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20. Februar 2020: Von Wolfgang Lamminger an Papa Fox Bewertung: +3.00 [3]

das Grundproblem liegt m. E. darin, dass über § 7 des Luftsicherheitsgesetztes alles über einen Kamm geschoren wird.

Ich denke, im allgemeinen dürfte unstrittig sein, dass

"1) Personen, denen zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit (...) Zugang zum Sicherheitsbereich des Geländes eines Flugplatzes (...)
2) Personal der Flugplatz- und Luftfahrtunternehmen, der Flugsicherungsorganisation sowie der Luftwerften und Instandhaltungsbetriebe, Fracht-, Post- und Reinigungsunternehmen sowie der Warenlieferanten (...)
(...)
5) Mitglieder von flugplatzansässigen Vereinen, Schülerpraktikanten oder Führer von Luftfahrzeugen im Sinne von § 1 Absatz 2 des Luftverkehrsgesetzes oder sonstige Berechtigte, denen nicht nur gelegentlich Zugang (...)"

einer Sicherhsitsüberprüfung unterzogen werden.

Ich selbst habe einen Ausweis zum Betreten des Vorfeldes eines Verkehrsflughafens, dass dafür die Überprüfung stattfindet, und insbesondere auch die Personen aus Nr. 1 und Nr. 2 überprüft werden, ist denke ich nachvollziehbar, Konsens und in Ordnung.

Dass aber irgendwie die Personengruppe

4) Luftfahrer im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit § 1 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 und 5 des Luftverkehrsgesetzes und entsprechende Flugschüler

da reingerutscht ist, die vielleicht nie in Ihrem (Piloten)Leben das sicherheitsrelevante Vorfeld eines Flughafens betreten und alleine auch durch das genutzte Flugzeug keinerlei Gefahr verursachen können, ist das eigentliche Problem.

Darauf weist ja auch die AOPA in ihrer Stellungnahme hin.

Leider wird offenbar, sowohl in der politischen als auch der öffentlichen Meinungsfindung, keiner den Unterschied wirklich erkennen und hier fein unterscheiden. Öffentliche Meinung ist doch eher "Hauptsache 'die' tun was..."


Da zeigt ja auch die Aussage des Vertreters der Bundespolizei, der behauptet "... Kapazität (...) eines Learjets oder Privatmaschine (kann) ... große Schäden herbeiführen."

Das ist Richtig, das kann aber auch jeder VW-Golf, MAN-Truck, jede Lokomotive usw. Da die Fahrer solcher Geräte nicht überprüft werden, ist eine Unverhältnismäßigkeit ja offensichtlich.

Dass Personen, die mit entsprechenden Geräten bereits Anschläge verübt haben, allesamt dies "illegal" und außerhalb möglicher "Zuverlässigkeitsüberprüfungen", ist eine Tatsache.

Dass ein "Learjet" zudem meist von einem Verkehrsflughafen startet und die dort tätigen Piloten dann sinnvollerweise auch "geZÜPt" wären, wird bei der Argumentation einfach ignoriert.

Dass das Luftsicherheitsgesetz auch einen "§ 4 Grundsatz der Verhältnismäßigkeit" beinhaltet, wird scheinbar völlig ignoriert:


(1) Von mehreren möglichen und geeigneten Maßnahmen ist diejenige zu treffen, die den Einzelnen oder die Allgemeinheit voraussichtlich am wenigsten beeinträchtigt.

(2) Eine Maßnahme darf nicht zu einem Nachteil führen, der zu dem erstrebten Erfolg erkennbar außer Verhältnis steht.

(3) Eine Maßnahme ist nur solange zulässig, bis ihr Zweck erreicht ist oder sich zeigt, dass er nicht erreicht werden kann.

In der oben verlinkten Sitzung des Bundestages kann man insofern nur den Vorschalg von Rechtsanwalt Frank Dörner unterstützen und muss derart unsinnige Aussagen wie von Prof. Däubler zur "Ungelichbeahndlung" von Reinigungskräften gegenüber Privatpiloten entgegentreten.Privatpiloten haben in der Regel keinen regelmäßigen Zugang zum Sicherheitsbereich der Flughäfen, wenn dem so ist, dann wäre eine ZÜP ja OK, aber eben nicht pauschal, sondern einzelfallbezogen.

Andererseits ist es doch so, dass der Bereich der General Aviation fast überall räumlich deutlich getrennt ist vom Bereich der Verkehrsluftfahrt und den dortigen Passagieren.

