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Unfälle und Zwischenfälle | Feuerlöscher an Bord?  
22. Mai 2018: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu  Bewertung: +1.00 [1]

Moin,

Mein Feuerlöscher ist abgelaufen, und m.W. besteht keine Verpflichtung mehr, einen Bordfeuerlöscher mitzuführen. Ein gutes eingespartes Kilo macht ja auch Mist, und ich rätsele, unter welchen Umständen ich den Verzicht bereuen könnte.

Grundsätzlich fallen mir folgende Usecases ein:

Am Boden:

  • Hier sehe ich eigentlich nur eine Schadensminimierung am eigenen Flugzeug, aber kaum einen Sicherheitsaspekt

In der Luft:

  • Mir ist unklar, welches Problem ich real mit einem Halon-Feuerlöscher mit ca. 500 gr Wirkstoff lösen könnte:
    • Motorbrand? Wohl kaum.
    • "Handelektronik"-Brand: (Handy, Powerbank, Tablett, etc.). Hilfreicher erschiene mir hierfür ein Brandhandschuh, mit dem ich ein Problemobjekt ggf. aus der Luke befördere.
    • Avionikbrand: Sollte es hinter der Instrumentenbrett brennen, kann ich auch hier mir schwer vorstellen, wie ein erfolgreiches Löschszenario (ohne Autopilot) und typischerweise alleine hier aussehen sollte.

Ich neige also zur Gesamteinschätzung, dass Väterchen Staat hier wieder ein wenig zu fürsorglich war... Übersehe ich etwas?

https://instagram.com/p/BjFpy5cH322/

Es kommt immer anders als man denkt, Georg. Man kann Risiken minimieren, da gehört der Feuerlöscher dazu. Hoffentlich braucht ihn niemand von uns; in dieser Cessna möchte ich nicht gesessen haben - welche kleinen Fehler, Missgeschicke und Zufälle in ihrer Summe auch immer diesen Flieger in Brand steckten.

Ich habe sogar 2 Halonlöscher im Flieger.

23. Mai 2018: Von Achim H. an Andreas Ni

Wo spielte ein Feuerlöscher bei diesem Unfall eine Rolle?

23. Mai 2018: Von Andreas Ni an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

Deine Frage könnte der Pilot möglicherweise beantworten. Vielleicht hätte er sich nicht die Hand verbrannt, wer weiss. Vielleicht hätte er auch weiter weg von einem Flugplatz sein können, als der Brand begann und ohne Löscher hätte er dann möglicherweise nicht überlebt; das weiss niemand. Dennoch wären die Chancen ungleich höher, wenn er sich die Flammen mittels einem Lösc her für einige Sekunden oder Minuten länger vom Halse hätte halten können.

https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2002/Bericht_02_3X029-0.pdf?_blob=publicationFile

Auch hier sehe ich eine sehr viel grössere Überlebenschance mit Feuerlöscher (lass' mal die anderen Fehler ausser acht: natürlich hätte ein Verschliessen der Heizung ebenso das Fortschreiten des Brandes deutlich verlangsamen können).

Ein Feuerlöscher hätte -vielleicht!- zumindest das Aussteigen für alle 3 leichter machen bzw. überhaupt ermöglichen können. Wissen tut das jedoch niemand, also bitte keine Diskussionen hierzu, auch in Hinsicht auf Betroffene, die womöglich mitlesen.

23. Mai 2018: Von Alexander Callidus an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +3.00 [3]

Wenn Dein Flieger am Boden brennt, was bleibt dann davon übrig? Ein Klumpen Harz und etwas verbogenes Metall, alles zusammen passt ohne Motor locker auf eine Schubkarre. Du stehst hilflos daneben und siehst zu, wie in ein paar Minuten zigtausend Euro verbrennen. Mit einem Feuerlöscher hast Du die realistische Chance, diese Entwicklung zu verhindern.

Damit ganz klar ein Plädoyer für einen FL (merke gerade, daß ich keinen im Flieger habe ...)

