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26. November 2018: Von Chris _____ an Lutz D.

Waere es dir denn lieber, wenn nicht mehr jeder mitreden duerfte?

Und wer oder was ist "der Fraenkel", und wie viel Prozent der Amerikaner, schaetzt du, haben den gelesen?

26. November 2018: Von T. Magin an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

War gestern ja schon online. Und die Diskussion wuerde sich jetzt echt weit vom Sinn dieses Forums entfernen.

Aber auch hier ist es wie in der Luftfahrt: man muss aufpassen, ob man aus tragischen Schicksalen (AF442, Bandscheibenprothesen, Germanwings-Absturz, Schrittmacherversagen) ein Gesamtversagen eines Systems ableiten moechte. Am Ende des Tages ist die Versagensrate des Menschen (Pilot, Arzt und alle an den Prozessen Beteiligten) wesentlich hoeher.

Wenn ich nen Schrittmacher braeuchte wuerde ich bestensgelaunt in die Klinik gehen und mich freuen was Technik moeglich macht. Genauso wie ich in wenigen Tagen in einen Flieger nach Indien steige - voellig angstfrei.

26. November 2018: Von  an  Bewertung: +2.00 [2]

Hallo Florian,

und jetzt leg‘ mal eine Karte der Großstädte und Metropolitan Areas über diese Karte. Dann wirst Du sehen, dass praktisch alle ganz großen und mittleren Städte Clinton gewählt haben und fest in demokratischer Hand sind. DALLAS, TX. ist demokratisch :-)

Tatsache ist, dass vor allem ungebildete Weiße ohne Collegeabschluß in der Provinz Trump gewählt haben. Und das auch noch auf der Basis hunderter Lügen und einer ausgefeilten Manipulation.

Was genau ist daran „demokratisch“ oder gar erstrebenswert, wenn der Präsidentschaftskandidat den gesamten Wahlkampf über flächendeckend Menschen mit geringem Bildungsstand scham- und skrupellos anlügt, um gewählt zu werden? In den großen Städten, wo er ohnehin keine Chance hatte, hat er so gut wie keinen Wahlkampf betrieben.

Dass die Wahl Trumps auf seinen Lügen basiert, ist keine Übertreibung.

Darüber, warum das „Electoral College“-System nicht mehr zeitgemäß ist, und warum auch viele Amerikaner das glauben, haben sowohl die NYT als auch die WP gute und fundierte Artikel geschrieben. Wenn ich später Zeit habe, suche ich Dir die Links raus!

Trump ist für mich nur eine Panne der Demokratie und wird irgendwann nur als skurrile Fußnote in die Geschichte eingehen - wenn er vorher nicht wirklich geavierende Schäden anrichtet, das ist meine Meinung.

Ich wünsche Dir einen guten Wochenstart!

Edit, hier ein Artikel, den ich auf die Schnelle widergefunden habe:

https://www.nytimes.com/2016/12/19/opinion/time-to-end-the-electoral-college.html

26. November 2018: Von  an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

Später habe ich dann ausrechnen dürfen, ob es sich rentiert lebenswichtige Maschinen, konkret ging es um Beatmungsmaschinen für die Intensiv-Medizin, in Hinblick auf ihre Zuverlässigkeit zu optimieren, auf das sie anstatt 99,999% "uptime" 99,9999% im Jahr laufen.

Leider hast Du uns nicht daran Teil haben lassen, was die Rechung ergeben hat.

Was lohnt sich denn nun mehr für einen Hersteller: 99,999% zuverlässige Maschinen zu denen 60-70% der Weltbevölkerung Zugang hat oder 99,9999% zuverlässige, die nur für die 10% privilegierte "Oberschicht" der Weltbevölkerung bezahlbar sind?

26. November 2018: Von Lutz D. an T. Magin

Ich bin da mit Dir einer Meinung, das bezog sich nur darauf, dass ich Chris vor einigen Tagen hier zugerufen hatte, dass da noch was in der Pipeline is re Medtec. Das hat sich jetzt manifestiert und wird auch regulatorische Auswirkungen haben.

26. November 2018: Von Lutz D. an Chris _____ Bewertung: +3.00 [3]

Waere es dir denn lieber, wenn nicht mehr jeder mitreden duerfte?