Warum bekommen die - sonst sicherheitsmäßig paranoiden - USA es hin, die Bereiche zu trennen, so dass man ohne aufwendige Kontrolle zu seinem Flugzeug beim FBO kommt, und wir in Deutschland nicht?

Es muss doch möglich sein, die Behördernvertreter usw. davon zu überzeugen, dass ein LAPL-, PPL-Inhaber oder -Schüler, der Flugzeuge in der Kategorie "NCO" betreibt und von der Wiese in Hintertupfingen startet, per se kein Sicherhsitsrisiko darstellen kann...

Für den Erwerb höherwertiger Lizenzen und/oder Ratings kann man ja dann entsprechende Pflichten zur Zuverlässigkeitsüberprüfung vorsehen.

20. Februar 2020: Von  an Wolfgang Lamminger Bewertung: +1.00 [1]

Danke!

Plus die Auswirkungen der Widerspruchsregellung plus "vor Beginn des fliegerischen Ausbildung" plus - das wird bisher gemeinhin übersehen: Durch die unterschiedlichen Kategorisierungen der SPL/LAPL/PPL im Bereich EASA und nationale Gruppierung im Hinblick auf "Powered glider" und TMG, wird es in der aktuellen Version dazu führen, dass die ganzen Segelflieger gezüppt werden.

EDIT: Ich habe mir deshalb die Sitzung live angesehen, weil ich wissen wollte, wie in der Sache (handwerklich) argumentiert wird. Es ist natürlich klar, dass parlamentarische Ausschussarbeit nicht mit III nach 9 oder Anne Will vergleichbar ist, ich war dennoch von der Art, wie Standpunkte ausgetauscht wurden, enttäuscht. Gerade im aktuellen Streit um Streitkultur und den legendären "Fake News" im Zusammenhang auch mit der AfD, bin ich stark verwundert, wie sich ein Gesetzgebungsverfahren so lange so intensiv auf Dinge bezieht, die offensichtlich im falschen Zusammenhang bemüht werden - und damit durchkommen.

Gerade bei dem Thema Airprox ...

Gruß - Wolfgang

20. Februar 2020: Von Papa Fox an Wolfgang Lamminger Bewertung: +1.00 [1]

ich bin da vollkommen bei dir. was meinst du wie schnell die ground-crew und security wird wenn du im züp-freien ausland aus versehen den sicherheitsbereich auf dem weg vom flugzeug zum terminal betrittst, wo gerade ein airbus oder eine 737 abgefertigt werden.

einzelfall für den, der es z.b. aufgrund lokaler begebenheiten oder höherer ambitionen braucht,. für den rest der ga bitte nicht und schon gar nicht als voraussetzung für die lizenz

21. Februar 2020: Von  an Wolfgang Lamminger Bewertung: +3.00 [3]

Nachdem nun alle Empörungen und Kuriositäten erneut ausgetauscht sind - das Thema geistert ja seit 2005 durch alle Foren und viele Gerichte - stellt sich ja eigentlich die Frage, was man dagegen tut. An den parlamentarischen Weg glaube ich nicht, da über die geplante Änderung wahrscheinlich im Paket abgestimmt wird. Wäre ernsthaft eine parlamentarische Mehrheit dagegen zu finden, wird sie möglicherweise zu Achselzucken führen, weil zusammen mit der Einführung der Grundrente (Keine Ahnung, nur als Beispiel genannt) im Paket abgestimmt wird und niemand das andere Thema fliegen lassen will, um diesem Thema zu pilotischem "Recht und Ordnung" zu verhelfen. Petitionsausschuss? Da waren schon ein paar Petitionen zu dem Thema nicht erfolgreich, was auch an der geringen Anzahl der real Betroffenen liegen mag. Klagen? Hat es schon ein paar gegeben, die aber nicht positiv ausgegangen sind. Die Zeitschiene dabei ist auch beträchtlich.

DAS ist der wirklich bittere Teil der Erkenntnis. Sehen, wie mit Elefanten nach Flöhen geschossen wird oder wie schlicht falsche Zusammenhänge zu damit falschen Schlüssen führen, ist das Eine. Das würde ich noch als Irrtum oder Fehler klassifizieren und Fehlermanagement hat in der Luftfahrt einen sehr hohen Stellenwert. Das wirklich betrübliche ist die schlichte Tatsache, dass man praktisch nichts dagegen unternehmen kann und wir parlamentarisch nicht den 2. Teil von Fehlermanagement haben - erkannte Fehler korrigieren.

