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Das neue Heft erscheint am 30. März
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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27. Mai 2020: Von Chris _____ an Tobias Schnell

Wo siehst Du denn jetzt da das spezielle Risiko?

Im Überraschungseffekt, kombiniert mit der niedrigen Höhe und niedrigen Airspeed, die nach meiner Meinung zu wenig Raum für Fehler lässt. Und Raum für Fehler braucht man beim Lernen.

27. Mai 2020: Von Tobias Schnell an Chris _____ Bewertung: +8.00 [8]

Im Überraschungseffekt, kombiniert mit der niedrigen Höhe und niedrigen Airspeed, die nach meiner Meinung zu wenig Raum für Fehler lässt. Und Raum für Fehler braucht man beim Lernen

Überzeugt mich ehrlich gesagt nicht als Argument. Eine Prüfung ist eigentlich nicht primär dafür da, um etwas zu lernen. Und wenn der Prüfling vorher mit seinem Lehrer das Prüfungsprogramm studiert und geübt hat, gibt es eigentlich auch keinen großen Überraschungseffekt - man weiß nur nicht, bei welchem Start es passiert.

Im Training beginnt man natürlich mit gebrieften EFATO-Drills.

27. Mai 2020: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +11.00 [11]

Naja, die unangekündigte Übung ist ja

a) für den Lehrer nicht unangekündigt

b) nicht die erste Übung dieser Art, ihr voran gehen ja einige angekündigte und gebriefte Übungen.

und Dein Motor schickt Dir ja auch keine SMS, wenn er dann stehen bleibt. Ask me how I know...

27. Mai 2020: Von Michael Söchtig an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]

Auch wenn da noch Multiengine hinzu kam... Nicht alles muss man in 500ft testen. Zumindest nicht unangekündigt:

https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/uebungsflug-endet-inferno-782242.amp.html

27. Mai 2020: Von Erik N. an Malte Höltken Bewertung: +3.00 [3]

Vor vielen Jahren ist eine Zweimot in München in einem McDonalds aufgeschlagen, weil ein Fluglehrer zur Übung bei einem Motor das Gas rauszog. Vor einem Jahr ist eine Baron verunglückt, weil man unbedingt einen single engine go around am Boden üben musste. Trudeln üben wurde ja auch abgeschafft.

Ok, waren Zweimot, aber man sieht daran, es gibt genug Möglichkeiten für dumme Resultate, unfähige Fluglehrer oder schlechte Koordination.

Bei mir hat in der Prüfung kein Prüfer das Gas beim Start rausgezogen. Ich kenne das so, dass man es brieft, nennt sich Notfallbriefing und man macht es kurz vor dem Takeoff. Und zwar jedesmal.

Ich bin mir nicht sicher ob der Erkenntnisgewinn aus einem echten Gas raus so hoch ist, wenn ich einen EFATO quasi im Kopf habe, durch Briefing, und mir noch vor ein paar Minuten genau durchgespielt habe, was ich mache.

27. Mai 2020: Von Tobias Schnell an Erik N. Bewertung: +8.00 [8]

Erik, Chris, Michael - Ihr überschätzt die Dynamik eines EFATO-Drills aus 3-400 ft AGL in einem Schulflugzeug ganz gewaltig. Vermutlich, weil Ihr ihn noch nie erlebt habt.

Aber ich lasse es jetzt gut sein.

27. Mai 2020: Von Malte Höltken an Erik N. Bewertung: +14.00 [14]

Ich habe das Gefühl, der reale Anteil unfähiger Fluglehrer unter allen Fluglehrern ist wesentlich geringer als der reale Anteil unfähiger Piloten unter allen Piloten, welche Fluglehrern Unfähigkeit unterstellen.

28. Mai 2020: Von Chris _____ an Malte Höltken

...und ich habe das Gefühl, gewisse Fluglehrer mögen es gar nicht, wenn auch der Flugschüler seine eigenen Gedanken zur Sicherheit hat.

Weiter oben hatten wir "bei wem setzt man seine Kinder mit rein". Da ist breiter Konsens "nicht bei allen".

