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12. Juni 2023 19:38 Uhr: Von Johannes König an R. F. Bewertung: +1.00 [1]

Ich hatte bisher 1x in meinem Leben zu einem Online-Artikel einer großen deutschen Tageszeitung ein direktes Feedback abgegeben, da in dem Artikel offensichtlich hanebüchener Blödsinn drin stand. Es war ein Artikel über IT-Security. Es erging mir ähnlich wie Michael. Man bedankt sich und das wars dann im Wesentlichen. In meinem Fall kam der Artikel von einem externen Journalisten, es wurde dann noch zugesagt, dass man die Hinweise dem Autor weitergibt. Änderungen gab es keine.

Meine Vermutung: Der Kostendruck bei solchen fachspezifischen Artikeln ist extrem hoch, so dass nach der Publikation höchstens noch kleine, aber offensichtliche Fehler korrigiert werden (wie z. B. ein Zahlendreher in einer Jahreszahl oder wenn KT zu Guttenberg mal wieder der Wilhelm als Vorname untergeschoben wird). Inhaltliche Auseinandersetzungen mit dem gegeben Feedback finden nicht statt. Das liegt bei externen Autoren sicherlich auch daran, dass diese ja ihr Honorar mit Publikation erhalten haben und daher die Devise "Fire & Forget" gilt.

13. Juni 2023 00:29 Uhr: Von Ernst-Peter Nawothnig an Johannes König Bewertung: +1.00 [1]

Das ist doch bei den "internen" Artikelverfassern kein bisschen anders! Für Sorgfalt ist kein Geld und keine Zeit, und im Printbereich sehen wir einen fortgeschrittenen Wettlauf nach unten. Seitdem nicht mehr Korrektur gelesen wird, ist die Masse der Fehler auch gar nicht mehr wirksam zu behandeln. Aber wir sind selber schuld, you get what you pay for.

13. Juni 2023 07:10 Uhr: Von Michael Söchtig an Ernst-Peter Nawothnig Bewertung: +2.00 [2]

Die Antwort war

vielen Dank für Ihre Mail und Ihr kritisches Feedback, es wurde von uns an die zuständige Redaktion zu deren Kenntnisnahme und Anregung weitergeleitet.

Aus dem Wort kritisch merkt man immerhin, dass sie es gelesen haben. Von der Redaktion kam nichts. Geschrieben hatte ich folgendes:

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute Nachmittags gab es einen Beitrag mit einem Redakteur der um die Einordnung der Woche gebeten wurde (u.a. ging es um Angela Merkel, um die FDP und um die Letzte Generation).

Sinngemäß wurde dabei geäußert, die Aktionen der Letzten Generation seien so sinnlos, sie würden sich an den falschen Adressaten richten. Man solle doch lieber Privatjetterminals blockieren.

Ich empfinde das als eine ungeheuerliche Aussage. Hier werden Straftaten öffentlich gebilligt bzw. sogar etwas weit gedacht geht das ja schon fast in die Richtung der Anstiftung zu § 240 StGB. Im konkreten Falle halte ich das zwar noch für von der Meinungsfreiheit gedeckt, dennoch ist das Blockieren von Privatjetterminals in den meisten Fällen ein Angriff auf die persönliche Freiheit der Benutzer dieser Terminals, so dass die Strafbarkeit nach § 240 StGB durchaus denkbar ist. Hausfriedensbruch und gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr sind ggf. auch denkbar.

Ich denke dass der WDR eine Verpflichtung hat, ausgewogen zu berichten. Billigung von Straftaten ist das Allerletzte, und das Argument, damit würde man gegen die Haupttäter vorgehen, ist auch etwas weit hergeholt - denn der Privatflugverkehr hat einen Anteil an den globalen Emissionen, der nicht ins Gewicht fällt. Insoweit sind die Aktionen gegen den Straßenverkehr, die ich auch missbillige, aber zumindest gegen einen tatsächlich größeren Emittenten gerichtet.

