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43 Beiträge Seite 1 von 2

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17. Juli 2024 11:24 Uhr: Von M. St. an Alexis von Croy Bewertung: +3.00 [3]

Literaturtipp? – Foucault, Wahrheit, Wirklichkeit, Glaube, Liebe, Hoffnung...

Das Thema ist leider nicht dazu angetan in leicht bekömmlicher Weise behandelt zu werden. Fakt ist aber, dass das postmoderne Missverständnis – Wissenschaft ist ja auch nur Glaubenssache – inzwischen ziemlich häufig regiert. Trumps alternative Fakten sind genau das, und ironischer Weise praktzieren solche Leute damit was sie an anderer Stelle so sehr hassen: Andersdenkenden ihr Anderssein zu lassen. Gnadenloser Opportunismus, die Fähigkeit zum Wendehals sonder Gleichen und das faschistoide Gleichrichten, wie z. B. Trumps Runningmate Vance es praktziert, das ist das was zählt. Mit Foucault hat das nichts zu tun. Überhaupt hat das alles nichts mit einer ehrlichen Nachdenklichkeit zu tun....

17. Juli 2024 12:18 Uhr: Von Alexis von Croy an M. St.

Du sprichst mir aus der sprichwörtlichen Seele ...

17. Juli 2024 18:04 Uhr: Von Lutz D. an Alexis von Croy Bewertung: +6.00 [8]

Einen Virus mit Antibiotika oder mit Globuli zu behandeln geht in der Bilanz definitiv zu Gunsten der Globuli aus.

17. Juli 2024 21:44 Uhr: Von Alexis von Croy an Alexis von Croy
Beitrag vom Autor gelöscht
18. Juli 2024 00:24 Uhr: Von Lutz D. an M. St. Bewertung: +11.00 [11]

Hmm, eigentlich gibt es da schon eine ganze Reihe Schriften in verständlicher Sprache zu - am Ende kann einem jedes Kapitel zu Popper aus einer beliebigen "Geschichte der Philosophie" hier dienlich sein - denn darum geht es ja: dass wir uns darauf verständigt haben, was Wissenschaft ist. Das sie axiomatisch auf Übereinkunft beruht und ihr Kern die mögliche Falsifizierbarkeit ihrer Aussagen ist. Und darin der Unterschied zum Glauben besteht. Insofern sind Globuli kein Glaubenssystem, sondern nachweislich Schwachsinn. Während das für die Annahme eines Gottes so nicht gesagt werden kann, weil es sich schlicht um nicht falsifizierbare Annahmen handelt, Glaube also per Definition außerhalb der Wissenschaft steht - was auch die ganzen wissenschaftlichen Abhandlungen über den Atheismus (Dawkins etc) völlig obsolet machen.

Was FS nun sagt ist, dass es für den Einzelnen in dieser Welt in der Regel auch um nicht durch ihn falsifizierbare Aussagen geht - einfach, weil dem Einzelnen Zeit oder Intellektuelle Fähigkeiten fehlen. Und daraus ergibt sich für einen großen Teil unserer Umweltwahrnehmung ein Glaubensgleicher Zustand.

Dies nutzen Trump, Vance et al. aus und behaupten schlicht Unwahrheiten im Vertrauen darauf, dass sie der überwiegenden Mehrheit nicht zur eigenen Falsifizierbarkeit offen stehen. Daraus ergibt sich dann tatsächlich eine Relativität der Wahrheit, aber die ist nur der selbstverschuldeten Unmündigkeit des Einzelnen zuzuschreiben.

Der Ausweg hieraus ist, mehr Menschen mehr Falsifizierung von Thesen zugänglich zu machen. Vulgo: Bildung.

18. Juli 2024 08:23 Uhr: Von F. S. an Lutz D. Bewertung: +4.00 [4]

Vielen Dank - sehr gut.

Ich würde nur einen Punkt etwas differenzierter sehen, als es in dem Kant-Zitat rüberkommt: In einer scheinbar immer komplexer werdenden Welt ist die Unmündigkeit nur zum Teil selbsverschuldet aber leider zu einem immer größer werdenden Teils systemisch. Selbst der begnadetste Wissenschaftler kann nur in einem sehr engen Fachgebiet wirklich selber Erkenntnisse gewinnen - alles andere ist für ihn von Glauben kaum unterscheidbar.