Dann war da ein Forist, der ganze drei Fluglehrer durch vermeidbare Unfälle verloren hat.

Und noch weiter unten stößt es auf vehementen Widerspruch, wenn ich sage, auch beim Fluglehrer/Prüfer passt es mir nicht, wenn er zu "sportliche" Übungen macht. Eine Übung low and slow, bei der man schnell reagieren muss, ist für manche (mich) jenseits dessen, was als Überraschung (!) akzeptabel ist.

Liebe Fluglehrer, ihr seid Dienstleister! Bitte nehmt auch Feedback von euren Kunden an.

@Malte: "Unfähig" ist für dich also ein Verdacht, der sich aufdrängt, wenn ein Flugschüler einen Lehrer kritisiert. Da solltest du umdenken, gemeinsam mit den sechs Freunden, die dir dafür Beifall zollen. Dein diesbezüglicher Kommentar kommt mir arg von oben herab vor.

Und selbst wenn du das Fluglehrer-As bist, akzeptiere mal, dass es auch Quatschköppe unter den FIs gibt. Ich bin mal bei einem (nicht als Schüler) in einer MCR mitgeflogen, der hat mir unmittelbar nach dem Start, ohne Clearance Turns oder Ankündigung am Funk, Steilkurven demonstriert. Sorry, dazu habe ich eine klare Meinung.

28. Mai 2020: Von Michael Söchtig an Malte Höltken

Mein Fluglehrer hat mir schon mal in 500 Fuß das Gas herausgezogen weil ich mal wieder die 70 Knoten nicht eingehalten habe. Erstaunlich wie schnell die Kühe näher kommen. Möchte ich real nicht erleben. War lehrreich, brauche ich aber nicht andauernd.

Ich möchte mir bei meinem Ausbildungsstand nicht anmaßen Sinn und Unsinn von Übungen zu diskutieren. Wir machen bei jedem Start vorab ein Takeoffbriefing (Land straight ahead, max left/right 30deg, wo liegt das Notlandefeld, keine Umkehrkurve unter 1000 fest agl = xfeet über dem Höhenmesser am Flugplatz).

Aber man sollte dennoch gucken wo man sowas übt. In Hamm auf der Piste 24 hängt man sonst gleich in der Bahnlinie oder am Burger King. Da gibt es einfach nicht viele Alternativen. Es gibt da nur ein Feld, daher dreht man direkt nach dem Start etwas nach links. Aber ob man das erreicht - ich will es nie live ausprobieren.

28. Mai 2020: Von Chris _____ an Michael Söchtig

Ich möchte mir bei meinem Ausbildungsstand nicht anmaßen

Ist ein bisschen wie beim Arzt. Der versteht auch mehr von Medizin als du, aber du solltest schon mitdenken. Ist schließlich dein Leben und deine Gesundheit.

Im übrigen werden auch deine Paxe sich anmaßen, deine Fliegerei zu beurteilen.

Nachgedanke: sind es nicht genau die Fluglehrer, die ständig den "Pilot in Command" beschwören, das selbständige Denken gegenüber dem Fluglotsen, auf den man nie vollkommen blind vertraut sondern stets mitdenkt? Und das soll außer Kraft gesetzt sein, bloß weil ein FI rechts sitzt? Da soll dann unendliches Vertrauen vorherrschen? Wohl kaum.

28. Mai 2020: Von Tobias Schnell an Chris _____ Bewertung: +13.00 [13]

und ich habe das Gefühl, gewisse Fluglehrer mögen es gar nicht, wenn auch der Flugschüler seine eigenen Gedanken zur Sicherheit hat

Eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben zu dem Thema, jetzt tue ich es doch:

Bitte stelle Dir mal vor, ein Flugschüler auf einem Soloflug hat einen EFATO, macht eine Bruchlandung und wird schwer verletzt. Dem Richter sagt er "naja, das hat mein Fluglehrer ja auch nie mit mir trainiert".

