Mai 2021: Von Sven Walter an Dominic L_________
Nein, für clever, aber ein Pionier wirst du damit nicht mehr sein, denn auch das wird ja schon ein bisschen länger gemacht... Aber du siehst das vollkommen richtig! Und danke für die Geschichte mit deinem Vater, der hat damals nämlich wirklich echte Weitsicht gezeigt. Wie auch mein Physiklehrer z.b. Gibt halt Leute, die rechnen können.
25. Mai 2021: Von Dominic L_________ an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Man weiß es bei meinem Vater nicht. Genie und Wahnsinn liegen halt manchmal nah beieinander ;-)

Soweit ich weiß, gibt es nicht viele Häuser, die wirklich nie Strom benötigen. Relativ einfach ist es ja noch, über das Jahr netto nichts zu verbrauchen, aber jeden Tag des Jahres ganz alleine auszukommen ist meines Erachtens immer noch extravagant (und im Grunde auch ineffizient). Da ist man über sehr spezielle Projekte, die nie in Serie gehen können, doch nicht hinaus gekommen bislang, oder?

Übrigens würde ich auch gerne so viel Regenwasser wie möglich speichern oder versickern, anstatt in den Kanal zu leiten. Meines Erachtens auch ein Unding, dass bei Regen dann alle ihr Regenwasser in die Kanalisation kippen, was wiederum die Klärwerke dazu nötigt, auf Durchzug zu schalten und den ganzen Mist ungeklärt und lediglich verdünnt in die Flüsse zu leiten. Dann doch lieber ab in einen Tank und für Klo und Blumen nutzen.

26. Mai 2021: Von Alexander Patt an Dominic L_________ Bewertung: +1.00 [1]

"Übrigens würde ich auch gerne so viel Regenwasser wie möglich speichern oder versickern, anstatt in den Kanal zu leiten. Meines Erachtens auch ein Unding, dass bei Regen dann alle ihr Regenwasser in die Kanalisation kippen, was wiederum die Klärwerke dazu nötigt, auf Durchzug zu schalten und den ganzen Mist ungeklärt und lediglich verdünnt in die Flüsse zu leiten. Dann doch lieber ab in einen Tank und für Klo und Blumen nutzen."

Das Thema ist (wie so viele andere Fragestellungen) tatsächlich deutlich komplexer. Recht häufig benötigt man für ein funktionierendes Gleichgewicht aus mechanischer, biologischer und chemischer Abwasserreinigung eine ziemlich genau definierte Menge an Regenwasser.

26. Mai 2021: Von Stefan Jaudas an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

Whataboutism ist was ganz Feines.

Ständig irgendwelche Pläne, "zukünftige" Technologien, Modellrechnungen, Hochrechnungen, und allerhand anderer Tauben auf dem Dach als real existierende Lösungen für alle Probleme anzuführen ist auch ganz was Feines.

Aber sorry, der Whataboutism kommt zu 100% aus der anderen Ecke - Windkraft wie in Dänemark, Eisenbahn wie in der Schweiz, Radfahren wie in Amsterdam, Solarenergie wie in ... ja wie wo denn eigentlich?

Aber klar, ich bin der verbohrte Böse, weil ich da eben ob all dieser Tauben noch nicht in Jubel ausbreche. Das behalte ich mir vor für die zeit in X Jahren, wenn das dann alles auch so funktioniert wie immer gehypt. Sowohl technisch wie auch finanziell. Und finanziell nehme ich einfach mal die letzten 20 Jahre als Maßstab vor: 2001 - 2020: "Lohnt sich, voll konkurrenzfähig, usw." auch wenn wir da die höchsten Strompreise der Welt haben. 2021: "Förderung läuft aus, lohnt sich absolut nicht, wenn nicht noch mehr nachgefördert wird" ...

26. Mai 2021: Von Dominic L_________ an Stefan Jaudas

Ich verstehe dieses Argument mit den Strompreisen einfach nicht. Die Strompreise sind doch kein objektiver Messstab. Da es überhaupt keine unsubventionierte Stromerzeugung gibt, muss man vergleichen, welche Subventionen da rein fließen. Wie schon vorher erwähnt, sind die Subventionen für die angeblich billigen Energieformen, die bei weitem höchsten, Solar- und Windstrom also die nachweislich billigsten Arten der Stromerzeugung. Wenn es dagegen konkrete Zahlen und Fakten gibt, bin ich - wie immer - hochinteressiert.

