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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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23. Mai 2011: Von Stefan Kondorffer an Hubert Eckl
Habe ich so extrem noch nicht erlebt. Lediglich beim ersten Mal mitfliegen beim Kunstflug, gibt's schonmal Schweissausbrüche, aber das ist ganz normal. Bei non-Ifr Piloten habe ich auch erlebt, dass beim Mitflug in Wolken schonmal etwas Unruhe aufkommt.
Ich selbst bin auch betroffen, wenn ich in als Fluggast ausserhalb des Cockpits sitze, besonders wen ich das Cockpit nicht einsehen kann. Ich habe zwar keine Angstzustände, aber feuchte Hände etc. kommen vor. Ist wohl eine Art der Angst vor Kontrollverlust, nehme ich an.
23. Mai 2011: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Stefan Kondorffer
Moin,

ja, da muss man schon sehr genau hinsehen, um was für eine Angst es da eigentlich geht. Scheinbare Flugangst kann etwas mit Angst vor Kontrollverlust, Klaustrophobie, aber auch Angst vor Menschen (insbes. in der Economy), Agoraphobie etc. zu tun haben.

Höhenangst z. B. tritt ab einer gewissen Höhe, wenn die Höhe abstrakt wird, eher selten auf, erst recht nicht in einem geschlossenen Flugzeug, aber eher im Hängegleiter. Da wiederum ist die klaustrophobische Angst eher unwahrscheinlich, schon eher in einer vollbesetzten Mooney oder PA28.


Grüße
25. Mai 2011: Von M Schnell an Hofrat Jürgen Hinrichs
Dem Herr Hinrichs muß ich leider wiedersprechen, ich habe die erfahrung gemacht das mir eher die Leute in nem Geschlossenen Flugzeug "hohl drehen" als wenn ich ohne Türen bzw. mit nem offenen Flieger unterwegs bin. Aber das kann durchaus auch am "Menschenschlag" liegen. Ich selbst bin auch nicht frei von "schwindel bzw. Höhenangst". Aber die tritt nur auf "wackeligen" Gerüsten oder Leitern auf (dann aber schon ab der 5.sprosse)..Höhenangst ansich kommt denk ich eher selten vor. es sind meist eher, irgendwelchen Traumatischen erlebnisse, die verknüpft werden. Sowas ist "beherrschbar" dennoch bekommt mich keiner in einen Airliner. Bin ja net komplett lebensmüde...
25. Mai 2011: Von joy ride an M Schnell
meine liebste copilotin hat ebenfalls höhenangst (balkone, leitern, etc.)
entsprechend zur ausübung ihrer bfz-tätigkeiten musste ich anfangs versprechen, lediglich nach links zu kurven.
nach einiger zeit hab ich ifr gemacht, und allmählich durfte ich auch standard holdings drehen (also rechts) - zuletzt auch in vmc.

entsprechend klassifiziere ich für mein verstädnis "angst" in 2 oberklassen:

1. die irrationale
das ist die konditionierbare.
unabhängig von der vielfalt der ebenen (richtung pathologische klaustrophobie, akrophobie, etc.).
hier kann man argumentativ und therapeutisch durch die praxis "konditioniert" werden, d. h. durch training kompensieren bis hin zum verdrängen, solang auslöser-faktoren (schwindel, kälte, referenzen ...) sich im rahmen halten. das ganze durch aufklärung, verständnis, entmysthifizieren und körpererfahrungen die dem gehirn irgendwann einen lerneffekt beibringen (können)

2. die reflexartige
ist "adrenalin-getrieben", früher hat der neandertaler den säbelzahntiger gehört - schon hat's mit seinem puls und dem 10-sekunden-sprint geklappt. heute hört der angst-geplagte "flugzeug" und gedanklich ist er schon im absturz und in tausenden unfällen die es eigentlich gar nicht gibt. ausgelöst einfach weil sein adrenalin nicht weiss wohin mit der ganzen energie (auf den baum springen und joggen wird ja nicht mehr gemacht).
dazu erkläre ich meinem patienten (ähm passagieren), es ist doch nicht schlimm, wenn der puls ein bisschen hochgeht wenn man ans fliegen denkt - das ist bei mir genauso, und ich nenne es "vorfreude" (letztendlich auch konditionierung, allerdings der symptomatischen reaktionen, das adrenalin wird man nicht wegbekommen)

die ganzen pakete die sich unter 1. und 2 aufstauen, kann man als hobby-psychologe nicht schnell noch vor dem fliegen analysieren und "beheben" - aber mit etwas geduld und gezieltem einfluss kann man (für piloten und paxe) erstaunliches bewirken (bis hin zum airliner besteigen ohne alkohol und drogen).

udo
25. Mai 2011: Von M Schnell an joy ride
Ja das kann man so unterschreiben, wobei der Tag an dem ich freiwilig im Airliner Platz nehme (ausser mit direktem Blick nach vorne und doppel zimmer) :-) den wirds nicht geben, dafür hab ich zuviel Hintergrundwissen über die Techniken und verfahren bei der Wartung....
25. Mai 2011: Von  an M Schnell
Wenn man nicht alles selber macht ...

