Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

35 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

11. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl Bewertung: +11.67 [12]
Lieber Hubert,

da wir uns nun schon einige Zeit kennen und ich Dich persönlich schätze, ringe ich mir eine Antwort ab. Ich glaube aber, dass bedingt durch Mentalitätsunterschiede meine Argumente ins Leere laufen werden, zu sehr bist Du fixiert auf das, was Du Dir erlaubst als Gemeinwohl zu definieren, auf die utilitaristische Sicht der Dinge, auf das Vorrecht des Gemeinwesens gegenüber dem Einzelnen. All das teile ich nicht. Dennoch ganz konkret:

Zunächst einmal bist Du keineswegs nur der Überbringer der Nachricht, sondern machst auch noch einen aus meiner Sicht abseitigen und ich muss sagen geradezu perfiden Vorschlag, Kunstflug in Dinslaken auf wochentags 16-17 Uhr zu beschränken. Auf diesen will ich zu Beginn eingehen:

1) Kommt dieser Vorschlag ganz konkret einem Kunstflugverbot in Dinslaken für mich persönlich gleich. Vielen Dank!

2) Ist das ein Vorschlag für ein Berufsverbot der in Dinslaken tätigen Kunstflugfluglehrer, Erprobungs- und Vorführpiloten, eigentlich ein Berufs- und Produktionsverbot für die gesamte Firma Extra am Standort EDLD. Von 5h Arbeit in der Woche kann kaum jemand existieren.

3) Wäre ein solcher Vorschlag völlig praxisfremd. Kunstflug ist nicht an den Startort gebunden. Ich kann auch in Krefeld starten, nach Dinslaken fliegen und irgendwo Kunstflug planen und durchführen. Was Du also forderst, ist eine Beschränkung der Luftraumnutzung in einem Umkreis, der Deinem Freund und seinen Genossen zu pass käme.

4) Wäre Dein Vorschlag nicht auf EDLD zu beschränken, so wie irgendwann die Mittagspausen an ein oder zwei Plätzen eingeführt wurde und sich ausgebreitet hat, so würde auch das Kunstflugverbot kaum auf Dinslaken beschränkt werden können.

Dann will ich zur Bestandsaufnahme Deines guten Freundes kommen.

A) Ich bin selbst oft im Raum Dinslaken und in EDLD fliegerisch unterwegs gewesen. Die Sachlage trifft so wie von Dir oder Deinem Freund beschrieben einfach nicht zu, was sich auch an Hand des Hauptflugbuchs unschwer dokumentieren lassen dürfte

B) Es gibt bereits strenge Vorschriften zur Lärmreduzierung, u.a. auch unabhängig von der Fliegerei. Kunstflieger halten diese ein. Warum sollte es eine Lex Kunstflug geben, wenn der Rasenmäher nebenan oder die Kehrmaschine werktags dröhnen kann, wann er will?

C) Dein Freund wohnt vermutlich noch nicht lange im nördlichen Ruhrgebiet. Falls doch, frag ihn mal, ob er die Konversionsgeschichte des Landstrichs der letzten 35 Jahre verschlafen hat. Glaubt er im Ernst, fallende Immobilienpreise in Dinslaken hätten etwas mit dem Flugplatz zu tun?

D) Dein "Finger hoch", wer will neben EDLD wohnen - grundsätzlich ein valider Grundsatz. Handhabe ich auch so und komme dann zum Beispiel beim Thema Atomkraft zu den entsprechenden Ergebnissen. Beim Flugplatz muss ich persönlich sagen: ja, sofort! Ich würde auch gerne neben einer Bahntrasse wohnen! Finde ich faszinierend! Menschen sind verschieden! IM übrigen, Deiner Logik folgen ja auch noch andere in Deutschland, zum Beispiel die, die nicht gerne neben Hospizen, China-Restaurants, Kindergärten, Hauptschulen, Bushaltestellen, Taxiständen, Krankenhäusern, Bordellen oder Kirchen wohnen.

Last but not least zum Thema Verrat. Ja, ich nenne das Verrat. Denn - ich sagte es bereits - Du bist nicht nur Überbringer der Nachricht, Du machst konkret einen Vorschlag, einen Vorschlag in einem Forum, dass zehntausende individuelle Seitenaufrufe hat, das durch Mainstream-Medien als Recherchequelle herangezogen wird, das von Behörden wie Luftfahrtgegnern gleichermaßen gelesen wird.

