Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

24. August 2012: Von Lutz D. an Andreas KuNovemberZi
Moin Andreas,

dass Dir der Stil meiner Antwort nicht gefällt, tut mir leid, ich wollte Deine Gefühle nicht verletzten und sicher auch keinen oberlehrerhaften Ton einnehmen. Manchmal schreibt man sich in Rage. (An welcher Stelle mein Beitrag beleidigend gewesen ist, müsstest Du mir aber noch mal aufzeigen, bitte).

Dennoch, Du hast jetzt auch nicht gerade vorsichtig formuliert, als Du schriebst:

...dass man niemandem einen Fallschirm umhängen darf, der keine Sprungberechtigung hat.

Nach allem, was wir heute wissen, ist das falsch. Ich vermute auch, dass sich der von Dir genannte Sprunglehrer auf Sprungfallschirme und -reserven bezog. (auch das ist dann nicht ganz zutreffend, denn auch Springer in der Ausbildung, noch ohne Lizenz, dürfen diese Fallschirme tragen.)

Erstspringer, sowohl static-line, als auch AFF oder früher Rundkappenschüler überleben Ihren ersten Sprung in der Regel - eben weil eine gute Bodeneinweisung völlig ausreichend ist. Auf die sollte man aber in der Tat nicht verzichten.

Was die Risiken einer Landung angeht - es ist m.E. unzutreffend, dass das Risiko nachts in den Bäumen zu landen im Flugzeug wie an einem Rettungsfallschirm hängend gleich sei. Der für die Landung notwendige Flächenverbrauch ist im Flugzeug ungleich höher, sowohl wegen der Abmessungen des Fliegers als auch wegen der notwendigen Landestrecke. Die rein mathematische Chance, bei einer Außenlandung mit Flugzeug auf ein Hindernis (Baum o.ä.) zu treffen, ist daher um ein Vielfaches höher als bei der Landung mit einem Rettungsfallschirm.

Was den Ausstieg angeht - das ist in der Tat sehr schwierig, wenn das Flugzeug außer Kontrolle ist. G-Kräfte können das Verlassen unmöglich machen, es gibt Fälle, in denen Absetzmaschinen trudelnd zu Boden gegangen sind und keiner der Insassen konnte den Flieger verlassen. Wir sprechen hier aber über einen Motorausfall bei Nacht. In der Regel fliegt das Flugzeug danach nicht kerzengerade in den Boden oder beginnt zu trudeln, sondern gleitet irgendwie zwischen 500-1000ft pro Minute gut ausgetrimmt dem Boden entgegen. Man hat also aus z.B. 2000ft eine ganze Menge Zeit nachzudenken, um alle notwendigen Schritte in Ruhe auszuführen. Das Leitwerk ist in manchen Konfigurationen ein Problem, zB bei einer PA28 oder auch einer Mooney, keine Frage. Wenn man sich über den Flügel gleiten und fallen lässt, wird das Leitwerk aber kein Faktor sein. Man fällt viel schneller, als einen das Leitwerk einholt. Aber klar - da sind Fehler und schwere Verletzungen möglich. Deshalb in jedem Fall ein Automatikschirm.

Zu der Frage der Passagiere - richtig. Das wird aus verschiedenen Gründen knapp und schwierig, wenn keine eigene Tür vorhanden ist. Das ist aber auch bei einem Feuer nach einer missglückten Landung, bei einer Notwasserung oder bei allen anderen Zwischenfällen so. Man muss sich gut überlegen, ob man nachts single-engine mit Passagieren fliegt. So oder so.

Last but not least - die Frage der Versicherung. Scheint mir zweitrangig, weil eine Versicherung sehr wenig hilft, wenn man tot ist. Bin aber fast sicher, dass die Haftpflichtversicherung zahlt, wenn Du den Flieger verlässt, weil der Motor verreckt. Die Luftnotlage ist doch dann schon eingetreten und es ist mehr als fraglich, ob Du weiteren Schaden überhaupt hättest abwenden können.

Viele Grüße

Lutz
24. August 2012: Von Achim H. an Lutz D.
@Lutz: wo liegt so ein Automatikschirm preislich und wie sieht es mit der Wartung aus? Automatik heißt wohl, dass er selbsttätig in einer gewissen Höhe aufgeht, nachdem er einmal (beim Ausstieg?) aktiviert wurde. Wie wird diese Höhe festgelegt?

Warum haben eigentlich Segelflieger Fallschirme an? Die Stallgeschwindigkeit eines Segelflugzeugs ist doch extrem niedrig, damit eine Notlandung theoretisch wesentlich weniger gefährlich.
24. August 2012: Von  an Achim H.
Nicht wegen der Aussenlandung haben Segelflieger Fallschirme, sondern wegen der hohen Gefahr von Zusammenstößen im Aufwind. Mit ein paar Meter weniger Tragfläche oder ohne Heck fliegt sich auch ein Segler nicht mehr so gut.
24. August 2012: Von Lutz D. an Achim H.
Moin Achim,

es gibt mehrere Anbieter, ich kenne nicht alle Preise, aber zB auf www.rettungsfallschirme.de findest Du recht dünne Exemplare.Kosten so um die 1500,- € inkl MWSt. Die Firma Mertens ist ein anderer bekannter Anbieter in Deutschland.

Zwangsauslösung oder Automatikschirm bedeutet, dass eine so genannte "static-line" den Fallschirm mit dem Flugzeug verbindet. Diese Aufziehleine wird mit einem Karabiner am Flieger festgemacht, es gibt da unterschiedlich gut geeignete Punkte, in einigen Flugzeugen ist es vorgesehen, in anderen nicht, man sollte das evtl auch mit der Werft abklären. Ein Einklinken an der Befestigung oder Schnallen des Sicherheitsgurtes ist meist eine Option. Entscheidend ist, dass das eine Ende der Leine mit dem Flieger verbunden bleibt. Jetzt musst Du nur noch rausspringen. Wenn sich die Leine strafft, wird der Schirm vereinfacht ausgedrückt aus der Hülle gezogen und öffnet sich. Du musst sonst gar nichts weiter tun. Die meisten Rettungsschirme gibt es mit Automatik- oder manueller Auslösung.

Die meisten Rettungsschirme kann man zwischen 150-20 Jahre lang nutzen, Packintervalle liegen zwischen 6 und 12 Monaten. An den meisten Plätzen, an denen es Segelflieger gibt, gibt es auch jemanden mit einer Packlizenz. Kosten für das Packen schwanken zwischen einem Kasten Bier und einem Hunni.

Was das Segelfliegen angeht - das hat historische Gründe. In den Anfängen der Segelfliegerei gab es eine ganze Reihe von Luftzerlegern. Da hilft die niedrige Stallgeschwindigkeit und Landeenergie dann nicht so sehr weiter. ;) Auch heute nutzen nur die wenigsten Segelflieger ihren Rettungsschirm bei Motorausfall ;). Die Überlebensrate bei Schirmnutzung liegt im Segelflug übrigens "nur" bei 50%, da es eben oft um eine Nutzung nach Kollision oder Kontrollverlust geht. Dann ist der Ausstieg sehr sehr schwer und oft ist die Höhe nicht ausreichend.

Viele Grüße

Lutz
24. August 2012: Von Achim H. an 
Also ohne Leitwerk oder mit halbem Flügel dürften sie wesentlich weniger Zeit zum Ausstieg als ich nachts in einer SEP mit Motorausfall im Sinkflug mit 70kt haben. Das spricht also für einen Rettungsschirm im Motorflugzeug. Und wenn es im "günstigen" Segelflug darstellbar ist, dann kann es ja nicht so teuer sein.

Ich würde mir im SEP einen Fallschirm wünschen für 3 wesentliche Fälle:

1) nachts außer der Mond scheint helle

2) on top bei tiefem Stratus / Nebel

3) über den Alpen oder sonstigen Gebirgen wenn kein schönes Tal in der Nähe ist
24. August 2012: Von  an Achim H.

also herr hasenmüller...bitte...jetzt haben sie das bestausgerüstete flugzeug südlich des mains und wollen einen profanen fallschirm mitnehmen?

ich schlage das als get-you-safe-home-to-ground-equipment vor, ist zwar am anfang etwas laut...aber hilft. und als dankeschön erscheint dann auf dem edm die mitteilung: thank you for using martin baker....the ejection procedure continues after this little commercial....

das hat so manchen jetpiloten schon zum schwitzen gebracht...

mfg

ingo fuhrmeister

24. August 2012: Von Ralf Kahl an 

Ob der Einbau dieses Sitzes bei der erwähnten Maschine wirklich was bringt??? Ich würde erwarten, dass er bei der Zündung entweder ein Loch in den Boden brennt oder das Flugzeug durch den Gasdruck zu Boden gedrückt wird. Ob das dann save ist?

25. August 2012: Von M Schnell an Ralf Kahl
das auf/ absprengen der Kabinenhaube ist wohl eher das Problem, bevor der "Lift" Zylinder den Piloten "sanft" aus dem Flieger drückt und dann das Rocket Pack zündet.... (leider zivil net zugelassen, sonst hätte der Kolege mit dem Alfajet 2004 ne Chance gehabt)
25. August 2012: Von  an M Schnell
Wie zivil nicht zugelassen?
Klar kann man zivil mit Martin Baker unterwegs sein. War ich auch schon.
25. August 2012: Von  an M Schnell

dann macht der herr hasenmüller eben seinen sprengstoffschein und darf somit zertifizierten sprengstoff als canopy-jettison installieren. dieser zerstört vor dem eigentlichen ausschuß das cockpitglas über einem....siehe top gun....da ist es leider falsch dargestellt, als der goose mit dem hirn gegen die abgesprengte scheibe klatschte....das dach wird vor dem ausschuß total zerstört.

mfg

ingo fuhrmeister

25. August 2012: Von  an 

ich war mit ihm letzte woche ein guinness trinken....

mfg

ingo fuhrmeister

25. August 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an 
Der Unfall war 2003, man hatte sich vorher auf eine Stilllegung der Schleudersitze in den zivilen Alphajets geeinigt.
26. August 2012: Von  an Flieger Max L.oitfelder
wurde der alphajet eigentlich im moor gefunden?
26. August 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an 
Ja, nur ein Teil des Seitenleitwerks war noch sichtbar. Bericht ist auf Bfuweb.

14 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang