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5. Februar 2011: Von Urs Wildermuth an Max Sutter
Hallo Herr Sutter,

Birrfeld wird in der Tat immer wieder als "die" Alternative bezeichnet, ist aber reichlich belegt und selber an der Kapazitätsgrenze wenn nicht darüber. Speck Fehraltdorf und Lommis sind Grasplätze und damit uninteressant. Alle 3 sind reine Sportflugplätze ohne IFR und nicht mal Nachtbeleuchtung.

Dübendorf wäre die ideale Lösung, nur ist hier ein Hick-Hack der besonderen Sorte los. Erstens die Bevölkerung, deren vokaler Teil "nur über unsere Leichen" skandiert, die Gemeinden, die den wertvollen Boden umgehend zubauen wollen und Milliarden riechen. Zweitens die Pro Verbände, von denen es mittlerweile 4 oder 5 gibt, von denen aber nicht zwei die gleichen Ziele haben. Jeder will SEINEN Teil ins Trockene bringen, der Rest soll draussen bleiben. Die GA will keiner der Fördervereine dort, denn für die Politiker lässt sich mit der GA kein Blumentopf gewinnen aber Stimmen verlieren. Dübendorf ist also keine Alternative. Die Hoffnung stirbt zuletzt, wir müssen schlicht warten, ob Zürich mit den neuen Taxen durchkommt. Samedan scheiterte am Preisüberwacher.

Sicher hat die Bevölkerungsdichte sowie das gezüchtete Image der GA sehr viel damit zu tun, dass es derart schwierig ist, Lösungen zu finden wo die Bevölkerung auch mitzieht. Ein Bekannter von mir hat den Vergleich zu Golfplätzen gezogen, auch diese werden von vielen Anwohnern rein mit dem Luxusargument bekämpft. Folge, man hat diverse Plätze gebaut, wo jederman rein kann mit vernünftigen Preisen, die Akzeptanz steigt daher, allerdings auch nur deswegen weil ein Grossverteiler dort mitmischt und aktiv dem Joe Public mitteilt, Golf sei nun ein Breitensport.

Die mitunter klaffende Differenz zwischen dem Image der GA bei den politischen Entscheidungsträgern und der Tatsache, dass jeder Flugtag hunderttausende Besucher anlockt, die durch EASA und Bürokratie sehr teure Ausbildung und die künstlich verteuerten Betriebskosten helfen da nicht weiter. Dennoch ist sehr vieles, was polemisch gegen die GA vorgebracht wird, erstunken und erlogen. Nur, was mal in den Köpfen drin ist....

Es gäbe viele Militärflugplätze, die man heute brauchen könnte. Fürsty ist da nicht der Einzige im Raum München, da gab's doch auch noch Oberpfaffenhofen, der heute extrem eingeschränkt läuft aber doch eigentlich Kapazität hätte. Oder für die < 2000kg VFR GA Oberschleissheim, welches aber enorm eingeschränkt ist. Ich kenn mich nicht derart aus in der Gegend, dass ich beurteilen könnte, welche Militärpisten dafür geeignet wären, aber ohne den politischen Willen ist das eh ne Diskussion für die Katz.

Inwieweit ein 100km entfernter Platz noch als GA Platz für eine Grosstadt gelten kann... kommt drauf an. Mit guter Verkehrsanbindung kann das attraktiver sein als einen Platz, den man über 50 Landstrassen und Feldwege und ohne irgendeine OeV Anbindung in längerer Zeit erreichen kann. Wäre z.B. Birrfeld für die "Westzürcher" jenseits des Gubrist durchaus attraktiv (hätte es denn IFR), fehlt ein solcher Platz für den Osten völlig. Die nächsten IFR Plätze sind Altenrhein und Bern.

>>Wichtig ist wäre einfach, dass von den Behörden (und auch den Bürgern) verstanden wird, dass es in der Peripherie von Großstädten mindestens einen Verkehrslandeplatz mit vernünftiger Ausstattung hat

Amen. Genau darum geht's. Und das kann weder in Zürich noch München noch sonstwo lokal gelöst werden, es muss das Selbstverständnis her, dass das so ist. Und dazu gehört eine Landesweite politische Lobby. Nur eben, das ist viel einfacher gesagt als getan.