Ich bin ein absoluter Befürworter der Meinungs- und Redefreiheit, aber ich fühle mich (siehe Punkt 1) verraten. Du hast ja jetzt keine kunstflugtaugliche Maschine mehr, vielleicht fällt es Dir darum leichter.

Vielleicht würden Dir F-Schlepps nur von 16-17 Uhr werktags ja auch gefallen. Es findet sich bestimmt jemand, der Angst um seine Immobilie oder seinen Samstagnachmittag im Garten hat oder den die Frequenz eines Vierblattprops auf der Remo stört. Vielleicht initiiert derjenige ja eine Volksabstimmung.

Zusammenfassend - ich finde, Du und andere übertreiben es mit dem Gemeinsinn. Natürlich darf meine Freiheit die anderer nicht übermässig beschneiden, aber wenn wir beginnen, das "Übermaß" am unteren Ende zu definieren, dann entfaltet das totalitäre Züge.
11. Mai 2014: Von Achim H. an Lutz D.
Was außer Extra spricht denn eigentlich für Dinslaken?
11. Mai 2014: Von Lutz D. an Achim H.
Fliegerisch gesehen? Oder für den Erhalt des Flugplatz?
11. Mai 2014: Von Achim H. an Lutz D.
Dass es Bielefeld nicht gibt, ist erwiesen. Warum es Dinslaken geben muss, ist zu prüfen.

Schon annodazumal beim Schüleraustausch im amerikanischen Hinterland musste ich bei der Frage woher ich komme nur sagen "STIHL chain saw" und alle waren beeindruckt und konnten was mit anfangen. Natürlich sind Flugzeuge nicht so toll wie Motorsägen aber ist manchmal nicht schlecht, einen Weltmarktführer im Ort zu haben. Ich hab noch "Kärcher" (gesprochen: kartscher) aber was bleibt von Dinslaken ohne Extra?
11. Mai 2014: Von  an Achim H.
Was, "außer Lufthansa" spricht eigentlich für Frankfurt? Was "außer Spaß" spricht eigentlich für privates Fliegen? Was, "außer Fortpflanzung", .... :-)
11. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Lutz D. Bewertung: +0.00 [3]
Lieber Lutz!

Ein langer Aufsatz ist noch lange kein guter Aufsatz. Da das ein quasi öffentliches Forum ist, werde ich Boris, besagten Kumpel auf den Deinen Beitrag aufmerksam machen. Es gibt ( vermutlich, da streitet sich die Forschung) objektive Wahrheiten, aber immer subjektive Empfindungen. Du führst in Deiner Dialektik einen extrem egoistisches Schwert. Mir das gleiche zu unterstellen, weil ich aktuell kein kunstflugtaugliches Flugzeug haben soll, macht mich Kopfschütteln. Bist Du so borniert oder gibst Du nur kontra zu meiner Extremforderung? Natürlich ist diese Forderung den Kunstflug nur zuzulassen, zwischen einer eng begrenzten Uhrzeit nur die Übertreibung als Lupe zur Wahrheit. Ich glaube Dir kein Wort, und vermutlich niemand hier im Kreis, daß es Dir nichts ausmachen würde neben einer Bahntrasse zu wohnen. Das ist das gleiche dumme Geschwätz wie " ich könnte jederzeit ohne Geld auskommen. Geld macht nicht glücklich." Das sagen nur die, die nie in die Gefahr laufen es zu müssen. Ich lebe im Norden Berlins in einer Einfamilienhaus Enklave. Wenn ich im Sommer auf meiner Gartenliege Platz nehme, ist IMMER irgendein Idiot in der Nachbarschaft der Rasen mäht, Äste schreddert oder kärchert. Das ist der Preis. Der Gesetzgeber ( leider muss es der sein und nicht die Rücksichtnahme) verbietet dieses Tun zu bestimmten Ruhezeiten.
Jetzt versetz Dich einfach mal in die Leute vor Ort, schau über den Tellerrand, nimm die Kopfhörer ab.Ich habe als begeisterter und leidenschaftlicher Pilot auch keine Lösung, weiß nur, daß die Anwohner das Recht haben auch mal Sonne ohne kreischende Motoren zu erleben. So einfach ist das.
11. Mai 2014: Von  an Hubert Eckl Bewertung: +4.00 [4]
Hallo Hubert, wo wohnt denn Dein Freund?

