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18. September 2014: Von Alfred Obermaier an Achim H. Bewertung: +5.33 [6]

Hallo Achim, es ist kein Zwang für mich zum Fliegerdoc zu gehen.
Ich mache ein Event daraus. Den Termin plane ich frühzeitig und bereite mich auch durch eine besonders gesunde Lebensweise darauf vor (soviel Schummelei sei zugegeben). Dann buche ich ein Hotel für die Übernachtung. Ich eise am Vortag mit dem Flieger an, übernachte dort, treffe alte Fliegerkumpels, reden über alte Zeiten und weil doch früher alles besser war (vor allem wir hätten die Welt wesentlich verbessert, wenn man uns nur gelassen hätte). Früh morgens bin ich der Erste beim Fliegerdoc und nach ungefähr 90 Minuten bin ich wieder draussen, mit dem Medical, gehe ins Hotel ordentlich frühstücken, zahle meine Rechnung, packe meine Koffer, laufe zum Flieger, mache meine Flugvorbereitung und starte dann nachhause. Es war ein Erlebnis.

All diese Untersuchungen mit den 25 Blutwerten könnte natürlich auch mein Hausarzt machen, gleich gegenüber von meinem Haus. Es täte nur nicht soviel Spaß machen, täte auch weniger kosten, kein Flug, keine Hotelübernachtung, keine Fliegerfreunde getroffen.

Hey, das Leben muss doch Spaß machen und wenn man es mit einem Flug verbinden kann.

Besser geht nicht !

All the best

Alfred

18. September 2014: Von Oliver Voigt an Alfred Obermaier
Grundsätzlich muss ich vielleicht doch noch anmerken, dass es eventuell in meinem Fall gar nicht soooo schlecht ist, nach 48 Jahren doch mal den einen kleinen Check zu machen (Abgesehen von meiner Erstuntersuchung)

Was mich allerdings daran wurmt, ist die Willkür der Ärzte und mit welchem Maßstab gemessen wird. Man muss sich halt den richtigen aussuchen...so der Tenor bei uns im Verein.

Beginnend bei den Kosten, den Untersuchungsmethoden und letztendlich der Entscheidung. Hierbei klaffen Gräben auf, und das nur in einem Umkreis von 50 NM. Nicht dass ich bedenken hätte, da ich mich "bumperl Gsund" fühle und noch nicht einmal eine Lesebrille benötige, dennoch lassen mich manche Horrorgeschichten erschaudern, dank der neuen EU Verordnung vom April 2013.
18. September 2014: Von Alfred Obermaier an Oliver Voigt Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Oliver, ein Fliegerarzt der mich vor Jahrzehnten beinahe grounden wollte (mein Blutdruck war damals zu hoch), sagte mir beiläufig, "... man wird im Laufe des Lebens vom Regelwerk eingeholt". Da ist viel Wahrheit daran mit der von Dir erwähnten EU VO. Die Meßmethoden haben sich verfeinert, die medizinischen Erkenntnisse vertieft. Früher war mal der Cholesterinwert bei 200 plus Lebensalter, heute sollte er unter 200 sein (um im grünen Bereich zu sein). So ist es eben, damit muss man dann leben und seinen Frieden damit machen.

Frei bin ich, wenn ich will, was ich muss.

Fällt mir dazu nur immer wieder ein. Mit dem Medical ist es wie mit der Flugvorbereitung, die beginnt auch nicht erst wenn ich in den Flieger steige und den Anlasser drücke. Medical so 8 Wochen im voraus, da kann man die Blutwerte noch einigermaßen beeinflussen, muss man nicht, kann man und dann sollte man wissen, worauf es ankommt. Dazu wiederum ist die besagte EU VO hilfreich.

An sich würde ich mit zunehmenden Alter nicht mehr den Fliegerarzt wechseln, nur wenn's gar nicht anders geht. Hat man irgendeinen Wert der nicht voll grün ist, dann wird ein fremder, neuer Fliegerdoc das näher untersuchen wollen damit er volle Sicherheit und keine Haftung hat, sollte mal was passieren.

Auf die Gefahr hin hier "gesteinigt" zu werden würde ich sogar empfehlen sich beim Hausarzt ein großes Blutbild machen zu lassen, das Ergebnis sollte er bewerten und Dir Empfehlungen für die künftige Lebensweise anhand geben. Dann sollte eigentlich einem positiven Medical in so 8 Wochen nichts mehr im Wege stehen.