Beste Grüsse

Urs Wildermuth
5. Februar 2011: Von joy ride an Urs Wildermuth
Eschweiler FDP'ler haben's gecheckt: Wirtschaft ohne Flugplatz im Sinkflug?
gott gebe herrn zeil ein bisschen partei-interne einsichten (herr zeil ist in person die fachkompetenz die dem luftamt fürsty-verlängerung untersagt hat)
5. Februar 2011: Von berndludwig an joy ride
Partei interne Einsicht,wie Sie es nennen, dürfen Sie bei Herrn Zeil auf keinen Fall erwarten. Schließlich ist es ihm
ja auch gelungen neben Fürsty, Oberpfaffenhofen, kaum war die FDP an der Regierung beteiligt, für die GA ziemlich dicht zu machen.
Seine Argumente und Begründungen waren haarstreubend dumm
und wurden schließlich bei der Fastenpredigt beim Nocker-
berg Salvatoranstich in seiner Gegenwart vom Fastenprediger zusammengefaßt mit "Oberpfaffenhofen wird jetzt auch vom Wirtschaftsminister geschlossen weil er dort wohnt!" Daß auch noch die Landesvorsitzende der FDP dort irgendwo in der Gegend wohnt, sei nur nebenbei erwähnt. Gegenüber der Tatsache, daß Politiker in Flugplatznähe ein Grundstück besitzen und evt. auch ihren Wahlkreis haben, helfen keine Sachargumente und auch keine parteiinterne Einsichten.
Bernd Ludwig
6. Februar 2011: Von Stefan Kondorffer an Urs Wildermuth
Genau. Für mich ist das beste Beispiel immer Daenemark und Belgien. Beide haben ihre busy hauptstadtairports im Grunde fuer die GA dicht gemacht (der eine mit handlingzwang der andere mit slots) - aber in Kopenhagen ist man vom super-GA-Airport Roskilde (letztes Mal 12 Euro fuer die Mooney) in kuerzester Zeit in der Stadt und im kleinen Belgien hat man die freie Auswahl mit St Truiden, Antwerpen, Charleroi, Grimbergen und ist immer in unter 1h im Zentrum. Warum das in Bayern nicht geht - keine Ahnung.
6. Februar 2011: Von  an Stefan Kondorffer
hallo herr korndörffer,

weil bayern bald rot-rot-grün-regiert wird....da will man schon ein bisschen vorarbeiten!

mfg
ingo fuhrmeister
7. Februar 2011: Von Oscar Bürgis an 
Bei den Dunkelroten könnte man sich immerhin an Gregor Gysi wenden, der auch eine PPL hatte. Leider musste er diese nach seiner Erkrankung abgeben, aber die Liebe zur Fliegerei ist geblieben. Was in Europa mit der GA geschieht ist eine einzige Riesensauerei. Das können die Herrschaften allerdings nur veranstalten, weil man sich unter den Piloten selbst ja auch nicht immer einig ist und das wissen die Zeils und Konsorten! Übrigens sind nun auch die Spanier dran mit idiotischen Gebühren! Wenn wir nun wider Erwarten die nächsten fünf Jahre das sich abzeichnende Luftverkehrswachstum haben werden, dann gehen den Liniel- und Chartegesellschaften die Piloten aus! Dann möchte ich das Geschrei derer hören, die nicht mehr mit einer Billiggesellschaft die Baguettes in Paris holen können. Ich habe eigentlich gehofft, dass die "Vulkanbremse" letztes Jahr mehr Wirkung zeitigen würde - leider vergeblich. Nun, wie erwähnt: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Es müssen europaweite Pilotentreffen veranstaltet werden, wo aber nicht lamentiert, sondern Vorschläge ausgearbeitet werden, die dann 1. dem Publikum und 2. den für die jetzigen Zustände Verantwortlichen zur Kenntnis gebracht werden. Es muss Lösungen geben, sonst laufen wir in ein Desaster für die GA.
7. Februar 2011: Von  an Oscar Bürgis
hallo orgetorix,

die LH bildet selber nach bedarf aus, die ATPLer von den FTOs werden aufgesogen - da ist man auf die vereinsausbilderei nicht angewiesen.

