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27. April 2008 Jan Brill

Infrastruktur: Tempelhof Voksentscheid


Volksentscheid zu Tempelhof offenbar gescheitert / Quorum von 25% knapp verfehlt / Über 60% Ja-Stimmen

Mit 21,4 Prozent der Wahlberechtigen ist der Volksentscheid für den Erhalt des Flughafens Tempelhof offenbar an der geringen Wahlbeteiligung gescheitert. Zwar sprach sich in der Abstimmung die überwiegende Mehrheit der Wäher (ca. 60%) für den Erhalt des City-Flughafens aus, die ebenfalls erforderlichen 25% Ja-Stimmen der Wahlberechtigten insgesamt sind nach dem Stand von 20.00 Uhr (98% Auszählung) jedoch um 3,6% (ca. 86.000 Stimmen) verfehlt worden.


Vorläufiges Ergebnis von 20.00 Uhr nach 98% Auszählung. Der Westen der Stadt sagt Ja und erreicht das Quorum von 25% bei weitem, der Osten Berlins sagt Nein.
© wahlen-berlin.de 
Informationen aus erster Hand gibt es beim Landeswahlleiter für Berlin:

http://www.wahlen-berlin.de

Pilot und Flugzeug wird über das Endergebnis berichten, sobald dieses vorliegt.

Die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Neukölln, Reinickendorf und sowie Tempelhof-Schöneberg selbst, erreichten bei überwältigender Mehrheit für den Erhalt das Quorum von 25% spielend.

In Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Pankow hingegen sprach sich eine Mehrheit gegen den Flughafen aus. Hier wurden durchgängig weniger als 10% (der Wahlberechtigten insgesamt) an Ja-Stimmen gezählt.


  
 
 




28. April 2008: Von Mark Pfeiffer an Jan Brill
Es ist für mich erstaunlich mit welcher Arroganz Wowi das ganze als "klaren Sieg" und Bestättigung seiner Politik sieht!

Es bleibt wohl wenig Hoffnung den Kerl abzuwählen bevor die Planierraupen kommen, oder?
28. April 2008: Von Fliegerfreund Uwe an Mark Pfeiffer
Guten Tag Herr Pfeiffer,
das Abstimmungsergebnis ist eindeutig und heißt das der Volksentscheid gescheitert ist.
Von daher hat Herr Wowerbreit, ob es mir nun paßt oder nicht einen Erfolg erzielt.
Schönes Wetter und die schwache Wahlbeteiligung haben ihm den Job gerettet.

Mfg
28. April 2008: Von Gregor FISCHER an Fliegerfreund Uwe
Schönes Wetter hat sicher einen Einfluss auf die Wahlbeteiligung, nicht aber auf die Ablehnung einer Vorlage an sich.

Das Unglück am Vortag in Eisenach hat vielleicht wirklich erheblich geschadet. Die Bürger wollen lieber nicht von Flugzeugen erschlagen werden!

Nun, das Aus ist besiegelt und seien wir ehrlich, niemand braucht Tempelhof wirklich.
28. April 2008: Von Stefan Jaudas an Jan Brill
Naja,

wenn man die Argumentation des Herrn Wowerdichbreit folgt:

Wahlbeteiligung Berliner Senatswahl 2006: 58%
Anteil SPD: 32,2 %
Summe 19,8% aller Wahlberechtigten.

Sprich, es haben anno 2008 mehr Berliner für Tempelhof gestimmt als anno 2006 für Herrn Woparty. Genauer, Tempelhof liegt 5% vor Wowis SPD ...

Dieses Ergebnis sagt doch auch was aus, oder?

Eine Mindestwahlbeteiligung gibts in dem Fall nicht. Nur dann, wenn der Bürger das politische Alltagsleben stören könnte.

Gruß
###-MYBR-###StefanJ

P.S.: 60% "Ja" für Tempelhof? Da kann nicht mal mehr die CSU dagegen anstinken ...
28. April 2008: Von Michael Stock an Gregor FISCHER
Hallo Herr Fischer,

ob der Flugplatz Tempelhof fuer den Luftverkehr in Berlin gebraucht wird, kann ich nicht beurteilen. Etwas Anderes aber schon:

Wir haben hier im Raum Muenchen viel Erfahrung mit Flugplatzzerstoerung. Die geschaetzten 50-100 Flugplatzgegnerinitiativen in Suedbayern frohlocken ob des Berliner Ergebnisses, denn: Wenn man die Vernichtung von Tempelhof herbeifuehren kann, kann man das fuer *jeden* anderen Flugplatz in Deutschland auch erreichen!