Fürchterlich!

Gruß - Wolfgang

21. Februar 2020: Von Chris _____ an 

Demokratur halt.

21. Februar 2020: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

"DEMOKRATUR" finde ich jetzt nicht gerechtfertigt. Sie wurden gewählt, haben ein Problem erkannt oder ein Problem wurde an sie herangetragen, haben Leute zu Lösungen gefragt, über die Lösungen abgestimmt und nun ist es so. Das ist eigentlich ein höchst demokratischer Prozess. Das die Lösungen für einen sehr kleinen Teil der Betroffenen untauglich sind, wird wahrscheinlich als Kolatteralschaden verbucht, passiert das nicht bei jedem Gesetz?

In diesem Fall ist die Lösung für rund 500.000 Mitarbeiter im Bereich Infrastruktur, Airlines, BVD und Security ja auch nachvollziehbar. Es ist nur dummerweise eine Betroffenengruppe eingeschlossen und man kann niemand klar machen, dass die Gruppe namentlich gleich ist, funktionell aber unterschiedlich: Piloten.

Würde ich für mich einen 100% Ehrlichkeitstag erwischen, müsste ich wahrscheinlich zugeben, dass die 20.000 Piloten gegen 500.000 s.o. eigentlich Peanuts sind. Lasst uns nicht so anstellen, wenn sich damit Leute besser fühlen, mein Gott, was soll's. Politiker wollen schützen, Bürger wollen sehen, das sie gegen abstrakte Bedrohung Abstraktes unternehmen, so dreht sich nun mal die Welt und "wer nichts zu verbergen hat ..."

Diese Phasen sind aber wirklich sehr selten und eigentlich gefällt es mir nicht. Es begann mit Aktivismus, wurde dann plakativ und ist nun in Köpfen verankert. Ein hausgemachtes Kommunikationsproblem, Kommunikations-Fehler. Je länger die Sache so geht und umso absurder sie verschlimmbessert wird, desto deutlicher wird das Ignorieren von

§ 4 Grundsatz der Verhältnismäßigkeit:


(1) Von mehreren möglichen und geeigneten Maßnahmen ist diejenige zu treffen, die den Einzelnen oder die Allgemeinheit voraussichtlich am wenigsten beeinträchtigt.

(2) Eine Maßnahme darf nicht zu einem Nachteil führen, der zu dem erstrebten Erfolg erkennbar außer Verhältnis steht.

(3) Eine Maßnahme ist nur solange zulässig, bis ihr Zweck erreicht ist oder sich zeigt, dass er nicht erreicht werden kann.

#1 ist vielleicht tatsächlich Wackelpudding, #2 und #3 sind aber mit überbordender Quellenhäufung und fortschreitender Gültigkeit und erwiesenem Unnutz recht real. Mit Bezug darauf könnte man tatsächlich teuer klagen, womit das Thema Demokratur aus meienr Sicht hinfällig wäre.

Gruß - Wolfgang

22. Februar 2020: Von Ernst-Peter Nawothnig an  Bewertung: +5.00 [5]

Das könnte man so sehen, aber da bist du doch zu gnädig. Warum müssen Bürokraten/Juristen und Politiker immerzu in schöner Eintracht die Bodenhaftung verlieren und sich dann ausschließlich im eigenen Saft suhlen? Deren Universum braucht ganz dringend Fenster nach draußen, und wir können nicht hoffen dass diese von innen her entstehen.

Die ZÜP ist tatsächlich eher ein Peanuts-Problem, aber auch ein typisches Symptom der Abgehobenheit und des fatalen Hanges zu Symbolpolitik und hochtourigem Leerlauf. Und ganz am Ende befeuert eben auch dieser offensichtlich gebaute Mist die Unzufriedenheit, von der rechtsradikale Drecksäcke leben.