Ich bin übrigens Besitzer eines Hauses mit PV Anlage, Wärmepumpe und Elektroauto und fahre zur Arbeit praktisch immer mit der Bahn udn dem Fahrrad (dank FDP 49 EUR Ticket übrigens demnächst von Hamm nach Essen für 49 EUR statt bisher 250 EUR mit dem NRW Ticket - ein Verdienst der FDP, das erhebliche CO2 Senkungen mit sich bringen dürfte). Auch sonst wird die Roadmap aller Firmen dazu führen, dass der Verkehrssektor seine Emissionen massiv senken wird, wenn auch etwas später als ursprünglich geplant. Das kann man kritisieren, aber vielleicht berichtet man eher mal über das WIE DER Elektrifizierung des Verkehrssektors, statt immer nur zu moralisieren.

Es würde sehr helfen, wenn der WDR positiver über die Menschen berichten würde, die die erneuerbaren Energien auch bauen. Die Netze ausbauen. Die Wärmepumpen montieren.

Immer nur anprangern hilft nicht. Man muss auch anpacken. Und ja, bei der Luftfahrt ist da noch sehr viel Luft nach oben, aber auch da gibt es Ansätze über die man berichten darf. Die Ausgewogenheit fehlt mir dabei aber, und solche Aussagen wie oben gehen einfach gar nicht.

Ich bin dem WDR übrigens grundsätzlich sehr wohlgesonnen, kenne viele Kollegen persönlich.

13. Juni 2023 08:24 Uhr: Von Sven Walter an Ernst-Peter Nawothnig
Stimmt ja, aber es gibt sogar manch Qualitätspresse mit deutlich steigenden Abozahlen, hab ich zumi fest von Zeit und NYT im Kopf.
13. Juni 2023 08:31 Uhr: Von Dominic L_________ an Michael Söchtig Bewertung: +2.00 [2]

Das ist die gleiche Kerbe wie als der WDR berichtete, dass in Hangelar die Platzrunde nicht eingehalten würde und dazu als Beweis Aufzeichnungen eines Anwohners (oder welcher Art Gegner auch immer) vorgelegt wurden. Darauf konnte man sehen, dass viele Kreise tatsächlich nicht auf der Platzrunde lagen, sondern innerhalb dieser. Das mag für den Journalisten ein palausibler Beweis gewesen sein.

Ich habe damals geschrieben, dass es zwar tröstlich ist, selber nachzudenken, jedem Journalisten sollte aber klar sein, wie verblüffend einleuchtend meistens die Gegendarstellung der anderen Partei ist. Leider hat niemand die minimale Mühe auf sich genommen, IRGENDWEN vom Flugplatz zu Wort kommen zu lassen, denn der hätte ganz einfach aufklären können, dass die inneren Kreise natürlich Ziellandeübungen sind. Die sind ohne Motorleistung leise und außerdem vollkommen legal und vor allem notwendig. Und dann sieht man, dass alle verblüffend genau die Platzrunde einhalten. Nur dumm, dass man dann eigentlich den ganzen Bericht in die Tonne kloppen kann, weil es nichts zu berichten gibt. Man hätte höchstens noch berichten können, dass es einen Konflikt gibt und die genannten Fakten aufzählen können. Wenn ich so darüber nachdenke, hätte das eine gewisse Reichweite gehabt und vermutlich viele Leute gelangweilt aber schlauer gemacht.

Meine Kritik richtete sich also wie immer an die Methodik. Und da kann man sehr wohl generell etwas dran tun. Dass nicht jeder Journalist Fachmann für alles sein muss, ist mir klar, aber ich glaube nicht, dass der Unterschied beim WDR oder irgendwo angekommen ist. Es muss halt alles schnell gehen heute. Keine Zeit, Fachleute zu befragen, selbst wenn diese sicherlich kostenlos Auskunft gegeben hätten.

13. Juni 2023 08:39 Uhr: Von F. S. an Michael Söchtig

Könntest Du erklären, wie man ein Festkleben auf der Strasse vor einem "Privatjetterminal" (also wohl einem GAT) oder an der Tür von ebenjenem zu einem gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr umdeuteln könnte?

Wenn Journalisten, die Quatsch geschrieben haben, darauf hingewiesen werden, ist das ja positiv. Wenn aber dieser "Hinweis" genau solchen Quatsch "von der anderen Seite" enthält, dann denkt sich der Autor mit gewissem Recht: "Ok, dem gehts also auch nicht um die Wahrheit, sondern um die Verbreitung einer anderen Meinung...