Und das hat durchaus praktische Relevanz, wenn es um Bildung geht: Natürlich muss Bildung auch darauf abzielen, Falschbehauptungen, Fake news, ... als solche identifizieren zu können. Aber da hat praktische Grenzen: So viel Unsinn wie die Trumps dieser Welt verbreiten kann ein Einzelner aus rein zeitlichen Gründen gar nicht jede einzelne widerlegen. Darum ist es wichtig, dass Bildung auch darauf abzielt, solche Scharlatane grundsätzlich zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Der alte Spruch der Oma kann da durchaus hilfreich sein: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er stets die Wahrheit spricht".

P.S.:
Und natürlich ist für die "Rotwein-Diskussion" auch die Frage sehr spannend, mit der sich ja Popper selbst aber dann vor allem auch Leute wie Wittgenstein sehr intensiv beschäftigt haben: Wie stellt man eigentlich fest, ob eine Frage falsifizierbar ist oder nicht, also ob sie wissenschaftlich ist, oder nicht? Nur, weil noch niemandem ein cleveres Verfahren eingefallen ist, um die Gottesthese zu widerlegen heisst es ja nicht automatisch, dass es ein solches Verfahren nicht gibt...
Es gibt ja auch in der Elementarteilchenphysik viele Fragen, denen keiner absprechen würde, dass sie wissenschaftlich sind, bei denen es aber noch nicht wirklich eine Idee gibt, wie man sie falsifizieren könnte.

18. Juli 2024 09:07 Uhr: Von Hubert Eckl an F. S.

Klasse! Danke..

@Lutz

Während das für die Annahme eines Gottes so nicht gesagt werden kann, weil es sich schlicht um nicht falsifizierbare Annahmen handelt

Das ist der übliche Ansatz aller abrahmitischen Theologen, wenn es darum geht eine Nichtexistenz zu beweisen. Hegel dazu:

"Schon allein, daß jeder Begriff nur von seiner Negierung lebt, gibt es Gott logisch nicht." Meines Erachtens zwar nur ein Trick, aber sexy.

18. Juli 2024 10:37 Uhr: Von M. St. an Lutz D. Bewertung: +3.00 [3]
Beitrag vom Autor gelöscht
18. Juli 2024 14:09 Uhr: Von Michael Weyrauch an M. St.
18. Juli 2024 20:06 Uhr: Von Hubert Eckl an Lutz D. Bewertung: +3.67 [4]

Lutz, ein letzter Einwand. Es gibt eine Evidenz, nahestmöglich am Beweis, für die Nichtexistenz irgendeines (gütigen) Gottes: Es gibt Auschwitz.

18. Juli 2024 20:51 Uhr: Von Tobi K. an Hubert Eckl

"Es gab". Auch wenn off-topic (wie gefühlt 50% hier, deswegen habe ich kein schlechtes Gewissen): die Netflix-Doku-Serie zu Hitler ist wirklich interessant, auch wenn verstörend und beängstigend. In jedem Fall besser als mein Geschichtsunterricht in der Schule.

19. Juli 2024 07:45 Uhr: Von Hubert Eckl an Tobi K. Bewertung: +1.00 [1]

Es gibt. Bleibt im Gedächtnis der Menschheit als Beweis von Gottlosigkeit.

19. Juli 2024 12:27 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

Hubert...wir haben gott für uns erschaffen...quasi als nord/südpol...für unsere spirituelle ausrichtung. Sonst wären wir emotional labil.

Innerlich gottlos sind nur linke...grüne...rote..und die gelben mittlerweile auch...wie lenin schon sagte: religion ist opium f das pack...

Seid ihr selber...dann glaubt ihr an euch selbst!

19. Juli 2024 17:57 Uhr: Von Lutz D. an M. St. Bewertung: +1.00 [1]

Ich will das alles gar nicht in Abrede stellen, aber Focault hätte möglicherweise angemerkt, dass schon die Begriffe Wissen und Glaube oder transitive vs intransitive Wahrheiten Produkte eines Diskurses und von Machtverhältnissen sind.
Aus meiner Sicht ist es schon eine naheliegende Lösung zu sagen, wir akzeptieren ein System des Wissens als Rahmen innerhalb dessen wir uns bewegen in Ermangelung eines besseren - ein wenig analog zu Churchills Bemerkung über die Demokratie.