22. Februar 2020: Von  an Ernst-Peter Nawothnig

:) :)

(Ich hatte erst gestern abend wieder das Vergnügen ... [INSIDER OFF])

Das werden wir nicht ändern können. Ich glaube, fast jeder Politiker fängt in dem theoretischen Zielkonflikt an, durch seine Tätigkeit etwas für die Allgemeinheit zu tun und Dinge voran zu bringen. Ich glaube, wir brauchen nur wirkungsvolle Regulative und Korrektur-Möglichkeiten. Dem entgegen steht das Thema "Rechtssicherheit" und Verlässlichkeit. Alle drei Wochen geänderte Regeln sind nicht erstrebenswert. Aber Dinge, die offensichtlich falsch und unnütz sind, müssen schneller verschwinden können. Mal in Kladde gesprochen: Die Schaumweinsteuer ist eine 1902 eingeführte Verbrauchssteuer mit dem Zweck, eine Flotte zu finanzieren. Die Flotte gibt es schon zwei mal nicht mehr und wird mittlerweile im Ausland gebaut, die Steuer ist noch da. Das nenne ich mal Kontinuität und Verlässlichkeit in den Rechtsstaat. Ich kann mir vorstellen, dass der Grund der Steuer vielleicht lächerlich bis illegal ist, aber sie trägt nun mal zum Haushalt bei. Sie logisch zu streichen und dann die Lücke mit anderen Einnahmen aufzufüllen, ist wahrscheinlich erheblich teurer als die Einnahmen daraus und verbraucht Millionen Bäume zur Herstellung der Änderungsgesetze, Übergangsverprdnungen und neuen Regeln.

Gruß - Wolfgang

22. Februar 2020: Von Karpa Lothar an Ernst-Peter Nawothnig Bewertung: +2.00 [2]

"rechtsradikale Drecksäcke"

Du kennst vielleicht Martin Buber:

Der Mensch wird am Du zum Ich

Bei dem zunehmenden Zulauf zur AfD können die Ausgrenzenden schnell zu Ausgegrenzten werden

Die Bekämpfung der AfD ist kontraproduktiv - vielleicht sollten deren Wähler und ihre unerfüllten Bedürfnisse ernst genommen werden.

und das Ausleben der Feindbilder ist nicht das eigentliche Bedürfnis...

22. Februar 2020: Von Wolff E. an Karpa Lothar Bewertung: +4.00 [4]

Was die AfD und deren Wähler (ich nicht) betrifft, es ist halt seitens der anderen Parteien einfacher, die AfD zu brandmarken als es besser zu machen. Soll heißen, nicht alle AfD Wähler sind Nazis oder Rechtsradikale, diese Wähler haben aber aufgrund der Handlungen oder Nichthandlungen der Altparteien das Lager gewechselt, allen voran konservative CDU Wähler, die man bei etwas mehr konservativem Auftreten seitens der CDU zurück gewinnen könnte. Die Mitte beanspruchen nun mal inzwischen mehrere Parteien, aber faktisch ist es dann doch oft anders. Was ist daran schlimm, wenn die CDU etwas mehr von der mitte nach rechts abrueckt und sich ähnlich der CSU aufstellt? Das heißt noch lange nicht, dass man dann gleich ein Nazi oder rechtsradikal ist obwohl manche Medien das zeitweise fälschlicherweise so darstellen wollen. Wie sagte einst F. J. Strauss? Rechts von mir ist die Wand. Aber Nazi war er nicht, er hatte im 3. Reich durch Nazis bedrohten Menschen geholfen.

22. Februar 2020: Von  an Karpa Lothar Bewertung: +1.00 [1]

"vielleicht sollten deren Wähler und ihre unerfüllten Bedürfnisse ernst genommen werden."

Gut gesagt.

Es hat eben auch zur Folge, dass jedes 51% Mehrheitsergebnis eben 49% unerfüllte Bedürfnisse generiert. Wir brauchen mal wieder ganz dringend auch die gesellschaftliche Akzeptanz dessen, was wir zwar nicht gewählt haben, aber ggf. Mehrheiten generiert.

Ich ertappe mich manchmal dabei, "mein" Problem mit dem Begreifen der ZÜP vielleicht unter dem Licht "aber die Mehrheit hat es nun mal so entschieden, so what, ist eben so" zu sehen, die Momente sind aber sehr, sehr selten.

Gruß - Wolfgang

22. Februar 2020: Von Ernst-Peter Nawothnig an Karpa Lothar Bewertung: +6.00 [6]

Ich habe bewusst nicht AFD geschrieben, sondern "rechtsradikale Drecksäcke". Die reichen weit über die AFD hinaus und am äußersten Rand eben bis hin zu schießwütigen Psychopathen.