Diese Initiativen sind hochorganisiert, hochaggressiv und waren bei uns schon hochgradig erfolgreich. Wenn Sie den Grossraum Muenchen mit einem etwas schnelleren Flugzeug einfach so anfliegen wollen, muessen Sie den Luftnotfall erklaeren.

Das Aus fuer Tempelhof ist nichts anderes als eine Katastrophe, dessen Auswirkungen Sie demnaechst hier in Bayern beobachten koennen.

Viele Gruesse,

M. Stock
28. April 2008: Von Gregor FISCHER an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

Sie formulieren zwar gekonnt und dramatisch, aber ich kann nicht erkennen, was denn im Raum München wirklich an Flugplätzen vernichtet worden ist. Da war nichts passables!

Dass München II nur mit Flugzeugen über 2T angeflogen werden kann, hat sich herumgesprochen - aber der Bedarf für Leichtflugzeuge auf einem solchen Flughafen ist ja auch gering, seien wir ehrlich.

Wir müssen einsehen, dass es zukünftig noch 2 Kategorien in der AL geben wird: Jets und ULM's. Business oder Spass - und jeder hat seine Landemöglichkeit...
28. April 2008: Von Michael Stock an Gregor FISCHER
Hallo Herr Fischer,

hier geht's weniger ums Drama als um ein echtes Problem: Sicherlich haben wir im Raum Muenchen nicht die schoensten und besten Plaetze (gehabt). Aber der Totalverlust von Oberwiesenfeld, Neubiberg, Riem und demnaechst vielleicht Fuersty zusammen mit den Extrembeschraenkungen von Oberschleissheim und Oberpfaffenhofen laesst Besitzer von E/F-Klasse-Flugzeugen vollstaendig im Regen stehen. Das kann aber doch wohl nicht der Sinn eines Verkehrssystems sein, oder?

Was die ULMs betrifft: Dessen einziger Landeplatz bei uns (EDMJ) steht selbstverstaendlich auch schon auf der Abschussliste der Flugplatzgegner:

Flugplatzgegner Jesenwang

Wir muessen also vor allem einsehen, dass es in Zukunft in dichter besiedelten Gebieten ueberhaupt keine Flugplaetze mehr gibt, wenn wir nicht aufpassen. Bayern ist da leider nur der Vorreiter.

Viele Gruesse,

M. Stock
28. April 2008: Von  an Gregor FISCHER
>Nun, das Aus ist besiegelt und seien wir ehrlich, niemand >braucht Tempelhof wirklich.

Flugplätze braucht man wirklich nicht. Auch keine Autobahnen oder Bahnhöfe.

Früher gings auch mit der Pferdekutsche auf Schotterwegen. Das war gemütlich und ökologisch, denn die Pferdescheisse ist linksdrehend und biologisch abbaubar.

Ich sehe überhaupt nicht ein, für was dieser neumodische Kram gut sein soll.
29. April 2008: Von T. Pott an Gregor FISCHER
Herr Fischer, Sie machen einen allseits beliebten, aber schwerwiegenden Denkfehler: Nur weil es Sie nicht stoert, dass in Bayern einige Flugplaetze verschwinden bedeutet dies noch lange nicht, dass es dem hinkenden Patienten "General Aviation" gut geht. Dies ist m. E. eine Selbstzufriedenheit, die wir uns nicht mehr leisten koennen, die aber ueberall anzutreffen ist und die dem galoppierenden Amtschimmel, einer negativ eingestellten Oeffentlichkeit, ahnungslosen Politikern und untaetigen Dachverbaenden unbegrenzten Spielraum ueberlaesst. Was machen Sie, wenn Sie nicht mehr in Bayern landen koennen? Nach Baden-Wuerttemberg auswandern?
29. April 2008: Von Gregor FISCHER an T. Pott
Liebe Piloten

Es gibt ja genügend Flugplätze, zuhauf! Die Welt verändert sich bekanntlich und ein Flughafen hat heute mitten in einer Stadt nichts mehr verloren.

Tempelhof ist ein Fossil der Nazizeit, niemand käme heute auf die Idee, an der Stelle einen Flughafen bauen zu wollen. Ob die Gebäude architektonisch erhaltenswert sind, sei dahingestellt - die Piste jedenfalls ist es mit Bestimmtheit nicht. Eine Diskussion darüber erübrigt sich eh, die Würfel sind gefallen.