Bin im letzten Sommer mit einem Vorkriegs-Auto über vier Alpenpässe gefahren, rauf und runter auf der letzten Rille, hat einen Heidenspaß gemacht. Kurz vor der Silvretta-Hochalpenstraße auf einmal Benzingeruch, 20 sek später schlugen Flammen aus dem Motorraum, so 50-100 cm hoch. Motorhaube auf, meinen spießigerweise vom Vorbesitzer montierten 1kg-Löscher in den Motorraum gehalten, nach 7 sek war der Feuerlöscher leer und das Feuer aus. Die Kupfer-Benzinleitung war an einer Lötstelle gerissen. Schaden: Benzinleitungen, Filter, Zündkabel, ein paar elektrische Leitungen. 200€ beim Bosch-Dienst und ich konnte zwei Tage später weiterbrettern. Lackierung einer Hälfte des Vorderwagens ist noch fällig.

Schaden ohne Feuerlöscher? Mindestens eine nicht mehr aufbauwürdige Ruine.

Dieses lächerliche 1 KG-Ding für 11€ hat den Unterschied zwischen "Lackschaden" und "kein Oldtimer mehr" gemacht. Zuhause habe ich als erstes 2 FL bestellt, für Oldie und Alltagsauto.

Ich weiß, daß das nicht Deine Frage nach einem Löscher im Flugzeug beantwortet. Die beiden Erlebnisse (das erste war nicht mein Flieger, sondern das, was Motordiebe in Charleville 2011 von einem GFK-Flieger übriggelassen hatten) zeigen aber, daß Du mit einem Feuerlöscher die Chance hast, mit minimalen Mitteln eine ansonsten zwangsläufige Entwicklung im Ansatz aufzuhalten. Bleibt nur noch die Frage, wie hoch das Risiko ist, klar. Je älter das Material, desto höher. Betrifft vielleicht nicht Dich, aber Gruß an die Emeraude-, Jodel-, Bö-Flieger.

Danke für alle Bemerkungen / Widersprüche!

Ich muss aber sagen: Ich sehe in den genannten Fällen zunächst einmal kein Beispiel für etwas, wo man sich airborne helfen könnte. Alexander erwähnt, er habe gar keinen FL - und ich muss sagen: Ich habe noch nie probiert, ob ich überhaupt vom Pilotensitz da ran komme.

Mir sitzt "Coppenbrügge" auch noch so im Nacken, wo nach meinem wahrscheinlichsten Verständnis der Pilot von einem Problem so massiv abgelenkt war, dass er einen Berg, den er m.E. eindeutig "auf dem Schirm" hatte, letztlich ignorierte. D.h., ich kann mir nicht vorstellen, selber als Pilot ein Problem während des Fluges mit dem Feuerlöscher zu lösen, m.E. muss ich mich ohne AP zwingend primär auf's Fliegen konzentrieren, und habe nur Zeit für die Notverfahren nach Handbuch (Heizung zu, Sicherungen, etc., Entscheidung, Motor ggf. abzustellen).

Einen qualifizierten erwachsenen Mitflieger habe ich aber nur in seltenen Fällen. D.h., von den genannten Fällen, von denen jetzt keiner direkt suggeriert: "Warum hat er denn nicht seinen Feuerlöscher im Flug genutzt?", bleibt dann noch die Multiplikation mit meiner "Qualifizierter Mitflieger"-Quote, also 0 mal wenig.

Bleibt der Businesscase "am Boden" sowie der Usecase dort. Der zertifizierte Halon-Feuerlöscher kostet hier bei AirStore 242 Euro und hält eine nicht angegebene Anzahl von Jahren. Was mir fehlt, ist eine Idee, ein wie ernstes Feuer man mit gut 500 gr. Halon (ca 1/3 Kubikmeter) bekämpfen kann. Bis ich den Schraubenzieher gefunden und die Cowling des Motors demontiert habe, denke ich, dass es mit 500 gr Halon für "kleiner Brandschaden" versus "Totalschaden" etwas eng werden könnte. Andere Brände sind sicherlich einfacher, und ja, vielleicht hätte der Pilot in Ramstein 2002 mit einem Feuerlöscher den 2. Passagier noch befreien können. Mal platt ausgedrückt und in memoriam Ingo Fuhrmeister: CO-Alerter haben da über den Daumen geschätzt das bessere Lebensrettung/Preis-Verhältnis und wiegen weniger. Von der Sicherheit her erscheint es mir also nicht als zwingend einer der ersten Schritte.