Leute mit unterirdischer/faschistischer Gesinnung und berauscht von irrsinnigen Verschwörungstheorien hat es immer gegeben. Durchaus bürgerliche Existenzen, auch unter Fliegern, und keineswegs nur im Osten. Aber sie haben sich am Stammtisch abreagiert, brav die Schwarzen gewählt und niemandem geschadet. Erst seit Höcke plus Internet plus der Aufstachelung der Abgehängten und Minderbemittelten ist daraus ein gefährlicher Sumpf geworden.

Die Einfältigen träumen von einem Paradies ohne Juden, ohne Muslime, überhaupt ohne Fremde, in dem ein universalkompetenter Führer "hart aber gerecht" alles aufs beste regelt und wo man den ganzen mühsamen demokratischen Firlefanz nicht braucht. Heißt, dass an denen auch die allerbeste Politik scheitern muss. Die real existierende erst recht.

22. Februar 2020: Von Karpa Lothar an Ernst-Peter Nawothnig Bewertung: +1.00 [1]

Ich habe einen ganz anderen Ansatz:

jeder Mensch ist gut

oder jeder Mensch ist schön

es liegt nur an mir, was ich im anderen sehe und damit, wie ich ihn behandle und wie ich zu ihm selber bin

die Menschen werden zu dem, was ich in Ihnen sehe

was soll ein Mensch tun, der sich abgelehnt fühlt? Er sucht die Gemeinschaft dort, wo er willkommen ist und übernimmt die Werte der Gruppe

wenn einer mit asozialen Gedanken kommt, muss ich mit ihm darüber diskutieren und ihn durch meinen Widerspruch noch darin bestärken?

gibts keine anderen gemeinsamen Themen, die die Freude am Leben ausdrücken?

wir leben in einer Zeit der zunehmenden Ersatzbefriedigungen, sprich Süchte. Kurze Ekstasen, aber hungrig bleibend. Es fängt schon in der Kindheit an:

https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/kindheitsforscher-michael-hueter-hoert-auf-eure-kinder-in-kitas-zu-geben_id_11631763.html

22. Februar 2020: Von Stefan Jaudas an  Bewertung: +1.00 [1]

Ich habe letztes Jahr eine interessante Analyse gesehen (CNN US?). Dass da in den letzten Jahrzehnten die beiden politischen Blöcke immer mehr auseinandergedriftet sind. Waren da in den 50ern Republikaner und Demokraten weitgehend einer Meinung bis auf ein paar kleinere Randthemen, sind die beiden Blöcke immer weiter auseinandergedriftet, und heute haben die meisten Congresspersons kaum noch etwas gemeinsam. Die haben das schön mit zwei Glockenkurven gezeigt, zuerst lagen die fast übereinander, bis auf jeweils einzelne Ausreißer beider Parteien in beiden (!) Richtungen. Heute sind die Gaußkurven nebeneinander, und dazwischen gibt es gerade noch ein paar Ausreißer.

Bei uns scheint es das Gegenteil gewesen zu sein. Aus einem moderat höckrigen Trampeltier (oh Gott, das könnte fast ein ganz schlechtes Wortspiel werden) wurde praktisch ein Dromedar. Der leere Raum links wurde flugs von der PDS, sorry, Linken gefüllt. Was höchstens verwundert ist, dass es so lange gebraucht hat, bis sich etwas fürs entstandene Vakuum rechts gefunden hat.

Aber eines ist ganz klar, bei der AfD müsste man ZÜP-mäßig durch noch viel mehr Reifen springen. Wer hatte nochmal den Flugleiter erfunden, und warum? Und bei der Linken? Lieber gar nicht dran denken ...

22. Februar 2020: Von Sven Walter an Karpa Lothar Bewertung: +2.00 [2]

Mengele. Pol Pot. Adolf. Ist klar.

Appeaser sind oft Idioten.

22. Februar 2020: Von Karpa Lothar an Sven Walter

Auch die waren nicht böse, als sie neugierig auf die Welt kamen....

und auch sie haben das aus ihrer Sicht Böse bekämpft zum Wohle des eigenen Volkes

und letztlich bestimmt der Sieger, was böse oder gut war

22. Februar 2020: Von Sven Walter an Karpa Lothar Bewertung: +0.67 [2]

Lothar, vor Jahren bist du mal durch exzellente Beiträge aufgefallen. Jetzt frage ich mich ernsthaft, ob das Trollerei ist (ich vermute nicht, dafür bist du nicht pampig genug) oder irgendwelche Medikamente im Übermaß verzehren musst.