Dass Privatpiloten keine Lobby haben, ist übrigens nicht erst seit ein paar Tagen so. Sicher ist auch die dümmlich arrogante Haltung und Argumentation gewisser Flieger daran schuld, dass wir unbeliebter als Bootsführer und Harley-Fahrer sind. Ich mache mir darüber keine Sorgen mehr, lebe mit den Umständen und habe übrigens noch immer eine adäquate Landemöglichkeit gefunden...
29. April 2008: Von  an Gregor FISCHER
Es gibt sehr wohl Flugplätze in der City. London City z. B.
29. April 2008: Von  an Gregor FISCHER
Es gibt sehr wohl Flugplätze in der City. London City z. B.
29. April 2008: Von Alexander Stöhr an Michael Stock
Seit wann ist die Echo-Fliegerei ein Verkehrssystem? Sie könnte wieder eines werden, ist es de facto aber nicht. Die Zahl der Piloten schrumpft und die Zahl der geflogenen Stunden tut das zwangsläufig. Avgas ist teuer und wird aus mehreren Gründen nicht billiger. Der Gedanke es würden nur noch ULs und Jets überleben birgt sogar eine recht schlüssige Logik. Fliegen wird immer mehr extremisiert, auf Hobby- bzw. auf Superreichen-Niveau. Ein Rückgang der Kaufkraft in der Mittelklasse trägt auch dazu bei, die ECHO-Klasse schrumpfen zu lassen.

Jetzt werden die Entwicklungsunterschiede zwischen Echo- und Automobiltechnik immer gravierender: während eine Mooney 1978 nur ca. 2,7 mal teurer als eine Corvette war, beträgt der Faktor heute etwa 6,3. Der durchschnittliche Arzt, der früher Bonnie flog, kann sich heute bestenfalls einen X5 leisten. Ein neues exemplar hat mittlerweile den Wert eines überdurchschnittlichen Hauses durchstiegen. Ein eigenes Flugzeug ist so für die meisten Gutverdiener einfach ausgeschlossen.

Wenn man die jährlichen Produktionszahlen für Leichtflugzeuge aus den 70'ern mit den heutigen vergleicht, so sieht man, daß der Untergang der AL als Verkehrsmittel für Owner/Pilots bereits stattgefunden hat. Wir haben nichts zu befürchten, es ist bereits vorbei.
Es könnte sich ändern, wenn es nicht mehr 6,5-8kEUR kosten würde, einen einfachen europäischen Luftfahrerschein zu erwerben.
29. April 2008: Von Gregor FISCHER an Alexander Stöhr
Pardon, ich will ihnen nicht schmeicheln, aber was sie hier schreiben, ist eine saugute, realistische 'Bestandesaufnahme'. Nichts hinzuzufügen - ausser dass der letzte Satz in das Reich der Hoffung gehört...
29. April 2008: Von Michael Stock an Gregor FISCHER
Hallo Herr Fischer und Herr Stoehr,

Ihre Argumentation ist gut und deckt sich zu 100% mit der der Flugplatzgegner hier bei uns. Was die "adaequate Landemoeglichkeit" betrifft - klar findet man die immer, sie ist aber dann eben nicht da, wo man hin will, sondern vielleicht 160km entfernt, so wie fuer mich (auch einer der Gruende, warum die Echo-Fliegerei kein richtiges Verkehrssystem werden kann). Die Luftfahrtgegner wissen sehr genau, dass man die Fliegerei am Besten durch die Vernichtung der Infrastruktur bekaempft. Dieses Mittel wirkt schneller und effizienter als jedes andere, denn jeder Flugplatz, der geschlossen wird, ist unwiederbringlich verloren. Und wer sich mit dem Auto erst einmal zwei Stunden durch Staus quaelen muss, bis er sein Flugzeug erreicht, fliegt ziemlich schnell gar nicht mehr.

Vielleicht fliegen Sie selbst gewerblich oder Carrier und koennen daher ueber das ganze "Kleinfliegerthema" nur noch lachen, denn wir haben ja in Deutschland elf Verkehrsflughaefen, und bei entsprechender Betrachtungsweise reicht das voellig aus. Ein Verschwinden der AL ist aus diesem Blickwinkel natuerlich bedeutungslos und eigentlich sogar eher zu begruessen, da es den Luftraum freimacht (LH-Denke in Kurzform). Die galoppierende Vernichtung von Luftfahrtinfrastruktureinrichtungen wird zwar mittel- und langfristig auch Auswirkungen auf die "richtige" Fliegerei haben, aber in FL350 ist man davon erst einmal weit genug entfernt.