aber ich glaube an eine eigene markt- bzw. gegenregulierung - nix wird so heiß gekotzt wie es gegessen wurde! wenn ich mich noch daran erinnere, daß 1 L AVGAS 1989 so um die 2 dm kostete - habe ich auch gedacht, das wars - nix da - es ging weiter! heute liegt 1 L AVGAS bei dm 4,50 - und? wir fliegen immer noch! etwas reduziert - aber wir fliegen, viele flugschulen sind voll! und ULs gibts auch noch!

mfg
ingo fuhrmeister
7. Februar 2011: Von Alexander Stöhr an 
das Problem ist richtig erkannt:

denn für die Politiker lässt sich mit der GA kein Blumentopf gewinnen aber Stimmen verlieren.

Es müssen Herzen und Köpfe der Entscheider und der Bevölkerung gewonnen werden! Auf emotionale Art. Nach meiner Meinung ist eine leisetreterische Selbstdarstellung - wir kleben alles mit blauen Engeln voll und machen auf unglaublich unauffällig - nicht nur nicht zielführend (bestenfalls komplementär) sondern im höchsten Maße kontraproduktiv: Wenn es nicht begehrenswert ist, wird es abgeschafft werden! Da helfen keine "versteckten" verbesserungen wie "leise durch Liese".

Erster Grundsatz im Lobbying: niemals direkt auf Vorwürfe antworten. Das ist ein Schuldeingeständnis! Das Flugzeug ist nicht laut. Wer so etwas behauptet disqualifiziert sich, da ist jeder Rasenmäher lauter, bestimmt aber fast jedes Motorrad. Ende der Argumentation. Sollte jemand weiter penetrant argumentieren, so verweisen Sie auf gesetzliche Vorgaben, die eingehalten werden. Die Lärmdiskussion kann man aber mit den Gegnern nicht sinnvoll führen.

Und was der Miesepeter im Dorf da unten denkt ist auch scheißegal. Ihn wird man niemals gewinnen können. Er wird auch niemals aufhören sich zu beschweren. Ihn gilt es vom Rest der Bevölkerung zu isolieren.

Es gibt gesetzliche Vorschriften und wenn die eingehalten sind, ist das Thema erledigt. Nochmal zum mitmeißeln: Das Flugzeug ist toll, nicht weil es leise ist, sondern weil es auf bestimmten Strecken und in einer bestimmten Infrastruktur schneller, günstiger und effizienter als ein ähnlich schnelles Straßenfahrzeug ist. Dabei ist es noch so sexy.

Jedes Gespräch mit Nichtfliegern muss davon geprägt sein, wie toll das Fliegen im Grunde ist, welche unglaublichen Vorteile für Terminwahrnehmung es bringt und wie selten Wetterbedingter Ausfall doch wirklich die Reise verhindert. Dabei muss immer wiederholt werden, dass das Führen eines Lfz nun wirklich nicht schwer zu erlernen ist. Fliegen ist nicht nur etwas für Vollprofis und man stirbt nicht sofort im Feuerball, nur weil man etwas unachtsam fliegt: Nach meinem Dafürhalten wird in der Luft (eigentilch fast immer am Boden) hauptsächlich gestorben, weil insgesamt zu wenig geflogen wird. Und Piloten durch die großen geistigen Hürden sich als was sehr besonderes Vorkommen, sobald diese Hürde gemeistert worden ist. Wieviele Autounfälle toleriert das System und wie erfolgreich ist es dennoch? Was ist mit Hochgeschwindigkeitsautobahnen?

Der Mensch hat noch nie etwas erreicht, weil er stets an die Maximierung der Sicherheit dachte. Sicherheit ist eine Frage des Geldes und des Risikos. Dahinter steht jedoch immer ein Ziel, das es zu erreichen gilt, der Zweck des eigentlichen Unterfangens.Das Sicherheitsniveau muss stets über den Erwartungen liegen, darf aber niemals so überzeichnet werden, dass es unnötige Widerstände aufbaut. Wo gehobelt wird fallen nun mal Späne. In der Fliegerei grundsätzlich weniger als anderswo.