Möchtest Du dann in der Haut von dem FI stecken, der damit glasklare Vorgaben aus Part-FCL und dem Ausbildungshandbuch seiner ATO missachtet hat?

28. Mai 2020: Von Chris _____ an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]

Danke Tobias, SEHR guter Punkt. Du hältst es also (wie ich) für möglich, dass diese Übung zu einem Unfall führt. Denn warum soll bei der Übung ausgeschlossen sein, was solo passieren kann?

Keine weiteren Fragen.

28. Mai 2020: Von Tobias Schnell an Chris _____

Danke Tobias, SEHR guter Punkt. Du hältst es also (wie ich) für möglich, dass diese Übung zu einem Unfall führt

Bitte? Wo habe ich das geschrieben? Ich sprach von einem SOLOFLUG und einem REALEN Motorausfall!

28. Mai 2020: Von Chris _____ an Tobias Schnell

Ups, Beiträge haben sich überkreuzt.

Also zu deinem Solo-Argument. Weiter oben habe ich geschrieben, was ich stattdessen tun würde: am Boden durchsprechen, ggf. die Übung angekündigt durchführen.

Ich halte das für ausreichend.

Ist schon komisch, dass Motorausfälle hier im Forum offenbar an der Tagesordnung sind, Flugfehler von FIs aber praktisch ausgeschlossen. Meint ihr nicht, als selbständig denkender Pilot sollte man beides für möglich halten?

28. Mai 2020: Von Andreas KuNovemberZi an Chris _____ Bewertung: +6.00 [6]

Chris, Du kannst darauf vertrauen: die Syllabi sind in Bezug auf Lerneffekt und Sicherheit gut durchdacht. Der Sicherheitsgewinn durch die Übung muss immer klar größer sein als die Gefahr, die von dieser ausgeht. Es sterben zu viele Leute bei Umkehrkurven oder im Stall.

Bei MEP gibt es auch nur noch simulierte Triebwerksausfälle in Bodennähe.

28. Mai 2020: Von Olaf Musch an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

Also zu deinem Solo-Argument. Weiter oben habe ich geschrieben, was ich stattdessen tun würde: am Boden durchsprechen, ggf. die Übung angekündigt durchführen.

Ich halte das für ausreichend.

Ist schon komisch, dass Motorausfälle hier im Forum offenbar an der Tagesordnung sind, Flugfehler von FIs aber praktisch ausgeschlossen. Meint ihr nicht, als selbständig denkender Pilot sollte man beides für möglich halten?

Also mir hat mein Prüfer damals bei der Erstprüfung (wir Rotorköpfe machen ja jedes Jahr eine Prüfung) kurz vor dem Ende der Prüfung beim Absetzen vor dem Hangar unangekündigt das Gas weggedreht.
Höhe über Grund: 1(!) Fuß. Geschwindigkeit: 0.

Wenn ich das nicht mit meinem FI unzählige Male (angekündigt) geübt hätte, wäre das ein großes Ups bzw. eine vergeigte Prüfung geworden. Der Prüfer hätte es ja abgefangen, also wohl eher kein echtes Ups.

Und in den jährlichen Wiederholungsprüfungen fliegen wir zwar nicht immer, aber immer wieder auch mal "scharfe" Autorotationen mit vollständig runtergedrehtem Motor und bis zum Aufsetzen. Ausgangshöhe meist so zwischen 800 und 1.500ft AGL, je nach Zielgebiet. Über einem Platz reichen 800, über Feld, Wald (gut, da eher nicht) und Wiese, oder wenn wir AR mit Kursänderung machen, nehmen wir uns etwas mehr Spielraum. Diese ARs werden aber auch stets angekündigt.

Vielleicht liegt's daran, dass wir uns im Heli in Bodennähe einfach wohler fühlen als jenseits der 2.000ft AGL, aber bisher hatte ich da mit keinem FI und keinem FE jemals größere Probleme.

Mal so eine Frage in die Runde: Wieviele Ziellande-Übungen macht eigentlich ein PPL-A-Schüler im Rahmen seiner Ausbildung so ungefähr?

