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86 Beiträge Seite 2 von 4
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Es gelang mir herauszufinden, dass die Globuli mit dem "Licht des Herbstmondes" vom Mondlicht des Jahres 1987 stammten, ... das muss ein besonders guter Jahrgang gewesen sein ...sie wollten aber nicht erklären, wie sie das Licht des Mondes auf die Globuli brachten.
Er hats wie der croy um 1500 im münsterland
Gemacht: das licht auf der weide in säcken eingefangen und im dunklen pferdestall wieder
rausgelassen.
Oder das mondlicht hat einen neodym YAG-LASER
gepumpt.....
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Natürlich kannst Du in Deinen Motor schütten, was Du willst. Wir - und das ist der eigentliche Unterschied zur Homöopathie - müssen es ja nicht bezahlen.
Aber Homöopathie schadet genau so wenig, wie Camguard. Was schadet, ist wenn man wegen Homöopathie die Medizin wegläßt - genauso wie Camguard schaden würde, wenn Du dafür das Motoröl weglassen würdest.
Die Argumente wie "Mike Busch ist ein toller A/P und der schwört drauf" oder "Aber in einer Zeitschrift war ein Test" gelten aber genau so für Homöopathie wie für Camguard. Auch bei der Homöopathie gibt es Menschen, die behaupten, dass es einen Wirkmechanismus gibt.
Und ja: Die Wirkung hart nachzuweisen ist auf Grund der kleinen Fallzahlen schwierig - aber hätte Mike Busch tatsächlich zeigen wollen, dass Camguard wirkt, dann hätte er z.B. einen Motor seiner Twin mit und einen ohne betreiben können. Hat er nicht. Wenn Du den AV-Web-Artikel genau liest, dann steht da sogar drin, dass nach ihren Daten Camguard bei Mike Buschs Twin eigentlich nicht wirken kann. Die einzige Wirkung die sie eventuell sehen ist eine Verbesserung des Korrosionschutzes bei sehr lang stehenden Flugzeugen. Und zu diesen gehörte der Flieger von Hrn. Busch definitiv nicht.
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Tja, Kameraden, es hat leider keinen Zweck sich über Gläubige aller Art aufzuregen oder lustig zu machen. Ein beträchtlicher Teil der Menschheit, auch Akademiker, betreibt sein Weltbild komplett ohne naturwissenschaftliches Basiswissen. Ohne Dreisatzrechnen, ohne Gleichstrom und Wechselstrom unterscheiden zu können. Offensichtlich kommt man auch so gut durchs Leben. Dann merkt man halt nicht, welchen Blödsinn man sich erzählen lässt und wählt - nee, hier höre ich besser auf. Arroganzmodus aus!
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Genau um den Korrosionsschutz bei längeren Standzeiten geht es mir. Und dieser scheint - wenn man den Ölanalysen glaubt - belegt
Die Analogie Homöopathie/Motoröl/Camguard ist eigentlich zu schwach für Dich. Nicht logisch.
Ich mache eben das, was ich machen kann: Regelmäßig fliegen, alle 25 h einen Ölwechsel, Ölanalysen - und dazu leiste ich mir das günstige Vergnügen v.a. im Winter CG zu verwenden. Es ist ja eben genau NICHT so, dass ich dafür "echte Medizin" weglasse. Das hattest Du natürlich schon verstanden .
Natürlich kann ich es nicht belegen, aber das klingt schon nicht so schlecht.
Conclusion
Combining our own in-engine test with Mike Buschs experience in two similar engines leads us to believe our initial evaluation of CamGuard has been right all along. The additive is capable of measurably reducing engine wear metals, although perhaps not to the degree that the manufacturer claims. Shells W100 oil is basically a single-grade version of its popular 15W50 multi-grade oil and it contains an anti-wear additive plus Lycoming additive LW16702, an anti-scuffing agent. Although Shell claims superior anti-corrosion protection for its additized oils, we think that Mike Buschs in-engine tests and our bench tests reveal that CamGuard improves corrosion resistance. The modest anti-wear improvement is a plus.
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Trotzdem ist mir bewusst, dass die Datenlage noch nicht ausreicht, um die Wirkung eindeutig zu belegen.
CG kostet mich pro Saison ca. € 100.
Und genau das ist der Grund, warum Hagelflieger und Homöopathie einfach finanziert werden, ohne dass man groß weiter nachfragt (ohne dass ich diese beiden Themen hier in irgendeinen Zusammenhang stellen will).