Ich habe sogar in meinem Post selbst geschrieben, dass es richtig ist, dass jeder mitreden darf? Insofern verstehe ich Deine Frage nicht. Vielleicht erstmal Kaffee trinken?

Und wer oder was ist "der Fraenkel", und wie viel Prozent der Amerikaner, schaetzt du, haben den gelesen?

Ueber Jahrzehnte ein Standardwerk zum amerikanischen Regierungssystem. Sicher unter 1%. Man muss das auch nicht lesen, um informierte Entscheidungen zu treffen. Man muss sich aber auch nicht wundern, wenn schematische, oberflaechliche, unzutreffende politische Analysen ein haeufiges Ergebnis sind, wenn man sich vorwiegend auf Facebook ueber Politik informiert und einem Zusammenhaenge fremd sind.

26. November 2018: Von  an 

Hallo Florian,

hier noch ein weiterer Artikel zum "Electoral College", den ich gelesen hatte. Weitere findest Du natürlich selbst.

Das sind natürlich keine umfassenden Abhandlungen – aber der Artikel spiegelt die Haltung vieler Amerikaner wider.

https://www.nytimes.com/2008/11/20/opinion/20iht-edelect.1.17997223.html

Zitat:

Conservative opponents of a direct vote say it would give an unfair edge to large, heavily Democratic cities and states. But why should the votes of Americans in California or New York count for less than those in Idaho or Texas? A direct popular vote would treat all Americans equally, no matter where they live — including, by the way, Republicans in San Francisco and Democrats in Corpus Christi, whose votes are currently worthless. The system as it now operates does a terrible job of representing the nation’s demographic and geographic diversity.

26. November 2018: Von Chris _____ an Lutz D.

Ja ok, trinke jetzt Kaffee.

Grundsätzlich hast du ja recht, aber die elitäre Art stieß mir etwas auf (auf nüchternen Magen...).

Elitarismus wird uns Fliegern ja oft unterstellt (the right stuff...), und man muss das Vorurteil nicht noch bestätigen. Ich sach immer, Fliegen ist wie Fahrradfahren, nur etwas komplizierter.

26. November 2018: Von  an  Bewertung: +2.00 [2]

und jetzt leg‘ mal eine Karte der Großstädte und Metropolitan Areas über diese Karte. Dann wirst Du sehen, dass praktisch alle ganz großen und mittleren Städte Clinton gewählt haben und fest in demokratischer Hand sind.

Und weil Du der Meinung bist, dass Grosstädter eh alles besser wissen, als ungebildewte Landtrottel ist es auch völlig undemokratisch, wenn nicht nur Großstädter was zu sagen haben?

Und das auch noch auf der Basis hunderter Lügen und einer ausgefeilten Manipulation.

Während natürlich die Demokraten immer die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt haben und nie auch nur Ansatzweise manipulativ wären....

Was genau ist daran „demokratisch“ oder gar erstrebenswert, wenn der Präsidentschaftskandidat den gesamten Wahlkampf über flächendeckend Menschen mit geringem Bildungsstand scham- und skrupellos anlügt, um gewählt zu werden?

Genau das nennt sich "Demokratie": Das es eben nicht eine weisse, gebildete, wohlhabende Stadt-Elite gibt, die dem Rest des Landes sagt, was sie zu tun haben.

Darüber, warum das „Electoral College“-System nicht mehr zeitgemäß ist, und warum auch viele Amerikaner das glauben, haben sowohl die NYT als auch die WP gute und fundierte Artikel geschrieben.

"Viele Amerikaner" sind genau die, die die Bevölkerung in weiten Teilen des Landes für Landtrottel halten, bei denen es eh eher ein Unfall der Verfassung ist, dass sie überhaupt was zu sagen haben.

Und wenn Du es schon so mit der Wahrheit und gegen Propaganda hast: Wenn es bei der Erfindung des electoral college tatsächlich jemals darum ging, dass Sklaven mehr Rechte haben und dass die Bevölkerung nicht die möglichkeit hatte, sich über Präseidentschaftskandidaten zu informieren, dann erklärt das beides noch lange nicht, waruzm sich die Väter der Verfassung für ein System entschieden haben, bei dem ein Staat einheitlich abstimmt.