Ich bin seit 35 Jahren in EDLD beheimatet....es gibt keine Lärmbelastung in EDLD über das Mass anderer Flugplätze hinaus, schon gar nicht durch die EXTRAs...Am Wochenende finden in der Regel keine Flüge durch EXTRA statt (der Chef und auch die Manschaft verbringen trotz grösstem Enthusiasmus für das Produkt das Wochenende bei den Familien). Wird eine EXTRA unter der Woche eingeflogen, finden die paar Flüge im Norden von EDLD über Wald und dünn besiedeltem Terrain statt, das ist die Regel.
Ansonsten ist EDLD ein toller Verkehrslandplatz, der sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt hat (habe noch die Zeiten mit 750 m Grass erlebt, jetzt 1500 m Befestigt und Lichter, für einen sinnvollen Nutzen fehlt nur noch der GPS Anflug...) Angenehmes Miteinander von Segelfliegern, Ulern, Flugschulen, Vereinen, Flugzeugbau in Perfektion, Bodenpersonal einschliesslich solidem Restaurant.
Die Weiterentwicklung trifft nicht auf die Anzahl der Flugbewegungen zu.

Kannst gerne mal vorbeikommen, ich lade Dich und Deinen Freund zum Kaffee ein!

LG
H
11. Mai 2014: Von Markus Doerr an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]
Also eine Bahntrasse wäre nur interessant, wenn noch Betrieb drauf ist. Ich fände das auch spannend und kann daher Lutz verstehen.
In Flugplatznähe zu wohnen wäre soch super. Nicht Frankfurt, weil mich das weniger interessiert, aber GA wäre ok. Augsburg z.B.
11. Mai 2014: Von Markus Doerr an Achim H.
Bielefeld. Das war mir neu, aber ist sehr wichtig. Ich hab sogar Kunden dort, die es ja dann nicht gibt.
11. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl Bewertung: +5.00 [5]
Lieber Hubert,

Ein langer Aufsatz ist noch lange kein guter Aufsatz.

Im Bereich der Phrasendrescherei ergebe ich mich kampflos!

(...) Mir das gleiche zu unterstellen, weil ich aktuell kein kunstflugtaugliches Flugzeug haben soll, macht mich Kopfschütteln. Bist Du so borniert oder gibst Du nur kontra zu meiner Extremforderung?

Sicher ein bisschen von beidem, noch dazu habe ich aber auch einen Punkt Du würdest kaum so argumentieren, wärst Du passionierter Kunstflieger. Was ist mit meiner F-Schlepp-Anaogie? Ist Dir merkwürdigerweise keine Zeile wert.

Natürlich ist diese Forderung den Kunstflug nur zuzulassen, zwischen einer eng begrenzten Uhrzeit nur die Übertreibung als Lupe zur Wahrheit.

Ich werte das mal als Zurückrudern.

Ich glaube Dir kein Wort, und vermutlich niemand hier im Kreis, daß es Dir nichts ausmachen würde neben einer Bahntrasse zu wohnen. Das ist das gleiche dumme Geschwätz wie " ich könnte jederzeit ohne Geld auskommen. Geld macht nicht glücklich."

Mich der Lüge zu bezichtigen, trifft mich schon ein bisschen. Hier kommen wir zum Kern des Problems Deiner Auffassung und der Deiner befreundeten Linksintellektuellen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Siehe angehängtes Bild, meine Wohnstatt nicht nur für eine Nacht, sondern für viele schöne Nächte. Ich habe mein Studium außerdem als Liegewagenschaffner finanziert, ich liebe Züge, Gleise, Eisenbahnen. Nach 10 Tagen hört man sie leider nicht mehr, selbst wenn sie 8m von einem entfernt vorbeifahren. Darf es aber natürlich nicht geben, so etwas. Genauso wenig wie es verantwortungsvolle Sportschützen, Jäger, denkende Kirchgänger, intellektuelle Theologen, Genußmenschen bei McDonalds, ehrliche Versicherungsmakler oder gute Menschen bei der FDP geben kann. Frage mich nach diesen Deinen Zeilen wirklich, wer hier mal den Kopfhörer abnehmen sollte.