13. Juni 2023 08:46 Uhr: Von Michael Söchtig an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

Das bezog sich auf das was er damals gesagt hatte. Er hatte meine ich sinngemäß gesagt "man kann sich ja wie in Berlin auch auf der Landebahn festkleben" - aber genau weiß ich das nicht mehr, es gab aber in dem Artikel selber einen klaren Bezug auf die vorherigen Vorfälle, wo die LG sich auch an Flugplätzen auf Landebahnen usw. festgeklebt hat.

13. Juni 2023 08:57 Uhr: Von Sven Walter an Dominic L_________ Bewertung: +1.00 [1]
ÖR hat aber genug Budget, wenn die mal tatsächlich da ausdünnen, was auch von Privatsendern gemacht werden kann. Sportgroßereignisse. Spielfilme. Etc. (Sonst volle Zustimmung)
13. Juni 2023 10:27 Uhr: Von Len Schumann an Sven Walter Bewertung: +5.00 [5]

Was mich an diesem Threat wirklich bedrückt dastehen lässt, das es bis jetzt nie darum ging mal die "eigene" Linie zu überprüfen:

Die Luftfahrt, und damit meine ich von klein bis groß, Hersteller, Operator, Piloten, muss sich schon die Kritik gefallen lassen, dass Klimaschutz häufig nicht wirklich ernst genommen wurde und häufig auch nach wie vor wird (siehe Eingagspost von Jan Brill).

Schaut man sich z.B. die "IATA Aircraft Technology Roadmap to 2050" (https://www.semanticscholar.org/paper/Aircraft-Technology-Roadmap-to-2050/3eeec64efc207aecf0e10f202d1fe997180d60e6 Fig. 3) an, dann sieht man, dass vor 15-20 Jahren technologische Entscheidungen schon mutiger gewesen sein sollten, um heute im Plan zu sein.

Schaut man z.B. auf die Vorfelder typischer GA-Flugplätze ist nicht viel Innovation zu sehen, man muss sich das Vorstellen: man kann Flugzeuge heute neu kaufen, die ihren Erstflug vor knapp 80 Jahren hatten (Ok, mit Glascockpit). Man stelle sich das bei Autos vo: Mercedes W 186 als Neuwagen mit ADAS Level3.

Es gibt den alten Spruch: Mit 3km Schienen komme ich 3km näher an mein Ziel, mit 3 km Startbahn komme ich in die ganze Welt. Diese Trumpfkarte kann und müssste die Luftfahrt entsprechend ausspielen.
Und wir müssen vielleicht auch endlich die Diskussion führen, welche Größenrodnung der C02-Emission in der Luftfahrt akzeptabel sein kann -> und da kann durchaus rauskommen, dass das nur mit SAF, eFuel oder neuen Antriebstechniken lösbar ist.

Aussitzen wird sich das nicht lassen. Wir kommen sonst unter die Räder, denn vor allem die GA ist für viele, die nicht beteiligt sind, so verzichtbar wie Motorradfahrer. Und ein Businessjet auf Sylt bietet nun mal eine große Angriffsfläche für alle die nicht in den Genuss des Fluges gekommen sind.

Straftaten hin oder her, das ist für die Betroffenen schlimm aber kommt letztendlich jeden Tag irgendwo vor (Brandstiftung etc.). Da jetzt plötzlich an der deutschen Justiz zu zweifeln ist sicher nicht notwendig.

13. Juni 2023 11:14 Uhr: Von Roland Schmidt an Len Schumann

mit 3 km Startbahn komme ich in die ganze Welt. Diese Trumpfkarte kann und müssste die Luftfahrt entsprechend ausspielen.

Brauchen wir künftig nicht mehr. E-Lastenrad-Aktionsradius reicht ;-)

13. Juni 2023 11:24 Uhr: Von Michael Söchtig an Roland Schmidt Bewertung: +2.00 [2]

Lastenräder sind eine tolle Sache. Ich habe das große Glück immer mit dem Fahrrad zum Flugplatz fahren zu können, in meine Packtasche passt alles rein was ich zum Fliegen brauche, einen großen SUV brauche ich dafür nicht.

Auch da wird wieder ein Gegensatz konstruiert der keiner ist. Wer mal in Kopenhagen war, der weiß wie viel Lebensqualität eine Stadt haben kann wenn sie konsequent auf Radverkehr setzt. Auch in Kopenhagen ist es trotzdem nicht verboten, mit dem Auto zu fahren. Da alle Innerstädter Fahrrad oder Metro fahren, ist trotzdem genug Platz.