19. Juli 2024 21:22 Uhr: Von M. St. an Lutz D.
Beitrag vom Autor gelöscht
19. Juli 2024 22:15 Uhr: Von ingo fuhrmeister an M. St.

Und wie war das mit den danaern...wenn sie geschenke brachten?

19. Juli 2024 23:20 Uhr: Von Joachim P. an ingo fuhrmeister Bewertung: +1.00 [1]

Ich glaube der tolle Thread "Kachelmann auf dem Schoß" ist inzwischen inhaltlich komplett abgestürzt, trotz der Terrain-Warnung von ForeFlight.

20. Juli 2024 06:22 Uhr: Von Thomas R. an Joachim P.

.. und Foucault gleich mit...

20. Juli 2024 07:17 Uhr: Von M. St. an Thomas R. Bewertung: +1.00 [1]
Beitrag vom Autor gelöscht
20. Juli 2024 14:10 Uhr: Von Thomas R. an M. St.

Die laufen hier am Passo Tonale rum...hattest Du keine Zeit, Herr Kollege? ;-)

20. Juli 2024 14:18 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Joachim P.

Also zum thema....warum wurde eigentlich die schwarzer als zeugin geladen? Das hab ich nie verstanden...

20. Juli 2024 22:04 Uhr: Von M. St. an Thomas R. Bewertung: +1.00 [1]
Beitrag vom Autor gelöscht
22. Juli 2024 13:03 Uhr: Von Urs Wildermuth an ingo fuhrmeister

Hallo Ingo,

vermutlich schlicht weil sie zum Thema passte. Man war offenbar sicher, dass man mit dem Kachelmann Prozess ein Exempel statuieren würde, und da wollte Frau Schwarzer wohl die Gelegenheit nicht auslassen. Ein Exempel wurde es dann schon, nur halt für die Gegenseite.

Man mag von Jörg Kachelmann halten was man will. Aber hier ist wohl für einmal Gerechtigkeit ergangen und wurde auch prominent vorgeführt, dass Vorverurteilungen sauteuer werden können, richtigerweise.

An F.S und Lutz,

schöne Diskussion hier. Ich schmeiss mal noch einen Schraubenschlüssel in die Räder der Wahrheitshoheit: Diese hat auch sehr viel mit Macht zu tun. Wer die Macht hat, "Wissen" durchzusetzen, der übernimmt auch bald einmal eine oft nicht besonders qualitative "Wahrheit". Sieht man auch bei den Amis (Fox gegen CNN zum Bleistift) aber natürlich auch sonst wo, wie etwa Russland, wo die Wahrheitshoheit klar nicht bei der Presse liegt.

Und das kommt dann schön wieder mit Euren Argumenten daher, dass für die meisten heutigen Leute die Geschehnisse zu komplex sind, als dass man sich wirklich eine informierte Meinung bilden kann ohne zwangsläufiig auf "frisierte" Wahrheiten zu stossen. IMHO ist das eine der ganz grossen Problematiken heute und auch der Grund für den wachsenden Widerstand gegen alles mögliche, wo man kaum noch mit rationalen Argumenten wie "es gibt Studien" durchkommt.

Und an die Atheisten: Es sei Euch gegönnt Eure Meinung zu vertreten. Ich hoffe einfach, Ihr steht nicht eines Tages einem "Toby" gegenüber der Euch dann mit "You must feel a right bunch of nitwits" in der Hölle begrüsst. (Wer's nicht kennt, Toby the Devil auf Youtube). Wir mögen uns vielleicht schlauer fühlen als je zuvor aber ob wir's wirklich sind...

23. Juli 2024 09:14 Uhr: Von Hubert Eckl an Urs Wildermuth Bewertung: +1.00 [1]

Lieber Urs,

Ihr steht nicht eines Tages einem "Toby" gegenüber der Euch dann mit "You must feel a right bunch of nitwits" in der Hölle begrüsst.

Die Gewissheit einer Nichtexistenz der Hölle erleichtert die Menschen weit mehr als der mögliche Verlust eines Himmels. ( Der Kaukasische Kreidekreis, Brecht)

23. Juli 2024 10:29 Uhr: Von F. S. an Hubert Eckl

Vor Allem, wenn sich Toby dann als Echsenmensch entpuppt und man feststellen muss, dass man trotz allerbester Absichten auf's falsche Pferd gesetzt hat.


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