Ich lebe im Norden Berlins in einer Einfamilienhaus Enklave. Wenn ich im Sommer auf meiner Gartenliege Platz nehme, ist IMMER irgendein Idiot in der Nachbarschaft der Rasen mäht, Äste schreddert oder kärchert.

Das sind keine Idioten, sondern Menschen wie Du und ich, das was andere in ihrer Komfortzone manchmal stört nennt man hier im (zur Zeit unter belgischer Verwaltung) Rheinland: Leben!

Ich habe als begeisterter und leidenschaftlicher Pilot auch keine Lösung, weiß nur, daß die Anwohner das Recht haben auch mal Sonne ohne kreischende Motoren zu erleben. So einfach ist das.

Ja, deshalb gibt es die bestehenden gesetzlichen Beschränkungen. Und darüber hinaus die von Helge treffend beschriebenen Fakten, die mit der Schilderung Deines Freundes nicht deckungsgleich sind. Insofern habe ich schon eine Lösung: Einfach so einen Bullshit nicht ungeprüft weiterverbreiten.


1 / 1

Ausblicktrasse.JPG

11. Mai 2014: Von B. Quax F. an Hubert Eckl Bewertung: +4.67 [6]
"Sonne ohne kreischende Motoren zu erleben"

Dann müssen sie halt wegziehen. Eine Autobahn wird bei Sonne auch nicht gesperrt, meine Kinder spielen auch mit über 100db im Garten, der Notarzt und Bus machen auch lärm! Wo Menschen leben ist lärm.
11. Mai 2014: Von Hubert Eckl an  Bewertung: +1.00 [1]
Danke Helge! Ich habe Deinen Beitrag positiv bewertet. Das ist konstruktiv. Selbst kenne ich Dinslaken nicht, bin nur 1991 mal mit einem Motorsegler aus Essen gelandet. Ich will hier nichts sachlich Falsches schreiben, bin ich mir nicht mehr sicher, ob das Krachszenaurio nicht in Borkenberge war. Ihr könnt alle sicher sein, auch in meinem fliegerischen Interesse, daß - sollte es nicht so sein - mit größter Erleichterung Abbitte leisten werde.
@Björn, wenn Du Deinen Beitrag noch mal durchliest, wirst Du merken....
11. Mai 2014: Von Roland Schmidt an Hubert Eckl
Was wird Björn denn merken? Er hat mit seinem letzten Satz den Nagel doch so was von auf den Kopf getroffen. Volle Zustimmung, Björn!
11. Mai 2014: Von Lutz D. an Achim H.
@Achim jetzt habe ich Deinen Hinweis auch verstanden....
11. Mai 2014: Von Wolff E. an Markus Doerr Bewertung: +4.00 [4]
@Also ich möchte nicht in der Nähe eines GA-Flugplatzes leben. Nicht wegen dem Lärm, sondern wegen meinem Geld. Ich wäre vermutlich deutlich öfter am Platz und würde fliegen, als ich es jetzt bin. Daher lieber 35 min weg vom Platz . :-)))
11. Mai 2014: Von Marc T. an Wolff E. Bewertung: +9.33 [10]
Ich würde sogar gerne AUF einem Flugplatz leben - wenn ich es mir leisten und ihn mir aussuchen könnte!
Spruce Creek, Cessna Boulevard, Port Orange, FL 32128 wäre eine mir angenehme Adresse!

Mal im Ernst, für mich stellt sich immer die Frage, was oder wer war denn eigentlich zuerst da? Ist doch wohl meistens der (GA-)Flugplatz, den es dort schon seit Ewigkeiten gibt, oder? Wer dorthin in die Nähe zieht, hat mit "Lärm" zu rechnen, oh welch Überraschung!
Wenn ich mein Haus neben eine Bahntrasse baue, sollte ich auch damit rechnen, dass dort Züge fahren werden, selten geräuschlos und tendenziell immer mehr Züge oder zumindest immer längere.
Diese ganze Lärmdiskussion in den letzten 25 Jahren ist in meinen Augen zu einem guten Teil von "übersensibilisierten" Menschen mit oftmals zuviel Freizeit getragen worden. Früher nannte man die gerne mal Bettnässer, heute darf man so etwas ja nicht sagen.
Sorry, aber wenn ich auch hier in der Nähe von "Bürgerbewegungen" höre, die in die direkte Nähe eines schon wirklich abseits gelegenen Verkehrslandeplatzes ziehen und sich dann 2, 3 Jahre später so unglaublich engagieren und Bestrebungen anstellen, den seit über 50 Jahren dort existierenden Platz zu schließen oder zumindest extrem in seinen Betriebszeiten einzuengen, kommt mir die Galle hoch.
12. Mai 2014: Von reiner jäger an Marc T.

