Chris__________ So wie du es vermutlich meinst, stimme ich zu.
Ich bin mir da nicht so sicher.
Chris_____ Allerdings schließt im Deutschen die männliche Form ("der Student") nunmal die Frauen mit ein, genauso wie manchmal eine weibliche Form die Männer mit einschließt ("die Geisel"), die von der männlichen Form abgeleitete weibliche Form ("die Studentin") bezeichnet aber wirklich nur die Frauen.
Zunächst einmal ist Sprache wandelbar. Zum anderen evoziert das generische Maskulinum ein Weltbild, welches männlich Dominant erscheint, und in dem Frauen nicht vorkommen. Es lässt sich durchaus in Versuchen zeigen, daß eben die Annahme, beide Geschlechter wären gleichermaßen gemeint und würden gleichberechtigt verstanden werden, nicht stimmt. Und zum Dritten ist „Erbauerinnen, Tüftlerinnen, Ingenieurinnen, Testpilotinnen“ ein Selbsteinschluß.
Chris____ Und viele Menschen (mich eingeschlossen) reagieren ablehnend, wenn man die Sprache (und indirekt darüber die Menschen) zu manipulieren versucht. Wer eine solide Schulbildung als Grundlage hat, den kneift es halt innerlich, wenn Leute Sprache verballhornen. Das geschieht im Marketing und in der Politik oft.
Dem Folgend, müsstest du sehr Wert auf eine genderneutrale Sprache legen. Zugegeben, die rein weibliche Form ist eine provokante Art, genau hierüber nachzudenken, und keine Generneutrale Sprache. Daß gerade Du aber so gereizt darauf anspringst, zeigt ja, daß ich einen Wunden Punkt getroffen habe.
Chris______: Und was ist es anderes als Manipulation, wenn man die positiv besetzten Wörter "gendert" ("Leistungsträger*innnen") und die negativ besetzten nicht ("Straftäter")? So wie du oben ("Bastler").
Nein, das „Bastler“ ist eher ein Ausdruck, daß selbst ich so lange eine rein männliche Schreibweise gelernt habe, daß ich im schnellen Schreiben auch nicht davor gefeit bin, generisch maskulin zu denken und zu schreiben. Es bestätigt eigentlich meine argumentative Position.
Chris______ Aber nichts für ungut, ich unterstelle dir nichts, schreibe das nur so allgemein.
PS. Wir haben schon lange ein Problem der aktiven Diskriminierung gegen Jungen, Männer und Väter in Deutschland. In dem Kontext: wir nähern uns gerade dem diesjährigen "Equal Death Day".
Ich weiß was Du sagen willst, aber Du wirst nicht Diskriminiert. Ich glaube ich liege nicht zu weit daneben, wenn ich behaupte, daß 90% der aktiven Unser des PuF-Forums weiße Männer sind, welche eine gute Bildung genossen haben, oder diese prinzipiell hätten genießen können, finanziell gut situiert, intelligent, heterosexuell, prinzipiell mit ihrem Körper im reinen sind und in ihrer Religionsausübung nicht gehindert werden, sowie das Recht haben, ihre politischen Ansichten frei zu äußern. Sie haben aktives und passives Wahlrecht und sind in der Lage, ihre Rechte in einem Rechtsstaat auch gegen Institutionen durchzusetzen. Diese Gruppe gehört zu den Priviligierten Menschen dieser Gesellschaft. Wir werden nicht diskriminiert, wir sind Nutznießer eines Sytsems, das genau auf uns zugeschnitten ist.
Erik N. Der social justice warrior schrieb seinen callout post, diesmal zum Thema "mehr Frauenrechte durch das Anfügen von "innen" an männliche Nomina", und drückte auf "Senden".
Dann lehnte er sich zurück, ergriff die heisse Tasse mit Holunderblüten-Tee, und nahm einen Schluck.
Er atmete tief ein, und fühlte sich, als hätte er wirklich etwas bewirkt.
Och ich denke schon, daß der ein- oder andere Mitleser aufmwerksam wird, nachdenkt, und ich damit etwas bewirkt habe.
J.D. Fühlt sich das Dritte Geschlecht durch *innen nicht ebenfalls diskriminiert?
Es gibt nicht „das Dritte Geschlecht“. Eine konsequente weibliche Sprache wird diesen Menschen zwar auch nicht gerecht, regt allerdings offenbar mehr zur Diskussionen – und damit zur Reflektion – an, als eine komplett Gendergerechte Sprache. Ich bin hier übrigens nicht vom Fach, auch wenn ich meine Meinungen zu dem Thema gerne argumentativ substantiiere.
Chris____ Nur - das ist die Besonderheit - ist bei Uber die Benachteiligungstheorie beweisbar falsch
Die ist aber auch nur bei Uber beweisbar falsch.
Chris_____ Und wenn es also eine Frage der Präferenz ist, wieso sieht die Genderista nicht ein, dass unterschiedliche Präferenzen einen Großteil der Ursachen - wenn nicht alle - in den beobachteten Unterschieden im Arbeitsleben erklären?
Es stünde Dir gut zu Gesicht, sprächest Du nicht abwertend über eine Gruppe von Menschen, auf der Basis einer falschen Annahme oder leicht widerlegbaren Behauptung. So gibt es zum Beispiel nicht „den“ Gender Pay Gap, sondern mehrere Metriken. Die strukturellen Unterschiede, von denen Du sprichst, werden beim bereinigten Gender Pay Gap rausgerechnet. Erst dann landet man bei 2-7% different, die auf diskriminierende Praktiken im Arbeitsmarkt zurückführbar sind.
Chris________ (Ganz davon abgesehen gibt es ja auch noch biologische Unterschiede, eine hundertprozentig gleiche Begabung beider Geschlechter in allen Fächern im statistischen Mittel ist weder bewiesen noch naheliegend, wenn man wissenschaftlich und nicht politisch denkt).
Damore und Strumia haben das alles offen ausgesprochen und sind dafür ihre Jobs losgeworden.
Ach, Strumina war doch derjenige, der der Meinung war „Physik wurde von Männern erfunden und wenn eine Frau beweist, daß sie gut genug ist, ist sie wilkommen“ oder so Ähnlich? Und schrieb er nicht auch, daß eine Erklärung für weniger Publications von Frauen wäre, daß sie ein weniger mathematisches Gehirn hätten? (https://quillette.com/2019/04/22/alessandro-strumia-another-politically-correct-witch-hunt-or-a-more-complicated-story/)
So ganz einfach ist diese Geschichte nun nicht.