Den Businesscase prägt die Frage: Zahlt die Vollkasko-Versicherung? M.E. als Laie: "Ja, wenn ein Feuerlöscher nicht mehr vorgeschrieben ist.".

Ganz zum Schluss bleibt natürlich noch die Umwelt-Frage: Dass wir Piloten mit als Einzige noch Halon mitführen dürfen, ehrt ja. Aber das Manometer ist ja nicht umsonst am Feuerlöscher, und für nix ganz allmählich etwas Halon in die Atmosphäre entweichen zu lassen, muss ja nicht sein.

23. Mai 2018: Von Lennart Mueller an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +2.00 [2]

Halon-Feuerlöscher mit ca. 500 gr Wirkstoff lösen könnte

Halon löscht aufgrund des Kettenabbruchs im Vergleich zu CO2 unheimlich effektiv.

24. Mai 2018: Von Andreas KuNovemberZi an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

Der Sinn hängt auch hier - wie meistens - von der typischen Mission und dem Flugzeug ab.

Faktoren, die neben den Vorschriften für die Mitnahme eines Feuerlöschers (griffbereit von vorne!) sprechen:

  • Mitnahme von Passagieren mit Gepäck. Unter anderem sind dann insbesondere Handys, Powerbanks und nicht zertifizierte USB Charger / KFZ Adapter Brandquellen. (In unserem Flieger sind daher zertifizierte USB Charger eingebaut).
  • größere Kabine mit häufiger vielen Mitfliegern (erhöht einfach das Risiko)
  • Druckkabine (man kann nicht sofort die Fenster öffnen und je nach Mission ist man auch noch lange unterwegs und dies aus Gründen von Wetter, Gelände oder Range gerne höher.)
  • Verwendung von Sauerstoff.
  • lange Flüge über Wasser oder mit schlechten Notlandemöglichkeiten
  • hoher Wert des Flugzeuges und AVGAS Kolbentriebwerke (falls Brand am Boden)
  • individuelle Risiken des Flugzeugtyps (Beispiel: in einigen Flugzeugen laufen Benzinleitungen durch das Cockpit, um den Benzindruck oder Durchfluss anzuzeigen. Ist z.B. bei Piper Seneca I bis IV der Fall. Da kann es dann auch mal tropfen. Ein Feuerlöscher kann hier dann helfen. Ein anderes Beispiel ist das Material der Kabinenverkleidung. Dies ist öfter einst mit Brandschutzbeschichtung versehen gewesen, die aber nach 30 Jahren ihren Zweck oft nicht mehr erfüllt. Selbstversuch vor der Renovierung meiner früheren Seneca: brennt mittlerweile recht gut.)

Für mich bedeutet dies in unserer Cessna 421C: klar ist ein neuwertiger Feuerlöscher dabei. Ich meine, dass dieser mit 1 kg gefüllt ist. In einer C182 mit Betrieb bei vorwiegend gutem Wetter vorwiegend in Deutschland ist der Sicherheitsgewinn wohl eher akademisch.

Jetzt müsste man für eine qualifizierte Aussage natürlich auch die Statistiken ansehen, in wievielen Fällen ein Feuerlöscher etwas gebracht hat oder hätte bringen können. Ich denke aber, dass der Nutzen des Feuerlöschers zumindest gelegentlich über dem Nutzen von Rettungswesten im Airliner liegt.

24. Mai 2018: Von Florian S. an Andreas KuNovemberZi

Alles gute Beispiele dafür, was die Gefahr eines Brandes am Bord erhöht.

Kein Beispiel dafür, wie durch das Mitführen eines Feuerlöschers ein etwaig ausgebrochener Brand im Flug von einem SEP-Piloten im Einmancockpit effektiv bekämpft werden kann - und das ist ja hier die Frage.

Mir ist in der Tat gerade kein Untersuchungsbericht geläufig, bei dem in so einer Situation ein Feuerlöscher Leben gerettet hätte - was aber natülich nicht heisst, dass es das nicht gibt.

Dennoch habe ich einen im Flieger: Es gibt nicht nur mir, sondern vor Allem auch Mitfliegern ein gutes Gefühl, dass so ein Löscher an Bord ist. Schliesslich ist Feuer auf Schiffen und in Flugzeugen eine Art "Grundangst". Ob man dann praktisch was mit anfangen kann, würde sich in der Situation zeigen, die man statistisch gesehen aber ehr nur sehr unwahrscheinloich jemals selber erlebt.
Ob es für diesen Zweck dann ein teurer Halon-Löscher sein muss oder ein billiger Pulverlöscher aus dem Aldi, dass mus jeder fü sich selbst entscheiden...

24. Mai 2018: Von Lennart Mueller an Florian S. Bewertung: +3.00 [3]

oder ein billiger Pulverlöscher

Pulverlöschereinsatz in geschlossener Kabine? Tolle Idee.

Pulverlöschereinsatz im Motorraum? Kann man den nicht angebrannten Teil auch gleich entsorgen.

24. Mai 2018: Von Markus Doerr an Lennart Mueller Bewertung: +1.00 [1]

Dem kann ich voll und ganz zustimmen.

Ich hab einmal einen Pulverlöscher im Ernstfall benutzt. Bei einem Fettbrand. Da hat beim 2. Löschstoß das Ventil geklemmt und der Löscher hat den Rest der 12kg munter weiterverteilt. Das soll häufiger vorkommen.

Das Pulver ist so fein, es dringt überall ein, bindet Wasser aus der Luft und ist hoch korrosiv. Ein paar Steuergeräte haben dann ihren Geist aufgegeben. Das Zeug bringst du nicht mehr raus.

24. Mai 2018: Von Alexander Callidus an Lennart Mueller

"Pulverlöschereinsatz im Motorraum? Kann man den nicht angebrannten Teil auch gleich entsorgen."

Unsinn. Been there, done that.

Wie geschrieben, gut 200€ incl. Arbeitslohn. Dann zuhause nochmal ca 150€ Arbeitslohn für die Reparatur des angeschmorten Kabelbaums.



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Snapseed.jpg

24. Mai 2018: Von Andreas Ni an Alexander Callidus

Ich löschte in meinem Fliegerleben 2 brennende Flugzeuge: beide Male Winter-Startversuche (Vergaserbrand), beide male mit Pulver.

Das Erste war eine Archer, vor gut 20 Jahren, der Flieger kam anschliessend umgehend in eine Werft, wurde sofort gründlich gereinigt und instandgesetzt, ich sehe ihn heute noch regelmässig.

Die Andere war eine 150er Cessna, irgendwann vor gut 10 Jahren: der Eigentümer untersuchte selber anschliessend, ob es Folgen gegeben habe, bestätigte mir, zu wissen und zu verstehen, wie wichtig eine unversehrte Unterkante des Venturi-Rohrs im Vergaser sei (wenn dort die Strömung unvermittelt bei zunehmender Luftgeschwindigkeit abbricht/unterbrochen wird, stimmt nunmal die Gemischaufbereitung nicht mehr!) und war bereits eine Stunde später wieder in der Luft. Diese Cessna sah ich noch bis vor 2 oder 3 Jahren... keine Ahnung, wann bei ihr der Motorraum vom Pulverstaub befreit wurde....

Wesentlich ist jedoch, dass man selber nie-niemals diesem Pulver ausgesetzt ist, einen innerhalb der geschlossenen Kabine ausgelösten Pulverlöscher mag ich mir nicht vorstellen! Ich will damit sagen: in der Kabine sollten ausschliesslich Halonlöscher sein, im Hangar ist ein (oder mehrere!) Pulverlöscher grundsätzlich von unschätzbarem Vorteil.

Ich kann den hier empfehlen, arbeitet mit Schaum:

https://smile.amazon.de/Prymos-Feuerl%C3%B6schspray-Fahrzeuge-KFZ-Halterung-Vorteilsset/dp/B00EV0L2GQ/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1527161199&sr=8-1&keywords=prymos+feuerl%C3%B6scher+spray+kfz

Getestet und für gut befunden von der FAZ. Haben nach deren Aussage wohl alle Streifenwagen in Hessen an Bord. Gibts ebenfalls in einer Version für die eigene Wohnung - speziell geeignet auch bei Fettbränden in der Küche. Hab mir welche für Pkw und Wohnung gekauft. Musste ich beide - Gott sei Dank - noch nicht ausprobieren.