Vielleicht bringt Hagelfliegen was oder auch nicht. Aber wenn nur 1x ein großer Parkplatz mit Neuwagen oder eine gute Weinlage vor Hagel geschützt wurde, hat sich das auf Jahrzehnte amortisiert.
Und was Homöopathie angeht: Die Kosten der GKV dafür lagen 2021 bei 20 - 50 Mio. €, das macht bei ~70 Mio. Versicherten nicht einmal 1 €. Oder anders gesagt: Das Porto für den Brief an alle Versicherten, dass man keine Homöopathie mehr bezahlt, ist teurer, als einfach die Kügelchen zu bezahlen.
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Tja, Kameraden, es hat leider keinen Zweck sich über Gläubige aller Art aufzuregen oder lustig zu machen
Doch muss man sogar! Pflicht eines jeden homos sapiens. z.B. fragen: " Wieso kapriziert sich der Schöpfer eines 13 Mrd alten Universums vor 2000 Jahren auf einen Clan im mittleren Osten um einen Sohn dort zu zeugen und neue Zeitenrechnungen einzuführen?" -" Wieso sind die Gründer jeder großen Religion als Jungfrauengeburt auf das winzige Staubkorn im Universum gekommen?"
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Da machst Du es Dir etwas einfach, Johannes.
Klar, viel Geld kostet uns der Aberglauben Homöopathie nicht viel, und die Hagelflüge sind auch nicht sehr teuer.
Aber: Tatsächlich kostet die Homöopathie viele Menschenleben. Etwas wenn naive Menschen sich vom Heilpraktiker (und dafür gibt es viele Belege) die Masern-Impfung (oder viele andere Impfungen) ausreden lassen. Musst Du mal nachlesen, wie deshalb die Masern (die bereits so gut wie ausgerottet waren) zurück gekommen sind. Mit dramatischen Folgen. Die beiden Frauen, die beide an Brustkrebs gestorben sind weil sie der HP nicht sofort zum Arzt geschickt hat ... habe ich erwähnt.
Es geht eben NICHT um die Oma, die dem Kleinkind ein bißchen Arnika-Sabe auf das Weh-Weh macht. Wen juckt das Geschenkt.
Diese Dummheit hat uns schließlich dann auch die ganze Querdenker-Szene beschert, mit all den Konsequenzen, tausenden von unnötigen Todesfällen etc etc ... ich habe keine Zeit, das alles ausführlich zu wiederholen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich keine Sympathie dafür habe wenn große Teile der Gesellschaft im geistigen Mittelalter leben wollen.
Noch einen ganz interessanten Artikel zu Hagelfliegern habe ich gefunden.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/hagelflieger-einsatz-bw-trotz-zweifel-100.html
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Dann muss man aber ganz anders Erkenntnistheoretisch drüber nachdenken. Wenn man dies in der Tradition Foucaults macht, dann stellt man plötzlich (ganz post-strukturalistisch) fest, dass es ziemlich schwierig ist, "Religion" und "Wissenschaft" voneinander abzugrenzen. Das liegt nicht zuletzt daran (und daher der Verweis auf das 3. Gesetz weiter oben), dass für fast alle Menschen bei fast allen "Wissens"gebieten, das sog. Wissen sich von Religion nicht unterscheidet. Selbst bei so fundamentalen naturwissenschaftlichen Wahrheiten wie dem Klimawandel sind wir alle - wenn wir ehrlich sind - nicht mal in der Lage, selber zu überprüfen, ob es ihn überhaupt gibt, geschweige denn, aus eigenem "Wissen" belegen zu können, warum es ihn gibt. Wir sind darauf angewiesen, dass wir den "Priestern dieser Erkenntnis" vertrauen, weil es eben relativ viele und sehr angesehene Wissenschaftler sind, die das "bezeugen". Die Mathematik, in der abstrakt theoretisch absolute Wahrheit möglich ist, hatte 93 ihren großen "Erweckungsmoment" in dieser Richtung, als Wiles seinen Beweis des Modularitätssatz (damals noch TS-Vermutung) vorgelegt und damit den Fermatschen Satz bewiesen hat. Wir alle haben drauf geschaut und selbst diejenigen die tiefer im Fachgebiet der eliptischen Kurven drin waren sind ca. auf S. 20 (von >100) "ausgestiegen". Dann hat sich ein sehr kleiner Kreis von sehr guten Mathematikern einige Wochen in Moskau (oder war es St. Petersburg ?!?) eingeschlossen um nach einiger Zeit zu dem Schluss zu kommen, dass bis auf eine Lücke die ein paar Monate später geschlossen wurde, wohl alles stimmt. Seither ist die Frage "Wie viele und wie reputable Mathematiker müssen überzeugt sein, dass ein Beweis stimmt, damit er auch tatsächlich als richtig gilt?" mehr als ein geflügeltes Wort...