Resignieren und aufgeben ist da natuerlich die einfachste Loesung. Erstaunlicherweise gibt es aber immer noch einige wenige, die nicht widerstandlos alles hinnehmen wollen und sich trotzdem zu wehren versuchen. Insofern spreche ich den gescheiterten Tempelhof-Rettern meine Anerkennung aus.

Viele Gruesse,

M. Stock
30. April 2008: Von Gregor FISCHER an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

ich bin mir nicht ganz sicher, was in ihrem Posting ironisch gemeint ist! Nun, die 160km Anreise sind wirklich nicht ernst zu nehmen!

Ich schlage vor, dass sie mal in die Logbücher der Privatpiloten schauen. Sie werden dann nämlich feststellen, dass extrem wenige Flüge einen anderen Grund als einen simplen Ausflug zum Vergnügen haben. Und da kommt es auf ein Stündchen mehr auch nicht an.

Es ist (noch) keine Schande, zum Spass zu fliegen. Nur finde ich es schade, dass die angebliche Notwendigkeit der bedrohten Flugplätze dermassen dramatisiert wird. Um von Gegnern ernst genommen zu werden, müssen die Argumente erst mal stimmen. Nachher kommt die Polemik...
30. April 2008: Von  an Gregor FISCHER
Genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz!!
Warum soll man nur zum Spaß fliegen, wenn man damit Zeit und Kraftstoff sparen kann, gerade auf long range.
Es wird lieber alle 10m eine Ampel aufgestellt, damit der durch unmögliche Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel wachsende Autoverkehr noch weiter behindert wird. Es werden lieber fortschrittliche Entwicklungen torpediert (Transrapid München, warum können da nicht ein paar Bosse (Quandt)zusammenlegen) und bald wahrsch. ins Ausland vertickt (China möchte die Technologie kaufen!!). Eine Begründung diverser Gegner war "der neue Zug macht Lärm". Wie denn, ohne Räder???

Wir flogen von Whv nach Hannover in 40 Minuten zur Messe. Mit dem Auto ist der halbe Tag gelaufen und unnötig Sprit verbrannt!!


Es geht mittlerweile nur darum, daß sich einige Wenige mit allen Mitteln an der Macht halten wollen und nicht fürs Wohl Aller arbeiten.
30. April 2008: Von  an Gregor FISCHER
Naja, wenn ich da nicht ganz falsch liege, dann haben Sie selber ja wohl eine private Landebahn direkt neben Ihrem Haus, oder?
Zumindest wenn die Domain unter Ihrem Namen auch Ihnen gehört und die dort veröffentlichten Informationen auch von Ihnen stammen. Falls nicht, entschuldige ich mich bereits vorab für meine Mutmassung, falls ja...bitte weiterlesen...

posten Sie dann hier aus provokativen Gründen oder finden Sie es wirklich - als Pilot - in Ordnung, wenn Flughäfen oder Flugplätze geschlossen werden?
Was würden Sie denn zu einer Bürgerinitiative sagen, die Ihre private Landebahn schließen will?
Die Verzweifelung der Flieger im Münchener Raum kann ich durchaus nachvollziehen, da ist die GA doch wirklich bald ausgelöscht, und ich meine genau die nutzlosen Einmots, die bald keine Start- und Landeplätze mehr haben.
Genauso sehe ich Tempelhof: er mag zwar nicht mehr wirklich als Verkehrsflughafen taugen, aber warum soll man den Flughafen nicht als Sonderlandeplatz einem Investor übergeben, der ihn offen hält und ein Museum / Businesscenter oder sonstwas draus macht?
Das wäre doch allemal besser als erstmal für hunderte Millionen den Sondermüll zu entsorgen, der da rumliegt und danach einen schönen Fluffi Park daraus zu machen.... Als Flieger dreht sich mir der Magen um. Darum geht's hier doch, oder?

Übrigens gab's Tempelhof schon vor der Nazizeit, die habe erst das Gebäude 'designed' das jedoch durch die Luftbrücke jedem bekannt wurde
30. April 2008: Von Alexander Stöhr an Michael Stock
Sehr geehrter Herr Stock,

wer mich kennt, oder zumindest manche meiner Postings gelesen hat, weiß, daß ich ultimativ von einem "fliegenden Automobil" träume, d.h. einem Flugzeug in der Größe einer Echo-Klasse, jedoch die Charakteristika eines Oberklasse-Automobils aufweist. Übersetzt hieße das aktive Kollisionsvermeidung, 3-D Autopilot, flexible Routenführung, usw. Alles unterhalb FL100. Sie sehen, das "Kleinfliegerle" ist Kern meiner ganz persönlichen Verkehrs-Vision. Nicht aber die Echo-Klasse selbst.