Ich hab mal nachgeschaut und festgestellt, dass ich in meiner Ausbildung - wenn meine Notizen stimmen - so ca. 75 Autorotationen gemacht habe. Ist das so in etwa die Größenordnung, die man auch mit Flugzeugen an Ziellandeübugen erreicht, oder deutlich mehr oder deutlich weniger?

Olaf

28. Mai 2020: Von Kilo Papa an Chris _____ Bewertung: +14.00 [14]

Chris, kein FI ist fehlerfrei, er ist aber in der Regel etwas erfahrener bzw routinierter als der Schüler. Und selbstverständlich ist mitdenken erlaubt und erwünscht.

Du und andere sagen es würde genügen darüber zu reden und es niemals live zu probieren. Vielleicht fliegt ihr besser als andere, ich kann da keine Ferndiagnose stellen. Aber wie ein EFATO für mich von rechts aussieht kann ich dir erzählen. Ich kündige selbstverständlich an, dass evtl. bei einer der Platzrunden nach dem Start das Triebwerk ausfällt, gebrieft wurde das natürlich auch. Dann warte ich, weil das nämlich zu 90% passiert, bis der Schüler (man darf Platzhalter gerne auch den PPLer auf seinem Übungsflug einsetzen, denn da sieht es selten anders aus) unter 500" die Hand vom Gas nimmt und dann zieh ich es raus. Was passiert in der Regel? Nichts! Einfach NICHTS. Kein Nachdrücken, keine Memory items, kein suchen eines Landefeldes. Und dann möchtest du mir erzählen es genügt darüber zu reden? Ich hatte es neulich auf einem Verlängerungsflug PPL: ich habs natürlich brav gebrieft, zog dann bei Gelegenheit das Gas raus, er zog (!), sagte er wolle jetzt erstmal die Geschwindigkeit für bestes Gleiten eintrimmen. Dass ihm die Fahrt weglief hat er garnicht gemerkt. Needless to say, er wäre tot wenn es ein realer Notfall gewesen wäre. Und das habe ich leider weit mehr als einmal erlebt. Einmal sagte mir einer bei einem Übungsflug zur Verlängerung auf meine Frage was er denn beim EFATO machen müsse: "ja landen halt". Ich schaute etwas verdutzt und fragte etwas detaillierter nach. Meine Fragen blieben unbeantwortet. Er flog bereits seit 40 Jahren. Hab's ihm dann erklärt und geübt, auch er wäre verstorben im realen Notfall.

Du hattest gefragt, was ich so als häufige Fehler erlebe. Teilweise Beobachtungen auf dem Flugplatz, teilweise Schulung, teilweise Flüge mit Scheininhabern. Eine kleine, unvollständige Sammlung:

-unsaubere Outsidechecks, da wird gelegentlich nichtmal Öl und Sprit geprüft, ein Blick auf die Tankuhren genügt manchen

-keine(!) Checklisten

-viel zu schnelles Rollen

-ein unbrauchbares oder nicht durchgeführtes Takeoff und Emergency Briefing. Wenn da vor sich hingestammelt wird kannst du dir sicher sein, dass nix von dem gebrieften in einer Stresssituation abgerufen werden kann

-Centerline beim Startlauf scheint irgendwie PPLer nicht zu interessieren. Ist nicht ganz soo schlimm, aber sehr unschön.

-Vx und Vy werden entweder nicht verstanden oder nicht beachtet

-Hand ans Gas bis 500" AGL

-Level Off durch Gas rausziehen

-Trimmen haben leider viele auch nicht verstanden

-Standard rate turns klappen nur mit 1000" (kein Scheiss, hab ich genau so erlebt von dem Kollegen mit "ja landen halt") Höhenverlust und bemerkt wird das natürlich nicht

-bei 45 Grad Schräglage klappt dann garnix mehr bis hin zum drohenden Kontrollverlust

-Sinkflugplanung nicht vorhanden

-Stalls dürften auch gerne häufiger geübt werden, da erlebt man auch alles mögliche

-fürchterlicher Funk ist, leider vorallem bei Scheininhabern, an der Tagesordnung

-Einstellen der korrekten Anfluggeschwindikeit ist scheinbar enorm schwer (weil Trimmen nicht beherrscht wird). Wenn ich gerne 65kt sehen möchte wird irgendwas zwischen 55-75kt geflogen. Führt dann natürlich zu bescheidenen Landungen/Einschlägen.