Je alltäglicher das Fliegen in Flugzeugen der AL wird, desto eher hat die AL eine Chance zu überleben. Dabei muss es einen Golf genauso wie einen Bentley Continental GT geben. Andernfalls fliegen Privatpersonen bald nur noch Luftsportgeräte von entfernten Grasplätzen.
7. Februar 2011: Von Stefan Kondorffer an 
Wenn Ihre Zahlen stimmen (2 DM und 4Dm50) dann ist das bei 2% durschnittlicher Jahresinflation überschlägig gerechnet wohl kein grösserer Anstieg, oder?
¨
Freue mich auf die 120kg Klasse und werde dann wohl noch einmal einen Flieger selbst bauen. Dann entfällt auch die Medical-Verlust-Angst endgültig und wir können bis zum 90. Geburtstag weitermachen.
7. Februar 2011: Von Urs Wildermuth an Alexander Stöhr
So isses.
7. Februar 2011: Von  an berndludwig
Nachdem mir die KLM auf dem Flug von EGLL nach EHAM eine Süddeutsche spendiert hat, hab ich mehr Argumente gefunden.
Auf Seite 5 wird das fleißig über 'BMW'-Fuhrpark für die Parteien gesprochen. Siehe da, da findet sich nicht nur die in Bayern allgegenwärtige CSU, auch FDP und sogar Grüne haben sich da fleißig bedient.
Da macht der alte Spruch 'Wessen Auto ich bekomme, dessen Lied ich sing'(oder so ähnlich) wieder Bedeutung.
Da soll einer sagen Bestechung zahlt sich nicht aus.

Ich hab im Sommer meinen 5er verkauft und ihn durch ein Fahrzeug einer anderen Marke ersetzt.

Markus
8. Februar 2011: Von Max Sutter an Urs Wildermuth
Hallo Herr Wildermuth,

Speck und Lommis habe ich deswegen nicht erwähnt, weil diese zwei Plätze mit den Grundanforderungen an einen GA-Verkehrslandeplatz nichts zu tun haben und auch nie etwas zu tun haben werden. Unter 1200 Meter (Hartbelag-)Pistenlänge und 3,5 Tonnen MTOM (oder wenigstens 2 Tonnen plus zusätzlich PPR für 3,5 Tonnen) sowie Anflughilfen und Pistenbeleuchtung gibt es für eine bedarfsgerechte Ausgestaltung nichts zu diskutieren.

Es lohnt sich auch nicht, in Gemeinplätzen zu diskutieren, es müssen konkrete Themen und realistische Annahmen abgehandelt werden, im Prinzipiellen gibt es ohnehin nur ein dafür oder dagegen. Und etwas Sach- und Ortskenntnis bei der betreffenden Stadt würde auch nicht schaden.

Es gäbe viele Militärflugplätze, die man heute brauchen könnte. Fürsty ist da nicht der Einzige im Raum München, da gab's doch auch noch Oberpfaffenhofen, der heute extrem eingeschränkt läuft aber doch eigentlich Kapazität hätte. Oder für die< 2000kg VFR GA Oberschleissheim, welches aber enorm eingeschränkt ist.

Verzeihung den Ausdruck, aber Sie kommen mir vor wie ein katholischer Geistlicher, welcher krampfhaft versucht, einen Eheberatungskurs zu moderieren.

Zu Oberpfaffenhofen müssen Sie wissen, dass für eine systematische und gesichterte Mitnutzung durch zivile GA (zur Info: es gibt in Deutschland auch noch Luftwaffen-Fliegerclubs mit noch etwas Narrenfreiheit zumindest am Wochenende auf Militärplätzen) so ziemlich alle Züge abgefahren sind - es ist dort schon problematisch, auch nur noch den Werksverkehr abzuwickeln, ohne den an der einstigen Dornier-Homebase in gewissen Abteilungen die Arbeitsplätze eingestampft werden könnten. Diese Bedrohung der wirklich vitalen Start- und Landemöglichkeit ist so pervers wie die Tatsache, dass in Egelsbach DFS-Towerlotsen (des Flugplatzes Egelsbach nota bene, keine Rhein Main-Türmer) in vorderster Front gegen den Flugplatz demonstriert haben.

