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Das neue Heft erscheint am 1. März
Wartung: PT6-Probleme
Erinnerungen an das Reno Air-Race
Aktuelle Neuerungen für die GA in Europa
Rigging: Einmal geradeaus bitte!
Innsbruck bei Ostwind
Unfall: De-facto Staffelung am unkontrollierten Flugplatz
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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11. Januar 2012: Von Hubert Eckl an Max Sutter
Wie kann man Dich für diese Texte nur belohnen? Irgendwann kann eine gute Flasche Rotwein als attachment verschickt werden... Das wäre dann das Mindeste... Ich wollte im Frühling nach LIDO Venedig fliegen... och nö... anderswo ist es auch schön...
11. Januar 2012: Von  an Hubert Eckl

Wie wärs mit Amazon? Da kann man auch Wein verchicken. Max Sutter freut sich sicherlich.

Mein Brief ging letzte Woche an das Konsulat, bis jetzt keine Antwort. Warten wir es ab...

11. Januar 2012: Von Max Sutter an Hubert Eckl
Jaaa die Flasche ist virtuell (virtus = Tugend) angekommen, nehme ich wenigstens an, Tausend Dank, kann man glaub ich auch bei Facebook, das ist dort einfach in der Software eingebaut. Bin mit dem Lob mehr als zufrieden, denn immer nur als verkanntes Genie ... dann doch lieber irgendwann als erkanntes Genie - Wikipedia z.B. ist sehr geduldig und für Eigenlob stets offen. Schreibst halt mal einen Eintrag über mich, meine Geburt kam gleichzeitig mit der japanischen Kapitulation auf der MS Missouri. Nun ja, die waren damals vom Krieg ausgelutscht und haben sich mir leichten Herzens und vollständig unterworfen. Hauptsache, einer an der Spitze, der ständig schreit. Sowas hatten ja bis kurz davor auch die Römer und last, but not least auch die Germanen.

Nun, für die Alternative zur Serenissima fahr mal mit dem Daumen der Küste lang nach rechts, da kommt bald Triest und gleich dahinter der schnuckelige Flugplatz Portoroz, hieß früher einmal ganz unverrozt und kurz Koper. Der passt in Pistenlänge auch für Deinen Learjet 31B. Da fallen zeitweise ganze Horden wild gewordener Flieger aus EDFE ein, der Tower kommt also zurecht, wenn einer beim proficiency Test die Stufe "English Babble" erreicht hat. Die Ecke Jugoslawiens gehört glaube ich noch, derzeit oder im Moment gerade zu Slowenien, aber noch vor dem pittoresken Rovinj fängt schon Kroatien an. Aber egal, die können alle italienisch (schon wegen dem Fußball), aber es ist trotzdem etwas gewöhnungsbedürftig, Sätze wie Ch'e una soba per una notg? zu hören. Italienisch mit einer Prise slawisch gewürzt, obwohl soba doch auch ein wenig lateinisch tönt..

Und wenn Du unbedingt uralte Brocken mit Weltruf sehen willst, dann fahre die paar Kilometer nach Pula, dort herrschen ebenfalls kolossal römische Zustände. Im schieren Ausmaß, dem architekronischen Wert und dem Erhaltungsgrad braucht sich der istrische Rundling nicht vor dem in Rom zu verstecken. Wetten Du warst in Pula noch nie einer der 23'000 möglichen Zuschauer. Falls letztere Annahme nicht zutrifft, verneige ich mich ob Deiner Kulturbeflissenheit, denn Pula kennt nun mal wirklich fast niemand, gemessen am Pendant in Rom. Aber Hauptsache, Du hast was epochal Römisches gesehen, ohne vom Römer Fiskus ausgenommen worden zu sein.