Auch in Spruce-Creek gibts Lärmhysteriker. John Travolta wohnte dort und den Anwohnern war seine 707 zu laut. Banausen.........

Hier ist es ja ein guter Deal: billige Grundstücke in Flugplatznähe, dann scheinheilig aufregen und den Platz kaputt machen und schnell ist das Grundstück mehr wert. Beispiele gibts da ja genug.

Ich habe schon als Kind unter dem Endanflug von Frankfurt gelebt. Damals waren Flugzeuge noch laut und ich schon davon begeistert. Ich habe den vorhandenen Geräuschpegel ausgeblendet. Heute lebe ich an einer Strasse am ortsausgang und höre und registriere jedes Motorrad, das hochtourig hier durchrast.Das sind jeden Tag mehrere, von denen auch eine echte Gefahr zumindest für die hier lebenden Kinder ausgeht. Dumm nur, daß niemand den Rasern neidisch gegenübersteht, weil da regt sich niemand wirklich auf. Da versteht man sein eigenes Wort nicht. Aber wehe, ein Flugzeug brummt mal

12. Mai 2014: Von Christian R. an reiner jäger Bewertung: +5.33 [6]

Ich kann diese Lärmhysterie nicht mehr hören, lesen und sonstwas...weil wie bekloppt sind die Leute eigentlich? Kärchern wollen sie ihre Terrasse und sich anschließend darauf liegend über die 4 Flieger aufzuregen, die am Wochenende über sie drüber fliegen? Aber die Lärmbelästigung des Kärcherns dabei völlig ausser Acht lassen, weil das ist ja etwas völlig anderes....??

Ich wohne im schönen München, infrastrukturell ideal gelegen mit 6 Bussen, 2 Trams, 1 U-Bahn und dem Mittleren Ring Richard-Strauss-Strasse direkt vor der Haustüre. Quasi aus der Garage raus und aufm Ring. Perfekt für den täglichen Arbeitsweg. Aber ja, wenn ich um 5 oder 6 zu Hause bin und unter mir der Berufsverkehr ist und um 21:00 h die Mopedfahrer aufdrehend mit 120 aus dem Tunnel kommen, ist es natürlich lauter wie auf dem Bauernhof. Und wir haben schon Schallschutzklasse 5...! Der Aston, der da allerdings ab und an vorbei kommt, klingt schon wahrlich brachial (vielleicht kann einer mein Grinsen sehen...).

Und ich bekomme jeden Morgen um 7 das Grinsen, wenn der HVB-Kollege mit seinem Maserati ankommt und seine Umkehrschleife dreht. Dann weiß ich nämlich, das ich langsam los muss und was auf mich in der Garage wartet. Und ja, dann gehen die Haustüren auch hörender Weise zu, weil diese nun mal ins Schloss fallen. Oooops....ist das etwa Lärm?

Wo gelebt wird, ist auch etwas zu hören. Wo Menschen ihre Häuser haben, werden Menschen zu hören sein. Wo Infrastruktur ist, wird diese zu hören sein. Ich liebe Autos und Motoren, was also stört mich der Mittlere Ring? Lutz liebt seine Eisenbahn und ist gewiss regelmäßig traurig darüber, das er diese aus lauter Gewohnheit nun nicht mehr hört. Jeden Samstag und Sonntag bei schönem Wetter kann ich die Uhr nach einem Conti 550 stellen. Zumeist genau um 1700 MESZ rauscht der über unseren Wohnblock in gerade mal Mindesthöhe. Mit einem Klang zum niederknien...herrlich. Und nur übertroffen von der Tante Ju, die einen bei Ihren Rundflügen schon mal am Sonntag morgen um 0800 aus den Federn trommeln kann. Na und? Da erleben gerade einige Passagiere vielleicht ihren allerersten Flug, einige erfüllen sich einen Lebenstraum, andere verarbeiten damit ihr WWII-Trauma. Und wieder andere, so wie ich, erfreuen sich an der Geschichte der Luftfahrt und am Sound der BMW-Motoren.