Solcherart verbrannte Hirne gibt es in der Schweiz doch noch nicht so in Massen - denken Sie einmal an Emmen. Zwar ist auch dieser Platz im stark lärmsensiblen Umfeld des Fremdenverkehrszentrums Luzern gelegen, aber die Arbeitsplätze zu schrotten durch Schließung des Flugplatzes kommt wohl nur wenigen in den Sinn (zumindest solange es keine Alternative gibt). Wenigstens sind solche Gedanken (noch) nicht mehrheitsfähig in Plebisziten. Die Situation Emmen-Luzern ist durchaus vergleichbar mit Oberpfaffenhofen-München.

Oberschleißheim - schauen Sie einmal auf Google-Earth - ist ein reines Flugfeld für Annex-II-Flieger und hat nicht das Zeug zum GA-tauglichen Verkehrslandeplatz. Diskussion lohnt sich also keine - wir haben schließlich auch nicht über Hausen am Albis diskutiert im Zusammenhang mit Zürich.

Manching im Norden und Augsburg im Westen wären zwar noch im 100-km Kreis, werden aber eigentlich nicht mehr als zu München zugehörige Plätze wahrgenommen. Wenn Sie mit Bus/Bahn in die Hauptstadt mit Herz commuten wollen, so müssen Sie beliebig viele Zeit mitbringen, wollen Sie es schneller mit dem Taxi machen, dann müssen Sie beliebig viele Euros mitbringen, da wären auch unverschämteste Landegebühren noch ein Klacks dagegen. Ich weiß, wovon ich rede, ich bin einmal (aber wirklich nur einmal) in Stockholm Arlanda ins Taxi gestiegen für downtown ...
8. Februar 2011: Von Veronika Zöllner an Max Sutter
Der Flughafen Augsburg liegt 54 km von der Stadtgrenze Münchens entfernt. Die Autobahn A8 nach München ist seit Dezember 2010 völlig erneuert und sechsspurig. Der Flughafen liegt direkt an der Autobahn. Die Fahrzeit bis nach München dürfte kaum länger sein als von München Erding. Die Abfertigungszeiten und die Gebühren sind günstiger obwohl Augsburg auch IFR-Betrieb anbietet. Der Freistaat hat eine Investition in Höhe 11 Mio € zu 50 % gefördert. Die Stadt Augsburg zahlt erhebliche Zuschüsse.
Die Bahnlänge beträgt nunmehr 1.596 m.

Es ist somit nicht ganz richtig, dass der Freistaat sämtliche Alternativen für GA-Flieger blockiert. Verglichen mit anderen Satellitenflugplätzen in aller Welt dürfte Augsburg keineswegs ungünstig gelegen sein.

Notwendig ist jedoch, dass die Flieger dann die vorhandenen Einrichtungen auch nutzen. Sonst geraten selbst diese in Gefahr.

Im übrigen sollte das ewige Gejammer über zu hohe Start- und Landegebühren hinterfragt werden. Hauptgrund für das wahrscheinlich bevorstehende Flugplatzsterben sind nicht die bösen "Umweltfreunde" sondern die ständigen Defizite fast aller Flughäfen.
Für die öffentlichen Träger wird es immer schwieriger die Zuschüsse für Flughäfen, die nur der GA dienen, zu begründen.

Flieger, die locker 4.000,- bis 5.000,- für ein neues Glascockpit ausgeben und vielleicht 60 Landungen im Jahr durchführen, jammern über 1,- oder 2,- Euro mehr Landegebühren als angeblich normal, als ob die Welt untergehen würde.

Die Landebahnsanierung in Augsburg hat 1,4 Mio € gekostet. Bei 5 % Verzinsung betragen allein die Zinskosten 70.000,00 € im Jahr. Bei ca. 25.000 Landungen würden allein die Zinsen für die Landebahnsanierung 2,80 € ausmachen. Die Kosten für die Abschreibung sind nicht eingerechnet. Die Kosten für die Erstherstellung der Landebahn sind auch nicht eingerechnet. Die Kosten für die Herstellung der Rollwege und deren Sanierung sind nicht eingerechnet. Die Kosten für den Grunderwerb sind nicht eingerechnet.
Wohlgemerkt es geht hier jetzt nur um das Landebahnsystem. Über die Kosten für einen Instrumentenflugbetrieb, der wohl auch bei den härtesten Verfechtern eines personallosen Flughafens nicht ohne Personal durchgeführt werden kann, wollen wir auch nicht reden. Weiterhin wollen wir nicht darüber reden, dass ein Winterflugbetrieb auch Geräte für Schneeräumung etc. benötigt. Auch diese fahren nicht ohne Personal.
Hier sollte jeder Flieger auch einmal nachdenken, wie lange er glaubt, dass andere seine von ihm genutzte Infrastruktur mitbezahlen.

