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Wartung | Fettleckage am Verstellpropeller  
27. Juni 2016: Von Oliver Toma 

Hallo in die Runde,

vorab: Das eine Ferndiagnose/-bewertung schwierig ist, ist klar. Mir geht es vornehmlich um Plausibilität.

Vor geraumer Zeit haben wir unsere Vereins DR400/180 Regent auf einen 4-Blatt-Verstellpropeller (MTV-22-B/174-12) umgerüstet. Natürlich inklusive des entsprechend mit Govenor ausgestatteten Motors (O-360-A1P). Ca. 600h lief das problemlos, bis im letzten Jahr ein Fettleckage auftrat. Man sah nach dem Flug einen dünnen Fettfilm, der an einer/mehrern Blattwurzeln(n) austratt und sich fein säuberlich über die gesamte Cowling verteilte.

Da der Prop im März diesen Jahres fällig gewesen wäre, haben wir mit der Behebung des Problems gleich zusammen die Grundüberholung erledigen lassen. Seit dem sind 87h geflogen worden und jetzt ratet mal: Das Problem ist wieder da. Fettverlust. Erneut haben wir es bei Mühlbauer in Straubing beheben lassen - natürlich in der Hoffung auf einen Garantiefall, da der Prop ja quasi "neu" ist. Denkste. Nach den ca. EUR6.000.- für die Überholung jetzt einer Rechnung über EUR1.200.- mit folgender Erklärung aus Straubing:

Es liegt die Vermutung nahe, dass er im gesperrten Drehzahlbereich betrieben wurde. Von unserer Seite werden neue Nabeneinsätze verbaut, die zusätzlich mit stärkerem Kleber in die Nabe eingeklebt werden. Mit den Blattlagern verfahren wir auf dieselbe Weise. Leider können wir sonst keinerlei Maßnahmen treffen, um die Fettleckage ganz auszuschließen. Wir bitten Sie darum, den Drehzahlmesser zu prüfen und wirklich alle Piloten zu instruieren, auf den gesperrten Drehzahlbereich ein besonderes Augenmerk zu legen. Um Ihnen in dieser Situation ein bisschen entgegenzukommen, möchten wir Ihnen einen einmaligen Sonderrabatt von 10% anbieten.

Jetzt die Frage in die Runde, ob das sein kann. Ist es möglich, selbst bei falsch angezeigter Drehzahl, dass nach nur ca. 80h wieder eine Leckage auftritt? Es ist schon verwunderlich, dass zuvor 600h problemlos geflogen wurden. Das schliesst für meinen Geschmack eine Fehlbedienung aus, da unser Pilotenstamm nahezu identisch ist. Hat jemand evtl. eine andere Idee/Erfahrungen, was der Ursprung für die Leckage sein könnte? Eine Sache habe ich noch vergessen: Ende 2013 haben wir die Maschine durch die Fa. Gomolzig auf Mogas umrüsten lassen. Seitdem wurden ca. 350h geflogen.

Natürlich werden wir den Drehzahlmesser überprüfen lassen und unser verbautes EDM700 um einen Drehzahlsensor ergänzen. Dennoch ist die ganze Geschichte etwas dubios - und natürlich teuer.

Danke,

Oliver

29. Juni 2016: Von Oliver Toma an Oliver Toma

Hallo zusammen,

hat hier in der Runde wirklich niemand ein ähnlich gelagertes Problem erlebt, davon gehört oder qua Qualifikation/Systemkenntnis eine Vermutung?

Besten Dank,

Oliver

29. Juni 2016: Von Mark Juhrig an Oliver Toma

Hallo Oliver,

mein Verien (LSV Zellhausen) betreibt eine DR400/180 mit dem MTV-10-B/174-12 Propeller (elektrisch verstellt). Dieser Propeller wurde Anfang diesen Jahres ebenfalls bei MT überholt. Vor der Überhollung ist ebenfalls etwas Fett an den Lagern ausgetreten. Die austretende Menge war jedoch angesichts des Alters (6 Jahre bzw. 800 Stunden nach der letzten Überholung) meines Erachtens OKAY. Nach einem Flugtag waren immer einige Fettspritzer auf der Scheibe. Im Vergleich zum "Insektenauftrag", vor allem im Sommer, waren die Fettspritzer jedoch vernachlässigbar. Seit der Überholung ist der Flieger ca. 30 Stunden geflogen und noch ist alles dicht.

Im Reiseflug wird der Propeller üblicherweise bei ca. 2400 RPM betrieben. Im F-Schlepp bei 2500 bzw. 2600 RPM, je nach Gewicht des geschleppten Flugzeuges.

Viele Grüße

Mark

PS: der Flieger ist ebenfalls mit Gomolzig-MOGAS-Umrüstung ausgestattet

29. Juni 2016: Von Achim H. an Oliver Toma

Das Leckageproblem bei MT-Props ist bekannt. Es wurden allerdings Modifikationen von MT vorgenommen um es zu beheben.

Kannst Du ausschließen, dass der Motor im nicht erlaubten Drehzahlbereich betrieben wurde? Du kannst mit einem Smartphone die Frequenz ermitteln und prüfen ob die Konfiguration von Throttle und Governor erlaubt, in den verbotenen Drehzahlbereich zu kommen. Wenn das nicht die Ursache sein kann, würde ich im nächsten Schritt einen Rechtsanwalt beauftragen.

29. Juni 2016: Von Oliver Toma an Achim H.

Hallo Achim,

wer kann im Vereinsbetrieb schon ausschließen, dass einer der Piloten sich nicht um den Drehzahlmesser kümmert. Tendenziell wird mit dem Flieger (natürlich) anders umgegangen, als mit eigenem Material. Das ist die traurige Wahrheit.

Allerdings bin ich gespannt auf die Überprüffung des Drehzahlmessers. Hast Du einen Hinweis auf die App für das Mobiltelefon? Sind die Ergebnisse realistisch und belastbar. Das wäre auf jeden Fall eine erste schnelle Verifikation.

Danke,

Oliver

29. Juni 2016: Von Achim H. an Oliver Toma

Da gibt es einige Werkzeuge. Genau sind dedizierte optimische Instrumente, gibt es auch als App aber da reicht bei einem 4-Blatt-Prop die Auflösung nicht aus. Bleibt also die akkustische Messung. Gibt auch eine Messung über den Annäherungssensor aber dessen Auflösung ist noch niedriger. Vielleicht kommt noch jemand auf die Idee, das Smartphone an den Propeller zu kleben und den Lagesensor zu verwenden? :-)

https://play.google.com/store/apps/details?id=org.rcteam.rcheliheadspeed&hl=en

29. Juni 2016: Von Alexander Callidus an Oliver Toma

Für einen ersten Eindruck eine App zum Gitarre stimmen, die das Frequenzspektrum abbildet und in Hz die lauteste Frequenz anzeigt. Es gibt unzählige

Zweiblattprop RPM = Hz x 30

Dreiblattprop RPM = Hz x 20

Vierblattprop RPM = Hz x 15

30. Juni 2016: Von Lennart Mueller an Achim H.

Wir benutzen für Lüfter immer dieses Teil mit Laserabtastung:

https://www.uni-t.cz/de/p/tachometer-uni-t-ut371

Oder UT372 mit USB-Übertragung, dann braucht man sich zum Messen nicht am laufenden Prop aufhalten.

Kostet so um die 30 Euro.

30. Juni 2016: Von Mark Juhrig an Oliver Toma Bewertung: +1.00 [1]

Nachtrag zum Thema Drehzahlmessung:

Ich verwende einen Fernsteuersender mit eingebautem optischen Drehzahlmesser (Blattzahl einstellbar, Auflösung 10 RPM).

Damit kann man die Drehzahl beim Standlauf aber auch im Flug vom Pilotensitz problemlos und sehr genau messen. Es git auch optische "stand alone" Drehzahlmesser für den Modellbau ab 20,- Euro (eBay, Amazon, ...)

Ich habe ehrlich gesagt Zweifel, dass die Sache mit einer aktustischen Messung gut funktioniert.

Viele Grüße

Mark

30. Juni 2016: Von Markus Wagner an Oliver Toma

Hallo Oliver,

an unserer Vereins DR-400 gab es mit dem 4-Blatt-Prop (elek. Vertellung; genaue Bezeichnung ist mir gerade entfallen) auch genau das Problem, dass er an der Narbe Fett rausgedrückt hat.
Allerdings konnte man bis zur Prop-Überholung damit leben und seitdem ist es (noch) nicht wieder aufgetreten.

Die Maschine wird bei uns regelm. am Limit (2700rpm) betrieben zwecks F-Schlepp-Einsatz.

Gruß
Markus


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