Die Infrastruktur kann nur erhalten werden, wenn die fliegende Basis (der Piloten) das Fliegen auch wirklich braucht! Die paar Hobby-Piloten, in ihren lärmenden Kisten haben einfach keine Lobby. Sie sind zu wenig, eignen sich bestenfalls als Ziele für Aktionismus; siehe ZÜP. Wer aber geschäftlich reist, der Ärgert sich schneller über irgendeine Maßnahme und hält auch länger gegen, siehe Autofahrer.

Ich selbst reise leider mehr als mir lieb ist(2-5/monat). Dabei lege ich Entfernungen zwischen 300 und 850km zurück. Bei über 70% der Reisen, ist mein Zielort in der Nähe (Taxi-Nähe) eines kleinen Flugplatzes. Das Wetter war vorwiegend flugtauglich aber nicht optimal. Ein Flugzeug mit 80,-€/h und Vr knapp oberhalb 210km/h wäre schon konkurrenzfähig (Zeit und Kosten). Tempelhof wäre die ideale Basis (gewesen).

Das Problem ist das alternative Angebot (UL), das klar auf den Freizeitsektor zielt: ultraleichtes Stoffspielzeug oder extreme, ultrateure Kohlebauten. Allesamt mit der 472,5kg-Grenze und "interessanter Instrumentierung" sind sie Sportgerät (Kaffee-Fliegerei, Ziellandewettbewerb oder Sternflug) und nicht Verkehrsmittel. Technisch nichts, was man außerhalb perfektem Wetter wirklich haben will (als Ex-Segelflieger sind mir "vermückte" oder nasse Hochleistungsprofile bekannt).

Die Fliegerei ist eine Marktnische, die sich nur weider auftut, wenn mehr Leute einen Flugschein haben. Dazu müssen entsprechend günstige Muster her, um die Kosten des Einstiegs in Reichweite zu bringen. Ich wiederhole mich.

Gruß aus Berlin
30. April 2008: Von Stefan Baumgartl an Alexander Stöhr

-

30. April 2008: Von Gregor FISCHER an 
Ich möchte hier zum Thema meine Beiträge eigentlich beenden.

Begründung:

1. Der Flugplatz Tempelhof ist Geschichte. Ersparnis für die Stadt: 10 ME p.a. - Fakt. Das ist Grund genug.
2. Flugplätze gehen zu, weil die Oeffentlichkeit keinen Grund darin sieht, Hobbyflieger zu finanzieren. Ist überall auf der Welt so, auch in Frankreich, England und der Schweiz.
3. Zu München. München II kann jederzeit angeflogen werden - auch mit einer Cessna 172. Kosten: 120 Euros, Voraussetzung IFR und PPR. Sonst bleibt auch Jesenwang für VFR und ULM.
4. Das Problem der Kleinflieger (Zitat hier: posten Sie dann hier aus provokativen Gründen...) ist mangelnder Realitätssinn. Jammern und Schimpfen bringen nichts, man muss schlicht wissen, sich anzupassen.
30. April 2008: Von Stefan Jaudas an Gregor FISCHER
Hallo,

das kann man aber auch anders sehen:

Zu 1.:

Tempelhof wurde meines Wissens doch vor allem durch die öffentliche Hand/ Politik in die Miesen gewirtschaftet. Sehenden Auges. Zumindest wurde absolut nichts unternommen, Tempelhof wirtschaftlich zu betreiben. So steht es zumindest immer wieder in der fliegerfreundlichen Presse.

Und dann, 10 MioEUR p.a.? Relativ gesehen ist das ein Nasenwasser. Da gibt es reichlich andere Punkte, wo sich mit wesentlich weniger Aufwand wesentlich mehr spare liese, vor allem in der Reichshauptstadt (ist ja keine reiche Hauptstadt) Berlin. Und es weiß ja bis jetzt keiner, was die deutsch-ordentliche Schließung von Tempelhof und die anschließende nichtfliegerische Nutzung den Steuerzahler kosten wird. Ich fürchte, alleine die Zinsen dieser Berträge hätten dieses o.a. Defizit locker ausgeglichen.