Lange rede kurzer Sinn: Natürlich gibt es Unterschiede zwischen "Wissenschaft" und "Religion" - aber die Grenzen sind bei weitem nicht so klar und trennscharf, wie viele es gerne hätten ...
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NEIN! Entschiedenes Nein. Spiritualismus, Esotherik, Homöopathie und über allem Religion in Pan- und Monotheismus ist die Pseudolehre von der ursachenfreien Wirkung. Wieso meinst Du gibt es keinen Dr.theo. mehr? Weil die Moderne erkannt hat, daß "doctus", gelehrt niemals auf Mummenschanz basieren kann.
Deine durchaus interessanten Zeilen sind ein modern jesuitischer Ansatz, welche aber in der Hermeneutik/Exegese der albernen Schriften sich selbst ins Abseits befördern.
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Natürlich gibt es Unterschiede zwischen "Wissenschaft" und "Religion" - aber die Grenzen sind bei weitem nicht so klar und trennscharf, wie viele es gerne hätten ..
Der Unterscheid zwischen Wissenschaft und Religon ist in einem Punkt sehr deutlich. Religion behaart auf dem "alten geschriebenen und überlieferten". Wissenschaft ist hoch dynamisch und wird weiter geforscht, gibt es neue Erkenntnisse, werden die in der Regel berücksichtigt und verbreitet. Genau dieser aus meiner Sicht guter Sachverhalt ist die Grundlage für viele Schwurbler und Querdenker, die dann sagen, "heute so und morgen anders". Und interpretieren daraus, die wissen doch gar nicht, von was sie reden. Dabei ist genau das der Grund, warum es Weiterentwicklung gibt. Weil weiter Grundlagenforschung getrieben wird. Bei Religion passiert das eher nicht, und wenn doch, dann nur um diese alten Schriften neu zu interpretieren und leider Ungebildete zu manipulieren und für den eigenen Zweck einzusetzen sowie Hass gegen anders gläubige zu sähen. Besten Beispiel ist der Judenhass unter Muslime. Der jüdische Glaube ist ein sehr alter Glaube (ca 3000 Jahre alt), der Islam ca 1500 Jahre alt. Im Prinzip ist der Islam momentan bei ca 14-1500 nach Christus, also bei der Hexenverbrennung und Inquisition während christlicher und jüdischer Glaube da schon etwas weiter ist.
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Beitrag vom Autor gelöscht
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Jetzt habe ich tatsächlich etwas gelernt. Danke für diesen Beitrag!
Hast Du vielleicht einen, auch für Laien verständlichen, Literaturtipp?
Intuitiv, und ohne auf diesem Gebiet gebildet zu sein, hat mich diese "irgendwas könnte schon dran sein"-Haltung immer genervt.
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Danke.. Es noch leichter verständlich zu machen: Wenn der Wissenschaftler sagt " Ich glaube." meint er "meine bisherige Erkenntnis, widerlegt mich, wenn es Besseres gibt." Der Religiöse hingegen: "Ich glaube! Wer widerspricht bekommt den Zorn Gottes und ein Messer im Bauch zu spüren." Die englische Sprach ist etwas feiner: believe und confess... wie sky und heaven.
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Nicht gerade aufbereitet wie "Bild der Wissenschaft", aber Du könntst Dir das Programm der 4. Hagelkonferenz 2024 ansehen, zu Hagel-Unterdrückung oder Wolkenmodifikation gab es eine Postersession. Offensichtlich wurden im Ostblock über Jahrzehnte Wolken geimpft. Oder Du suchst diesen Autor
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einen, auch für Laien verständlichen, Literaturtipp
Das ist schwierig, wenn mir was einfällt melde ich mich.
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(Antwort auch an M. St.)