Auch das von Dir zitierte: A direct popular vote would treat all Americans equally, no matter where they live ist natürlich völliger Blödsinn und reine Demokratische Propaganda! Schau Dir doch mal an, wie weit ein druschschnittlicher Wähler in Manhatten zum nächsten Wahllokal gehen muss und wie weit ebenjeder durchschnittliche Wähler in Montana dahin braucht. In Manhatten kann man beim schnell auf dem Weg zum morgendlichen Soy-Chai-Latte wählen gehen, während das in Montana einen halben Tag braucht - natürlich zweimal, weil der Aufwand um sich ins Wählerverzeichnis eintragen zu lassen genauso unterschiedlich ist. Wo ist denn da die Gleichbehandlung "no matter where they live"?

Die USA sind kein einheitliches Flächenland, sondern nach ihrer eigenen Verfassung eine "Föderale Republik" - spoiler alert: Sie heissen schon "United States of America" und nicht "the big universal amerikan country". Das ein Wahlsystem für den Präsidenten eben dieser föderalen Struktur Rechnung trägt ist kein Unfall der Geschichte, sondern sinvolle Entscheidung. Alle modernen Bundestaatlichen Demokratien haben solche Elemente!

Ich war noch nie ein Fan republikanischer Politik und sicher kein Fan von Trump - aber die Art und Weise wie der derzeitige demokratische Eliten-Standesdünkel mit genau den gleichen Mitteln wie Trump versucht, inhaltsbefreite Politik zu machen (wenn man das beleidigte "aber alle die uns nicht toll finden sind doof" überhaupt Politik nennen will) finde ich noch erschrekender, als dass Trump zum Präsidenten gewählt wurde. Dass der derzeit profilierteste Vertreter demokratischer Politik (genau genommen der einzige profilierte Vertreter demokratischer-Politik) der Ex-Präsident ist, dem auch nicht mehr einfällt, als "ich hab doch schon immer gesagt, was richtig ist", ist aus meiner Sicht das eigentliche Drama Amerikas.

Man könnte denken, die Demokraten müssten es bei einem Präsidenten wie Trump doch super einfach haben - das Gegenteil scheint der Fall zu sein!

26. November 2018: Von Chris _____ an T. Magin Bewertung: +1.00 [1]

Ich möchte Thomas mal sekundieren, denn auch ich arbeite in der Medizintechnikindustrie.

Und da wird nicht so gearbeitet, dass man einen Prozentsatz für eine Versagenswahrscheinlichkeit ausrechnet und dann meint, naja ein Toter pro 100.000 ist ja ok.

Stattdessen wägt man Risiken mit den Vorteilen ab. Und die technischen Maßnahmen für die Risikoreduktion gehen davon aus, dass jede Komponente versagen darf, nur halt nicht zwei gleichzeitig, oder eine unbemerkt und dann die andere Jahre später katastrophal.

Soweit also meine Unterstützung für Thomas. Die menschenverachtende Denkweise, die Chris BK unterstellt, ist der "Marktwirtschaft" nicht zu eigen. Einzelne Kriminelle gibt es natürlich überall.

Jetzt kann ich es mir aber nicht verkneifen, doch noch auf eine menschenverachtende Sch... hinzuweisen, die leider systemimmanent ist: Überregulierung. Oder auch "Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht".

Denn was macht die ach so tolle Regulierung aus dem Sicherheitsbedürfnis der "Menschen"? (Wenn Politiker von "Menschen" sprechen, höre ich immer "Untertanen").

Im Interesse der Wähler werden die profitgierigen Hersteller von der Politik gebändigt. Es wird GANZ genau hingeschaut:

Nehmen wir an, ich (Profitgeier) entwickle also ein Produkt, um Menschen zu behandeln, die im Schnitt nur noch Monate zu leben haben oder mit großer Wahrscheinlichkeit diese Woche nicht überleben. Nun habe ich eine Idee, wie man die Restlebenszeit oder die Überlebenswahrscheinlichkeit verzehnfachen kann, dabei gibt es aber ein kleines zulassungsrechtliches Problemchen: Ich MUSS leider ein hautreizendes Material (zB Gummi mit Weichmachern drin) in (Schleim-)Hautkontakt zum Patienten bringen. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Patient (m/w) eine Hautrötung oder Entzündung oder ähnliches kriegt. Geht eigentlich nicht, denn ein Biokompatibilitätstest ist vorgeschrieben und würde in diesem Fall sicher nicht bestanden. Was nun? Ich habe einem der Zulassungshengste mal genau diese (gar nicht so fiktive) Situation geschildert und gefragt, was man in diesem Fall tut. Antwort: das Produkt halt nicht auf den Markt bringen. Menschen sterben, aber die Papierlage ist in Ordnung.