Dass Adolf nicht als Massenmörder auf die Welt kam, ist klar. Eine Binsenweisheit. Das schriebst du aber auch nicht.

Viel Spaß beim Kuscheln mit Extremisten.

22. Februar 2020: Von Karpa Lothar an Sven Walter Bewertung: +3.00 [5]

Meine Frau mag es nicht, wenn ich mit jemand anderen als ihr kuschel....

aus meiner Erfahrung ist es kontraproduktiv, gegen etwas zu kämpfen

es lohnt sich, für etwas zu kämpfen, sich auf Herausforderungen einzulassen, Ziele zu verfolgen- es erfordert Mut und Vertrauen, Zuversicht

wofür stehen die etablierten Parteien? Welche erstrebenswerte Ziele verfolgen sie noch?

wir leben in einer übersättigten Gesellschaft, die Angst hat, ihren Wohlstand und ihre Sicherheit zu verlieren. Angst ist das Thema der Nachrichten, der Politik und die Leitlinie der Regierung. Angst rechtfertigt eine Staatsgewalt, die Grundrechte der Menschen mit Füßen tritt. Und letztlich ist es egal, ob Rechte, Grüne oder Linke die missbräuchliche Staatsgewalt ausüben.
ich halte es für Verschwendung und Hilflosigkeit, gegen die AfD zu kämpfen. Ich finde es wichtiger, einen neuen Wertekonsens zu finden, der von den Menschen mitgetragen wird und der ihre Bedürfnisse erfüllt.

22. Februar 2020: Von Ernst-Peter Nawothnig an Karpa Lothar Bewertung: +5.00 [5]

Zum letzten Absatz: Für diese ehrenwerte Lebenseinstellung darf man maximal 25 Jahre alt sein.

Zu den "etablierten Parteien": Wir haben nichts Besseres und sollten sie pflegen. Die "Alternative" wird uns ja gerade täglich unsäglich vor Augen geführt. In ihr sind jedenfalls mehrheitlich Feinde der Demokratie beheimatet. Die hat man in der Weimarer Republik so lange machen lassen, bis alles zu spät war. Ja, man kann aus der Geschichte lernen. Zumindest für diesen Abschnitt habe ich in der Schule gut aufgepasst.

23. Februar 2020: Von Karpa Lothar an Ernst-Peter Nawothnig

Weimar und Erfurt liegen nah beieinander - die politischen Wirkungsmechanismen leider auch

23. Februar 2020: Von Chris B. K. an Karpa Lothar Bewertung: +0.00 [4]

Bei uns hängt dazu folgender Text auf der Arbeit in der Kaffee-Küche:

Liebe Altparteien

Niemand würde euch wählen, wenn ihr beweist, daß die AfD schlecht ist. Man wird euch nur wählen, wenn ihr zeigt, daß ihr besser seid.

Sorgt für Abrüstung, ordentliche Renten, ein ordentliches Bildungssystem, verstoßt Lobbyisten aus euren Reihen, macht was gegen Kinderarmut und Glyphosat, bildet einen Staatsfonds für die Bürger wie Norwegen, hört auf, euch neue Steuern für den kleinen Bürger einfallen zu lassen, besteuert Großkonzerne wie Apple und Amazon, kämpft für eine Börsen-Transaktionssteuer auf Derivate, sorgt für mehr Lehrer und Richter, besorgt Geld für Kitas und Schulen, sorgt für eine ordentliche Bankenregulierung, macht eine vernünftige Flüchtlingspolitik, setzt endlich die Gelder für den Umweltschutz richtig ein und "schwups", die AfD ist so schnell weg, wie sie gekommen ist. Hört endlich auf, am Volk vorbei zu regieren und hört endlich auf jeden, der euch kritisiert, in die rechte Ecke zu schieben.

Erinnert euch an eure Werte. Ihr vertretet die Interessen der arbeitenden Bevölkerung und der Mittelschicht. Ihr habt viel falsch gemacht. Deshalb konnte eine AfD erst entstehen. Ihr seid mitverantwortlich daran, daß Deutschland 900 Tafeln hat. Anfang der 90er gab es die Erste. Wenn ihr mit dem Finger auf die AfD zeigt, zeigen 3 Finger zu euch zurück.

Das ist ein wirklich gut gemeinter Rat.

23. Februar 2020: Von Stefan Jaudas an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

Den ersten Satz trage ich voll mit.