In Essen (und in der Hamburger Waitzstraße) dagegen meint man immer noch, dass man mit dem SUV wörtlich bis in das Schaufenster fahren können muss.

Und ja, zurück zum Thema: Die Luftfahrt und vor allem GA muss sich schon gefallen lassen, dass sie zu wenig tut. Das rechtfertigt niemals die Straftaten der Klimakleber - aber einfach so weitermachen wie bisher und im Jahr 2030 verbleites Benzin als die größte Erfindung seit der Erfindung des Rades anzupreisen, das kanns dann auch nicht sein.

13. Juni 2023 11:54 Uhr: Von Wolff E. an Len Schumann Bewertung: +7.00 [7]
Sorry, ich kann für das Tun der LG kein Verständnis haben. Es sind Straftäter. Und dass, was die GA an CO2 raushaut ist in der Summe nur ca 0,12% vom gesamten Anteil der zivilen Luftfahrt und damit für das Klima eher bedeutungslos bzw Neuerungen dauern, da aufgrund von geringen Stückzahlen keiner wirklich den Gewinn sieht und kaum investiert.

Der LG geht es doch nur um Aufmerksamkeit und um Neid und Hass (Achtung Hubert) zu schüren und die Reichen global als die Bösen und Hauptverursacher dastehen zu lassen, was nach absoluten Zahlen völliger Quatsch ist. Keiner würde auf die Idee kommen, Landwirte wegen ihren alten Traktoren Umweltverschmutzung vorzuwerfen, obwohl deren Traktoren oft 30-50 Jahre alt sind und "unsaubere" Diesel sind, da fürs Klima unbedeutend.
13. Juni 2023 12:34 Uhr: Von Len Schumann an Wolff E. Bewertung: +7.00 [7]

Straftat bleibt Straftat, ich denke da gibt es nicht viel zu diskutieren.

Was mich, wie im letzten Post geschrieben, wirklich bedrückt, ist, dass wir in der GA durch Untätigkeit einfach verlieren werden wenn die Diskussion nur zwischen "Verbrechen" oder "Straftat", "woke" gegen "konservativ", "Abwanderung der Wirtschaft" etc. verläuft.

Ich glaube, jeder der die LG nur als Extremisten für die Verbreitung von Neid und Hass sieht, macht es sich zu leicht. Wenn man sich mal die Mühe macht und überlegt, wie kann es sein, dass so viele junge Menschen zu "Extremisten" werden und sich die Politik der letzen Jahrzehnte anschaut, dann ist da durchaus eine Korrelation zu finden. Nochmal: Straftat bleibt Straftat da ist nichts zu beschönigen.

Sehr viele der posts in dieser Diskussion ergehen sich in Maßregel- und Verschwörungsphantasien, ohne zu Bedenken dass die LG letztendlich nur ein Sypmtom der aktuellen Zeit ist. Segelfliegen an der Elektrowinde oder mit dem e-Eigenstarter wird niemand verbieten, bei vielen fossil betriebenen Flugzeugen bin ich mir da nicht sicher, wenn wir nicht einen Weg aus unserer Lethargie finden. Egal ob 0,1% oder 0,05%, wenn es hart kommt sind die einfach einzusparen. Die GA ist und bleibt ein schwacher Bestandteil der Gesellschaft und niemand MUSS mit der Citation nach Sylt fliegen. Die meisten kennen z.B. die Diskussionen über Fluglärm in Flugplatznähe. Wie oft hat die GA den kürzeren gezogen?

aktuelle Kolumne aus dem "links-grün-versifften-Randgruppenmagazin":

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimakrise-die-oh-shit-momente-haeufen-sich-kolumne-a-961c4a3a-43fb-4412-9831-e9053f469ed0?sara_ref=re-so-app-sh

13. Juni 2023 13:05 Uhr: Von Len Schumann an Wolff E. Bewertung: +6.00 [6]

Noch ein kleines Rechenbeispiel am Beispiel von Cirrus:

Seit ca. 25 Jahren baut die Firma SR22 und SR20, ca 500 Flugzeuge im Jahr. Nehmen wir 800.000$ Neupreis an, dann kommt Cirrus auf einen Jahresumsatz mit Neuflugzeugen von 400 mio $, bei angenommenen kappen 10% Marge wäre immer noch ein schönes jährliches Budget für R&D vorhanden. Also aus meiner Sicht wäre durchaus Budget für Neues da, nur, offensichtlich ist dem Kunden die neueste Bordelektronik wichtiger als der Kraftstoffbedarf oder Bleiemissionen des Flugzeugs.