Veronika
8. Februar 2011: Von Stefan Kondorffer an Veronika Zöllner
Toller Beitrag, Veronika! Werde Augsburg testen!
8. Februar 2011: Von Max Sutter an Veronika Zöllner
Hier sollte jeder Flieger auch einmal nachdenken, wie lange er glaubt, dass andere seine von ihm genutzte Infrastruktur mitbezahlen.

Und den Treibstoffzoll verschenken wir weiterhin à Conto Bundeskasse, und die MwSt drauf auch gerade noch? Wie hoch ist denn der Deckungsgrad bei den Straßen, wohlgemerkt nicht nur bei den Autobahnen? Bei den Wasserwegen wage ich schon grad gar nicht zu fragen.
8. Februar 2011: Von Heinz Peter an Veronika Zöllner
Sehr geehrte Veronika,
ich will jetzt garnicht die Hoehe von Lande- und Abfluggebuehren diskutieren, sondern mit Blick auf die USA mal die Frage in den Raum stellen, ob ueberhaupt eine ueber Gebuehren finanzierte GA Infrastuktur der fairste und beste Weg der Finanzierung ist. Sie wissen selbst, wie erheblich der Steueranteil ist, der auf den AvGas und Jet-A Preisen liegt, die wir alle bezahlen muessen. Statt dieses Geld einfach einzukassieren wuerde ich mir wuenschen, dass ein signifikanter Anteil dieser schliesslich nur durch die Luftfahrt verursachten staatlichen Einnahmen auch wieder in die Luftfahrtinfrastrukur zurueckfliesst.

In den USA wird die Luftfahrtinfrastrukur massgeblich ueber die Steuern auf Flugkraftstoffe finanziert und die Infrastruktur ist m.E. besser als in Europa, obgleich Landegebuehren/Abfluggebuehren etc. dort weitestgehend unbekannt sind. Im uebrigen nutzt eine funktionierende Luftahrtinfrastrukur auch und gerade fuer die GA nicht nur uns Fliegern sondern eben auch der Allgemeinheit, siehe Ambulanzfluege, effiziente Nutzungsmoeglichkeiten der GA fuer erfolgreiche Unternehmen/Unternehmer, die der Allgemeinheit Arbeitsplaetze, Gewerbesteuer etc. erbringen u.a.m. Zugegebenermassen koennten die Nutzungsmoeglichkeiten in Europa noch erheblich gesteigert werden, etwa durch Wegfall unsinniger Oeffnungszeitbeschraenkungen der GA Flugplaetze. Man koennte auch eine Menge Personalkosten bei vielen GA Flugplaetzen einsparen - siehe Reizthema "Fliegen ohne Flugleiter".

Wie auch immer, wenn ich mir ansehe welche Steuern auf den Kraftstoff ich im Jahr bezahle, wie auch die 19% Mehrwertsteuer wann immer ich mir ein Flugzeug miete, dann habe ich nicht im geringsten den Eindruck, dass ich keinen angemessenen Beitrag zu den Infrastrukturkosten leiste (das dieses Geld einfach einkassiert wird, ohne erkennbar mit diesen Infrastrukturkosten verrechnet zu werden, ist ja nicht mein Fehler). Und die ganzen Gebuehren kommen da noch oben drauf! Was es fuer Personalkosten verursacht, eben diese Gebuehren einzukassieren will ich lieber garnicht wissen, wer weiss was nach Abzug dieser Kosten dann ueberhaupt noch fuer echte Infrastrukturmassnahmen uebrigbleibt.
Nicht dass ich jetzt ernsthaft annehme, irgend jemand in Europa wuerde die unwirtschaftliche Gebuehreninfrastruktur abschaffen, zugunsten des effizienten amerikanischen Systems ueber die Kraftstoffbesteuerung, aber man darf ja von einer besseren Welt traeumen...