Vor allem würde ich einen Fliegerdoc wählen der selber fliegt.

All the best beim Medical.

19. September 2014: Von Achim H. an Alfred Obermaier
Vor allem würde ich einen Fliegerdoc wählen der selber fliegt.

... und dazu noch selbst gesundheitlich auf dem letzten Loch pfeift. Ich hoffe nur, er hält noch eine Weile durch :)
19. September 2014: Von Hubert Eckl an Alfred Obermaier Bewertung: +4.00 [4]
mir hat die Fliegerärztliche das Leben gerettet. Krebs wurde rechtzeitig entdeckt. Welch albernes Gegockel der jungen Spiesser, " Hey Fliegerarzt? Was soll das? Bin ohnehin unsterblich, ewig jung." Habe ohnehin bei manchen Foristi hier den Eindruck, ausser dem künstlichen keinen anderen Horizont zu haben.
19. September 2014: Von Achim H. an Hubert Eckl Bewertung: +2.00 [2]
Schön dass Dir der Fliegerarzt geholfen hat und danke für die rote Bewertung. Da auch der nicht fliegende Teil der Bevölkerung nicht von Krebs verschont bleibt, bist Du natürlich in logischer Konsequenz für die regelmäßige Zwangsvorführung aller beim Amtsarzt (nichts Anderes ist ein Fliegerarzt).

Schade, dass Eigenverantwortung, Freiheit und Mündigkeit in diesem Land so auf dem Rückzug sind und durch den sich kümmernden und alle Entscheidungen abnehmenden Staat ersetzt werden. Und den Leuten gefällt das noch.
19. September 2014: Von Roland Schmidt an Hubert Eckl
Hubert, ich verstehe auch nicht ganz dein Argument, dass man deshalb zwangsweise zum Arzt sollte, selbst wenn es für dich eine glückliche Fügung war. Ich kann das doch auch freiwillig machen, wenn mir meine Gesundheit wichtig ist.

Warum ein Privatpilot sich regelmäßig einer Untersuchung unterziehen muss, ein Autofahrer aber nicht, erschließt sich mir auch nicht, schon gar nicht hinsichtlich des Gefährdungspotenzials. Bevor jetzt jemand meint, ich würde auch Autofahrer zum regelmäßigen check schicken wollen - nein! Mein Opa hat sein Auto abgegeben, als er meinte, dass es Zeit wurde - ohne dass er erst einen Unfall bauen musste für diese Erkenntnis.

19. September 2014: Von Alfred Obermaier an Roland Schmidt Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Roland,
da sind wir einer Meinung, auch für mich erschließt sich nicht wieso ein Autofahrer mit schwacher Sehschärfe oder mit einem Blutzucker Wert jenseits von 300 noch Auto fahren darf. Warum wohl, weil die Politiker Angst vor einem Sturm der Entrüstung haben, würden sie für das Auto fahren ein Medical vom Fahrer verlangen.

Wieso der Hausarzt nicht geeignet sein soll ein Medical Klasse 2 auszustellen, erschließt sich für mich auch nicht wirklich. Zumal wir jetzt eine besonders gesunde Pilotengruppe in Form der LAPL Inhaber haben.
Diese Personen brauchen weniger medizinische Aufmerksamkeit, weil sie offenbar gesünder sind als der Rest der fliegenden Zunft.

Es gibt da viele Ungereimtheiten bei der fliegerärztlichen Untersuchung in diesem unserem Lande. Vielleicht hat es mit Besitzständen zu tun oder mit Einfluß der Ärzte in der Politik? Keine Ahnung, nur Spekulation.

Ein etwas ratloser Alfred

19. September 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl Bewertung: +1.67 [2]
1. Verhältnismässigkeit des Medical

...halte ich bis zu einem Abfluggewicht von bis zu 5.7t im privaten Bereich für nicht gegeben.

2. Sinnhaftigkeit regelmässiger Vorsorgeuntersuchungen

...steht für mich ausser Frage, wobei die Wissenschaft ja zur Zeit durchaus diskutiert, ob alle Vorsorgeuntersuchungen in der Breite zu einer höheren Lebenserwartung führen (etwa bei Mammographie- oder Prostata-Screenings).
Vermutlich ist die regelmässige Fliegerärztliche Untersuching, verbunden mit dem Zwang ärztlichen Rzt anzunehmen aber besonders in Bezuf auf Gefäss- und Stoffwechselkrankheiten tatsächlich lebensverlängernd.
Sehr interessant wäre nun zu ermitteln, ob dieser Effekt das höhere Todesrisiko des Fliegens ausgleichen oder sogar überkompensieren kann, so dass Piloten statistisch -bedingt durch höhere medizinische Auflagen- sogar eine höhere Lebenserwartung haben, als Nicht-Flieger. Solche Daten müssten eigentlich bei Lenensversicherern beschaffbar sein.
19. September 2014: Von Wolfgang Lamminger an Roland Schmidt
Ich kann das doch auch freiwillig machen, wenn mir meine Gesundheit wichtig ist.

es zwingt dich ja niemand, eine Fluglizenz aufrecht zu erhalten, das ist ja auch freiwillig. Die Gültigkeit einer Fluglizenz erfordert eben, neben anderen Voraussetzungen, eine fliegerärztliche Untersuchung.

Dass Fliegerärzte über den Umfang der Untersuchung und dem Honorar dafür unterschiedliche Auffassungen haben, dass sicher auch Allgemeinmediziner entsprechende Untersuchungen durchführen könnten, steht auch auf einem anderen Blatt.
19. September 2014: Von Wolff E. an Lutz D.
@Lutz. So ganz gehe ich da nicht mit dir konform, was die vorgeschriebenen Untersuchungen für Piloten mit Fluggerät kleiner 5,7 t betrifft. Eine Beech 200 oder eine Cheyenne III sind ganz schöne Raketen mit bis zu 300 kn Speed. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn so ein Ding in ein Haus fliegt, weil der Pilot einen Zuckerschock hat. Auch was das Sehen und hören betrifft, sollte dies alle 1-3 Jahre untersucht werden. Hör- und Sehschwächen kommen schleichend und nicht über Nacht. Manche Leute wissen es sogar und gehen trotzdem nicht zum Arzt, meist aus Eitelkeit oder Ignoranz.

Mein Flegerarzt macht aus meinem Class 1 Medical keinen großen Aufriss und ich finde es auch nicht entwürdigent oder als Wegnahme meiner Selbstverantwortlichkeit. Natürlich wäre es gut, wenn alle Piloten so verantwortungsbewusst wären und auf sich selber achten. Aber in der Praxis ist das dann doch anders. Da wird schon mal ignoriert, das die Augen schlechter sind oder das Gehör nachlässt. Und nicht jeder Pilot ist selbstkritsch. Es gilt auch hier wie in vielen anderen Bereichen auch: Gesetze werden für eine Minderheit gemacht, die Mehrheit würde sich auch so daran halten.

Ich bin auch ein Befürworter, das "Kraftfahrer jeder Art (PKW.LKW usw) ab 45-50 alle 1-3 Jahre zum Seh- und Hörtest gehen sollten bzw. um auch die "eitlen" Fahrer zu bekommen, dies vorzuschreiben. Viele Länder machen es so (auch die so "freie USA) Mein Optiker sagte mir mal, wenn er alle Kunden bei der Führerscheinstelle melden müsste, die deutlich schlechter sehen als der Durchschnitt, würde Mercedes einige Autos weniger verkaufen. Natürlich auch die anderen Hersteller).
19. September 2014: Von Roland Schmidt an Wolfgang Lamminger
@ Wolfgang: das Argument, die Fluglizenz, die mich zum Fliegerarzt zwingt sei ja freiwillig und somit ist der Zwang nur mittelbar ist für mich kein Argument - sorry.

@ Schneller Wolff: Cheyenne,King Air&Co. fliegt der Autopilot, somit keine Gefahr ;-)

@ Andreas: der Mickey-Pilot wollte auch mal in so EINEM TOLLEN RICHTIGEN FLUGZEUG mitfliegen - hast du das nicht durchschaut??

19. September 2014: Von Alexander Callidus an Lutz D.
"Vermutlich ist die regelmässige Fliegerärztliche Untersuching, verbunden mit dem Zwang ärztlichen Rzt anzunehmen aber besonders in Bezuf auf Gefäss- und Stoffwechselkrankheiten tatsächlich lebensverlängernd.
Sehr interessant wäre nun zu ermitteln, ob dieser Effekt das höhere Todesrisiko des Fliegens ausgleichen oder sogar überkompensieren kann, so dass Piloten statistisch -bedingt durch höhere medizinische Auflagen- sogar eine höhere Lebenserwartung haben, als Nicht-Flieger. Solche Daten müssten eigentlich bei Lenensversicherern beschaffbar sein."

Das ist sogar dramatisch sichtbar!
Bei vielfliegenden gesetzestreuen UL-Piloten auf Maschinen ohne Anlasser. So ziemlich das einzige, was nämlich lebensverlängernd wirkt, ist die Abwesenheit von Übergewicht sowie regelmäßige körperliche Betätigung. Also...
19. September 2014: Von Lutz D. an Alexander Callidus
Puh, dann bin ich gut dran...
19. September 2014: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Noch. Die Jodel wird Dich aber leider nicht gewichtslimitieren...
19. September 2014: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +0.33 [1]
Das stimmt ;)
Aber die Damen, die Damen....
19. September 2014: Von Lutz D. an Lutz D.
PS: wenn man sich genug bewegt, kann man schlemmen ohne Ende.
19. September 2014: Von Wolff E. an Lutz D.
@Lutz. das ist ja eine völlig neue Erkenntnis. Hätte ich mir mal vor der Polenreise verinnerlichen sollen...
19. September 2014: Von Hubert Eckl an Achim H.
Achim, Eigenverantwortung heisst doch nicht, dass man nicht von der Sinnhaftigkeit einer Vorschrift nicht überzeugt sein kann! Der Irrwitz, dass ein Führerscheininhaber es ein Leben lang bleibt, egal ob er das Auto oder das Motorrad (!) noch in der Lage ist zu steuern, heisst doch nichth " dann muss aber das fürs Flugzeug auch sein." Gäbe es keinen Fliegerarzt, würde ich meine Tauglichkeit selbst kritisch hinterfragen und ggf. prüfen lassen. Ich gehe zum ( Flieger-) arzt, weil ich wissen will, ob mein Körper dazu in der Lage ist und deckungsgleich zu meinem physiologischen Selbstverständnis ist. Ich merke es im Segelflug am ehesten, wenn eine Scheisswoche hinter mir liegt, bin ich unkonzentriert und fliege Scheisse. Je mehr Stress in der Woche, desto bessere Thermik brauche ich am Wochenende.
@Lutz Deregulierung um der Deregulierung willen, ist infantile Trotzköpfigkeit. Ein Hinterfragen ALLER gesellschaftlicher Regeln, der manifestierten wie der traditierten, ist Demokratie. Spürst Du eigentlich einen inneren Widerspruch von Menschen geschaffenes Regelwerk immer und grundsätzlich mindestens zu misstrauen, aber andererseits dem Transzendenten und Esoterischen, der behaupteten Ursache ohne Wirkungmit grösster Sympathie zu begegnen? Was geht da vor sich?
Wir können alle nur gute leben unter Menschen die gut leben. Dafür braucht es Regel und keine Gebote. Dafür braucht es Ethik und keine Moral.
19. September 2014: Von Lutz D. an Wolff E.
@Wolff - obwohl das eine profane Erkenntnis ist, versuchen es 80% mit irgendwelchen Diäten.
19. September 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]
Puh, Hubert, das würde den Rahmen hier wohl doch sprengen. Der Religionsvergleich ist aber natürlich absurd, siehst Du ja an Dir am besten. Einfach nicht dran glauben - und Du hast bis zum Sankt Nimmerleinstag Ruhe.

Hinsichtlich des Medicals kann man entweder von der Sinnhaftigkeit der Eigenverantortung überzeugt sein oder von der Sinnhaftigkeit einer amtsärztlichen Untersuchung. Ich nehme Wolffs Hinweis natürlich an und stimme zu - natülich braucht es regeln und vermutlich ein Medical doch eher über 2t als über 5.7t. Keine Regeln braucht es dort, wo diese Regeln das Private allein regeln.

Das hat der Gesetzgeber ja zB bei der 120kg-Klasse oder bei den französischen UL eingesehen. In UK gibt's jetzt - für die Baumarktfreunde - SSDR, single seat deregulated. Das ist richtig cool. Alle einsitzigen Flugzeuge unter 300kg (plus Rettungsgerät oder Floats) mit stall speed unter 35kn brauchen gar keine Zulassung mehr! Einfach was zusammenbauen und losfliegen.

Im übrigen möchte ich doch darauf hinweisen, dass das demokratische Zustandekommen nichts über die Güte der Regel aussagt. Mehr noch, ohne radikale Abwehrrechte des Einzelnen gegen den Staat, würde Demokratie recht schnell zu einer totalitären Herrschaft der Masse über die Wenigen verkommen. Und wir alle sind irgendwo in der Gesellschaft mal bei den wenigen. Sei es bei Rasse, Religion, Sprache, Alter oder Pilotenschein. Insofern muss man immer auch hinterfragen dürfen, ob das schärfste dieser Abwehrrechte, die Verhältnismäßigkeit, immer gewahrt ist. Leider ist das BVerfG zumindest derzeit ja mit Staatsdienern im uneigentlichen Sinne des Wortes besetzt. Anders zB als -derzeit- der EGMR.
19. September 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]
Ich möchte das noch etwas schärfer als Lutz formulieren:

Wofür bedarf es Regeln? M.E. ausschließlich, um Schaden für andere zu verhindern; nicht, um mich vor mir selbst zu schützen. Man kann ja meinetwegen die Feststellung der Unzurechnungsfähigkeit beibehalten, aber solange man mir die Grundverantwortung für mich selbst zubilligt, möchte ich doch bitte selbst entscheiden, wie ich mich zugrunde richte.

Der Kern der Legitimität von Regel ist daher für mich das Risiko für andere.

Risiko für Mitflieger:
Ich fliege sehr oft nicht alleine. Meinen Mitfliegern lege ich dar, warum es m.E. vertretbar ist, mit mir zu fliegen. Meine Mitflieger treffen selber die Entscheidung, bei wem sie ins Auto steigen, mit wem sie zusammen Wandern gehen, welche Drogen sie von wem nehmen. Nützt der Gesundheits-TÜV ihnen? Wohl kaum. Sinnvoller wäre es wohl, dass bei Flugtagen und überhaupt ein unabhängiger Gutachter die Einhaltung von W&B kontrolliert.

Sind wir Flieger ein Risiko für die Allgemeinheit?
Unter den allgemeinen Ängsten der Bevölkerung treten wir nicht besonders prominent als Täter auf, und die Faktenlage gibt es m.W. nicht her.

Sind wir Flieger untereinander ein Risiko?
Deutlich weniger als beim Straßenverkehr. Wenn ich einem anderen Flugzeug ausweiche, dann möglichst so, dass, egal was der andere tut, er keine Chance hat, mich zu erwischen. Das ist ein erheblicher Unterschied zum Straßenverkehr, wo ich permanent dem anderen vertrauen muss.

Und jetzt zum Schluss die Nazi-Keule:
Könnte es sein, dass wir bereit sind, diese ganzen Untersuchungen wie ZÜP und Medical zu akzeptieren, weil Adolf Nazi einst die "Flieger-Asse" zur Elite der Nation empor hob?
Und weil wir entsprechend immer noch irgendwie denken, dass man daher ja ein ganz besonders herausragender Mensch - psychisch hochstabil, politisch gefestigt, medizinisch ohne jeden Zweifel - sein muss, um Fliegen zu dürfen?
19. September 2014: Von Alexander Callidus an Lutz D.
"Eigenverantwortung" ist vergiftet.

Er könnte erstens bedeuten, zu versuchen, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und die daraus auf jeder Ebene resultierende Freiheit zu genießen.
Er könnte zweitens bedeuten, die Abwesenheit von Kontrolle oder Zwang zu nutzen, um den inneren Schweinehunden richtig Auslauf zu geben
Er könnte drittens bedeuten, die Gemeinschaft von Aufgaben der Mitmenschlichkeit, Solidarität, Fürsorge und Lastenverteilung zu entheben, das in die "Eigenverantwortung" zu übergeben, damit aber eigentlich nur zu meinen: "sieh zu, wie Du klarkommst".

Ich habe bei Individuen mehrheitlich die zweite Bedeutung gefunden, bei Politikern bisher nur die dritte.
Du bist einer der Wenigen, die möglicherweise die erste Bedeutung meinen.
19. September 2014: Von David S. an Alexander Callidus
Konkret auf das Medical bezogen funktioniert das mit der Eigenverantwortung ziemlich gut in den USA bei der Sport Pilot / Recreational Lizenz. Deswegen will man dort auch das 3rd Class abschaffen: Weil es einfach nichts bringt.
19. September 2014: Von Roland Schmidt an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

ganz besonders herausragender Mensch - psychisch hochstabil, politisch gefestigt, medizinisch ohne jeden Zweifel

Ja, Georg, deine Beschreibung passt ganz genau auf mich ;-)


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