Ich bin auch gerne bereit, zuzugeben, dass die Subventionierung bei den Solarzellen etwas schwierig zu fassen ist, weil nicht nur der Strom begünstigt wird, sondern auch dei Produktion von den Chinesen gefördert wird. Trotzdem erscheint mir das alles so viel einfacher als CO2 abzuscheiden und zu verpressen, Quecksilber zu filtern und trotzdem mit dem Problem zu verbleiben, dass Kohle nun einmal endlich ist.

26. Mai 2021: Von Carsten G. an Dominic L_________ Bewertung: +2.00 [2]

Der Beitrag ging ja eher in Richtung Förderung - nicht in hoher Strompreise:

"Förderung läuft aus, lohnt sich absolut nicht, wenn nicht noch mehr nachgefördert wird" ...

Und da muss man tatsächlich sagen, sind die Eigentümer von Wind- und PV-Anlagen extrem raffgierig unterwegs - verdienen 20 Jahre Geld und wundern sich dann, dass die Förderung ausläuft und die Bundesregierung keine neue Hängematte gespannt hat. Und als diese dann (zu spät) kommt, beschwert man sich über die niedrigen Preise.

Ganz im Gegenteil zu den Kohleverstromern - die ja nicht nur bereit sind, die Schäden an der Umwelt auszugleichen (Tagebaue schließen, Grundwasser-Absenkungen zurückführen, alte Schächte auffüllen, ...) und die Förderungen zurückzuzahlen, sondern auch auf Ausstiegszahlungen freiwillig verzichten. Ausgleich macht ja auch überhaupt keinen Sinn, wenn die Kraftwerke in der Merit Order ohnehin aus dem Geld sind. Auch die betroffenen Regionen am Niederrhein und der Lausitz freuen sich so sehr auf die saubere Luft, dass endlich mal keine Milliarden fliessen müssen als Ausgleich. Das Geld würde ja ohnehin in seltsamen und unwirtschaflichen Projekten versumpfen.

PS: wer Ironie findet, darf sie behalten

26. Mai 2021: Von Stefan Jaudas an Dominic L_________

Dass die Fossilen endlich sind, geschenkt. Dass da langfrsitig was Anderes benötigt wird, ist auch klar. Nur den Weg dorthin, den sehe ich noch lange nicht. Außer "Zukunftstechnologie" (Betonung auf "Zukunft" - also vielleicht irgendwann mal) sehe ich da noch nicht viel.

Für Nischenanwendungen tauglich? Auch das geht bereits. Aber das sind eben Nischen.

Wir haben halt das Problem, dass unser Planungshorizont nie über eine Legislaturperiode hinausgeht. Und da dann mit Verboten von bestehender Techonolgie darauf zu antworten wird eben auch nicht helfen. Auch wenn das die einzige Maßnahme ist, die über eine Legislaturperiode hinaus wirkt. Aber Verbote sind einfach. Alternativen sind schwierig.

Und ja, entscheidend ist, was der Verbraucher am Ende dafür bezahlt. Selbst bei den reinen Gestehungskosten ist ja schon eine sehr weite Spanne. Und der Gag ist dann, wenn wir Andere dafür bezahlen, heute unseren überschüssigen Biostrom abzunehmen, und am nächsten Tag dann teuer deren Atomstrom abnehmen müssen, um Lücken zu füllen. Mit unserer "Energiewende" machen wir es gerade wie diese pathologischen Impfgegner mit dem Herdenschutz: Wir verstecken uns da hinter den Anderen.

Das steht und fällt eben mit der Speicherung. Und da sind wir noch sehr weit weg von allem, was kein Hype ist.

Um mal die Pointe des alten Gags der Rechtschreibreform umzuschreiben, und ja, das ist jetzt polemisch:

Deutschland 2040: Es gipt kein strohm mer.

26. Mai 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas

Ständig irgendwelche Pläne, "zukünftige" Technologien, Modellrechnungen, Hochrechnungen, und allerhand anderer Tauben auf dem Dach als real existierende Lösungen für alle Probleme anzuführen ist auch ganz was Feines.

Aber sorry, der Whataboutism kommt zu 100% aus der anderen Ecke - Windkraft wie in Dänemark, Eisenbahn wie in der Schweiz, Radfahren wie in Amsterdam, Solarenergie wie in ... ja wie wo denn eigentlich?