Im Januar mit einer für Bayern unaussprechlichen (weil nach Preußens Hauptstadt benannten, brrrrrrrr) Airline unterwegs. Push back, Motoren anlassen, war wohl eine B737 oder Airbus 320 oder so, losrollen, vom Tarmac auf die Taxiways, keine Flaps, keine slats. Unterwegs zwischen Freising und Erding am GA Terminal vorbei immer noch keine Take-off-Flügel. Kurz vor Schwaig überlege ich, ob ich wohl die Klingel drücken soll. Die Jungs vorne haben wohl alles andere im Kopf nur nicht die Startkonfiguration. Schweiß im Gesicht, Knödel im Magen, Schwammerl magenabwärts. Noch ein letzter Gedanke an die Familie. Die Hand geht langsam zum Klingelknopf overhead. Stehenbleiben am Rollhalteort, es fahren slats und flaps. ... Große Erleichterung!!! Meine Sitznachbarin fragt mitfühlend, ob ich wohl unter Flugangst leide und dass es dafür überhaupt keinen Grund gäbe, weil Fliegen ja soooooo sicher sei und ich die Autofahrt hierher doch schon überlebt habe. Geh laß ma mei Ruah, bläde Goaß!
25. Mai 2011: Von Max Sutter an 
losrollen, vom Tarmac auf die Taxiways, keine Flaps, keine slats.

moderne, Energie sparende Verfahren verlangen eben, dass man die Widerstände wirklich erst im allerletzten Moment ausfährt. Was sollen da Slats und Flaps auf Take Off, solange man nur rollt? Und wie ja gesehen, hat die Besatzung vor dem gestreckten rechten Vorderarm nochmals in die Checklist geguckt. Also alles im grünen Bereich, und Nairobi ist ja schon sehr lange her ...
25. Mai 2011: Von M Schnell an 
Ja das kenn ich..bei meinem ersten und einzigenFlug in einem Luftbus "ups" stand einer unserer Ofiziere auf, Marschierte nach vorn und hat der Crew Lautstark die Checkliste vorgelesen..(nun als Div. Komandeur kann man sowas offenbar machen, ohne Ärger zu bekommen)
25. Mai 2011: Von Olaf Musch an M Schnell
In dem Fall hätte er sich aber nicht wundern dürfen, wenn ihn der PIC achtkantig aus dem Cockpit hätte entfernen lassen.
Von wegen "gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr" und so. Da könnte ja jeder kommen und behaupten, die Checkliste zu kennen ;-)

Olaf
25. Mai 2011: Von joy ride an 
meines wissens hat (hauptsächlich) der SAS konzern diese vorschrift, seit dem madrid-vorfall der spanair. ich vermute/hoffe, dass alle linien mit dem modell (MD82 und familie) nicht mehr in der letzten sekunde flaps/slats setzen, sondern "in einem beobachteten umfeld" (auch wenn elektroniker jetzt meinen, bei dem unfall wäre nochwas anderes gewesen)
udo
25. Mai 2011: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an M Schnell
Moin,
ist ja gar kein Widerspruch. Ich habe ja auch geschrieben, dass "Höhenangst" (nicht zu verwechseln mit "Flugangst") eher nicht im geschlossenen Flugzeug auftritt, die klaustrophobische Angst (also Angst in geschlossenen/engen Räumen) hingegen schon. Tatsächlich ist nach meiner klinischen Erfahrung Flugangst in Wirklichkeit sehr häufig eben keine Höhenangst, sondern Klaustrophobie in Verbindung mit Angst vor Kontrollverlust. Flugangst wird sie dann, wenn der Verstand eine Erklärung für scheinbar unbegründete Ängste findet (könnte abstürzen,....), das nennt man dann Rationalisierung als intrapsychische Abwehr.
Grüße
25. Mai 2011: Von Ralf Kahl an M Schnell
Komisch, nicht?

Ein Kollege und ich haben im vergangenen Jahr eine Piper nach England überführt. Der Rückflug erfolgte dann, wie sollte es anders sein, per Hauptstadt-Air mit einer dieser hochbeinigen Turbo-Props, bei denen das Hauptfahrwerk schon mal Standschwierigkeiten hat.

Irgendwie war uns beiden bei dem Gedanken, nicht da vorne im Raum mit den größeren Fenstern sitzen zu können und alles selbst zu machen, unwohl. Insofern sassen wir dann in der letzten Reihe - gleich neben den Notausgängen *schmunzel* ...

Ich muss ehrlich sagen, wirklich genossen habe ich nur den Hinflug.

Herzliche Grüße ...

R. Kahl

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