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145 Beiträge Seite 1 von 6

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7. September 2014: Von Alexander Callidus an B. Quax F.
7. September 2014: Von Lutz D. an Alexander Callidus
Gruselig.
7. September 2014: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Ja. Und rätselhaft.
7. September 2014: Von Lutz D. an Alexander Callidus
...Seenebel ist halt fies. Ggf hatte der Pilot sogar noch (ganz schlechte) Erdsicht. Horizontal war's dann ganz vorbei.
7. September 2014: Von  an Lutz D.
Ja, Seenebel ist fies - aber wenn man auch nur ein WENIG kühlen Kopf bewahrt muss man sich deshalb doch nicht auf diese Weise umbringen! In einer ähnlichen Situation bin ich mal in sicherer Höhe eine halbe Stunde gekreist bis sich eine Nebelbank wieder verzogen hatte... und sonst KEHRT MAN EBEN UM!

Besonders tragisch finde ich, dass der Pilot ertrunken ist ...
7. September 2014: Von Thomas Magin an Alexander Callidus

Ich war am 1. und 2.4. auf Spiekeroog, hab also die Wetterlage live mitbekommen. Urspruenglich wollte in Harle landen und dann zur Faehre fahren. Das hab ich aber dann beim Wetterbriefung huebsch sein gelassen und bin in Muenster runter und mit dem Auto weiter. An beiden Tagen war ein staendiges Kommen und Gehen von Nebel. Vielleicht bin ich ueberaengstlich: aber bei so einen Wetter trau ich mich nicht in die Luft. Getreu meinem Fluglehrer: "Es gehoert mehr Mut dazu umzudrehen, als sich umzubringen." Der Fall ist ein trauriges Beispiel wie recht er hat.

Gruss, Thomas

7. September 2014: Von Carmine B. an 

Ich hatte vor Jahren mal einen ähnlichen Anflug, allerdings zog der Seenebel damals von Osten über die Insel, mein Anflug war aus dem Westen. Bis ins kurze Final war noch die Hälfte der Landebahn erkennbar, wahrscheinlich wäre auch die Landung geglückt. Allerdings hatte ich echt Angst vor dem Outcome eines eventuellen Durchstartens. Je nach Höhe wäre ich dann wahrscheinlich direkt durch diese Nebelschicht gestiegen. Als bis dahin reiner VFR Flieger für mich zu riskamt. Daher Abbruch des Anfluges und Kaffetrinken in Bremerhaven. Im Nachhinein wurde mir diese Entscheidung dadurch erleichtert, dass wir den Rest des Tages nicht mehr von der Insel weggekommen wären. Dieser Unfallbericht bestätigt mich erneut in meinem Vorgehen.

Gruß,

Carmine

7. September 2014: Von Alexander Callidus an Carmine B.
Der Pilot war erfahrener Inselflieger und kannte diese Wetterlagen. Die ganz einfachen Erklärungen scheiden aus.
Zu der Zeit habe ich in Husum auf dem Turm gestanden und auf besseres Wetter gewartet, als der Funk von einer Zweimot kam, dass da gerade einer verunglueckt ist :(
7. September 2014: Von  an Carmine B.
Alles richtig gemacht! Ich gehöre auch nicht zu den mutigen, schon weil mir der Sinn dieser Form von Mut nicht einleuchtet.
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an 
... ist es wirklich Mut oder schlicht nur eine Fehleinschätzung (die zu einem fatalen Ergebnis führt)?
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an  Bewertung: +2.00 [2]

... ich glaube einfach, daß niemand morgens aufsteht und sich sagt, "heute ich besonders mutig und heute sterbe ich eben". Vielmehr denke ich an ein Zusammentreffen von verschiedenen Informationen die mit vorhandenen Erfahrungen kombiniert werden und vermutlich nach dem Motto "das kann ich/ das ist beherrschbar" entschieden werden. Daher denke ich eher an eine Fehleinschätzung der aktuellen Situation als eine besonders mutige Entscheidung.

My 2 Cents.