24. Mai 2018: Von Juergen Baumgart an Florian S.

Mir sind mittlerweile 2 Fälle bekannt, wo Bruchlandung gemacht wurde:

Die Besatzung war eingeklemmt, lebte aber noch, Passanten kamen hinzu und mussten wegen beginnendem Feuer und nicht verfügbarem Löscher Bergungsversuch abbrechen.

Insofern wäre es meiner Ansicht nach eher besser einen von aussen zugänglichen Löscher dabei zu haben (deutlich gekennzeichnet). War soviel ich weiß damals auch bei vielen Kriegsflugzeugen aus genau diesem Grund so eingebaut. Wobei ich natürlich trotzdem nicht weiß ob's in diesen Fällen noch was gebracht hätte bzw. der Löscher noch erreichbar gewesen wäre bzw. das Feuer damit gelöscht werden hätte können ...

Hast Du tatsächlich so hohe Gewichtsprobleme, daß sich die Frage ernsthaft stellt?

26. Mai 2018: Von Roland Schmidt an Willi Fundermann

So einen Schaumlöscher habe ich auch im Flugzeug. Hatte vor kurzem eine Schulung bei der Feuerwehr und die haben mir gesagt, dass so ein Ding sehr gut insbesondere auch von Nicht-Feuerwehrleuten zu handhaben ist -Deckel ab und direkt lossprühen. Wir durften das auch mal praktisch an einem Feuer ausprobieren und das hat ziemlich gut funktioniert. Der Feuerwehrmann meinte übrigens auch, dass Löschpulver zwar auch super löscht, dass Zeug aber übel für alle Arten von Mechanik und Elektronik ist und nach dessen Einsatz wirklich überall zu finden ist. Zur Schadensbegrenzung scheinen sich die Schaumlöscher wirklich besser zu eignen und sie sind vergleichsweise leicht. Im Brandfall ganz ohne Löscher dazustehen und zuzugucken wie alles abfackelt ist sicher keine tolle Erfahrung. Im Flug sehe ich so wie Georg das Problem, dass man an den Brandherd kaum herankommen dürfte - da würde ich eher an meine Fallschirme denken :-)

26. Mai 2018: Von Lutz D. an Roland Schmidt

...ich nehme aus diesem Thread heeenfalls nochmal die feuerfesten Handschuhe mit.

27. Mai 2018: Von Norbert S. an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

und die Rauchbrille (smoke goggles) hat auch keiner im GA - Cockpit ...

27. Mai 2018: Von Andreas KuNovemberZi an Norbert S.

„und die Rauchbrille (smoke goggles) hat auch keiner im GA - Cockpit ...“

Sehr guter Hinweis! Ich habe eine Schwimmbrille griffbereit im Handschuhfach.

Ich nehme mir mal den Versuch eines Zwischenstandes raus:

Feuerhandschuh

Wohl hilfreich für Brände in der Kabine in der Luft, z.B. die Akkus der Elektronikgadgets. Vermutlich empfehlen sich 2 Handschuhe, um ggf. von hinten etwas nach vorne durchzureichen, wenn hinten jemand sitzt. Für die Pilotengadgets vorne reicht wohl einer. Ich vermute, das 20 Euro-Grillhandschuh-Paar reicht.

Rauchschutzbrille

Den Usecase kann ich nachvollziehen, und es hängt vermutlich von der Brandquelle ab, ob erst die Augen ohne Brille aussteigen würden, oder das Bewusstsein durch Rauchvergiftungen. Vermutlich reicht hier das Bademodell, wenn es nicht - wie gefühlt bei 50% aller Schwimmbrillen - beim Aufsetzen das Gummiband reißt?

Feuerlöscher

Airborne schwierig, je nach Flugzeug (Kommt man selber oder jemand ran?). Pulver scheidet in der Kabine aus.