Und so sieht Überregulierung aus. Und die Bevölkerung liebt es, denn sie befasst sich - auch da eine Parallele zwischen Luftfahrt und Medizin - gedanklich sehr wenig mit diesen Themen und verlässt sich auf eine möglichst "strenge Regulierung". Die bei jedem Vorkommnis, ob es dieses nun mit Regulierung zusammenhing oder nicht, verschärft wird. So nach dem Motto, in Mannheim verunglückt ein Jet, dann lasst uns doch mal die kleinen langsamen Propellerflugzeuge mit einer Extra-Auflage versehen.

Und die Leute merken gar nicht, wie kontraproduktiv es sein kann, eine ganze Industrie zu gängeln. (Es ist allgemein bekannt, dass im Pharmabereich, wo alles noch viel schlimmer ist, kaum mehr ein Hersteller überhaupt einen Wirkstoff entwickelt. Und die, die es doch tun... aber lassen wir das, googelt einfach "Tamiflu").

Mal ganz davon abgesehen gängeln wir ja immer nur die DEUTSCHEN Hersteller, lassen aber jeden (EU/USA) auf unserem Markt verkaufen. Aber das ist nochmal ein ganz eigener Themenkomplex.

Ist das eigentlich jetzt wieder Verschwörungstheorie? Ich würde sagen, das ist Verschwörungspraxis.

26. November 2018: Von Urs Wildermuth an Wolff E. Bewertung: +4.00 [6]

Die ganzen Beiträge hier zeigen leider, das es noch ein weiter Weg sein wird, bis wir Piloten an einem Strang ziehen und gemeinsam uns gegen Systeme wehren werden. Leider schade.....

War immer so, wird wohl immer so bleiben. Und da wundern wir uns, wenn dann eben Leute im Fernsehen frontal wegen ihrer GA Tätigkeit angegriffen werden und es Piloten gibt, die finden das in Ordnung....

Die Verbalklopperei hier im Forum ist ja oft noch gar nix dagegen was man sich als Betreiber einer 60 jährigen Single anhören muss, oft von Leuten die deutlich teurere aber politisch korrekte Hobbies haben. Wo ich herkomme bin ich mit meinem Gehalt exakt auf dem Durschnittseinkommen und kann das trotzdem stemmen... während viele gleich verdienende ihr Geld in völlig überteuerte Wohnungen oder Autos stecken und sich wundern wieso sie nirgendwo hinkommen, aber der Mooney Flieger ist der Stein des Anstosses... Und da wundert man sich, wieso in Europa viele prominente Privatpiloten ihr Hobby verheimlichen.

AvC: Die geistige Elite wollte DT ganz sicher nicht, sie ist angewidert von ihm. Und selbst die konservativen Milliardäre beginnen sich abzuwenden ... bis auf die "Hundertprozentigen".

Tja wenn man mit der geistigen(und finanziellen) Elite spricht.... nur wieviel Leute sind das wirklich. Offenbar nicht genug um in einem Präsidentschaftswahlkampf zwei wählbare Kandidaten zu produzieren. Die Wahlt des DT war für viele eine Wahl exakt gegen diese Elite und vor allem auch gegen Clinton, die ihre Wahl mit abgehobener Rethorik und anderem versaut hat. Verloren hat sie an dem Tag wo sie potentielle Trump Wähler als "Deplorables" bezeichnet hat. Das hat enorm mobilisiert.

Mich hat es überhaupt nicht erstaunt das Trump gewählt wurde... hätte ich mit all meinen Freunden, die überzeugt waren es wird Clinton, Wetten abgeschlossen.... einige von denen kannten sich selber nicht mehr so sind die ausgetickt am Morgen nach der Wahl. Dabei war für mich klar, dass Trump reelle Chancen hat auch wenn er sein ärgster Feind selber ist mit seiner kindischen und primitiven Rethorik. Nur das die bei den Leuten, die sich von der Politik verraten und verkauft fühlen eben ankommt.

Anstatt in den gleichen Fehler wie Clinton zu verfallen und diese Leute als minderwertig zu bezeichnen wäre die Frage nach dem Warum deutlich sinnvoller.