Zu 2.:

Die "Hobbyflieger", vor allem in Deutschland, fliegen vor allem von Fluggeländen, die diesen Fliegern gehören bzw. von diesen betrieben werden (z.B. Vereine). Zuschuß durch die öffentliche Hand, direkt oder indirekt: Null. Im Gegenteil, die meisten zahlen auch noch Pacht, Pflege, Umweltmaßnahmen, Schäfer, usw. zur Erhaltung von ökologischen Nischen, die ohne Flugplatz schon längst EU-konform zugegüllt oder eigenheimüberbaut wären.

Das Problem fängt erst an, wenn ein Provizfürst sich seinen lokalen Verkehrsflughafen gönnen will. Beispiele gibts genug. Das geht dann auf Kosten der Steuerzahler, und die Betriebsbeschränkungen zur Besänftigung der Anwohner gehen in der Regel ausschließlich zu Lasten der "Hobbyflieger" und zugunsten der "Profis".

Zu 3.:

Mir egal, als "Hobbyflieger". Das Erdinger Moos zieht mich nicht an.

Zu 4.:

Egal, was auch geschieht,
Nie darf man so tief sinken
Von dem Kakao, durch den man einen zieht
Auch noch zu trinken.

Es ist ein Unterschied zwischen "Realitätssinn" und kompromissloser Demutshaltung. Nicht jeder hat die Option, zum Fliegen 5x im Jahr nach USA oder Südafrika zu fliegen.

Gruß

StefanJ
1. Mai 2008: Von Michael Stock an Gregor FISCHER
Hallo Herr Fischer,

kurz vorab: Das mit den 160km stimmt wirklich. Ich fliege Echo-Klasse, davon ca. 70% beruflich fuer die Luftfahrtforschung. Suedlich von Muenchen ist es aber egal, ob Sie im Dienste der Wissenschaft fliegen wollen oder zu Ihrem $100-Hamburger: Sie duerfen es einfach nicht, weil in riesigem Umkreis Start- und Landeverbot fuer alle Flugzeuge besteht, die nicht an den Flugplaetzen stationiert sind. Stationieren darf man ein weiteres Flugzeug dort aber auch nicht, sonst droht sofort die naechste Vernichtungsmaschinerie anzulaufen. Ich polemisiere hier nicht, und alle Piloten aus dem Muenchner Raum werden das bestaetigen koennen.

Aktuelles Beispiel: Die Studenten der TU Muenchen haben in langjaehriger Arbeit ein Motorflugzeug selbst konstruiert und gebaut. Jetzt muesste zur Erreichung der VZ ein kleines Flugversuchsprogramm durchgefuehrt werden, aber selbst das ist schon zuviel. Buergermeister und Gemeinderat der an den Flugplatz angrenzenden Ortschaft verhindern das, denn: Es droht der Untergang des Abendlandes. Anfrage an andere Plaetze in der Umgebung: Abgelehnt ("Wir wollen euch hier nicht, sonst haben wir noch mehr Aerger").

Die Allgemeine Luftfahrt in D hat eine ganze Reihe von Problemen, nicht zuletzt die von Ihnen angesprochenen. Wir sollten aber trennen zwischen a.) Technik, b.) Lizenzierung/Behoerden und c.) Flugplaetzen. Bei letzterem sollten sich die Piloten auf keinen Fall auseinanderdividieren lassen! Einen Platz, der weg ist, fliegt keiner mehr an, und zwar nie mehr. Dass Tempelhof billiger wird, wenn der Flugverkehr eingestellt ist, glaube ich einfach nicht, und darum geht es den Gegnern auch nicht. Es ist denen auch egal, ob zum Broterwerb oder zum Spass geflogen wird, die haben gegen alles Argumente. Es geht denen ausschliesslich um eines: Dass NICHT mehr geflogen wird.

Viele Gruesse,

M. Stock
1. Mai 2008: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stoehr,

Ihre Vision ist auch meine, und die sollten wir nicht aufgeben (ich habe am AGATE-Programm und bei SATS mitgewirkt). Auch Ihre Ansichten bzgl. UL und Echo-Klasse teile ich. Wir versuchen hier in Bayern gerade, ein Forschungsflugzeug fuer genau diese Zwecke zu bekommen, und die entsprechende Technik waere einen eigenen Thread wert.

Trotzdem muessen wir uns gegen das Plattmachen von Flugplaetzen mit allen Mitteln zur Wehr setzen! Wenn die Infrastruktur weg ist, koennen wir das Verkehrsmittel Privatflugzeug *garantiert* vergessen.

Viele Gruesse,

M. Stock

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