Beim Rest sind mir zu viele Punkte, die Teil des Problems sind, nicht Teil der Lösung.

Und was die Beiträge zu Weimar & Co angeht, leider scheinen alle schon wieder vergessen zu haben, dass die erste Republik von beiden Extremen systematisch bekämpft und unterhöhlt wurde. Welche da am Ende "gewinnen" würde war lange offen. Die Rechten hatten da letzten Endes gewonnen, weil die Angst vor der Linken noch größer war ...

23. Februar 2020: Von Chris _____ an Chris B. K. Bewertung: +0.00 [10]

Ich finde des Text gut, sehe es sogar noch etwas radikaler, etwa so:

"Liebe Altparteien, bitte geht endlich sterben.

Ihr habt durch euer Versagen die AfD möglich gemacht und trauert nun den vergangenen Zuständen nach, bei denen ihr nach Gutdünken Machtpositionen innerhalb eures Parteifilzes vergeben konntet. Dahin würdet ihr gerne zurückfinden, aber das ist kein für unser Land erstrebenswertes Ziel.

Löst euch auf, lasst neue Parteien entstehen, die endlich wieder auf Werten der Aufklärung basieren und Ziele des Gemeinwohls verfolgen, statt euch ständig nur zu versuchen zu bereichern.

Ihr beschäftigt euch ja nur damit, eure Machtposition zu halten. Dabei teilt ihr einen Kuchen unter euch auf, den ihr eigentlich backen und nicht essen solltet. Löst die Probleme, kittet Europa zu einem starken und endlich demokratisch geführten Bund zusammen. Sonst wird Europa zwischen Chinas Wirtschafts- und Amerikas militärischer Macht in die Bedeutungslosigkeit versinken, obwohl wir eigentlich den größten Binnenmarkt und die höchste Breitenbildung der Welt haben.

Ach ja, und um das zu erreichen: lasst endlich diesen Genderscheiß fallen. Wir brauchen Bildung und Wissenschaft, nicht Männerhetze und Pseudowissenschaften. Die nächste Generation braucht Teamfähigkeit und Leistungsbereitschaft, nicht Zickerei und Pöstchenverteilung nach Quote.

Und zum Schluss: liebe politische Klasse, ihr müsst jetzt stark sein: in der Bildzeitung steht nicht, was die Bevölkerung denkt, sondern was die Bildredaktion denkt. Gleiches gilt für Zeit, FAZ und Tagesschau."

23. Februar 2020: Von Oliver Burchardt an Chris _____ Bewertung: +8.00 [8]

Sie müssen jetzt auch stark sein: Die Meinung der AfD ist nicht die Meinung des Volkes, sondern die Meinung der AfD.

Und nach der letzten Umfrage teilen gerade mal 9% diese Meinung.

23. Februar 2020: Von Peter S an Chris B. K. Bewertung: +14.00 [14]

Was für eine bizarre Faktenverdrehung. Und wie typisch, dass das Ganze auch noch als vermeintlich "freundlich" verkleidete Drohung daherkommt.

Es ist ja nicht so, als würde die AfD kritisiert, weil sie mehr Lehrer oder bessere Kitas gefordert hätte. Es ist auch nicht so, als wäre die CDU für Kinderarmut, die Grünen gegen effizienteren Umweltschutz und die Linken gegen Bankenregulierung. All dies sind Themen, bei denen es eines politischen Diskurses bedarf.

Vielmehr entzieht sich die AfD eben diesem politischen Diskurs, indem sie sich extremistisches Gedankengut zu eigen macht und gegen Teile der Bevölkerung hetzt. Sie polemisiert und terrorisiert ihre Kritiker, anstatt mit ihnen zu diskutieren.

Ein Beispiel: wir hatten im Unternehmen mehrfach den Fall, dass AfDler unsere Mitarbeiter bepöbelt haben - und zwar allein, weil sie "ausländisch" klingende Nachnamen hatten. Wir haben uns dann von dem Kunden getrennt (es handelte sich um einen AfD Landsverband) und konnten live beobachten, wie sich der Mob organisiert, der daraufhin wochenlang unsere Mitarbeiter terrorisierte und zum Boykott aufrief.

Wer sich derartig ausserhalb der Gesellschaft positioniert und ein tolerantes Miteinander in der Gesellschaft angreift, kann nicht ernsthaft Toleranz für die eigene Position erwarten.


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