Heinz Peter
8. Februar 2011: Von Andreas Müller an Heinz Peter
Dem würde ich zustimmen. Wobei ich generell zu denken geben möchte, ob es nicht zu den allgemeinen Aufgaben der Daseinsvorsorge eines Industriestaates gehört, gewisse Infrastruktur bereitzustellen OHNE die Kosten auf die individuellen Nutzer umzulegen. Das betrifft Verkehrswege genauso wie eine funktionierende Verwaltung, Rechtspflege, Bildungsmaßnahmen etc...

Und zu den Verkehrswegen zählt nunmal auch die Luftfahrt. Und zur Luftfahrt auch die GA. Und zwar ganz pauschal, ohne das jemand begründen muss, ob er privat oder geschäftlich fliegt. Oder medizinische Notfälle supportet oder ausbildet. Oder just for fun zum Kaffeetrinken fliegt - genau wie x andere auf den von der Allgemeinheit bezahlen Strassen ohne Nutzungsgebühr das gleiche Ziel ansteuern. Denn der Nutzen der gesamten GA für das "Gesamtsystem Industriestaat" ist nicht immer sofort 1:1 und für jeden unmittelbar erkennbar auf jede einzelne Flugbewegung umzulegen. Aber sicher auch unwiderlegbar und - wie sagt man heute - alternativlos.

Natürlich muss damit auch z.B. der nicht von direkten Einnahmen gedeckte Anteil der Personalkosten für sinnvolle GA-Flughäfen wie z.B. EDMA, den ich schon oft genutzt habe und als in jeder Hinsicht als angenehm professionell und komfortabel empfinde, vom "Gesamtsystem Industriestaat" mit übernommen werden. Es fragt doch auch keiner nach der direkten Refinanzierung von Wasserstrassen, Umgehungsstrassen oder Kindergärten? Dieser Kurzschlussgedanke, das jedes Detail unserer sozialen, technischen und sonstigen Errungenschaften als eigenes "profit-center" sich lohnen muss ist letztlich an Kleinbürgerlichkeit kaum zu toppen.

Ich weis, das Statement ist ein wenig OT was ETSF angeht. Aber die Denke rund um die GA-Situation im Raum München ist einfach unwürdig und maßgeblich von Missgunst geprägt. Und diese Egozentrik nervt einfach...
9. Februar 2011: Von Hubert Eckl an Andreas Müller
Veronika trifft den Nagel auf den Kopf, oder Funken auf den peak. NAtürlich muss Infrastruktur kostenlos vom Staat, also von allen für alle zur Verfügung gestellt werden! Wenn das nicht so gehandhabt wird, sehen wir was rauskommt bei der Bahnprivatisierung. Bei GA-Flugplätzen stimmt halt der Proporz zwischen Belastung und Nutzung nicht.Die GA-Nutzer stellen nun mal eine politisch und soziologisch vernachläßigbare Größe dar. Wenn Schuldächer tropfen und Schimmbadfließen abfallen, kann kein neuer Zaun um den Flugplatz gebaut oder Belag erneuert werden. Wenn das aber Bedingung für den Betrieb ist, muss dieser eben eingestellt werden. Das ist so und wenn wir uns auf den Kopf stellen. Warum nehmen denn die ortsansäßigen Aeroclubs das Angebot den Flugplatz kostenlos zu übernehmen meist nicht an? Weil sie sich einen Flugplatz (in der Regel) nicht leisten können.
9. Februar 2011: Von Veronika Zöllner an Hubert Eckl
Nicht richtig ist, dass Infrastruktur vom Staat generell kostenlos (damit ist wohl gemeint über Steuern finanziert) zur Verfügung gestellt wird.

Jeder Grundstückseigentümer weiß, dass der Anschluss ans Abwassernetz keineswegs ohne Gebühren stattfinden kann. Die Erstellung der Erschließungsstraße kostet Gebühren. Der Anschluss ans Wassernetz kostet Gebühren, der Anschluss an die Gasversorgung kostet Gebühren. Die LKWs zahlen Autobahn-Maut. Die IFR-Flieger über 2 t zahlen Air-Way-Gebühren. Die Flugpassagiere zahlen Sicherheitsgebühren. Die Ausstellung eines Personalausweises kostet Gebühren..... usw.