Und ja, ich schränke gerne ein: Ich muss nicht im nachhallenden Innenhof bei AC/DC in 100Phon-Lautstärke Auto aussaugen, dafür kann ich an die Tanke fahren. Ich muss auch nicht meine Kinder im nachhallenden Innenhof am Sonntag Fussball spielen lassen, welches eh laut Hausordnung nicht gestattet ist. Und ich muss auch nicht wie ein Elefant im Porzellanladen in meiner Wohnung laufen, das hören die Nachbarn unten nämlich auch. Und es ist trotzdem in Ordnung, wenn ein Jugendlicher mal das Radio aufdreht, wenn ein 40-jähriger die "Thriller" auf den Plattenteller packt und den Regler hochschiebt. Wenn der Rentner am Sonntag morgen die Garage öffnet und seinen 911er 3,6 Turbo 2 anschmeißt und der sich warmsprotzt für die bevorstehende Ausfahrt. Und ja, es ist auch ok, wenn der Nachbar seinen Balkon und seine Terrasse kärchert. Sofern er anderen auch das Leben lässt.

Es ist immer wieder interessant und mein bestes Beispiel für Fluglärm war das letzte Fly-In in Fürsty. Ich war damals bei der BI für Fürsty mit dabei und es waren wohl um die 40 Flieger da, allesamt motorisiert inkl. Bonanza und Yak´s (letztere kamen in Formation rein, lovely!). Kein Mensch beschwerte sich, es kamen nicht mal telefonische Anfragen, wir waren quasi inkognito am Party machen. Bis der Segler sich an der Winde hochziehen ließ...dann kam der erste Anruf, man solle gefälligst den Fluglärm unterlassen...

Sind die Leute wirklich so bescheuert geworden mit ihren Empfindsamkeiten, Burn-Out´s, und anderen Schwindligkeiten? Jemand sagte mir mal "Wer Zeit hat für ein Burn-Out oder zum rumnölen und meckern, hat definitiv zu wenig zu tun." Und da ist mal was wahres dran...weil auch derjenige, der sich über Fluglärm mokiert und dafür auf die Straße geht, lärmt irgendwo anders: Er fährt mit der Bahn, er fährt Auto, vielleicht ist er sogar Bauarbeiter und arbeitet mit einem Presslufthammer? Man sollte sich selber mal nicht so wichtig nehmen, das sind wir nämlich alle nicht. Egal, ob wir mit fliegendem Rasenmäher unterwegs sind oder mit der bar bezahlten privaten King Air. Ob wir im EFH wohnen oder im Appartment. Ob wir einen neuen 500er fahren oer einen Youngtimer. Ob wir 10.000 netto verdienen oder 1.200...so wichtig sind wir nicht, sondern nur ein winziges Sandkorn auf dieser Erde. Die irgendwie alle miteinander auskommen müssen, wollen wir uns nicht ständig die Köpfe einschlagen.

Um noch dem Thread eine Rechnung zu tragen: Ich würde sofort an einen Flughafen ziehen, mir sofort da ein Häuserl kaufen. Besser geht es doch für meine Leidenschaft für Motoren gar nicht...:-). Aber dann hätte ich einen wahrlich weiten Arbeitsweg, was widerum negativ für meine 2 Hobbies wäre: Fliegen und der V12...plöde Sache wa?:-)

Von daher: Lutz, kachel doch mal über uns hinweg, der Kärcher-Kollege darf gerne mal die nächste Motorwäsche machen, mit einer E103 wolle ich immer schon mal mitfahren und wenn ich jetzt noch an den Mitflug in Wolffs Aerostar denke, geht mir das Herz auf. Holla, die Woche beginnt perfekt, danke vielmals dafür! Und wenn der Nachbar jetzt mal endlich vernünftigen House auflegen würde, könnte er den Regler wegen mir noch ein wenig höher schieben. Für die Nachbarn jedoch nicht. Danke, Herr Nachbar, fürs Mitdenken.

12. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Roland Schmidt
Alles war hier noch verstandesmäßig über die Miasmen selektiver Wahrnehmung hinaus geschrieben werden könnte, ist nicht forumsfähig. Wenn in eine breitere Öffentlichkeit gelangt, wird das landläufige Stereotyp des Ga-Teilnehmers zementiert. Und das mag ich auch nicht.. Wie lautet der Schlusssatz eines Theaterklassikers?