Trump's Absicht Amerikanische Firmen notfalls mit Sanktionen daran zu hindern Arbeitsplätze ins billige Ausland zu verlegen spricht sicher sehr viele Leute an, die solchen Aktionen zum Opfer gefallen sind oder bedroht sind. Wenn man das in Europa ansieht hat schlicht noch keiner den Mut gehabt das auszusprechen: Deutsche Wertarbeit made in China ist genau so falsch wie dass z.b. die gesamte US GA Industrie heute China gehört. Wenn heute Billigelektronik mit meist gestohlener Technologie Europa und die USA überschwemmt, während die eigene Industrie faktisch tot ist, dann ist das stossend. Wenn Trump also hingeht und Amerikanische Firmen dazu zwingt auch da zu produzieren wo sie verkaufen wollen, ist es ein Wunder dass die Leute da drauf aufspringen?

Auch die Grenze zu Mexiko und die ganze Sache: Haben wir hier in Europa nicht genau das selbe Problem nur kommen hier die Leute halt über Balkanroute oder als Boat People? Die Grenze zu Mexiko ist in den USA genau die gleiche Story: Nicht genügend überwacht und daher in vielen Gebieten faktisch offen? Seit Jahrzehnten kennt man das Problem, keiner macht was und wundert sich, wenn einer der das angehen will dann gewählt wird?

Nur zwei Kernthemen seines damaligen Wahlkampfs, die genau so in Europa aktuell sind.

Im Endeffekt ist es egal ob Trump, AFD, Brexit oder immer radikalere Initiativen hier in der braven Schweiz: Sie alle sind die Folge davon, dass sich die sogenannt geistigen Eliten politisch immer mehr und mehr von den restlichen Leuten entfernen und oft genug die Meinung äussern, sie müssten im Sinne des Grösseren Gutes sich über die Massen stellen und diese entmündigen, weil das dumme Volk schlicht nicht fähig ist für sich selber zu schauen. Genau das aber ist ein Frontalangriff auf die Demokratie, die in den meisten Ländern eh nur sehr indirekt funktioniert. Solange diese oft selbst ernannten Eliten einfach tun was sie wollen und das Restvolk ignorieren, werden sie auch in Zukunft abgewatscht werden und machen es Demagogen wie Trump, die dem Volk aufs Maul schauen, leicht. Gerade in Deutschland sollte man das wissen. Aber leider ist nachher jeder klüger.

Ob Merz ein geeigneter Kandidat ist sollte jedenfalls nicht an der Tatsache gemessen werden, dass er GA Pilot und Flugzeugeigner ist, sondern daran wofür er einsteht. Dass die Linke hier auf ihn eindrischt ist zwar angesichts dessen wofür er einsteht (gemäss Wikipedia, mir war der Name ziemlich unbekannt bis zu diesem Thread) aus deren Gesichtspunkt durchaus nachvollziehbar, wenn aber derartige Argumente ins Feld geführt werden, dann ist das gleich dem Versuch einen Trump wegen seiner Frauengeschichten zu diskreditieren. In beiden Fällen werden einfache Wähler eher das Gegenteil tun und andere zu ihm tendieren, weil sie seine Politik unterstützen oder ihn als geringeres Übel sehen. Ich will mir darüber kein Bild machen, aber wenn die Linke nur noch diese Argumente gegen ihn hat, dann scheinen sie ein echtes Problem zu haben.

FlorianS: Genau das nennt sich "Demokratie": Das es eben nicht eine weisse, gebildete, wohlhabende Stadt-Elite gibt, die dem Rest des Landes sagt, was sie zu tun haben.

So isses.

26. November 2018: Von Erik N. an  Bewertung: +5.00 [5]

I beg to differ. Das US Wahlsystem ist nicht entworfen worden, um „der Mehrheit in den großen Städten“ zur Macht zu verhelfen. Sondern um die Minderheit in den großen Weiten dazwischen vor zu großer Macht an der Küste zu schützen. Denn es war schon im 18. Jahrhundert so, dass dort weit mehr Menschen lebten und sich die Geld- und Bildungselite dort etablierte.

Das US Wahlsystem ist genau so, wie es von den Verfassungsvätern entworfen wurde. Das - sorry - Geschwätz von der „popular vote majority“ dagegen ist es nicht, wird aber regelmäßig von der unterlegenen Seite aufgebracht.

Man kann nur größte Ehefurcht vor dem Weitblick der amerikanischen Verfassungsautoren haben. 200 Jahre funktionieren die checks and balances dort hervorragend, und wir Deutsche, deren erstes Demokratieexperiment in Weimar komplett in die Hose ging, und deren Verfassung heute von den Amis geprägt wurde, sollten uns weniger um die USA kümmern (die die wenigsten hier verstehen), sondern und um unsere eigene Demokratie Gedanken machen - da gibts genug zu tun.

26. November 2018: Von  an 

>>> Während natürlich die Demokraten immer die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt haben und nie auch nur Ansatzweise manipulativ wären....

Du willst Clintons Wahlkampf mit dem von Trump zu vergleichen - und seine tausenden von Lügen, seine unmenschliche demagogische Hetze (vergleichbar mit den Nazis in den 30ern) und seine nicht vorhandende Kompetenz und seinen ekelhaften Charakter relativieren?

Ja, ich bin der Meinung, dass ein sehr großer Teil der Trump-Wähler ungebildet und manipulierbar ist. "Dorftrottel" willst Du mir in den Mund legen, eine Gesprächsstrategie, die Du von Georg haben musst. Aber nein, für mich sind ungebildete Menschen keine "Trottel". Aber sie sind ungebildet und manipulierbar. Soll ich Dir Beispiele aus Deutschland nennen?

Um den Rest zu kommentieren, habe ich zu wenig Zeit. Aber in den meisten Punkten bin ich ganz anderer Meinung.

Lassen wir es einfach dabei. Eine kontroverse Diskussion zu Trump in PuF hätte mir gerade noch gefehlt zu meinem Glück :-)

26. November 2018: Von Chris _____ an Erik N.

Erik, google mal "Gerrymandering".

26. November 2018: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Ja, Überregulierung ist manchmal ein Problem - in der mdizintechnik wie in der Fliegerei. Aber Dein Beispiel zeigt in meinen Augen auch schön, dass eine Industrie oft die viel wichteigeren Probleme nicht sieht, weil sie so auf die böse Regulierung fixiert ist:

Nehmen wir an, ich (Profitgeier) entwickle also ein Produkt, um Menschen zu behandeln, die ... mit großer Wahrscheinlichkeit diese Woche nicht überleben. Nun habe ich eine Idee, wie man die Restlebenszeit ... verzehnfachen kann...

Das ist eine sehr schwierige ethische Diskussion. Grob und stark vereinfacht bin ich der Meinung, dass für Patienten die eine Restlebenserwartung von wenigen Tagen haben es nur noch darum geht, ihnen diese wenigen Tage so angenehm wie möglich zu machen während eine Verlägerung der Restlebenszeit überhaupt kein relevantes Kriterium sein kann.
Ja, ich bin mir bewusst, dass es Patienten gibt bei denen auch wenige Tage mehr Lebenszeit einen relevanten Unterschied machen (z.B. weil in diesen Tagen ihr Enkel oder gar Kind geboren wird was sie unbedingt noch erleben wollen). Das sind aber die absoluten Ausnahmen.

In so fern ist gerade bei solchen Produkten die Hautverträglichkeit tatsächlich viel wichtiger, als Verlängerung der Lebenserwartung - und Regulation setzt in diesen Fällen die richtigen Anreizen, auch wenn das in anderen Fällen andersrum ist.

26. November 2018: Von  an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Das US-Wahlsystem des "Electoral College" ist - nach Ansicht vieler Experten - ebenso überholt wie das "2nd Amendment".

Dass die Partei mit 3 Millionen weniger Stimmen die Wahl gewinnt ist nicht nur nach meiner (unwesentlichen) Ansicht undemokratisch.

https://www.thenation.com/article/the-electoral-college-is-even-more-biased-than-you-think-heres-how-democrats-can-beat-it/

Let's talk Airplanes.

26. November 2018: Von  an  Bewertung: +2.00 [4]

Dass die Partei mit 3 Millionen weniger Stimmen die Wahl gewinnt ist nicht nur nach meiner (unwesentlichen) Ansicht nach undemokratisch.

Aber, dass wie in Deutschland eine Partei mit nicht mal 30% der Stimmen die Regierungschefin stellt findest Du nicht noch viel undemokratischer?

Warum lösen wir dann nicht die (ja offensichtlich viel größeren) "Probleme" zu Hause, bevor wir (in bester Ostküste-Demokraten-Manier) den Amerikanern erklären wollen, was "demokratisch" ist?

Ja, ich bin der Meinung, dass ein sehr großer Teil der Trump-Wähler ungebildet und manipulierbar ist.

Selbst wenn das so wäre - und selbst wenn die bei solchen Statements ja immer mitschwingende Zusatzbehauptung, dass demokratische Wähler gebildet und nicht manipulierbar sind auch stimmen würde - in wie fern ist diese Aussage relevant? Sollten in einer Demokratie Deiner Ansicht nach die Stimmen von weniger gebildeten und manipulierbareren (wie auch immer man das misst) Wählern weniger wert sein?

26. November 2018: Von Erik N. an 

Erstens gibts genauso viele Experten für das Gegenteil, und zweitens behauptet es immer die Partei, die nicht den Präsidenten stellt. Ist fast bzw gleich alt wie das Wahlsystem.

26. November 2018: Von Chris _____ an  Bewertung: +1.00 [1]

Das ist eine sehr schwierige ethische Diskussion. Grob und stark vereinfacht bin ich der Meinung, dass für Patienten die eine Restlebenserwartung von wenigen Tagen haben es nur noch darum geht, ihnen diese wenigen Tage so angenehm wie möglich zu machen während eine Verlägerung der Restlebenszeit überhaupt kein relevantes Kriterium sein kann.
Ja, ich bin mir bewusst, dass es Patienten gibt bei denen auch wenige Tage mehr Lebenszeit einen relevanten Unterschied machen (z.B. weil in diesen Tagen ihr Enkel oder gar Kind geboren wird was sie unbedingt noch erleben wollen). Das sind aber die absoluten Ausnahmen.

Ist überhaupt keine schwierige ethische Diskussion, wenn man einfach mal akzeptieren könnte, dass die Leute einfach selbst entscheiden sollen. Anstatt dass der Staat oder wer-auch-immer sich einmischt.

26. November 2018: Von  an Chris _____

Ist überhaupt keine schwierige ethische Diskussion, wenn man einfach mal akzeptieren könnte, dass die Leute einfach selbst entscheiden sollen.

Es geht völlig an der Realität vorbei, wenn man denkt, dass ein Patient in den letzten Tagen seines Lebens rational selbst entscheiden könnte, was es bedeutet, wenn wie in Deinem Beispiel ein Hilfsmittel die Anforderungen an Hautverträglichkeit nicht erfüllt.
Selbst als Gesunder am Schreibtisch ist die Frage "Wäre eine 10% Wahrscheinlichkeit auf Verlängerung des Lebens um 3 Monate es wert, eine 60% Wahrscheinlichkeit auf ein juckendes Hautekzem bis zu diesem Lebensende in Kauf zu nehmen" echt nicht leicht zu beantworten...

Und ja, selbst die eigene Entscheidung ist eine schwierige ethische Diskussion. Niemand, der in diesem Bereich arbeitet, hat noch keinen Palliativ-Patienten getroffen, der nicht etwas wie "Einen Hund dürfte man in der Situation einschläfern und vom Leiden befreien, mich nicht" gesagt hat. Ganz im Gegenteil. Ganz offensichtlich ist diese Diskussion auch beim Thema "was darf und muss der Staat kranken Menschen vorschreiben" echt schwierig.

26. November 2018: Von  an Erik N.

Das ist mir zu einfach, Erik.

Es gibt genügend - integere - Verfassungsexperten, die anderer Meinung sind. Mal ganz abgesehen davon, dass es ein solches Ungleichgewicht zwischen Popular Vote und Elect. College noch nie vorher gab.

Lies doch mal diesen Artikel. Kann er Deine Meinung wenigstens dahingehend ändern, dass das nicht nur eine "Verschwörungstheorie der Verlierer" ist? Mich überzeugen diese Argumente (siehe auch die anderen Artikel oben).

https://www.economist.com/briefing/2018/07/12/americas-electoral-system-gives-the-republicans-advantages-over-democrats

Und ich bin auch nicht der Meinung, dass alle Journalisten der NYT, WP etc. korrupt sind.

Es ist auch gefährlich, den führenden Intellektuellen eines Landes (LAnd: austauschbar) systematische Parteilichkeit vorzuwerfen. Dann sind wir ganz schnell bei Fox News, Tucker Carlson und "Fake News".

Es bleibt, immer, die Tatsache dass drei Millionen Amerikaner mehr Clinton gewählt haben.

Und wie viel gebildetere Menschen als ich bin ich den Meinung, dass jede Stimme dasselbe Gewicht haben sollte.

Sehr interessant ist auch dieser Film und Artikel des TIME Magazine über die Hintergründe des "Electoral College" (kein "Fake News" ... dass man das erwähnen muss ist schon schlimm.)

https://time.com/4558510/electoral-college-history-slavery/

26. November 2018: Von Chris _____ an  Bewertung: +1.00 [1]

Es erstaunt mich wenig, Florian, dass wir mal wieder verschiedener Meinung sind.

Bei vielen hätte ich gern, dass der Staat sich raushält. Und beim Sterben erst recht.

Meine Meinung: Jeder Mensch hat ein Menschenrecht auf seine eigene würdevolle Art zu sterben. Ausgerechnet im schwächsten Moment des Lebens, nämlich im Moment des Sterbens diese Menschenwürde zu verlieren und zum Objekt/Spielball von vorgeblich christlich motivierten gesetzgebenden Parteien zu werden - das karikiert wirklich alles, wofür Freiheit, Demokratie, Christentum eigentlich stehen sollten.

Kleiner Exkurs, wofür "Christentum" (auch) stehen kann: US-Vizepräsident Pence hat es ja geschafft, die Bibel als Begründung dafür heranzuziehen, Babys von ihren Müttern zu trennen. Das hat er nur geschafft, weil seine Klientel offenbar überwiegend nicht lesen kann (oder es nicht tut).

"Religion is an insult to human dignity. With or without it you would have good people doing good things and evil people doing evil things. But for good people to do evil things, that takes religion." (Steven Weinberg)

26. November 2018: Von  an 

>>> Aber, dass wie in Deutschland eine Partei mit nicht mal 30% der Stimmen die Regierungschefin stellt findest Du nicht noch viel undemokratischer?

Aber Florian, das solltest Du echt noch mal überdenken.

26. November 2018: Von  an Chris _____

Meine Meinung: Jeder Mensch hat ein Menschenrecht auf seine eigene würdevolle Art zu sterben.

Mein letzter Beitrag hierzu, weil ich das Thema bei weitem nicht so einfach finde, wie Du offenbar.

Abstrakt sind wir uns nämlich völlig einig. Rein praktisch ist aber "selbstbestimmtes Sterben" eine totale Illusion, die wenig bis gar nix mit der Realität zu tun hat.

Gerade in dem Moment, in dem es darauf ankommt ist der Sterbende nämlich umgeben von einem Haufen mehr oder weniger gut meinender Menschen, die alle dafür sogen, dass der eh schon schwache Patient sicher keine unabhängige Entscheidung treffen kann:

  • Krankenhäuser/Ärzte haben je nach Situation einen finanziellen Anreiz, entweder noch möglichst lange weiter zu beatmen oder das Bett so schnell wie möglich frei zu bekommen
  • Pharmafirmen versprechen "das neue Wundermittel" obwohl sie wissen, dass dies nur mit einer 30% Wahrscheinlichkeit das Leben/Leiden um 3 Monate verlängert
  • Angehörige schielen je nachdem entweder auf's Erbe, sind mit der Situation heillos überfordert und/oder können nicht loslassen
  • Alle Arten von "Gutmenschen" beschwören je nach Lebenseinstellung entweder den schnellen selbstbestimmte Tod oder verteufeln ihn mit mehr oder weniger großen Versprechungen für "das Leben danach"

Deswegen finde ich es wichtig, dass es für solche Situationen eine möglichst unabhängige Instanz gibt, die zumindest Leitlinien vorgibt. Das muss nicht der Staat sein - bisher hat sich aber noch nix besseres gefunden.

26. November 2018: Von  an  Bewertung: +1.00 [1]

Aber Florian, das solltest Du echt noch mal überdenken

Hab drüber nachgedacht: Es bleibt dabei, dass Hr. Trump von einem größeren Teilö der Bev ölkerung gewählt wurde, als Fr. Merkel. Wenn das bei Trump undemokratisch ist, dann bei Merkel erst Recht.


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