11. Januar 2012: Von Lutz D. an Max Sutter
Und es gibt palacinke.
11. Januar 2012: Von Max Sutter an Lutz D.
ja,ja, Käsar ging mit Kikero in den Kirkus, Käsar im Kylinder, Kikero im Kivil ...
12. Januar 2012: Von Lutz D. an Max Sutter
seien Sie halt nicht immer so kynisch.
12. Januar 2012: Von Christian R. an 
Kann man mal den Wortlaut des Schriftsatzes haben? Schreibt ihr Deutsch oder Englisch?
12. Januar 2012: Von Hubert Eckl an Max Sutter

Ach lieber Max,

man darf nicht zuviel loben. Es ist ein Kreuz. Du und den Genitiv falsch? "Wegen des Fußballes" heißt das. Andererseits: Die Gegend um Portoroz heading south kenne ich von vielen Segeltörns ( Plural nicht Genitiv) " bis obi" nach Ragusa recht gut. Dort habe ich schon zu Tito´s ( Obacht Genitiv!) Zeiten selig Segel gesetzt, zu Zeiten in denen so mancher Jungadler in dieses Forums ( sic!) noch mit dem Zipferl im Sandkasten spielte, Mädels eingeschlossen. Es muss ja nicht das eigene sein...

12. Januar 2012: Von  an Christian R.
Ich habe in deutsch geschrieben und ich halte es wie unser Außenminsiter (Sch)westerwelle, wir sind in Deutschland und reden und schreiben daher in deutsch.

Hier mal mein Text. Ihr könnt ihn gene und bitte auch "viel" nutzen.

Italienische Botschaft - BERLIN (Konsularabteilung)
Hiroshimastrasse 1

10785 Berlin
12. Januar 2012
Sehr Damen und Herren,

wie ich durch Fachmagazine erfahren musste, hat Italien am 22.12.11 mit Decreto Salva Italia Nr.: 3066 eine Steuer auf private Boote und Flugzeuge erhoben, die in Italien gemeldet sind. Abgesehen davon, das diese Steuer Ihre Wirtschaft eher abwürgt und ganz klar zeigt, was Italien von privaten Boots- und Flugzeugbesitzern hält, ist diese Steuer auch für Besucher und Geschäftsleute fällig, die mit Ihrem privaten Boot oder Flugzeug Ihr Land bereisen möchten, sofern sich diese länger als 48 Stunden auf dem Hoheitsgebiet von Italien aufhalten. In meinem Fall wären das bei meinem Flugzeug mit einem Gewicht von 2730 KG € 11.602,50 Euro und wäre, sofern man nur alle ca. 1-2 Jahre Ihr Land besuchen möchte bei jedem Besuch fällig. Die eigentlichen Kosten um mit meinem Flugzeug von Frankfurt nach Verona und zurück zu fliegen belaufen sich ohne diese Steuer auf ca. 1600 Euro. Wenn man dann noch diese Steuer dazu zählt käme man auf rund 13.200 Euro nur für die An- und Abreise und wäre damit völlig unverhältnismäßig. Eine Anreise mit dem PKW oder Linienflugzeug dauert in beiden Fällen deutlich länger (von 8-12 Stunden), zumal es keine Direktverbindungen per Flugzeug zu passenden Zeiten gibt. Diese Steuer wird für Italiener jährlich und für Besucher, die länger als 48 Stunden im Land mit eigenem Boot oder Flugzeug sind, erhoben und erhöht die Kosten für ein Boot oder Flugzeug sehr deutlich, zumal diese Steuer nach Gewicht erhoben wird und mit höherem Gewicht der pro Kilopreis progressiv steigt: Hier die Tabelle:

Up to 1,000 kg MTOW €1.50 per kg
Up to 2,000 kg MTOW €2.50 per kg
Up to 4,000 kg MTOW €4.25 per kg
Up to 6,000 kg MTOW €5.75 per kg
Up to 8,000 kg MTOW €6.65 per kg
Up to 10,000 kg MTOW €7.10 per kg
Over 10,000 kg MTOW €7.55 per kg