Eine Forderung der GA alles über allgemeine Steuern finanziert zu bekommen ist damit sehr mutig.

Auch der Steuerbeitrag der GA über Mehrwertsteuer und Treibstoffsteuer dürfte angesichts der verursachten Kosten eher gering sein. Hinzukommt dass noch ein großer Teil der GA als gemeinnützig - und damit steuerbegünstigt - betrieben wird.

Im übrigen dürfen wir die Augen vor der Realität nicht verschließen. Die Flugplätze der GA werden in der Regel nicht von den Bundesländern oder dem Bund betrieben, welche die Mehrwertsteuer und die Treibstoffsteuer einziehen, sondern sie werden häufig von kommunalen Trägern aufrechterhalten. Die Bürger der Gemeinde, die sich einen solchen Flugplatz leisten, werden belastet. Die Bürger der anderen Gemeinden kommen kostenlos davon. Diese Finanzierung wird auf Dauer angesichts leerer Staatskassen (Kindergarten statt Flughafen) Schwierigkeiten bereiten.

Gruß,
Veronika
9. Februar 2011: Von Hubert Eckl an Veronika Zöllner
Beitrag vom Autor gelöscht
9. Februar 2011: Von Hubert Eckl an Veronika Zöllner
Beitrag vom Autor gelöscht
9. Februar 2011: Von Hubert Eckl an Veronika Zöllner
Beitrag vom Autor gelöscht
9. Februar 2011: Von joy ride an Veronika Zöllner
die kommune kassiert aber die gewerbesteuer und 15% der lohn-/einkommenssteuer (die z b an der augsburger diamanten-messe regelmäßig abfallen).
nur weil die fugger-stadt so schön ist, ist nicht die gesamte wirtschaftliche lage entsprechend. (es gibt genügend firmen wie z b beechcraft, die zur wirtschaftlichen schönheit beitragen, die es ohne flugplatz aber anderswo machen würden).

inwiefern z b die ökosteuer (das ist die steuer, die die gesellschaft auf sprit und energie zahlt, die kommune aber nicht ... also auch ein kommunen-ding) ganz, oder nur teilweise zum positiven "businesscase" beiträgt, bleibt aufgabe einer jeweiligen doktorarbeit.

tatsache ist, es ist zu platt zu sagen, infrastruktur darf nur auf bestimmte ausgewählte personen umgelegt werden.
(andererseits gibt's auch kein allgemeines "recht auf einen eigenen flugplatz")

udo
9. Februar 2011: Von  an Hubert Eckl
schaugn oh an bohlarius...ned amoi folgswirrdschavvt ko er schreim....

mfg
ingo fuhrmeister
9. Februar 2011: Von Juergen Baumgart an Veronika Zöllner
FFB z.B. wurde wohl schon vor langer Zeit mit sämtl. Anschlüssen erschlossen, denke ich... aus militärischen Gründen-> von der Allgemeinheit finanziert...Eine Umwidmung kostet dagegen die Allgemeinheit evtl. erneut viel Geld.
Auch gibt es z.B. Flugplätze, die von Vereinen gemanagt werden, Asphaltbahnen wurden da auch schon mal (an Wochenenden mit gutem Flugwetter!) in Eigenleistung erstellt.
Manchen Fliegern, die nur in der Freizeit in die Luft wollen, genügt auch schon eine Grasbahn. Aber denen drohte auch schon viel Ungemach.
Ich denke nicht, daß das Ganze am "rechnet sich" festzumachen ist, sonst müsste man z.B. auch viele Freibäder zumachen. Da gibt's bei weitem andere Gründe...

Die Frage ist halt auch immer, was brauche ich ausser Start-/Landebahn überhaupt an weiterer Infrastruktur?
Ein gutes Beispiel sind viell. die Gleitschirmer:
Mit dem Rucksack auf dem Buckel den Berg hoch und dann fliegen, abends im Tal landen und gut ist. Ohne nennenswerte Infrastruktur. Viell. ein Grund für die Popularität dieser Sportart ?

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