13. Juni 2023 13:23 Uhr: Von M. St. an Len Schumann Bewertung: +3.67 [4]
Beitrag vom Autor gelöscht
13. Juni 2023 13:34 Uhr: Von Sven Walter an Len Schumann Bewertung: +3.00 [3]

Len,

Stöcker hat natürlich recht, aber mit der Selbstgeißelung in der GA helfen wir uns da nicht wirklich weiter.

Natürlich muss man trennen zwischen Gesetzgeber, Hersteller/ Kunde und Pilot.

a) Hersteller Cirrus: Der einzig erfolgreiche Hersteller am GA-Kolbenmarkt müsste sich natürlich vorwerfen lassen, nicht längst eine Dieselvariante zur Verfügung zu haben. 2/3 des eigenen Marktes mag die USA sein (mindestens), aber Jet A1 wird's auf lange Sicht noch zu kaufen geben, Bleidebatten waren absehbar, aber wer sich Thielert/ SMA/ Cessna/ AE etc mit den Winzabsätzen anguckt, darf da gerne konservativ sein. Motoren bauen sie ja nicht selbst, und Conti und Lyco haben garantiert intern bei ihren Mutterkonzernen einen recht kleinen, schwachen Stand. Vielleicht weiß Alexis mehr?

Diamond hat was im Angebot und ist erfolgreich in der Nische. Dass man als Kunde in der Nische aber konservativer ist als bei Rotaxen, die ja über UL aus dem Motorschlittenbereich kamen, kann ich durchaus nachvollziehen. Von dem Aspekt Neupreis einer DA40 bis zum eigenen Allerwertesten, der im Krisenfall dran sein kann, werden Kaufentscheidungen legitimerweise beeinflusst. Solange also nicht die öffentliche Hand eine Miniturbine anschubfinanziert wie jetzt gerade in Frankreich, bleibt da eine Lücke zwischen sagen wir 100 und 500 kW.

Bleibt die Größe UL und MoSe - und da sehe ich nur ein Spritproblem, kein Herstellerproblem. Das, was abgesetzt wird, lässt sich problemlos mit ökooptimierten Oktanium betreiben.

b) Pilot: Henne-Ei-Problem. Jeder Selbstbauer mit deinem Studium kann da Phantastisches kreieren, der Rest muss auf einen Minimarkt gucken, wo ein UL im Bereich ETW (nicht München...) und ein zertifiziertes Modell in der Preisspanne EFH losgeht. Das zahlen Menschen sonst über 30 Jahre ab. Solange halten zwar auch Flugzeuge, aber dass man dann konservativer kauft, ist naheliegend.

c) Gesetzgeber

Ein Trauerspiel. Außer in der Luftwaffenausbildung kein Einkaufstreiber, und Flugzeuge halten nunmal fast erdgeschichtliche Dimensionen, und auch dort wird schon lange auf TP ausgebildet. Außer im Bereich "die Luftwaffe kann gefälligst selbst SAF nutzen in Wittmund bei dem Überschussstrom da oben" sehe ich da aber primär Defizite im Bereich Überregulierung. Wer da sagen wir seit der ersten Ölkrise zur Nachhaltigkeit hätte kommen wollen hätte immer gesagt, "alles andere ist wichtiger als die 0,12%". Das Einzige, wo man sagen wir seit dem vollendeten Binnenmarkt in den frühen 90ern hätte sagen müssen ist "Neuverkauf Bleiflugzeuge" ist ab 2000 verboten. Dann hätten die Hersteller ein klares Enddatum bekommen, aber am Markt hätte sich nichts geändert, wenn das nicht auch die USA unter Clinton im "GA revitalization act" mit reingeschrieben hätten und gleichzeitig E0 an allen Tankstellen vorgeschrieben hätten, damit für Boote und Flugzeuge immer etwas vorhanden ist, was keine Schläuche oder Dichtungen zersetzt. Ja, das wäre sinnvoll gewesen.

