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27. November 2013: Von Heiko L. an Sibylle Glässing-Deiss Bewertung: +3.00 [3]
Mich erinnert die Diskussion ein wenig an eine (fiktive) Diskussion, welches das bessere Fahrschulauto sei: ein VW Käfer oder ein VW Golf ;-)

Hier meine subjektiven Erfahrungen aus erster Hand mit dem Kauf und Betrieb einer A210. Wir mussten damals zwischen einer neuen Aquila und einer gebrauchten Katana entscheiden. Es wurde dann die Aquila. Anfängerschulung wird mit dem Flieger nicht gemacht, jedoch Umschulungen vom Segelflug/TMG. Abgesehen vom Wunsch nach mehr Leistung waren bislang alle Piloten begeistert.


1. Lieferung (Vertragsmodifikationen), Termineinhaltung seitens der Hersteller / Vertrieb

Kaufabwicklung war professionell und der Kontakt angenehm, Termine wurden eingehalten und die Vertragsabwicklung lief trotz der damaligen Insolvenz tadellos. Uns wurde damals zwischenzeitlich sogar ungefragt eine frühere Werknummer angeboten, die wir gerne genommen haben. Ganz allgemein hatte ich den Eindruck (auch durch Besuche im Werk), dass das ganze Aquilateam voll hinter seinem Produkt steht und stolz darauf ist.

2. Eignung für die Schulung,Gutmütigkeit, Robustheit

+ Sehr stabiler (windsicherer), vorne angelenkter Haubenmechanismus; Probleme wie mit der nach hinten öffnenden Haube der Katana können nicht auftreten. Im Falle eines Überschlags ist das „Aussteigen“ aus einer Cessna jedoch wohl einfacher. Und ich würde auf jeden Fall einen Sonnenschutz mitordern bzw. nachrüsten.

+ Sehr solides Glareshield aus FVK, das auch als Handgriff dient; kein Vergleich mit der weichen Abdeckung der Katana

+ Ordentlicher, urlaubstauglicher Gepäckraum, der auch von außen zugänglich ist

+ Fest gepolsterte, aber sogar auf langen Flügen sehr bequeme Sitze mit komfortablen 4-Punkt-Automatikgurten, die sich auch im Flug ruckel- und verkantungsfrei mit Gasdruckdämpferunterstützung verstellen lassen und genügend Luft nach oben und zum Mitflieger nebenan lassen

+ Ergonomisch durchdachtes Cockpit, alles ist da wo man es erwartet, ansonsten leicht zu verwechselnde Bedienknöpfe sind unterschiedlich geformt (Gasgriff T-förmig, Propverstellung fünfeckig, Vergaservorwärmung quadratisch, Heizung rund klein, Choke rund groß, Klappenknopf wie ein Profilschnitt, zusätzliche Farbmarkierungen für die Klappenstellung direkt an der linken Klappe angebracht etc.)

+ NVFR zugelassen

+ Sehr wendig, angenehm direkte Knüppelsteuerung, liegt aber dennoch wohl satter in der Luft als ein UL-Derivat

+ Sehr gutmütig im Langsamflug/Stall

+ Viele sinnvolle Ablagefächer und Taschen an den Seiten

+ Guter Kompromiss zwischen Schulung und Reise mit anständiger Zuladung

+ Trimmung ist elektrisch, komfortabel und fein dosierbar

- Die bisherige Bugradverkleidung nickt beim Einfedern mit der Spitze nach unten und bekommt im Extremfall Bodenberührung (=Verkleidung hinüber), das sollte jedoch mit der neuen, reduzierten Verkleidung behoben sein

- Wir hatten mal Probleme mit einer verbogenen Bugfahrwerksgabel, die Ursache würde ich jedoch vor allem beim Piloten suchen: zu schnell angeflogen und den Flieger an den Boden gedrückt. Mit dem Hauptfahrwerk gab es bislang keine Probleme

+/- Der Flieger ist aerodynamisch sehr sauber und schwebt lange aus, wenn man etwas zu schnell anfliegt. Die Klappen sind nicht so wirksam wie die 40° Scheunentore der 150’er.