Ich habe Ihr Land nach jahrelangen Spanienaufenthalten vor 2 Jahren kennen gelernt und bin vom Gardasee und den Hotels dort sehr angetan. Auch ist der Gardasee mit meinem Flugzeug sehr gut innerhalb von nicht mal 2 Stunden gut zu erreichen. Der Zielflugplatz war letzes und sollte dieses Jahr Verona sein. Diese Entfernungen kann man mit einem Privatflugzeug (zur Info, ich bin kein Millionär) für ein verlängertes Wochenende sehr gut erreichen. Allerdings wenn diese Steuerregelung nicht entschärft wird (statt 48 Stunden 1-3 Monate oder ganz abschaffen), komme ich nicht mehr bzw. fliege dem „40 Minuten-Hüpfer“ dann weiter nach Kroatien. Dort ist es auch schön und die Hotels deutlich preiswerter. Ich kenne mehre Leute, die ein Privatflugzeug haben und dieses auch für Geschäftstermine nutzen, diese würden dann von dieser Steuer ebenfalls betroffen sein. Einige haben bereits darauf hin gesagt, dass sie dann um dieses Land einen großen Bogen fliegen werden. Man stelle sich vor, man hat ein technisches Problem und muss in Italien deswegen landen und auf Teile warten. Schon ist diese Steuer fällig. Dasselbe gibt bei Wetterproblematik. Kleine Flugzeuge können nicht bei jedem Wetter fliegen und müssen schon mal 1-2 Tage auf besseres Wetter warten um nach Hause zu fliegen. Weitere Infos erhalten Sie auch auf www.pilotundflugzeug.de unter Sonstiges EU-Steuerspuk fängt jetzt erst richtig an.

Ich bitte Sie daher, das Sie Ihrer Regierung von der Tragweite dieser Steuer berichten und diese Regelung deutlich für Urlauber (die Sie sicher haben möchten, die Touristikbranche in Italien wird es Ihnen danken) entschärfen. Es gab mal einen ähnlichen Versuch Sondersteuern mit Booten auf Sizilien, diese Regelung wurde dann wegen fern bleibenden Touristen wieder gekippt. Bei allem Verständnis für Ihre wirtschaftliche Situation, aber so werden Sie kein Geld zusätzlich einnehmen sonder eher das Gegenteil und würgen auch noch die inländische Wirtschaft ab. Europäische Unternehmer bedienen sich gerne des Privatflugzeuges auch für Geschäftstermine, da man damit sehr viel Zeit sparen kann. Diesen Vorteil nehmen Sie dann diesen Leuten und diese werden dann in einem anderen Land investieren und Urlaub machen. Das war bestimmt nicht Ziel dieses Gesetzes. Über eine Antwort von Ihnen, gerne auch per Mail, würde ich mich freuen. Ähnliche Diskussionen finden in der Schweiz, Österreich und Frankreich statt.

Mit freundlichen Grüßen



12. Januar 2012: Von Max Sutter an Hubert Eckl
Lieber Polarius,

Hast Du schon einmal in der Schweiz (wo ich herkomme) oder im südlichen Ba-Wü-land (wo ich wohne) etwas von einem Genitiv oder selbst nur von einem simplen Akkusativ gehört? Doch hoffentlich nicht, das wäre in jedem Fall kein Einheimischer gewesen (gwäa, gsii, nimm, was Dir passt). Und die meisten Fremden tun sich doch diesen niedersächsisch-preussischen Murks auch nicht freiwillig an. Zwei Fälle müssen reichen !!!

Was Portoroz betrifft, so hast du die Gegend offenbar von einer wunderbaren Warte aus kennengelernt, und das noch zu einer Zeit, als ein Stamperl Sliboviz noch billiger war als eine Landegebühr für eine C172 und man beim Mocca nur das Bisschen heißes Wasser zahlen musste, welches darin herumschwamm.

12. Januar 2012: Von Lutz D. an Max Sutter
Tito´s ist aber auch nicht der richtige Genitiv, jedenfalls nicht in der deutschen Sprache. Genitivapostrophierung im Deutschen (oder deutschen?) gibt's nur (man beachte, hier ' hier richtig als Auslassungszeichen verwendet) bei Namen, die auf ein stimmloses s enden, dann aber auch an anderer Position Z.B. Dennis' Boot.
13. Januar 2012: Von Fliegerfreund Uwe an 

Ich verstehe die Aufregung nicht, über kurz oder lang wird dieses Thema auch bei uns aufkommen.

Die GA wird sich in den nächsten 15 Jahren in Luft auflösen wenn diese kleinkarierten Beamten uns als Zielgruppe ausgesucht haben.