Und auf einmal wird dann ein Schuh draus: Denn wenn nach und nach die Motorflotte am unteren Ende ohne Turbolader, alle ULs, alle Boote, alle Neuflugzeuge diesen Sprit nutzen, kann man den später durch synthetischen Sprit ersetzen. Avgas bleibt dann ein Nischenprodukt, wo kein Hahn in der Öffentlichkeit mehr nach kräht.

Umrüstungssubventionen sind beim Ruf der GA-Fliegerei weder sinnvoll noch realistisch.

Was subventionierbar wäre, wäre halt die Stromausrüstung, standardisiert, für Trainingsflugzeuge und Darlehen für jeden Segelflugplatz, Elektrowinschen anzuschschaffen, wenn man sagen wir 1000 Starts pro Saison gratis für benachteiligte Jugendliche macht.

Und dann kommen die wirklich interessanten gesetzgeberischen Reformen - unverzüglich Anerkennung Flugzeit elektrischer Antriebsart für alle anderen Klassen (außer Musterberechtigungen natürlich), um einen Anreiz in den Markt reinzugeben. Dann drehen halt drei Velis Platzrunden rund um die Uhr, Selbststarter elektrisch und Flugbetrieb jeden Nachmittag quasi lautlos weckt Technikbegeisterung, alle Hangardächer sind voll mit PV etc.

Aber als Fazit: Nein, die GA muss sich da nicht für schämen, überhaupt Angriffsfläche zu bieten. Dafür sind wir zu klein und unwichtigt. Lärmschutz hätte ich schon ein paar Fragen, wenn ich mir angucke, was technisch geht

https://en.wikipedia.org/wiki/Lockheed_YO-3_Quiet_Star

aber vom reinen GA-Produkt "Knallzertreibling" (danke, Malte) her kommen da halt ein paar unglückliche Umstände zusammen.

Was mich, wie im letzten Post geschrieben, wirklich bedrückt, ist, dass wir in der GA durch Untätigkeit einfach verlieren werden wenn die Diskussion nur zwischen "Verbrechen" oder "Straftat", "woke" gegen "konservativ", "Abwanderung der Wirtschaft" etc. verläuft.

Ich glaube, da debattieren wir deutlich breiter, als du das hier zusammenfasst. Frag mal Markus S. und mich ;-)

Ich glaube, jeder der die LG nur als Extremisten für die Verbreitung von Neid und Hass sieht, macht es sich zu leicht. Wenn man sich mal die Mühe macht und überlegt, wie kann es sein, dass so viele junge Menschen zu "Extremisten" werden und sich die Politik der letzen Jahrzehnte anschaut, dann ist da durchaus eine Korrelation zu finden. Nochmal: Straftat bleibt Straftat da ist nichts zu beschönigen.

Der Witz ist, die hätten vor 10 - 15 Jahren loslegen müssen. Jetzt haben wir seit Dezember '21 endlich mal eine Regierung, die viel anschiebt um massiv Versäumtes aus vier Jahrzehnten anzuschieben, und jetzt wird das desavouiert durch echte Extremisten. Der Neid und der Hass kommt ja, so fair muss man sein, sogar erst nachdem sie bereits Kunstwerke attackiert haben. Das erinnert mich noch mehr an Bilderstürmer im Islam und Maschinenstürmer im Manchesterkapitalismus. Ja, das sind Extremisten. Ja, auch jenseits unser Debatte hier bzgl. BER und Sylt haben die schon vorher gezeigt, dass sie eben nicht wie Greenpeace in den 80ern als echte Volkshelden mit Zodiacs vor Dünnsäureverklappungsschuffe, radioaktive Fässerversenkungen den eigenen Allerwertesten riskieren (ohne andere zu gefährden), Abseilen an Kühltürmen und Schornsteinen etc. für die öffentliche Aufmerksamkeit bringen, sondern mit abstrus schlechtem Timing erst Werktätige, dann Kunstliebhaber und jetzt die Neiddebatte befeuern, statt schlicht bei Aldi und Lidl die Logistikzentren blockieren, bis die erklären, ok, wir packen PV auf alle Parkplätze und Supermarktdächer.

Es sind die falschen Straftaten jenseits des zivilen Ungehorsams. Eine Richterblockade in Mutlangen (auch das 240 StGB...) ist halt etwas anderes als Bilderrahmen zu schänden.