+/- Beim Start bis zum Abheben wünscht man sich etwas mehr Leistung, aber das ist ein Thema, das für die „Kollegen“ ähnlich gilt (150’er doppelsitzig im Sommer…hmmm)

- Man mag anschließend nicht mehr so gerne in einer typisch muffelnden, klappernden, engen und alten Schulungscessna fliegen ;-)

3. Unterschiede Handling Material GfK und Metall

Als auch Segelflug betreibender Verein mit Unterstellmöglichkeit im eigenen Hangar stellte sich diese Frage nicht, da ist GFK/CFK grundsätzlich sympathisch. Der Flieger hat eine sehr hohe Oberflächengüte und ist sehr solide verarbeitet. Er ist eben von vornherein als VLA konstruiert worden, im Gegensatz zu ULs und ihren Derivaten kann man wirklich „überall hinlangen“.

4. Wartung Reparatur Schwachstellen, und

5. Probleme, Kinderkrankheiten, Kulanz, Reaktionen seitens der Lieferanten

Anfänglich mussten die kapazitiven Tankgeber mehrfach gewechselt werden, wobei der Hersteller sehr kulant war. Die Kunststoffdistanzscheibe zwischen Sondenstab und Ummantelungshülse hatte sich gelöst, was offensichtlich zum Kontakt zwischen Stab und Hülse und einer fehlerhaften Anzeige führte. Die damals verwendeten Geber kamen wohl nicht so gut mit dem Grasplatz aus. Mittlerweile werden wohl robustere Sonden eines anderen Herstellers verwendet.

Die Kennzeichen und Dekore sind aus Folie, was eine Neugestaltung bzw. spätere Umregistrierung (z.B. auf Nxxx ;-) vereinfacht.


-- Heico

27. November 2013: Von  an Heiko L.
Schade, dass es die Aquila nicht mit BRS gibt!
27. November 2013: Von Heiko L. an 
Stimmt, das fände ich auch gut. Wenn man dann keine allzu großen Zugeständnisse bei der Zuladung machen müsste.
27. November 2013: Von Roland Schmidt an 

Sehe ich auch so, das würde sie aber nochmal um einige (zig) Kilo schwerer machen. In diesem Fall sollte man dann so langsam über den Rotax 914 nachdenken.

Bei uns in Essen sind inzwischen bestimmt so 6 bis 7 Aquilas am Platz, die insbesondere im Rahmen der Schulung eingesetzt werden. Offenbar scheint sie sich in diesem Sektor zu etablieren. Der Qualitätseindruck ist auch bei näherem Hinsehen sehr gut.

27. November 2013: Von  an Roland Schmidt
Ja, 10-15 kg wären sicher weg, aber mir wäre es das wert. Ich bin auch sicher, dass ein BRS den Marktanteil der Aquila rapide steigern würde
27. November 2013: Von Roland Schmidt an 

Bei den ULs ist die MTOM wegen BRS von 450 auf 472,5 kg angehoben worden. Es wird bei der Aquila wahrscheinlich eher mehr sein.

28. November 2013: Von Sibylle Glässing-Deiss an Heiko L.
Heico:
Danke für die sehr umfassende und klare Information zugunsten der Aquila.
Einfach nur super.

Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Eine Neumaschine wäre wünschenswert, schon wegen der Gewährleistung in den ersten Jahren. Die Frage stellt sich weniger wegen des Anschaffungspreises an sich, sondern vor allem wegen des dann angemessenen Stundenpreises bei einem Verein. Gegenüber den sonstigen nicht mehr neuen Maschinen wäre er zu teuer für Schüler oder er müsste quer subventioniert werden.

Wo lasst Ihr warten? Auch die Frage an Roland wegen Essen. Schönhagen ist auch nicht um die Ecke.