"Zukünftig"? Gegenwart, wie du selbst schön auflistest. KWK - Dänemark. Windkraft - Dänemark, VK, wir selbst... Solarenergie wie bei uns in zu geringem Umfang, China, Australien, Indien, Nevada, Kalifornien - einfach auf die Landkarte gucken, wo es sich lohnt. Südlich eines gewissen Breitengrades lohnt es sich fast immer. Ausnahme: Der Gesetzgeber stellt sich quer (Beispiel Florida). Und warum stellt der sich quer? Weil das Volk vor Ort dann ungefähr so aufgeklärt ist wie du. Größter Stromfresser: Klimaanlage. Aber statt mal das Dach mit PV vollzuknallen, lässt man lieber den Ozean anschwellen, was dann den Staat mittelfristig fast unbewohnbar werden lässt. Was das noch mit den Immobilienpreisen dort machen wird, nicht auszudenken. Der Whataboutism, den du mir unterstellst, betrifft immer das gleiche Problem, nur ist dieses Problem etwas komplexer. Vielleicht kommst du noch dahinter. Die Grundannahme ist aber einfach, anthropologisch bedingt ein zu rapider Klimawandel. Also doch kein Whataboutism.

Aber klar, ich bin der verbohrte Böse, weil ich da eben ob all dieser Tauben noch nicht in Jubel ausbreche. Das behalte ich mir vor für die zeit in X Jahren, wenn das dann alles auch so funktioniert wie immer gehypt. Sowohl technisch wie auch finanziell. Und finanziell nehme ich einfach mal die letzten 20 Jahre als Maßstab vor: 2001 - 2020: "Lohnt sich, voll konkurrenzfähig, usw." auch wenn wir da die höchsten Strompreise der Welt haben. 2021: "Förderung läuft aus, lohnt sich absolut nicht, wenn nicht noch mehr nachgefördert wird" ...

Merkst du was? Du führst ja jetzt schon den riesigen Schwarm von Spatzen an, die wir heute haben. Niemand erwartet Jubel. Nur "kaizen", bei gegebenen Bedingungen. Kontinuierlich verbessern. Oder hat dein Auto 5 Liter Hubraum?

Verbohrt, ja, der Böse? Nein: Der Ignorant. Siehe Strommpreise - bei denen dir nichtmal klar ist, wie sie zusammengesetzt sind. Was an externen Kosten nicht eingepreist wird. Was da vorher im Bereich Atomenergie etc. subventioniert oder privilegiert (Haftungsbegrenzung) wurde.

Wenn man ab 1990/ 1995/ 2000/ 2005 einfach gesagt hätte, "das CO2 bekommt jetzt ein Besteuerungsziel von 180 €/ Tonne, und das wird kontinuierlich über 10/ 15/ 20/ 25 Jahre lang aufgebaut", kannst du dir Jahr für Jahr ausrechnen, welches Kraftwerk, welcher Energieträger, welcher KFZ-Betriebsstoff sich noch gerechnet hätte. Dann entfällt jegliche Marktverzerrung, in jede Richtung. Die Förderung EE ist also bislang nix weiter als ein Nachteilsausgleich zu Fossilen und Nuklear, eine Förderung unserer Autarkie von Kleptokratien und Autokraten, die ganz schön Unappetitliches vollbringen.

Beispiel Wind? Könnte man an allen Standorten Repowering machen ohne neues Genehmigungsverfahren, würde jetzt nicht die Abschaltung von hunderten WKAs drohen. Danke Merkel, danke Altmaier, danke Gabriel, danke Rösler.

26. Mai 2021: Von Dominic L_________ an Carsten G.

Wie groß die Schäden aus Kohleförderung genau sind, wird man übrigens nie wirklich beziffern können. Interessant ist nämlich - und ich bin selber betroffen davon - dass wenn man beispielsweise im Ruhrgebiet Grunsdtücke kauft, diese sehr oft einen Bergschadensverzicht mit sich im Grundbuch rumschleppen. Da hat man sich also einmalig freigekauft mit einem Betrag, dem man dem damaligen Eigentümer gezahlt hat. Das Dumme ist nur, dass diese Bergschäden eine sehr langfristige Sache sind und noch bis in alle Ewigkeit Gebäude erheblich schädigen können - und jeder hofft natürlich, dass es ihn nicht trifft.

Aber davon abgesehen ist die größte Herausforderung doch immer noch, kein CO2 zu emittieren.

26. Mai 2021: Von Sven Walter an Dominic L_________

Wobei ich jetzt wirklich gerne mal eine Mustergrube sehen würde, die komplett ausbetoniert wird und als PSW verwendet wird. Könnte eine ganze Reihe von Setzungsschäden vermeiden, wenn sich unten nix mehr bewegt. Dürfte sich zumindest zum Teil gegenfinanzieren dank fehlender Ewigkeitskosten, wenn man die Pumpen zum "lenzen" nicht mehr braucht, die Häuser keine Spalte mehr bekommen etc.

26. Mai 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas

Dass die Fossilen endlich sind, geschenkt. Dass da langfrsitig was Anderes benötigt wird, ist auch klar. Nur den Weg dorthin, den sehe ich noch lange nicht. Außer "Zukunftstechnologie" (Betonung auf "Zukunft" - also vielleicht irgendwann mal) sehe ich da noch nicht viel.

Nein, Technik von heute. Oft hier aufgeführt. Wenn du es nicht siehst, ist die Diagnose Myopie. Gibt's nämlich im großindustriellen Maßstab schon heute.

Für Nischenanwendungen tauglich? Auch das geht bereits. Aber das sind eben Nischen.

Im Schnitt 50% unserer Stromerzeugung ist eine Nische? Wir müssen ganz schnell den Duden umschreiben, recht hast du!

Wir haben halt das Problem, dass unser Planungshorizont nie über eine Legislaturperiode hinausgeht. Und da dann mit Verboten von bestehender Techonolgie darauf zu antworten wird eben auch nicht helfen. Auch wenn das die einzige Maßnahme ist, die über eine Legislaturperiode hinaus wirkt. Aber Verbote sind einfach. Alternativen sind schwierig.

Beschwert sich, dass die EE über 20 Jahre und mehr gefördert sind, merkt aber nicht, dass das 5 Legislaturperioden sind. Köstlich. (auch wenn du das Grundproblem der Verantwortungslosigkeit hier schon richtig einschätzt)

Und ja, entscheidend ist, was der Verbraucher am Ende dafür bezahlt. Selbst bei den reinen Gestehungskosten ist ja schon eine sehr weite Spanne. Und der Gag ist dann, wenn wir Andere dafür bezahlen, heute unseren überschüssigen Biostrom abzunehmen, und am nächsten Tag dann teuer deren Atomstrom abnehmen müssen, um Lücken zu füllen. Mit unserer "Energiewende" machen wir es gerade wie diese pathologischen Impfgegner mit dem Herdenschutz: Wir verstecken uns da hinter den Anderen.

Ein tolles Gleichnis: Wenn 80% vernünftig sind (Impfung) und diese 80% nicht mehr auf der Intensivstation landen, haben wir dann überwiegend sinnvoll reagiert als Gesellschaft gehandelt? Ja. Gilt auch für die CO-Reduktion. Mit 40 Maßnahmen je 2% einsparen (Fahrrad im Ballungsraum Amsterdam, PV aufs Dach, Abschaffen der Pendlerpauschale, Abschaffung der KFZ-Steuer etc.) kommt man auch auf 80%. Gestehungskosten plus Speicherung ist übrigens deutlich günstiger als der jetzige Stromtarif. Kannst es ja mal für dein Eigenheim real durchrechnen. Bevor die Zinsen jetzt dann doch wieder anziehen, vielleicht genau der richtige Zeitpunkt um es z.B. binnen 7 Jahren zu amortisieren?

Das steht und fällt eben mit der Speicherung. Und da sind wir noch sehr weit weg von allem, was kein Hype ist.

Falsch. Rechne nach. In einer Vollkostenrechnung würde sich das schon lange rechnen. Selbst im Kleinen tut es das. Und: Speicherung baut man nach der Substitution der Energieträger.

Um mal die Pointe des alten Gags der Rechtschreibreform umzuschreiben, und ja, das ist jetzt polemisch:

Deutschland 2040: Es gipt kein strohm mer.

Wir haben gerade soviel Windstrom wie Kernenergie und Braunkohle zusammen (18 GW > 7 + 10 GW). Tut mir leid, dich mal wieder mit Fakten zu verwirren. Gibt's in 2040 keinen Wind mehr? Na dann können wir ja immer in jede Richtung landen, und können alle Landebahnen flugleiterfrei mit fester Vorgabe definieren. Hallelujah.


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