-Aiming Point gibts für viele auch nicht

-hinter der Halbbahnmarkierung landen

-Landung ohne Klappen beherrschen wenige

-nach der Landung wird noch beim schnellen ausrollen angefangen irgendwas im Flieger zu machen. Landezeit notieren, Klappen einfahren, an Avionic rumfummeln etc. No Action on the Runway hat schon seinen Sinn. Meines Erachtens ist das nahezu einzig akzeptable auf der Piste die Carb Heat zu schliessen. Ansonsten wird der Flieger nach verlassen der Piste aufgeräumt.

Nicht vollständig, manche Kollegen werden mir möglicherweise bei gewissen Dingen nicht zustimmen. Drohenden Kontrollverlust erlebe ich leider vor allem bei fertigen Piloten häufiger als bei Schülern.

28. Mai 2020: Von ch ess an Michael Söchtig Bewertung: +7.00 [7]

"War lehrreich, brauche ich aber nicht andauernd."

Doch, vermutlich schon.

So lange / so oft, bis Du das in einem Ernstfall, wenn der Prop ohne für Dich erkennbaren Grund zur Windmühle wird, mit einer überschaubaren ZUsatzmenge Adrenalin in eine kontrollierte Landung umsetzt.

Ich weiss nicht wieviel Notlandeübungen ich gemacht habe, aber auch bei mir war gegen Ende unangekündigtes EF (ATO und im Cruise) dabei. Natürlich weiss ich nicht, ob das der Grund war, aber ich habe meinen Flieger ca 1.5 Jahre nach der Prüfung kontrolliert im Maisfeld abgelegt (keine besseren Alternativen verfügbar) und es war nach dem alten Spruch nur eine 'gute Landung'.

Der Ablauf sass, es war kein grosser Schreck mehr da. Ich möchte für mich Notverfahren so realitätsnah wie möglich in einer kontrollierten Situation durchlebt haben. Der Ernstfall als Erstfall ist m.E. keine gute Idee. Durchsprechen ist nett, aber ohne das körperliche Gefühl dabei nur Phase 1.

28. Mai 2020: Von Thomas R. an Chris _____ Bewertung: +10.00 [10]

Liebe Fluglehrer, ihr seid Dienstleister! Bitte nehmt auch Feedback von euren Kunden an.

Genau das bin ich (und sicher auch viele andere hier) nicht. Ich schule ehrenamtlich in drei Vereinen. Ich mache das sehr gerne und erfahre auch viel Wertschätzung von meinen Schülern, aber das ist etwas ganz anderes als ein Dienstleister-Kunde-Verhältnis, das ich im Job-Kontext täglich habe.

Ich schule so, wie ich es für richtig halte und orientere mich dabei natürlich an den Vorgaben, die u.A. Tobias und Malte erwähnt haben. Man muss nicht immer mit allem einverstanden sein, aber üblicherweise sind das aus Erfahrung gewachsene Regelwerke, über die sich schon eine Menge Leute den Kopf zerbrochen haben.

Im Verein kann man wenn es sein muss deutliche Worte finden und den Leuten auch mal unangenehme Wahrheiten beibringen oder sie aus ihrer Komfortzone rausholen. Das muss natürlich keiner mitmachen, aber wenn jemand bitter nötige und auch einfach schlicht im Curriculum enthaltene Übungen nicht machen möchte, dann kann er halt woanders fliegen. Diese Entscheidung ist in einem kommerziellen Setting mit einem "Dienstleister" und einem "Kunden" deutlich schwieriger.