Sibylle
28. November 2013: Von Roland Schmidt an Sibylle Glässing-Deiss

Hallo Sibylle,

wo die Aquilas gewartet werden, kann ich leider nicht sagen, nur wem sie (u. a.) gehören:

https://www.tfc-kaeufer.de/train/index.html und https://www.luftfahrtverein-essen.de/index.php/aquila-a210

Bei uns in der Nähe (Mönchengladbach) gibt es noch die RWL, die auch 6 Aquilas betreibt und diese auch wartet

https://www.rwl-flight.de/angebot.html

Gruß

Roland

28. November 2013: Von Philipp Tiemann an Roland Schmidt Bewertung: +1.00 [1]
Viel wichtiger als alles andere (und bisher in dieser Diskussion völlig vernachlässigt) ist doch das Thema "erhöhter Lärmschutz". Ohne diesen ist ja heutzutage praktisch kaum noch sinnvolles Platzrundenfliegen möglich (zumindest an Plätzen wo die LLV greift.)

Und die alten Kähne wie C150/C152 und Tomahawk können diesen seit 2009 selbst mit Schalldämpfer und Co. nicht mehr erreichen. Ich denke, die Rrrotax-Flieger wie Aquila und Katana tun sich da leichter (so paradox das für Soundästhetiker auch klingen mag) und schaffen das glaube ich nach wie vor, bin mir da aber nicht ganz sicher. Wie es bei der Diamond Eclipse aussieht, weiss ich nicht.
28. November 2013: Von Roland Schmidt an Philipp Tiemann
Aquila schafft den erhöhten auf jeden Fall und Katana (mit Rotax) glaube ich auch, weiß ich aber nicht. Eclipse dürfte mit Avgasmotor kaum eine Flugschule in D interessieren.
28. November 2013: Von  an Sibylle Glässing-Deiss
Hallo,

bei uns am Platz (EDLD) gibts noch einen sehr aktiven Verein, der mittlerweile 2 Aquilas betreibt.
Sind die am meist bewegten Flugzeuge am Platz....(-:

Siehe Minuten Preis auf der Homepage:

https://www.gfl-dinslaken.de/

Hier könnte man sicher auch viele gute Info's bekommen, wenn erwünscht, stelle ich persönlichen Kontakt her (dann pm).

LG
28. November 2013: Von Christof Edel an Sibylle Glässing-Deiss

Um auch einmal die Sicht eines PPL-Schülers einzubringen (indirekt, eigene Erfahrung mit dem Muster habe ich leider nicht), gebe ich hier eine Anekdote zum Besten:

Ein Flugschüler kam aus einer anderen Flugschule zu uns, wo er in einer Aquila bis zum ersten Alleinflug ausgebildet worden war, allerdings dann wegen Umzugs nicht mehr weiter machen konnte. Das ganze war auch eine Weile her.

Zur Wahl standen C152 und PA28 im Branchenüblichen optischen Zustand. Der Gesichtsausdruck nach dem Anschnallen in der Cessna sprach Bände, und mein (nicht ganz uneigennütziger) Vorschlag, es doch in der Piper zu probieren (eine war zufällig frei) wurde sofort aufgegriffen.

Fliegerisch fiel mir auf, dass die Nutzung der Seitenruders sehr gut war, dasselbe traf auch insgesamt auf den Umgang mit Wind und Turbulenz zu. Bei Platzrunden im Böigen Wetter fragte ich ihn ob er weitermachen wollte, er sah mich ganz erstaunt and und Fragte "wieso nicht? In der Aquila is das bei 10kt Wind auch so!) (wir hatten 15G25 oder so).

Was den Ausbildungsfortschritt anging, war sowohl in der Aquila als auch später in der Piper nichts auffällig, lediglich 5 Extrastunden, weil der Schüler kurz nach dem ersten Alleinflug in der PA28 sich eine Arrow zulegte, und dann den PPL darin abschloss.

Auf dieser Basis (Stichprobengöße 1) sieht es so aus, dass die Aquila sowohl bei Ausbildungsfortschritt als auch bei Beliebtheit die C150 schlägt; auch wenn sie velleicht nicht ganz so einfach wie eine C152 zu fliegen ist.


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