10. September 2014: Von  an Alfred Obermaier
Andersherum wird ein Schuh drauf, Alfred. Wenn ich bei SEENEBEL eine Insel anfliege, mache ich mir bewusst "VORSICHT, WENN ICH JETZT NICHT AUFPASSE, BRINGE ICH MICH UM."
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an  Bewertung: +1.00 [1]

Alexis, auf dieses (Totschlag) Argument fällt mir jetzt erst mal nichts mehr ein, weil als VFR Flieger absichtlich in einen Seenebel einfliegen, einfach gar nicht geht.
Jedenfalls habe ich selbst schon erlebt wie sich eine im Flieger entspannte Situation innerhalb von Sekunden in eine sehr ernsthafte Lage entwickelt. Diese neue Situation muss dann beherrscht werden und dazu braucht man meist etwa Zeit. Schwierig wird es dann nur, wenn man im Hinterkopf keine Handlungsalternativen abgespeichert hat.
Könnte es nicht so gewesen sein, daß der Pilot - aus welchem Grunde auch immer - abgelenkt war und sich plötzlich ohne Sicht nach unten und oben, sich also im Seenebel befand und dann keine Handlungsalternativen hatte um mit der neuen Situation erfolgreich umzugehen.

Ich glaube einfach nicht daran, daß jemand denkt, "... so jetzt bin ich mutig und es ist ein guter Tag zum Sterben".

10. September 2014: Von  an Alfred Obermaier Bewertung: +6.00 [6]
Das glaube ich AUCH NICHT. Aber ich glaube SCHON, dass vielen Menschen (Autofahrern, Fliegern, Bergsteigern) die Fähigkeit fehlt, ihr Handeln bewusst zu reflektieren und sich klar zu machen, in welche Situation sie sich begeben.

Schau Dir doch mal an mit welchem Mangel an Kritikfähigkeit jedes Jahr 20 + Piloten ohne die notwendigen Fähigkeiten in Wolken oder sonstige Varianten von IMC einfliegen. Mir ist das echt ein Rätsel. Wie kann zB jemand, der erst kurz den Schein hat, in niedriger Höhe in IMC einfliegen und gegen die Wetterstation des BROCKEN fliegen? Macht er das weil er ausreichend dazu in der Lage ist, sein Tun kritisch (quasi "von außen") zu beurteilen? Und warum haben die Leute nicht rechtzeitig GENUG ANGST?

Solche Unfälle "passieren" ja nicht einfach - sie werden von Piloten verursacht. Und jeder davon wäre vermeidbar gewesen wenn die Piloten mit ausreichend Respekt vor der Materie geflogen wären - und in der Lage gewesen wären, ihr Handeln kritisch zu beurteilen.
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an  Bewertung: +1.00 [1]
Alexis, jetzt stimme ich mir Dir voll überein.
Danke für Deinen Beitrag.
10. September 2014: Von Lutz D. an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]
Ich glaube, in der Fliegerei muss man zuallerst Mal Deontologe sein. Es gibt Regeln (ich meine nicht nur Gesetze), die hält man ein. Punkt.

Alexis hat nämlich recht, keiner steht morgens früh auf mit der Auffassung, heute mal was lebensgefährliches zu probieren. Tatsächlich passiert etwas anderes: Anstatt an Hand von Regeln und Verfahren vorzugehen, wechselt der Delinquent in ein situationsbezogenes, handlungsorientiertes Denkmodel: "Ah, da vorne ist Norderney; hmm, der Nebel scheint nicht so dicht zu sein; die Düne da kenne ich ja; ich kann ja durchstarten; dann schaffe ich es ja noch zum Kaffee zu Hause zu sein".

Nicht falsch verstehen - es spricht gar nichts dagegen, alle Situationen immer neu und für sich zu bewerten. In der Moral bin ich ein großer Freund davon. Aber so wie man dort dann plötzlich zu abseitigen Ergebnissen kommt, die einem aber situativ plausibel scheinen (ich waterborde diese Dreckssau jetzt, bis sie alles verrät), so kann man damit in der Fliegerei in Situationen landen, die der eigenen Bewertung nach ok sind - aber auf Grund von mangelnder Urteilsfähigkeit oder falsch wahrgenommenen Fakten/Daten (Schatten an der Höhlenwand) fliegt man gegen den Brocken. Situatives Denken bedeutet, die Erfahrung von 100 Jahren Fliegerei außer Acht zu lassen.

Das Gegenargumenz ist mir natürlich bewusst - es kommt die Situation, in der die Regel sich als unvollständiges Konstrukt erweist. Mag sein. Sich an Regeln zu orientieren, darf nicht bedeuten, den Verstand auszuknipsen. Aber mit scheint es viel klüger, zu sagen: "In Nebel fliege ich nie ein" als jedes Mal abzuwägen, ob es nicht heute doch funktionieren könnte.

10. September 2014: Von  an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Das hast Du richtig schön geschrieben, Lutz! :-)

Richtig! Ich weiß noch, wie man mich verlacht hat als ich schrieb, dass ich in 20 Jahren VFR-Fliegerei kein einziges Mal eine Wolke durchquert habe. Habe ich aber tatsächlich zum ersten Mal gemacht als ich das IFR hatte. Für mich war das die sichere Methode: Ich mache es NIE, dann muss ich auch keine weiteren Überlegungen anstellen.
10. September 2014: Von Andreas Trainer an  Bewertung: +1.00 [1]

Das sind die Procedures, welche das Fliegen schrittweise sicherer machen.

