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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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30. August 2011: Von Juergen Baumgart an G. James Horst
...dann muss ich weiterfragen: Wie kam der Dreck bzw. Sand ins Avgas ? War das im Ausland ?
Musste bis jetzt Gott-sei-Dank noch nicht aus'm Fass tanken. Wenn ja, gilt aber wohl: Immer was zum Filtern dazwischen (war's Hirsch- oder Rehleder? :-) ) .
Aussenlandungen habe ich schon einige hinter mir - war allerdings einkalkuliert, da Flugzeuge mit Sonnenmotor ;-)
Hoffe, daß es auch bei Motorfliegern mit Gleitzahl um die 6 dann halbwegs klappt, falls es je mal soweit kommen sollte...
Ich bin da Ihrer Meinung, man sollte wenn möglich, immer ein Hintertürchen offen haben, falls es je mal nötig werden sollte, z. B. versuche ich immer an Waldkanten lang zu fliegen, mit Sprungmöglichkeit auf's freie Feld anstatt mitten über die große Waldfläche und viell. dazu noch recht tief ohne Chance. Oder hohe Endanflüge ,die bei Motorausfall dann immer noch zum Platz reichen usw... Aber Hand auf's Herz: Es gibt auch Momente, da denke ich : Jetzt darf er nicht ausfallen, da wirklich keinerlei Möglichkeit für eine hindernisfreie Aussenlandung da wäre....




30. August 2011: Von G. James Horst an Juergen Baumgart
Hallo Herr Baumgart,
Sie fragten wie der (Feinst)Sand ins AVGAS kommt: Ehrlich gesagt konnten wir das bis heute nicht so richtig klären, vielleicht durch den Tankwagen selbst, wir wissen es nicht. Erst eine gründliche Reinigung der Tankanlage hat uns neben wiederholten Reinigungen davor bewahrt ähnliches zu erleben.
Beim UL damals waren es ehemalige Dieselfässer mit Handpumpe (vom Gastgeber anläßlich eines Flugtages bereitgestellter Sprit) - im Filter fand ich später schlammartige Rückstände. Klar weiß man(n) heute, das es nur mit Fein- und Wassersperrfiltern betanken darf, selbst die Kanistertankerei birgt viele Gefahren. Deshalb verwenden wir am Platz für den MoSe auch nur noch Doppelmembranfilter.
Ihnen allzeit immer 1 m Steigen unterm Flügel - Danke für Ihren Beitrag.
Gruß aus EDGF
31. August 2011: Von Jörg Pauly an Juergen Baumgart
Ich bin im schönen Rheinland beheimatet, und meine Homebase ist EDKB.
Eine Spezialität meiner Fliegerei bringt es mit sich, dass ich oft über dem Ruhrgebiet unterwegs bin, denn ich beobachte die Autobahnen für ein Verkehrslagezentrum.
Gerade dort, in max. 2500' (zum einen wegen des Charlie über Düsseldorf, zum anderen um der Sichtmöglichkeit willen) habe ich oft die Situation, in der mir völlig klar ist: Wenn jetzt der Quirl in den Streik tritt, kannst du nur noch durchgestallt in einen Wald oder auf eine (hoffentlich freie) Strasse.

Man sagt ja: Wenn Dein Flieger Dich im Stich läßt, schuldest Du ihm nichts mehr!

Aber es gehört eine Menge dazu, den Flieger zu schreddern, im Wissen, dass man zumindest das "Revanche Foul" davonträgt.

Und wie wir alle wissen, gibt es die Königs-Lösung für diesen Fall nicht. Die Airmanship läßt uns eine Entscheidung treffen, die wir bis zur schlussendlichen Ausführung nicht mehr zu hinterfragen haben.

Dazu gibt es eine sehr gerne gestellte Frage während des Prüfungsfluges:

"Was tun Sie, wenn sich Ihr ausgewähltes Notlandefeld als untauglich erweist?"

Die einzig richtige Antwort lautet:
"Ich ignoriere es und setze mein Vorhaben fort!"

Genau danach hat der Kollege hier gehandelt, und hat wahrscheinlich die berühmten drei Worte kurz vor der Landung im Kopf gehabt: "ACH DU SCHEISSE!!!"

Aber er hat's durchgezogen, was hätte er auch sonst tun sollen? Und dabei hat er großes handwerkliches Geschick bewiesen. Natürlich war da auch Glück im Spiel, aber sind wir mal ehrlich: Wenn der Motor sich verabschiedet, bist Du zu 20 % in Deiner, aber zu 80 % in Gottes Hand.

Denkt bitte darüber mal nach.

Solange diesem Kollegen keine Fahrlässigkeit nachzuweisen ist, und davon gehe ich derzeit aus, ist er für mich ein "Airman" guter Schule!
31. August 2011: Von G. James Horst an Jörg Pauly
Hallo Herr Pauly,

aus meinem Verständnis heraus haben Sie den Nagel genau auf den Kopf getroffen - sehr gut ausgedrückt. Gerade hier in der Umgebung von Frankfurt mit 1500 MSL über dicht bebautem und bewaldeten Gebiet zu fliegen ist die Herausforderung schlechthin wenn man bedenkt, das der Motor jederzeit seinen Dienst quitieren kann. Ein Kommentar meinte das man sich den plötzlichen Stillstand garnicht vorstellen könnte - oh doch, es geht schneller als man glaubt. Nur wer mit dem Bewußtsein fliegt das es passieren kann wird zu der Erkenntnis gelangen, das alle schönen Felder, Wege, Straßen oder Lichtungen nicht hübsch bunt aussehen, sondern sich fragen: Ist das eine geeignete Landechance für mich? Ich jedenfalls fliege nach meinen Aussenlandungen heute so -ständig wachsam und suchend wo ich runter könnte wenn es still wird vorn am Bug.

Auch diese Sensibilität versuche ich meinen Flugschülern ständig bei jedem ÜL-Flug mit auf den Weg zu geben -seit auf der Hut !

Mein Vorschlag wäre: Wenn wir die genaue Analyse des Vorfalles haben sollten wir alle gemeinsam hier darüber diskutieren.

Weiterhin Ihnen einen guten und störungsfreien (Low-Level) Flug
31. August 2011: Von  an G. James Horst
Zur Info. Zwischen Reichelsheim (EDFB) und Aschaffenburg (EDFC) kann man locker 3500ft fliegen wenn man den kleinen 1500 ft Knick in der Karte umfliegt (2 Minuten länger als direkt). Auf dem Weg zwischen EDFB und EDFC gibt es den alten Hubschrauberlandeplatz bei Hanau mit guter Bahnlänge, es gibt viele Acker zwischen EDFB und EDFC. Ich vermute allerdings, er hatte schon weit vor EDFC Probleme mit dem Motor und wollte sich noch bis Aschaffenburg "ziehen". Ging dann lieder etwas schief. Mein weiterer Kenntnisstand ist, das der Flieger vor kurzem 2 neue Zylinder bekommen hat. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob diese beiden neuen Zylinder defekt gingen oder die beiden alten den Dienst quittierten. Eine Untersuchung bei Röder wird es zeigen.
31. August 2011: Von Jörg Pauly an G. James Horst
D'Accord!

Wobei es letztlich egal ist, warum der Motor gestreikt hat.
Wenn die Latte steht, dann steht sie, und wenn das eingangs einer Platzrunde geschieht, so wie hier, dann ist's mit "Wünsch Dir was" vorbei; dann hat man doch eh nur noch den bevorstehenden Anflug im Kopf.

Ich werde mich aber an Spekulationen nicht beteiligen. Lassen wir die BFU ihre Arbeit machen. DANN reden wir weiter.
Denn DANN gibt es auswertbare Fakten, die wir unseren Schülern mit auf den Weg geben können.

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