13. Januar 2012: Von  an Fliegerfreund Uwe
Es ist eine Sache, einen Sachverhalt als "gegeben" hinzunehen, aber eine andere und wichtigere Sache, sich gegen Dinge zu wehren (und wenn es nur das äussern ist), um Kund zu tun, das es anders denkende gibt. Ist auch sehr wichtig, da die Politiker doch eher so denken wie Claude Juncker:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt. Hier der Link https://jcx1.wordpress.com/2011/04/17/demokratie-und-kapitalismus-haben-versagt/

genau deshalb muss man was sagen, sonst passiert gar nichts. Einfach nur Maulhalten ist mit Sicherheit der falsche Weg. Und wenn es dann doch nichts ändert, kann man wenigstens sagen, das man es versucht hat. Ist immer noch besser als 15 jahre später immer noch zu denken, "Hätte ich damals bloss was gesagt"....
13. Januar 2012: Von reiner jäger an Fliegerfreund Uwe

Meinen Sie?

Glauben Sie, daß es noch solange dauert?

Uns mag keiner, wir werden als reiche Schnösel angesehen und daher angefeindet, wir haben keine Lobby oder zumindest ernstzunehmende Vertretungen, sind wirtschaftlich eigentlich uninteressant. Wer eigent sich denn besser als sowas wie die GA als rechtloser Prügelknabe?

Klar, daß mit uns jeder macht, was er will. Verkauft sich ja auch politisch gut, weil wir fast immer für den gemeinen Bürger auf der anderen Seite stehen. Reich, daher asozial, laut, rücksichtslos, umweltverschmutzend.

Geniessen wir es solange es noch geht.

13. Januar 2012: Von Max Sutter an Lutz D.
Lutz, bin so schrecklich sorry, aber den Tito's habe nicht ich verbrochen, sondern Polarius. Das sei ihm aber verziehen, denn Istrien und das Drumherum sind wirklich sehenswert, auch ohne 150% richtige Schreibweise.

13. Januar 2012: Von Lutz D. an reiner jäger
Ach, ich glaube so schlimm ist das alles gar nicht. Die Bedrohung ist schlimm, ja, aber wir sind da nicht allein. Es gibt eine Tendenz in Europa hin zu Staatsverherrlichung, Beschränkung individueller Freiheit und Umverteilung. Auf den Organisationsgrad kommt es nur zum Teil an, auch die finanzielle Ausstattung der Interessenvertretung ist nebensächlich. Gute Beispiele: Die alles beherrschende Softwarefirma deren Namen ich jetzt nicht nenne oder die Zigarettenindustrie. Die waren bestens organisiert und haben in den letzten zehn Jahren Millionen in Brüssel ausgegeben, viele Millionen. Hatten in Brüssel jede Agentur unter Vertrag die irgendwie bis drei zählen konnte. Beide sind kläglich gescheitert, die einen an mittellosen grassroots, die anderen an ideologischer Verbrämtheit. Das wissen wir nämlich schon aus dem kalten Krieg, Kohle ist nicht alles, Überzeugungen sind entgegen landläufiger Meinung in der Politik mit Geldkoffern kaum zu kaufen. Und die Argumente sind nicht auf unserer Seite, der wirtschaftliche Nutzen ist bei einem Großteil der Fliegerei irrelevant, die Umweltbelastung zwar auch, aber plakativ darstellbar und wir sind insgesamt natürlich der zahlungskräftigere Teil der Bevölkerung und gleichzeitig mangels Masse wahlpolitisch irrelevant. Viel wichtiger wäre es, überzeugende issue coalitions einzugehen, in der Italienfrage z.B. mit Tourismus- und Hotelverbänden. Alleine als GA können wir das gleich vergessen...

Gedanken zum Wochenende.

Viele Grüße

LD
13. Januar 2012: Von  an reiner jäger
Ihrer Theorie folgend müßte die Politik die GA ja gerade deshalb erhalten, damit ihr ein rechtloser Prügelknabe erhalten bleibt. Was tun, wenn die GA erst mal ausgelöscht ist? Wer muß dann als nächster Prügelknabe herhalten? Stellen Sie sich die vielen arbeitslosen Beamten vor, die in Abwesenheit der GA niemanden mehr gängeln könnten. Was soll mit denen geschehen? Etwas Ehrbares arbeiten? Taxi fahren? Möbel verkaufen? Müllabfuhr? Die GA ist als Sündenbock staatstragend. Ergo muß der Staat ein Interesse daran haben, sie zu erhalten.

Irgendwie logisch oder?

Grüße
WP
13. Januar 2012: Von Max Sutter an 
Dear Banana,

Dass Aufgaben wegfallen, hat im Beamtenapparat noch nie jemanden gestört, sonst hätte Cyril N. Parkinson sein berühmtes Buch nicht schreiben müssen. Die modernen Beispiele heißen nicht Royal Navy, Sektsteuer oder so, sondern schlicht und proletisch Schengen.

Europaweit sind dadurch Zehntausende von Stellen weggefallen, aber kann sich dessen jemand erinnern, dass sich das irgendwo budgetmäßig positiv niedergeschlagen hätte? Am ehrlichsten sind noch die Dänen: Mit der fadenscheinigen Begründung "Sicherheit" führen sie den alten Grenzzinnober wieder ein, nur um ihre Grenzbeamten die Dienstbefehl gewordene Beschäftigungslosigkeit nicht vorführen lassen zu müssen. Die Beharrlichkeit deren Beamtentums geht sogar so weit, dass nicht einmal ein Regierungswechsel bei unserem nördlichen Nachbarn diese Wiedererrichtung der Stange mit dem Gesslerhut dauerhaft hat verhindern können.

Man verstehe mich aber nicht falsch: Ich bin für Schengen und das grenzenlos gewordene Europa. Weil inzwischen ohnehin nirgendwo mehr was zu holen ist, kann man die Grenzen ruhig offen lassen. Ich wäre sogar glücklich gewesen, wenn sich meine Prophezeihung nicht bewahrheitet hätte, dass Schengen
für die GA entgegen der verkündeten hehren Absicht lauter nichts oder sogar noch zusätzliche Schikanen bringt. Der steuertechnische Irrsinn der Italiener ist doch nur die Gesetz gewordene Reinkarnation des alten Trennungswahnsinns, der seit 1870 unserem Kontinent drei ordentliche Kriege beschert hat. Wenn die Europahymne ertönt, muss ich inzwischen jedesmal heulen. Nicht aus Ergriffenheit, sondern aus Enttäuschung, dass kleinkarierte Korinthenkacker nicht ruhen, bis sie die an sich große Idee vom geeinten Europa über alle Kulturen hinweg endgültig wieder beerdigt haben.

Wenn noch etwas gerettet werden soll, so braucht es in Europa wieder einmal mehr Leute mit Visionen, nicht Apparatschiks, welche leichter eine größere Krise erzeugen können als sie anschließend wieder zu beseitigen.

14. Januar 2012: Von Stefan Jaudas an Max Sutter
... tja, die besondere Folgepflicht der Beamtenschaft steht der besonderen Folgepflicht eines Beamten eben manchmal im Weg. Wobei man die im Zolldienst frei gewordenen Kapazitäten problemlos im Polizeidienst hätte gebrauchen können. Nur die Abzeichen auf den Uniformen hätte man ändern müssen. Nur ist halt das eine Bund, das andere Land. Die neueste Idee ist, Mitarbeiter der Bundeswehrverwaltung wegen der Bundeswehrreformreformreformreform (habe ich alle Reformen erwischt?) umzuschulen für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Dort herrscht Neuerdings wieder mehr Bedarf. Warten wirs mal ab. Vielleicht sind die Zeiten ja wirklich vorbei, in denen man zehntausende Postler und Eisenbahner ab Mitte 25 in den Vorruhestand geschickt hat. Auch im Staatsdienst jammert man inzwischen über einen sich abzeichnenden Fachkräftemangel - man sorgt sich, dass man die überaus wichtigen Verwaltungsaufgaben nicht mehr alle wird wahrnehmen können. Allein, selbst wenn Experten der EU inzwischen an der Sinnhaftigkeit gewisser selbst erfundener und gegen Volk und gesundem Menschenverstand (ein)geforderter Dinge zweifeln (wie z.B. der Vorratsdatenspeicherung), für deutsche Politiker und Ministerialreferenten ist das noch lange kein Grund von der jeweils selbst gepflegten Lieblings-Bete-Noir abzulassen.
14. Januar 2012: Von Max Sutter an Stefan Jaudas
Der eigentliche Gag an der Vorratsdatenspeicherung ist doch der, dass der zuvor ergangene Rechtsbruch der Datenerhebung immer aus der Schusslinie gehalten wurde. Wenn man mit angeschaltetem Handy durch Deutschland fährt, wird man praktisch ständig auf +/- 30 Meter eingemessen, ohne dass man dafür gefragt wurde bzw. unterschrieben hat oder darauf aufmerksam gemacht wurde. Geschickt hat man die Aufmerksamkeit auf die Dauer der Vorratsdatenspeicherung gelenkt, sodass niemand gemerkt hat, dass dies nicht die Ursache, sondern die Folge einer gigantischen Überwachung der Bürger ist. Da den Behörden die so erzielbare Genauigkeit zu wenig war, hat man dafür gesorgt, dass die Smart Phones mit eingebautem Sensor alles auf +/- einen Meter genau übermitteln. Wetten, dass die einmal zur Pflicht gemacht werden, vielleicht indirekt durch Abkoppelung der Handies vom Netz. So ähnlich hat man schließlich auch die hochgiftigen Leuchtmittel durchgesetzt, simpel, aber wirksam. Bis zum obligatorisch eingepflanzten Transponder (Stickwort War on Terror), der ständig unsere Sprache, Gefühle, Bewegungen und Gedanken übermittelt, ist es jetzt nur noch ein kleiner Schritt. Orwell hatte wirklich noch gar keine Ahnung.