Und sorry, wenn ich das mal ganz direkt sage: Man sieht an Dir sehr schön, was dabei rauskommt, wenn man (wie Du selbst schreibst) immer nur mit gewerblichen FIs als "Kunde" fliegt und alles besser wissen darf, was man sich in stillen Kämmerlein so ausgedacht hat. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass ein EFATO nicht Dich trifft, sondern jemanden, der es geübt hat und mit der Situation umgehen kann.

Übrigens sind die meisten Flugschüler tendentiell eher zu wenig kritisch und glauben dem Fluglehrer erst mal (fast) alles. Ich ermuntere meine Schüler und auch die Pilotenkollegen, die mit mir Checkflüge machen, immer dazu, alles zu hinterfragen. Und ich hatte bisher noch nie einen, der mir auch nach einer Erklärung nicht glauben wollte. Die Alles-Schon-Wissenden-Kunden-Profis sind eher ein ganz spezieller Typus (Stichworte weiß, männlich, fortgeschrittenes Alter, Führungsposition, Kohle, ggf. eigenes Flugzeug), und das sind genau die, die oft von allen mit Abstand am schlechtesten fliegen.

28. Mai 2020: Von Erik N. an Malte Höltken Bewertung: +3.00 [3]

Ich habe den Eindruck, es gibt mehr Fluglehrer, die meinen, sie seien unfehlbar, als es Piloten gibt, die dies in Zweifel ziehen

Es gibt leider Fluglehrer, die gemeinsam mit ihren Schülern sterben, und dies bei Übungen, die das Sterben eigentlich verhindern sollen. Die Evidenz sind die Grabsteine. Natürlich sind sämtliche anwesenden Fluglehrer des PuF Forums damit nicht gemeint.

Fluglehrer, die mit ihren Schülern single engine go arounds in Bodennähe üben, und dabei übersehen, welche Geschwindigkeit anliegt, oder ein Aufsetzen ohne Fahrwerk und anschliessendes Durchstarten und Einschlag im Wald zulassen, verdienen die Bezeichnung unfähig. Und sollten auch keine Gas-raus-nach-dem-Abheben-Übungen machen. Gilt natürlich wieder nur Fluglehrer außerhalb des PuF Forums.

Man sollte Dinge üben, damit man sie kann. Notlandung aus der Höhe, Ziellandungen, Landungen ohne Klappen ja. Gas rausziehen mit Vorhersage kann man üben, damit der Schüler die Dynamik kennt. Danach reicht regelmäßiges Briefing und sich zu vergegenwärtigen, was man tut. Und die Notfallcheckliste und Geschwindigkeiten auswendig zu kennen.

28. Mai 2020: Von Thomas Nadenau an Thomas R.

Die Alles-Schon-Wissenden-Kunden-Profis sind eher ein ganz spezieller Typus (Stichworte weiß, männlich, fortgeschrittenes Alter, Führungsposition, Kohle, ggf. eigenes Flugzeug)

Das gilt aber nur für Piloten außerhalb des PUF-Forums, oder?

28. Mai 2020: Von Willi Fundermann an Chris _____ Bewertung: +8.00 [8]

"Also zu deinem Solo-Argument. Weiter oben habe ich geschrieben, was ich stattdessen tun würde: am Boden durchsprechen, ggf. die Übung angekündigt durchführen. Ich halte das für ausreichend."

Gott sei Dank bestimmt (auch) beim Fliegen nicht der Schüler oder der Prüfling, wie die Schulung oder die Prüfung zu erfolgen haben. Deren Inhalte sind i.d.R das Ergebnis jahrzehntelanger, weltweiter Erfahrungen von Fachleuten. Und sie werden deshalb, bei neuen Erfahrungen, nötigenfalls auch immer wieder neu justiert - so z.B. die "stall recovery procedure" bei großen Jets nach dem Unfall der Air France. Für das Üben / Prüfen des EFATO hat m.W. bisher - außer Dir - noch keiner die Notwendigkeit gesehen, dass jahrzehntelang praktizierte und bewährte Verfahren zu ändern. Aber Du könntest das ja mal bei der EASA als Verbesserung vorschlagen.

28. Mai 2020: Von Michael Söchtig an Willi Fundermann Bewertung: +1.00 [1]

Wir haben im Verein ja mehrere Fluglehrer, aber bei allen mit denen ich bisher geflogten bin hatten wir eine m.E. sehr gute "Zusammenarbeit". Ich sehe meinen Fluglehrer nicht als Dienstleister, wünsche mir aber schon dass es Spaß macht und dass man es schon als ein Hobby sieht, bei dem man nicht die ganze Zeit angemotzt wird (außer man würde sonst sterben).

Zum Glück ist es bei uns so:

Kein "Lehrjahre sind Herrenjahre" der alten Schule (auch wenn der Schüler selbstverständlich die Maschine putzt, aber das müsste man als Charterer ja auch ), aber auch klare Ansagen wenn nötig (kam zum Glück recht selten vor bisher, scheint bislang ganz ok zu laufen, so zumindest das Feedback).

Ich höre immer zu und das (zum Glück häufgere) positive und auch das negative (Lern endlich die Checkliste, mehr Gefühl, Speed halten...) Feedback nehme ich mir an und arbeite daran. Wir haben aber eine offene Speak Up Kultur, und es kam auch schon vor dass ich als Schüler etwas anderer Meinung war (mir fällt ein Beispiel ein, bei dem ich etwas mehr Sprit mitnehmen wollte obwohl nur Platzflüge geplant waren). Durfte ich sagen, ansprechen und am Ende auch mehr mitnehmen (was gut war, denn kurz nach uns hat ein anderer Flieger tatsächlich mal durch einen Ausrutscher ins Gras für 20min die Piste blockiert).

Aufgefallen ist mir auch dass man, wenn man mit einem anderen Flugschüler zu Dritt unterwegs war und ich hinten saß, ich die anderen Flieger im Luftraum fast immer vor meinen beiden Fliegerkameraden vorne gesehen habe. Wenn man nicht den Workload hat, die Kiste selber zu fliegen oder darauf aufzupassen dass der links neben einem uns nicht umbringt, dann hat man tatsächlich mehr Kapazität rauszugucken.

Ich kann mir aber gut vorstellen dass es manchem, vielleicht auch etwas älteren Flieger (ich bin 37 und hab noch paar Chefs über mir) etwas schwer fallen könnte, wieder zu akzeptieren dass der neben einem mehr Ahnung hat und man auf ihn hören sollte. M.E. sollte man zwar niemals aufhören Anweisungen auch des Fluglehrers zu hinterfragen, aber erst mal soll man sie umsetzen, fragen kann man hinterher. Und wenn man meint man kann und weiß schon alles ist man bei dem Hobby fehl am Platz.

28. Mai 2020: Von Chris _____ an Thomas R. Bewertung: +2.00 [2]

Und sorry, wenn ich das mal ganz direkt sage: Man sieht an Dir sehr schön, was dabei rauskommt, wenn man (wie Du selbst schreibst) immer nur mit gewerblichen FIs als "Kunde" fliegt und alles besser wissen darf, was man sich in stillen Kämmerlein so ausgedacht hat.

Thomas, ich weiß nicht, was du jetzt an mir beobachtet haben willst.

Aber wenn man begründete Kritik und andere Meinung nur als "Besserwisserei" aufnehmen kann, dann hat man grundsätzlich ein Problem, nicht nur in der Fliegerei.

Sorry, wenn ich das mal ganz direkt sage.

28. Mai 2020: Von Chris _____ an Willi Fundermann

Gott sei Dank bestimmt (auch) beim Fliegen nicht der Schüler oder der Prüfling, wie die Schulung oder die Prüfung zu erfolgen haben. Deren Inhalte sind i.d.R das Ergebnis jahrzehntelanger, weltweiter Erfahrungen von Fachleuten.

Willi, ist man als PPL in deinen Augen nicht genug "Fachmann", dass du eine _Meinung_ zur Gefährlichkeit bestimmter Übungen nicht offen aufnehmen kannst?


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