Hier im Forum habe ich z.B. einen Punkt in meine Procedures mitgenommen: im Landeanflug beim Setzen der vollen Klappen sage ich mir seit einiger Zeit meistens "Landing is an option".

Der nächste Punkt ist das scannen 3er Instrumente beim Prop Cycle im before TKOF check - seit einiger Zeit wieder viel bewusster ... vermutlich ist diese Procedure nach der Einweisung im Laufe der Zeit "abhanden" gekommen.

Wenn man sich konsequent an gewisse Dinge hält, dann tut man viel, um nie in gewisse aussichtslose Situationen zu kommen.

Ob man das als Angst bezeichnet sei dahingestellt.

Evtl. auch als Mut, sich dummes Geschwätz in der Flugplatzkneipe anhören zu dürfen / können / müssen.

10. September 2014: Von  an Andreas Trainer Bewertung: +3.00 [3]
Ganz genau.
Ich hatte solche Situationen öfter. Aber verspottet haben mich eigentlich nur Spinnner. Die guten Piloten, die ich kenne unterstützen konsequente Risikovermeidung.

Einmal wollte ich (mit 1000 h auf Einmot und IFR) den UL-Schein machen, nur so zum Spaß. Stieg mit einem UL-Lehrer in eine Remos G3 und startete zum Trainingsflug Richting Gebirge. In 2000 Fuß gab es einen geschlossene Ceiling, darauf der Lehrer: "Steig halt einfach on top". Ich: "Mach ich nicht, mit dem UL, VFR". Lehrer: "Du hast doch IFR, bist Du jetzt echt zu feige?"

Ich bin dann wieder gelandet. Klar hätte ich das tun können – aber ich weigere mich so einen Schwachsinn zu machen.
10. September 2014: Von Erik N. an 
Alexis, darf ich konkret fragen, wieso nicht - war die Remos nicht dafür ausgerüstet ?
10. September 2014: Von Alexander Callidus an Erik N.
Wenn ein Horizont dringewesen sein sollte, würde mich auch interessieren, was den Ausschlag gab:

-keine Redundanz
-kein beheiztes Pitot-Rohr
-mit dem Muster nicht ausreichend vertraut
-Anleitung zum Nachmachen für Leute, die es nicht nachmachen sollten
-kein offizielles IFR möglich, daher piratenhaftes Rumstochern in den Wolken: schlechtes Vorbild
-es ist verboten
-man macht solchen Scheiß einfach nicht

Ich glaube, es ist letzteres, dann braucht man sich über die Gründe vorher nämlich keine Gedanken zu machen. Das war ja gerade das Argument in der Diskussion oben.
Die Remos selbst ist wirklich ein sehr solider, stabiler Flieger, zum weit weit weit Reisen. Sicher ein besseres Stück Technik als ein 40-50 Jahre alter IFR-Trainer
10. September 2014: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +1.67 [3]
Jetzt würde ich supergern das Fragezeichen im Gesicht unseres Prinzen sehen.
10. September 2014: Von Sebastian Grimm an 
"...Aber ich glaube SCHON, dass vielen Menschen (Autofahrern, Fliegern, Bergsteigern) die Fähigkeit fehlt, ihr Handeln bewusst zu reflektieren ..."

Leider meiner Erfahrung nach eine stetig wachsende Anzahl...leider....
darüber stolpere ich auch täglich - auf der Strasse, im Job... bitter...
10. September 2014: Von Erik N. an Lutz D.
Nein im Ernst, ich würde das wirklich gerne wissen. Die UL sind ja manchmal besser ausgerüstet als die Echo Flugzeuge, und auch recht leistungsfähig. Wenn ich verstehe, warum jemand mit IFR trotz Ausrüstung und Ausbildung nicht durch eine Wolke nach oben fliegt, hilft mir das bei der Ausbildung.

Zumal - das war mit Fluglehrer !?
10. September 2014: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]
Der intrinsische Charakter von Einflug in imc mit nicht dafür zugelassenem Fluggerät ist einfach schlecht. Daraus folgend müssen sich Anhänger dieser Theorie eben gar nicht mehr fragen "was soll da schon passieren". Das Modell feht von der Erkenntnis aus, dass unsere Phantasie (oder Wissen) eben manchmal nicht ausreicht, im zu verstehen, was da alles so passieren könnte.

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