"der Rest war Schweigen!"

12. Mai 2014: Von Roland Schmidt an Hubert Eckl
Aber wieso sollen die Kunstflugpiloten in Dinslaken, Borkenberge oder sonst wo nicht IHRE Grundrechte ausüben dürfen, genau so wie alle, die im Garten oder auf der Straße was weiß ich was machen, auch? Weil deren Lärm im Vergleich mit anderem Lärm unzumutbar ist? Wozu haben wir die Gesetze und Verordnungen (z. B. Landeplatzlärmschutzverordnung, Mindestflughöhen etc.)? Sie reichen nicht? Okay, es sind ja bald wieder Wahlen.

So, jetzt ist Schweigen, zumindest von mir, zumindest zu diesem Thema.

12. Mai 2014: Von Ursus Saxum-is an Christian R. Bewertung: +2.00 [2]
Ich habe schon lange den Geistespfad verlassen, dass es bei diesen Diskussionen wirklich um Dezibel geht. Dann müsste die Kärcherfraktion (man kann auch Wurzelbürste und Putzeimer nehmen) genau so dran sein, wie die Laubsauger (erinnert sich noch jemand an das Ratschen eines Rechen) oder Motorrasenkantentrimmer (wie war das noch mal mit den manuellen Scheren), Auto fahren (Pferdegeklapper war leiser) ... es gibt hunderte Beispiele für Lärm, der näher und intensiver ist als die wenigen Flugbewegungen in der Umgebung einer Landebahn. Bezeichnend fand ich beim Studium der einschlägigen ins Feld geführten "Lärmstudien", dass Auslöser der lärminduzierten Auffälligkeiten bei näherer Betrachtung eigentlich immer psychische Ursachen hatte - "Lärm entsteht im Kopf" hat mir letztens ein Mediziner als Kurzfassung auf einer Podiumsdiskussion genannt.

Der Mensch ist ein zutiefst egoistisches Wesen und ganz besonders unter dem Deckmantel der Ökologie. Versucht zum Beispiel einmal jemandem zu erzählen, es sei eine gute Idee energieintensive Unternehmen, deren Produktion nicht zeitkritisch ist, an die Nord- und Ostseeküste in die Nähe der Windenergieerzeugung verlagern und damit die aktuelle Diskussion über 800km Stromleitungen längs durch die Republik überflüssig zu machen. Ein Riesenaufschrei wegen dem Landschaftsverbrauch im Norden und hunderte Klagen von Leuten in der Region wird zeigen, dass "grünes Gewissen" nur für den eigenen Vorgarten gilt. 10 Quadratmeter eigener geschützter Vorgarten im Norden wird den Menschen wichtiger sein als 1.000 Quadratkilometer Landschaftsverbrauch der Stromtrasse und die renaturierbaren Flächen im Süden - meine persönliche Einschätzung.

Wir müssen uns fragen, was in unserem Verhalten dazu führt, dass man Flugzeuge als Lärmquelle diffamiert, denn nichts anderes ist es. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen ein Hangarhome direkt neben der Landebahn zu bewohnen.

Aber vielleicht sollten wir den Thread nicht für etwas anderes als im Titel mißbrauchen.
12. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Ursus Saxum-is Bewertung: +1.00 [1]
...un dich fühle mich jetzt wie ein nackter Israeli mit einem Schweinshaxn in der Hand mittem auf dem Marktplatz von Teheran..
12. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]
:) Immerhin hast Du den Mut, Deine Überzeugungen kund zu tun und sie auch zu vertreten. Ist mir so lieber, als umgekehrt. Und man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein.
12. Mai 2014: Von Ursus Saxum-is an Hubert Eckl Bewertung: -1.00 [3]
... ist am Ende doch egal womit man ins Fernsehen kommt ...
12. Mai 2014: Von Ursus Saxum-is an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
Absolut korrekt und ist es nicht wunderbar, dass sich hier ein Reservat auftut, in dem noch in Diskussionen mit verschiedenen Meinungen jeder neue Erkenntnisse für sich ziehen kann? In unserer Perwollgesellschaft ist das schon aussergewöhnlich geworden.

35 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang