Rotorhead,
Die Schweiz ist an die EASA zu 100% angebunden, also muss sie die EASA Rules auch anwenden, genau so wie ein EU Staat. Es ist wohl eine Frage der Interpretation wie man das tut. Und hier haben wir in der Geschichte immer wieder gesehen dass das LBA dies in der höchst restriktivsten Art und Weise tut, die ableitbar ist während das BAZL in Einzelfällen wie hier offenbar nicht ganz so eng urteilt. Philip Bärtschi, der den Artikel verfasst hat, ist Anwalt und gleichzeitig zuständig für Rechtsfragen beim Aeroclub. Er hat in der Regel einen sehr konstruktiven und direkten Kontakt mit dem BAZL. Daher sind seine Ausführungen auch respektiert.
Das BAZL hat offensichtlich den gleichen Schluss gezogen wie die EASA selber, wenn sie Ausnahmen in Aussicht stellt. Das Abwürgen der Rundflüge und des Kostensharings für PPL Inhaber wäre ein absolutes Sicherheitsrisiko und ist eigentlich nicht zu verantworten, wenn man auch in Zukunft GA betreiben möchte. Dies ist dem Schweizer BAZL seit jeher ein Anliegen, das BAZL gehörte auch zu den Behörden, die bei der EASA wegen der Ueberregulierung reklamiert haben, P&F berichtete ja darüber. Aus dieser Sicht heraus ist die jetztige Praxis nachvollziehbar, zudem die Schweiz ja das Stichdatum erst in einem Jahr, am 8. April 2014 hat. Bis dahin sind ICAO Lizenzen e.t.c. noch gültig. Ausserdem schreibt Bärtschi ja auch, dass diese Regeln für Binnenflüge gelten, also im Ausland den Usanzen und Rechtsprechungen der entsprechenden Länder unterliegen.
Wenn Deutschland und andere starr an diesen Regeln festhalten und sie mt der üblichen Gründlichkeit überprüfen und umsetzen, sehe ich in der Tat kaum noch eine Zukunft für die Private GA, wobei das wohl von vielen Exponenten in diesem Feld gewollt ist und als Ziel verfolgt wird. Wenn die Zukunft nur noch bei UL's und nicht zertifizierten Fliegern liegt, die dann über ein paar Wiesen noch Platzrunden schrubben dürfen, werden auch Selbstkostenflüge und Rundflüge hinfällig.
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie sich in den angeblich so vereinten Ländern Europas die Ansichten über solche Dinge heftigst widersprechen. Was einmal mehr klar macht, die Gleichmacherei ist ohne Hegemoniepolitik und Machtausübung einzelner grosser EU Staaten nicht durchsetzbar. Und das macht besorgt, gleichzeitig ist es doch immer noch gut zu sehen, dass es auch in den restriktivsten Staaten noch Bewegungen und Zeitschriften wie diese hier gibt, die nicht einfach schlucken sondern noch aktiv versuchen, etwas zu verändern. Wir als Piloten wären gut daran, wenn wir endlich aufhören uns gegenseitig mit Binsenweisheiten zuzumüllen und zu bekämpfen und endlich am gleichen Strick ziehen. Denn schlussendlich gefährdet die Europäische Luftfahrtpolitik nicht nur die GA sondern schlussendlich alle.