Mir ging es um etwas anderes, nämlich um die individuelle Perzeption von Wahrheit. Kollektiv haben wissenschaftliche Erkenntnis und spirituelle Bekenntnis natürlich eine andere Qualität (selbst wenn auch die nicht völlig trennscharf zu definieren ist). Individuell ist die Sache viel schwieriger. "Natürlich" glaube ich mehr an die Aussagen des IPCC als an die Aussagen der Glaubenskongregation der katholischen Kirche. Aber: beides ist Glaube! Ich habe auch beim IPCC nicht die Mittel, die Zeit und die Kenntnisse, um deren Aussagen auch nur annähernd selber zu überprüfen. Dass sie mir natürlich viel plausibler erscheinen, als die der Glaubenskongregation, hängt ausschliesslich an meiner Prägung durch Erziehung und Ausbildung. Am Ende ist beides aus meiner individuellen Sicht heraus nur ein "Glaube".
Auf der Skala, "Glaube an einen theistischen Gott"->"Glaube an einen Deistischen Gott"-> "Glaube an Hoöopathie" -> "Glaube an Camguard" -> "Glaube an Hagelflieger" ->"Glaube an Urknall" -> "Glaube an Klimawandel", läßt sich bei weitem nicht so einfach ein Strich zwischen Sinn und Unsinn ziehen, wie einige es darstellen.
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"Natürlich" glaube ich mehr an die Aussagen des IPCC als an die Aussagen der Glaubenskongregation der katholischen Kirche. Aber: beides ist Glaube!
Bitte?
Ist es nicht ein grundlegender Unterschied, ob der Sender der Aussage Dir Fakten, Berechnungen, Statistiken, Laborwerte schickt ... oder (Beispiel Kirche, Homöopathie) selbst nur irgendetwas ohne jeglichen plausiblen Beleg glaubt?
Natürlich kannst Du nicht alle Fakten des IPCC selbst überprüfen, deshalb ist es wichtig, dass die Quelle seriös ist, dass die Ergebnisse der Wissenschaft von anderen Wissenschaftlern bestätigt wurden etc.
Du kannst letztendlich auch nicht überprüfen ob die Erde eine Kugel oder eine Scheibe ist. Trotzdem würdest Du nie (ich hoffe das ;-)) die "Flat Earth"-Theory akzeptieren.
Erkenntnisse der Wissenschaft mit "Glauben" gleichzusetzen finde ich verrückt.
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Hach, wie schön und das hier. Finde meinen "Glauben" an den Verstand wieder. Sind wir plötzlich in Hegels "Reflexionsphilosophie der Subjektivität"? Also Charlie, M.St. und F.S., Ihr habe alle recht. Letztlich entscheidet zwischen Wissen und Glauben die Qualität von Evidenz und Erkenntnis. Das mit dem Hagelimpfen ist nicht plausibell, aber nicht völlig ausgeschlossen. Das dem Nu†zen von Weihwasser und Globuli ist völlig unplausibel, entzieht sich jeder Logik. Erbsünde und Gottessohn erscheinen selbst bei mildest wohlwollender Toleranz nicht nur als gefährlich grober Unfug, empirisch und analytisch sind sie es auch. Vor dem historischen Wimpernschla von knapp 200 Jahren soll der letzte Prozess wegen "Zauberschaden" in Brandenburg stattgefunden haben, heute anno domini 2024 ergeht ein Forschungsauftrag des Vatiikan Wunder der letzten Jahrhunderte zu überprüfen. O Wunder, keines war eins.
D.h. die Zeit des Wissens verjagt eines Tages sogar Potentaten. Die Menscheit entwickelt sich doch weiter. Glaube ich.
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Literaturtipp? – Foucault, Wahrheit, Wirklichkeit, Glaube, Liebe, Hoffnung...
Das Thema ist leider nicht dazu angetan in leicht bekömmlicher Weise behandelt zu werden. Fakt ist aber, dass das postmoderne Missverständnis – Wissenschaft ist ja auch nur Glaubenssache – inzwischen ziemlich häufig regiert. Trumps alternative Fakten sind genau das, und ironischer Weise praktzieren solche Leute damit was sie an anderer Stelle so sehr hassen: Andersdenkenden ihr Anderssein zu lassen. Gnadenloser Opportunismus, die Fähigkeit zum Wendehals sonder Gleichen und das faschistoide Gleichrichten, wie z. B. Trumps Runningmate Vance es praktziert, das ist das was zählt. Mit Foucault hat das nichts zu tun. Überhaupt hat das alles nichts mit einer ehrlichen Nachdenklichkeit zu tun....
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Du sprichst mir aus der sprichwörtlichen Seele ...
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Einen Virus mit Antibiotika oder mit Globuli zu behandeln geht in der Bilanz definitiv zu Gunsten der Globuli aus.
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Beitrag vom Autor gelöscht
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Hmm, eigentlich gibt es da schon eine ganze Reihe Schriften in verständlicher Sprache zu - am Ende kann einem jedes Kapitel zu Popper aus einer beliebigen "Geschichte der Philosophie" hier dienlich sein - denn darum geht es ja: dass wir uns darauf verständigt haben, was Wissenschaft ist. Das sie axiomatisch auf Übereinkunft beruht und ihr Kern die mögliche Falsifizierbarkeit ihrer Aussagen ist. Und darin der Unterschied zum Glauben besteht. Insofern sind Globuli kein Glaubenssystem, sondern nachweislich Schwachsinn. Während das für die Annahme eines Gottes so nicht gesagt werden kann, weil es sich schlicht um nicht falsifizierbare Annahmen handelt, Glaube also per Definition außerhalb der Wissenschaft steht - was auch die ganzen wissenschaftlichen Abhandlungen über den Atheismus (Dawkins etc) völlig obsolet machen.
Was FS nun sagt ist, dass es für den Einzelnen in dieser Welt in der Regel auch um nicht durch ihn falsifizierbare Aussagen geht - einfach, weil dem Einzelnen Zeit oder Intellektuelle Fähigkeiten fehlen. Und daraus ergibt sich für einen großen Teil unserer Umweltwahrnehmung ein Glaubensgleicher Zustand.
Dies nutzen Trump, Vance et al. aus und behaupten schlicht Unwahrheiten im Vertrauen darauf, dass sie der überwiegenden Mehrheit nicht zur eigenen Falsifizierbarkeit offen stehen. Daraus ergibt sich dann tatsächlich eine Relativität der Wahrheit, aber die ist nur der selbstverschuldeten Unmündigkeit des Einzelnen zuzuschreiben.
Der Ausweg hieraus ist, mehr Menschen mehr Falsifizierung von Thesen zugänglich zu machen. Vulgo: Bildung.
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Vielen Dank - sehr gut.
Ich würde nur einen Punkt etwas differenzierter sehen, als es in dem Kant-Zitat rüberkommt: In einer scheinbar immer komplexer werdenden Welt ist die Unmündigkeit nur zum Teil selbsverschuldet aber leider zu einem immer größer werdenden Teils systemisch. Selbst der begnadetste Wissenschaftler kann nur in einem sehr engen Fachgebiet wirklich selber Erkenntnisse gewinnen - alles andere ist für ihn von Glauben kaum unterscheidbar.
Und das hat durchaus praktische Relevanz, wenn es um Bildung geht: Natürlich muss Bildung auch darauf abzielen, Falschbehauptungen, Fake news, ... als solche identifizieren zu können. Aber da hat praktische Grenzen: So viel Unsinn wie die Trumps dieser Welt verbreiten kann ein Einzelner aus rein zeitlichen Gründen gar nicht jede einzelne widerlegen. Darum ist es wichtig, dass Bildung auch darauf abzielt, solche Scharlatane grundsätzlich zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Der alte Spruch der Oma kann da durchaus hilfreich sein: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er stets die Wahrheit spricht".
P.S.: Und natürlich ist für die "Rotwein-Diskussion" auch die Frage sehr spannend, mit der sich ja Popper selbst aber dann vor allem auch Leute wie Wittgenstein sehr intensiv beschäftigt haben: Wie stellt man eigentlich fest, ob eine Frage falsifizierbar ist oder nicht, also ob sie wissenschaftlich ist, oder nicht? Nur, weil noch niemandem ein cleveres Verfahren eingefallen ist, um die Gottesthese zu widerlegen heisst es ja nicht automatisch, dass es ein solches Verfahren nicht gibt... Es gibt ja auch in der Elementarteilchenphysik viele Fragen, denen keiner absprechen würde, dass sie wissenschaftlich sind, bei denen es aber noch nicht wirklich eine Idee gibt, wie man sie falsifizieren könnte.
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Klasse! Danke..
@Lutz
Während das für die Annahme eines Gottes so nicht gesagt werden kann, weil es sich schlicht um nicht falsifizierbare Annahmen handelt
Das ist der übliche Ansatz aller abrahmitischen Theologen, wenn es darum geht eine Nichtexistenz zu beweisen. Hegel dazu:
"Schon allein, daß jeder Begriff nur von seiner Negierung lebt, gibt es Gott logisch nicht." Meines Erachtens zwar nur ein Trick, aber sexy.
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