Am Boden:

  • Pulver gegen Motorbrand: Geht oder geht nicht
  • Halon: Hilft überall, kostet aber dreistellig alle paar Jahre.
  • Schaum: Roland: Das Gewicht/Lösch-Verhältnis ist hier m.E. denkbar schlecht.

Usecases am Boden:

  • Motorbrand, vor allem beim Anlassen (Vergaserbrand) von Ottomotoren
  • andere Brände, die man in der Luft nicht löschen kann, zur Schadensbegrenzung
  • Hilfe für andere
  • Evakuierungshilfe

Für mein konkretes Flugzeug, die DA40D (Diesel, Kunststoff, recht gute Zugänglichkeit, bei Verformung dürften die Ausgänge eher wegbrechen statt verkeilen) sehe ich die Risiken etwas geringer als z.B. bei einer PA28.

Halon: Hilft überall, kostet aber dreistellig alle paar Jahre.

Ob man sie alle paar Jahre austauschen muss, kann man auch überdenken. Solange die Druckanzeige im grünen Bereich ist und das Gewicht stimmt...

Die Preise sind schon übel. Mein Löschgerät habe ich zum Glück mal geschenkt bekommen - hat trotz des Alters immernoch den Solldruck. Wird natürlich nur für Luftfahrtbrandfälle eingesetzt...

Die Hersteller sagen etwas anderes (kenne ich auch so):

https://www.h3raviation.com/downloads/Inspection-and-Maintenance-Requirements-Gauged-Exting.pdf

Sprich:

  • 30-Tages-Inspektion durch den Piloten etc. (nunja)
  • sowie die Jahres-, 6-Jahres-, und 12-Jahres-Wartung

Ebenso wie beim ELT (oder beim MHD bei Lebensmitteln) sage ich mir auch da erst mal: Sollte der Hersteller damit ein Restrisiko ausschließen (das leider nicht spezifiziert ist), bin ich glücklich über die Freiheit, es tragen zu dürfen. Allerdings haben mir halt viel zu viele Teile am Flugzeug eine TBO oder TBR....

27. Mai 2018: Von Alexander Callidus an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +3.00 [3]

Mir scheint, Du suchst mit aller Gewalt Gründe, keinen Feuerlöscher einzubauen. Wenn Du in Kauf nimmst, das Ding im Flug nicht anwenden zu können/wollen, nimmst Du einen no-cost-Löscher. Wenn Du es richtig gut machen willst, nimmst Du eben für den Vollkostenpreis einer Flugstunde einen Halon-Löscher. Alle fünf Jahre guckst Du mal nach dem Restdruck. So what?

Dann nimm einen anderen, z.B. den hier:

https://www.brandschutzshop-online.de/media/pdf/66/ed/28/air-total-betriebsanleitung.pdf

Prüfvorschrift
1) Zwischenprüfungen (vom Flugzeughalter vorzunehmen):


a) Vorabflug-Kontrolle:
Manometer ablesen. Anzeigenadel muss bei Raumtemperatur im grünen Bereich stehen. Der Plombendraht am Sicherungsbügel muss unversehrt sein.
b) Regelmäßige Kontrolle (spätestens nach 2 Jahren):
Auf korrektes Gewicht prüfen. Ermitteltes Gewicht muss mit den Angaben auf Prüfvermerkschild des Feuerlöschers übereinstimmen. Manometer ablesen und Plombendraht auf Unversehrtheit prüfen.
Auf mechanische Beschädigung achten. Feuerlöscher, die Minderdruck, Mindergewicht oder Beschädigungen aufweisen, sind an den Hersteller zu senden.


2) Grundüberholung:
Jeder Feuerlöscher verlässt das Werk mit einer Freigabebescheinigung EASA Form 1.
Eine Wiederbefüllung erfordert die neuerliche Abnahme durch eine autorisierte Person für Luftfahrtgeräte. Alle 10 Jahre, gerechnet vom Herstellungsdatum (Monats- und Jahreszahl auf dem Prüfvermerkschild angegeben), muss der Feuerlöscher grundüberholt bzw. durch ein Austauschgerät ersetzt werden.


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