Sehr viele der posts in dieser Diskussion ergehen sich in Maßregel- und Verschwörungsphantasien, ohne zu Bedenken dass die LG letztendlich nur ein Sypmtom der aktuellen Zeit ist. Segelfliegen an der Elektrowinde oder mit dem e-Eigenstarter wird niemand verbieten, bei vielen fossil betriebenen Flugzeugen bin ich mir da nicht sicher, wenn wir nicht einen Weg aus unserer Lethargie finden.

Was schlägst du vor? Technisch, politisch, organisatorisch?

13. Juni 2023 13:49 Uhr: Von Charlie_ 22 an M. St. Bewertung: -2.00 [4]

So sehe ich das auch. Guardia Civil, Franco – oder auch der Vergleich mit der RAF – das sind wirklich unglaublich blöde Aussagen. Als nächstes wird noch irgend jemand sagen, dass die Privatpiloten die "heutigen Juden" sind ...

Natürlich muss die Sachbeschädigung aufhören, und natürlich muss sie auch bestraft werden, aber das Festkleben auf der Straße halte ich für eine legitime Form des Protestes. Lästig, sinnlos und etwas doof ... aber das kratzt mich wirklich nicht. Selbst wenn ich wegen der LG mal eine halbe Stunde im Stau stünde (wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?) ... das wäre mir egal.

13. Juni 2023 14:04 Uhr: Von Chris _____ an Charlie_ 22 Bewertung: +6.67 [7]

Selbst wenn ich wegen der LG mal eine halbe Stunde im Stau stünde (wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?) ... das wäre mir egal.

Ist ja auch egal, wenn ein Rettungswagen im Stau steht. Solange man nicht selbst drinliegt... ganz entspannt bleiben.

13. Juni 2023 14:10 Uhr: Von Charlie_ 22 an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Ist ja wohl selbstredend, dass Rettungswagen durchkommen müssen. So viel darfst Du mir ruhig zutrauen.

13. Juni 2023 14:23 Uhr: Von Sven Walter an Charlie_ 22 Bewertung: +7.00 [7]

Dir schon, den blockierenden Idioten und Kriminellen nebst der Verkehrslage indes nicht. Die rechtfertigen das dann durch höhere Ziele.

Aber was ist das höhere Ziel, wenn ein Mensch dann auf dem Weg ins Krankenhaus verstirbt und ein Angehöriger dieses Leid anderen Menschen ersparen will und die Kleber ins Jenseits befördert?

Es hat schon seinen Grund, warum wir das Gewaltmonopol dem Staat überreichen. Auch wenn dich die 30 min im Stau nicht stören. Denn für dich muss ja keine Kita dann länger aufbleiben, keine OP wird verschoben, du wirst ja nicht beim Zuspätkommen in Betrieb oder auf der Baustelle angeschnautzt, du rufst einfach im Büro an "ich komm später, aber Anrufer könnt ihr gerne durchstellen". Und meist wird auch kein dir naher Mensch versterben. Das Interview mit der Zwillingsschwester der Verstorbenen Radfahrerin in Berlin vor ein paar Wochen war da schon recht bedrückend. Auch wenn sie es auch so nicht überlebt hätte.

13. Juni 2023 14:28 Uhr: Von Willi Fundermann an Charlie_ 22 Bewertung: +2.00 [2]

"Ist ja wohl selbstredend, dass Rettungswagen durchkommen müssen."

Tun sie aber oft nicht! Nach Angaben der Berliner Feuerwehr alleine dort 92 Fälle (!) in einem Jahr, in dem Rettungswagen wegen der "Klima-Kleber-Staus" feststeckten. Zu den erschreckenden Einzelheiten:

https://www.bz-berlin.de/berlin/retter-verspielen-kostbare-zeit-im-kleber-stau

13. Juni 2023 14:28 Uhr: Von Len Schumann an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

Was schlägst du vor? Technisch, politisch, organisatorisch?

Ich bin ehrlich gesagt ziemlich desillusioniert. Vor allem die GA ist zu klein und mit zu vielen Einzelmeinungen und Einzelplayern gesegnet, als dass ich da im Moment große Hoffnung auf Besserung hätte.

Beispiel UL: schon wieder ein schneller/höher Wettkampf zwischen den Herstellern seit es den Rotax 915 und jetzt den 916 gibt. Ein Flugzeug zu machen, dass toll fliegt aber nur ein Bruchteil des Verbrauchs und angemessene Kosten aufweißt will niemand. Dafür wird 10x der gleiche Entwicklungsaufwand getrieben um 180+ kt mit einem UL zu fliegen (was dummerweise viele Piloten überfordert und damit die Zielgruppe noch einschränkt -> den Kuchen kleiner macht).

Die GA (zumindest die mit Propellern) ist so gut darin Geld zu verbrennen, ohne das was neues substantielles herauskommt. Technify vs. Austroengine -> gleiche Zielgruppe, quasi gleiches Produkt.; oder die Pleite von EPS und den ganzen anderen "Newcommern". Als die AERO noch etwas größer war hat man das schön in den B-Hallen gesehen: dutzende Flugzeuge, die alle mehr oder weniger das gleiche konnten, dummerweise aber trotzdem einzeln entwickelt werden mussten.

Die Großluftfahrt steht etwas besser da, aber es wird auch nur gerade soviel gemacht, wie unbedingt nötig. Als ich vor 20 Jahren noch im Studium war, waren Sandwichrümpfe (Leichtbau), SAF und Aerodynamikfolien genauso aktuell wie heute, dazwischen hat sich nicht viel getan, außer dass die Triebwerke ein höheres Bypassverhältnis und Airbus Winglets und Boeing Sharklets (oder anders herum) bekommen haben.

Wenn man sich das Investitionsgeld der e-VTOL-Branche anschaut sieht man dass eigentlich genug Geld für Innovationen in der GA da wäre.

Wenn die Co2-Emissions-Klappe zuschlagen sollte und ein fossiler Co2-Ausstoss nicht mehr erlaubt ist, gibt es eigentlich nur 2 - 4 parallele Lösungen (wieder für Props):

1. Batterieelektrisch was geht -> Ausbildung/Training, Skydive, F-Schlepp, MoSe, SmallRangeFlying

2. SAF / eFuel für den Rest

(3.) Hybrid-elektrisch mit SAF/eFuel -> lohnt sich in bestimmten Szenarien, z.b. auch bei Lärmschutz

(4.) Wasserstoff -> theoretisch möglich, ich wäre eher überrascht wenn das in der GA eine große Nummer wird

Der wesentlich Schlüssel ist hier wie immer: Aerodynamik und Masse ... und SAF/eFuel muss es in benötigter Menge geben.

Wenn man bedenkt, dass man z.B. im Bereich der 4-sitzer SEP(rop) mit 3 Flugzeugtypen (Training/Einstieg, ~150 kt, ~200kt) wahrscheinlich 90% aller Missionen abbilden kann, ist es zumindest technisch darstellbar, dass man sich darauf vorbereiten kann und auch die Kosten tragbar sind (siehe Budget bei den eVTOLS).

13. Juni 2023 15:30 Uhr: Von Markus S. an Len Schumann Bewertung: +1.00 [1]

So ein Tipp am Rande. Was auf jeden Fall diese ganzen Sylt Flieger machen sollten, wäre die eigene Kennung bei den lästigen Stalking und Tracking Portalen blocken zu lassen, um es den Aktivisten möglichst schwer zu machen, Statistiken anfertigen zu können.

Hier die Liste von Flight Trackern:

360radar
ADSBexchange
ADSBhub
Flightaware
Flightradar24
Flightstats
Flightview
Glidertracker
Jetvison
Kisstech.ch
Opensky
Planefinder
Planeslive
Radarbox24
Radarcape
SaveSky App
Skylines (Tracken nur Segelflug)

Handlungs-Empfehlung der AOPA gegen Tracking mit Musterschreiben

https://aopa.de/2018/08/16/darstellung-der-bewegungsdaten-von-privaten-luftfahrzeugen-auf-internetportalen/

....viel Arbeit bis man da raus ist!

13. Juni 2023 15:37 Uhr: Von Michael Söchtig an Len Schumann

Irgendwoher müssen die ganzen UL Firmen ja das Geld für die Entwicklung her haben. Ist da wirklich kein Geld für die Entwicklugn moderner Echos? Wo sind da die Hürden?

13. Juni 2023 15:39 Uhr: Von Markus S. an Michael Söchtig Bewertung: +1.00 [1]

UL Firmen kommen und gehen, da ist auch sehr viel Enthusiasmus dahinter.


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