14. Januar 2012: Von joy ride an Max Sutter
Geschickt hat man die Aufmerksamkeit auf die Dauer der Vorratsdatenspeicherung gelenkt

und darauf, dass telefondatenprotokolle, inhaltlich und technisch, in anderen staaten (schurkenstaaten) erhoben werden! ... praktischerweise gab es dafür auch gleich den schuldigen auf dem präsentierteller: deutsche itk firma/firmen. so kann bei uns, im gegenzug zum obama-land mit insourcing, erstmal der arbeitsmarkt von seiner überhitzung wieder runterkommen, durch verkauf und zerschlagung derer, die umts-lizenzen und telefon-überwachung in deutschland mitaufgebaut haben.
15. Januar 2012: Von Urs Wildermuth an Max Sutter
>>Wenn die Europahymne ertönt, muss ich inzwischen jedesmal heulen. Nicht aus Ergriffenheit, sondern aus Enttäuschung, dass kleinkarierte Korinthenkacker nicht ruhen, bis sie die an sich große Idee vom geeinten Europa über alle Kulturen hinweg endgültig wieder beerdigt haben.

Fragt sich, wie lange die Ode an die Freude noch als Hymne für dieses Trauerspiel hinhalten muss. Ehrlich gesagt, der Chor aus Nabucco würde eher passen in die heutige Situation :)
15. Januar 2012: Von Stefan Jaudas an Stefan Jaudas
30 Meter? Ich wäre überrascht, wenn es nicht möglich wäre, mit etwas Software im System und einem Dumbphone auf mindestens +/-5 Meter zu kommen. Ein Telefon, Kontakt zu drei Sendemasten und etwas Software zur Messung der Laufzeitunterschiede, und schon hat man ein LORAN/DECCA für Arme. Was ein GPS-Empfänger mit Sateliten aus 20.000km Entwfernug kann, das dürfte für ein ortsfestes Mobiltelefonsystem mit Endgerät in 5km Entfernung eigentlich kein Problem sein. Nur die Richtung des Signals ist umgekehrt.

Schade, dass das nicht selektiv gegen Steuerflüchtige funktioniert. Dann würde das aktuelle Problem wahrscheinlich nicht existieren ...
15. Januar 2012: Von Lutz D. an Stefan Jaudas
Genau. Und wären Rating-Agenturen verboten und die Financial-Transaction-Tax längst verboten, gäbe es die aktuelle Krise natürlich auch nicht. Klick. Irony off.
15. Januar 2012: Von  an Max Sutter
Herr Sutter, wage, Ihnen zu widersprechen. Orwell hatte sehr wohl Ahnung. Halt nicht,was unseren technologischen Fortschritt betrifft. Er beschrieb den Überwachungsstaat mit der Science Fiction seiner Zeit. Aber das ewig Menschliche, das Streben nach Macht und deren Zementierung, Gier, Egoismus und den kleinen oder auch etwas größeren Faschisten in uns allen hat er sehr wohl treffend beschrieben. Meines Wissens ist "1984" bis heute keine Pflichtlektüre an bayerischen Schulen. Warum? Vielleicht kann mich ein hier lesesender Lehrer aufklären.

@ Urs: Nabucco triffts schon, es geht hier ja auch um Italien.

Pomodoro

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