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Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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18. Oktober 2020: Von Achim H. an Patrick B. Bewertung: +1.00 [1]

Das Funktionsprinzip Kompressorturbine war nicht so komplex und innovativ, die Kunst lag und liegt darin, das stabil zum Laufen zu bekommen, was stark von der Metallurgie und dem Aufbau im Detail abhängt. Da konnte Hans Pabst von Ohain beim Versuch einfach aus dem Vollen schöpfen und er war wohl etwas cleverer was den praktischen Aufbau angeht. Bis heute ist Turbinenentwicklung stark versuchsgetrieben. Wenn man sich z.B. die PT6E anschaut, ist dort überhaupt gar nichts an der Turbine geändert worden, nur eine Elektronik aufgesetzt. Wenn sie irgendwo etwas Neues probieren, geht das sehr oft schief.

18. Oktober 2020: Von Patrick B. an Achim H. Bewertung: +5.00 [5]

Die kritische Stelle eines jeden Triebwerkes ist die erste Turbinenrotor. Hier liegt die Gastemperatur regelmäßig noch über dem Schmelzpunkt der Schaufel. Das wird nur durch das Sekundärluftsystem und ggf. in Verbindung mit einer entsprechenden Beschichtung temporär unter Kontrolle gebracht. Wobei temporär hier in den Service Intervallen relektiert wird (s. Hot Section Inspection bzw. Overhaul).

Dass die Triebwerksentwicklung stark versuchgetrieben ist, kann ich so nicht bestätigen. Ich habe selbst über Jahre in einer Firma gearbeitet, die Versuchsträger (Hochdruckverdichter, Brennkammern und Hochdruckturbinen) für alle namenhaften Triebwerkshersteller und Gasturbinenhersteller getestet hat. Die Tendenz hier ist durchaus mehr über Simulationen zu erschlagen und die besser werdende Vorhersagegenauigkeit gibt den Herstellern hier auch recht. Zumal physische Tests extrem teuer sind. Die Spanne reicht hier von einem sehr gut ausgestatteten Mittelklassewagen pro Tag bis hin zum Einfamilienhaus pro Tag. Typischerweise dauert eine Testkampagne dann auch zwischen 2 und 4 Wochen.

Auch wenn ich das PT6E Triebwerkt tatsächlich im Detail kenne, wird Pratt mit Sicherheit einiges am Design geändert haben. Alleine die Marketingbeschreibung +10% mehr Leistung (bezogen zu einer Baseline) und die Verwendung von Single Cristal HPT Blades gibt Hinweise auf Designänderungen. Aus einem Triebwerkt bekomme ich nur mehr Leistung, wenn ich parasitäre Leistungsverluste (zB. Sekundärluft, Spitzenspalte, etc.) minimiere, ein höhres Druckverhältnis aufbaue um so über die Isobarendivergenz mehr Leistung "rausziehen" zu können oder aber, wenn ich heißer verbrenne. In allen Fällen müssen aber mehr oder weniger große Designänderungen vorgenommen werden. Auch das Einbringen von zusätzlicher Instrumentierung bzw. Elektronik hat weitreichende folgen. Man unterschätzt gerne mal alleine das Verlegen der Lead-outs.

19. Oktober 2020: Von Achim H. an Patrick B.

wird Pratt mit Sicherheit einiges am Design geändert haben. Alleine die Marketingbeschreibung +10% mehr Leistung (bezogen zu einer Baseline) und die Verwendung von Single Cristal HPT Blades gibt Hinweise auf Designänderungen.

Single crystal blades hat die PT6 seit den 90er Jahren und die 10% mehr Power sind nur thermodynamisch und nicht wirklich praxisrelevant, da sie die 1200/1100 shp in jeder Konfiguration weit unterhalb der thermodynamischen Leistungsgrenze erreicht bzw. in andere Limits läuft. Die größeren Wartungsintervalle sind der elektronischen Überwachung geschuldet. Da wird viel alter Wein in neuen Schläuchen verkauft, zumal P&W sich die größere TBO dann wieder in höheren Überholungskosten vergolden lässt, so dass ihnen kein Dollar verlorengeht. Dazu kommt noch die Unsichereit, wie es um die Zuverlässigkeit und mögliche neue Fehlermodi der FADEC steht, vor allem bei SETs...


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